Bücher mit dem Tag "wahres leben"
16 Bücher
- Judith Pinnow
Versprich mir, dass es großartig wird
(12)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinFranzi und Lena haben sich in New York mit Anfang 20 kennengelernt, wo sie gemeinsam am Lee Strasberg Theatre and Film Institute Schauspiel studiert haben. Während Lenas Karriere als Schauspielerin anlief, hatte Franzi nach Castings nur Absagen erhalten. Sie heiratete, wurde Muter zweier Kinder und unterstützt ihren Mann als "rechte Hand" in seiner eigenen kleinen Firma. Der Kontakt zu Lena schlief nach der Taufe von Franzis erstem Kind Mia, bei der Lena sogar als Taufpatin fungierte, ein.
Als sich Lena nun dreizehn Jahre später bei Franzi meldet und diese zu einem Interview bittet, holen Franzi ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in New York ein. Sie erinnert sich an ihre innige Freundschaft und an die Träume, die sie beide hatten und vergleicht, was jetzt aus ihnen geworden ist.Der Roman ist aus der Perspektive Franzis geschrieben, deren Leben durch die Kontaktaufnahme ihrer ehemals besten Freundin durcheinander gewirbelt wird. Neidisch blickt sie auf Lenas freies Leben und deren Fernsehrollen, hat aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen ihren Kindern und ihren Mann gegenüber, wenn sie den Gedanken hegt, was ohne sie hätte sein können. Vor allem ist sie unglücklich mit ihrer Teilzeittätigkeit in der Firma ihres Mannes, wo sie Dichtungsringe bestellt und Mädchen für alles ist.
In Rückblenden, die nahtlos mit der Gegenwart verknüpft sind, erfährt man, wie sich Franzi und Lena kennengelernt haben und was sie gemeinsam in New York erlebt haben. Freiheit, Leichtigkeit und Begeisterung möchte Franzi wieder in ihrem Leben haben, traut sich aber von allein nicht, ihrem Leben eine neue Perspektive zu geben, ohne ihren Mann zu verletzen oder ihre Kinder zu vernachlässigen. Mit Hilfe von Lena, aber auch ihrer Freundin Jo lernt Franzi, dass sie trotz Familie ein Recht auf ein eigenes Leben hat und ihre Herzenswünsche nicht aufgeben darf, um selbst glücklich zu werden.
Ich mag den ungekünstelten und warmherzigen Schreibstil von Judith Pinnow sehr, von der ich bereits ihre zuletzt erschienen Romane "Die Phantasie der Schildkröte" und "Die Prophezeiung der Giraffe" gelesen habe."Versprich mir, dass es großartig wird" ist ein Roman über Familie und Freundschaft, aber auch über Jugendträume, Erwartungen, Lebensziele und die Suche nach dem Glück, der lebendig, herzerfrischend komisch, aber gleichzeitig auch tiefgründig geschrieben ist und nachdenklich stimmt.
Die Charaktere, vor allem Franzi, in deren Leben und Gedankenwelt man buchstäblich eintaucht, sind authentisch geschildert. Auch in anderer Lebenssituation kann man sich sehr gut mit Franzi identifizieren, da die Geschichte so ehrlich und aus dem Leben gegriffen wirkt. - Antje Babendererde
Rain Song
(323)Aktuelle Rezension von: AuroraMIch hatte das Cover schon falsch gedeutet, ich dachte es würde sich um einen Helm aus dem Motorsport handeln.
Die Geschichte.... ist interessant, aber einige dinge fand ich nicht wirklich sinnig. Ich meine es handelt sich um einen Indianerstamm in Kanada, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich kenne mich nicht diesem Thema aus, aber ich war ziemlich irritiert von den Namen Greg und Jim...
Es wahr jetzt nicht unbedingt eine Story die ich sehr mochte, deswegen auch die Bewertung. Auch am Schreibstyle hatte ich einige dinge die mich gestört haben und das Lesen nicht angenehm gemacht haben.
- Ulrike Parthen
Amor, er und ich
(10)Aktuelle Rezension von: IomarmiUlrike Parthen erzählt in Amor, Er & Ich wie sie und ihr Traummann Rüdi sich kennengelernt haben. Der Leser lernt auf 130 Seiten die Autorin Uli und ihren Rüdi genauestens kennen und wirft einen Blick in den Alltag des Paares. Angefangen beim Kennenlernen über ein Internetportal, über das erste Treffen am Ortsschild, bis hin zum Zusammenziehen und gemeinsamen Leben.
Mit dem Schreibstil konnte ich mich schnell anfreunden, auch wenn es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war. Kurz und knackig ist hier die Devise. Dennoch sind Humor und Liebe nicht zu kurz gekommen.
Schön war auch, dass die Autorin über ihre Ängste und Schwächen berichtet hat und nicht nur über die Sonnenseiten des Lebens. Ich konnte mich in vielen Punkten mit ihr identifizieren, zum Beispiel in Bezug auf die Angststörung.
Das Ende kam etwas plötzlich. Hier habe ich mir ein bisschen mehr erhofft und wollte wissen, wie es denn nun mit Uli und Rüdi weitergeht. Zusammenfassend hat mich dieses Buch jedoch super unterhalten, zum Lachen gebracht und mir eine schöne Lesezeit beschert.
Vielen Dank an die Autorin Ulrike Parthen für das Leseexemplar!
Mehr Rezensionen findest du auf www.iomarmi.home.blog oder auf Instagram @iomarmi.blog
- Conni Lubek
Anleitung zum Entlieben
(204)Aktuelle Rezension von: herrzettDieses Buch wurde mir von einem sehr guten Freund empfohlen, der sich nach seiner damaligen Trennung in diesem Buch Trost suchte und ihn auch fand. Die 'Anleitung zum Entlieben' ist die Geschichte von Lchen, die sich quasi dazu zwingen möchte ihren damaligen Freund, gemeinsam mit Curd Rock zu vergessen. Dabei passiert ihr natürlich dank der inneren Hin-und-Her-Gerissenheit der ein oder anderer Patzer. Jeder der einmal so richtig verliebt war, findet sich hier wieder und man fragt sich natürlich wie sie es schafft und was noch passiert. Es ist irgendwie eine recht niedliche Geschichte, aber auch nicht mehr. Ich muss leider sagen, dass sie mich nicht wirklich mitgerissen hat - weder von der Story, noch von der Verbundenheit zur Hauptfigur. - Jörg Nießen
Die Sauerei geht weiter ...
(28)Aktuelle Rezension von: MissRose1989Momentan sind ja Geschichten aus dem wahren Leben ein Trend - egal ob auf der Mattscheibe oder als Buch und eigentlich macht man ja solchen Trends eher unbewusst mit, aber dieses Mal muss man sagen, das was, Jörg Nießen da aufs Papier bringt, ist wirklich anschaulich gemacht. Nicht nur, dass die Illustrationen von Jana Moskito wirklich gut passen und das ganze Buch wirklich auflockern, sondern auch die Anschaulichkeit, mit er die Fälle beschreibt, gepaart mit einem gewissen Wortwitz machen aus einem eigentlich recht schockierenden Thema, was Rettungseinsätze ja im Allgemeinen sind, ein Buch, was eben nicht nur unterhält, sondern was auch zeigt, dass der Berufsstand der Rettungssanitäter nicht immer so wahnsinnig schockierend sein muss. Natürlich bemerkt man am Stil, dass da kein geborenen Autor sitzt, aber damit sollte man dann schon rechnen, wenn man sich ein Buch mit dem Titel kauft, den Jörg Nießen schreibt, wie er auch eben wahrscheinlich auch im Leben ist - ehrlich und gerade raus. Natürlich könnte man die Frage nach der Glaubhaftigkeit stellen, aber man sollte schon mit einem wachen Verstand durch das Buch gehen und wenn man dann selber schon mal Einsätze miterlebt hat, dann kann man wirklich sagen, es gibt nichts, was es nicht gibt.
- Friedrich Dürrenmatt
Grieche sucht Griechin / Mr. X macht Ferien / Nachrichten über den Stand des Ze
(66)Aktuelle Rezension von: Janosch79Die Werke von Friedrich Dürrenmatt sind schon eine Klasse für sich. Mit "Grieche sucht Griechin" hat der Schweizer Autor eine Groteske geschaffen, die mich nicht so ganz begeistern konnte.
Inhalt: Arnolph Archilochos, ein Unterbuchhalter, geht es nicht gerade gut. Als er Chloé kennerlernt, ändert sich sein Leben schlagartig. Das Märchen beginnt. Doch erst bei der Hochzeit erkennt er, wieso es so gut um ihn geschehen ist.
Dürrenmatt ist bekannt für seine trockenen Dialoge und seinen schwarzen Humor. Auch in "Grieche sucht Griechin" gibt der Schweizer Autor davon eine sehr gute Visitenkarte ab. Er rechnet in dieser Groteske mit der gesamten Gesellschaft ab und lässt dabei kein Auge trocken.
Eigentlich herausragend, doch man muss schon mehr als genau lesen, um den gesamten Kontext richtig zu verstehen. Hier liegt ein wenig der Schwachpunkt dieses Werkes.
"Mister X macht Ferien", ein kurzer Prosatext, dessen Handlung nicht komplett ausformuliert worden ist sowie die Groteske "Bericht über den Stand des Zeitungswesens in der Steinzeit" schwächeln beide, da hier aus meiner Sicht der allerletzte Biss fehlt.
Trotzdem kommen Dürrenmatt-Liebhaber insgesamt auf ihre Kosten. - Alice Peterson
Ein Song bleibt für immer
(47)Aktuelle Rezension von: Hellena92Alice ist 26 Jahre alt, wunderschön und versucht seit einiger Zeit ihre Modelkarriere in Gang zu bringen Doch immer wieder steht ihr ihr Körper im Weg. Die Mukoviszidose, die sie seit ihrer Geburt in die Knie zwingen möchte, macht ihr das Leben schwer. Aber Alice lässt sich nicht unterkriegen. Ihre Familie steht immer hinter ihr. Als dann Tom in ihr Leben tritt, ist es um eine Geschehen. Die Liebe die die beiden verbindet geht über alles erdenkliche hinaus und so beginnen sie beide den Kampf gegen die Krankheit und dem Kampf für ihren Kindheitstraum: Ein eigenes Album aufnehmen und die Charts zu stürmen.
Mein Fazit:
Alice bleibt nicht viel Zeit. Wie es mit Muko leider immer ist. Die Betroffenen haben keine lange Lebenserwartung und der Weg den sie beschreiten ist hart und beschwerlich. Immer wieder sind sie ans Krankenhausbett gefesselt und ringen ums nackte Überleben. Dieser Roman zeigt genau das. Denn Alice Martineau war eine real existierende Figur, die die Autorin mit ein wenig Fiktion zu einer unglaublich tollen Roman Heldin gemacht hat. Ich habe immer wieder geheult, aber ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Die Autorin berührt mit ihrem Roman jeden, denn dieses grauenhafte Schicksal geht unter die Haut.
Die wechselnden Perspektiven von Alice/Tom und ihrer Mutter sind besonders gut gelungen, denn sie zeigen, wie sehr auch die Familie und ihr Freund leiden. Was es heißt keine Zukunft zu haben, bzw. nur eine wage Zukunft. Wie unglaublich stark man nach außen hin wirken kann und auch muss und gleichzeitig innerlich zerbricht. Genau das ist auch das besondere an dieser Geschichte. Die Autorin zeichnet all die Gefühle so real, so nachvollziehbar, dass ich beim Lesen so gelitten habe.
Ich finde, dass dieses Buch von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden sollte! Denn er weckt auch die eigene Liebe zum Leben auf und zeigt wie kostbar jeder einzelne Moment sein sollte. - Dirk Bernemann
Ich hab die Unschuld kotzen sehen 1+2
(250)Aktuelle Rezension von: __buecherliebe__+ Storys
+ Zusammenhang
- Zu viel Philosophie
- Gedichte
Unbedingt wollte ich das Buch auch mal lesen, weil die Rezensionen dazu doch recht gut sind, also wollte ich mich auch daran versuchen.
Ich bereue es nicht! Die Geschichten finde ich sehr gut und den Zusammenhang zwischen den Geschichten ist echt super! Das hat mir sehr gut gefallen. Schrill, brutal und so gut...Hier merkt man, dass eine Kleinigkeit, die uns zustößt oder die wir machen, sich auch auf ein anderes Leben übertragen kann und so ist es doch tatsächlich im realen Leben.Die Geschichten wurden nie zu langweilig, bei jeder davon steckt ein gewisser Sinn dahinter und mich persönlich hat es echt unterhalten.
Womit ich aber ab und zu meine Probleme hatte, war die ZUUUU ÜBERTRIEBENE Philosophie. Es war für mich einfach "too much" und hätte doch nicht immer sein müssen. An diesen Stellen hat sich das für mich nur mühsam lesen lassen und ich wollte die Stellen so schnell wie möglich loswerden.Auch die Gedichte waren nun wirklich nichts Besonderes oder sogar überflüssig, da hätte man die Seiten wirklich anders vollpacken können.Für mich waren es Haus-Maus-Gedichte, Hauptsache gereimt. Eine Tiefe konnte ich darin nicht erkennen, auch wenn es eigentlich geplant war.
Trotzdem, abgesehen von diesen "schlechten" Punkten, war es ein interessantes Buch und ich würde es auch weiterempfehlen, weil die Geschichten wirklich toll sind.
- Senait G. Mehari
Feuerherz
(111)Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertanteSenait wird oft entwurzelt und wächst ohne Beständigkeit auf. Ihre Mutter versteckt sie als Neugeborenes in einen Koffer, danach landet sie im Heim, dann kommt zu ihren Großeltern und dann zu ihrem Vater, und dieser gibt sie zur Rebellenarmee, wo sie Kindersoldantin sein muss. Aber sie findet irgendwann ihren Weg und gestaltet ihr eigenes Leben.
Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieser Roman auf jeden Fall keine leichte Kost ist. Sie erfährt viel Gewalt und viel Gleichgültigkeit. Ich musste oft echt schlucken. Auch ihre Umgebung wechselt sich oft, sie ist jedes Mal nur wenige Jahre in einer Umgebung.
Senait erzählt sehr ausführlich von ihrer Zeit als Kindersoldatin. Da muss ich zugeben, dass es manchmal etwas langatmig wurde. Auch die vielen Unterbrechungen im Text im Form von Unterüberschriften stört etwas den Lesefluss. Gewöhnungsbedürftig waren die Zeitsprünge, die manchmal im Text stattfanden.
Aber, sie ist sehr ehrlich und reflektiert, wir folgen ihr quasi auch bei der Verarbeitung der Dinge, die sie erlebt hat, denn vor allem der Krieg verfolgt sie noch viele Jahre danach.
Fazit:
Dieser Roman vereint verschiedene "Genre" in sich. Ab ihrer Jugend erzählt sie auch von ihrem Musikerfolg. Nachdem sie in Deutschland ist, bekommt das Buch den Charakter eines Jugendbuches, was mir sehr gefällt.
- Cornelia Müller
Trotz allem gab ich nicht auf
(4)Aktuelle Rezension von: kleinechaotinEin unheimlich mitreißendes Buch - vorallem da ich selber im Dressursport unterwegs bin. Eine Biographie, die unter die Haut geht. - Hans G. Bentz
Zwei Töchter auf Pump
(3)Aktuelle Rezension von: ArmilleeIch habe diese Bücher von Bentz geliebt und auch mehrmals gelesen. Alle Tiergeschichten aus seinem wahren Leben sind mit unglaublich viel Herz und Humor geschrieben. Seine Mutter ist "der Hit". Sehr schön hier der Generationskonflikt und mit wieviel Gleichmut und Cleverness Herr Bentz manche Situationen meistert. Auch nach über 20 Jahren habe ich einzelne Passagen im Gedächtnis, die mich prägten und mir zu einer Sichtweise verhalf, die an Weitsicht und Verständnis anknüpfen. Und wirklich viel Humor und Witz. Tiefgründig, nie oberflächlich. Lesenswert - David Bergen
Rückzug
(3)Aktuelle Rezension von: emeraldeyeInhaltsangabe des Verlags: Eine Kommune inmitten der kanadischen Einöde: Hier verbringt Familie Byrd gemeinsam mit anderen Sinnsuchenden die Ferien. Die Mutter, von Depressionen gequält, erhofft sich seelische Erneuerung. Der Vater versucht verzweifelt, am Alltag festzuhalten. Ein gescheiterter Schriftsteller, dessen Frau mit ihrem Geliebten angereist ist, will seinen Intellekt schärfen. Und die Jugendlichen wollen herausfinden, was die Zukunft für sie bereithält. Sie alle kreisen um sich selbst und sind doch nur auf der Suche nach dem wahren Leben. Aber ihr Dasein gerät erst richtig ins Wanken, als die siebzehnjährige Lizzy Byrd den jungen Ojibway-Indianer Raymond kennenlernt, der fern aller Normen und aller Akzeptanz in einer Hütte im Wald lebt. Aus Liebe wird Verzweiflung, aus Träumen wird jähe Gewissheit. Und plötzlich stehen die Urlauber am Rande einer zerbrechlichen Welt, in der Hautfarbe, Herkunft und die gerade geltende Moral alles verändern können. David Bergen hat viele, sehr viele Themen in seinen Roman "Rückzug" gepackt. Die allgemeine Sinnsuche und sexuelle Revolution der siebziger Jahre, die Unterdrückung der Ureinwohner des amerikanischen Kontinents, Jugendliche in der Pubertät, Ehekrisen, Sinnkrisen, das Aufbegehren gegen Vorurteile etc. Aber er kriegt es ziemlich gut hin, die Geschichte, die er erzählen will, nicht in der Fülle der Informationen untergehen zu lassen, indem er sich auf einige wenige Protagonisten konzentriert und durch sie die siebziger Jahre wiederauferstehen läßt. Dazu gehören Raymond, der Ojibway-Indianer, Lizzy, die mit ihrer Familie in der Kommune lebt, aber auch Nelson, der ältere Bruder von Raymond, der von "Weißen" zwangsadoptiert wurde und 10 Jahre weg war. Insbesondere die Gegenüberstellung der beiden indianischen Brüder, die sich als Kinder wie ein Ei dem anderen geglichen und öfter die Rollen getauscht haben, macht deutlich, was es bedeutet, auseinandergerissen und in unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen aufgezogen zu werden. Ihrer beider Präsenz provoziert viele andere Menschen in ihrem Umfeld dazu, Dinge zu tun, die sie so gar nicht tun wollten. Dass das nur tragisch ausgehen kann, ist folgerichtig und macht den Roman wahrhaftig. Anstrengend und teilweise unverständlich fand ich die Dialoge. Dass Menschen oft aneinander vorbeireden ist eine Binsenweisheit, aber dass sie sich in "Rückzug" so selten verständlich machen können, obwohl sie miteinander vertraut sind, wird als literarisches Stilmittel doch etwas zu sehr strapaziert. - Lily Konrad
Was andere nicht haben
(14)Aktuelle Rezension von: Fgoebke"SCHLAF NIE MIT DEINEM CHEF! Es sei denn, du arbeitest für Brad Pitt." Wortgewandt setzt Lily Konrad die Geschichte um Robin Huth fort. Inzwischen geschieden, führt er sein unkompliziertes Leben einfach weiter, wie er es vor der Ehe tat. Allerdings mit einer kleinen Änderung, inzwischen gehört ihm die Firma seinen Vaters - und zu allem übel, läuft es dort nicht gut. Auch bei Silvia, einer ehemaligen Angestellten und Affäre von Robin, läuft es alles andere als gut. Und wir vergessen auch nicht Ulrike, die Frau, die ein gemeinsames Kind mit Robin hat, von dem er nichts weiß. Aber wie könnte es anders sein: Die Fäden laufen zwangsläufig wieder zusammen, sodass auch alte "Probleme" wieder ins Rampenlicht gelangen. So holt Robin zB. Silvia zurück in die Firma Huth. Aber auch neue Gesichter gestalten den Roman recht interessant. Was man allerdings sofort merkt: Die "alten" Protas sind gewachsen. Sowohl an ihren Aufgaben, als auch an ihren Lebensumständen. Ein Punkt der mir richtig gut gefiel. Auch Mr. Huth auf Sex-Entzug und der ernsthaften Frage: Gibt es mehr als Sex? Ein toller Roman, mit der einen und anderen Wendung. Spritzig, sehr lebhaft und stellenweise humorvoll geschrieben, setzt die Autorin den zweiten Band für mich ein Stück weit über Staub von den Sternen. Lesen müsst ihr ihn selbst, wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht. Ich kann es nur empfehlen. Für mich mein Buch 2017 und das zu überbieten ist gering 😉. - Harry Robson
Das Mädchen da oben auf der Treppe ...
(24)Aktuelle Rezension von: missscorpioIch habe das Buch als Testleserin erhalten und möchte zuerst festhalten, wieso ich mich beworben habe. Natürlich ist der Inhalt der spannend und Biographien sind, gerade wenn sie aktuell und nicht aus prominenter Hand sind, immer spannend, weil man etwas für sein eigenes Leben daraus ziehen kann. Spoiler: Ja, kann man. ;)
Wieso ich mich aber beworben habe: Es ist der sehr packende Schreibstil des Buches, der klar und minimalistisch gerade die wichtigen Punkte trifft und dadurch fast poetisch wird. Sarkasmus und eine ordentliche Spur Galgenhumor widersprechen dem in keinster Weise. Und das macht das ganze Buch aus, das neben einer sehr spannenden und bewegenden Lebensgeschichte immer irgendwie die Balance hält zwischen dem eigenen Erleben und dem Beispiel, das es für diese Form von Ereignissen hat. Zwischen Hoch und Tief, Hoffnung, Freude und Verzweifeln, dem Sturz und dem Aufstehen ist es immer real und spannend, aber eben auch eine Anregung zum Nachdenken, über das Leben, sei des das eigene oder das Leben an sich.
- Stephen Kuusisto
Der Planet der Blinden
(4)Aktuelle Rezension von: BabschaDer 1955 an der amerikanischen Ostküste geborene und aufgewachsene Autor erleidet nach seiner Geburt durch eine Überversorgung mit Sauerstoff im Brutkasten eine irreparable Schädigung seiner Augen und startet seinen Weg ins Leben mit einem ganz geringen Restsehvermögen ("So bin ich also auf eine bittersüße Art blind. Ich sehe wie jemand, der durch ein Kaleidoskop blickt, meine Eindrücke von der Welt sind wúnderschön, aber weitgehend nutzlos"). Sein ignoranter Vater nimmt von der Behinderung einfach keine Notiz, seine depressive und später von Verfolgungswahn geplagte Mutter geht sogar noch weiter und verleugnet einfach jedwede Behinderung ihres Sohnes. So kommt es, dass der Junge -ob seiner Beschränkungen von Lehrern und Mitschülern verkannt und aufs Schlimmste drangsaliert- von klein auf so tut, als ob er sehen könne, hierbei aber körperliche und geistige Höllenqualen erleidet und immer wieder in lebensgefährliche Situationen gerät. Mangels Freundschaften zieht Stephen sich völlig in eine eigene Welt zurück und findet einzig in der Poesie sowohl Trost wie auch seine große lebenslange Leidenschaft ("Blind bin ich ein gemästeter Versager; trete ich als Sehender auf, balanciere ich auf einem furchterregenden Hochseil. Aber die Menschen werden mich nur mögen, wenn ich sehen kann"). Auch nach seinem Schulabschluss und auf einer Dozentenstelle für Creative Writing hält er die Illusion des Sehenden jahrelang aufrecht. Erst als er sich mit Mitte dreißig sein einziges Auge mit Restsehvermögen schwer verletzt und zuletzt arbeitslos dem Alkohol verfällt, dämmert ihm, dass er nur überleben kann, wenn er seine Behinderung endlich offen anerkennt und fachkundige medizinische und therapeutische Hilfe zulässt. Eine spezielle Einrichtung für Blinde und sein neues großes Glück, die Blindenhündin Corky, bewirken letztlich die Veränderung von einem unglücklichen, verzwéifelten zu einem weitgehend gefestigten und mit seinem Schicksal im Reinen lebenden Menschen. Ein schönes und sehr persönlich geschriebenes Buch, das dem Leser interessante und tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines blinden Menschen in Wechselwirkung mit seiner Umwelt gewährt. Lesenswert. - 8
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