Bücher mit dem Tag "wahrhaftigkeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "wahrhaftigkeit" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.377)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Vereinfacht: Der Protagonist, ein "Nerd" im Bereich alter Sprachen und Poesie, stößt in einem Antiquariat zufällig auf ein portugiesisches Buch, das Worte enthält, von denen er so ergriffen ist, dass er sein jetziges Leben Hals über Kopf aufgibt und sich auf die Suche nach dem portugiesischen Schriftsteller jenes Buches begibt, dem "Goldschmied der Worte". Die Reise geht nach Lissabon. 

    In Lissabon erfährt er, dass der Schriftsteller schon lange tot ist. Dennoch versucht er, dessen Werdegang, ja dessen Leben insgesamt, zu rekonstruieren, v. a. indem er Personen kontaktiert, die mit ihm seinerzeit zu tun hatten. Zwischenzeitlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Bekannten, sodass er kurzzeitig in seine Heimatstadt zurückfliegt. Dort merkt er, dass er sich am völlig falschen Ort befindet. Er verliert seinen Platz in der Welt vollständig. Er fliegt zurück nach Lissabon.

    Die Suche nach jenem Schriftsteller wird viel zu ausführlich beschrieben und, vor allem, lässt sie überhaupt keinen rationalen Sinn erkennen. Warum sollte jemand sein Leben aufgeben, um einen Schriftsteller aus der Ära des Salazar-Regimes zu suchen, der schon seit Jahrzehnten tot ist? Es wird angedeutet, dass der Protagonist Angst davor hat, in seinem Leben nicht das getan zu haben, wonach sein Inneres gerufen hat, ja generell auf seine eigene Seele überhaupt keine Rücksicht genommen zu haben. Das will er jetzt, ad hoc, nachholen. Wie von einer Tarantel gestochen. Beschrieben wird ebenfalls, welche Schwäche er für Sprache und Poesie insgesamt hat. 

    Und dennoch macht das keinen Sinn. Oder doch, und zwar unter folgendem Gesichtspunkt: Der Protagonist spürt unterbewusst, dass sein Leben zu Ende geht, und zeigt Verwirrungssymptomatiken, die in diese überstürzte und sinnfreie Reise nach Lissabon münden. Beschrieben werden Schwindelanfälle, die immer mehr und mehr werden. Der Protagonist geht zum Arzt. Es wird nicht explizit benannt, dass er todkrank ist. Das ist aber, meiner Meinung nach, eindeutig so zu interpretieren, in der Hinsicht, dass ihm am Ende der Geschichte tatsächlich auch bewusst wird, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 

    Insgesamt ein trauriger, viel zu ausführlich beschriebener letzter Weg eines todkranken, verwirrten Mannes. 



     



  2. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.330)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  3. Cover des Buches Maria Stuart (ISBN: 9783872910110)
    Friedrich Schiller

    Maria Stuart

     (557)
    Aktuelle Rezension von: Woerterschloss_

    Schulbuch, Pflichtlektüre... Naja, normalerweise kann mich das, was ich für die Schule lesen "muss" tatsächlich nicht so überzeugen. Nicht, dass ich die Romane/Dramen schlecht finde, auch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum vieles "älteres" heutzutage noch gelesen werden soll, aber die Geschichten konnten nie dieses brennende Begeisterung in mir wecken, die mich privat dazu bringt, Seite um Seite umzublätter, ohne zu merken wie die Zeit vergeht, gar zu vergessen, dass ich überhaupt lese, und die Figuren nicht nur vor meinem inneren Auge lebending werden, sondern tatsächlich neben mir zu stehen scheinen. "Maria Stuart" war aber wider Erwarten anders als die Schullektüren, die ich bisher gelesen habe. 

    Zugegebenermaßen war ich anfangs recht skeptisch, denn das Lesen von Schillers "Die Räuber" war wirklich ein Kraftakt für mich und auch als ich die ersten Szenen dieses Dramas gelesen habe, hat mir die nicht so leicht zugängliche Sprache zu schaffen gemacht und vor allem wie unfassbar lang ich fürs Lesen gebraucht habe. Auch dass Figuren an verschiedenen Stellen anderes genannt wurden oder über sie gesprochen wurde, während sie nicht anwesend oder überhaupt noch nicht aufgetreten waren, hat es kompliziert gemacht. Das fehlende geschichtliche Hintergrundwissen hat das Ganze nicht vereinfacht.

    Mit diesen Schwierigkeiten bin ich allerdings zunehmend gut zurecht gekommen, was den Lesefluss natürlich ungemein verbessert hat. Ich habe angefangen, weit über die vorgegebenen Szenen hinauszulesen, weil ich tatsächlich wissen wollte, wie es weiter geht. 

    Auch für die Figuren sind immer lebendiger geworden, sodass ich nicht wie anfangs verwirrt war, sondern ein Gefühl für sie bekommen habe, sie einschätzen konnte und gespannt war, welche Entscheidungen sie treffen würden.

    Was auch zu meinem Vorteil war, war, dass mir Schauplatz und Handlungszüge nicht so fremd waren, da ich auch sonst sehr gerne Romane lese, die an Königshöfen spielen, in denen Intrigen und Macht, Familie und Liebe eine große Rolle spielen. 

    Auch das sie Emanzipation der Frau eine so große Rolle gespielt hat, hat mir sehr gut gefallen, da ich das nicht erwartet hätte - gerade da es sich um so ein "altes" Drama handelt. Jedoch waren Maria und Elisabeth beides starke Frauenfiguren und insbesondere erstere auch in anderen Bereichen ein Vorbild. 

  4. Cover des Buches Werde zur besten Version deines Selbst (ISBN: 9783960515180)
    Tanja Schade-Strohm

    Werde zur besten Version deines Selbst

     (8)
    Aktuelle Rezension von: LaSonrisa
    Inhaltsangabe

    Wie wäre es, wenn der Zugang zu unserem Selbst und zu unserer Bestimmung vor allem mit Klang, Frequenz und Stimmung zu tun hat? Betrachten wir es einmal so: Jeder Mensch ist ein (Musik-) Instrument des Kosmos mit einer individuellen Frequenz und einem eigenen Ur-Klang. Doch ist dieser – z.B. durch negative, unverdaute Kindheits- und Lebenseindrücke – verstimmt, dann ist es schwer den eigenen Platz im Leben zu finden. Wer dieses Buch öffnet, wird ganz individuell wieder gestimmt und kommt mit der besten Version seines Selbst in Kontakt.

    Denn dieses Buch strukturiert sich beim Lesen für jeden von uns neu. Niemand muss es von vorne nach hinten lesen. Sein einzigartiger Aufbau erlaubt, dass sich jeder seiner aktuellen Situation, Interessens- und Bedürfnislage folgend, frei hindurch bewegen kann. Und den eigenen Erkenntnisweg wie von selbst findet.

    Meine Meinung

    Tanja Schade-Strohm gibt in 39 Patches einen Einblick in verschiedene ganzheitliche Energie- und Heilmethoden, die sehr durch östliche Philosophie beeinflusst sind. Darunter gehören zum Beispiel die Urklangmeditation und das Feng Shui.

    Sie macht uns deutlich, dass wir nicht Opfer unserer Umstände oder der Meinungen anderer Menschen sind. Wir selbst können alle etwas dafür tun, zur besten Version unseres Selbst zu werden, indem wir uns unseres Selbst bewusst werden und achtsam mit unseren ganz persönlichen Talenten, Fähigkeiten und Vorlieben umgehen. Auch macht die Autorin uns deutlich, dass wir keinem Selbstverbesserungwahn unterliegen müssen und es nicht wichtig ist, wie erfolgreich wir nach Maßstäben sind, die uns unsere Umwelt vorgibt. Denn wir werden nie auf lange Sicht glücklich sein, wenn wir uns wie im falschen Film fühlen, weil wir ständig gegen unsere Intuition handeln, nur um Anderen gerecht zu werden.

    Die schädlichen und energieraubenden Glaubssätze, die uns seit unserer Kindheit eingetrichtert wurden, wie "Du bist nicht gut genug", "XYZ hat schon das und das erreicht"  oder "Das kannst du doch gar nicht" hindern uns oft daran, genau das zu tun, was wir lieben und unsere Talente und Fähigkeiten zu leben.

    Das Buch gibt einen Einblick in Techniken, die uns helfen, uns von negativen Gedankenmustern zu befreien und wieder auf eine Frequenz der Liebe, Selbstachtung und Bestimmung zu gelangen.

    Die Gedankenanstöße in diesem Schätzkästchen an Inspirationen sind wie eine Tür in ein befreites Leben, doch den Weg dahin muss jeder selbst gehen.

    Einiges Angesprochene kannte ich schon, anderes wiederum war mir neu und hat mich zu weiterer Forschung über die Themengebiete angeregt. Ich hatte einige "AHA"-Momente und fühlte mich beim Lesen jedes Patches sehr inspiriert und oft auch tief berührt.

    Tanja-Schade-Strohm sieht sich als Vermittlerin zwischen den Welten und so handeln einige Patches von ihrer Tätigkeit als Medium. Man spürt ihren Bezug zur geistigen Welt sehr und wer dafür ganz und gar nicht offen ist, könnte beim Lesen so manche Unstimmigkeit spüren. Ich persönlich glaube, dass es viel mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als wir uns vorstellen können und so habe ich diese Abschnitte über die geistige Welt mit großem Interesse und Neugier gelesen.

    Viele praktische Tipps zum Umgang mit Menschen in Konfliktsituationen und zahlreiche Beispielkonversationen runden das Buch ab und sind praktische Leitfäden für mehr Harmonie in Konversationen.

    Fazit

    Ich habe mir sehr viel Zeit mit dem Lesen des Buches gelassen (fast ein halbes Jahr um genau zu sein), weil es meiner Meinung nach kein Buch ist, das man mal schnell nebenbei liest, sondern eines, das wirklich tief im Inneren wirkt, wenn man sich Zeit lässt und sich wirklich Gedanken über das Gelesene macht. Ich kann es jedem, der für die Themen Quantenmechanik, östliche Philosophie, ganzheitliche Energie- und Heilmethoden, das Gesetz der Anziehung und die geistige Welt interessiert, sehr empfehlen.

  5. Cover des Buches Das Buch vom Lachen und Vergessen (ISBN: 9783596197408)
    Milan Kundera

    Das Buch vom Lachen und Vergessen

     (58)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    "Ich gehe jetzt mit einem Mädchen, das heisst mit einer Frau. Sie ist die Frau eines Metzgers".

    Das gefiel Goethe, und er lachte sehr freundschaftlich.

    Sie verehrt Sie. Sie hat mir eines Ihrer Bücher gegeben, damit Sie ihr eine Widmung hineinschreiben".

    "Geben Sie her" sagte Goethe und nahm dem Studenten den Gedichtsband aus der Hand. Er schlug ihn auf der Titelseite auf und fuhr fort " Erzählen Sie mir von ihr. Wie sieht sie aus? Ist sie schön?

    Im Angesicht Goethes konnte der Student nicht lügen. Er gestand dass die Metzgersfrau keine Schönheit war. Zudem sei sie lächerlich angezogen. Sie sei den ganzen Tag durch Prag spaziert, mit grossen Korallen um den Hals und schwarzen Abendschuhen, wie man sie schon lange nicht mehr trage.

    Goethe hörte dem Studenten mit aufrichtigem Interesse zu und sagte wehmutsvoll "das ist wunderbar"

    [...] "Wie gut ich Sie verstehe" sagte Goethe. "Gerade solche Details sind es, schlecht gewählte Kleider, ein kleiner Mangel am Gebiss, eine bezaubernde Spontaniät der Seele, die eine Frau wirklich und lebendig machen"


    aus der Kurzgeschichte 'Lítost' welche es mir sehr angetan hat.

  6. Cover des Buches Nein aus Liebe (ISBN: 9783407229403)
    Jesper Juul

    Nein aus Liebe

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Annette126

    ❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤


    Rezension zu "Nein aus Liebe" Klare Eltern - starke Kinder


    Erfahrensgut


    Jonas, der kleine Pinguin mag gerne verschiedene Eissorten. Er fragt seine Eltern, ob sie ihm 5 Eiskugeln geben können. Beide überlegen ernsthaft, ob sie dies tun wollen....


    Wie wird die Antwort seiner Eltern darauf sein?🤔


    In meinen Augen ist es ein pädagogisch sinnvolles Buch, was die Erziehung der Kinder angeht.


     Ich finde es durchaus sinnvoll, wenn Eltern zu ihrem Kind auch mal zwischendurch NEIN sagen, wenn Kinder eine Frage an sie haben.


    Das prägt sich dabei auch gut im Bewusstsein der Kinder ein. Und auch dem Verständnis der Kinder gegenüber ist es gut. Damit sie für die Entwicklung lernen.


    Mein Herz hat es auf jeden Fall gewonnen und es bekommt heute die süssen 5 Sterne von mir.


    ❤pädagogisch empfehlen kann ich es Jedem von Euch❤


    💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗💗

  7. Cover des Buches 50 Engel für das Jahr (ISBN: 9783451033650)
    Anselm Grün

    50 Engel für das Jahr

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Anita27a
    Ein sehr spirituelles, sehnsuchtsvolles Buch zum immer-mal-wieder reinschaun. Für alle, die an mehr glauben als das was sie sehen.
  8. Cover des Buches Deine kalten Hände (ISBN: 9783746637310)
    Han Kang

    Deine kalten Hände

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Eines Tages verschwindet der Künstler Jang Unhyong spurlos - zurück bleiben nur seine angefertigten Gipsabdrücke und ein dicht beschriebenes Buch, in dem er sein Leben bis zu seinem Verschwinden aufgezeichnet hat. Das Buch offenbart sowohl sein künstlerisches Schaffen, als auch seine innere Einsamkeit. Kann seine Schwester den Bildhauer mithilfe seiner Memoiren und einer Schriftstellerin finden?


    "Deine kalten Hände" von Han Kang, aus dem Koreanischen übersetzt von Kyong-Hae Flügel, hat wohl das schönste Buchcover, das ich kenne - und nach dem Lesen kann ich sagen, dass es auch wirklich wunderbar zum Inhalt des Romans passt! Han Kang schreibt von Masken, die der Künstler Jang Unhyong seinen Mitmenschen gerne vom Gesicht reißen würde, von Händen, die er immer als Erstes bei einem Menschen betrachtet, von Hohlräumen und Leerstellen, die er mit seiner Kunst hervorheben und teils ausfüllen möchte. Dabei ist die Geschichte höchst befremdlich, die Autorin schreibt nüchtern vom Eingipsen teils ganzer Frauenkörper - eine sehr schmerzhafte und entwürdigende Prozedur -, von Essstörungen, Kunst und vor allem: Einsamkeit. Der Protagonist teilt mit seinen Modellen nämlich vor allem sein Dasein als Außenseiter, als "Außerirdischem", wie er sich selbst nennt.


    "Deine kalten Hände" hat mich letztlich nicht wirklich überzeugt - zu unnahbar war Jang Unhyong als Figur für mich, zu seltsam die Entwicklung der Geschichte. Nichts desto trotz habe ich das Buch mit Faszination sowie Interesse gelesen und war vor allem vom Zweiten von drei Teilen sehr erschüttert. Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen, sicherlich ist "Deine kalten Hände" aber ein Roman, den ich so schnell nicht vergessen werde.

  9. Cover des Buches Sprechen wir über Preußen (ISBN: 9783784450360)
    Joachim Fernau

    Sprechen wir über Preußen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Tobias_Damaschke
    Preußen.

    Bei diesem Wort haben sehr viele erst einmal eher negative Konnotationen. Im Gleichschritt marschierend, Pickelhauben auf dem Kopf, Weltkriege, deutscher Militarismus.

    Das war aber jahrhundertelang ganz anders. Preußen, wie man in diesem herrlich kurzweiligen Schmöker erfährt, machte seit seiner Entstehung immer wieder grundlegende Wandel durch, doch zentrale Eigenschaften der "Preußen" blieben immer wieder sehr ähnlich. In diesem Buch geht es natürlich auch um den Untergang Preußens, es geht am Ende auch um den Niedergang des preußisch geprägten Teil Deutschlands - aber das Jahresdatum ist nicht 1945, soviel kann ich schon mal verraten.
    Und davor passierte so viel. So viel, wovon alles erzählenswert ist. Fernau, der sich selbst Preuße nennt und immer wieder einen unverhohlenen Stolz auf dieses einstmals so mächtige Königreich durchblitzen lässt, zeigt auf, dass die typisch preußischen Tugenden -Disziplin, Gründlichkeit, Ehrlichkeit und ja, auch Toleranz - wirklich nicht viel mit Pickelhauben und Stechschritt zu tun hatten. Es geht in diesem knapp 300 Seiten starken Buch über einen etwas anderen Blickwinkel auf den untergegangenen Staat in Mitteleuropa, der trotz seines ironischen Untertons auch kritische Punkte anspricht und nie den Anspruch formuliert, ein wichtiges historisches Werk zu sein - denn es will einfach über die Geschichte Preußens informieren und das auf eine meistens sehr unterhaltsame Weise.

    Zu beachten ist jedoch das Alter des Buchs - einige Passagen sind sicherlich nicht das, was man heutzutage unter "politischer Korrektheit" versteht - und vor allem auch der Autor selbst, der alles andere als unumstritten ist.

    Als Einstieg für alle, die sich für Preußens Geschichte interessieren, ist dieses Buch aber zu empfehlen. Wer deutlich tiefer in die Materie eintauchen will und sich besonders auch über die umstritteneren Aspekte Preußens informieren will , wird sich aber eher andere, umfangreichere Bücher suchen müssen.
  10. Cover des Buches Worte des Friedens (ISBN: 9783451382734)
  11. Cover des Buches Die Kunst, ein freundlicher Mensch zu sein (ISBN: 9783455500226)
    Stefan Einhorn

    Die Kunst, ein freundlicher Mensch zu sein

     (2)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „Für mich ist ein freundlicher Mensch jemand, der ethisches Handeln verinnerlicht hat.“ (S.15)

    Zum Inhalt:


    In Stefan Einhorns Buch geht es, wie der deutsche Titel suggerieren mag nicht um den Begriff „Freundlichkeit“, wie man ihn im Deutschen i.d.R. versteht, sondern vielmehr um den jenen der Ethik im Handeln, resp. der Interaktion mit seinen Mitmenschen.

    Dabei entwirft der Autor durchaus gute Ansätze, die leider durch eine all zu oft polemisierende Sprache und brüchige Argumentationsketten torpediert werden. Man wird während der gesamten Lektüre den unterschwelligen Verdacht nicht los, dass es letzten Endes, schält man all die doch recht durchsichtigen „Argumente“ ab, darum geht, selbst Erfolgt zu haben – wie auch immer man diesen zu definieren gewillt ist – („Was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst.“ (S.16), kulminierend in teilweise vollkommen deplazierten und abstrusen Analogien, wie z.B.: „Gute Taten sind wie Drogen nur ohne Nebenwirkungen.“ (S.134)

    Wendungen wie „Man hat Versuche durchgeführt…“ (S.136) und die exzessive Verwendung von Zitaten von Kapazitäten wie Sigmund Freud, Christopher Dawson oder Yehuda Bauer sollen dem Text den Anstrich (natur-)wissenschaftlicher Seriosität geben, die sich bereits in folgendem Satz wieder ad Absurdum führt: „Unser ethischer IQ beziffert unsere Fähigkeit, Gutes zu tun.“ (S.18)

    Nichts desto trotz lohnt sich ein Blick in den Text, wissend, dass man sich in der Art des Eklektikers verfahrend das Positive – und dessen gibt es durchaus einiges – herausnehmen sollte. So kann man der Aussage, „Die Fähigkeit, seine Mitmenschen gut zu behandeln, ist eine Form von Intelligenz.“ (S.58), nur voll inhaltlich anschließen, hoffend, dass daraus von vielen die entsprechenden Schlüsse in die alltäglichen Handlungen einfließen mögen.

    Fazit:


    Des Eindrucks, einen amerikanischen Ratgeber à la „Die Kraft des positiven Denkens“ in Händen zu halten konnte ich mich spätestens ab des ersten Viertel des Buches nicht mehr erwehren. Karl-Heinz Heidtmann schreibt es in seiner Rezension sehr treffend: „Schon nach wenigen Seiten fühlte man sich denn auch eher an einen US-amerikanischen Autor erinnert als an einen schwedischen: Die vielen berichteten Beispiele eigenen Erlebens („Als ich einmal einen Vortrag über Ethik hielt, kam nach der Veranstaltung eine Frau zu mir nach vorn und …“), das Markenzeichen US-amerikanischer Erfolgsliteratur à la „Wie man Freunde gewinnt: Die Kunst beliebt und einflussreich zu werden“ (Dale Carnegie) sind mein Ding zugegeben nicht.“ Dem bleibt nicht viel hinzuzufügen. Interessant im Zusammenhang mit Integrität, Wahrheit, Lüge und dem Anspruch als wahrhaftige Entität in der Gesellschaft zu agieren wäre noch der Verweis auf ein Buch, welches sich ebenfalls mit genau diesem Dilemma beschäftigt: „Der Wille zum Schein“ – Philosophicum Lech (Hrsg. Konrad Paul Liesmann).


    Zum Buch:


    Der Band aus dem Verlag Hoffmann und Campe zeichnet sich durch eine solide Verarbeitung sowohl im Buchblock, wie auch in den Buchdeckeln, bis hin zum Schutzumschlag aus. Die etwas sehr grellen Farben, welche für letzteren gewählt wurden, sind Geschmackssache. In Puncto Textgestaltung und Typografie wurde aus der Janson und der Meta gesetzt und Wert auf Klarheit und zügigen Lesefluss gelegt, was durchwegs gelungen ist. Die Wertigkeit unterstreicht auch die Haptik des Bedruckstoffes, der für die 240 Seiten gewählt wurde.
  12. Cover des Buches Das Glück, wie es hätte sein können (ISBN: 9783888979279)
    Véronique Olmi

    Das Glück, wie es hätte sein können

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Sookie70
    Serge, verheiratet mit der schönen, um vieles jüngeren Lucie und Vater von zwei wohlgeratenen Kindern, verliebt sich auf den ersten Blick: In Suzanne, die Klavierstimmerin. Sie ist so anders als seine Frau.

    Er folgt ihr, er verführt sie, er gängelt sie - und sie lässt es geschehen...

    Begegnungen und Trennungen, Leid und Zugeständnisse, Vernunft und Affekt teilen sich die Bühne in dieser etwas ungewöhnlichen Pariser Liebesgeschichte.

    Suzanne schildert ihre Sicht der Dinge in der Ich-Form. Das erzeugt eine seltsame (wahrscheinlich von der Autorin gewollte) Diszanz zu jenen Passagen, in denen über Serge erzählt wird.

    Tatsächlich bleibt die Geschichte der beiden Liebenden für mich eigenartig distanziert bis zuletzt. Die Begriffe Liebe, Beziehung, Ehe, Familie und Herkunft bilden in diesem- ein bisschen tragischen -  Roman die Leitfäden für die gekonnte Schilderung einer "amour fou", und zwar mit für mich gar nicht so unerwartetem Ende...


  13. Cover des Buches Wahrhaftigkeit (ISBN: 9783981517101)
  14. Cover des Buches Der Pinocchio-Test (ISBN: 9783940461063)
    Rainer Nahrendorf

    Der Pinocchio-Test

     (1)
    Aktuelle Rezension von: alma
    "Ein halb leeres Glas Wein ist zwar zugleich ein halb volles, aber eine halbe Lüge mitnichten eine halbe Wahrheit." Was Jean Cocteau hier in einem Bonmot unterzubringen vermag, dafür lässt sich Rainer Nahrendorf zwar fast 150 Seiten lang Platz - Einbußen an Prägnanz und Stimmigkeit sind jedoch nicht zu vermelden! "Wie viel Lüge verträgt die Politik" kommt als Untertitel zum fast heimelig anmutenden "Pinocchio-Test" erstmal recht reißerisch daher, stellt sich aber schon nach wenigen Seiten als die einzig sinnhafte Frage dar: Was ist uns in den letzten Jahren eigentlich alles so Blaues vom Himmel gelogen worden und – ist er deshalb jetzt so grau? Scherz beiseite – in den vergangenen zwanzig Jahren Bundesdeutscher Geschichte gab es zwei große Steuerlügen, rund ein halbes Dutzend geplatzter Koalitionsversprechen und darüber hinaus eine hier endlich mal bezifferte Summe an Halbwahrheiten, Schönredereien und Reformreformationen. Zur „Illustration“ all jener Merkwürdigkeiten kommen neben hinlänglich bekannten Figuren des öffentlich-politischen Geschehens auch ein römischer Philosoph, ein amerikanischer Präsident und die wunderbar trockene Ingeborg Bachmann („Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar.“) zu Wort – wer könnte mehr wollen? Ein wunderbares Kapitel widmet sich zudem der Rolle der Medien im Turnunterricht der Polit-Strategen, ein weiteres fragt im Gespräch mit Kurt Biedenkopf ganz pragmatisch: „Wie viel Wahrheit verträgt der Wähler?“ (oder die Wählerin) und schließlich muss sich der Leser damit auseinandersetzen, dass es „den Wähler“ genauso wenig wie „den Politiker“ gibt bzw. damit, dass das Wirkprinzip von Demokratie diversesten Faktoren unterliegt. „Ein streitbares Plädoyer für Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit“ sagt die Buchrückseite, und ich glaube, da hat sie recht. Viel Vergnügen!
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