Bücher mit dem Tag "virginia woolf"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "virginia woolf" gekennzeichnet haben.

85 Bücher

  1. Cover des Buches All die verdammt perfekten Tage (ISBN: 9783734104657)
    Jennifer Niven

    All die verdammt perfekten Tage

     (756)
    Aktuelle Rezension von: Oliwiaspt

    Zu aller erst habe ich den Film gesehen, welcher jetzt auch zu meinen Lieblingsfilmen zählt. Schon beim Film habe ich viele Tränen vergossen. Mittlerweile habe ich auch das Buch gelesen, welches die Emotionen und Schmerzen noch viel mehr verdeutlicht. Besonders die letzten Seiten haben mir stark zugesetzt, doch zusätzlich das Buch zu lesen hat, sich zu 100% gelohnt. Wichtige Themen und ein Haufen Emotionen wurden in diesem Buch perfekt umgesetzt.

    Eins meiner Lieblingsbücher!

  2. Cover des Buches 1913 (ISBN: 9783596520534)
    Florian Illies

    1913

     (288)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Schon zweimal habe ich 1913 von Florian Illies gehört, das Buch macht einfach Spaß. Es ist ein tolles Kaleidoskopt des letzten friedlichen Jahres vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der Leser unternimmt einen Streifzug durch Kunst, Literatur, Politik und Klatsch. Die Zeitungswelt gibt ein Stelldichein und alles ist mit mehr als einer deftigen Prise boshaftem Witz, Ironie und Sarkasmus gewürtzt.

  3. Cover des Buches Mrs. Dalloway (ISBN: 9783717525561)
    Virginia Woolf

    Mrs. Dalloway

     (269)
    Aktuelle Rezension von: Lisa-Alexandra

    Die Sätze waren mir oft zu lang und zu verschachtelt daher habe ich schwer in die Geschichte gefunden. Auch der schleichende Perspektivenwechsel der Charaktere denen man folgt, hat für mich das Lesen an mancher Stelle erschwert. 

    Die Geschichte spielt an einem einzigen Tag daher "passiert nicht viel". Man folgt den Handlungen aber mehr den Gedanken verschiedener Personen die sich später auf der Abendgesellschaft von Clarissa Dalloway treffen.

    Trotzdem habe ich das Buch genossen. Es ist mir nach dem Lesen länger in Gedanken geblieben als andere. 

  4. Cover des Buches Orlando (ISBN: 9783458359388)
    Virginia Woolf

    Orlando

     (104)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Für mich war es ein absolut gelungener Einstieg in das Werk von Virginia Woolf. Augenscheinlich geht es um das Leben einer einzelnen Person. Jedoch umfasst die Zeitspanne der Handlung mehrere hundert Jahre. Die Idee, gesellschaftliche Veränderungen über so einen langen Zeitraum mit einem einzigen Lebenslauf zu verbinden, finde ich außergewöhnlich. 

  5. Cover des Buches Frauen und Bücher (ISBN: 9783442749805)
    Stefan Bollmann

    Frauen und Bücher

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Ulenflucht

    Frauen lesen etwas anderes als Männer. Pi mal Daumen kann dem jeder zustimmen, der mal eine Buchhandlung besucht hat. Dass Frauen aber auch anders lesen, ist jedoch der Mehrheit nicht klar gewesen. An dieser Stelle setzt das Buch an. Es ist eine Kulturgeschichte des weiblichen Lesens und dabei nicht nur leicht zu lesen, sondern anschaulich, erhellend und äußerst vergnüglich.

    Der Autor führt den Leser/die Leserin (es ist zu hoffen, dass dieses Buch auch Männer lesen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Frauen zu verstehen) durch fast 300 Jahre Geschichte und greift dabei die großen Errungenschaften und Werke heraus, die seines Erachtens weibliches Lesen geprägt haben. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht bestehen. Wir erfahren vom Aufstieg des Romans, der vermeintlichen weiblichsten aller Textarten, und bekommen den Weg von der Leserin (18. Jhr) zur Schriftstellerin (Jane Austen) und schließlich zur Literatin (Susan Sonntag) und Verlegerin (Sylvia Beach) vor Augen geführt.

    Die große Stärke des Buchs ist es, die Geschichten der Akteurinnen selber sprechen zu lassen. Durch deren Leben scheint die Bedeutung des Lesens durch und ermöglicht Identifikation. Gleichzeitig wird das Neue herausgestellt und mit großer Eloquenz seitens des Autors eingeordnet. Einige, wenige Schwachstellen zeigen sich dort, wo eben jene Geschichten ein wenig lang sind, wie jene Klopstocks, und dort, wo sie nur angedeutet sind, wie die von Marilyn Monroe. Hier wünscht man sich mehr Augenmaß.

    Dieses Buch ist trotzdem ein unverzichtbares Muss für Leser, Leserinnen, Kulturinteressierte, Historiker, Literaturwissenschaftler, Leseratten… also für alle. 

  6. Cover des Buches Virginia Woolf (ISBN: 9783596173747)
    Hermione Lee

    Virginia Woolf

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Die mit Abstand beste Biographie über die englische Schriftstellerin und Feministin Virginia Woolf. Hermione Lee gelingt in sprachlicher Hinsicht eine runde Sache. Gespickt mit unzähligen Zitaten und Briefauszügen schafft die Biographie einen umfangreichen Überblick über das Leben und das Werk von Virginia Woolf. Daneben finden sich alle Persönlichkeiten des Bloomsbury Kreises wieder. Für Fans der Virginia Woolf ein Muss zu Lesen!
  7. Cover des Buches Flush (ISBN: 9783104904894)
    Virginia Woolf

    Flush

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Virginia Woolf erzählt hier in ihrer meisterhaften Sprache die Lebenseindrücke und Erfahrungen des Hundes Flush. Der Roman bietet eine interessante Perspektive; Virginia Woolfs Sprache gibt der an sich als recht unspektakulär anmutenden Handlung das besondere Etwas. Das Buch - ein nur schmaler Roman - ist wohl eher enes der weniger bekannten Texte der englischen Autorin. Wohl am Besten geeignet für zwischendurch, als gelungene Lektüre, die die Gedanken schweifen lässt, die Fantasie anregt und durch eine unglaublich herrliche Sprache überzeugt.
  8. Cover des Buches Die chinesische Geliebte (ISBN: 9783746622088)
    Hong Ying

    Die chinesische Geliebte

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Buecherstapel
    Erotischer Roman um die Figur des Julian Bell, Neffe von Virginia Wolf, der in den 30ern in Wuhan spielt. Das Buch wurde in sich auffallend ähnelnden Worten von vorwiegend männlichen Rezensenten als herausragende Darstellung aus der Sicht einer Frau gelobt. Ein so genanntes Skandalbuch zu schreiben, das dann in China kritisiert oder verboten wird, ist für chinesische Autoren ein üblicher und Erfolg versprechender Weg, um auf dem europäischen Buchmarkt Beachtung zu finden.
  9. Cover des Buches 50 Klassiker - Paare (ISBN: 9783836925112)
    Barbara Sichtermann

    50 Klassiker - Paare

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Bibi1960

    "Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist."
    (S. 16)

    Halb verborgen unter vielen anderen Büchern wartete das Buch
    „50 Klassiker: Paare - Die berühmtesten Liebepaare“ im öffentlichen Bücherschrank unseres Stadtteils auf einen neuen Leser. Mehr aus Neugier als aus wirklichem Interesse nahm ich es mit.

    Bei Durchblättern entpuppte es sich aber als wahrer Schatz. In 50 Kurzessays stellt Barbara Sichtermann bekannte (Liebes)Paare vor. Beginnend mit „dem“ Paar der biblischen Geschichte, Adam und Eva, führt sie den Leser durch die Jahrhunderte und lässt ihn teilhaben an wahrer Liebe, Leidenschaft, Leiden, Sehnsucht und Trennung und das immer vor dem Hintergrund der damaligen Zeit.

    Zuerst hatte ich nur vor, die Geschichten einiger interessanten Paare zu lesen, aber dann war ich so gefangen, dass ich alle 50 Lebensgeschichten hintereinander weggelesen habe. Hier ist ein Sachbuch so spannend wie ein Roman. Zudem ist das Buch reich bebildert und wird ergänzt durch Faktenseiten und ein Glossar. Einfach nur interessant und herrlich!!

    Nun haben die „50 berühmtesten Liebespaare“ einen festen Platz in meinem Bücherregal bekommen und müssen nicht mehr im Bücherschrank ihr Dasein fristen…

  10. Cover des Buches Ein eigenes Zimmer (ISBN: 9783596522354)
    Virginia Woolf

    Ein eigenes Zimmer

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    "Denkt man darüber nach, ist es doch seltsam, dass alle großen Frauen in der Literatur bis zur Zeit Jane Austens nicht nur durch die Augen des anderen Geschlechts gesehen wurden, sondern auch nur in Beziehung zum anderen Geschlecht. Und was für ein kleiner Teil ist das im Leben einer Frau und wie wenig kann ein Mann sogar darüber nur wissen, wenn er es durch die schwarze oder rosa Brille sieht, die sein Geschlecht ihm auf die Nase setzt." - Virginia Woolf, "Ein Zimmer für sich allein"


    Wer sich mit feministischer Literatur auseinander setzt, kommt an einer Frau nicht vorbei: Virginia Woolf. Ihr Essay "Ein Zimmer für sich allein" gehört zu den meistrezipierten Texten der Frauenbewegung. Deshalb wurde es für mich nun endlich Zeit, dieses Buch zur Hand zu nehmen - und ich wurde nicht enttäuscht! Es ist kurz gesagt einfach nur beeindruckend, welch klare und kluge Gedanken diese Frau vor mehr als 91 (!) Jahren hatte.


    Der Essay ist sozusagen ein Zusammenschluss aus zwei Vorträgen, die Virginia Woolf im Oktober 1928 am Girton College und am Newnham College gehalten hat (beide Colleges gehörten zu den ersten, die das Studium für Frauen zuließen). Thema der Vorträge war eigentlich "Frauen und Literatur", Woolf hat aber so viel mehr daraus gemacht. Sie setzt sich in ihrem Essay unter anderem mit folgenden Fragen auseinander: Warum sind Frauen arm? Wie wirkt sich diese Armut auf ihr Schaffen in der Literatur und Kunst im Allgemeinen aus? Warum haben schreibende Frauen so wenige weibliche Vorbilder bzw. wieso gab es in der Vergangenheit so wenige Schriftstellerinnen? Wie wurden Frauen in literarischen, wissenschaftlichen und historischen Werken dargestellt?


    Ihre gefundenen Antworten darauf sind umfangreich und sprachlich absolut herausragend. Sie stellt fest, dass Frauen kulturell, sozial und ökonomisch benachteiligt waren - und das auch immer noch sind! Woolfs Essay ist nämlich erschreckend aktuell. Auch heute noch wird Arbeit unterschiedlich bewertet, Care-Arbeit, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt wird, wird immer noch so viel geringer gewertet und schon damals wandte die Autorin den heute sogenannten "Bechdel-Test" (die Frage, ob sich zwei Frauen in einem Film oder einer Geschichte über etwas anderes unterhalten, als über einen Mann) in der Literatur an.


    Woolf erbte von ihrer Tante ein jährliches Vermögen von 500 Pfund - für sie die wirtschaftliche Unabhängigkeit. Das, sowie Überlegungen zur Privatsphäre, brachten die Autorin zu der Aussage, eine Frau bräuchte ein eigenes Zimmer und 500 Pfund im Jahr, um eine Schriftstellerin zu werden. So entromantisierte sie auch das Bild der*des brotlosen Künstler*in.


    Ich kann nur empfehlen, diesen Essay zu lesen. Allein schon wegen Aussagen wie dem Zitat oben, doch auch einfach, um sich von Woolfs feministischem (auch wenn sie ihren Essay so nicht benennen wollte) Werk inspirieren und beeindrucken zu lassen. Ich bin begeistert von diesem Klassiker und möchte euch auch besonders die Ausgabe aus dem Kampa-Verlag empfehlen. Die Übersetzung ist sehr gut gelungen und auch das Nachwort hat mir bei der Einordnung des Werks in den geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext geholfen.

  11. Cover des Buches Die Stunden (ISBN: 9783641146900)
    Michael Cunningham

    Die Stunden

     (101)
    Aktuelle Rezension von: stuff-books-pictures

    Ich habe das Jahr 2021 mit Cunninghams „Die Stunden“ begonnen.

     Die Geschichte handelt von drei Frauen aus verschiedenen Zeiten, die aufgrund ihrer Handlungen alle miteinander verbunden sind.
    Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich auch den gleichnamigen Film gesehen (mit Meryl Streep, Nicole Kidman und Julianne Moore). Der Film ist auch nicht schlecht, auch wenn das Buch -wie immer- besser ist.
    Definitiv eine Kaufempfehlung, ich werde es bestimmt noch das ein oder andere Mal lesen

    Ich würde es Lesern ab der Oberstufe empfehlen. 


    🌝🌝🌝🌝🌜 4,5/5 Punkten

  12. Cover des Buches Ich bin Virginia Woolf (ISBN: 9783957712851)
    Pola Polanski

    Ich bin Virginia Woolf

     (4)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Die Worte hingen herum wie zerrissenes Papier und wollten sich nicht zu Sätzen formen lassen.‘ (Seite 16)

    Inka Ziemer ist seit zehn Jahren für die Fächer Germanistik und Philosophie eingeschrieben, langweilt sich in den Vorlesungen jedoch fast zu Tode und verbringt ihre Tage und Nächte mit Alkohol, Cannabis und Virginia Woolfs Büchern.

    Immer wieder versucht sie zu schreiben, denn sie ist davon überzeugt, die Reinkarnation der berühmten Schriftstellerin zu sein, sieht überall Parallelen. Doch sie schafft es nicht, die vielen Worte, die sie im Kopf hat, auf Papier zu bringen. Immer wieder reißen die Gedanken ab oder sie wird von äußeren Reizen abgelenkt.

    Um die Schreibblockade los zu werden, beginnt sie schließlich eine Therapie.

    Ich habe eine große Leidenschaft für die Schizophrenie, habe sehr viel darüber gelesen und bin immer auf der Suche nach neuer Lektüre zum Thema.

    Hier ist der Funke leider nicht recht übergesprungen, auch wenn sich die Geschichte zu Beginn sehr interessant entwickelte und mich sehr neugierig auf den Roman gemacht hat.

    Auf den ersten Seiten hatte ich durchaus das Gefühl, dass die Autorin sehr gelungene Einblicke in die Schizophrenie ermöglicht. So werden Symptome wie Wahn, Halluzinationen und formale Denkstörungen beschrieben, und die Protagonistin mutete tatsächlich wie eine Person mit Schizophrenie an.

    Später empfand ich das nicht mehr so, ich habe dann emotional überhaupt nicht mehr mitgeschwungen, obwohl mir das bei Schilderungen über Schizophrenie immer sehr gut gelingt, und ich habe die Protagonistin nicht als an Schizophrenie erkrankt empfunden.

    Auch den Schreibstil fand ich im Verlauf weniger ansprechend, oft zu hölzern, aber vor allem wenig stimmungsvoll, eher erklärend als erzählend.

  13. Cover des Buches Die Wellen (ISBN: 9783104904924)
    Virginia Woolf

    Die Wellen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Wellen brechen sich ein letztes Mal und das war das Ende, der Tod. Ein Sog, ein Rausch, Wellen, die aus einem Meer kommen und zu einem Meer werden. Sechs Personen, Bernard, Louis, Perceivel, Rhonda, Susan und Jinny und ein Leben, das begleitet wird, das auseinanderstrebt und durch das Brechen der Wellen wieder eins wird. Pathetische Ode an was? An die Koexistenz, an das, was uns zu dem macht, was wir sind. Das Zusammenführen der Leben, die schon immer wie ein Organismus, ein Leben waren, wird genial durch die Sprache und das Schriftbild ausgedrückt. Einziger Kritikpunkt: Woolf hätte Platon weniger lesen und besser verstehen sollen, um den Unterschied von Sein und Dasein zu verinnerlichen.
  14. Cover des Buches Die Jahre (ISBN: 9783104904900)
    Virginia Woolf

    Die Jahre

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Virginia Woolf erzählt in Die Jahre die Familiengeschichte der Pargiter, einer Londoner Familie der 1930er Jahre. Im Zentrum der Erzählung stehen die vier Schwestern Eleanor, Delia, Milly und Rose. Woolf reflektiert im Rahmen dieser Familie die die spätviktorianische Gesellschaft durchziehenden Veränderungen: während insbesondere die Männer der Familie traditionelle Rollenbilder erfüllen und in konservativ-angesehenen Berufen aufgehen und Karriere machen, rebellieren die Frauen mehr oder weniger heftig, jede auf ihre Weise. Den einen gelingt das Loskommen aus dem patriarchalisch geprägten Elternhaus, jedoch nicht, um nicht gleichzeitig wieder einer anderen Idee zu folgen, den Suffragetten. Typischerweise ist es die Jüngste der Schwestern, die sich für diesen radikalen Schritt entschließt; die Älteste bleibt traditionell und rebelliert noch am wenigsten. Der Roman ist damit ein Zeit- und Sittengemälde der sich auflösenden traditionell-konservativen englischen Gesellschaft zu Beginn der 1930er Jahre und insoweit auch eine gelungene kritische Auseinandersetzung einer Frau (Virginia Woolf) mit den aktuell in ihrer Gesellschaft und ihrem Bekanntenkreis reflektierten modernen Ideen, auch denen der Frauenemanzipation und dem aufbrechen klassischer Rollenbilder. Der Roman ist typisch für Virginia Woolf: minutiöse Beobachtung, viele Gespräche. Die Protagonisten werden gleichsam seziert. Es passiert nicht unbedingt viel in diesem Roman, betrachtet man jedenfalls die Handlungen. Viel passiert jedoch in den Menschen, zwischen ihnen. Dies ist genau die Genialität und Charakteristik der Literatur von Virginia Woolf; perfekt herausgearbeitet hat sie diesen Stil bereits mit Mrs Dalloway und in ihren Erzählungen.
  15. Cover des Buches London (ISBN: 9783458348856)
    Virginia Woolf

    London

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    „Der Charme des modernen London besteht gerade darin, daß es nicht für eine Ewigkeit gebaut ist, es ist gebaut, um zu vergehen.“ (Woolf 1992:35)

    London. Die britische Hauptstadt. Metropole. Zentrum der Moderne. Heimat von Dickens, Yeats und eben Woolf.

    Virginia Woolf stellt dem Leser in sechs Kapiteln London vor: die Docks von London, Oxford Street, die Häuser berühmter Menschen, Abteien und Kathedralen, das House of Commons und eine waschechte Londonerin Mrs. Crowe. Dabei erschafft sie ein Bild Londons, dass es heute nicht mehr gibt: London im Übergang von Tradition zur Moderne, von viktorianischen Stolz zur schnelllebigen Metropole, die alles und jeden konsumiert. Die Docks sind dabei ein Sinnbild für Englands ehemaliges koloniales Empire, die Oxford Street eine „Brutstätte, ein Treibhaus für Sensationen“, die Kathedralen als Erinnerungsorte und das House of Commons als Ort der Macht.

    Woolf blickt auf ihre Stadt und zeichnet ein Bild, dass mich als Leserin überrascht hat. Überrascht vor allem dadurch, dass sie immer wieder einen neuen Blickwinkel auf diese sechs „Orte“ einnimmt, Kritik übt, aber auch eine Zeit portraitiert, die im Übergang war. Eine Zeit in der der Einzelmensch zur Masse wird, Konsum alles einzunehmen droht und Individualität keine Rolle mehr zu spielen scheint. 

    Liest man das Buch heute, fast 85 Jahre nach seinem Erscheinen, scheint es als hätte Woolf die Zukunft vorhergesagt: denn genau, dass was für sie die Moderne ausmachte, ist eingetreten. Und das macht das Buch umso spannender.

    Fazit: Ein Buch – aktueller denn je – zeitlos und schön.
  16. Cover des Buches Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens (ISBN: 9783746639055)
    Stefanie H. Martin

    Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Bibliokate

    Auch im zweiten Teil der Bloomsbury Reihe, der sich Vanessa als Titelheldin  widmet hat Stefanie H. Martin es wieder sehr gut geschafft den Zeitgeist und die Stimmungen der Zeit einzufangen. 


    Wir lernen hier Virginias Schwester Vanessa kennen die sich in einen Kritiker verliebt. Zeitgleich entdeckt sie ihre Sehnsucht nach dem künstlerischen Schaffen.  Virginia kämpft  unterdessen immer wieder mit ihrer psychischen Verfassung, was sie allerdings, nach längerem abwegen und zaudern, nicht davon abhält eine Beziehung zu Leonard Woolf zu beginnen. 

    Als es jedoch immer wieder zu Spannungen zwischen den Eheleuten kommt, da Virginia es vermeidet über die Übergriffe auf sie durch ihren Bruder zu sprechen, immer wieder zu Spannungen. 

    Virginia und Vanessa sind immer wieder hin und her gerissen zwischen gesellschaftlichen Erwartungen die sie scheinbar versuchen zu erdrücken und dem Leben das sie als freie Frauen und Künstlerinnen führen wollen. 


    Dieser Roman hat mir wie schon der erste Teil sehr gut gefallen. Er war sowohl unterhaltsam als auch lehrreich und interessant und bietet sowohl einen Einblick in den Zeitgeist als auch in die Kunstwelt dieser Zeit. 

  17. Cover des Buches Das Lesebuch (ISBN: 9783100925886)
  18. Cover des Buches Zum Leuchtturm (ISBN: 9783844525533)
    Virginia Woolf

    Zum Leuchtturm

     (5)
    Aktuelle Rezension von: vanessabln
    Ich war sehr gespannt, wie man den Roman von Virginia Wolf als Hörspiel umsetzen würde. Eigentlich schien es mir fast unmöglich. Denn es geht darin ja nicht nur um die reine Handlung, sondern auch viel um Unterschwelliges, Unausgesprochenes. Umso überraschender war das Hörspiel nun und wirklich gut gemacht. Man sollte es wohl aber nicht am Abend hören, da es durch die ruhige Art durchaus einschläfernde Wirkung haben kann, ohne dass dies negativ gemeint ist.

  19. Cover des Buches Ach, Virginia (ISBN: 9783462049213)
    Michael Kumpfmüller

    Ach, Virginia

     (28)
    Aktuelle Rezension von: _jamii_

    Wie kaum eine Frau ihrer Zeit steht Virginia Woolf für das Ringen um Eigenständigkeit, um Raum für sich, um eine unverkennbare Stimme. Ihr Leben war überreich an allem – auch an Düsternissen. Michael Kumpfmüller hat einen sprachmächtigen, kühnen Roman über die letzten zehn Tage ihres Lebens geschrieben. Im März 1941 gerät die berühmte Schriftstellerin in ihre letzte große Krise: Sie hat soeben ein neues Buch beendet, über das kleine Cottage im Süden Englands, das sie mit ihrem Mann Leonard bewohnt, fliegen deutsche Bomber. Sie führt das Leben einer Gefangenen, die nicht weiß, wie und wohin sie ausbrechen soll – und am Ende entscheidet sie sich für den Fluss. 

    Der Schreibstil war für mich zu langweilig, ich musste wirklich kämpfen, um die knapp 200 Seiten durchzubringen… Für mich war alles viel zu beschreibend, es ging nicht wirklich vorwärts bzw. hatte keinen roten Faden. Ich fragte mich mehr als einmal was das ganze eigentlich soll und wohin das führt. 

    Zumindest hat dieses Buch dazu geführt, dass ich Virginia Woolf als überaus unsympathische und ständig jammernde alte Frau empfinde, die ihren fürsorglichen und aufopfernden Ehemann nicht verdient hat. 

    Stets denkt sie, dass sie besser als alle anderen in ihrem Umfeld ist, darüber hinaus lässt sie das aber auch jeden spüren. 

    Der beste Teil des Buches waren für mich die paar Seiten nach ihrem Freitod, als Leonard ein Leben ohne sie beginnt, mit einer neuen Partnerin und neuer Lebensfreude.

    Herbe Enttäuschung. 

  20. Cover des Buches Kultfrauen (ISBN: 9783442443314)
    Stefan Bollmann

    Kultfrauen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: mistellor

    Tolle Menschen schreiben über tolle Frauen.

    So schreibt Alice Schwarzer über Romy Schneider, Hellmuth Karasek über Marilyn Monroe, Hans C. Blumenberg über Mae West, Rosa von Praunheim über Zarah Leander, Marlene Dietrich über Edith Piaf, Ingeborg Bachmann über Maria Callas, Christa Wolf über Frida Kahlo u.s.w.

    Man kann sich gut vorstellen, dass bei diesen "Biographen"  es nicht zu einem reinen Herunterbeten der biographischen Fakten kommt, sondern sie sich mit anderen Aspekten dieser Frauen auseinandergesetzt haben. Und dies zu lesen hat Spaß gemacht. Man erfährt als Leser einen tieferen Einblick über die beschriebene Person, aber oft auch über die Einflüsse und Auswirkungen der damalige Gesellschaft.

    In vielen Beiträgen wird untersucht, warum gerade diese "Kultfrau" zum Mythos wurde. Und es wird oft auch nachgefragt, wie die beschriebenen Frauen mit dem Mythos umgegangen sind, welche Auswirkungen der Mythos auf ihre Persönlichkeit hatte.

    Ein Buch mit oft spannenden Beiträgen, die die beschriebenen Kultfrauen aus einem anderen Blickwinkel zeigt.

    Folgende Kultfrauen werden im Buch vorgestellt:

    Greta Garbo, Evita Peron, Marilyn Monroe, Romy Schneider, Sarah Bernhardt, Mae West, Zarah Leander, Edith Piaf, Maria Callas, Frida Kahlo, Virginia Woolf, Sylvia Plath, Marianne Faithfull, Madonna.

     

  21. Cover des Buches Zum Leuchtturm (ISBN: 9783596906284)
    Virginia Woolf

    Zum Leuchtturm

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Miremel

    Die Handlung des Buches ist besonders, denn es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen, stattdessen werden die inneren Vorgänge der Figuren und deren Beziehung zueinander beschrieben.

    Trotz der wenigen Handlung die sich außerhalb der Figuren abspielt, war das Buch sehr spannend zu lesen, denn die Innenwelt der Figuren ist sehr lebendig beschrieben und es ist einfach sich in deren Gefühle hineinzuversetzen.

    Am Anfang ist es mir etwas schwer gefallen mich mit dem Schreibstil von Woolf anzufreunden, doch nach einigen Seiten und etwas Eingewöhnung, war es wirklich leicht in einen Lesefluss zu kommen.

  22. Cover des Buches Der gewöhnliche Leser (ISBN: 9783596136483)
    Virginia Woolf

    Der gewöhnliche Leser

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Der Band beinhaltet kurze Essays zu Literatur, Leserverhalten und Schriftstellern sowie ihren Werken. Virginia Woolf gelingt es in heiterer, aber niemals trivialer Form über Literatur zu schreiben, sie zu kritisieren und zu analysieren. Es macht Spaß, ihre Essays zu lesen und ganz nebenbei erfährt man über andere Autoren der Weltliteratur eine Menge an Eindrücken und Informationen.
  23. Cover des Buches Virginia Woolf (ISBN: 9783888971495)
    Louise DeSalvo

    Virginia Woolf

     (4)
    Aktuelle Rezension von: yvonne_fraunhoffer

    Wenn wir an Virginia Woolf denken, kommen uns verschiedene Schlagwörter in den Sinn. Gedichte, Bloomsbury, vielleicht sogar Selbstmord. Woran vermutlich die wenigsten denken ist, dass Woolf in ihrer Kindheit und Jugend von ihren Halbbrüdern sexuell missbraucht wurde. Die meisten Biografien erwähnen es nur beiläufig oder gar nicht.

    Doch Louise DeSalvo hat dieser Zensur mit ihrem Buch "Virginia Woolf – Die Auswirkungen sexuellen Mißbrauchs [sic] auf ihr Leben und Werk" (engl. Originaltitel: The Impact of Childhood Sexual Abuse on Her Life and Work) ein Ende gesetzt. Sie deckt auf, wieviele Anzeichen und Hinweise es in Woolfs Leben und Werk darauf gegeben hat, dass sie und ihre Schwestern Opfer von Inzest waren.

    Dabei geht sie chronologisch vor und beginnt mit den ersten Aufzeichnungen Virginia Stephens. Dass DeSalvo sich von kindlichen Tagebucheinträgen über die ersten Kurzgeschichten bis hin zu Woolfs in ihren letzten Lebensjahren verfassten Memoiren durcharbeitet, wirkt sich positiv auf die Glaubwürdigkeit der geschilderten Übergriffe aus. Wer hier daran zweifelt, was Virginia und ihre Schwestern erlebt haben, der zweifelt nicht an DeSalvo, sondern glaubt den Opfern von sexueller Gewalt nicht. Die Autorin beschönigt oder dramatisiert nichts, sondern legt lediglich offen, was schon viele Biograf:innen vor ihr hätten bemerken können. Mir fiel es jedenfalls nicht schwer, dem Geschriebenen zu folgen und es als Wahrheit anzunehmen.

    DeSalvo kritisiert an einigen Stellen ihre Vorgänger:innen, die Woolf eine wilde Fantasie und sogar den Wunsch, vergewaltigt worden zu sein, andichteten. Ebenso wie die Autorin finde ich es merkwürdig, dass die Fakten bisher nicht als wahr angenommen, sondern vertuscht oder verdreht wurden. Allerdings muss auch betont werden, dass das vorliegende Buch aus den 1990er Jahren stammt und die bekanntesten Biografien der britischen Schriftstellerin mehrere Jahrzehnte zurückliegen.

    Das Buch ist in drei Oberkapitel eingeteilt. Auf „Ein Familien-Modell“ folgen „Kindheit“ und „Jugendzeit“. Es ist gut strukturiert und dabei spannend zu lesen. Anfangs hatte ich Angst, dass es zu wissenschaftlich geschrieben sein würde, aber die Autorin hat es immer wieder geschafft, mich mit Passagen aus mir vorher unbekannten Texten Woolfs in ihren Bann zu ziehen.

    Beispielsweise wusste ich vor der Lektüre nicht, dass die junge Virginia bereits eigene Kurzgeschichten für die Zeitung, die die Stephen-Kinder für ihre Eltern herausbrachten, geschrieben hat. In diesen Geschichten geht es sehr oft um Gewässer wie das Meer, Stürme oder tiefe Seen. Ein Symbol, das sich durch die gesamte Bibliografie Woolfs zieht. DeSalvo untersucht diese Metaphern gründlich auf Hinweise auf Traumata und bringt diese in Verbindung mit dem, was die Psychologie über Opfer von Inzest und sexueller Gewalt weiß. Sie verbindet so Wissenschaft mit künstlerischem Ausdruck, was mir sehr gut gefallen hat.

    Auch durch Auszüge aus den Tagebüchern der minderjährigen Virginia gestaltet sich das Sachbuch lebhaft und interessant. Obwohl ich schon einiges an Sekundärliteratur über meine Lieblingsschriftstellerin gelesen habe, konnte ich hier sehr viel Neues erfahren und hatte Zugriff auf Texte, die nie der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Dadurch zeichnet sich dieses Buch für mich als ein Leseabenteuer aus, das mir noch mehr gegeben hat, als ich erwartet hatte.

    Trotzdem muss ich eine Warnung aussprechen, da sehr explizit auf sexuellen Missbrauch von Kindern und den plötzlichen Tod von Familienmitgliedern eingegangen wird. Teilweise war es auch schwierig, weiterzulesen, weil ich so sehr mit der jungen Virginia mitgefühlt habe. Der Fakt, dass sowohl sie als auch der Großteil ihrer sieben (Halb-)Geschwister ihr Leben lang unter Depressionen gelitten haben, hat mich berührt. Besonders erschreckend war für mich ein Teil des Buches, in dem DeSalvo von Laura, die Halbschwester der Autorin von Die Wellen, erzählte. Diese wurde von ihren Eltern als anstrengend und geisteskrank eingestuft und nach und nach aus dem gemeinsamen Haushalt verbannt. Als Kind hatte sie keinen Zugang zur Außenwelt und kannte selbst ihre Geschwister kaum, da sie in einem Zimmer am unbewohnten Ende des Hauses eingesperrt war. Dass im viktorianischen Zeitalter der Begriff „Kind“ nicht viel mehr bedeutet hat als „kleine Erwachsene“ war mir bewusst. Aber dass die Misshandlung solche Ausmaße annahm, hat mich schockiert.

    Äußerst beeindruckend ist für mich, zu erfahren, dass VW sich aus dieser schweren Kindheit heraus gekämpft und eine Karriere als Schriftstellerin gemacht hat. Auch wenn ihr späteres Leben als Erwachsene immer noch von Restriktionen und Schmerzen erschwert wurde, besaß sie die große Stärke, daraus ihren Feminismus zu ziehen. Sie war damit ihrer Zeit weit voraus, obwohl sie als Kind und Jugendliche nicht die Möglichkeit hatte, sich schulisch zu bilden. Trotzdem lernte sie lesen und schreiben und nahm sich im Alter von 15 Jahren vor, alles aufzuschreiben, was sie erlebte.

    Für mich als aufstrebende Autorin und Feministin ist dieses Buch eine große Inspiration. Es hat alle Emotionen in mir ausgelöst, die ich zu empfinden fähig bin und mich wieder einmal vom Genie dieser großartigen Kämpfernatur überzeugt.

    Durch die enthaltenen Tagebucheinträge und Erzählungen sah ich mein junges Ich in der jungen VW. Mein schriftstellerisches Ich kann sich mit der erwachsenen Virginia identifizieren, die sich nicht unterkriegen ließ und weiterkämpfte. Ich bin sicher nicht die Einzige, die aus solchen Biografien neuen Mut schöpft, sich selbst stark zu machen und den Schmerzen mit kreativer Schöpfung entgegenzuwirken.

    Allen Fans von Virginia Woolfs Leben und Werk kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Vor allem für FLINTA* ist es sicher interessant, hinter die Kulissen der so oft als „idyllisch“ bezeichneten Kindheit dieser großen Autorin zu blicken. Es ist ein Buch über kindliche und weibliche Emanzipation, feministischen Kampf und den Mut, am Leben zu bleiben, um seine eigene Geschichte erzählen zu können. 

  24. Cover des Buches Mrs Dalloway (English Edition) (ISBN: B082ZH3PWB)
    Virginia Woolf

    Mrs Dalloway (English Edition)

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „She felt very young; at the same time unspeakably aged. She sliced like a knife through everything; at the same time was outside, looking on. (Zitat Seite 6)

     

    Inhalt

    Es ist ein Mittwoch Mitte Juni 1923 und Clarissa Dalloway ist mitten in den Vorbereitungen für die Party, die sie an diesem Abend geben wird. Seit mehr als zwanzig Jahren lebt sie nun schon in Westminster, sie liebt das Leben in London und ihre Spaziergänge durch die Straßen und Parks, macht Einkäufe, trifft Freunde. Zu Hause überwacht die die Vorbereitungen für den Abend. So vergeht auch dieser Tag, während Big Ben pünktlich jede Stunde schlägt, bis die ersten Gäste eintreffen und das Gerücht, auch der Prime Minister werde kommen, für weitere Aufregung sorgt.

     

    Thema und Genre

    Dieser Roman, 1925 erschienen, gilt als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Romans des 20. Jahrhunderts. In diesen Jahren nach Kriegsende ist die Gesellschaft im Wandel, verunsichert über die Zukunft und während die Gedanken der glamourösen Mrs Dalloway sich um ihre Abendgesellschaft drehen, kämpft der junge Septimus Smith, mit seiner italienischen Ehefrau in bescheidenen Verhältnissen lebend, noch immer gegen sein persönliches Kriegstrauma an.

     

    Charaktere

    Mrs Dalloway hält sich selbst nicht für außergewöhnlich, doch sie besitzt eine sehr gute Menschenkenntnis. Sie selbst fühlt sich manchmal beinahe unsichtbar, nicht Clarissa, sondern Mrs Richard Dalloway, Gattin eines Parlamentsabgeordneten. Peter Walsh dagegen, ihr alter Freund, sagt über sie „She came into a room; she stood, as he had often seen her, in a doorway with lots of people round her. But it was Clarissa one remembered.” (Zitat Seite 69) 

     

    Erzählform und Sprache

    „Mrs Dalloway said she would buy the flowers herself.“ (Zitat Seite 1) Mit diesem ersten Satz beginnt dieser ungewöhnliche Roman, inzwischen ein Klassiker der Moderne. Virginia Woolf gelingt es, innerhalb eines Zeitrahmens von nur einem Tag in London die Erinnerungen von Clarissa Dalloway und die Lebensgeschichten von einer Reihe von weiteren Figuren mit den alltäglichen Ereignissen dieses einen Tages zu vernetzen, zu einer unglaublich dichten, aussagekräftigen Geschichte, die bei aktuellen Autorinnen mindestens dreihundert Seiten füllen würde. Da werden Blumen gekauft, die Fehlzündung eines Automobils lässt kurz alle innehalten, die dies miterleben, ein Flugzeug malt Buchstaben in der Luft, wer kann das Wort erkennen, es werden Einkäufe gemacht, Spaziergänge unternommen, alte Freunde empfangen.

    Wer mehr als nur Theorie über die damals neue, moderne Erzähltechnik stream of consciousness (Bewusstseinsstrom)wissen will, wird in diesem Roman fündig. Er ist eines der ersten Beispiele und setzt sie so weit um, dass die Gedankengänge der vielen sehr unterschiedlichen Figuren die eigentliche Handlung der Geschichte bilden. Sie Sätze sind eher kurz, aber prägnant und treffend formuliert, Lesevergnügen. Ich habe diesen Roman in der englischen Originalausgabe gelesen.

     

    Fazit

    Diese Rezension fasst meine persönliche Meinung und Eindrücke zusammen, denn zu Klassikern wie diesem gibt es eine Fülle von Abhandlungen und Rezensionen von versierten, literaturwissenschaftlich ausgebildeten Menschen. Ich will einfach nur neugierig darauf machen, neben den aktuellen Neuerscheinungen auch immer wieder einen modernen Klassiker zur Hand zu nehmen, denn es lohnt sich.

    (Gelesen als TB, Penguin Classics, 7 June 2018, Paperback: 192 pages, English Edition, ISBN-13: 978-0241341117)


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