Bücher mit dem Tag "virginie despentes"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "virginie despentes" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Das Leben des Vernon Subutex 1 (ISBN: 9783462005981)
    Virginie Despentes

    Das Leben des Vernon Subutex 1

     (104)
    Aktuelle Rezension von: RichardZietz

    Muss man Virginie Despentes Roman-Trilogie um den abgestürzten Second-Hand-Plattenladenbesitzer Vernon Subutex noch eigens loben? Der Inhalt von Buch 1 und 2 wurde als (gleichfalls angenehm zu schauende) Serie in Szene gesetzt. Um was geht es? Der sympathische, aber im neoliberalen Sinn nicht ganz so welttaugliche Pariser Ex-Plattenladenbesitzer Vernon Subutex wird aus seiner Wohnung zwangsgeräumt. In seiner Not kriecht er bei alten Freunden und Bekannten unter. Dabei bemerkt er nicht nur, wie stark die sich verändert haben. Subutex’ Auftauchen setzt eine Lawine von Ereignissen in Gang, die man als ziemlich abgefahren und crazy bezeichnen könnte – wären sie nicht auch ebenso bezeichnend für die aktuelle Kultur respektive Gesellschaft, in der wir leben.

    Ich will nicht so sehr spoilern. Es passiert natürlich einiges – in Band eins und in den zwei folgenden Bänden. Die Handlung als solches ist jedoch nur einer der Vorzüge dieser (fast) Must-Trilogie. Ebenso wichtig ist das »wie«. Madame Despentes lässt jede und jede der Agierenden in ihrer beziehungsweise ihm eigenen Sprache auftreten und die Haltung zur Welt im Allgemeinen sowie den Vorkommnissen im Buch kundtun.

    Kurz: eine göttliche Komödie der Art, die sich durchaus mit den Produktionen der alten aufklärerischen Volkstheater-Altvorderen Molière und Shakespeare vergleichen lässt.

  2. Cover des Buches Liebes Arschloch (ISBN: 9783462007169)
    Virginie Despentes

    Liebes Arschloch

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Hyperikum

    Oscar, Autor eines Buches schreibt einen Instagrampost über die Schauspielerin Rebecca Latté:


    …heute zu einer Schlampe verkommen. Nicht nur alt. Sie ist auch auseinandergegangen, verlebt schlechte Haut, ein schmuddeliges, lautes Weibstück.


    Oscar unterstellt Rebecca, dass sie sich zur Ratgeberin junger Feministinnen aufgeschwungen hat und verrät damit, das ganze Ausmaß des Dilemmas, in dem er steckt. Seine ehemalige Pressereferentin Zoé Katana unterhält einen feministischen Instaaccount mit tausenden Followern. Die hat sie jetzt drüber informiert, wie hart Oscar ihr zugesetzt hat, als sie noch für ihn arbeitete. Er habe ihr nachgestellt, sie penetrant umworben und als I-Tüpfelchen damit gedroht, sich umzubringen. Mit diesen Behauptungen in der Öffentlichkeit, springt sie auf den Mee Too-Zug auf, macht sich zum Opfer und brettert durch die Gesellschaft. Sein Ruf ist jetzt dahin und er ist sich keiner Schuld bewusst.

    Rebecca antwortet ihm per Email, wünscht ihm die schlimmsten Dinge. Und dann, entschuldigt sich der aufdringliche Spinner und schmeichelt ihr ein wenig. Zwischen den beiden entspinnt ein reger Schreibkontakt, währenddem sie immer vertrauter miteinander werden. Seit Zoé gegen ihn wettert, haben ihm verschiedene Leute geraten, seinen Drogenkonsum zu überdenken. Problem ist, dass diese Mischung aus Koks und Alkohol, ihm die vielen kreativen Eingebungen schenkte, mit denen er sein Buch füllte. Auch Rebecca konsumiert Heroin, seit sie ganz jung ins Filmgeschäft kam. Sie hat das alles im Griff. Die Krücke hat ihr immer beim Abnehmen geholfen. Nur während des Sets lässt sie die Finger davon, da muss sie sich konzentrieren.

    Oscar hat sich einer Gruppe angeschlossen, ähnlich den anonymen Alkoholikern. Er will das jetzt wirklich mal eine zeitlang lassen und versucht Rebecca zu überreden, es im gleichzutun.

    Fazit: Eine überaus unterhaltsame Geschichte. Die beiden ProtagonisInnen Oscar und Rebecca kommen aus ganz einfachen Familienverhältnissen und haben sich mit viel Mühe einen Platz in der gehobenen Gesellschaft erkämpft. Für beide scheinen die Felle davonzuschwimmen. Für Oscar, weil eine Frau sein Verhalten öffentlich anprangert. Für Rebecca, weil sie älter wird und jetzt nach ihrer glamourösen Karriere, einzig noch Hausfrauenrollen bekommt. Da sie ein kostspielieges Hobby hat, kann sie nicht einfach aufhören. Beide lassen sich auf das Konzept cleansein ein und werden immer authentischer. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen damit, die sie sich in ihrem Briefwechsel mitteilen. Virginie Despentes hat mich fasziniert. Ein fesselnder Gegenwartsroman.

  3. Cover des Buches Bye Bye Blondie (ISBN: 9783499241628)
    Virginie Despentes

    Bye Bye Blondie

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gloria lebt am Rande der Gesellschaft, sie ist Sozialhilfeempfängerin, Alt-Punkerin und verdammt stolz darauf. Mal abgesehen von den ständigen Geldsorgen hat sie sich in ihrer Heimatstadt Nancy eine gemütliche Existenz aufgebaut und auch wenn sie durch ihre häufigen Wutausbrüche ständig neue Liebschaften vergrault, hat sie eigentlich nicht vor etwas an ihrem Leben zu ändern. Bis ihre Jugendliebe plötzlich in der Stadt auftaucht, dadurch viele alte Erinnerungen und Gefühle weckt, und Gloria zu allem Überfluss auch noch einlädt mit ihm nach Paris zu gehen.

    Dieses Buch ist unverkennbar ein Despentes, dreht es sich doch um eine starke, aggressive, manchmal selbstzerstörerische Frau. Doch verglichen mit ihrem Debut (Baise Moi) ist dieser Roman geradezu zahm. Wenig Sex, nahezu keine Gewalt, lediglich einige Wutausbrüche und damit verbundene Schimpftiraden, die manchmal nicht einmal im Detail ausgeschrieben, sondern nur erwähnt sind. So zahm ist das Buch, dass ich es gar nicht, wie zunächst geplant, auf meine Hardcore Liste setzen konnte. Schließlich ist es doch mehr allgemeine als extreme Literatur, etwas das ich von Despentes eher weniger gewöhnt bin.

    Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, genossen mag hier aufgrund der Sprache nicht unbedingt der Fall gewesen sein und ein zweites Mal wird es nicht gelesen, aber wer die Autorin kennt und liebt, der findet in diesem Roman einen soliden Titel für die Wunschliste. Ein bisschen provoziert natürlich auch dieses Buch, so ganz ohne können französische Autoren ja nur selten, aber einen Grund es angewidert von sich zu werfen liefert Despentes nicht. So viel dazu.

    Die Liebesgeschichte, welche im Buch die Hauptrolle spielt ist sogar anrührend, wenn sie nicht gerade die beiden Liebenden zerfrisst. Doch die Treue und Freude, die die männliche Hauptfigur an der, alles andere als einfach gestrickten, weiblichen Hauptfigur hat, ist inspirierend und herzerweichend. Despentes beschreibt die Romeo und Julia der französischen Unterschicht, der Leser hofft zwar auf ein Happy End, weiß aber, dass ein solches nicht in Reichweite ist, zu Mindest nicht für diese beiden tragischen Figuren – sie im Kielwasser der Gesellschaft, er im goldenen Käfig.

    Für Despentes Liebhaber, wie mich, ein gelungenes, unterhaltsames, lesenswertes Buch.

  4. Cover des Buches Baise-moi - Fick mich (ISBN: 9783499231353)
    Virginie Despentes

    Baise-moi - Fick mich

     (33)
    Aktuelle Rezension von: PrettyDark
    Das Buch handelt von der aggressiven Manu und der ruhigeren Nadine, die durch Zufall aneinander geraten. Die beiden verbindet nur, dass sie jeweils einen Mord begangen haben. So abstoßend die zwei Frauen anfangs auch wirken mögen, so anziehend sind sie doch auch durch genau diesen Aspekt. Man lernt die Gründe ihres Mordens zu verstehen und taucht so in ihr Leben ein.
    Den Geschwistern Fatima und Tarek, denen sie im Laufe der Geschichte begegnen, gelingt es auf ein paar Seiten ein wenig die sanfteren Seiten der zwei herauszukitzeln und somit geben sie dem Buch für eine kurze Zeit einen emotionalen Touch.
    Doch das Ende von Manu kommt plötzlich und Nadine ist auf sich allein gestellt. Man hat noch Hoffnung, dass die Sache gut für sie endet, doch sie selber entscheidet sich für den Tod. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. ;)

    Klar hat das Buch keinen tieferen Sinn, aber es ist leicht zu lesen und man weiß nie, was auf der nächsten Seite auf einen selbst und die zwei jungen Frauen wartet.
    Ich empfand das Lesen als eine frische Brise. Man sollte jedoch nicht zimperlich sein, einen gewissen Hang zur Perversion mitbringen und darf in Sachen Mord nicht so zimperlich sein dann sind hier ein paar aufregende Lesestunden garantiert.
  5. Cover des Buches Die Unberührte (ISBN: 9783499229114)
    Virginie Despentes

    Die Unberührte

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Jetztkochtsie
    Seit Baise-moi vor einigen Jahren hatte ich mir immer wieder vorgenommen mehr von der Despentes zu lesen. Das hab ich dann jetzt endlich getan und wurde wie erwartet nicht enttäuscht. Die Sprache ist gewohnt hart, gewohnt flapsig und für das Milieu absolut realistisch. Gerade das finde ich sehr wichtig bei solcher Art Büchern, keine "N*tte" drückt sich gewählt aus, bezeichnet sich als leichtes Mädchen oder benutzt harmlose Schimpfworte. Die Bücher von Despentes sind für mich jedes Mal ein wohltuend ehrlicher Einblick in ein Milieu, mit dem der Normalbürger so nicht oft zu tun hat. Hier kommt eine Art Krimihandlung dazu, die durchaus ihre Faszination ausübt, für mich aber nicht im Mittelpunkt stand, weshalb ich das Buch auch eher als zeitgenössige Lektüre, denn als Krimi oder Thriller einordnen würde. Es ist wesentlich mehr Gesellschaftskritik, als spannende Lektüre. Kurz: Ich fand es wieder beeindruckend und faszinierend, habe es in einer Nacht gelesen und der nächste Despentes wird sicherlich nicht so lange auf sich warten lassen. Für Biedermänner, Spießer und Weichnase, ist das Buch allerdings ganz klar nicht geeignet, nicht nur wegen der offenen Gewalt, sondern auch wegen der Sexszenen, die alles andere als schön kuschelig und blümchenmäßig sind. Einziges Manko: Das Buch ist in sehr schlechter Qualität gedruckt, die Druckerschwärze ist unterschiedlich dunkel und die Bindung bröselte selbst bei vorsichtiger Behandlung ziemlich auseinander. Schade!
  6. Cover des Buches Wann bitte findet das Leben statt? (ISBN: 9783499242618)
    Amelie Fried

    Wann bitte findet das Leben statt?

     (11)
    Aktuelle Rezension von: nic
    Es sind nette Geschichten, die mit allesamt sehr gut gefallen und das Warten in verschiedenen Wartezimmern verkürzt haben :) Aber auch zu Hause habe ich dann weitergelesen, weil in jeder Geschite irgendwas steckt, was man von sich selbst auch kennt ;)

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