Bücher mit dem Tag "wachstum"
30 Bücher
- Hetty van de Rijt
Oje, ich wachse!
(94)Aktuelle Rezension von: DerKleinesz'Oje, ich wachse' wurde uns von unserer Hebamme empfohlen, vorher kannten wir dieses Buch gar nicht. Vorab kann ich schon mal sagen, dass wir froh sind, ihrer Empfehlung nachgekommen zu sein.
Nach einer kurzen Einleitung werden in mehreren Kapiteln auf die geistigen Sprünge eines Babys eingegangen. Dabei wird beschrieben, welche Schwierigkeiten und Merkmale der Sprung mit sich bringt und wann der Sprung zu erwarten ist. Auch an praktischen Tipps mangelt es nicht.
Am besten hat mir gefallen, dass in jedem Kapitel eine Checkliste verfügbar ist, welche zu welchen Aktionen das Baby nach dem Sprung imstande sein könnte. Anhand dieser Liste konnten wir genau beobachten, dass unser Baby tatsächlich nach einer schwierigen Phase die eine oder andere Fähigkeit neu erworben hat.
Das Buch gab uns mehr Selbstsicherheit, in den schwierigen Phasen mit dem Baby gut zurechtzukommen. Dies war so wertvoll für uns, dass wir es nicht bereut haben, das Buch gekauft zu haben, auch wenn das Buch in meinen Augen einige Schwächen hat.
Eine der Schwächen des Buches sind die Wiederholungen der Eigenschaften der schwierigen Phase. Denn um Grunde besteht sie darin, dass im Gehirn des Babys umstrukturiert wird, die Welt des Babys auf den Kopf gestellt wird und es deshalb mehr zu Mama und Papa will, wo es geborgen ist. Dies wird meines Erachtens zu oft wiederholt.
Des Weiteren erweckt die Checkliste zu hohe Erwartungen, was das Kind nach jedem Sprung können sollte, auch wenn im Buch betont wird, dass es auch in OK ist, dass das Baby die betroffenen Aktionen erst später ausführen kann.
Insgesamt ist es ein gutes Sachbuch, welches über das Verhalten eines Babys in den ersten Monate aufklärt. - Ina Sperl
Das grüne Wunder
(5)Aktuelle Rezension von: lielo99„Im Garten geschieht kaum etwas, das keine Auswirkungen auf das gesamte System hat. Fast alles hängt zusammen, ist Ursache oder Wirkung.“
Mit diesen Sätzen beginnt das spannende und lehrreiche Werk #DasgrüneWunder von Ina Sperl. Es beschreibt detailliert, welche Beobachtungen zu welcher Jahreszeit gemacht werden können. Also unter anderem, welche Blumen dann gerade blühen oder in welchem Reifezustand sich bestimmte Gemüsesorten befinden. Dazu gibt es zwischendurch immer ein Kapitel mit „Expertenwissen“. Hier schreiben Wissenschaftler über neueste Forschungsergebnisse.
Weitere sehr interessante Fakten sind: Wie Tiere aus dem Winterschlaf kommen und was sie dann fressen, welche Farben die einzelnen Insektengruppen bevorzugen oder wie diese Farben überhaupt entstehen. Dann die Frage, warum einige Blüten mehr Duft verströmen als andere und etliche sogar nur in der Nacht duften. Welcher Standort ist perfekt und warum vertragen einige Pflanzen sich nicht, wenn sie in unmittelbarer Nachbarschaft stehen.
Eine ausführliche Beschreibung von „Schädlingen“ und deren Fressbild gibt es ebenfalls zu lesen und warum manche Insekten so lange „Rüssel“ haben. Zwei Lebewesen (ja, Pflanzen gehören auch dazu) begleiten den Leser die ganze Zeit. Das ist die Erdhummel und der Giersch. Spannend, wie genau sie hier beschrieben sind.
Mir gefiel das Buch ausgesprochen gut. Ich habe vor mehr als 40 Jahren meinen Abschluss als Gärtner gemacht und dachte immer, ach, solche Bücher können dir doch nichts Neues mehr vermitteln. Das war borniert und bei #DasgrüneWunder wurde ich eines Besseren belehrt. Ja, ich habe auch hier etwas erfahren, was ich nicht wusste. Oder kennen Sie etwa die Blumenuhr und wissen, wer sie erfand und wo sie heute steht?
Viele Zeichnungen und Fotos gibt es zu sehen und die ausführliche Beschreibung von Giftpflanzen ist nicht nur für Hobbygärtner sehr wichtig. Gerade wenn Kinder und/oder Haustiere mit in der Gemeinschaft leben, müssen sie davor geschützt werden. Der Anhang besteht aus 5 Kapiteln:
1. Adressen von Einrichtungen, die besucht werden können
2. Seiten im WWW
3. Wo Interessierte Bodenproben zur Analyse hinschicken können
4. Weiterführende Literatur
5. Die Adresse der Experten, die in dem Buch zu Wort kamen.
Für mich ein äußerst wertvolles Buch, welches ich bestimmt immer mal wieder zur Hand nehme.
- Tim Jackson
Wohlstand ohne Wachstum
(11)Aktuelle Rezension von: EnergieTim Jackson stellt die richtigen Fragen - und findet Antworten darauf, die nachdenklich stimmen. Was macht Wohlstand eigentlich aus? In den hochentwickelten Industrieländern - zum Beispiel bei uns in Mitteleuropa - bringt das Wirtschaftswachstum schon lange keine messbaren Vorteile mehr, wie Jackson zeigt. Wohlstand ohne Wachstum heißt aus seiner Sicht weniger materieller Reichtum und Verschwendung bei uns, dafür ein ähnliches Niveau weltweit, um den Wachstumszwang zu knacken und für alle ein gedeihliches Auskommen zu sichern. Er plädiert dafür, einen ökologische Makroökonomie zu entwicklen, die innerhalb strikter ökologischer Grenzen funktioniert und in der "das gemessen wird, worauf es ankommt", statt dem BIP: also Wohlergehen, Gesundheit und Verwirklichungschancen der Menschen. Das Ziel ist eine "starke, gesunde und gerechte Gesellschaft, die innerhalb ökologischer Grenzen lebt." Nur so kann bleibender Wohlstand geschaffen werden, alles andere führt zum ökologischen Kollaps oder zur Rebellion, ist Jackson überzeugt. Derzeit steuern wir gerade darauf zu, darum sind Jackson´s Überlegungen so wichtig, finde ich. Der einzige Nachteil des Buches ist aus meiner Sicht, dass man stellenweise ohne Fremdwörterlexikon aufgeschmissen ist, wenn er von "frugalem Lebensstil" und ähnlichem spricht. Da ist der Wissenschafter mit ihm durchgegangen.
- John Strelecky
Wenn du Orangen willst, such nicht im Blaubeerfeld
(31)Aktuelle Rezension von: kerstinsbooks… wird diese Ansammlung einprägsamer Aha-Momente, Erfahrungen, (Lebens-)Weisheiten und Beobachtungen für mich, die John Strelecky hier auf wunderbare Weise zusammengetragen hat.
Eingebettet in zauberhafte Illustrationen sind diese Erkenntnisse, die aus tiefsten Herzen und tiefster Seele herausgetragen werden ins Universum, um bereichernd für all Jene zu sein, die sich mit der Philosophie des Seins, dem Sinn und dem wahren Glück im Leben beschäftigen -oder eben hiermit dazu angeleitet werden könnten. Vertrauend in die Kraft der Intuition, die auch hier eine große Rolle spielt, bin ich überzeugt davon, dass dieses Buch die Leute erreicht, die es brauchen.
„Mein Unbewusstes gibt mir stets Hinweise, wie ich ein wunderbares Leben führen kann.“
Auf meinem Lebensweg sind seit längerer Zeit eben auch diese Fragen und Gedanken tief in meinem Innersten verankert und eine liebe, ähnlich denkende Person hat mir dieses Buch zukommen lassen. Die Zeilen sind nicht von vorne bis hinten einfach wegzulesen, sondern jeder Abschnitt für sich ist eine Bereicherung und das Buch kann immer wieder – intuitiv - an jeder Stelle aufgeschlagen und gelesen werden, darüber hinaus sowohl zum Nachdenken als auch zum Erinnern dienen. So wird dieses Buch, in dem mich vieles so tief berührt mich in Zukunft, mich als mein Reminder ständig begleiten.
- Caryl Lewis
Wilder Honig
(133)Aktuelle Rezension von: luisa_loves_literature„Wilder Honig“ ist ein sehr entschleunigender, beruhigender Roman, der es trotz seiner ernsten und traurigen Ausgangslage schafft, dem Leser ein tröstliches und optimistisches Grundgefühl zu vermitteln. Drei Frauen – jede mit ihrer eigenen Art von Gepäck der Vergangenheit – durchleben in einem Haus inmitten eines Obstgartens den Lauf der Jahreszeiten, erfahren die Hoffnung, die der Natur innewohnt und finden so durch den Einfluss ihrer Umgebung zu einer Heilung alter Wunden und Verletzungen und dies alles ohne dass die drei sehr viel miteinander sprechen. Es ist eher ein allmähliches Zusammenwachsen, das wesentlich durch das parallele Nebeneinanderleben erzeugt wird. Natur, Heilung, Jahreszeiten – das alles mag jetzt allzu idyllisch und womöglich auch esoterisch klingen, doch auch wenn die Beschreibungen der umgebenden Landschaft wirklich sehr schön und gelungen sind und der Roman sich einfach wunderbar liest, so ist er doch weit von Kitsch und Spiritualität entfernt, sondern erlangt durch seine Nutzung des Gartens und der Natur als Metapher und Handlungsspiegel eine elegante literarische Tiefe.
Neben dem eigentlichen Handlungsverlauf greift der Roman auf insgesamt elf Briefe zurück, verfasst von John, dem verstorbenen Ehemann einer der drei Frauen, Hannah. Da Johns und Hannahs Ehe zentral für die Geschichte ist, geht man als Leser mit einer gewissen Erwartungshaltung an Johns Ausführungen heran. Während die Briefe durch den Perspektivwechsel sehr viel Abwechslung in den Roman bringen und mit ihren Erläuterungen zum Leben der Bienen interessante Informationen bieten und so auch als erweiterter Kommentar zur Handlung interpretiert werden können, erfüllen sie doch das, was der Leser sich gewünscht hätte, letztlich nicht. Zu vage umschiffen sie die eigentliche Kernfrage, sodass ihre Lektüre letztlich doch etwas unbefriedigend bleibt – auch wenn man selbstverständlich auch im wahren Leben nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommt.
Insgesamt ist „Wilder Honig“ trotz dieses ungelösten Rätsels und eines zu vorhersehbaren Handlungsteils eine schöne und empfehlenswerte Leseerfahrung – gerade im Winter, wenn die Natur zur Ruhe kommt und man vielleicht nach einer ruhigen und wohltuenden Lesefreude sucht, die daran erinnert, dass es auch wieder einen neuen Frühling geben wird.
- Michael Holland
Sonnenschein zum Frühstück
(5)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》INHALT:
Alles über Pflanzen
Hast du dich schon mal gefragt, woher dein Frühstücksmüsli kommt? Wusstest du, dass deine Schuhsohlen von einer Pflanze stammen? Dieses wunderschön illustrierte Buch gibt den Pflanzen der Welt endlich die Ehre, die ihren gebührt, und zeigt, wie sehr sie unser Leben durchdringen – von der Minze in der Zahnpasta bis zur Baumwolle im T-Shirt.
Wofür brauchen wir Pflanzen? Kurz gesagt: für alles. In diesem Buch lernst du, was Pflanzen eigentlich sind und wie sie funktionieren, aber auch, wie du tagtäglich mit ihnen zu tun hast. Komm mit auf eine Entdeckungsreise zu diesen erstaunlichen Lebewesen!
》EIGENE MEINUNG:
Keine Frage, bei diesem Buch hat mich die farbenfrohe Umschlaggestaltung vom ersten Augenblick an fasziniert und gefesselt! Was für ein Cover! Was für eine Gestaltung! Es ist einfach traumhaft, dass sich diese schönen und so außergewöhnlichen Illustrationen über alle Seiten des Buches erstrecken und die vielfältigen Informationen zu unseren grünen Mitbewohnern transportieren und zu jeder Zeit bereichern! Die detailreichen Seiten laden zum Entdecken ein.
Als Zielgruppe wird ein Lesealter von 8 bis 10 Jahren angegeben. Die Informationen im Buch sind sehr breit gefächert und lassen durchaus einen tiefergehenden Wissensgewinn zu. So war ich, als Dipl.-Ing. für Gartenbau, erstaunt, dass bei allen Pflanzennamen in Klammern auch die botanischen/wissenschaftlichen Namen dazu genannt werden. Ich stelle schon in Frage, ob ein 8jähriger Leser/eine Leserin alles im Buch erfassen und begreifen kann, aber ein gemeinsames Lesen und Entdecken macht hier auch den Erwachsenen große Freude!
Die Texte sind knapp und doch informativ gehalten, meist als Kästchen oder kleinere Abschnitte formatiert. Die angesprochenen Themengebiete sind sehr umfassend:
- Bestäubung, Keimung, Wachstum, Pflanzenorgane, Fossilien
- Verwendung von Pflanzen als Nahrung, Kleidung, bei Sportgeräten, Musikinstrumenten,…
- Evolution, Lebensräume von Pflanzen und ihre Anpassungen daran
- Heilpflanzen, Giftpflanzen, Fallensteller, Düfte und Gerüche
- Einblick in Pflanzenfamilien, Landwirtschaft, Umweltschutz
- Pflanzentechnologie und Pflanzenrekorde
- uvm.
Hinzu kommen Aktionsseiten mit verschiedenen Pflanzenexperimenten zum Selber- und Nachmachen, wie einem Pflanzenlabyrinth, Schleim aus Maisstärke, Pflanzendruck etc. Am Ende des Buches befindet sich ein ausführliches Glossar mit vielen Fachbegriffen. Das Buch wandert auf jeden Fall auf meine Idee-Liste für Geschenke – da kommt Freude auf!
》FAZIT:
Dieses Buch lässt nicht nur Kinderaugen, sondern auch die Augen Erwachsener auf Entdeckungsreise gehen: Jede Seite besticht mit abwechslungsreichen und sehr außergewöhnlichen Illustrationen. Dazu kommt eine Menge an spannender Informationen und verschiedenen Pflanzenexperimenten! Toll!
- Peter Sartorius
Nowitzki
(6)Aktuelle Rezension von: HoldenAls Nowitzki noch "Nowinski" hieß, vor dem Titelgewinn 2011 mit den Mavs 2011 und bevor sich Barack Obama sich über Dööörks Gesang zu "We are the champions" lustig machte. Nowitzkis Hintergrund wird schön erklärt, genauso wie der seines Förderers Holger Geschwindner, wie Basketball nach Deutschland kam und wie NBA-Commissioner David Stern B-ball zu dem Mega-Großereignis machte, das es heute mit weltweiten Milliardenumsätzen ist. Nowitzkis Anlaufschwierigkeiten bei den Dallas Mavericks werden beschrieben, wie er um Haaresbreite bei einem anderen Klub oder bei einem amerikanischen College gelandet wäre und schwer sich der zurückhaltende, fast scheue Ménsch mit Selbstzweifeln tut. Aber Höhenangst zu haben und 2,13 m groß zu sein, scheint keine allzu gute Kombination zu sein. Toller Typ, auf jeden Fall ein Vorbild auf und neben dem Parkett. Dörkules!
- Jason Hickel
Weniger ist mehr
(5)Aktuelle Rezension von: Kristall86Klappentext:
„Jason Hickel rechnet mit dem Kapitalismus ab: Statt alle Menschen aus den Fängen der Armut zu befreien, hat unsere Art zu wirtschaften ein Leben voll künstlicher Verknappung, sozialer Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung hervorgebracht – angetrieben von einer Elite, die immer reicher wird.
Hickel ist überzeugt: Wenn wir das Anthropozän überleben wollen, müssen wir den Kapitalismus hinter uns lassen. Die Alternativen heißen jedoch weder Kommunismus noch radikaler Verzicht. Es geht vielmehr darum, die reale Wirtschaft in ein System zu transformieren, das zum Wohle aller Menschen agiert und unsere Lebensgrundlagen nicht zerstört. Hickel schlägt für diesen Umbau konkrete Schritte vor und liefert nebenbei einen bemerkenswerten Beitrag zu der Frage, wie der Schutz unseres Planeten sozial gerecht umgesetzt werden kann.“
Tja…Jason Hickel hat halt eine Ansicht, die ich nicht unbedingt teile, dennoch war es interessant zu lesen, wie er andere Menschen von seiner Denkweise überzeugen möchte. Er ist selbst ein sehr von sich überzeugter Autor - ist ja auch ganz „nett“ aber man sollte auch dennoch offen für andere Meinungen sein. Das wird bei Hickel schwierig. Seine Gedanken und, nennen wir es „Wünsche“, liest man mit gewisser Neugier. Er lässt einem einen gewissen Platz für eigene Gedanken beim lesen aber dennoch überlädt er den Leser immer mit seiner Einstellung. Wer will sich denn in seinen Freiheitsrechten gern einschränken lassen? Bzw. nach Hickels Ansicht wurden in den letzten 500 Jahren alles immer nur noch „falscher“ gemacht als wir es eben nur machen konnten - Ansichtssache und genau da liegt der Knackpunkt. Das Buch wird seine „Freunde“ und seine „Feinde“ finden. Ich schwimme mittendrin und vergebe deshalb 2,5 von 5 neutralen Sternen. Wenn Hickel etwas offener wäre und auch mal andere Meinungen in seine Ansichten einfließen lassen würde, wäre es mich Sicherheit noch etwas spannender…
- Katherine Arden
The Winter of the Witch (Winternight Trilogy Book 3) (English Edition)
(14)Aktuelle Rezension von: WortmagieNach dem College lebte die Autorin Katherine Arden drei Jahre in Vermont und zwei Jahre in Moskau. Kein Wunder, dass sie irgendwann genug von kalten Temperaturen hatte. Sie zog nach Hawaii, arbeitete auf einer Farm und wohnte in einem Zelt am Strand. Eine Farm weiter lebte ein 5-jähriges Mädchen. Sie hieß Vasilisa und war der letzte Funken Inspiration, der Arden fehlte, um endlich das Buch zu schreiben, das ihr im Kopf herumspukte. Dort, unter Palmen, entwickelte sie die Idee für die „Winternight Trilogy“ – die Ironie blieb ihr sicher nicht verborgen. Die ersten beiden Bände „The Bear and the Nightingale“ und „The Girl in the Tower” erschienen 2017 recht kurz nacheinander. Auf das Finale „The Winter of the Witch“ mussten Leser_innen, mich eingeschlossen, länger warten. Es erschien im Januar 2019.
Der Bär ist frei. Alle Mühen, die Vasja auf sich nahm, um seinen Einfluss auf die Sterblichen zu schwächen, sind vergebens, solange seine Einflüsterungen die Herzen der Menschen verführen. Er muss wieder angekettet werden, bevor er seine finsteren Pläne in die Tat umsetzen kann. Allein wird es Vasja nicht gelingen. Erneut braucht sie die Hilfe des Winterkönigs. Leider zahlte Morozko einen hohen Preis dafür, dass er Vasjas Leben rettete – erst in dem Flammenmeer, das Moskau zu verschlingen drohte, dann vor dem wütenden Mob, der sie als Hexe brennen sehen wollte. Er wurde im süßen Vergessen seiner Vergangenheit eingesperrt. Vasja muss ihn erwecken. Ihre Magie öffnet ihr die Pforte zu einem Ort, an dem weder Zeit noch Raum existieren. In Mitternacht lüftet sie das Geheimnis ihrer Wurzeln und findet unerwartete Verbündete. Doch ihr größter Kampf steht ihr noch bevor. Das Schicksal ihres Volkes ruht auf ihren Schultern. Wird sie sich dieser Bürde als würdig erweisen?
Ich lernte Vasilisa Petrovna am Tag ihrer Geburt kennen. Ich sah sie aufwachsen; von einem frechen, ungestümen Mädchen zu einer leidenschaftlichen, mutigen jungen Frau reifen. In „The Winter of the Witch“ überschreitet diese junge Frau die Schwelle zum Erwachsensein. Diese persönliche Entwicklung der Protagonistin ist meiner Ansicht nach das wahre Abenteuer der „Winternight Trilogy“. All die Magie, all die Prüfungen, die Vasja meistern musste, dienten als Meilensteine, die sie auf die Ereignisse des finalen Bandes der Trilogie vorbereiteten und sie letztendlich dazu befähigen, sich selbst zu akzeptieren und ihrer Rolle als Heldin gerecht zu werden. Deshalb empfinde ich „The Winter of the Witch“ als würdigen Abschluss ihrer Geschichte. Es ist ein düsteres Finale, das Vasja ihrer kindlichen Unschuld beraubt, sie allerdings auch lehrt, das Wesen der Welt anzunehmen und zu verstehen, dass Dualität eine simplifizierende Illusion ist. Die Realität besteht aus Grautönen und Ambivalenz lebt in uns allen. Gut und Böse bedingen einander. Diese Wechselwirkung verkörpern der Bär und der Winterkönig. Einzeln erscheinen sie wie gegensätzliche Pole – doch zusammen ergänzen sie sich. Sie sind eins, die zwei Gesichter der Menschheit: Chaos und Zerstörung, Güte und Liebe. Darum erzeugen beide Märchengestalten eine Resonanz in Vasja. Um ihre Identität zu entwickeln und ihr Volk zu schützen, muss sie beide Facetten als Teil ihrer selbst umarmen. Erkennt ihr, wie viel philosophische Tiefe folglich in „The Winter of the Witch“ verborgen ist? Der Trilogieabschluss qualifiziert sich erneut zweifellos als Märchen. Katherine Arden überzeugte mich mit der bezaubernden, träumerischen Atmosphäre des Buches, die sich vor allem in Mitternacht entfaltet. Mitternacht ist das atemberaubende Reich der Lady Mitternacht, ein magisches, beängstigendes Land, in dem Morozko in einer Blase der Vergangenheit gefangen ist. Vasja muss ihn finden und seine Erinnerungen entzünden. Es überraschte mich, dass sie während dieser Mission beiläufig das Geheimnis ihrer Herkunft lüftet. Ich hatte angenommen, dass dies der Kern des dritten Bandes sein würde. Ich kämpfte etwas mit der daraus resultierenden enttäuschten Erwartungshaltung, bin mittlerweile jedoch der Meinung, dass ihre Wurzeln absichtlich eine kleine Rolle spielen. Vasja ist wie sie ist aufgrund ihrer Erfahrungen, nicht aufgrund ihrer Vorfahren. Ardens Entscheidung, ihre Wurzeln lediglich als Nebenhandlungslinie zu thematisieren, unterstützt den Fokus auf ihre Entwicklung. So sehr mich Vasjas Wachstum begeistert, ich muss gestehen, dass der inhaltliche Verlauf von „The Winter of the Witch“ nicht mehr dieselbe mühelose Eleganz aufweist wie die Vorgängerbände. Ich fand es unruhig getaktet; es ist ein ständiges Hin und Her, in dem die Protagonistin von A nach B und wieder zurück reist. Dennoch mochte ich den Höhepunkt, die finale Schlacht, die ein wundervolles Symbol für das zukünftig vereinte Russland darstellt – in spiritueller wie in physischer Hinsicht.
Direkt nach der Lektüre von „The Winter of the Witch“ stellte ich widerstrebend fest, dass ich nicht denselben Zauber empfunden hatte. Ich schämte mich fast ein bisschen. Ich vermutete erst, es läge daran, dass ich Katherine Ardens Setting bereits kannte und wenig Raum für Überraschungen übriggeblieben war. Nun habe ich das Buch fröhlich seziert und entwickelte eine andere Theorie. Ich glaube, das Finale der „Winternight Trilogy“ konnte gar nicht denselben Zauber erzeugen. In diesem Buch geht es um das endgültige Erwachsenwerden der Protagonistin. Erwachsen zu sein bedeutet, kindliche Fantasien hinter sich zu lassen und die Welt so zu sehen, wie sie ist, sich Verpflichtungen zu stellen und das Richtige zu tun. Zauber hat da keinen Platz. Ich denke, das ist es, was Katherine Arden illustrieren wollte: die Verluste und Gewinne des Heranwachsens. Daher habe ich meine Bewertung von „The Winter of the Witch“ nachträglich hochgestuft. Arden mag mich nicht mehr im gleichen Maße bezaubert haben, doch dafür zeigte sie mir ihr ganzes Talent als Autorin. Sie schenkte mir ein fabelhaftes, reifes Buch voller Weisheit.
- Hannah Sloane
The Freedom Clause
(88)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinDaphne und Dominic haben jung geheiratet und, stellen nach drei Jahren Ehe fest, dass ihr Sexualleben nicht befriedigend ist. Dominic schlägt deshalb nach einer Silvesterfeier vor, ihre Ehe zu öffnen. Auch wenn Daphne von der Idee wenig angetan ist, stimmt sie unter der Einhaltung von Regeln zu. Sie dürfen nur eine Nacht im Jahr mit einer Person verbringen und nicht darüber sprechen. Die Freiheitsklausel soll zudem auf fünf Jahre befristet sein.
Daphne nutzt die Chance, ihre eigenen Wünsche in den Vordergrund zu stellen und baut zusehends mehr Selbstbewusstsein auf. Daphne und Dominic haben auch wieder zusammen mehr Spaß im Bett, aber das ist nicht die einzige Veränderung in ihrer Ehe.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht beider Ehepartner geschildert, so dass man Einblicke erhält, wie sie jeweils die Freiheitsklausel interpretieren und wie der emotionale Umgang damit ist. Die Erzählweise ist dynamisch, denn oft erfolgt der Wechsel schon nach einem kurzen Abschnitt.
Die Entwicklung beider Charaktere ist authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Die Folgen der Abkehr von einer rein monogamen Ehe führen nicht nur zu einer Veränderung der Sexualität, sondern sind schon bald in allen Bereichen des Lebens zu spüren. Das eigene Freizeitverhalten ändert sich, neue Freundschaften werden geknüpft und berufliche Ziele überdacht. Sie probieren sich aus, gehen Risiken ein, ernten Erfolge, müssen aber auch mit Rückschlägen umgehen.
Anders als das etwas frivole Cover vermuten lässt, stehen explizite Sexszenen in dem Roman nicht im Vordergrund. Er handelt vielmehr von den Folgen des Sexperiments für die Personen selbst und die Beziehung zueinander.
Der Roman schildert die fünf Jahre, für die diese besondere Freiheit in der Ehe gelten soll. Nach einem ausgeglichenen Beginn, bei dem beide Charaktere gleichermaßen positive und negative Aspekte feststellen, entwickelt sich die Geschichte im weiteren Verlauf recht einseitig und zugunsten der weiblichen Sicht. Daphne, die anfangs skeptisch war, kann mit der gewonnen Freiheit viel besser umgehen und Vorteile daraus ziehen, während Dominic sich zunehmend als Verlierer entpuppt.
Der Roman beschreibt ein mutiges Experiment mit weitreichenden und überraschenden Auswirkungen. Kann mehr Freiheit eine Ehe retten oder wird sie sie zerstören? Ist Exklusivität nicht der Sinn einer Ehe? Läutet der Gedanke eines Aufbrechens nicht schon das Ende ein?
"The Freedom Clause" ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zeigt, wie wichtig Vertrauen, Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in einer Beziehung sind. Darüber hinaus handelt der Roman von einer persönlichen Weiterentwicklung und davon, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu kennen und für sie einzustehen. - Thich Nhat Hanh
Versöhnung mit dem inneren Kind
(5)Aktuelle Rezension von: Petra_MayerDieses Hörbuch hat sehr hilfreiche Anregungen und Aspekte um sich diesem Thema zu widmen.Man muss sich allerdings drauf einlassen können. Mit dem Spirituelle und den damit verbunden Übungen kann ich mich persönlich nicht so darauf einlassen.
Hörbuch - gekürzte Version - 68 Tracks - Dauer: 3 Stunden und 49 Minuten
Inhalt:
Ein Schatz, der nie verloren geht: unser inneres Kind
»Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.« Dieser berühmte Satz ist für alle gültig, die sich von Thich Nhat Hanh leiten lassen. Die Folgen seelischer Verletzungen in der Kindheit wie Angst und Verlassenheitsgefühle oder Wut und Trauer sind bis in die Zellebene hinein wirksam und blockieren unser inneres Wachstum. Thich Nhat Hanh zeigt, dass meist schon unsere Eltern oder sogar frühere Generationen dieselben belastenden Gefühlsmuster in sich getragen und weitervererbt haben. Deshalb ist es wichtigl, als Erwachsener zu dem verwundeten inneren Kind Kontakt aufzunehmen.
Thich Nhat Hanh zeigt mit einem buddhistischen Ansatz, wie man durch die Praxis der Achtsamkeit das innere Kind heilen kann: Alle negativen Selbstbilder und Emotionen können überwunden werden, indem man sie bewusst wahrnimmt und durch Atemmeditation auflöst. - SUSAN MALLERY
Der Beste küsst zum Schluss
(62)Aktuelle Rezension von: DijanDie schöne Liebesgeschichte wurde dadurch zerstört, dass die Mutter den narzisstischen Vater immer vor das Wohl ihrer Kinder stellt. Absolut unmöglich!
Deshalb bekommt die Geschichte nur einen Stern von mir.
Susan Mallery. Ich weiß nicht, was du mit dieser Familie bezweckst. Aber Elaine ist der Grund, dass ich die andere Reihe nicht weiter verfolgen werde.
Ich habe die vorherigen Bücher alle geliebt. Aber das, macht mich einfach nur wütend beim Lesen. - Manuela Olten
Mamas Kleid
(4)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMamas Kleid, geschrieben und illustriert von Manuela Olten, ist ein Bilderbuch was 2013 in der Reihe „Bilderbücherei“ im Aladin Verlag erschienen ist. Es beschäftigt sich mit den Themen „Größe“ und „wachsen“.
DIE AUTORIN & ILLUSTRATORIN
Manuela Olten (*1970) lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Offenbach am Main. Sie arbeitet als Fotografin und studierte Visuelle Kommunikation und Illustration. Einem breiteren Publikum ist sie bereits durch ihre Bücher „Muss mal Pipi“ und „Echte Kerle“ (ihr Erstlingswerk; ausgezeichnet mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis) bekannt geworden.INHALT
In „Mamas Kleid“ erzählt ein kleines Mädchen (schätzungsweise etwa 3 oder 4 Jahre alt) dem Leser, dass ihr Lieblingskleid plötzlich zu klein geworden ist. Wie blöd! Dabei weiß sie ganz genau, wie das passiert ist: Ihre Kleidung ist geschrumpft! Das ist doch offensichtlich. Ihre Mama sieht das allerdings ein bisschen anders. Sie behauptet, dass sie einfach nur gewachsen sei.
Die Kleine findet das aber überhaupt nicht logisch: Schließlich hätte sie das doch bemerkt! So erklärt sie auf nachvollziehbare Weise anhand einiger Alltagsbeispiele, warum sie so denkt und bringt auch Erwachsene damit zum Schmunzeln. ;) Doch dann besucht sie ihre Oma. Sie spielen zusammen und sie hilft ihr bei der Hausarbeit. Gemeinsam wollen sie auch noch den Dachboden aufräumen. Aus der Aufräumaktion wird aber schnell eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, als das Mädchen eine große, rote Kiste entdeckt. Was darin wohl versteckt sein mag?MEINE MEINUNG
Meiner Meinung nach ist das Bilderbuch einfach rundherum gelungen:
Mir gefallen schon die Illustrationen unheimlich gut: Die Bilder sind nicht knallbunt, sondern in gedeckteren Farben gehalten. Für mich strahlen sie immer eine gewisse Nostalgie aus, was mir sehr gut gefällt und auch bei den meisten Kindern gut ankommt. Charakteristisch für den Stil von Manuela Olten sind die – im Verhältnis zum restlichen Körper – relativ großen Köpfe und das "Fehlen" des Halses. Ich persönlich finde auch das sehr hübsch, aber das ist natürlich Geschmackssache. Außerdem finde ich es toll, dass man sie an ihrem Stil und der Farbauswahl wiederkennen kann.
Die Geschichte gefällt mir aufgrund dessen so gut, weil sie zum einen aus der Ich-Perspektive des Kindes erzählt wird und zum anderen auch die Ausdrucksweise für das Mädchen in dem Alter authentisch wirkt. (Dies ist übrigens auch bei den anderen Büchern von Manuela Olten zu beobachten.) Dadurch gelingt es der Autorin auf humorvolle Weise darzustellen, wie Kinder das „Größerwerden“ empfinden und wahrnehmen.
Besonders toll finde ich auch die "Geschichte in der Geschichte" mit den Mäusen -echt süß :D Aber ich will nicht zu viel verraten und wünsche lieber viel Spaß beim Entdecken :P
Der Verlag empfiehlt das Buch übrigens ab 3 Jahren. Ich kann mich dieser Empfehlung nur anschließen. - Tamara Hinz
Du bist dir anvertraut: Geistlich und persönlich wachsen
(4)Aktuelle Rezension von: peedee„Weisst du, du bist dir anvertraut und bist verantwortlich dafür, was du aus dir und deinem Leben machst“ – einfach und doch so schwierig, oder? Wer möchte nicht ein erfülltes Leben führen? Doch wie? Die Autorin will aufzeigen, wie wir geistlich und persönlich wachsen können.
Erster Eindruck: Ein sehr schlichtes Cover mit einem Bild der Autorin, puristische Gestaltung – gefällt mir.
Dies ist mein drittes Buch der Autorin, nach „Frauengeflüster – Lebe Dein Leben, sonst lebt es Dich“ und „KatastrophenGlück: Krisen bewältigen – befreit leben“. Bei diesem Buch (wie auch den anderen beiden) müssen dem Leser die christlichen Werte wichtig sein, denn es wird sehr häufig aus der Bibel zitiert und am Ende gibt es unter „Zum Nachlesen“ noch weiterführende Bibelhinweise. Wer keinen Bezug zu Glaubensthemen hat, wird von diesem Buch nicht profitieren können und enttäuscht sein.
Mir hat schon das einleitende Zitat von Dag Hammarskjöld sehr gut gefallen: „Für die Erforschung des Weltalls haben wir einiges Geschick entwickelt, aber für die Erforschung unseres persönlichen inneren Raums haben wir ähnliche Fähigkeiten nicht entwickelt. Die längste Reise ist die Reise nach innen.“ Dieses Buch soll die Reise nach innen anregend begleiten.
Was mir an den Büchern von Tamara Hinz gefällt, sind ihre persönlichen Geschichten: Sie erzählt von freudigen Erfahrungen, verschweigt aber auch nicht ihre Fehler und Schwächen. Aus einem vorherigen Buch weiss ich ja, dass sie eine Erschöpfungsdepression mit Panikattacken und Angststörungen hatte. Das kenne ich aus eigener Erfahrung und weiss daher, dass ich immer wieder auf mich aufpassen muss, damit sich dies nicht wiederholt. Ich muss akzeptieren, dass gewisse Dinge sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen und gewisse „Baustellen“ bei mir Dauerbaustellen bleiben. Manchmal kann ich das besser akzeptieren, manchmal eben nicht.
„Nutz die Talente die du hast. Die Wälder wären sehr still, wenn nur die besten Vögel sängen.“ Ein kluger Mann, dieser Henry van Dyke.
Das Buch hat mir – wie erhofft – neue Denkanstösse gegeben, wie z.B., dass man das eigene Leben einmal gestalterisch darstellen soll (stelle ich mir schwierig vor) und meine Biografie untrennbar zu mir gehört, ob mir das gefällt oder nicht. Von mir gibt es 4 Sterne. - John Ortberg
Die Tür ist offen
(6)Aktuelle Rezension von: Traeumerin109So könnten wir versuchen, unser Leben in sechs Worten zu beschreiben. Wie oft stellen wir uns auf etwas ein, erwarten einen ganz bestimmten Verlauf der Ereignisse, und dann kommt doch alles ganz anders. Genau darum geht es John Ortberg in seinem Buch. Er versucht uns näher zu bringen, worum es eigentlich geht, wenn wir Entscheidungen treffen müssen. Oft haben wir die Wahl, durch welche offene Tür in unserem Leben wir gehen werden, und diese Wahl macht uns genauso oft Angst. Was, wenn wir etwas verpassen? Oder vielleicht entscheiden wir uns für die falsche Tür, weil wir keine klare Vorstellung haben, wie Gottes Wille in diesem Fall aussieht? Was auch immer es ist, das uns vor der Entscheidung zurückschrecken lässt, meistens vergessen wir dabei etwas Wesentliches: Es gibt weder die eine richtige Tür, die uns ein glückliches Leben garantiert, noch müssen wir besondere Fähigkeiten mitbringen. Das einzige, was wir tun müssen, ist unsere Zaghaftigkeit zu überwinden und von ganzem Herzen zu springen.
Mit diesem Buch hat der Autor mir aus der Seele gesprochen. Zunächst einmal ist sein Schreibstil eine gute Mischung aus einer klaren und verständlichen Sprache und der nicht zu vernachlässigenden gesunden Portion Humor. Immer wieder werden wir als Leser dazu aufgefordert, zu lernen und daran zu wachsen, unser Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Viele wichtige Punkte, mit denen sich wohl die meisten von uns Tag für Tag konfrontiert sehen, werden hier in einer Art aufbereitet, der wir uns schlecht entziehen können.
Unter anderem geht es um die vielen, vielen Chancen, die wir im Laufe unseres Lebens haben, egal in welcher Hinsicht, und was wir damit anstellen. Das ist mit Sicherheit eines DER zentralen Themen in jedem ernsthaften Entwicklungsprozess. Eine offene Tür als Symbol grenzenloser Möglichkeiten, etwas Sinnvolles zu tun, das große Abenteuer unseres Lebens zu erfahren – wann können wir das so sehen und uns dementsprechend verhalten? Wir haben diese Tür nicht aufgestoßen, meistens hätten wir sie niemals an der Stelle erwartet und fühlen uns deshalb schon gar nicht darauf vorbereitet. Und was, wenn wir tatsächlich hindurchgehen? Sofort plagt uns die Reue und Überlegungen, dass es uns mit einer anderen Tür bestimmt besser ergangen wäre, scheinen vorprogrammiert. Aber das sind sie nicht! Worauf es ankommt, ist die Einstellung mit der wir durch Türen gehen. Wir müssen springen, uns mit unserem ganzen Herzen auf das einlassen, was uns dahinter erwartet! Gott hat diese Tür für uns geöffnet.
An vielen Stellen habe ich einfach mich selbst wiedergefunden und es war mit Sicherheit nicht alles angenehm, was mir beim Lesen aufgefallen ist. Treffe ich wirklich siebzig bewusste Entscheidungen jeden Tag und bin mir dessen dann doch nicht so bewusst? Da ergibt der weise Satz „Das Leben ist die Summe unserer Entscheidungen“ doch gleich viel mehr Sinn. Wir gehen jeden Tag durch Türen, und merken es nicht einmal, oder noch schlimmer: Wir gehen vorbei und haben keine Ahnung, dass da eine Tür sein könnte. DANN verpassen wir wirklich etwas, denn Türen machen immer etwas mit uns, sie helfen uns zu wachsen, über uns hinauszuwachsen.
„Vielleicht machen offene-Tür-Menschen mehr Fehler, haben aber weniger zu bedauern.“
...ja, vielleicht. Mit Sicherheit. Deshalb möchte ich versuchen, nachdem dieses Buch mich auf so wunderbare Weise daran erinnert hat, immer ein wenig mehr dem JA zugewandt zu sein und endlich oder wieder irgendwann ein offener-Tür-Mensch zu sein. Ein wunderbares Buch über gelebten Glauben.
- Harald Welzer
ZEITEN ENDE: Politik ohne Leitbild, Gesellschaft in Gefahr
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Gabor Steingart
Weltbeben
(5)Aktuelle Rezension von: TAndresWer kennt es nicht: das Gefühl, in der heutigen Zeit überfordert zu sein? Die Welt dreht sich immer schneller, Nachrichten prasseln auf einen ein und alles scheint zu kompliziert.
Gabor Steingart seziert sehr genau und sehr angenehm zu lesen die Lage in den USA und der EU. Auch in den weiteren Kapiteln über Terrorismus, Kapitalismus, die Finanzmärkte, die Digitalisierung, der Populismus und die Demokratie analysiert Steingart die Fakten und Tatsachen. Das Buch ist wirklich sehr gut geschrieben. Es lässt sich flüssig und in einem Rutsch lesen. Dennoch kommt auch das Sachliche nicht zu kurz. Ich habe selten so gute Analysen gelesen, die so klar und verständlich geschrieben sind.Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und vergebe daher 5 Sterne.
- Daniel Cohen
Die Welt bleibt klein, und unsere Bedürfnisse sind grenzenlos
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Günter Grass
Die Blechtrommel
(4)Aktuelle Rezension von: PongokaterDie Essenz des Romans passt zwar nicht in die kurze Zeit des Hörbuchs, aber sowohl Kenner des Werks von Günter Grass als auch Neulinge werden hier gut bedient. Der Zauber der Romanvorlage wird durch die Perkussion verstärkt. Oskar Matzerath, der "Held" der Geschichte, hätte seinen Spaß gehabt.
- Henry Cloud
Entscheide gut - lebe besser!
(5)Aktuelle Rezension von: JDaizy"Eine Sache müssen Sie begreifen, wenn Sie im Leben vorankommen wollen: Sie müssen es nicht jedem recht machen und nicht von jedem gemocht werden. Dahinter steckt natürlich auch die Erkenntnis, dass Sie es nicht nur nicht müssen, sondern auch gar nicht können - selbst wenn Sie wollten. Es ist schlichtweg unmöglich. Es ist doch so: Jeder Mensch hat andere Vorlieben, einen anderen Geschmack, seine eigenen Pläne, Interessen, Überzeugungen und Erfahrungen. Es ist einfach unmöglich, diese auf einen Nenner zu bekommen. /.../ Der einzige Weg, bei niemanden anzuecken ist, nichts zu sagen, nichts zu glauben und nichts zu tun. Aber das ist keine besonders gute Lösung."
Henry Cloud beschreibt in seinem Buch "Entscheide gut - lebe besser" den heilsamen Prozess aus seinen Fehlern zu lernen. Dabei erklärt er im ersten Teil zuerst zehn Prinzipien (er nennt sie "Aha-Momente"), die uns bewusst werden müssen, wenn wir etwas verändern wollen. Diese Schlüsselerlebnisse sind unsere erlernten Verhaltens- und Gedankenmuster, die uns von unseren Zielen abbringen und immer wieder behindern voranzukommen.
Im zweiten Teil geht es dann von der Theorie in die Praxis. Denn es reicht nicht, "nur" zu verstehen, wenn man daraus keine Konsequenzen zieht und seine getroffenen Entscheidungen dann nicht in die Tat umsetzt. Wie recht er damit hat. Er gibt konkrete Hilfestellungen und man kann auch selbst herausfinden, wo man gerade steht, indem man für sich (vorgegebene) Fragen beantwortet, bevor man weiterliest.
"Entscheide gut - lebe besser!" ist mein zweites Buch von Henry Cloud. Nach seinem Weltbestseller "Nein sagen ohne Schuldgefühle" habe ich mich sehr auf eine "Fortsetzung" gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Sein Schreibstil ist einfach zu lesen und an der Praxis orientiert. Eine Art direkte Lebenshilfe, die ohne zu Belehren auskommt. Ich habe mich in einigen Dingen sofort wiedererkannt und habe mich in meinen Gefühlen ernst genommen und verstanden gefühlt. Denn jetzt mal ehrlich - wer kennt das nicht, dass man immer wieder den gleichen "Fehler" macht, weil man einfach nicht "Nein sagen" kann und sich hinterher selbst dafür Ohrfeigen könnte, weil man wieder nachgegeben hat.
In diese Zusammenhang musste ich beim Beispiel mit Laura und Jason schmunzeln, weil sogar eine Neunjährige klar erkennt, dass da etwas schiefläuft, die Beteiligten jedoch unbeirrbar an ihrer Hoffnung auf Besserung festhalten. Die Frage des ehrlichen Blickes auf die Realität ist oft eine wirklich schwierige, weil es so viel einfacher und weniger schmerzhaft ist, an einer verklärten, idealisierten Version davon festzuhalten.
Für mich waren besonders die Erkenntnisse interessant, dass man nie versuchen sollte, jemand zu sein, der man nicht ist und die Ausführungen zum Thema, warum man nicht "perfekt und ideal" sein muss. Es geht darum zu erkennen, wer man ist und sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Was treibt uns an? Auch die Erklärungen, im Umgang mit Krisen das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren, war für mich eine gelungene und willkomme Erinnerung.
Wenn man sich für diese Thematik und dieses Buch interessiert, sollte einem bewusst sein, dass der Autor nicht nur Psychologe, sondern auch ein sehr gläubiger Mensch ist und er in seinem Buch den Leser auch näher zu Gott bringen möchte. Trotzdem denke ich, dass man dieses Buch auch lesen kann, wenn man selbst nicht dem christlichen Glauben angehört, aber offen und reflektiert liest.
Eine Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, weil sie einfach zu schön war und mir in Erinnerung geblieben ist. In Kapitel 8 geht es darum, Entscheidungen nicht vorschnell und unüberlegt zu treffen. Ein Mann fragt deshalb seinen Freund, was er als Vater tun und antworten soll, wenn der Freund seiner Tochter bei ihm um ihre Hand anhält. Was er geantwortet hat? Lesen sie es selbst.
Fazit:
"Entscheide gut - lebe besser" ist ein praxisnaher Wegbegleiter für alle, die aus ihren eigenen Fehlern lernen wollen. Biblisch fundiert und psychologisch klar reflektiert, erklärt Henry Cloud nicht nur lebendige Theorie, sondern auch die spätere Umsetzung in die Praxis. So kann Veränderung im Alltag gelingen. Meine absolute Leseempfehlung.























