Bücher mit dem Tag "wahre begebenheit"
310 Bücher
- Anne Frank
Gesamtausgabe
(2.740)Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!
- Hape Kerkeling
Ich bin dann mal weg
(4.105)Aktuelle Rezension von: Buecher_liebhaberHape Kerkeling gibt uns mit diesem Buch einen Einblick auf seine Reise. Mir gefällt die Mischung aus Humor und Worten die zum Nachdenken anregen. Es zeigt auf welche Gedanken man so kommt, wenn man mit sich selbst allein ist. Dabei bringt er gut rüber, dass es sich lohnt weiterzugehen. Ich mag dieses Buch und manchmal blättere ich gerne darin herum.
- Herman Melville
Moby Dick
(537)Aktuelle Rezension von: Pia_KuepperIn Moby Dick erzählt Ismael die Geschichte von Kapitän Ahab und seiner fanatischen Jagd nach dem Pottwal Moby Dick. Dieser hatte ihm sein Bein abgerissen, weswegen Ahab Rache verüben möchte. Bei dieser Reise geht es turbulent zu und es gibt viele Tote, ob Menschen oder Wale.
Dieser Buch beschreibt eindrucksvoll den Walfang des 18. und 19. Jahrhunderts und wenn man sich auf die Schreibweise des 1851 erschienen Romans einlässt entwickeln sich teils erschreckende Bilder im Kopf.
- Elizabeth Gilbert
Eat, Pray, Love
(919)Aktuelle Rezension von: EXLIBRISUnverständlich bis zur letzten Seite bleibt, warum das Buch auf dem Klappendeckel von Personen wie Hillary Clinton, Meg Ryan etc. gelobt wird.
Denn dieses Buch ist in keiner Weise lesenswert:
Das Schreiben des Buches mag zwar für die Autorin zur Verarbeitung Ihrer Lebenskrise hilfreich gewesen sein, für den Leser ist die Lektüre wertlos.
Es wäre besser gewesen, wenn der Buchinhalt ein persönliches Tagebuch geblieben wäre.Der 1.Teil, der in Italien spielt, ist zwar an wenigen Stellen amüsant, aber viele Textstellen wirken wie ein Auszug aus einem Italienreiseführer oder Sprachlehrbuch.
Der 2.Teil, in Indien angesiedelt, gibt in keiner Weise die Atmosphäre, wie sie beispielsweise in einem indischen Tempel vorherrscht, wieder. Wenn man das selbst einmal erlebt hat, kann man ermessen, wie wenig die Autorin daraus gemacht hat. Generell werden die Gefühle der Autorin an manchen Stellen auf sehr niederem, sprachlichen Niveau dargestellt und wirken geradezu lächerlich wie manche Texte zu Gott (z.B. „Gott war im Oberschenkel…“).
Im 3.Teil, mit viel Überwindung beim Lesen angelangt, wirkt das Buch etwas frischer. Aber die Seiten werden mit Schilderungen über Menschen gefüllt, die- bis auf einige Ausnahmen- sehr banal und verzichtbar wirken.
Abgesehen vom wenig ansprechenden Inhalt des Buches ist der Schreibstil der Autorin holprig, ohne Fluss und sehr derb. Es war eines der schlechtesten, wenn nicht das schlechteste Buch, das ich je gelesen habe.
Wer sich hier Hilfe in einer Lebenskrise erwartet, wird enttäuscht werden. Wer ein unterhaltsames Buch gesucht hat, ebenso.Fazit: Zu 100% keine Leseempfehlung!
- James Bowen
Bob, der Streuner
(974)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcornerBob der Streuner basiert auf einer wahren Begebenheit: Ein Obdachloser und ein streunender Kater finden zueinander. Ich habe das Buch durch die Thalia Taschenbuchjagd entdeckt und dachte mir, ach, was soll's – ich liebe Katzen und das Cover sah mega niedlich aus. Ein Kater, der einen Schal trägt! 😻🧣
Soweit ich weiß, gibt es sogar ein zweites Buch und einen Film darüber. Und ich kann nur sagen: Es war eine wirklich herzerwärmende Story, bei der ich total mitfühlen konnte. Ich habe es richtig geliebt! 💕 Bob ist einfach so ein süßer und schlauer Kater. Aber mal ehrlich, wer würde das nicht von seiner eigenen Katze behaupten? 😸
Jeder, der Katzen mag oder irgendwie ein Herz für sie hat, sollte Bob der Streuner lesen. Es ist einfach eine wunderschöne Geschichte, die einem ans Herz geht, und sie ist auch gar nicht lang. Man ist schnell durch, weil es sich so flüssig lesen lässt. 🐈⬛️🧡
XoXo Daisy 🌼 - Renée Wum
Mein Gang durch die Hölle
(34)Aktuelle Rezension von: SaintGermainKoby erträgt viele Jahre lang, zuerst in Schule und Internat, dann in seinem Sportclub, Mobbing, Schläge, Misshandlungen, Missbrauch durch Mitschüler und einen Erzieher. Eines Tages bricht er unter seiner ständigen Angst, vor allem der immer wiederkehrenden Todesangst vor dem Ertrinken und dem Eingesperrtsein, zusammen. Im Krankenhaus findet er endlich Mut, einen Teil seiner Leidensgeschichte zu erzählen. Als er feststellt, dass seine Eltern und die Ärzte ihm Glauben schenken, bricht er ein weiteres Mal zusammen. Übergroß ist seine Scham, und er stellt sich immer wieder die Frage, warum er das alles mit sich machen ließ. Doch sein Leidensweg ist noch nicht zu Ende …
Das Buch beschreibt (nach einer wahren Begebenheit) dias Martyrium eines jungen asiatisch aussehendem Buben.
Dasa Cover des Buches ist gut gemacht und absolut stimmig.
Ob die Geschichte wirklich so stattgefunden hat, kann ich natürlich nicht bezeugen. V.a. in den letzten Kapiteln klang die Geschichte für mich immer unglaubwürdiger (Elektroschocks in Auto eingebaut, Jungen im Chalet, keine Spuren, keine Beweise, Hecke bei Schule, ...). Einige Beweise müssten sich definitiv finden lassen. Zum anderen scheint Koby (lt. Buch) unter paranoiden Halluzinationen zu leiden und teilweise selbst zu glauben er habe einiges nur geträumt. Wenn Koby allerdings auch nur einen Bruchteil der in diesem Buch beschriebenen Qualen erleiden musste, erklärt dies seine Paranoia und muss weitererzählt werden.
Was mich an dem Buch aber etwas stört ist der Schreibstil. Es handelt sich bei dem Geschriebenen um Abläufe, die plötzlich von einem zum anderen Tag oder einer Uhrzeit wechseln. Man muss sich sehr konzentrieren, um mithalten zu können. Das hemmt den Lesefluss sehr. Außerdem gibt es viele Wiederholungen. Dies hätte man etwas besser zusammenfassen können. Zudem haben sich viele Fehler eingeschlichen, die unbedingt noch einmal überarbeitet werden müssten.
Auch fehlte mir eine Einleitung bzw. ein Prolog zur Einstimmung, sowie ein Epilog, wie es Koby jetzt ergeht. (Einiges durfte ich in eienr Leserunde mit der Autorin herausfinden.) Eine Einteilung in Kapitel wäre sicher auch von Vorteil gewesen.
Das Buch ist (durch die emotionale Bindung der Autorin zu Koby) relativ emotionslos geschrieben; teilweise erkennt man Hass auf die Täter bzw. die Rechtssprechung.
Einiges hätte ein guter Verlag sicher verbessern können, aber das Buch ist im R.G.Fischer-Verlag erschienen, der erwiesenermaßen ein reiner DKZ-Verlag ist.
Laut Autorin hat dieses Buch einen Sinn, wenn mindestens ein Mobbing-Fall deswegen nicht zustande kommt. Damit hat sie absolut recht. Außerdem war es das 1. Werk der Autorin.
Ich war einige Male dabei das Buch abzubrechen, war aber doch an Kobys Schicksal interessiert.
Fazit: Wichtiges Thema, jedoch schlechte Umsetzung
- Linus Geschke
Die Akte Zodiac 4
(42)Aktuelle Rezension von: Kate_nteIm vierten Teil wird es nochmal spannend. Die Identität des Killers ist dann allerdings doch überraschend. Die Auflösung ging mir persönlich etwas zu schnell. Ich hätte mir auch noch mehr Erklärungen seitens des Mörders gewünscht (mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten). Alles in allem war es dann doch recht spannend. Vor Allem die Einblicke in die True Crime Morde haben mir gut gefallen. Mit der Zerstückelung des Thrillers komme ich aber trotzdem noch nicht klar.
- Jessica Koch
Dem Horizont so nah
(773)Aktuelle Rezension von: AukjeDurch Zufall lernt Jessica auf einem Jahrmarkt den deutsch-amerikaner Danny kennen. Sie ist ziemlich schnell von ihm fasziniert aber er hält sie zunächst auf Abstand. Doch nach und nach werden die beiden ein Paar. Allerdings gibt es während ihrer Beziehung immer mal wieder Momente an denen Jessica an ihm zweifelt, da er ihr körperlich einfach nicht näher kommen möchte. Jessica gelingt es aber nach und nach zu ihm durch zu dringen und erfährt sein Geheimnis. Mit etwa elf Jahren begann sein Vater ihn sexuell zu missbrauchen und hat ihn auch während dessen mit dem HIV-Virus angesteckt. Doch zunächst verheimlicht er ihr das, bis es dann irgendwann auffliegt und er sich seiner Diagnose ihr gegenüber stellen muss. Nach einem anfänglichen Schock bleibt sie aber bei ihm, und möchte sich auch auf eine körperliche Beziehung mit ihm einlassen, die er zubeginn strikt ablehnt. Doch die beiden bleiben dennoch ein starkes Team und lassen sich immer mehr aufeinander ein, auch wenn es Danny körperlich zunächst schwer fällt auf Grund des Missbrauches. Jessica lernt auch Danny's Mitbewohnerin Tina kennen, für die Danny eine sehr wichtige Bezugsperson ist, da sie auch von ihrem Vater sexuell Missbraucht wurde und sich für Drogen prostituiert hat. Auch wenn ihre Beziehung sehr innig und intensiv ist, ist sie rein platonisch und die drei werden so etwas wie eine Familie. Eines Tages erhält Tina die Nachricht das ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen wird und sie bekommt einen Rückfall und verstirbt an einer Überdosis. Ihr Tod versetzt beide erst einmal in einen Schockzustand, doch bei Danny beginnen, vermutlich hervorgerufen durch Tina's Tod, sich die ersten körperlichen Zeichen des HIV-Virus zu zeigen. Er beginnt nach und nach immer mehr abzubauen und nimmt Jessica das Versprechen ab, zu akzeptieren das er selber entscheiden möchte wann er stirbt. Als die Symptome immer schlimmer werden verschwindet Danny plötzlich und hinterlässt Jessica einen Abschiedsbrief und sie erfährt etwas später das er sich in den USA selber umgebracht hat.
Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, war ich mir zunächst nicht im klaren das das Buch autobiografisch ist, was die die Story noch dramatischer macht. Zum Ende hin des Buches wurde die Story so traurig und tragisch, das mir die Tränen kamen.
- T. C. Boyle
Die Terranauten
(338)Aktuelle Rezension von: wortknaeuelEine kleine Gruppe junger Wissenschaftler wetteifert Mitte der 90er Jahre um einen von acht begehrten Plätzen in einem ökologischen Experiment. Für zwei Jahre sollen sie unter einer riesigen Glaskuppel leben und sich völlig autark in den verschiedenen künstlich geschaffenen Biotopen – vom kleinen Regenwald bis zum Mini-Ozean – selbst versorgen. Nichts geht rein, nichts darf raus! Die Geschichte beginnt mit der Bekanntgabe der Auserwählten, vier Männer und vier Frauen, die sich jeweils auf einem Spezialgebiet gegen ihre Mitbewerber durchgesetzt haben und nun in die "Ecosphere 2" einziehen dürfen. Zurück bleiben die Verlierer mit der Hoffnung, in zwei Jahren zum Nachfolger-Team aufrücken zu können. Draußen bleiben natürlich auch Freunde, Liebhaber und die Planer, Manager und Sponsoren des Experiments. In den zwei Jahren erleben wir aus Sicht von Dawn und Ramsay innerhalb, sowie Linda außerhalb der Kuppel, wie sich aus dem ökologischen Experiment ein Beziehungskuddelmuddel entwickelt.
T.C. Boyle kann gut erzählen, da ist dieser Roman keine Ausnahme. Er beruht übrigens auf einer wahren Begebenheit, denn so ein Experiment hat es ungefähr zu jender Zeit tatsächlich gegeben. Allerdings habe ich mich von Klappentext und Buchcover täuschen lassen. Zu dem Zeitpunkt, als ich mir das Ebook kaufte, hatte ich noch nie etwas von Boyle gelesen und einen spannenden dystopischen (oder utopischen) SciFi-Romans erwartet. Stattdessen dreht sich alles um Neid, Eitelkeit und Eifersüchteleien zwischen den Wissenschaftlern, um Wer-mit-wem sowie am Rande auch um den Einfluss von Geld und Medien. Wenn man Boyle kennt, hätte man sich denken können, dass es vorwiegend um die sozialen, zwischenmenschlichen Aspekte in diesem Szenario gehen wird.
Die Handlung ist zwar durchaus unterhaltsam und auf satirische Weise komisch, aber insgesamt wenig spannend. Auch die Charaktere empfand ich als flach und uninteressant. Eher ein schwacher Boyle.
- Jodi Picoult
Beim Leben meiner Schwester
(1.890)Aktuelle Rezension von: dadaeliDieses Buch ist einfach ein moderner Klassiker.
Behandelt werden ethische Grundfragen und vor allem wie diese und auch Krankheit selbst eine Familie und all ihre Individuen verändert.
Ohne zu viel zu verraten, aber ich habe Rotz und Wasser geheult... denn das Ende ist einfach so unfair und kommt um Längen nicht an den Film heran
- Kristin Hannah
Die Nachtigall
(594)Aktuelle Rezension von: ZamsIch glaub ich hatte noch nie so viel Schwierigkeiten ein Buch zu bewerten, weil es so viele Aspekte hatte die ich absolut geliebt habe, und gleichzeitig so viele Fehler, über die ich nicht hinwegsehen konnte.
Die Erzählung der beiden Schwestern fand ich sehr gelungen, und wie sie beide den Krieg auf ihre Art ausgefochten haben, und wie mutig jede von ihnen auf ihre eigene Art waren.
Wie schon erwähnt hat das Buch aber sehr viele Fehler, und die Logik passt nicht ganz. Das Alter zum Beispiel, manchmal werden Leute älter, während andere noch genauso alt bleiben (in der selben Zeit), oder das Alter spielt keine Rolle obwohl es das sollte. Des weiteren wurden von der Autorin Dinge festgelegt, die dann nie durchgezogen wurden, als ob sie vergessen worden wären, und das hat mich ziemlich aus der Geschichte geworfen. Nervig war auch noch wie oft erwähnt wurde wie wunderschön denn Isabelle war. Kam mir auch vor als ob sie ohne Pretty Priviledge das meiste nicht geschafft hätte, so wurds zumindest beschrieben. Irgendwann wurde es mir auch zu blöd ständig die Muster und Stoffe zu googeln, die ich halt einfach nicht kannte.
Alles in Allem war die Handlung schon toll, aber ich verstehe den Hype nicht wirklich, besonders wenn man das Buch mit anderen, ähnlichen vergleicht.
Nebenbemerkung die nichts mit meiner Bewertung zu tun hat, aber ich hab über prime reading gelesen, und die deutsche Übersetzung hat unglaublich viele Fehler, sehr schlecht für so einen Bestseller. - Ferdinand von Schirach
Verbrechen
(762)Aktuelle Rezension von: leniisbooks3,5 ★
Ferdinand von Schirachs Verbrechen ist ein schmales Buch mit gewaltiger Wirkung. In elf wahren Fällen erzählt der Strafverteidiger von Menschen, deren Leben durch Gewalt, Schuld, Schicksal – und nicht zuletzt durch die Mühlen der Justiz – auf tragische Weise entgleist ist. Dabei ist Schirachs Stil lakonisch, nüchtern, fast unterkühlt – und gerade dadurch umso eindringlicher.
Jede Geschichte konfrontiert die Leser:innen mit einem moralischen Dilemma. Etwa wenn ein langjährig verheirateter Arzt seine Frau mit einer Axt tötet und anschließend die Polizei informiert – und man sich fragt: Was muss geschehen, damit ein Mensch so weit geht? Oder wenn ein Mann eine Bank ausraubt und man, je mehr man erfährt, das Gefühl bekommt, der Täter habe in einem System versagt, das ihn hätte schützen müssen.
Besonders hervorzuheben ist die Perspektive des Strafverteidigers. Sie erlaubt keine einfache Schwarz-Weiß-Malerei. Täter werden nicht entschuldigt – aber sie werden als Menschen gezeichnet: mit Vergangenheit, Wunden, Hoffnung. Schirach zwingt dazu, genauer hinzusehen, sich mit unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen und eigene moralische Urteile zu hinterfragen.
Stilistisch ist Verbrechen bemerkenswert. Die Sätze sind kurz, sachlich, fast sezierend – keine Schnörkel, keine Dramatisierung. Und doch bleibt jede Geschichte lange im Gedächtnis. Der Kontrast zwischen sprachlicher Kühle und inhaltlicher Intensität verleiht dem Buch eine ganz eigene emotionale Wucht.
Thematisch berührt das Werk zentrale Fragen unserer Gesellschaft: Was ist Gerechtigkeit? Wie viel Verantwortung trägt ein System? Und wie zerbrechlich ist die Grenze zwischen Alltag und Abgrund? Besonders beeindruckend ist, dass die Geschichten trotz ihrer Dramatik nie ins Sentimentale abgleiten. Sie sind eindrücklich, ohne effektheischend zu sein.
Fazit:
Verbrechen ist ein literarisches Plädoyer für das genaue Hinsehen, das differenzierte Denken – und für das Menschliche im vermeintlich Unmenschlichen. Wer sich für Justiz, Psychologie und moralische Grauzonen interessiert, wird in diesem Buch nicht nur spannende, sondern auch tief bewegende Lektüre finden.
- Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.324)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_Happyendings"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ist ein erschütterndes Zeitdokument, das auch Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner Wucht und Aktualität verloren hat.
Die Geschichte der Christiane F. ist keine erfundene Erzählung, sondern eine biografische Dokumentation, die schonungslos den Abstieg eines 13-jährigen Mädchens in die Heroinabhängigkeit und Beschaffungsprostitution im West-Berlin der 1970er Jahre schildert. Die Stern-Reporter Kai Hermann und Horst Rieck haben die Interviews mit Christiane in eine Form gebracht, die den Leser direkt in diese düstere Welt hineinzieht.
Besonders beeindruckend ist die authentische Sprache. Man hört förmlich die Stimme der jugendlichen Christiane, wenn sie von ihren ersten Disco-Besuchen im "Sound", ihrer David-Bowie-Verehrung und den anfänglichen "harmlosen" Drogenexperimenten erzählt. Der graduelle Abstieg in die Abhängigkeit wird so nachvollziehbar geschildert, dass man als Leser die fatale Entwicklung Schritt für Schritt miterlebt.
Das Buch schockiert nicht nur durch die drastische Darstellung der Drogenszene, sondern auch durch die Schilderung der gesellschaftlichen Umstände: zerrüttete Familienverhältnisse, die Tristesse der Großwohnsiedlungen, die Hilflosigkeit der Erwachsenen und das völlige Versagen der damaligen Drogenpolitik.
Die Stärke des Buches liegt in seiner Authentizität. Es verklärt nichts, es beschönigt nichts. Die Perspektive einer Betroffenen macht die Geschichte besonders eindringlich und unterscheidet sie von vielen anderen Büchern zum Thema Drogensucht.
Fazit: Ein wichtiges Buch, das auch heute noch gelesen werden sollte. Es ist mehr als eine Drogengeschichte - es ist ein Gesellschaftsporträt, eine Warnung und ein Hilferuf zugleich. Die ungeschönte Darstellung macht es zu einem manchmal schwer zu ertragenden, aber notwendigen Leseerlebnis.
Empfehlenswert für:
- Menschen, die sich für Gesellschaftsthemen interessieren
- Leser, die authentische Biografien schätzen
- Eltern und Pädagogen
- Alle, die die 70er Jahre in Deutschland besser verstehen wollen
Weniger geeignet für:
- Sehr junge Leser (trotz des jugendlichen Alters der Protagonistin)
- Menschen, die sich von drastischen Schilderungen abschrecken lassen
- Leser, die reine Unterhaltungsliteratur suchen
Hinweis: Das Buch enthält sehr explizite Schilderungen von Drogenkonsum, Gewalt und Prostitution. Die realistische Darstellung kann belastend sein, ist aber wesentlicher Teil der dokumentarischen Qualität.
- Jack Ketchum
EVIL
(921)Aktuelle Rezension von: BibiBuecherbiberBrutal, erschütternd und absolut fesselnd – dieses Buch hat mich tief getroffen.
Evil ist nichts für schwache Nerven. Die Geschichte zeigt das Böse in seiner erschreckend realistischen Form. Jack Ketchum zieht einen unbarmherzig in einen Albtraum, der umso schlimmer wird, weil man weiß: So etwas kann wirklich passieren.
Trotz der Härte konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die packende Erzählweise und die gnadenlose Darstellung menschlicher Abgründe haben mich komplett in ihren Bann gezogen. Es ist schockierend – aber auch ein Buch, das lange nachhallt.
Mein Fazit: Verstörend, aber brillant geschrieben. Wer harte Thriller mag und starke Nerven hat, sollte Evil unbedingt lesen!
- Raynor Winn
Der Salzpfad
(174)Aktuelle Rezension von: EmmaWinterWenn man mit 50 Jahren auf einmal alles verliert, das Haus, das Einkommen, die Sicherheit für die Zukunft, dann könnte man den Kopf in den Sand stecken. Die Waliserin Raynor Winn und ihr Mann Moth machen jedoch genau das Gegenteil. Sie machen sich auf den Weg - und der ist über 1.000 Kilometer lang. Ohne Verpflichtungen und ohne Besitz machen sie sich mit dem, was in zwei Rucksäcke passt auf, um den South West Coast Path mit einem Zelt abzuwandern.
Ich wollte das Buch erst gar nicht lesen. Ich wollte keinem Selbstfindungstrip folgen und mir erklären lassen, wie man das Schicksal am Schlafittchen packt. Umso überraschte war ich dann, als ich die beiden voller Anteilnahme auf ihrer Wanderung begleitet habe. Die kleinen und größeren Abenteuer und Herausforderungen, die Rückschläge und erfreulichen Überraschungen haben mir sehr gefallen. Man erfährt viel über die Landschaft, die Geschichte und die Bewohner*innern dieses Landstrichs, aber auch über andere Wanderer auf dem Küstenpfad. Für jede Woche steht dem Ehepaar Winn die Summe von 48 Pfund staatlicher Unterstützung zur Verfügung. Ein Kraftakt, der mit großem Verzicht einhergeht. Während sich andere ihr Gepäck von Station zu Station bringen lassen und nachts in einem gemütlichen B+B ins weiche Bett fallen, fehlt den Winns selbst das Geld für die offiziellen Campingplätze. Was bleibt, ist manchmal pure Wildnis.
Ein Buch, das natürlich nachdenklich stimmt: Was und wie viel braucht man wirklich? Dennoch kann man ganz wunderbar in die Geschichte tauchen. Es gibt Fotos und eine Karte des Küstenpfades, die man immer wieder anschaut, um zu sehen, wie viel Strecke die beiden schon geschafft haben.
Einen Teil habe ich als Hörbuch gehört. Sehr emotional und voller Empathie gelesen von der Schauspielerin Jutta Speidel.
- Tom Rob Smith
Kind 44
(774)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDie Geschichte spielt in Moskau/ in der Sowjetunion 1953. Auf Bahnschienen wird ein toter Junge gefunden, der ganz offensichtlich ermordet wurde, doch zu Stalins Zeiten hat es keine Verbrechen zu geben. Also ist der Junge verunglückt. Auch Geheimdienstoffizier Leo Demidow glaubt zunächst daran, doch im Laufe der Geschichte beginnt er, die Dinge zu hinterfragen und seine Meinung zu ändern...
** Die Geschichte ist beklemmend, bedrückend, manchmal schwer zu ertragen. Ab der ersten Seite herrscht eine unglaublich düstere Atmosphäre. Gleichzeitig ist der Roman sehr spannend. Einerseits möchte man den Roman weglegen, weil die Stimmung so bedrückend ist, andererseits möchte man unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes geschieht. So ging es mir.
Das Buch regt zum Nachdenken an.
27.08.2024
- Morton Rhue
Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten
(2.331)Aktuelle Rezension von: Pegasus1989Ich habe diese Geschichte damals im Unterricht als Film gesehen und ihn letztes Jahr sogar nochmal mit meiner Mutter geguckt. Zudem habe ich das Buch dazu auch gelesen. Es beschreibt auf erschütternde Weise, wie ein Experiment aus dem Ruder laufen kann und wie wenig Mittel es braucht, um Menschen zu etwas zu bekehren, worüber sie vorher nicht nachdenken. Schwächere werden dazu verleitet, etwas Böses zu tun und stärkere Menschen dazu, sich noch mächtiger zu fühlen. Ein tolles Beispiel stellt dieses Werk da, um zu zeigen, dass man sich nicht bekehren lassen sollte und dass sich ähnliche Szenarien wie der Nationalsozialismus nicht wiederholen dürfen.
- Roberto Saviano
Gomorrha
(183)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Es ist eben so, daß man hier nur sterben lernt.‘ (Seite 36)
Roberto Saviano erzählt in seinem Buch ‚Gomorrha‘ von Designerkleidung und Fakes, Technik und China, Paolo Di Lauro und Spitznamen, Via Baku und Drogenhandel, Marihuana und Kokain, Cobret und Viale della Resistenza, Gewalt und Gegengewalt, Folter und Morden, Frauen und mesata, Kalaschnikow und Beretta, Angst und Respekt, Religion und Familie, Giftmüll und Feuerland.
Dieses Buch stand schon jahrelang ungelesen in meinem Regal. Da ich gerade in Napoli war und mich richtig in die Stadt verliebt habe, wollte ich mehr über die Camorra erfahren und habe endlich dieses Buch gelesen.
Saviano berichtet detailreich und erzählt lebendig, und sein Buch liest sich wie ein Krimi. ‚Gomorrha‘ ist spannend, dabei fundiert und flüssig lesbar.
Saviano macht in seinem Buch nicht nur die Machenschaften, sondern auch die Reichweite der Camorra deutlich: Diese beschränkt sich natürlich nicht auf Napoli oder Italien, sondern operiert weltweit.
Mich hat dieses Buch sehr begeistert und mir die Geschichte Napolis, die eng mit der Camorra verbunden ist, noch einmal näher gebracht.
‚Du weißt nicht, ob du deine Angst zeigen oder aber sie verstecken sollst, ob du übertreibst oder die Gefahr unterschätzt. Man hört keine Alarmsirenen, sondern erhält die widersprüchlichsten Informationen. Es heißt, im Krieg der Camorra brächten sich zwei Banden gegenseitig um. Aber niemand weiß, wo die Grenze verläuft zwischen dem, was ihnen gehört, und dem, was ihnen nicht gehört.‘ (Seite 114) - Waris Dirie
Wüstenblume
(1.574)Aktuelle Rezension von: SofatexWaris erzählt in diesem autobiographischen Werk von ihrer harten aber glücklichen Kindheit in Somalia. Doch alles wird überschattet von einer grausamen Praxis die hinter dem Deckmantel der Tradition Millionen von Mädchen das Leben kostet oder es ihnen nachhaltig zerstört. Die Beschneidung oder eher die Genitalverstümmelung kleiner Mädchen um jungfräulich in die Ehe dazu gehen. Auch heute Jahre nach Veröffentlichung des Buches leider noch immer ein Thema. Waris ist mutig und beschreibt, gegen ihre Kultur, was mir ihr gemacht wurde und welch nachhaltige Konsequenzen dies hatte. Doch nicht nur das, sie beschreibt ihren Lebensweg bon einem kleinen Nomadenmädchen mit ihrem Ziegen zu einem Model und UN sonderbotschafterin.
- Jon Krakauer
In die Wildnis
(399)Aktuelle Rezension von: AukjeIm August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless AKA Alexander Supertramp, in einem Bus in der Wildnis von Alaska gefunden. Der Journalist Jon Krakauer rekonstruiert sein Leben, seinen Wunsch und Weg die Zivilisation hinter sich zu lassen und ein Leben in der Natur, vernab der Zivilisation und des Konsums zu leben. Krakauer recherchierte ab Chris‘ Abschluss an der Uni im Sommer 1990, der Beginn seines Ausstiegs seiner ihm bekannten Welt, bis hin zu seinem Tod 1992. Er interviewt dafür unter anderem seine Familie und auch Menschen die ihm während seiner Reise begegnet sind.
Obwohl man von Anfang des Buches eigentlich schon weiss wie es enden wird, rührt die Story einen zu Herzen.
Ein wirklich wunderbares traurig-schönes Buch.
- Jeannette Walls
Schloss aus Glas
(434)Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt📌 "Das Leben ist ein Drama voller Tragik und Komik." - S. 176
Die Geschichte, vernachlässigter Kinder und vom Leben überforderter Eltern, schildert das Leben der Autorin selbst.
Jeannette Walls schafft es so anschaulich und mit Witz und Wärme von den bedauernswerten Umständen in ihrer Kindheit zu erzählen, dass man fast glaubt man sei dabei gewesen und das ganze Überleben sei ein großes Abenteuer- auch wenn die Tragik der Handlung nicht verkennbar ist.
Großartig.
- Michael Tsokos
Zerschunden
(419)Aktuelle Rezension von: Kathrin_HermannFred Abel, Rechtsmediziner mit Leib und Seele, ist einem höchst gefährlichen Serienkiller auf der Spur. Als ein alter Freund von Abel wegen dringendem Tatverdacht, in Untersuchungshaft kommt, beginnt für den Mediziner ein Wettlauf mit der Zeit. Denn nur wenn es ihm rechtzeitig gelingt den wahren Mörder zu finden, hat sein Freund die Chance rechtzeitig entlassen zu werden, um sich von seiner im Sterben liegenden Tochter zu verabschieden. In einer aufregenden Hetzjagd, folgt Abel dem wahren Täter auf seinem mörderischen Streifzug quer durch Europa.
Fazit
Ein fesselnder Thriller, der mit vielen interessanten Hintergrundinformationen für realitätsnahe Spannung und abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt - Wolfgang Kaes
Spur 24
(22)Aktuelle Rezension von: engineerwifeDie Journalistin Ellen Rausch befindet sich nicht gerade auf der Höhe ihrer journalistischen Laufbahn. Doch sie sucht sich eine neue Chance in dem sich einem fast vergessenen Vorfall widmet: dem mysteriösen Verschwinden einer Frau. Je tiefer sie gräbt umso ungereimter wird der Fall, der den Behörden mittlerweile nur mehr einen kleinen Akteneintrag wert ist. Sie will nicht glauben, dass jemand so einfach verschwinden kann und beißt sich regelrecht fest in dieser Story. Doch je tiefer sie gräbt, umso schmutziger werden die Geheimnisse, die sie zu Tage fördert. Bald gefährdet sie nicht nur die Menschen um sich, sondern muss auch um ihr eigenes Wohlergehen bangen …
Dieses Buch erhielt ich mit vielen Vorschusslorbeeren und wurde definitiv nicht enttäuscht. Es ist sehr spannend zu lesen, wie Ellen diesen Fall Schicht und Schicht freilegt bis schließlich ein schreckliches Geheimnis zu Tage kommt. Mal wieder so ein Buch, das man nicht aus der Hand legen muss, würde ich es jederzeit weiterempfehlen. - Emma Donoghue
Raum
(927)Aktuelle Rezension von: pinkyliciousbooksEine schreckliche Geschichte aus Kinderaugen erzählt, die noch lange nachhallt und zum nachdenken anregt.
Für mich waren die Kapitel teilweise zu langatmig. Auch den Schreibstil der Autorin muss man mögen.
Da das Buch aus der Sicht eines 5-Jährigen geschrieben ist, muss man sich an seine Sprache gewöhnen, aber diese Art und Weise macht das ganze auch liebenswert.