Bücher mit dem Tag "virtuelle realität"
76 Bücher
- Ursula Poznanski
Erebos (Limited Edition)
(3.759)Aktuelle Rezension von: Magische_BuchweltMeine Meinung:
Nach fünfzehn Jahren, habe ich dazu entschieden, diesen atmosphärischen Thriller noch mal zu rereaden.
Auch nach dieser Zeit, hat dieser Jugendbuch Klassiker nichts von seiner Faszination eingebüßt.
"Erebos" ist der Auftakt der gleichnamigen KI- Thriller Reihe von Bestsellerautorin Ursula Poznanski.
"Erebos ist ein Computerspiele das auf künstliche Intelligenz basiert. Es kennt nur ein Ziel und das ist töten.
Die Handlung wird hier auf der Perspektive des Schülers Nick erzählt.
Nick ist besessen von Erebos, einem Computerspiel, das an seiner Schule von Hand zu Hand weitergereicht wird. Die Regeln sind äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er muss dabei immer allein sein und darf mit niemandem über Erebos reden. Wer dagegen verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel nicht mehr starten. Was aber am merkwürdigsten ist: Erebos erteilt Aufträge, die in der realen Welt ausgeführt werden müssen. Und dann befiehlt das Spiel Nick, einen Menschen umzubringen.
Die Autorin hat eine faszinierendes Worldbuilding erschaffen, das sowohl ihre Protagonisten als auch ihre Leser*innen schon nach kurzer in den Bann zieht.
Ursula Poznanski lässt Realität und Fiktion miteinander verschwimmen und regt zum Nachdenken an.
Desto mehr die Potagonisten in diese Welt eingetauchen, desto weniger können sie sich dem Spiel entziehen. Die Handlung wird immer bedrohlicher und dramatischer. Autorin zeigt hier eindrucksvoll, wie gefährlich und tückisch Spielsucht ist.
Nick' machte im Verlauf mehrerer Entwicklungen durch. Trozdm war er mir oft richtig unsympathisch.
Die vielen Wendungen und Intrigen, sorgten aber dafür, dass ich ist trotz einiger Längen, emotionalen Showdown mit Nick und seinen Mitspieler*innen mitfieberte.
Fazit: Ein spannender KI - Jugendthriller, der auch für Erwachsene lesenswert ist. - Ursula Poznanski
Layers
(678)Aktuelle Rezension von: MayaBEin weiterer spannender Thriller von Poznanski, der mich sehr schnell überzeugen konnte. Im letzten habe ich eine Weile kämpfen müssen, weil ich die Hauptfigur nicht wirklich mochte, hier war mir Dorian von Anfang an ziemlich sympathisch, und entsprechend habe ich mich wesentlich mehr für sein Leben interessiert.
Die ganze Aufmachung der Geschichte ist verdammt spannend und auch ein wenig düster, und das ein oder andere Mal (gerade am Anfang) lag ich eindeutig falsch damit, worum es ging (ich bin aber ganz glücklich damit, weil für einen Jugend-Thriller wäre das in meinen Augen vielleicht doch etwas sehr düster geworden). Vieles konnte ich gerade ab einem gewissen Punkt dann doch irgendwie vorhersehen, oder habe zumindest damit gerechnet, dass es in entsprechende Richtungen gehen würde, bin gleichzeitig aber auch der Meinung, dass das Buch ein wenig zu einfach in entsprechende Schlussfolgerungen hineingespielt hat.
Und das hat zwar für ein sehr spannendes Leseerlebnis gesorgt, gerade am Ende jetzt frage ich mich aber auch, inwiefern alles davon nun wirklich logisch war. Denn einige Dinge lassen zwar genau die Schlussfolgerungen zu, die Dorian auch macht, aber in Anbetracht der ganzen Auflösung ... weiß ich nicht, inwiefern ich die entsprechenden Handlungen noch abkaufen würde.
Auch recht schwach fand ich wieder die Romanze bzw. generell das zwischenmenschliche Verhältnis zwischen Dorian und Leuten. Also auch seine Mutter wird ein paar mal erwähnt, aber in meinen Augen recht spät und auch sehr spärlich dafür, wie wichtig sie ihm angeblich ist.
Zu lesen also wieder echt gut, und der Fall an sich auch verdammt spannend, ich sehe aber auch eindeutig ein paar Schwächen, und von allem, was ich bisher von Poznanski gelesen habe, befindet sich dieses Buch hier für mich eher im unteren Bereich. Dennoch nichts, was ich bereue gelesen zu haben, unterhalten hat das Buch mich eindeutig gut, auch mit den Schwächen! - Ernest Cline
Ready Player One
(750)Aktuelle Rezension von: hannahalienaUltra cooles Buch. Man taucht in die Gaming Welt der 80er Jahre ein. Obwohl ich diese Zeit nicht persönlich erlebt habe, fand ich die Anekdoten super cool und wenn ich dann mal eine wirklich verstanden hab, weil ich das Spiel, den Film oder den Song kannte, wurde es nur noch besser.
Wade Watts lebt in der Zukunft und die Welt ist in die virtuelle Welt geflüchtet, da die reale Welt nicht mehr wirklich lebenswert ist. Dort spielt sich das ganze Leben ab, ob Schule, Arbeit oder Freizeit.
Die Aufmachung des ganzen fühlt sich auch gar nicht so unrealistisch an, sodass man auf der technologischen Seite super fasziniert ist und hofft, dass es so kommt und auf der realen Seite hofft, dass wir die Welt vielleicht doch noch retten können.
- Katie Kacvinsky
Die Rebellion der Maddie Freeman
(1.248)Aktuelle Rezension von: MayaBIch habe die gekürzte Variante des Buches als Hörbuch gehört, und vielleicht liegt es daran, dass mir dadurch einige Dinge fehlten, aber leider konnte ich mit der Geschichte einfach nicht warm werden. Oder eher: ich konnte mit der Geschichte schon warm werden, aber während das Setting durchaus interessant war, waren eigentlich alle Figuren in meinen Augen wirklich flach und Klischeehaft geschrieben, der romantische Plot fühlte sich sehr gezwungen an und nahm leider gleichzeitig zu viel Raum im Vergleich zu den "echten" Problemen ein, und am Ende habe ich das Gefühl, dass das Buch zu klischeehaft in vielen Punkten zu sein, als das ich am Ende das Gefühl gehabt hätte, dass ich mich wirklich auf etwas einlassen könnte. Leider konnte nichts von den Handlungen für mich irgendetwas herausreißen, und ich habe am Ende zwar nicht das Gefühl, dass die Geschichte schrecklich war, aber leider gab es auch für mich nicht wirklich etwas erinnerungswürdiges, sodass mir das Geschehen vom Aufbau her eher egal ist, und durch die ziemlich stereotypen Figuren dann eher Richtung schlechter als besser wanderte.
- Tad Williams
Otherland. Band 1
(317)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Otherland – Stadt der goldenen Schatten“ ist der erste Band der gleichnamigen dystopischen Science-Fiction-Reihe von Tad Williams. Dieses Buch entführt uns in eine faszinierende virtuelle Welt, die sowohl die kühnsten Fantasien als auch die schlimmsten Albträume beherbergt.
Die Geschichte spielt in einer nahen Zukunft, in der das Internet zu einem riesigen, allumfassenden virtuellen Netzwerk namens Otherland weiterentwickelt wurde. Dieses Netzwerk wurde von einer geheimen Gruppe, der sogenannten Gralsbruderschaft, geschaffen. Ihr Ziel ist es, die Menschheit durch dieses Netzwerk zu kontrollieren. Die Handlung folgt einer Gruppe von Menschen, die sich in dieser virtuellen Welt zusammenfinden, um gegen die Machenschaften der Gralsbruderschaft zu kämpfen.
Trotz der Tatsache, dass „Otherland“ eher eine jüngere Zielgruppe anvisiert, ist Tad Williams’ Schreibstil anspruchsvoll und erfordert konzentriertes Lesen. Die vielen Handlungsstränge und Perspektiven können zu Beginn verwirrend sein, aber sobald man sich in die Welt eingelesen hat, entfaltet das Buch seinen vollen Zauber. Williams’ Fähigkeit, eine so komplexe und detaillierte Welt zu erschaffen, kommt auch hier wieder beeindruckend zur Geltung und macht das Lesen zu einem intensiven Erlebnis.
Während „Otherland – Stadt der goldenen Schatten“ durch seine komplexe Handlung und tiefgründigen Charaktere besticht, gibt es auch Passagen, die sich in die Länge ziehen. Tad Williams nimmt sich oft viel Zeit, um die virtuelle Welt und ihre zahlreichen Details zu beschreiben. Diese ausführlichen Beschreibungen können zwar die Immersion verstärken, führen aber auch dazu, dass die Handlung manchmal ins Stocken gerät. Besonders in den mittleren Kapiteln kann es vorkommen, dass die Spannung nachlässt und die Leser sich durch langatmige Abschnitte kämpfen müssen, bevor die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt. Diese Passagen erfordern Geduld, belohnen aber letztlich mit einer reichhaltigen und tiefgründigen Erzählung.
Die Charaktere in „Otherland“ sind vielfältig und vielschichtig. Von einem alten Mann in einer Garnison über eine junge Universitätsmitarbeiterin bis hin zu einem Buschmann und einem zehnjährigen Jungen – jede Figur bringt ihre eigene Geschichte und Perspektive mit ein. Diese scheinbar unabhängigen Geschichten werden nach und nach miteinander verwoben, was die Komplexität und Tiefe der Erzählung erhöht.
Ein zentrales Thema des Buches ist die Macht und Kontrolle durch Technologie. Williams stellt die Frage, wie weit Menschen gehen würden, um Macht zu erlangen und zu behalten. Die virtuelle Welt von Otherland dient dabei als Metapher für die reale Welt und die Gefahren, die mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung einhergehen.
„Otherland – Stadt der goldenen Schatten“ ist ein großartiger Roman der Science-Fiction-Literatur. Es fordert den Leser heraus, bietet aber auch eine reiche und lohnende Erfahrung. Für Fans von komplexen Geschichten und tiefgründigen Charakteren ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es regt zum Nachdenken an und bleibt lange im Gedächtnis.
- Teri Terry
Mind Games
(547)Aktuelle Rezension von: RattusExlibricusKategorie: Abenteuer |Action |Dystopie| Intrigen |Jugendroman |Moralische Fragen |Science fiction
Worum dreht sich die Handlung?: In nicht allzu ferner Zukunft ist alles über einen Chip im Gehirn gesteuert. Schule, Privatleben, Beruf - alles findet nur noch in virtuellen Räumen statt. Außer, man ist ein Verweigerer. Jemand, der sich nur über altmodische VR-Sofas in diesen virtuellen Rummelplatz begibt. Und das auch nur sehr ungern. So wie Luna, die dafür gute Gründe hat, über die sie jedoch nie reden würde... Warum bekommt trotzdem ausgerechnet sie einen Platz für einen begehrten Test angeboten, der ihr nach die Schule die Aussicht auf einen Traumjob beim führenden Techunternehmen oder zumindest ein Studium an einer rennomierten Uni ermöglicht? Schon bei dem mehrtägigen Test hat sie das Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und trifft auf andere, die auch misstrauisch sind. Als sie den Test wider Erwarten mit Bravour besteht und für einen hochkarätigen Think Tank rekrutiert wird, schrillen bei ihr endgültig die Alarmglocken. Kann es gefährlich sein, wenn man die virtuelle und die reale Welt zu gut auseinander halten kann und was hat der Konzern mit ihr vor?
Große Themen in Hintergrund: Die (Über)Macht technischen Fortschritts | Realitätsverweigerung | Verantwortung und Intelligenz/Rationalität | Monopolisierung und Mundtotmachung
- Handlung ***
Die Handlung geht gut auf die gestellten Grundfragen / Hintergrundthemen ein. Jenseits dessen entsprechen die Handlungsstränge einem stabilen Jugendthriller. Die Motive sind nicht unglaublich originell, aber gut verarbeitet und fügen sich stimmig ins Gesamtbild. Leider gibt es mehrere plötzliche Brüche, die inkonsistent wirken, so zum Beispiel, dass während des ersten Teils prägend ist, dass die Hauptfigur keinen Chip hat, nachdem sie überredet/gezwungen wurde, sich einen implantieren zu lassen, ist sie nur 1-2 Kapitel lang irritiert, danach ist es für sich völlig normal. Die Liebesgeschichte ist leider etwas verkitscht und kommt auch irgendwie gezwungen rüber,. Trotzdem blieb meine Neugierde auf das Fortschreiten der Handlung konstant, es gab keine größeren Hänger und die Handlung hielt ein paar gute Wendungen bereit. Die Szenen in der virtuellen Welt und dem Hackerraum dahinter sind anschaulich geschildert und man kann sich alles gut vorstellen.
- Aufbau **°
Während am Anfang sehr ausführlich berichtet wurde, wirkte die Geschichte nach hinten ziemlich gerafft. Die Geschichte enthält einige Zeitsprünge, zwischendurch werden Gedächtnisse gelöscht. Die Handlung bleibt in sich trotzdem stimmig. Gerade nach hinten hin wird die Erzählung recht hektisch, lange vorbereitete Wiedersehen mit eventuell totgeglaubten werden dann doch recht sachlich in einem Kapitel abgerissen, die Begrüßung wird einfach übersprungen. Das mag vielleicht am Lektorat liegen, doch am Ende ging dem ganzen dann die Atmosphäre aus, alles geschah Schlag auf Schlag - über mehrere Kapitel und dann ging irgendwie die Puste aus. Schade.
- Charakterzeichnung **°
Die Charaktere sind wie die Handlung - nicht unglaubwürdig, nicht uninteressant, aber an manchen Stellen fehlte die Tiefe. Man hätte aus den vorhandenen Charakteren mit Sicherheit noch einiges herauskitzeln können, so bleibt es beim Potential, das durchaus vorhanden ist.
- Sprache und Stil **°
Der Stil ist sehr einfach gehalten, was bestimmt an Zielgruppe und Genre angepasst wurde. Die Beschreibungen der virtuellen Welt sind plastisch und gelungen, in der Realität wirkt es manchmal ein bisschen lieblos. Insgesamt zwar flüssig zu lesen und der Stimmung und Handlung keinen Abbruch bescherend, hat der Stil aber auch keine herausragenden Merkmale und die Sprache ist mehr Werkzeug als Ausdrucksmittel. Definitiv kein Problem bei dem Genre, aber ein kleines bisschen mehr Würze hätte bestimmt auch nicht geschadet.
- Zielgruppe(n)
Liebhaber dystopischer Jugendromane, die nicht vor Themen zurückschrecken, über die man eventuell auch nach dem Lesen noch nachdenkt und die den Alltag eventuell jetzt schon berühren. Allerdings sollten die Erwartungen an stilistische und sprachliche Feinheiten nicht zu hoch sein. Man sollte sich bewusst sein, dass es ein Buch zum schnell lesen ist und mit den Brüchen, gerade gegen Ende, klarkommen. Es hilft, sich auf die Spannung einzulassen und sich nicht zu lange Zeit zu lassen.
- Fazit **°
Die Hintergrundthemen und die Frage nach Intelligenz und Rationalität sowie der Übermacht von Technikkonzernen auf die Wahrnehmung sind gut gewählte und interessant umgesetzte Themen. Allerdings ist das Buch kein tiefsinniges Sci-Fi-Epos, sondern eher ein für schnelle Spannung generierter Jugendroman, der nicht ganz ohne Klischees auskommt und manchmal flach bleibt und Brüche aufweist. Gerade am Ende wird die Erzählung sehr schnell und etwas sprunghaft. Man bekommt nichts, was man nicht erwartet und ein klein bisschen weniger als man erwartet. Mit diesem Vorwissen ein Buch, das man zur Unterhaltung ganz gut lesen kann.
- Matt Ruff
Ich und die anderen
(410)Aktuelle Rezension von: KlausEffingMatt Ruffs „Ich und die anderen“ ist ein guter und auch informativer Roman aus dem Jahr 2003, der sich mit dem anspruchsvollen Thema multipler Persönlichkeiten auseinandersetzt. In einer Welt, in der Identität und Selbstwahrnehmung ständig hinterfragt werden, versucht der Autor, die inneren Kämpfe und die Dynamik zwischen verschiedenen "Seelen" multipler Persönlichkeiten eindrücklich darzustellen. Die Leser:innen begleiten Andrew und Penny, die beide diese Besonderheit haben. Die beiden werden von Julie, einer relativ erfolglosen IT-Unternehmerin eingestellt und sollen sich nach ihrer Vorstellung gegenseitig helfen. Trotz der interessanten Prämisse und der tiefgründigen Fragestellungen, die das Buch aufwirft, ließ mich das Buch an manchen Stellen etwas ratlos. Die Idee, zwei multiple Persönlichkeiten (, die ja jeweils mehrere „Seelen“ bzw. „Personen“ in sich tragen) in einem Roman miteinander in Beziehung zu setzen, ist interessant, aber schwierig umzusetzen. Matt Ruff gelingt das gut, aber leider konnte mich das Buch nicht übermäßig begeistern (bei einem heutigen Buchspaziergang waren meine sieben Gleichzeitigleser:innen aber zumeist sehr begeistert!). Zudem ist „Ich und die anderen“ mit 700 Seiten ein Wälzer. Diese Länge führt dazu, dass sich viele Passagen gefühlt wiederholen und die Handlung streckenweise ins Stocken gerät. Während Ruff zweifellos ein Talent für das Erschaffen von lebendigen Charakteren hat, leidet die Erzählung unter einem überschaubaren Spannungsbogen.
Insgesamt ist „Ich und die anderen“ ein bemerkenswerter Versuch, ein kompliziertes Thema literarisch zu verarbeiten. Wer sich für die Thematik interessiert, wird sicherlich einige aufschlussreiche Einsichten gewinnen, sollte jedoch auf eine lange und manchmal etwas mühsame Lektüre vorbereitet sein. - Daniel Suarez
DAEMON
(307)Aktuelle Rezension von: WortsalatEs spielte wohl auch mit rein, dass mir das Buch im Hinblick auf das Genre bzw. Thema schon zu alt war,- hat für mich etwas den Reiz genommen.
Geschrieben war es durchschnittlich, weder schleppend noch spannend. Charakterentwicklung der Figuren lies außerdem zu Wünschen übrig, sodass auf dem Handlungsstrang das Hauptaugenmerk lag.
Mich konnte das Buch insgesamt nicht überzeugen.
- Kate Harrison
Soul Beach (Band 1) – Frostiges Paradies
(662)Aktuelle Rezension von: Claudia107Inhaltsangabe:
"Meine Schwester ist tot.
Seit vier Monaten und fünf Tagen.
Ermordet.
Heute habe ich eine E-Mail erhalten.
Von ihr.
Als Alice eine E-Mail von ihrer toten Schwester bekommt, hält sie das zunächst für einen schlechten Scherz. Dann folgt jedoch eine Einladung in die virtuelle Welt von Soul Beach, einem idyllischen Strandparadies, wo ihre Schwester Megan seit ihrer Ermordung festsitzt.
Unter www.soulbeach.org entdeckt Alice eine völlig neue Welt abseits der Realität, die sie mehr und mehr in ihren Bann zieht.
Doch wer steckt hinter Soul Beach und warum herrschen hier solch strenge Regeln?
Warum wird der Strand nur von Jungen und Schönen bewohnt?
Und warum sind sie alle tot?
Wer hat Megan umgebracht?
Und könnte Alice das nächste Opfer sein?
Das Jenseits ist ein Strand und soziale Netzwerke wie Facebook gibt es auch für Tote. Kate Harrison erzählt eine Geschichte von Tod und Erlösung und macht daraus einen brandaktuellen Mystery-Thriller."Bei Soul Beach handelt es sich um eine Trilogie und ich habe den 1. Band schon vor vielen Jahren (ca. 12 Jahren) gelesen. Jetzt möchte ich diese Reihe endlich mal abschließen und daher habe ich den 1. Band nochmal gelesen, weil ich alle 3 Bände möglichst schnell hintereinander lesen möchte. Tatsächlich konnte ich mich an einige Dingen sogar noch erinnern, aber so eine Auffrischung ist natürlich immer von Vorteil, weil man ja die Namen der Protagonisten und Handlung nicht mehr auf dem Schirm hat.
Die Vorstellung ist einfach gruselig, dass man als Toter an einem Ort feststeckt, jeder Tag ist gleich, es gibt keinerlei Struktur. Klar, Soul Beach ist ein Traumstrand, es scheint immer die Sonne, alle sind jung, wahnsinnig hübsch und kamen zu Tode auf unerklärter Weise. So eben auch Alice ältere Schwester Maggie. Da der Tod von Maggie noch immer nicht aufgeklärt ist wird sie dort ewig in Soul Beach verweilen. Damit kommt der eine gut klar, der andere weniger gut. Doch Alice möchte möglichst viel Zeit mit ihrer Schwester verbringen, wenn auch nur Online, auch wenn sich alles sehr echt anfühlt.
Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte nicht wirklich voran ging ist es sowohl eine faszinierende Vorstellung, aber auch eben gruselig. Wir begleiten hier Alice in ihrer Trauer um ihre Schwester, aber auch das Glück ihr durch diese Onlineseite wieder nah sein zu können. Zudem fängt Alice an zu recherchieren, möchte Klarheit über den Tod ihrer Schwester haben. Aber wird sie Maggie dann verlieren? Und was ist mit den anderen Gästen in Soul Beach, die sie inzwischen kennengelernt hat?
Fazit: Es ist schon eine echt interessante Idee, die die Autorin Kate Harrison hier aufs Papier gebracht hat, einerseits faszinierend, anderseits gruselig. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen und möchte nun unbedingt wissen wie es weiter geht.
- Ursula Poznanski
Cryptos
(443)Aktuelle Rezension von: Ylva_H_In einer Welt, in der man nicht mehr leben kann, flüchten sich die Erdenbewohner in digitale Welten. Doch auch hier ist nicht alles so, wie es eigentlich sein sollte.
Dieser sehr spannend geschriebene Roman lässt einen mitfiebern aber auch schaudern. In einer Welt mit Naturkatastrophen und Virtual Reality leben wir heute schon. Dieser Roman treibt diese Thematik auf die Spitze und ist dabei ein echter Pageturner.
Eine klare Lesempfehlun für Erwachsene aber auch Jugendliche.
- Robin Wasserman
Skinned
(315)Aktuelle Rezension von: shinyJulieLia Kahn ist das coole Mädchen, dass von jedem bewundert wird. Bis zu dem Tag ihrer Unfalls. Danach ist sie nicht mehr beliebt, sie ist nicht einmal mehr ein Mensch, sondern nur noch eine Maschine mit den Erinnerungen ihres alten Lebens.
.
Die dystopische Welt, in der Lia lebt und die von einem übermäßigen Technikkonsum geprägt ist, wird Schritt für Schritt dargestellt, so dass sich einem immer wieder neue Möglichkeiten offenbaren und man gut mitkommt. Gerade der riesige Unterschied zwischen dieser Welt und der unseren macht das Buch total interessant. Leider waren mir sämtliche Charaktere total unsympathisch, sowohl Lia und ihre Familie und Freunde, als auch nur kurz auftauchende Nebencharaktere, die eigentlich keine große Rolle inne haben. Trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, da mich die Geschichte gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Lias Schicksal will man nicht verpassen. - Gereon Sand
Marie
(10)Aktuelle Rezension von: GiseJo erhält bei der Weihnachtsfeier seiner Firma ein besonderes Geschenk von seinem Chef: Als einer von drei Mitarbeitern darf er eine Neuentwicklung testen, mit der er sich eine realitätsnahe virtuelle Gefährtin schaffen kann. Und schon ist Marie bei ihm, ein siebenjähriges Mädchen. Mit ihr erlebt er die Adventszeit, die plötzlich ganz anders wird als erwartet…
Mit viel hintergründigem Humor und einigen Seitenhieben auf die Werbung, aber auch auf derzeitige gesellschaftliche Schiefstände lässt der Autor Gereon Sand eine Welt im Jahr 2023 entstehen, in dem alles digitalisiert ist. Somit erscheint das Geschenk, sich eine virtuelle Gefährtin zu schaffen, gar nicht so besonders zu sein. Doch dann verändert sich mit Marie die Welt, die Jo erlebt, und alles steuert auf ein verblüffendes Ende zu.
Was ist Realität, was ist Virtualität? Mit Jo rätselt auch der Leser, wie sich hier diese beiden Ebenen vermischen und was daraus herauskommt. Kleine Anhaltspunkte zur Auflösung hat der Autor bereits in die Geschichte hineingestreut, und dennoch habe ich verblüfft den Kopf geschüttelt, als ich zum Ende kam.
Dieses Buch aus dem Genre der Dystopien hat mich sehr nachdenklich hinterlassen. Wohin steuern wir, wie gehen wir mit virtuellen Realitäten um, wohin soll es gehen? Werden wir irgendwann von der Entwicklung überrumpelt? Sehr gerne empfehle ich es deshalb weiter und vergebe 4 von 5 Sternen. - Tad Williams
Otherland. Band 4
(191)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchNach den verstrickten Handlungen der Bände 1-3 ist es kein Wunder, dass der letzte Band einen solchen Seitenumpfang hat. In spannenden Schritten kommt man nach und nach dem Geheimnis auf die Spur (sodass man auch über kurze Langeweileabschnitte hinweg sieht), bis in einem gigantischen Finale alle Lösungen geliefert werden. Hinter her ist man nur traurig, dass es nicht noch weiter geht.
- Klotz Van Ziegelstein
Plünderer
(6)Aktuelle Rezension von: YoppelJimmy ist ein Ex-Student, er hat sein Studium verhauen und ihm wurden seine dabei erlernten Kenntnisse wieder gelöscht. Nun steht er da und hat hohe Schulden, die es zu begleichen gilt, um ein freier Mann zu sein. Doch dazu muss er sich auf besonders abgeschiedene Wege begeben.
Wir befinden uns während Jimmys Abenteuer in einer zukünftigen Welt, in der das Internet und die Digitalisierung die Oberhand übernommen haben. Außerdem gibt es neben Jimmy noch andere Protagonisten, die wir während des Lesens kennenlernen und auf ihrem Weg begleiten.
Ich fand die Geschichte recht spannend und wollte wissen, wie sie ausgeht, dennoch hat es mir an einigen Stellen an Informationen gefehlt. Ich hätte zu Beginn des Buches gerne ein bisschen mehr über die Welt erfahren. Auch die einzelnen Personen, insbesondere die Protagonisten, schienen mir sehr in die Geschichte geworfen. Durch die vielen Personen innerhalb der Story war es für mich zeitweise sehr undurchschaubar und ich habe ab und zu den Faden der Geschichte aufgrund des Schreibstils verloren.
Es war eine spannende Geschichte und eine interessante zukünftige Welt, aber ich hätte mehr Informationen zu der Welt und den einzelnen Personen benötigt, um einen besseren Durchblick zu haben.
- Anthony McCarten
Ganz normale Helden
(72)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs ist bald ein Jahr her, dass Donny mit 14 Jahren seinem Krebsleiden erlag. Seine Eltern Renata und Jim kommen nur schwer in so etwas wie Alltag zurück. Ein neues Haus, ein Umzug, dass könnte die Lösung sein und jeder kämpft an einer anderen Front und versucht zurück in eine Art Normalität zu kommen. Der 18jährige Jeffrey vermisst seinen Bruder auch und verarbeitet und trauert auf seine eigene Art. Die Eltern kommen nicht mehr an ihn heran und finden es komisch, was er so treibt und woher er plötzlich Geld hat. Die Eltern selbst kommen aber auch nicht mehr an sich heran und Misstrauen, Eifersucht, Trauer, Wut und Angst lähmen all zu oft ein normales Leben. Jim forscht im Leben seines älteren Sohnes nach und entdeckt, dass das Internet seine Zuflucht ist und zwar die virtuelle Welt LOL. Hier ist Jeffrey ein Held und Jim steigt selbst ein und begibt sich auf dünnes Eis und möchte doch nur eins, glücklich sein, zu seinem Sohn, seiner Frau zurück zu finden. Renata wiederum hält den Facebook Account von Donny aufrecht und schreibt und postet fleißig weiter und hütet einen Ballon wie ihren Augapfel, denn darin befindet sich der Atem von Donny. Auch sie findet Spuren ins Internet. Wird auch sie eintauchen und hier neu anfangen? Aber ist das die Lösung und kann man so wieder zurück ins normale Leben zurück kehren, ohne Donny zu vergessen? [Superhero[ war ein großer Erfolg und hat die bewegende Geschichte von Donny erzählt. Antohny McCarten hat mit [Ganz normale Helden[ quasi eine Fortsetzung geschrieben, aber es ist auch ein ganz eigenständiger und sehr berührender Roman für sich. Anfangs ist es alles sehr lähmend und McCarten vesteht es auf großartige Art und Weiße die Trauer, Wut und Verzweiflung zu vermitteln. Der Aspekt mit dem Internet und der Welt LOL ist sehr aktuell und wird immer mehr zum alltäglichen Gebrauch in unserer Welt. Ist das die richtige Lösung? Kann man hier Erfüllung finden? Anthony McCarten verlangt uns Lesern mit diesem Buch so einiges ab und bringt uns in sämtliche Gefühlslagen. Nicht nur die Trauer und Wut sondern auch Lust, Leidenschaft, Liebe, Vergebung, Zuneigung und auch böse Spiele. Ein neues großes Buch mit viel Leidenschaft und Tiefgang.
- James Dashner
Der Game Master - Tödliches Netz
(101)Aktuelle Rezension von: justryuureadingMicheals Leben spielt sich hauptsächlich im virtuellen ab. Er will einer der ganz großen werden. Bis er eines Tages dabei zusehen muss, wie sich eine Gamerin umbringt. Ab dann war nichts mehr, wie es einmal war. Der virtuelle Sicherheitsdienst, setzt sich mit ihm in Verbindung. Er und seine besten Freunde Sarah und Bryson sollen den Cyber-Terroristen Kaine ausfindig machen. Als wenn das nicht schon gefährlich genug wäre, steht sogar sein richtiges Leben auf dem Spiel. Wird Michael es schaffen Kaine aufzuhalten und dazu noch der beste Gamer zu werden?
Ich liebe den Schreibstil von James Dashner. Das Buch hat sich wie immer flüssig gelesen. Mich haben die "neuen" Begriffe tatsächlich gar nicht gestört.
Der Spannungsbogen war richtig gut gesetzt. Die Geschichte war zwischendurch ein wenig verworren, sodass man bis zum Schluss nicht genau wusste, wie das Buch enden wird. Nur in der Mitte hat es nämlich tatsächlich zwischendurch ein wenig gezogen, aber nicht übermäßig, wodurch es noch in Ordnung war.
Was tatsächlich ein bisschen hinterherhinkte in diesem Buch war die Tiefe der Charaktere. Ich hätte mir gewünscht hätte zu erfahren, was sie fühlen, denn ich mochte sie zwar, aber ne emotionale Bindung konnte ich nicht so richtig aufbauen.
Das Ende war ein totaler Cliffhanger weshalb ich richtig gespannt auf den nächsten Band bin. Empfehlen kann ich den ersten Band auf jeden Fall!
- Ursula Poznanski
Erebos
(157)Aktuelle Rezension von: ButtaAuch wenn ich zwischendrin ein bisschen den Twist erraten habe war das ganze Konzept richtig spannend und auch gut und interessant umgesetzt. Es war nachvollziehbar warum Erebos so anziehend war und fühlte sich realistisch an wie es um sich gegriffen und die Kinder in den Bann gezogen hat und auch wie weit sie teilweise für den Erfolg und diese Geheimnisse gegangen sind. Das Ende war irgendwie rührend. Nin auf den zweiten Teil gespannt
- June Perry
White Maze
(96)Aktuelle Rezension von: CherryFairyCover
Das Cover hat einen milchigen Umschlag mit tollen Verzierungen, unter diesen Umschlag sieht man ein "digitales Herz System" mit flammenden Hintergrund.
Story
Vivians Mutter ist die Erfinderin der Lucent-Kontaktlinsen, diese ermöglichen den User eine sehr spezielle Erfahrung, denn die virtuelle Welt fühlt sich nun sehr real an! Doch das beinhaltet nicht nur Glücksgefühle!
Meine Meinung
White Maze ist mein erstes Buch von June Perry und mir ist auch kein anderes Buch von ihr, oder eines ihrer Pseudonymen bekannt.
Beim Thema virtuelle Welten, Gaming, Zukunftsorientierte Dystopie bin ich immer sehr schnell neugierig und so kam ich an White Maze auch nicht vorbei, das Cover sowie der Klappentext waren für mich sehr ansprechend.
Die Story selbst fängt sehr oberflächlich an, Vivian ist eine verwöhnte reiche Göre und lebt nur in ihren Luxus, erst als ein Ereignis passiert, fängt sie an "normaler" zu werden... allerdings fehlte mir einfach die Tiefe und öfters wurde der Spannungsbogen durch "Teenieverhalten" gebremst...
Vielleicht mag es daran liegen, dass ich mit meinen Ü 30 nicht mehr die Zielgruppe bin, obwohl ich in den meisten Fällen damit nie Probleme habe, aber hier wurde ich einfach nicht warm mit den Charakteren, ich benötige da einfach mehr Gefühl...an sich war die Geschichte gut gedacht, aber für meinen Geschmack einfach nicht spannend oder interessant genug umgesetzt.
Mein Fazit:
Coole Idee, aber die Umsetzung war leider für mich etwas langweilig. Da wäre mehr Action drin gewesen , von mir gibt es 3 *
-Einzelband-
- Marie Lu
Warcross (Band 1) - Das Spiel ist eröffnet
(188)Aktuelle Rezension von: Sandra8811Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Mich begeisterte das Cover und der Klappentext machte mich neugierig.Cover:
Das Cover finde ich genial. Es zeigt bereits, dass es sich um eine Dystopie handeln muss. Ein wirklich schönes Farbspiel.Inhalt:
Warcross ist das beliebteste Videospiel aller Zeiten. In einer virtuellen Realität treten die Spieler in Wettkämpfen an. Erfinder Hideo Tanaka ist Vorbild für viele und die Turniere begeistern die ganze Welt und füllen ganze Stadien. Als Kopfgeldjägerin Emika Chen ein Jobangebot von Hideo erhält, ahnt sie noch nicht, was alles für sie auf dem Spiel steht.Handlung und Thematik:
Ich habe jetzt schon einige Dystopien gelesen und hatte mit vielem schon gerechnet, aber dies war wieder etwas Neues. Das asiatisch angehauchte Setting ist gar nicht so abwegig, da wir uns mithilfe von Smart Home, Smartphones und Smartwatches immer mehr Assistenzsysteme aufbauen. Neuro-Links sind tatsächlich eine Sache, die vermutlich irgendwann kommen wird. Die Handlung war gut durchdacht und hatte einige überraschende Wendungen. Das Ende war überraschend und machte das Weiterlesen zur Pflicht.Charaktere:
Emika hat ein hartes Leben und ihr werden viele Steine in den Weg gelegt, wodurch sie immer an der Grenze zur Kriminalität getrieben wurde. Mit ihr wurde ich direkt warm, die anderen Charaktere blieben teilweise eher rätselhaft, was der Story aber entgegenkam.Schreibstil:
Der Schreibstil ist einfach gehalten und so flogen die Seiten nur so dahin. Das Setting begeisterte mich und die Handlung war spannend. Vor allem Emika gefiel mir sehr gut und der Cliffhanger am Ende war fies. Ich muss natürlich direkt Band zwei lesen.Persönliche Gesamtbewertung:
Vielversprechender Dystopie-Dilogie-Auftakt. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung für Dystopie- und Jugendbuch Fans.Serien-Reihenfolge:
1. Warcross - Das Spiel ist eröffnet
2. Warcross - Neue Regeln, neues Spiel - Neal Stephenson
Corvus
(9)Aktuelle Rezension von: Helicopter66Roman mit zwei Handlungsebenen: Die Konstruktion von „Realität“ in einer Gesellschaft, die von sozialen Medien vereinnahmt ist, und die gesellschaftliche Entwicklung in einer Computersimulation, in die die digitalisierten Informationen aus den Gehirnen Verstorbener hochgeladen werden.
Zwanzig Jahre nach Cryptonomicon beschreibt Stephenson eine nahe Zukunft, in der die Welt durch Internet und Fake News nicht nur gespalten, sondern in unzählige Teile mit ihren religiösen, politischen und sonstigen Weltsichten zersplittert ist. Dabei nimmt er in Cryptonomicon begonnene Handlungsfragmente wieder auf und rekrutiert auch einen Teil seiner Hauptfiguren aus Nachkommen der Protagonisten früherer Bücher – inklusive der offenbar unsterblichen, mysteriösen Figur des Enoch Root. Der Roman ist dort am interessantesten, wo er sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der extremen Konstruktion von „Realität“ in sozialen Medien beschäftigt. So wird zum Beispiel die falsche Nachricht platziert, dass eine Stadt per Atombombe vernichtet wurde. Es entsteht eine lang andauernde Auseinandersetzung, ob der Vorfall wirklich stattgefunden hat. Eine Überprüfung vor Ort ist keine Option für „Truther“, Leute, die die „Wahrheit“ zu kennen glauben und die Bewohner dieser Stadt mit Hass verfolgen, weil sich diese an der Vertuschung der wahren Begebenheiten beteiligen würden.
Der Protagonist Dodge stirbt gleich zu Beginn des Romans, aber da er testamentarisch verfügt hat, dass die Information in seinem Gehirn digitalisiert und in eine Computersimulation geladen wird, ergibt sich daraus der zweite Handlungsstrang. In der Simulation wird bald der Kampf zwischen Dodge und einem noch mächtigeren Konkurrenten fortgesetzt, der schon in der realen Welt begonnen hat. Eine Schwäche des Buchs liegt in der simplen Konstruktion dieser simulierten Welt: Der Autor bedient sich bei unterschiedlichen Mythologien, was sich – eher langweilig – wie ein naiver Fantasy-Roman liest.
- Tad Williams
Otherland- City of Golden Shadow
(38)Aktuelle Rezension von: kirjoittaessaniVor vielen Jahren -- vielleicht zehn oder etwas mehr -- habe ich in meiner Stammbuchhandlung zum ersten Mal einen Otherland-Band gesehen. Aus irgendeinem Grunde habe ich zwar ab und an einen Blick darauf geworfen, mich aber nie weiter dafür interessiert. Inzwischen habe ich Stadt und Buchhandlung gewechselt, aber als mein Blick Anfang 2009 auf City of Golden Shadow fiel, da habe ich zugeschlagen. Die geheimnisvolle Stadt, die auf dem Buchdeckel abgebildet ist, mag bei meiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Aber wichtiger noch waren die Konnotationen, die in dem Namen Otherland mitschwangen: ich stelle mir eine Welt vor, die völlig anders ist, entrückt, eben nicht von dieser Welt. Das hat sich wieder so angefühlt wie damals, als der Protagonist eines Egan-Romans von seinen Kindheitserinnerungen an die Kähler-Mannigfaltigkeit berichtete; nur, daß ich damals sofort, nachdem ich das Zitat in einer Rezension entdeckt hatte, hin und weg war. Bei Otherland hat sich die Spannung langsam, über Jahre aufgebaut. Nun lag der erste Band also vor mir. Daß es doch recht lange -- etwa ein Jahr -- gedauert hat, bis ich die gut neunhundert Seiten durchgelesen hatte, stellt ihm kein gutes Zeugnis aus. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Ein weltweites Computernetzwerk -- man könnte es Web 3.0 nennen -- ist allgegenwärtig, und der Zugang erfolgt in der Regel in der Art der virtuellen Realität: man sitzt nicht vor dem Bildschirm, sondern taucht mit Brille und Datenhandschuhen (oder gleich durch ein Implantat) völlig ein in die Computerwelt. Der Autor präsentiert eine Reihe von Erzählsträngen, die erst im Laufe der Zeit zusammengeführt werden. Da gibt es Thargor, den sehr stereotypen schwertschwingenden Helden in einer ebenso stereotypen Fantasywelt, offensichtlich ein Rollenspiel. Dazu findet man einige undurchsichtigere Episoden, etwa über einen psychopathischen Serienmörder oder einen altägyptischen Gottkönig. Sehr beeindruckend im Sinne meiner Otherland-Erwartungen, aber auch sehr beängstigend finde ich die Handlung um Paul Jonas, die das Buch auch eröffnet: er ist Soldat in einem Schützengraben im ersten Weltkrieg, aber Kulisse und Handlung sind in ihrem Schrecken seltsam abstrahiert, der Beschuß nie endend, Jonas' Erinnerung verblaßt, sein Erleben von seltsamen Träumen geprägt. Dieser Erzählstrang blieb für mich lange unklar, aber er gehört zu den stärkeren Seiten des Romans. Die Haupthandlung ist dagegen so gewöhnlich, daß sie sich fast im eigenen Bekanntenkreis abspielen könnte: die Südafrikanerin Irene Sulaweyo (Renie) lehrt an der Universität, muß sich aber nebenbei um ihren Bruder kümmern, der noch ein Kind ist, und ihren Vater, der seit dem Tod der Mutter apathisch geworden und dem Alkohol verfallen ist. Ihre kleinen Sorgen und Nöte spitzen sich zu, als ihr Bruder plötzlich ins Koma fällt. Bei ihren Recherchen findet Renie heraus, daß es überall auf der Welt ähnliche Fälle gibt. Zusammen mit einem ihrer Studenten, dem Buschmann !Xabbu, macht sie sich daran, den Grund für die Epidemie aufzudecken. Ich bin durchaus kein Feind von Erzählungen mit Längen -- allerdings erwarte ich schon, daß diese Längen einen erzählerischen Sinn haben. Wenn City of Golden Shadow an die vierhundert Seiten Vorgeplänkel braucht, bis der Leser überhaupt weiß, worum es sich dreht -- bis sozusagen die Frage gestellt ist und die Suche nach der Antwort beginnen kann -- dann möchte ich auch, daß das Vorgeplänkel an sich und ohne den Hintergrund des Romans eine spannende Geschichte bietet. Frei nach Saint-Exupéry soll eben kein Satz gestrichen werden können. Bei einigen der Erzählstränge hat Williams das geschafft -- vor allem eben bei dem um Paul Jonas -- aber die Geschichte um Renie plätschert leider recht langweilig vor sich hin. Wenn es andererseits nur um die Vorstellung der Charaktere gegangen wäre, dann hätte man das auch wesentlich weniger raumgreifend tun können. Ab diesem Punkt, an dem also Charaktere und Kulisse an Ort und Stelle sind und die eigentliche Handlung beginnt, ist das Buch dann endlich spannend und mitreißend bis zur letzten Seite. Damit sind wir auch schon bei dem zweiten Problem, das ich mit City of Golden Shadow habe: es hat kein Ende. Damit meine ich nicht, daß etwa das Dénouement zugunsten eines Cliffhangers fehlte. Vielmehr hört das Buch einfach mitten in der Handlung -- aber mitnichten an einer herausragend spannenden Stelle -- auf. Zugegeben, Otherland gilt als ein langer Roman, der lediglich aufgrund äußerer Umstände in vier Bänden erschienen ist (Bücher mit viertausend Seiten lassen sich nunmal schlecht binden oder verkaufen). Allerdings erwarte ich trotzdem, daß die einzelnen Bände wenigstens in Grundzügen einen Abschluß bieten, zum Beispiel indem eine Teilhandlung beendet und die nächste noch nicht begonnen ist. Das klappt bei den allseits beliebten Trilogien ja auch, selbst beim Herrn der Ringe, der ursprünglich als einbändiges Werk geplant und dann vom Verlag aus wirtschaftlichen Gründen geteilt wurde. Zusammenfassend finde ich -- ohne Kenntnis der anderen Bände -- die Geschichte durchaus interessant und spannend, wegen des viel zu langen Anfangs und des fehlenden Endes mag ich aber trotzdem nur drei von fünf Sternen vergeben. - Tom Hillenbrand
Drohnenland
(115)Aktuelle Rezension von: DoschoDer Tod des Parlamentariers Vittorio Pazzi ruft den Kommissar Aart Westerhuizen auf den Plan, der dadurch einen gewaltigen Skandal aufdeckt.
Beim Lesen von „Drohnenland“ fühlte ich mich, als würde ich eine Nachrichtensendung anschauen. Und das war das Grundproblem des Buches, auf dem alles Weitere aufbaut.
Ich müsste wohl lange zurückblicken um die Frage zu beantworten, wann ich zuletzt einen derart langweiligen und emotionslosen Krimi gelesen habe. Alles wird einfach runtererzählt und steht dann so im Raum. Das führte dann dazu, dass ich zu nichts wirklich Zugang hatte.
Nicht zu den Charakteren, die leblos und blass, ohne jede Persönlichkeit wirken. Nicht zur Handlung, die entweder keine überraschenden Wendungen aufweist oder diese nicht von mir erkannt wurden. Am Besten war noch das futuristische Setting des Romans, dass man aber dennoch anderswo in ähnlicher Art und Weise besser lesen kann.
„Drohnenland“ war also leider ein Buch, bei dem ich nach der Beschreibung nicht nur wesentlich Besseres erwartet hätte, sondern das im Gegenteil absolut kein Roman für mich war. Ich kann es nicht empfehlen, auch wenn ich weiß, dass ich diese Meinung relativ exklusiv habe.
- Ernest Cline
Ready Player One
(74)Aktuelle Rezension von: RandberlinerZugegeben, ich habe die englische Fassung des 2011 erschienenen Buches gelesen, so dass ich über die Qualität der deutschen Übersetzung keine Aussagen treffen kann. Vor mir erhält das Buch fünf Sterne. Das liegt sicher auch daran, dass als langjähriger Spieler von Second Life, WoW und anderen Online-Spielen mir die Welt der OASIS, einer virtuellen Welt, in dem der größte Teil der Handlung spielt, mehr als vertraut ist. Der Plot ist einfach stimmig und entspricht dem, was ich aus meiner Erfahrung mit Online-Spielen für die Zukunft extrapolieren würde. Dazu kommt eine gehörige Portion Gesellschaftskritik, gemischt mit dystopisch Welten, die in meinen Augen durchaus nicht unwahrscheinlich sind. Eigentlich hatte ich den Film, der 2018 in die Kinos kam, auf der Agenda. Aber dann habe ich die Buchvorlage entdeckt und mich entschieden, zuerst die Bücher (Ready Player Two ist soeben erschienen) zu lesen, um anschließend die cineastische Umsetzung zu genießen.
Über den Plot möchte ich natürlich nicht sploidern. Aber ich kann jedem Leser versichern, dass es Spannung pur ist; für mich ein wahrer Pageturner. Zwar sind die Protagonisten noch relativ jung, was in ihrer Sprache und ihren Umgangsformen zum Ausdruck kommt. Aber das bedeutet nicht, dass die Handlung nur junge Leser anspricht, ganz im Gegenteil. Wer in den 80er Jahren aufgewachsen ist (und das ist jetzt die Generation der heutigen 50- bis 60-Jährigen), entdeckt überraschende Reminiszenzen an die eigene Jugend. Für Kenner und Fans der 80er Jahre, die gekennzeichnet waren durch die ersten, primitiven Videogame-Konsolen, kultige Filme (u. a. WarGames, Monty Python) und die für diese Jahre spezifische Rockmusik, ist das Buch auf jeden Fall ein Hochgenuss. Obwohl in den 2040er Jahren spielend, ist es ein unterhaltsamer und manchmal auch lehrreicher Rückblick auf die 80er Jahre.Nicht zuletzt ist das Thema der virtuellen Welten aktuell wie nie, spätestens seit Facebook (und andere Big Tech Unternehmen) an Projekten wie Mataverse arbeiten und Themen wie Virtual-, Mixed- und Augmented Reality versprechen, die nächsten großen Blockbuster werden und wie das Internet unser Leben grundlegend zu ändern.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es Ernest Cline gelungen ist, ein spannendes und auf jeden Fall lesenswertes Buch sowohl für junge Online-Gamer als auch für junggebliebene Erwachsene zu schreiben.