Bücher mit dem Tag "w. somerset maugham"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Der Menschen Hörigkeit (ISBN: 9783257242072)
    W. Somerset Maugham

    Der Menschen Hörigkeit

     (41)
    Aktuelle Rezension von: firlefanz
    Wir begleiten den Waisenjungen Philip Carey, entstellt durch einen Klumpfuß, von frühester Kindheit bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr und hat ganz oft das Gefühl, man müsste ihm eine runterhauen, dem armen Kerl... Ja, es macht wirklich aggressiv. Phasenweise kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus und möchte ihn anschreien, diesen jungen Carey, der so lebenshungrig (?) durch die Welt stolpert. Er fällt nämlich auf eine Frau herein. Sie ist weder besonders hübsch noch reich, sondern eine einfache Kellnerin, aber er betet sie an. Natürlich behandelt sie ihn wie Dreck und bringt ihn an den Rand der Verzweiflung, aber als er sie dann nach einer Trennung wiedertrifft, geht das ganze wieder von vorne los. Herrje. Und dann, als man doch wirklich meinen könnte, er hätte es jetzt langsam mal begriffen, da passiert es dann zum dritten Mal. Ja, Philip macht wirklich allerhand durch, bevor er im allerletzten Kapitel endlich sein Glück macht. Der Leser ist so erleichtert, schließlich bangte, hoffte und litt er über 600 Seiten mit ihm, dass es nach all den Katastrophen doch noch ein gutes Ende gibt. Maugham ist ein außergewöhnlicher Schriftsteller, schafft eine dichte Atmosphäre und kommt irgendwie ganz nah an einen heran. Ich hab mich davon noch nicht ganz erholt...
  2. Cover des Buches Der Magier (ISBN: 9783257201659)
    W. Somerset Maugham

    Der Magier

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    William Somerset Maugham wurde am 25. Januar 1874 als Sohn eines englischen Anwalts in Paris geboren. Seine Eltern starben früh und er verbrachte seine Jugend in Internaten und bei einem frömmlerischen Onkel. Er studierte in Heidelberg Deutsch, Literatur und Philosophie, später in London Medizin. Das Medizinstudium beendete er 1898 erfolgreich. Seine Leidenschaft war aber die Literatur. 1907 gelang ihm mit dem Theaterstück "Lady Frederick" der erste große öffentliche Erfolg.
    Während des 1. Weltkrieges arbeitete Maugham für den britischen Geheimdienst MI6 in Italien, der Schweiz, den USA und in Russland. Über diese Erfahrungen schrieb er ein Buch (Ashenden: Or, the British Agent, 1928), das zum Vorbild vieler Schriftsteller wie Graham Greene oder Ian Fleming wurde. Sein wohl bekanntester Roman "Der Menschen Hörigkeit" erschien 1915.
    Maugham heiratete 1917 seine Geliebte Syrie Bernardo, später bekannte er sich aber öffentlich zu seiner Homosexualität.
    William Somerset Maugham starb am 16. Dezember 1965 an Tuberkulose in seinem Haus in St. Jean-Cap-Ferrat in Südfrankreich.
    (Quelle: Wikipedia)

    Inhalt (Klappentext):
    In einem von Malern, Bohémiens und anderen unbürgerlichen Existenzen besuchten Restaurant begegnen die schöne Margaret und ihr Verlobter, der Arzt Arthur Burdon, dem "Magier" Oliver Haddo, hinter dessen abstoßendem Äußeren sich ein undurchsichtiger, schillernder Charakter verbirgt. Margaret verfällt dem verhängnisvollen Einfluss dieses Mannes, der sie als Werkzeug für seine okkultistisch-alchimistischen Experimente zu gewinnen trachtet. In zäher Entschlossenheit nimmt Arthur den Kampf mit dem ungleichen Gegner auf.

    Ich hatte dieses Buch 2012 schon einmal gelesen, konnte mich aber nur noch vage an den Inhalt erinnern. Da es aber weiterhin in meinem Bücherregal stand, ging ich davon aus, dass es mir damals so gut gefiel, dass ich es noch einmal lesen mochte. 
    Zu Beginn des Romans begann ich allerdings an meiner damaligen Entscheidung zu zweifeln. 
    Das Buch startet sehr behäbig, der Autor ergeht sich in ausschweifenden Erklärungen über okkulte und pseudowissenschaftliche Experimente. Die handelnden Personen blieben entweder blass oder waren äußerst unsympathisch und abstoßend dargestellt. Ab etwa der Mitte nimmt der Roman allerdings richtig Fahrt auf, es wird immer spannender und gruseliger, bis hin zu einem intensiven Finale.
    Es ist eine abenteuerliche und phantastische Geschichte über schwarze Magie, der Untertitel des Buches lautet zu Recht: Ein parapsychologischer Roman.
    Es handelt sich um ein ungewöhnliches Buch, das aber sehr angenehm zu lesen und nach den erwähnten Startschwierigkeiten äußerst fesselnd ist. 



  3. Cover des Buches Rosie und die Künstler (ISBN: 9783257200867)
  4. Cover des Buches Der bunte Schleier (ISBN: 9783257214611)
    W. Somerset Maugham

    Der bunte Schleier

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Dekanda
    Der Roman erzählt die Geschichte von Kitty, die sich von einem oberflächlichen naiven Society-Girly der 20iger Jahre in London zu einer reflektierten Frau entwickelt. Ihr Weg dahin ist angefüllt mit persönlicher Dummheit und unüberlegten Entscheidungen, mit Liebe und Hass, Euphorie und Verzweifelung.
    All das wird erzählt in einer Virtuosität, die mich tief in die Geschichte gezogen hat.

    Dem Autor  gelingt es Gefühle sichtbar zu machen, ohne sie plakativ in die Welt hinauszuschreien. Er erzählt, bildgewaltig, und hält doch immer einen gewissen Abstand zu seiner Protagonistin Kitty. Dazu verfasst er ein Sittengemälde, dass die vergangene Zeit erlebbar macht.
    Er lässt dem Leser Raum für seine eigene Wertung, die eigenen Wertvorstellungen und der Frage nach dem eigenen Verhalten in der gleichen Situation.

    Die Protagonisten handeln für mich deshalb nachvollziehbar. Selbst Kittys teils naives Handeln kann ich verstehen. Sie ist ein Produkt ihres Umfeldes, einer Kultur, die sie zu einem sinnenleerten Leben anhält und das danach ruft, die gleichen moralischen Grundsätze zu brechen, die es auffstellt.

    Kitty ist was sie ist, bis sie diese Welt zwangsweise verlässt und sieht, was das Leben noch sein kann, wie hart und grausam es ist, außerhalb ihrer kleinen Seifenblase. Gezwungenermaßen fühlt sie was Menschlichkeit, Respekt und Aufopferung bedeuten. Sie begegnet dem Tod und lernt hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, der zuteifst verletzt ist und sie trotz all ihrer Fehler und begangenen Dummheiten liebt.

    Die junge Frau verändert sich, findet Glück, wo sie es nie vermutet hätte. Sie verliert, was sie gewonnen hat und begreift, dass sie fortan entscheiden muss, was das Leben für sie bedeutet.
    Für mich ist dieses Buch auch ein Plädoyer für Frauen, aus ihren Denk- und Handelsmustern auszubrechen und selbständig einen Weg im Leben zu suchen. Beeindruckend für die Zeit der Veröffentlichung dieses Romans.


    Fazit:
    Ein sehr lesenswertes Buch, das nachhallt und das ich wieder lesen werde.



  5. Cover des Buches Mrs. Craddock (ISBN: 9783257201673)
    W. Somerset Maugham

    Mrs. Craddock

     (9)
    Aktuelle Rezension von: ***Chrissy***
    "Mrs. Craddock" ist das dritte Buch, welches ich von W. Somerset Maugham gelesen habe und es hat mich wieder einmal begeistert. Wie alle seine Protagonisten beschreibt er auch hier die Mrs. Craddock mit äusserster Liebe zum Detail. Und wie alle ist sie als ein einzigartiger, aussergewöhnlicher Mensch beschrieben. So manches Mal beäugt Maugham kritisch die Gesellschaft des späten neunzehnten Jahrhunderts und verpackt dies in einem eleganten Schreibstil. Dramatisiert wird dieser, indem ein gewisser Schwermut die Geschichte begleitet, der sich wie ein roter Faden durch die Seiten schlängelt. So kommt es auch, dass ich mich nicht wirklich entscheiden konnte, ob man das Happy-End als wirklich guten Ausgang, oder nur als Verbesserung der Lebenslage der Mrs. Craddock bezeichnen kann. Es ist wie eine ewige Suche nach dem wahren Glück, die nie vollkommen endet. Maughams Werke konnten mich schon immer zum Nachdenken anregen. Er trifft die perfekte Mischung: leicht verständlich und doch kritisch und anspruchsvoll.
  6. Cover des Buches Auf Messers Schneide (ISBN: 9783257200881)
    W. Somerset Maugham

    Auf Messers Schneide

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Maugham, der hier nicht nur als Erzähler auftritt, sondern auch als Autor im Roman, scheint es zu lieben, Personen zu beobachten, zu beschreiben, zu beurteilen. Und das tut er ausführlich in diesem Buch. Manchmal hätte ich mir lieber selbst ein Urteil aus den Handlungen gebildet anstatt es vom Autor-Erzähler vorgesetzt zu bekommen.

    Schien zuerst der kultivierte, elegante, wohlhabende Lebemann Elliott die Hauptperson zu sein, kamen bald noch der junge Larry, Kriegspilot und jetzt 'Müßiggänger' und seine Verlobte Isabel dazu. Schnell kristallisieren sich die gegensätzlichen Standpunkte heraus: Elliott ist extrem nur an seinen Gesellschaften mit Berühmtheiten und an einem guten Leben interessiert. Auch seine Nichte Isabel vertritt ähnliche Ansichten, möchte leben, tanzen, schöne Kleider tragen. Sie ist außerdem der Meinung, dass ein junger Mann wie ihr Verlobter Larry arbeiten und damit zum Aufbau des jungen aufstrebenden Landes (USA) beitragen muss. In dieser Gesellschaft spielt Geld eine wichtige Rolle. Es bedeutet Macht und eine einflussreiche gesellschaftliche Stellung (Diogenes TB 79).

    Larry aber hat ganz andere Ansichten: er will nach Paris gehen, weil ihn dort niemand kennt und er selbst über sein Leben bestimmen kann. Isabel ist klug genug, ihn vorerst gehen zu lassen, will aber auf ihn warten. Larry hat den seltsamen Satz geäußert: 'Die Toten sehen so furchtbar tot aus, wenn sie tot sind' (Diogenes TB 75), womit er sich wahrscheinlich auf das traumatische Erlebnis des Todes seines Freundes bezieht.

    Als Isabel Larry in Paris besucht, stellt sich endgültig heraus, dass ihre Lebensvorstellungen zu unterschiedlich sind und sie trennen sich in freundschaftlichem Einvernehmen. Larry ist weiterhin auf der Suche. Nach sich selbst? Nach dem Sinn des Lebens? Er hofft, es in der Welt des Geistes zu finden, bei der Suche nach Gott, in einem elsässischen Kloster, einem indischen Aschram und hin und wieder bei harter körperliche Arbeit.

    'Ich sehe weite Länder des Geistes, die sich vor mir ausdehnen und mich locken.' (Diogenes TB 106)

    Isabel dagegen ist ihren Lebensvorstellungen ebenso treu geblieben wie ihr Onkel Elliott. Maugham erzählt ihre weiteren Lebenswege manchmal gerafft, manchmal detailliert, oft in Gesprächen anstatt in Handlungen. Dabei werden auch philosphisch anmutende Themen angerissen wie z.B. der Unterschied zwischen Liebe, Sex und Begehren.

    Sehr zutreffend sagt Maugham am Ende: 'Alle Personen bekamen, was sie wollten.' (Diogenes TB 485) Insofern sei es ein Happy End.

    Man könnte darüber diskutieren, welcher Lebensentwurf, welches gelebte Leben am besten oder am sinnvollsten ist. Aber vielleicht muss man anders fragen, nämlich welcher Lebensweg für welche Person sinnvoll oder geeignet ist. Die 'letzte Befriedigung nur im Leben des Geistes...' zu finden (Diogenes TB 484) ist nicht jedermanns Sache.

    Fazit

    Ein größtenteils kurzweilig zu lesendes Buch mit vielen Personenbeschreibungen und Charakterisierungen, streckenweise in geraffter Erzählweise und stark kontrastierenden Handlungssträngen, eingestreut philosphisch anmutende allgemeingültige Gespräche über das 'richtige Leben'. Das ist natürlich auch heute noch aktuell, hat mich aber in diesem Buch nicht sonderlich zum Weiter- und Nachdenken gebracht. Dennoch: unterhaltsam zu lesen, auf hohem sprachlichen und erzählerischen Niveau.

  7. Cover des Buches Das Diogenes Lesebuch englischer Erzähler (ISBN: 9783257202724)
    Gerd Haffmans

    Das Diogenes Lesebuch englischer Erzähler

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Zuerst einmal muss ich zugeben, dass ich dieses Buch lange Zeit, eigentlich eine Ewigkeit im Regal stehen hatte. Immer in der Hoffnung es einmal zu lesen. Eine Schande, wie lange ich dazu gebraucht habe. Eine noch größere Schande, wenn ich nun im Nachgang auf die Zusammenstellung der Kurzgeschichten englischer Erzähler blicke. Da schlummerte ein kleiner Schatz vor sich hin und hat geduldig auf seine Entdeckung gewartet. Besonders beeindruckt haben mich die Kurzgeschichten "Bäh, bäh, schwarzes Schaf!" von Rudyard Kipling, "Das Land der Blinden" von H. G. Wells, "Portobello Road" von Muriel Sparks und "Das Kind der Königin Victoria" von William Plomer. Dies soll aber nicht bedeuten, dass die restlichen Geschichten mich nicht gefesselt haben. Die Liste der Erzähler, wie Doris Lessing, George Orwell, Katherine Mansfiled, Walter de la Mare u.v.m. lässt bereits auf die Qualität der Erzählungen schließen. Es geht um Schicksal, Ungerechtigkeit, Krieg, Kolonialismus, Weltsicht, Verständnis, Rache, Helden, Konflikte, kulturelle Gegensätze, Klassenstände, Liebe, Mystik...die Liste könnte noch lange weitergeführt werden. Zusammenfassend möchte ich einfach sagen, dass es sich durchaus lohnt einmal Kurzgeschichten zu lesen, es muss nicht immer das Standardwerk sein, der Roman ist nicht das Nonplusultra. Diese kurzen Erzählungen sind gehaltvoller als manch dicker Wälzer den ich schon gelesen habe. Zum Musiktipp...diesmal natürlich britische Musik...Andrew Roachford aus "A permanent shade of blue"..."Ride the storm". Viel Spaß bei der Entdeckung einer besonderen Kurzgeschichte!
  8. Cover des Buches Oben in der Villa (ISBN: 9783257261769)
    W. Somerset Maugham

    Oben in der Villa

     (18)
    Aktuelle Rezension von: -Anett-

    Zwei Tage Bedenkzeit erbittet sich eine junge Frau, um über einen Heiratsantrag nachzudenken. Doch diese zwei Tage in einer toskanischen Villa zwischen Abenteuer und Spannung, Schwärmerei und Überschwang, aber auch Angst geraten zum mörderischen Liebesabenteuer.

    Wie jetzt? Liebesschmöker oder Krimi? Eigentlich nichts von alldem, aber eine Geschichte, die mich überzeugen konnte!



    Anfang 20 ist Mary gerade mal, aber bereits Witwe. Und nachdem die Ehe mit ihrem Mann, den sie aus Liebe geheiratet hatte, anders als erwartet verlief, möchte sie keinesfalls wieder aus Liebe heiraten. Und da steht auch schon der ältere Edgar in ihrer Tür. Edgar kennt sie gefühlt schon ihr Leben lang, er war immer ein zuverlässiger Freund und er würde ihr eine Ehe bieten, die sie auch verdient. Als er sie fragt, ob sie ihn heiraten möchte, bittet sie um Bedenkzeit. Zwei Tage hat sie, dann ist Edgar wieder zurück in der Stadt.


    Diese zwei Tage sind wohl turbulenter als gedacht und nie im Leben hatte Mary sie sich so vorgestellt. In aller Ruhe wollte sie nachdenken, aber aus diversen Gründen überschlagen sich die Ereignisse da oben in der Villa.


    Was für ein toller Roman, sprachlich perfekt und und die mediterrane Atmosphäre in der Toskana hat mir richtig gut gefallen. Der Autor bekommt es hin, dass sich der Roman so leicht und unkompliziert anfühlt und es ein Genuss ist, das Buch zu lesen. Ein Buch, das wirklich nicht dick ist und ich an einem Tag durch hatte, aber man hat auch nichts vermisst, die Geschichte war auf den Punkt gebracht und unglaublich gut. Fünf Sterne auf jeden Fall!


    Maugham war ein englischer Erzähler und Dramatiker, und ich muss sagen, ich habe bisher nie was von ihm gelesen. Up at the Villa war ein späteres Werk von ihm, es ist von 1941. Das Buch wurde sogar für die britischen Kinos verfilmt und erschien da im Jahr 2000. Wie kann es sein, dass ich da bisher nichts gelesen habe? Der Diogenes Verlag macht es mir leicht, hat er doch dieses Buch neu verlegt, unter dem Label Diogenes Deluxe erschien dieses nun im Dezember 2023, nachdem der Verlag es bereits 1975 heraus gebracht hatte.

  9. Cover des Buches Marilyn & Co. (ISBN: 9783036955483)
    Truman Capote

    Marilyn & Co.

     (8)
    Aktuelle Rezension von: metalmel
    Also es ist so: Ich finde Truman Capote seltsam. Immer, wenn ich ihn sehe, dann habe ich dieses Bild im KOpf, aus den 1950er Jahren auf dem er mit Marilyn Monroe in einem Nachtclub ist. Sie sehr platinblond, zuckersüß, strahlendes Kind, er verschwitzt und hektisch, mit fettigen Haaren. Da bin ich jedesmal wieder erstaunt, wie er es geschafft hat überall im Mittelpunkt zu sein. Mir fällt dann nicht viel ein, außer seiner Brillanz und Einzigartigkeit mit dem geschriebenen Wort. Und schreiben konnte er wirklich. Das beweist auch wiederl dieses wunderschöne kleine Buch aus dem Kein & Aber Verlag: Marilyn & Co. Kurze, wie hingeworfen wirkende Essays präsentiert er uns Lesern, mit einer Präzision, die kaum zu glauben ist. Auf teilweise nur 2-3 Seiten fängt Truman Capote ganze Persönlichkeiten ein, lässt sie lebendig werden, ja machmal meint man sogar deren Stimmen zu hören. So treffen wir nicht nur auf Marilyn Monroe (den bekannten Text "Ein wunderschönes Kind" kennen vielleicht sogar einige), sondern auch auf Liz Taylor, Coco Chanel, Humphrey Bogart, Louis Armstrong und Marlon Brando. Außer MM findet sich nur noch ein längerer Text im Buch, nämlich der über Brando. Passend betitelt "Der Fürst in seinem Reich" erzählt er von einer Begegnung der beiden Männer Mitte der 1950er Jahre. Capote besucht Brando während der Dreharbeiten zu "Sayonara" und begegnet einem noch jungen Mann, der in seiner Suite Hof hält, Unmengen an Essen vertilgt und sich verwöhnen läßt, einfach weil er es kann. Wir erhalten einen frühen Blick auf den Menschen, der er später einmal werden wird und Capote beschreibt dieses Treffen mit einer Intensität, die man kaum findet. Und immer wieder die Monroe. So wahrhaftig und lebensnah wie in Capotes Text wurde sie nie wieder porträtiert. Auch Liz Taylor oder Humphrey Bogart bekommen Leben eingehaucht und man sieht die Menschen hinter den Stars. Das ist immer faszinierend und so eignet sich das keine Buch hervorragend zum Wiederlesen und Schmökern.
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