Bücher mit dem Tag "vitalienbrüder"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Schnelles Geld (ISBN: 9781717968517)
    Wolfgang Müller

    Schnelles Geld

     (10)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Zum Reichtum führen viele Wege, die meisten von ihnen sind schmutzig...“


    Wir schreiben das Jahr 1398. Eine Seeräubercrew entert genau das Schiff, auf den sich die zwei Kisten mit der Siegprämie für den Deutschen Orden befinden. Doch lange können sie sich daran nicht erfreuen, denn ein Kriegsschiff kreuzt ihren Weg. Geert Schrober und Ocke Reinders fliehen mit dem Beiboot, auf dem sich auch die Kisten befinden.

    Dann wechselt die Geschichte ins Heute und Jetzt. Ole, Baulöwe von Friesland, will im Naturschutzgebiet ein Golfhotel errichten. Finanzieren soll das Helmfried von Baselitz, Inhaber einer Privatbank.

    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Während sich in der Gegenwart die Wogen überschlagen, wird nach und nach in kurzen Episoden erzählt, welche verschlungenen Wege die beiden Kisten der Piraten nehmen.

    Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Das historische Geschehen wird mit einer Prise schwarzem Humor erzählt. In der Gegenwart dominieren eher Ironie und Sarkasmus. Dabei gefallen mir insbesondere die gekonnten politischen Anspielungen. Das liest sich zum Beispiel so:


    „...Seine Söhne, so wie auch die der anderen Politiker, besuchten Privatschulen, um später nach oben durchgereicht zu werden. Öffentlich lobte man natürlich die staatlichen Schulen...“


    Auch von Baselitz Meinung zur Bankenrettung ist nicht von der Hand zu weisen:


    „...Man war ja angeblich systemrelevant. Der dumme Michel hatte sie, auf Anraten von genau so dummen oder gekauften Politikern, alle gerettet...“


    Für Ole gilt es zwei Fragen zu klären: Wie zwingt man einen Politiker dazu, für das Golfhotel und gegen den Naturschutz zu stimmen? Wie erreicht man, dass ein Campingplatzbesitzer sein Land verkauft? In beiden Fällen kommt er auf sehr unkonventionelle Lösungen. Allerdings kann er nicht ahnen, dass gerade die Vergangenheit für sein Vorhaben kontraproduktiv ist.

    Der Autor verknüpft auf gekonnte Art unterschiedliche Probleme miteinander. Neben einem Goldrausch auf Fehmarn geht es um Korruption und Erpressung.

    Die Personen werden gut charakterisiert. Außerdem erfahre ich eine Menge über ihre Vergangenheit. Dabei wird deutlich, dass sich manche Eigenschaften und Vorlieben über Generationen vererbt haben.

    Mit den norddeutschen Dialekt hatte ich keinerlei Probleme. Er gibt der Geschichte ihre örtliche Authentizität.

    Für Abwechslung sorgen außerdem eingestreute Zeitungsartikel. Zu den sprachlichen und stilistischen Höhepunkten gehören für mich die Pressekonferenzen. Zum einen wird der Schlagabtausch gekonnt wiedergegeben, zum anderen zeigen sie, wie schnell sich die öffentliche Meinung ändert. Der Mensch ist anpassungsfähig. Die Presse auch!

    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. An einigen Stellen habe ich mich köstlich amüsiert, an anderen ist mir das Lachen fast im Halse stecken geblieben.


  2. Cover des Buches Die Reliquien von Lissabon (ISBN: 9783867740210)
    Jörgen Bracker

    Die Reliquien von Lissabon

     (16)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Der Klappentext (Kurzbeschreibung) Hamburg im Jahr 1402: Goedeke Michel, Kaperfahrer und Freund des berüchtigten Claus Störtebeker, wird in Hamburg hingerichtet. Er hinterlässt dem Hamburger Senat Brisantes: ein Hand-Reliquiar aus Lissabon, das den Likedeelern als Talisman diente. Die Stadt beauftragt den Ratsherren Nikolaus Schoke, die Reliquien diskret zurückzubringen. Getarnt als einfacher Seemann begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, die ihn quer durch Europa, nach London, Santiago de Compostela, auf die Kanaren und endlich nach Lissabon führt. Erst hier erfährt Schoke die Wahrheit über die Reliquien von Lissabon. Der Autor Jörgen Bracker studierte in Marburg, Kiel und Münster Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte. Von 1976 bis zum Ende des Jahres 2001 leitete er als Direktor und Professor das Museum für Hamburgische Geschichte. Seit der von ihm 1989 in Hamburg und Rostock präsentierten Ausstellung "Die Hanse - Lebenswirklichkeit und Mythos" galt sein besonderes Augenmerk der durch Seeraub und wirtschaftlichen Niedergang gekennzeichneten Krise der Hansezeit um 1400. Er ist außerdem Ehrenmitglied der Deutschen Seefahrtsgeschichtlichen Kommission (DSK), Ehrenmitglied des Vereins der Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte und Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung (HAV). Quelle: www.Amazon.de Die Rezension Jörgen Bracker versteht es hervorragend mit seinem Schreibstil den Protagonisten Leben einzuhauchen, ja einen in die Zeit des Romans zu versetzen. Schon in den ersten Zeile versinkt man in der Welt, in der Zeit des Romans. Die flüssig geschiebene Story mit Ihrer Teilweise "alten Sprechweise" entführt einen in die Zeiten der Seefahrer, der Hansestädte, Religion und den Glauben der Reliquien der damaligen Zeit. Man lernt vieles über die Schiffsmanöver und wird mit vielen nautischen Begriffen bekanntgemacht, die für mich ganz neu und so natürlich manchmal schwer nachvollziehbar waren. Jedoch nur nach wenigen Seiten wurden einem diese Begriffe immer geläufiger und man war selbst der Seemann. Mit der Figur des Nikolaus Schoke litt ich und freute ich mich. Ich zitterte bei seiner Heimkehr im Sturm mit ihm und der Besatzung des Schiffes. Kurzum ein historischer Roman der nicht viele Wünsche offen lässt. Schade vielleicht nur, dass die eine oder andere Begebenheit nur am Rande gestreift wurde. Dennoch kann ich den Roman guten Gewissens weiter empfehlen. Für mich 4 von 5 Sternen.
  3. Cover des Buches Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen (ISBN: 9783000529405)
    Heiko Kraft

    Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen

     (60)
    Aktuelle Rezension von: liesmal50

    Zwischen dem Titel „Von Piraten und Pfeffersäcken“ und dem Untertitel  „Norddeutsche Zeitreisen – Hansezeit 1368 bis 1401“ – Heiko Kraft -   befindet sich ein farbenfrohes Bild, auf dem viele Situationen aus der damaligen Zeit dargestellt sind. Dieses Cover und dazu die Buchbeschreibung, in der es heißt, dass es sich um einen spannenden Abenteuerroman handelt, der die wahre Geschichte der Region erzählt, haben mich neugierig gemacht. Empfohlen als Lektüre für die Strandkörbe von Nord- und Ostsee, habe ich das Buch in meinem Urlaub gelesen, der mich von Hamburg aus nach Bergen und in Norwegens Fjorde führte.

    In Bergen angekommen, konnte ich sehr gut in die Erzählungen hineinfinden und mich der Hamburger Hanse-Kaufmannsfamilie Nienkerken und besonders des an Sohnes statt angenommen Martin sehr nah fühlen. Für mich war das Buch tatsächlich eine Zeitreise. Habe ich für die Strecke Hamburg – Bergen einen entspannten Flug von eineinhalb Stunden gebraucht, dauerte die Reise mit dem Schiff damals mindestens sechs Wochen und von Entspannung konnte wirklich keine Rede sein. Sehr deutlich  schildert der Autor, welchen Strapazen, Schwierigkeiten und Gefahren die Seemänner und die Kaufleute ausgesetzt waren. Sach- und fachkundig und richtig gut recherchiert wird hier ein interessantes Stück Geschichte erzählt. Besonders deutlich wurde mir das in Bergen, als ich mich im Hanseviertel Bryggen befand, das seit 1979 mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der Unesco steht. Viele Häuser mit ihren Räumlichkeiten, wie sie im Buch beschrieben werden, haben mich in die Vergangenheit entführt und mir ein lebendiges Stück Geschichte gezeigt.

    Einfach großartig ist es Heiko Kraft gelungen, Geschichtliches sehr spannend und interessant zu vermitteln. Er stellte dem realen Hamburger Kaufmann und Ratsherrn Hermann Nienkerken fiktive Familienmitglieder an die Seite und hat so einen unterhaltsamen und glaubwürdigen Roman geschrieben, der Wahrheit und Fiktion wunderbar miteinander verbindet.

    Außer nach Hamburg und Bergen führt die Zeitreise nach Wismar, Brügge, Ostfriesland, Kopenhagen und in das Emirat Granada. In dem Zusammenhang wird auch erzählt von der derzeitigen Königin Margarethe von Dänemark. Für mich als Kind von der Nordseeküste ist es ein tolles Erlebnis, auch Klaus Störtebeker und den ostfriesischen Häuptlingen zu begegnen, obwohl das wohl ziemlich raue Gesellen waren.

    Sehenswert sind die Illustrationen auf den beiden Umschlagklappen des Buches. Im Anhang gibt es Empfehlungen zum weiteren Eintauchen in die Hansezeit, allerhand Wissenswertes zur Person des Klaus Störtebeker, zur altmodischen Sprache, außerdem Geschichtsdaten und Worterklärungen sowie ein Personenverzeichnis mit dem Hinweis darauf, ob es sich um reale oder fiktive Charaktere handelt.

    Für mich ist das Buch eine unterhaltsame und interessante Art von Geschichtsunterricht, wie ich sie detailgetreuer und spannender in meiner gesamten Schulzeit nicht erlebt habe.  Gern empfehle ich das Buch allen, die historische Romane mögen und dabei viel Wissenswertes erfahren können. Bei mir hat das Buch  Lust auf weitere Geschichten aus der Hansezeit geweckt.   

  4. Cover des Buches Operation Piratenjagd (ISBN: 9783955100599)
    Alain Felkel

    Operation Piratenjagd

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Das Phänomen der Piraten ist alt – älter als wir meinen. Das Buch beginnt mit dem ältesten Zeugnis eines Piratenüberfalls: 1192 vor Christus! Es endet mit den aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2013, doch Piraten gibt es weiterhin.

    Dieses Buch schreibt keine Geschichte der Piraterie, sondern der Jagd. Wie Herrscher die Piraten benutzt, gefoltert, fallen gelassen und in die Illegalität getrieben hat, so dass sie, um Machtansprüche zu stärken, offiziell gejagt werden durften.

    Spannend, packend, sachlich fundiert und mit einem umfangreichen Literaturverzeichnis wird hier die Geschichte einer gnadenlosen Jagd erzählt, an der sich alle Länder und alle Herrscher in jedem Zeitalter beteiligt haben. Wie wurden Menschen zur Piraterie getrieben? Wie sah ihre Rolle in der Weltpolitik aus? Und wie veränderten sie die Machtverhältnisse der Welt? Diese und noch viele andere Fragen werden in diesem einzigartigen Buch beantwortet. Vergessene Namen großer Piratenjäger, überraschende Zusammenhänge zu Ereignissen, die im Geschichtsunterricht doch isoliert behandelt wurden – Kapitel für Kapitel ziehen Jahrhunderte an einem vorbei und doch erkennt man in allem einen bitteren roten Faden.

    Das Buch lädt ein Geschichte von einer neuen Seite zu entdecken. Ohne Romantisierung, mit sauberer Trennung von Kolportage und Fakten und einem großartigen Fachwissen des Autoren lebt ein Phänomen auf, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat – leider. Das Buch ist anspruchsvoll und doch spannend geschrieben. Die Gliederung in Ober- und Unterkapitel macht es sehr gut lesbar Schwarzweißbilder, Karten und ausführliche Zitate lassen die Ereignisse lebhaft wiederauferstehen und entführen den Leser in vergangene Zeiten. Eine klare Leseempfehlung!

  5. Cover des Buches Piraten (ISBN: 9783570016671)
    Heinz Neukirchen

    Piraten

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter (ISBN: 9783799501422)
    Dirk Meier

    Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Mit seinem Buch "Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter" stellt der Archäologe Dirk Meier die Entwicklung der maritimen Kultur in Nordeuropa vom frühen bis zum späten Mittelalter aus verschiedenen Blickwinkeln dar. Meier betont in seinem Vorwort, dass er mit seinem Buch nicht beabsichtigt, eine vollständige Übersicht der Seefahrtsgeschichte abzuliefern. Dieser Hinweis ist wichtig, denn bei der Betrachtung des sehr systematisch aufgebauten Inhaltsverzeichnisses und bei der Lektüre der Einleitung könnte bei dem Leser durchaus ein anderer Eindruck entstehen. Das erste Kapitel beschreibt die Schifffahrt auf Flüssen an Küsten und auf dem Meer vor allem im frühen Mittelalter. Hier werden anhand von Beispielen und Heranziehen historischer Quellen vor allem die Flussfahrten der Waräger von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und die Küstenschifffahrt vorgestellt. Es wird dann aber darauf hingewiesen, dass die Aspekte, die in diesem Kapitel eben wegen des exemplarischen Charakters ein wenig zu kurz kommen, an anderer Stelle ausführlicher beziehungsweise unter einem anderen Blickwinkel behandelt werden. Ein wenig enttäuschend das Kapitel über den Schiffbau im Mittelalter. Für Schiffsliebhaber ist es viel zu oberflächlich und bietet kaum wirklich Neues. Andererseits setzt es zu viele Kenntnisse über Schiffstypen und Schiffbau dieser Zeit voraus, um für unvorbelastete Leser wirklich verständlich zu sein. Ähnlich verhält es sich mit dem Kapitel über die Navigation. Trotzdem überwiegen die Stärken in diesem Buch. Dies vor allem deshalb, weil man es sicherlich nicht wegen des Schiffbaukapitels, auf das der Titel ohnehin nicht hinweist, kauft oder liest. Trotz gewisser Schwächen ist das Buch also interessant und es bietet immer wieder auch für den informierteren Leser neue Aspekte und Informationen, die aber auch dem Laien verständlich bleiben. Ganz besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Kapitel, die sich mit den frühen Handelsplätzen in Nord- und Ostsee befassen, die Reisen der Waräger entlang der russischen Ströme behandeln oder sich mit der Geschichte der Vitalienbrüder auseinandersetzen. Und nicht zuletzt beweist der Archäologe Meier seine fachlichen Stärken auch dort, wo er beispielsweise darüber berichtet, was Schiffswracks erzählen. Beim Stichwort frühe Handelsplätze fällt einem sofort Haitabu ein. Und natürlich wird dies auch behandelt. Dem Leser wird aber sehr anschaulich vermittelt, dass es im ganzen nordeuropäischen Raum solche Zentren gab. Spannender noch, weil ansonsten in der Literatur weniger und oft ein wenig zusammenhanglos behandelt, die Entwicklungen im Frühmittelalter, also in der Zeit nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches. Die überragende Rolle der Friesen für den Aufbau nordeuropäischer Handelsstrukturen, die Konflikte mit dem sich gerade etablierenden Frankenreich, die frühen Handelsplätze am Ärmelkanal, Themse und Humber oder an der irischen See und Irland. Dann die Rolle der Slaven und Wikinger, und wieder einmal die Konflikte mit dem Frankenreich. Ganz besonders in diesen Kapiteln ist das Buch überzeugend und konzeptionell stimmig. Das gilt auch für die im Titel versprochenen Piraten. Natürlich weiß inzwischen auch der Laie, dass Störtebecker und seine Leute nicht nur gewissenlose Räuber, sondern auch offizielle Kriegspartei in den Auseinandersetzungen des Hansezeitalters waren. Selten aber wurde die hochkomplexe Rolle der Vitalienbrüder im machtpolitischen Geschäft der damaligen Zeit, ihre teilweise adelige Herkunft, ihre Zusammenarbeit mit Fürsten, Königen oder friesischen Häuptlingen so umfassend und kompakt zugleich und dennoch verständlich dargestellt, wie in diesem Buch. Zwar wird nicht darauf hingewiesen, aber bei der Lektüre dieses Kapitels fällt dem Leser die eine oder andere machtpolitische Verwicklung unserer heutigen Zeit ein, bei der gerade noch als Freiheitskämpfer gefeierte Söldnerbanden von den selben Menschen über Nacht als Terroristen abgestempelt werden, nur weil sich die politische Interessenlage geändert hat. Alles in allem ein gelungenes Buch mit gewissen Schwächen. Dazu gehören übrigens auch die Literaturhinweise. Zwar sind diese ausgesprochen umfangreich und nach den Kapiteln sortiert, sie dokumentieren jedoch in erster Linie die wissenschaftliche Kompetenz des Autors. Denn für den interessierten Laien, sind viele der aufgeführten Bücher, Monografien und wissenschaftlichen Veröffentlichungen nur sehr schwer zu beschaffen, wenn sie denn öffentlich überhaupt noch verfügbar sind.
  7. Cover des Buches Die Hanse (ISBN: 9783502169000)
    Uwe Ziegler

    Die Hanse

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  8. Cover des Buches Todfracht (ISBN: 9783734109041)
    Derek Meister

    Todfracht

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Eliza08

    Sehr derb, oft etwas brutal und handfest erlebt der Leser eine Reise in das mittelalterliche Lübeck. Ich konnte der Geschichte um den ermittelnden Brauereiinhaber Rungholt etwas abgewinnen. Die Geschichte spielt im Jahr 1393 und es herrscht eine Hungersnot in Lübeck. Die gefürchteten Vitalienbrüder, ein Zusammenschluss von Seefahrern mit dem Ziel unter anderem wertvolle Rohstoffe und Nahrungsmittel zu erbeuten, erreichen Lübeck und errichten dort eine Seeblockade. In einer Sickergrube wird eine Dirne übel zugerichtet vorgefunden. Rungholt ist vor Ort und wird dabei mit einem mysteriösen und sonderbaren Engländer konfrontiert. Bald lernt er die charismatische und verführerische Cyrielle kennen und beschützt sie vor den räuberischen Briten. Alsbald geschieht ein weiterer Mord. Wer steckt dahinter? Die Engländer oder doch die nicht so ganz einwandfrei verkehrenden Lübecker Standesangehörigen wie Richter oder Stadtschreiber?

    Eine spannende Jagd durch das mittelalterliche Lübeck beginnt. Der Hauptdarsteller ist ein sehr derber und fülliger Mann, welcher durch seine unternehmerischen Tätigkeiten zu Wohlstand gelangt ist. Er wird dabei immer wieder mit mysteriösen Todesfällen konfrontiert, was in ihm das detektivische Talent weckt diese Sachverhalte aufzuklären. Dabei kann er sehr schnell unbeherrscht werden und schreckt auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Neben Rungholt haben der Stadtschreiber Kerkring, der Richter Plönnies, sein Schwiegersohn Daniel, sein Mitarbeiter Marek sowie die geheimnisvolle Cyrielle größere Anteile an der Handlung. Gerade Kerkring ist das Sinnbild für einen korrupten sehr zwiespältigen Angehörigen des „höheren Standes“, welcher durch sein Handeln den Leser durchaus auf eine andere Fährte zu locken weiß. Aber auch für die geheimnisvolle Cyrielle konnte ich sehr gut Sympathie ergreifen. Die Handlung ist im Jahr 1393 in Lübeck und partiell in London angesiedelt und demnach für die Leser sehr gut nachvollziehbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, dialogorientiert und mit etwas vulgärer Sprache bestückt, was aber den Zeitgeist meiner Meinung sehr gut widerspiegelt.  Als Besonderheit kann neben einer Karte von Lübeck, ein ausführliches Glossar über die Begrifflichkeiten zu dieser Zeit angeführt werden. Gerade die sehr detailreichen Erklärungen helfen dem Leser sehr gut die damaligen Bezeichnungen zu verstehen. Insgesamt hat mir die Story um den sehr rüden, aber auch charismatischen Rungholt gut gefallen. Lediglich das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht. Eine klare Leseempfehlung für Anhänger des Mittelalters oder solche die es noch werden möchten.

  9. Cover des Buches Klaus Störtebeker (ISBN: 9783730604656)
    Boy Lornsen

    Klaus Störtebeker

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Raubrittertorsti
    Ich habe dieses Buch verschlungen, auch in der Annahme, ich wäre verwandt mit Störtebekers Kumpan Godeke Michels. So wurde mir einst von einem Prof aus Hamburg berichtet...
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