Bücher mit dem Tag "volksfest"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "volksfest" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Er ist wieder da (ISBN: 9783847905998)
    Timur Vermes

    Er ist wieder da

     (3.400)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Was macht eigentlich schwarzen Humor aus? Zuallererst ein Thema, das von der Allgemeinheit als negativ und ernst zu nehmen erachtet wird wie beispielsweise Krieg, Verbrechen, Konflikte, Krankheit oder Tod. Dieses Thema wird dann auf makabre Art und Weise banalisiert, in das heutige Zeitgeschehen gerückt und am besten löst dies dann noch eine hitzige Diskussion darüber aus, wo die Grenzen des guten Geschmacks liegen. Und bei welcher Figur wäre die Debatte nicht kontroverser und würde mehr Aufsehen erregen als Adolf Hitler? Das alles scheint, zumindest grob zusammen gefasst, das Geheimnis von Timur Vermes‘ Politsatire „Er ist wieder da“ aus dem Jahr 2012 zu sein. Der Debütroman hielt sich über 90 Wochen lang auf der Spiegel-Bestsellerliste, davon 20 Wochen auf Platz eins, wurde in 38 Sprachen übersetzt, das Hörbuch verkaufte sich 300.000 Mal und 2015 kam die Verfilmung mit deutschen Schauspielern wie Katja Riemann, Christoph Maria Herbst, Michael Kessler und Oliver Masucci als Hitler in die Kinos. Die Frage, die uns Lesern hier gestellt wird heißt: Steckt in uns nicht noch immer ein bisschen Hitler?

    30. August 2011: Adolf Hitler erwacht auf einer Wiese in Berlin Mitte. Seine letzte Erinnerung ist die an den Führerbunker. In verdreckter Uniform sucht er den Weg zur Reichskanzlei, um den Krieg weiterführen zu können, bis er auf einer Tageszeitung das aktuelle Datum liest. Schnell macht er mit seiner Optik, aber vor allem seinem unverkennbaren Auftreten auf sich aufmerksam. Doch die Leute halten ihn für einen brillanten Komiker und so kommt er schnell in die Medien, die er dafür nutzen will, das politische Regime wieder an sich zu reißen und da weiterzumachen, wo er 1945 aufgehört hat. 

    Wer sonst sollte die Geschichte erzählen, als der Führer persönlich in der Ich-Perspektive und im Präteritum? Auch die 36 Kapitel auf fast 400 Seiten sind wie damals üblich in römischen Zahlen geschrieben. Besonders gut gestaltet sind auch die „Bild“-Zeitungsartikel, die im Buch abgedruckt sind und vom „irren Youtube-Hitler“ handeln. Nach einem Prolog, in dem Hitler über seine erschreckende Zukunftsvorstellung Deutschlands nach seinem vermeintlichen Suizid 1945 sinniert, beginnt seine Karriere in Berlin. Er ist der ganz typische Hitler, so wie ihn sich die meisten Deutschen vorstellen: narzisstisch, exzentrisch, laut, berechnend und natürlich rassistisch und antisemitisch. Sprachlich erweist er sich gleichermaßen als facettenreich, wie einfach: Er verwendet zahlreiche Metaphern und Vergleiche, die vor Pseudologik und Scheinkausalitäten nur so strotzen und redet in einem harschen Ton mit seinem Umfeld, eben so wie man es aus seinen politischen Reden im Dritten Reich kennt. Regelmäßig fallen Floskeln wie „man muss“, „deutsche Volksgenossen“, „ich habe immer“ oder „jüdischer Bolschewismus“.

    Trotz seiner rednerisch berüchtigten Qualitäten wird er gleichermaßen als Tollpatsch dargestellt. So versucht er ans Handy zu gehen ohne dabei abzuheben und ignoriert die Tatsache, dass es nach wie vor klingelt als hätte er noch nie telefoniert, was definitiv falsch ist. Er bezeichnet zudem, obwohl er es mehrfach korrekt hört, die Computermaus als „Mausgerät“ oder das Internet als „Internetz“. Am Anfang mag dies ja noch ganz lustig sein, aber dass er das konsequent bis zum Schluss durchzieht, lässt ihn dümmer wirken, als er tatsächlich war, auch wenn dies wünschenswert gewesen wäre.

    Der Humor entsteht aber auch zum anderen und größtenteils dadurch, dass er in Dialogen permanent an seinen Gesprächspartnern vorbeiredet. Während er seine Aussagen absolut ernst meint, gehen die Berliner davon aus, dass er einfach ein genialer Komiker sei, der niemals aus seiner Rolle falle, ein sogenannter Method-Actor. Sobald es zu einer Auflösung des Geschehens zwischen beiden Parteien kommen könnte, wird der Dialog dem Humor zuliebe in eine andere Richtung gelenkt, was manchmal zu inszeniert erscheint. Hitler selbst scheint naiverweise nicht einmal auf die Idee zu kommen, dass die Menschen ihn selbstverständlich nicht für den echten Diktator aus dem Zweiten Weltkrieg halten, obwohl seitdem inzwischen schon fast 70 Jahre vergangen sind und er theoretisch schon 122 Jahre alt sein müsste. Das mag zwar unlogisch sein, aber genauso unlogisch ist es, dass Hitler wiederaufersteht. Wer also von diesem Buch erwartet, dass es eine exakte und realistische Darstellung dieser „Was wäre, wenn…“-Hypothese ist, wird hier nicht zufrieden gestellt. Aber diese Intention steht ja auch nicht hinter „Er ist wieder da“.

    Die für mich beste, witzigste und prägnanteste Szene im Buch ist, als Hitler mitsamt Kameramännern die NPD-Parteizentrale unangekündigt stürmt und den Vorsitzenden vorwirft eine grauenhafte Politik zu machen. Damit meint er selbstredend, sie seien ihm nicht extremistisch genug. Dass, wie fast jeder weiß, manche Rechtsextremisten auch heute noch den Holocaust leugnen, Stichwort: Ursula Haverbeck, erachtet der Protagonist als wahre Schande und Verleugnung seiner glorreichen Taten. Die Presse versteht dies jedoch als Kritik am Rechtsextremismus an sich und feiert den neuen Hitler. Gegenwind scheint dieser gekonnt in die Schranken zu weisen, somit wird die Zahl seiner Fans immer größer, wodurch sein Einfluss rasant zunimmt und er von einer lustigen Fernsehfigur immer weiter zur Bedrohung mutiert. Dementsprechend lässt auch der Humor nach dem NPD-Kapitel spürbar nach, was jedoch nicht nur an der reduzierten Zahl an Witzen liegt, sondern auch daran, dass sie stets nach etwa demselben Schema verlaufen und deswegen zu vorhersehbar werden. Ab der zweiten Hälfte lässt die Politsatire durch mauere Witze und dem schlecht umgesetzten Twist also leicht nach. Dieser kommt deutlich zu spät und leider nicht heftig genug.

    Das Ende bleibt trotz einer Überraschung relativ offen, womit ich anfangs nicht gerechnet hätte, was aber durchaus Sinn ergibt. Dem Leser soll selbst überlassen werden, wie er mit Hitler umgehen möchte, um so das Schicksal Deutschlands selbst zu gestalten. Denn jeder von uns bestimmt die politische Zukunft des Landes.

    Seit Charlie Chaplins „Der große Diktator“ aus dem Jahr 1940 muss Adolf Hitler immer wieder als Witzfigur herhalten. Wie gut ist also die von Timur Vermes? Und inwiefern ist es in Ordnung über einen Mann zu spaßen, der geschätzt etwa 80 Millionen Menschen den Tod gekostet hat? Ich finde es gut über Hitler, seinen Fanatismus und seine Weltanschauung zu lachen, denn so zeigt man, dass man ihm nicht ansatzweise Respekt zollt und gänzlich widerspricht. Man lacht ihn sozusagen regelrecht aus. Es ist jedoch nicht okay darüber zu lachen, was er unzähligen Menschen angetan hat oder dass nach dem Ersten Weltkrieg und in größter Not tatsächlich Menschen auf seine Versprechungen hereingefallen sind. Diese Menschen waren keine Dummköpfe, sie hatten enorme Existenzängste. Solange man also nicht aus Sympathie für Hitler oder aus Respektlosigkeit gegenüber der Opfer des Dritten Reiches lacht, ist es vollkommen legitim Rassisten lächerlich zu machen. Und auch Vermes‘ versteckte Frage, ob Hitler nicht immer noch unter uns lebt, kann ich bejahen. Wie sonst kann man sich ein peinliches Ergebnis von 7,4% für die AfD im nordrhein-westfälischen Landtag erklären? Bis zum Jahr 2017 existierte die Internetseite  „afdodernpd.de“, die verschiedene Zitate zeigte, von denen man erraten sollte, ob diese von Politikern der AfD oder NPD gesagt wurden. Das war deutlich schwieriger, als man vermuten würde. Leider gibt es diese Seite inzwischen nicht mehr. Ihr seht: Er ist tatsächlich in Form von rechtspopulistischen Menschen wieder da, die es immer gegeben hat, aber jetzt gerade in Zeiten der Flüchtlingspolitik wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Umso wichtiger finde ich Vermes‘ humorvollen und gelungenen Beitrag ein Zeichen gegen diese Leute zu setzen, anstatt zu schweigen, wie es 1933 im Dritten Reich passiert ist. Auch nach fünf Jahren hat die Politsatire nichts an ihrer Aktualität eingebüßt und trotz kleiner Schwächen kann ich dieses Buch und ganz besonders das Hörbuch jedem empfehlen, der mit schwarzem Humor und einer normalen politischen Gesinnung lebt. Ich gebe „Er ist wieder da“ vier von fünf Federn.

  2. Cover des Buches Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2) (ISBN: 9783551319722)
    Stephenie Meyer

    Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)

     (7.742)
    Aktuelle Rezension von: EvieReads

    New Moon, der zweite Teil der Twilight Saga, bringt die Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Trennung zwischen Edward und Bella fühlt sich oft unverständlich an, während Edwards Wunsch, Bella zu schützen, ihren Alltag drastisch verändert. Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten, die ersten Kapitel zu verkraften, doch die Einführung von Jacob bringt frischen Wind in die Geschichte. Sein schützender Instinkt und die Fürsorglichkeit für Bella lassen mein Herz schmelzen.

    Ein besonders einprägsames Zitat beschreibt Bellas Einfluss auf Edwards Leben: „Vor dir, Bella, war mein Leben wie eine mondlose Nacht… und dann bist du über meinen Himmel geschossen wie ein Meteor.“ Diese Worte fassen die Intensität ihrer Verbindung perfekt zusammen. Die Dunkelheit und der Schmerz, die Edwards Leben ohne Bella prägen, sind spürbar und machen die Beziehung zwischen den Charakteren umso vielschichtiger.

    Ich erinnere mich, dass ich in der Schulzeit von der Buchreihe begeistert war und die Gefühle, die sie bei mir auslösten, immer noch nachhallen. Bella mag in ihrer Trauer verletzlich wirken, doch ihr Weg durch diese Emotionen ist nachvollziehbar und berührend.

    Insgesamt bleibt New Moon für mich ein herausragendes Werk der romantischen Jugend-Fantasy-Literatur, das trotz aller Kritiken einen besonderen Platz in meinem Herzen hat. Diese Serie bleibt für mich unersetzlich und begeistert mich auch nach all den Jahren.

  3. Cover des Buches Karpfhamer Katz (ISBN: 9783954513833)
    Ingrid Werner

    Karpfhamer Katz

     (37)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Der Titl klang ja interessent. Das Cover war eher abschreckend, so dass ich länger gebraucht habe das Buch anzufangen.

    Die Geschichte selbe ist sehr interessant. Die Wendungen waren echt gut. Mit dem Ausgang hatte ich so nicht gerechnet...

    Ich fand es sehr spannent

  4. Cover des Buches Zicke, zacke, tot (ISBN: 9783752662153)
    Ingrid Werner

    Zicke, zacke, tot

     (57)
    Aktuelle Rezension von: busdriver

    Ein typisch bayerischer Krimi zwischen Bierzelt und Schießbuden.

    Zwei Morde, die Heilpraktikerin Karin Schneider, den Schlaf rauben. Als Hobbydetektivin kann sie es nicht lassen, auf eigene Faust zu ermitteln....

    Ein amüsanter Krimi, mit einer symphatischen Hauptdarstellerin. Die Figur der Karin Schneider ist der Autorin sehr gut gelungen. sie hat charakter und das Herz am rechten Fleck.

    Durch die bayerische Mundart und die schauplätze fühlt man sich direkt nach Bayern versetzt. Es macht Spaß zu lesen und ist unterhaltsam.


  5. Cover des Buches Schuld (ISBN: 9783442714971)
    Ferdinand von Schirach

    Schuld

     (569)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    SCHULD

    Ferdinand von Schirach


    Die Blaskapelle, bestehend aus neun Männern, spielte beim Volksfest der Kleinstadt. Auf der Bühne saßen sie, ihre Gesichter gepudert mit Perücken auf dem Kopf, ein Glas zu viel in der Hand, während die Sonne heiß vom Himmel brannte. Die ausgelassene Stimmung spiegelte sich in der Menge wider.

    Sie wurden von einem jungen Mädchen bedient. Sie trug ein weisses T-Shirt. Als diese versehentlich Bier über ihr Shirt kippte, sahen die Männer ihre Brüste und fielen über sie her. Der Rhythmus der Tanzfläche wurde zu ihrem Rhythmus.


    Ein Mitglied der Blaskapelle alarmierte die Polizei anonym. Die Notärzte retteten das Mädchen, verwischten jedoch dabei versehentlich alle Spuren, die für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Bedeutung gewesen wären. Bei einer späteren Gegenüberstellung konnte das Mädchen die Täter nicht identifizieren.


    Acht Männer der Blaskapelle waren die Täter, einer ihr Retter. Alle schwiegen. Kann das Gericht alle Männer verurteilen oder muss es alle Männer freisprechen?


    Die 15 Geschichten aus dem Leben des Strafverteidigers Ferdinand von Schirach habe ich mit unterschiedlichsten Emotionen durchlebt. Wut und Fassungslosigkeit dominierten dabei. Im Zentrum stehen Sexualverbrechen, Missbrauch und die schwierige Frage nach Schuld oder Unschuld.
    Von Schirachs präziser und nüchterner Schreibstil hat mich erneut überzeugt.

  6. Cover des Buches Herz im Fadenkreuz (ISBN: 9783958130333)
    Tatjana Flade

    Herz im Fadenkreuz

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Buch wurde bereits 2016 veröffentlicht, doch ist es jetzt  aktueller denn je.

    Tatjana Fade beleuchtet in dieser Liebesgeschichte, wie Überzeugungen Menschen zu radikalen Terrorakten treiben können. Ganz nach dem Motto: "Jemand muß doch den brutalen Rechtsradikalen entgegentreten. Wir werden es sein." Ein Thema, dass ich so noch nicht gelesen habe.

    Es geht um die Liebe zwischen Esther und Lys. Sie, die schüchterne Studentin, verliebt sich Hals über Kopf in Lys, liebevoll und doch geheimnisvoll. Doch trägt er Geheimnisse mit sich. Als Esther begreift welcher Art diese sind, greift sie zu unerwarteten Mitteln.

    Schon viel habe ich über Rechtsradikale, Nazis und deren Anhänger gelesen. Ihre Brutalität und Menschenverachtung findet leider keine Grenzen. Über Linksradikale wußte ich bisher nur, dass sie sich den Rechtsradikalen entgegenstellen - auch mit Gewalt. Doch wie die Denke dieser Menschen ist, war mir nicht bewußt.

    Tatjana Fade hat mir einen Blick in diese Welt ermöglicht. Sie gefällt mir nicht. Dennoch kann ich die Vorgehensweise der jungen Leute verstehen. Doch rechtfertigt Terror keinen Gegenterror, oder?

    Fazit: Eine absolut spannende, stimminge Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren. Das Thema wird aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet. Lesenswert!

    Den Verlag edition Oberkassel habe ich erst vor kurzem entdeckt. Er hat viele Romane mit Grenzthemen im Programm. Es lohnt sich mal im Angebot zu stöbern.
  7. Cover des Buches Grenzgang (ISBN: 9783518467046)
    Stephan Thome

    Grenzgang

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    INHALT: Alle sieben Jahre begeht das mittelhessische Städtchen Bergenstadt ein ausgelassenes Volksfest, zu dem drei Tage lang die Gemeindegrenze abgegangen wird; eine Jahrhunderte alte Tradition. In den Jahren zwischen den Grenzgängen versinkt Bergenstadt wieder im kleinstädtischen Dornröschenschlaf.

    Kerstin Werner kam vor langer Zeit ihrer Studienfreundin Anita zuliebe aus Köln zum Grenzgang zu Besuch – und blieb der Liebe wegen. Jetzt, einundzwanzig Jahre später, ist sie geschieden und lebt mit ihrem pubertierenden Sohn und ihrer demenzkranken Mutter allein in der öden Idylle. Ihre Träume, ihre Hoffnungen, ihre Pläne – alles musste früher oder später der harten Realität weichen. Und während Anita in der Schweiz und in Südfrankreich das pralle Leben genießt, hat Kerstin das Gefühl, zwischen diesen liebenswerten Hinterwäldlern allmählich zu verwelken. Da kommt es doch sehr gelegen, dass ihre Nachbarin Karin, die ebenfalls das Leben an sich vorbeirauschen hört, den Vorschlag macht, in einem Swingerclub (natürlich weit weg von Bergenstadt) ein bisschen Schwung in den Alltag zu bekommen.

    Ähnlich geht es Thomas Weidmann, der zwar aus Bergenstadt stammt, aber jahrelang in Berlin studiert und gelebt hat und dort den Puls der Welt spüren durfte. Ein kurzer Fall von Heimweh brachte ihn vor sieben Jahren nach Bergenstadt zurück, und ein etwas hartnäckigerer Fall von Antriebslosigkeit ließ ihn bleiben. Seitdem steckt er hier fest – zu groß für die Provinz, zu schwach für einen Neuanfang. Auch an seinem Beziehungsstatus Single kann Thomas kaum etwas ändern; zu lang hat er allein gelebt, um jetzt nochmal die Kräfte aufzubringen, alles zu ändern. Außer ein paar Affären mit Internetbekanntschaften und hier und da ein Besuch im Swingerclub (natürlich weit weg von Bergenstadt) ist nicht viel los bei ihm. Mittlerweile ist Thomas der Klassenlehrer von Kerstins Sohn Daniel, der in letzter Zeit bei Freunden Anerkennung sucht, indem er jüngere Schüler um Schutzgeld erpresst – es herrscht also dringender Redebedarf. Doch Kerstin und Thomas treffen sich nicht erst zum Elterngespräch in der Schule …

    FORM: Stephan Thome erzählt seinen Roman als klassischen Dreiteiler, springt dabei aber zwischen mehreren Grenzgangsjahren vor und zurück (hauptsächlich 1999 und 2006, schnell erkennbar an der Zeitform) und wechselt zwischen den Perspektiven der beiden Hauptfiguren hin und her. Das ist Thome so meisterhaft gelungen, dass ich als Leser nie das Gefühl hatte, die Orientierung zu verlieren. Seine Sprache ist gehoben (aber nicht abgehoben), reich an zielsicheren Vergleichen und Metaphern und selbst zu den aufregendsten Stellen der Geschichte bleibt ein ruhiger Grundton bestehen. Thome ist ein sanfter Erzähler, wie ein erfahrener Pilot, der sein Flugzeug souverän auch durch das größte Unwetter lenkt. Auf gut 450 Seiten hat Thome viel Platz, seine Figuren zu zeichnen und ihnen Tiefe zu verleihen, und auch das macht er großartig. Selten stand ich Charakteren so nah wie Kerstin und Thomas. Eine der stärksten Szenen des Buches (und es gibt viele starke Szenen) ist ein langer Dialog zwischen den beiden (Kapitel 11), währenddessen Thome ständig die Perspektive wechselt. Durch dieses Gedanken-Ping-Pong entsteht eine unglaubliche Dichte zwischen allem was gesagt und verstanden, gedacht und gehofft wird. Spätestens hier wird jedem Leser gewahr: Dieses Buch ist ein Meisterwerk!

    FAZIT: Grandios! Fünf Sterne, logisch, da gibt’s gar nichts dran zu rütteln. Auf den Folgeroman FLIEHKRÄFTE, der es drei Jahre später ebenfalls auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises schaffte, freue ich mich schon. Das Buch steht auch schon bereit, aber meine dbp-Challenge wird mich wohl erst nächstes Jahr dorthin führen – immer schön der Reihe nach.

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

  8. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783453428904)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  9. Cover des Buches Oktoberfest (ISBN: 9783426506509)
    Christoph Scholder

    Oktoberfest

     (182)
    Aktuelle Rezension von: Ellaa_

    Meine Meinung:
    •Achtung! Die Rezension enthält Spoiler!• Bei diesem Buch weiß ich gar nicht recht wo ich anfangen soll.
    Insgesamt war das Buch denke ich einfach nicht meins und hat leider überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen. Vom Klappentext her, habe ich einfach etwas vollkommen anderes erwartet- sehr schade!
    Wer sich jetzt nicht von meiner etwas negativen Rezension abschrecken lassen möchte, sollte an diesem Punkt nicht weiterlesen.

    Cover: Das Cover gefiel mir auf Anhieb sehr Gut, gerade weil es auch perfekt zu dem Titel und dem Klappentext passte. (:
    Was natürlich sofort auffällt ist der blutrote Hintergrund, der an sich schon sehr schaurig ist. Schwarz hebt sich der Buchtitel in breiten, beeindruckend großen Lettern hervor. Unten im Cover erkennt man ein herrlich schönes Riesenrad und natürlich auch ein paar Achterbahnen, die eigentlich für jede Menge Spaß sorgen sollten. Schwarze Schlieren überziehen das Cover zusätzlich mit einer verhängnisvollen und mysteriösen Schicht..

    Schreibstil: Der Schreibstil des Autors fande ich insgesamt nicht unangenehm. Er schreibt sehr locker und recht angenehm. Die Atmosphäre war auch gut- natürlich habe ich anfangs immer gebibbert, wann es denn endlich richtig losgeht und sehr gehofft das ich mich schnell besser einlesen kann. Aber leider springt der Funke nicht immer über. Von der Idee her fande ich das Buch wirklich gut, aber die Umsetzung hat mich leider überhaupt nicht gecaged. Tut mir sehr leid lieber Herr Scholder!

    Idee: Ich habe tatsächlich sehr sehr lange gegrübelt, ob ich das Buch nicht doch zu Ende lesen sollte. Eigentlich bin ich kein Leser der so schnell aufgibt, aber jetzt bei der Hälfte des Buches (315/600) habe ich doch aufgegeben. Denn es bescherte mir schon eine angedeutete Leseflaute und das ist es mir dann doch einfach nicht Wert! Kommen wir zunächst zu dem Wesentlichen. (:
    Jeder kennt es: Das Münchener Oktoberfest. Tausende von Menschen, ob groß oder klein, feiern hier und haben riesigen Spaß. Doch was ist, wenn plötzlich irgendjemand dieses Spektakel für einen Anschlag nutzt? In diesem Buch gibt der russische Elite Soldat Oleg Blochin den Befehl schonmal das erste Zelt mit Betäubungsgas stillzulegen.. Aber das ist erst der Anfang.. Schon bald werden 70.000 Menschen Geiseln bei einem Spiel um Leben und Tod..
    Zunächst zog und zog sich das Buch dahin und ich brauchte wirklich sehr sehr lange um mich richtig in das Ganze einzulesen. Durch zahlreiche Perspektivwechsel und anfangs scheinbar wahllose Storys (Macht anfangs weniger Sinn, aber später umso mehr) kam ich einfach nicht richtig in das Buch hinein. Was mir das Lesen noch zusätzlich zur Hölle machte waren die absolut unnötigen Ausschweifungen in sämtlichen Militärischen Belangen. Sei es Waffen oder Politik, militärischen Aufstellungen und ähnlichem. Für mich hatte es tatsächlich den Eindruck als ob das Buch eine andere Zielgruppe hat: Nämlich das männliche Geschlecht. (: So doof es klingt.


    Charaktere: Ich muss sagen, dass ich wirklich keinen einzigen Bezug zu den Charakteren aufgebaut habe. Sie blieben mir insgesamt emotional komplett fern und kein einziger war mir daher so richtig sympathisch, was mir das Lesen zusätzlich nicht gerade erleichterte. In diesem Buch gibt es zahlreiche Perspektivwechsel, die gerade anfangs tatsächlich mehr als verwirrend waren- da sich das Buch nach und nach aufbaute, wurde einem erst später der Zusammenhang klar. Wie sagt man manchmal: Zu viele Köche verderben den Brei. Und in diesem Buch war das leider ein Paradebeispiel, was die zahllosen Charaktere angeht. Wichtig ist z.B. Oleg Blochin, der mit seinem sehr sorgfältig ausgewählten Team das Oktoberfest kontrolliert und der wohl weit höhere Ziele damit bezweckt.
    Aber auch andere Charaktere wie z.B. Wolfgang Härter als knallharter Überlebenstyp der auf der Seite der "Guten" ist.

    Mein Fazit: Ich vergebe zwei Sterne. Im Grunde finde ich die Idee gar nicht verkehrt und auch den Schreibstil fande ich bis zu einem gewissen Punkt recht angenehm. Leider hat mir nur das Ganze drumherum gar nicht gefallen. Ich hätte mir etwas mehr Feuer und Adrenalin gewünscht. Das die Geschichte auch noch sehr lange brauchte um auf den Punkt zu kommen, hat ihr meines Erachtens nach, auch nicht unbedingt geholfen. Super schade! Hatte etwas anderes erwartet.

  10. Cover des Buches Prost, auf die Gaukler (ISBN: 9782496711585)
    Friedrich Kalpenstein

    Prost, auf die Gaukler

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Engel74

    "Prost, auf die Gaukler" ist ein netter Unterhaltungskrimi und eine Mischung aus Mordermittlung und bayrischer Comedy. Hat mir gut gefallen, vor allem die bayrische Mundart, da könnte es etwas mehr sein...

    Der Ermittler Tischer aus dem Chiemgauer Brunngries versucht mit seinen Kollegen den Mord an einem Unterhaltungskünstler aus der Schlagerbranche aufzuklären. Leider gibt es sehr viele Verdächtige, denn der Sänger wurde auf dem Brunngrieser Volksfest umgebracht. Und hier gilt es nicht nur einen Mörder zu finden, sondern auch den Verlockungen von Hendl, Maß, Mandeln und Burgern zu widerstehen, oder halt auch nicht. 

    Im Schlepptau immer die Resi, der Dackel vom Förster, der im Krankenhaus liegt und den Hund dem Tischer anvertraut hat.


  11. Cover des Buches Na servus! (ISBN: 9783644443518)
    Sebastian Glubrecht

    Na servus!

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der Autor landet als williger Jungjournalist in München, um dort eine schwangere Kollegin zu vertreten, und wird zur Untermiete in Daglfing bei den Untermairs und dem Knollhubert einquartiert. Wißbegierig nähert sich der Exberliner den Bayern an und und schiebt anfangs seine Vorurteile vor sich her (BMW, Folklore, voll umoperierte Menschen aus der Münchner Schickeria). Aber der Knollhubert ist, wie er bald feststellen muß, a Guada, und auch mit dem Rest des kritisch beäugten Völkchens kommt er bald näher. Und die Liebe zu einer bayerischen Punkerin ist auch nicht weit...Schön geschrieben, aber wo kommen die ganzen anfänglichen Vorurteile her? Die Bayern sind eine nettes gemütliches Grüppchen, und man muß ja keine Lederhose tragen (daß das Anprobieren und Anziehen solche Schwierigkeiten bereitet, war mir auch noch nicht klar, ich trug meine letzte Lederhose im Alter von 2-3 Jahren). Und die mögen es auch eigentlich nicht, wenn nicht-gebürtige Bayern die Lederhose tragen. "Hund seids scho" hab ich noch vermisst. "Ein Prosit, ein Pro-ho-sit...."

  12. Cover des Buches Die Nacht der tausend Lichter (ISBN: 9783894254889)
    Silke Ziegler

    Die Nacht der tausend Lichter

     (20)
    Aktuelle Rezension von: UlrikeBode

    Das Cover ist klasse gestaltet und passt natürlich super zum Inhalt des Buches.
    Die Protagonisten sind sehr detailliert beschrieben und in ihren Emotionen und Charakteren toll getroffen.
    Ich liebe die Krimis von der Autorin, die mich immer wieder mit ihren Ideen, ihrem Schreibstil und der unglaublichen Spannung fesselt.
    Dieser Fall, der die Ermittler, die selbst erst einmal zueinander finden und sich arrangieren müssen laufen auf Hochtouren. Es ist wie in einem Puzzle in dem man immer wieder mal ein Teilchen findet, dann aber wieder schier Verzweifelt weil nichts weiter geht.
    Auch die Emotionen zwischen und ihrem neuen Kollegen kochen hoch, denn sie sind sich nicht unbekannt.
    Ich möchte hier gar nicht viel mehr verraten denn diesen Krimi sollte man gelesen haben. Deshalb kann ich hier nur eine klare Leseempfehlung geben, denn er geht in die Tiefe, Verwirrt und ist einfach spannend und schlüssig konstruiert.

  13. Cover des Buches Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis (ISBN: 9783596700806)
    Petra Grill

    Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Colina ist ein Schankmädchen und verdient sich aber das meiste Geld, auf den Strohsäcken, hinter der Schank. Sie will raus und ein besseres Leben beginnen und durch einen gekonnten Schwindel, wird sie die Gouvernanten von Clara. Ihr Vater ist Kurt Prank und hat in Nürnberg eine Brauerei und will auf dem Oktoberfest einen Platz bekommen. Aber das ist nicht so einfach und auch das Leben für Colina ist nicht so einfach, weil die Vergangenheit sie einholt und das Oktoberfest 1900 ganz anders zu werden scheint, als bisher. Ein echt spannender, historischer Roman. Es ist ein Krimi, ein Sittengemälde und auch eine Liebesgeschichte und das Portrait von Frauen, die aufstehen und für sich kämpfen wollen. Ich fand es echt toll.

  14. Cover des Buches The Travel Episodes (ISBN: 9783492405928)
    Johannes Klaus

    The Travel Episodes

     (14)
    Aktuelle Rezension von: WanderingBookworm

    Ironischerweise bekam ich dieses Buch geschenkt, als eine Reise für mich endete. Meine erste große Reise, die in mir das unauslöschliche Fernweh ausgelöst hat. Als ich Anfang 2020 mit gebrochenem Weltenbummler-Herzen von Corona wieder nach Hause geschickt wurde, habe ich dieses Buch bekommen. Auf der ersten Seite steht "Willkommen zurück", und ich begann, meine Reise zumindest auf dem Papier fortzusetzen. Es wurde zum ersten Buch, in dem ich besonders schöne Sätze farbig markierte. Sätze, die von Fernweh, Begegnungen, Abenteuern und manchmal auch von Heimweh erzählten. Ich habe es sehr genossen, durch die verschiedenen Geschichten hinweg mit den verschiedensten Menschen zu reisen. Jeder Autor und jede Autorin hatte eine ganz eigene Sicht auf die Dinge, hat neue Perspektiven aufgezeigt und auf Dinge hingewiesen, die ich mir für zukünftige Reisen merken werde, um ebenso offen für das Unbekannte zu werden, wie diese Menschen.

    Ich kann das Buch nur empfehlen. Es bietet Inspiration für Reisende, ein kleines Fenster für die, die Reisen wollen, aber nicht können, und einen Schubs für die, die sich nicht trauen. Auch nach drei Jahren nach wie vor einer meiner Lieblinge im Regal.

  15. Cover des Buches Volksfest (ISBN: 9788728387658)
    Rainer Nikowitz

    Volksfest

     (15)
    Aktuelle Rezension von: ineszappen

    Heimat, deine Leichen. Wulzendorf in Niederösterreich: Hier ist die Welt noch in Ordnung. Trotzdem hat der Suchanek so gar keine Lust, nach jahrelang erfolgreicher Heimatflucht nun gleich für mehrere Tage das Haus seiner Eltern zu hüten. Muss er aber. Das hat Folgen. Gleich in der ersten Nacht wird Suchanek beim Kiffen auf dem Balkon Zeuge einer Brandstiftung. Mit Todesfall. Die Frau vom Feuerwehrhauptmann, Mitglied der reaktionären "Legio Mariae", war im Dorf nicht gerade beliebt – aber deswegen bringt man doch nicht gleich jemanden um! Bei der einen Leiche bleibt es indes nicht. Die nächste sieht sogar noch grauslicher aus. Und der Suchanek gerät in Teufels Küche.

    🎧 🎤 ✎ 👉 Spannend, mörderisch, humorvoll und skurril. Marko Formaneks Reihe um den vornamenlosen Suchanek bietet alles, was Krimi- und Österreich-Fans glücklich macht. Wortwitz, Humor, Situationskomik, einen ironischen Blick auf dörfliche Strukturen und skurrile Protagonist*innen. Der Sprecher spricht mit österreichischen Dialekt, das mochte ich. Zu Beginn des Hörbuches wurden die Namen zu den Spitznamen zugeordnet und erläutert. Die Handlung war spannend und humorvoll. Mit viel Wortwitz wurde jedes dörfliche Klischee ausgelebt, vom verfeindeten Nachbarort (der aber auch in allem immer besser sein muss und vom dem auch noch die polizeilichen Ermittler kommen!), über geheime Liebschaften, Vertuschungen, sinnlose Traditionen und bäuerliche Rangordnung. Ich selbst komme vom Land und musste bei einigen allzu bekannten Dingen schmunzeln. Ein derber Krimi mit schwarzem Humor, satirisch-makaber mit vielen Wortwitzen und satirischen Andeutungen von der unterhaltsamen Sorte. Laufzeit:  8 Stunden 7 Minuten 

  16. Cover des Buches Die Uhr war Zeuge (ISBN: 9783785519905)
    Agatha Christie

    Die Uhr war Zeuge

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Miss Marple erzählt eine Geschichte

    Mr. Petherick (ein alter Freund von Miss Marple) und Mr. Rhodes stattet Miss Marple einen Besuch ab und bitten sie um Hilfe. Die Frau Mrs. Rhodes wurde in ihrem Hotelzimmer ermordet, während Mr. Rhodes im Nebenzimmer verweilte. Die Tür die zum Flur führte, war von innen verriegelt und das Fenster verschlossen. Durch die zweite Tür zum Zimmer ging lediglich das Zimmermädchen, dass dafür auch das Zimmer von Mr. Rhodes musste. Das Zimmermädchen wurde dabei beobachtet, wie sie das Zimmer von Mrs. Rhodes wieder verließ und da die Tür von innen verschlossen war, musste der Mord danach geschehen sein. Mehrere männliche und weibliche Hotelgäste konnten das Betreten und  Verlassen der Räume beobachten. Also wie konnte ein Mord geschehen? Miss Marple hakt nach und findet schnell heraus, wer den Mord begangen hat.

    Ein seltsamer Scherz

    Miss Marple wird dem Paar Charmian Stroud und Edward Rossiter vorgestellt, die sie bitten, ihnen bei einer „Schatzsuche“ zu helfen. Nur gibt es hier keine Karte, auf der der Fundort mit einem Totenkopf und gekreuzten Knochen dargestellt ist. Der Onkel von Miss Stroud und Mr. Rossiter hinterlies den beiden sein ganzes Vermögen, da sie die einzigen Verwandten waren. Aber es gibt kein Bargeld und obwohl er immer wieder andeute, dass es vernünftig wäre Geld in Gold anzulegen, lässt sich auch kein Gold finden, obwohl alles umgegraben wurde. Miss Marple macht sich auf den Weg zum Familiensitz und durchforstet ebenfalls das gesamte Anwesen. Als sie dann ein Geheimfach im Schreibtisch finden, glauben sie ihr Ziel erreicht zu haben. Aber es findet sich lediglich ein Rezept und ein paar alte Liebesbriefe. Miss Stroud und Mr. Rossiter wollen bereits aufgeben, biss Miss Marple sich an ihren Onkel Henry erinnert, der eine Schwäche für Scherze hatte.

    Die Stecknadel

    Als die Schneiderin Miss Politt Mrs. Spenlow besuchen will, um ihr das geänderte Kleid zu bringen, findet sie diese zusammen mit einer Nachbarin tot vor dem Kamin vor. Als erstes steht sofort der Ehemann Mr. Spenlow unter Verdacht, da Mrs. Spenlow der wohlhabende Part in der Beziehung war. Miss Marple wird als Zeugin vernommen, da Mr. Spenlow behauptet sie hätte ihn angerufen und zu sich gebeten. Aber Miss Marple hatte dies nicht getan. Eine Stecknadel, die an der Uniform von Constable Palk steckt und die er am Tatort auf dem Boden fand, sowie ein Blick in die Vergangenheit von Mrs. Spenlow bringen Miss Marple auf die richtige Spur.

    Die Hausmeisterin

    Miss Marple ist erkrankt und Dr. Haydock hat ihr als Medizin eine selbstverfasste Geschichte mitgebracht, die auf wahren Fakten beruht. Der ehemalige Taugenichts Harry Laxton hat sich gemacht: Er hatte schwer gearbeitet und die vermögende Französin Louise kennengelernt und brachte sie zur Hochzeit mit in sein Heimatdorf. Dort hatte er als junger Mann ein Verhältnis mit der Tochter des Tabakhändlers, sich dann aber schnell wieder abgesetzt. Aber er scheint sich geändert zu haben und hat sein Zuhause abreißen lassen und neu aufgebaut. Nur hat die ehemalige Hausmeisterin damit ein Problem. Auch wenn Mr. Laxton ihr ein Haus gekauft und eine Rente vermacht hat, so lungert sie täglich am neuen Anwesen der Laxtons herum, schüttelt die Fäuste und verflucht die Familie Laxton. Louise hat Angst, aber Harry kann sie beruhigen. Bis Louise einen Reitunfall hat und dabei umkommt. Hier endet die Geschichte von Dr. Haydock, aber Miss Marple weiß schon ganz genau, wie die Stroy endet.

    Die Perle

    Miss Marples Dienstmädchen Edna bitte sie um Hilfe für ihre Freundin Gladdie. Sie ist das Haudmädchen bei den Schwestern Skinner. Nun wurde sie aber gekündigt, weil sie geklaut haben soll; Gladdie schwört, dass sie es nicht war und auch Miss Marples Besuch bei den Schwestern stimmt diese nicht um. Bei den Skinner Schwestern fängt Mary Higgins als Hausmädchen an. Einer Perle wird sie von den Schwestern genannt. Sie kümmert sich rührend um die kranke Emily Skinner, der man nachsagt, dass sie gar nicht so krank ist und ein Hypochonder ist, weil sie nicht mal einen Arzt kommen lässt. Aber auch die Wohnung hält sie penibel sauber. Aber Miss Marple traut ihr nicht und rät Lavinia Skinner zur Vorsicht. Zu Recht. In einer Nacht- und Nebelaktion ist Mary Higgins verschwunden und mit ihr Schmuck und Geld der Skinner-Schwestern als auch der anderen Hausbewohner. Sie ist nicht auffindbar. Aber Miss Marple wäre nicht Miss Marple, wenn sie nicht in weiser Voraussicht gehandelt hätte und damit Gladdie von der Schuld des Diebstahls freisprechen will.

    Die Uhr war Zeuge

    Oberst Melrose wird zu einem Mord gerufen und nimmt seinen Besuch Mr. Sattersway gleich mit. Auf dem Weg dorthin haben sie einen Unfall und treffen auf Mr. Harley Quin, einen guten Bekannten von Mr. Sattersway, der für seine grandiosen Lösungen in schwierigen Fällen bekannt ist. Er begleitet die beiden zum Anwesen von Mr. und Mrs. Dwighton, wo Mr. Dwighton von einer Bronzefigur erschlagen wurde. Auf dem Schreibtisch liegt die umgekippte Tischuhr, stehengeblieben um halb Sieben. Doch bevor es an die näheren Ermittlungen gehen kann, gesteht als Erstes Mrs. Dwighton den Mord: Sie hätten ihren Ehemann erschossen. Kurz darauf gesteht der junge Mr. Delangua den Mord: Er hätte Mr. Dwighton erstochen. Dann wird in der Hosentasche des Toten seine Taschenuhr gefunden, stehengeblieben auf Viertel nach Sechs. Welche Tatzeit stimmt und warum gestehen zwei Menschen einen Mord, den sie aber gar nicht verübt haben können, da der Mordvorgang nicht stimmt? In Verdacht steht nun der Kammerdiener, aber Mr. Harley Quin will das nicht einfach so akzeptieren.

    Der Stein des Anstosses

    Mr. Pointz und seine Gesellschaft machen Halt in Dartmouth und besuchen ein Volksfest. Beim anschließenden Abendessen behauptet das junge Mädchen Eve, dass sie eine gute Diebin wäre und fordert Mr. Pointz zu einer Wetter heraus. Er soll seinen Diamanten, den er als Talisman bei sich trägt, noch einmal (wie am Vorabend) am Tisch herumgehen lassen und sie könnte ihn klauen, ohne, dass er es merkt. Eve nutzt den Moment, als der Diamant bei ihr ist, und er fällt ihr unter den Tisch, aber er scheint verschwunden. Mr. Pointz zeigt sich beindruckt, aber als Eve das Rätsel auflösen will, ist der Diamant tatsächlich weg und ist nirgends zu finden. Er kann den Raum nicht verlassen haben, da niemand der Anwesenden ein oder aus ging. Nur Mr. Llewellyn hatte das Fenster geöffnet, um sie eine Zeitung zuwerfen zu lassen. Und nun steht er unter Verdacht. Er bittet Parker Pyne um Hilfe und der hat ganz schnell eine Idee, wer oder was hinter dem verlorenen Diamanten steckt.

    Ein guter Freund

    Sir Edward Palliser hat vor zehn Jahren zu einer jungen Frau gesagt, dass wenn es je etwas auf der Welt geben würde, dass er für sie tun könnte, dass würde er tun. Nun sitzt die junge Magdalena Vaughan vor ihm und bittet ihn um Hilfe. Ihre Tante Mrs. Crabtree wurde ermordet. Die Polizei kann keinen fremden Täter feststellen und so stehen jetzt die vier Familienmitglieder unter Verdacht: Sie selbst, ihr Bruder Matthew, der Neffe von Mrs. Crabtree William und seine Frau Emily. Da Sir Palliser sein Wort gegegben hat, fährt er zum Anwesen der verstorbenen Mrs. Crabtree und stellt Nachforschungen an. Im Haus gibt es lediglich noch Martha, die treue Seele des Hauses, aber auch die kann sich keinen Reim auf den Mörder machen. Sir Palliser hat das Gefühl, dass er das Rätsel fast gelöst hat, als ihm ein Sixpence-Stück und ein Gedicht aus Kindertagen auf den richtigen Weg bringen.

     

    Meine Meinung

    Ich glaube, dass kaum einer die ganze Rezension gelesen hat, weil sie doch ganz schön lang ist. Aber ich wollte jede Geschichte einmal erwähnen, wieil ich keine unterschlagen möche. Acht kurze, knackige Kriminalfälle, die sich toll lesen lassen. Ich bin eh ein Fan von Agatha Christie und mit ihr hatte meine Leseleidenschaft damals begonnen. Ich lese ihre Romane immer noch sehr sehr gerne und empfehle sie gerne weiter.

  17. Cover des Buches BadFellas: Eine Mafia-Komödie (ISBN: B0723DF7HW)
    Tonino Benacquista

    BadFellas: Eine Mafia-Komödie

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ich hatte das Buch gerade exakt bis zur 32. Seite gelesen, und dann spoilte RTL2 mir die Handlung, indem am vergangenen Sonntag die Verfilmung ausgestrahlt wurde. Keine schlechte Mafiakomödie, aber unendlich viel flacher als die Buchvorlage: Giovanni Manzoni mußte, nachdem er bei einem Mafiaprozeß seine Mitmafiosi belastet hat, mit dem Zeugenschutzprogramm des FBI abtauchen, zum wiederholten Mal mußte man in Frankreich umziehen. Aus dem culture clash, wenn italienisch-amerikanische Neubürger mit teilweise antiamerikanischen Altbürgern zusammentreffen, wird schon mal viel Komik gesaugt. Die Darstellung des ehemaligen Mafiabosses als in Wirklichkeit armes Würstchen und die Sorgen und Nöte der Teenagerkinder werden hier viel tiefschürfender behandelt, die Mafiakiller auf der Kirmes in Cholong (aka So long) sind wortwörtlich zum Schießen. Sehr gelungen, eindeutig besser als der Film!
  18. Cover des Buches 1. Reihe Mitte (ISBN: 9783462031270)
  19. Cover des Buches Semana Santa (ISBN: 9783548253527)
    David Hewson

    Semana Santa

     (14)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Ein Killer geht um und spießt mit einem Stierspeer Menschen auf. Alles deutet auf eine Art Sekte hin, es werden überall in der Stadt dunkle Gestalten in roten Kapuzenmänteln gesichtet.

    Ausgerechnet Maria Gutierrez, eine unscheinbare Praktikantin gibt den eigenen Reihen den entscheidenden Hinweis.

    Ein wirklich guter Krimi!
  20. Cover des Buches Der Geschmack der Gewalt (ISBN: 9783518464809)
  21. Cover des Buches Cherringham - Eine alte Schuld (ISBN: 9783732542192)
    Matthew Costello

    Cherringham - Eine alte Schuld

     (18)
    Aktuelle Rezension von: steffi1506

    Ein Verbrechen, dass vor vielen Jahren geschah – kein Problem für Jack und Sarah.
    Bei einer archäologischen Ausgrabung wurden menschlichen Überreste gefunden. Diese sind nicht wie vermutet aus der Römerzeit sondern erst einige Jahre alt.
    Obwohl großer Jahrmarkt in Cherringham ist und viele Ereignisse geplant sind, beschließen Jack und Sarah sich um diesen Fall zu kümmern. Als auch noch der Versicherungsagent von Jack spurlos verschwindet, haben die beiden plötzlich alle Hände voll zu tun mit dem Fall. Welche dunklen Geheimnisse werden wohl in dem idyllischen Ort Cherringham entdeckt?

    Ein weiterer Kriminalfall für Jack und Sarah wurde mit „Eine alte Schuld“ geschrieben. Die Protagonisten sind wirklich äußerst sympathisch und es macht Spaß mit ihnen diesen Fall zu entdecken. Auch die Schreibweise dieses Krimis ist flüssig geschrieben und einfach zu verstehen.
    Leider war der Start etwas langatmig und monoton. Mit der Zeit wurde es dann aber doch spannend und turbulent. Dennoch wird dieser Teil von Jack und Sarah nicht zu meinen Favoriten zählen.

  22. Cover des Buches Trauerweiden (ISBN: 9783839213896)
    Wildis Streng

    Trauerweiden

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Also, der Krimi ist meiner Meinung nicht der mega spannendste den ich je gelesen habe. Aber für mich war er einfach sehr unterhaltsam. Mir kam es so vor, dass im Mittelpunkt stand, Lisa alles zu zeigen, was Hohenlohe so liebenswert macht. Mit all seinen Facetten. Heiko der so typischer Einwohner ist, macht es schon  mit Humor und vor allem. In dem alles abgeklappert wird, was es so gibt. Auch tatsächlich gibt. Das ist für nicht Regionskenner ein kleiner Reiseführer mit einheimischen Tipps inklusive. 

    Grundsätzlich ein ziemlich flüssiger Schreibstil und einem interessanten Mord. 

  23. Cover des Buches Kirmes-Special (ISBN: 9783980891332)
  24. Cover des Buches Ein verhängnisvoller Wunsch (ISBN: 9783802528620)

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