Bücher mit dem Tag "wales"

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295 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

    (1.288)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Sturz der Titanen" ist der erste Roman der dreiteiligen "Jahrhundert-Saga" von Ken Follett. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der erste Weltkrieg und dessen Vorgeschichte.

    Erzählt wird die Geschichte verschiedener Protagonisten in England, Deutschland, Russland und den USA; diese erleben alltägliche und historische Ereignisse und Entwicklungen aus ihrer jeweiligen individuellen Perspektive. Im Laufe des Romans verknüpfen sich die einzelnen Handlungsstränge langsam miteinander und ergeben ein Gesamtbild.

    Freunde historischer Romane werden die gesamte Reihe mögen, deren zweiter und dritter Teil noch besser sind als Teil eins.

  2. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783548063270)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

    (3.709)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Emma und Dexter verbringen während ihres Abschlusses, der 15. Juli, eine Nacht miteinander. Doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege wieder. Seit dem versuchen sie sich über die nächsten zwanzig Jahre, immer am 15. Juli zu treffen. In dieser Zeit durchleben sie verschiedene Schicksalschläge gemeinsam, aber können sich nicht gegenseitig ihre wahren Gefühle für einander gestehen……

    Habe das Buch gelesen, da mir die Grundidee der Story gefallen hat ... zwei Menschen begegnen sich über mehrere Jahre am selben Tag!

    Von Seite 1 bis zum Ende, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man baut ziemlich schnell eine emotionale Bindung auf. Selbst wenn einer der beiden mal eine Fehlentscheidung trifft, ist diese immer nachvollziehbar. Zum Ende lief mir während des Lesen schon mal die ein oder andere Träne.

    Absolut empfehlenswert!

  3. Cover des Buches Die Insel der besonderen Kinder (ISBN: 9783426520260)
    Ransom Riggs

    Die Insel der besonderen Kinder

    (2.130)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Normalerweise mache ich ja einen großen Bogen um Buchreihen, die noch nicht abgeschlossen sind, denn am liebsten lese ich sie in einem Rutsch durch. Nicht selten passiert es, dass aus irgendwelchen Gründen eine Buchreihe nicht beendet wird. Sei es, weil der Autor gesundheitlich nicht in der Lage ist weiterzuschreiben oder schlimmstenfalls sogar verstorben ist. Vielleicht ist dem Autor aber auch die Lust an seinem Projekt vergangen oder er steckt in einer Schaffenskrise, aus der er keinen Ausweg findet. Oder er hat sich eine so goldene Nase mit der Verfilmung der Serie „Game of Thrones“ verdient, dass er finanziell ohnehin ausgesorgt hat. Es kann aber auch passieren, dass die Übersetzung einer Reihe seitens des deutschen Verlags eingestellt wird, da die Verkaufszahlen unter den Erwartungshaltungen liegen. Zum Glück ist dies hier alles nicht der Fall. Die Jugendbuchreihe „Die besonderen Kinder“ von Ransom Riggs weist in Deutschland aktuell fünf Bände auf. Der sechste und letzte Band der Reihe erscheint heute in den USA und wird voraussichtlich Ende diesen Jahres auch auf Deutsch erhältlich sein. Ich habe aber vorerst den ersten Band „Die Insel der besonderen Kinder“ gelesen. Es erschien 2013 auf Deutsch, ist dem Urban Fantasy, mit einer gewissen Portion an Horror, zuzuordnen und wurde 2016 von Tim Burton, dem Meister des kunterbunten Gruselfaktors, mit Asa Butterfield und Eva Green in den Hauptrollen verfilmt. 

    Der 15-jährige Jacob Portman, kurz Jake, lebt als Einzelkind mit seinen Eltern Maryann und Franklin in Englewood im US-Bundesstaat Florida. In der Schule ist er ein Außenseiter, sein einziger Freund ist der Punker Ricky Pickering. Nebenbei jobbt er in einer Drogerie, deren Kette zu seinem Familienimperium gehört. Das einzig Außergewöhnliche, das er erlebt hat, sind die fantastischen Geschichten, die sein Großvater Abraham ihm von seiner Kindheit in einem speziellen Waisenheim erzählt hat. Dort sollen Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten und einer noch ungewöhnlicheren Heimleiterin gelebt haben. Als eines Tages sein Großvater unter mysteriösen Umständen verstirbt und niemand ihm glauben möchte, dass er ein Monster gesehen hat, wird Jacob zum Psychologen Dr. Golan geschickt. Dieser ermutigt ihn, die Wurzeln seines Großvaters Abraham, kurz Abe, zu erforschen, um sein Trauma zu bewältigen. So reist Jake mit seinem Vater auf die fiktive englische Insel Cairnholm, auf der sich Abes ehemaliges Waisenheim befinden soll. Dabei beschleicht ihn das Gefühl, dass sein Großvater ihm möglicherweise doch keine Märchen erzählt hat. 

    Noch vor dem Prolog findet sich ein Zitat von Ralph Waldo Emerson, das von der Vergänglichkeit allen Lebens handelt. Emerson war ein US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller im 19. Jahrhundert. Er war ein offener Gegner der Sklaverei und pflegte ein intellektuell freundschaftliches Verhältnis mit dem damaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln. Emerson kommt aber nicht nur mit diesem Zitat vor. Jacob erhält von seinem Großvater zu seinem 16. Geburtstag im zweiten Kapitel auch eine Ausgabe der gesammelten Werke des Schriftstellers.

    „Gerade als ich mich an den Gedanken zu gewöhnen begann, dass dieses Leben keine großen Abenteuer für mich bereithalten würde, geschah etwas Seltsames.“, ist der erste Satz des Prologs, der absolutes Kultpotenzial und einen großen Wiedererkennungswert hat. Meiner Meinung nach reiht sich dieser sehr weit vorne bei den schönsten ersten Buchanfängen ein. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jacob im Präteritum. Mit knapp über 400 Seiten und 11 Kapiteln plus Prolog sind die Kapitel verhältnismäßig lang.

    Jacob wird als blasser, dünner Junge mit schwarzen Haaren beschrieben. Er gilt in der Schule als Außenseiter ohne nennenswerte Talente. Allerdings besucht er in der Schule ein paar Kurse für überdurchschnittlich begabte Schüler, weswegen er auch den Groll mancher Rüpel auf sich zieht, gegen die er sich aufgrund seiner Statur nicht wehren kann. Deswegen ist er bestrebt, möglichst nicht aufzufallen. Dass er jedoch besondere Fähigkeiten besitzt, wird ihm erst im Verlauf des Romans bewusst.

    Riggs Schreibstil ist bündig, präzise und unverschnörkelt. Es gelingt ihm, eine mysteriöse, teils düstere, Atmosphäre zu kreieren, ohne sich in Details zu verlieren. Das Tempo ist recht entschleunigt, es kommt aber dennoch keine Langeweile auf, sondern bleibt kontinuierlich unterhaltsam und flüssig. Jacobs spitzer und sarkastischer Humor setzt dem Ganzen noch die Kirsche auf. Besonders gut verwischt Riggs die klassischen Grenzen der Urban Fantasy zwischen realer und übernatürlicher Welt. Für jedes unerklärliche Phänomen finden Jacobs Eltern oder sein Psychiater eine ansatzweise plausible Erklärung. So werden die Monster, die Abe in seinen Erzählungen gejagt haben soll, zu Nazis, gegen die Abe sich als polnischstämmiger Jude in den 1940er-Jahren wehren musste und die besonderen Kinder waren in jener Weise besonders, weil sie wie Abe ebenfalls Juden waren und aus den deutschen Besatzungsgebieten flüchten mussten. Abes Geschichten entspringen also eher seiner Vergangenheit dekoriert mit blühender Fantasie. Auch Jakes Behauptung ein Monster mit Tentakeln gesehen zu haben, wird als Halluzination aufgrund psychischen Stresses deklariert. Zudem werden neben Fantasy- auch manche Horrorelemente mit einbezogen, die für ein Jugendbuch ungewöhnlich finster anmuten. So werden nicht nur unheimliche Monster, sondern auch eine zerfetzte Leiche oder Tierkadaver beschrieben, die nichts für schwache Nerven sind. Als empfohlenes Lesealter wird häufig 12 bis 17 Jahre angegeben. Für Zartbesaitete ist dies aber stellenweise nichts, deswegen würde ich die Bücher tendenziell eher für Leser im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren empfehlen. Ich fand diese Passagen aber extrem fesselnd und konnte mich sehr schnell in dem Buch verlieren.

    Ein auffallendes Highlight sind die zahlreichen antiken Fotografien aus Riggs privater Sammlung, die die Geschichte begleiten und optisch untermalen. Viele davon zeigen Menschen. Manche Aufnahmen sind mysteriös, manche sogar unheimlich. Auf einigen Fotos lässt sich nur schemenhaft etwas erkennen. „Die Insel der besonderen Kinder“ entstand übrigens durch die Idee Riggs‘ Lektors eine Geschichte auf Basis seiner Fotokollektion zu schreiben. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.

    Wie anfangs erwähnt, wurde dieses Buch 2016 vom Kultregisseur Tim Burton verfilmt, von dem ich vor allem die Stop-Motion-Filme liebe. Die Kritiken fielen teilweise gut, manchmal aber auch eher mäßig aus. Kritisiert wurden vor allem die streckenweise schlechten CGI-Effekte, die unterschiedlich starken schauspielerischen Leistungen und das unglaubwürdige Ende. Insbesondere als Buchverfilmung ist der Film allerdings eine Enttäuschung. Er lief Anfang des Jahres erstmals im deutschen Free TV. Ich habe ihn mir im Rahmen dieser Recherche bei einem Streamingdienst angeschaut und finde, dass Buch und Film insgesamt, aber primär an völlig unnötigen Stellen, zu sehr voneinander abweichen. Beispielhaft nenne ich drei Faktoren, die mich besonders gestört haben, wobei es selbstverständlich noch weitere Abweichungen gibt. Erstens: Der Einbau von Frauen in den Film, die ursprünglich männliche Figuren aus dem Buch ersetzen. Als Jacob einen Anruf seines Opas erhält, fährt er im Buch gemeinsam mit seinem Freund Ricky zu Abes Haus. Im Film wird Jake dagegen von einer Arbeitskollegin aus der Drogerie gefahren, obwohl er im Buch ein durchwachsenes Verhältnis zu seinen Kollegen hat. Dasselbe geschieht mit Dr. Golan, der im Buch ein Mann, im Film aber eine Frau ist, was aus einem speziellen Grund erst recht keinen Sinn macht. Also, warum? Wollte Burton die Frauenquote erhöhen? Mit den Produktionskosten kann das jedenfalls nichts zu tun haben und ich finde es schade, dass der verrückte Ricky aus dem Film gestrichen wurde.

    Zweitens: Die Umsetzung der besonderen Kinder. Denn auch hier gibt es zu viele Abweichungen. Manche Kinder sind sehr nah an der Buchvorlage, beispielsweise Horace, Claire oder die Zwillinge. Besonders dämlich ist aber die Vertauschung der Fähigkeiten von Emma und Olive, was weitreichende Folgen für den Plot hat. Außerdem ist Olive deutlich älter als im Buch. Drittens: Die völlig unterschiedlichen Enden. Auf mich wirkt es so, als sei Burton das Buchende nicht spektakulär genug gewesen. Stattdessen bastelt er sich ein überzogenes, fast schon albernes Finale zurecht. Das Schlimmste daran ist aber, dass, um dieses Ende zu konzipieren, inhaltlich nicht nur Aspekte aus „Die Insel der besonderen Kinder“ verwendet wurden, sondern auch aus den Fortsetzungen. Wer also den Film schaut, wird demnach über den ersten Band hinweg gespoilert, was für die Leserschaft ein Unding ist. Kurzum, der Film ist insgesamt passabel, aber eine unnötig schlechte Buchverfilmung.

    Das Ende des Jugendbuches dagegen ist deutlich passender, unvorhersehbarer und nicht so unbegründet knallbunt. Auch wenn es nicht das atemberaubendste Finale ist, das ich je gelesen habe, bin ich doch voll zufrieden. Die Geschichte bricht dann recht abrupt ab, ohne Cliffhanger und ohne Epilog, sodass man einfach das Gefühl hat, dass dies nicht das Ende gewesen sein kann und viele Fragen offen bleiben: Was wird aus Miss Peregrine? Wohin werden die Kinder jetzt reisen? Wird aus Emma und Jacob noch ein Paar? All diese Fragen werden natürlich in den Fortsetzungen geklärt.

    „Die Insel der besonderen Kinder“ ist wirklich eine ganz wunderbare, außergewöhnliche und skurrile Geschichte. In Kombination mit den jahrelang gesammelten Fotos ist Ransom Riggs hier ein Meisterwerk gelungen, das mit seiner Einzigartigkeit positiv aus der glatt gebügelten Masse der Jugendliteratur hervorsticht. Alles passt perfekt. Der präzise Schreibstil ist garniert mit einer großzügigen Prise Horror, der die Zielgruppe tief in seinen Bann ziehen wird. Ich konnte mich schnell in das Buch aus dem Jahr 2013 verlieben. Tatsächlich bin ich hiermit sehr positiv überrascht worden und kann deswegen guten Gewissens alle fünf Federn vergeben. „Die Insel der besonderen Kinder“ ist somit mein erstes Jahreshighlight und ich hoffe, dass ich auch von der Fortsetzung „Die Stadt der besonderen Kinder“ so begeistert sein werde.

  4. Cover des Buches Winter der Welt (ISBN: 9783404169993)
    Ken Follett

    Winter der Welt

    (814)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Winter der Welt" ist der zweite Teil der dreiteiligen Jahrhundert-Saga von Ken Follett. In diesem Roman stehen der zweite Weltkrieg und seine Vorgeschichte im Fokus. Hierbei nehmen die Ereignisse in Europa den größeren Teil der Handlung ein, aber auch der Krieg im Pazifikraum wird ausführlich thematisiert.

    Ein Großteil der Hauptfiguren aus dem Auftakt-Roman "Sturz der Titanen" kommt auch in diesem Buch wieder vor, im Mittelpunkt steht aber die nächste Generation. Auch diesmal verteilen sich die Handlungsstränge hauptsächlich auf England, Deutschland, Russland und die USA und verknüpfen sich nach und nach zu einem eindrucksvollen Gesamtbild.

    Wer bereits "Sturz der Titanen" mochte, wird auch diesen Roman mit großem Vergnügen lesen, und wem der Vorgänger teilweise zu langatmig war, der wird in dieser Fortsetzung entschädigt, denn die Handlung kommt schneller in Gang und die Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungsebenen sind bereits bekannt.

  5. Cover des Buches Das Lächeln der Fortuna (ISBN: 9783404189120)
    Rebecca Gablé

    Das Lächeln der Fortuna

    (1.420)
    Aktuelle Rezension von: Bitzki

    Die Waringham-Saga erzählt englische Geschichte über mehrere Jahrhunderte. Kombiniert werden immer erfundene Charaktere und historische Persönlichkeiten. Ein Waringham ist immer eng verbunden mit einem englischen Herrscher, jedoch immer in einer anderen Rolle.

    Nicht alle Teile fand ich gleich gut, einige (z.B. der aus der Zeit von Elizabeth I.) haben mir nicht ganz so gut gefallen. 

    Das Muster der Erzählung ist immer recht ähnlich, aber alle Teile sind toll recherchiert und sehr gut geschrieben. Man erfährt so auf unterhaltsame Weise viel über die jeweilige Zeit.

    Viel Spaß!

  6. Cover des Buches Wen der Rabe ruft (ISBN: 9783426528983)
    Maggie Stiefvater

    Wen der Rabe ruft

    (1.185)
    Aktuelle Rezension von: -Cookie-

    Ich muss sagen ich bin mit nicht allzu viel Erwartungen an das Buch herran gegangen,was sich aber beim lesen sehr geändert hat.

    Es hat eine Weile gebraucht bis ich mit dem Schreibstil warm geworden bin,aber ab dort war die Geschichte sehr packen.

    Darum ging es:

    Blue begleitet ihre Mutter jedes Jahr zur sogenannten Totenwache. Als einzige Person in ihrer Familie ist sie jedoch nicht in der Lage die Toten zusehen. Dies ändert sich in diesem Jahr. Blue sieht während der Totenwache einen Jungen. Gansey. 

    Das sie ihn sieht kann nur bedeuten ,dass Blue seine wahre Liebe ist oder sie ihn töten wird.

    Mir haben die Plots sehr gut gefallen und die Idee war sehr gut ausgearbeitet. Ich könnte die Charaktere gut verstehen und auch sehr ihnen mitfühlen. Das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut und ich kann dieses Buch sehr empfehlen 

  7. Cover des Buches Die Nebel von Avalon (ISBN: 9783898971072)
    Marion Zimmer Bradley

    Die Nebel von Avalon

    (1.286)
    Aktuelle Rezension von: Fantasymangabook
    Dieses Buch habe ich während meiner Ausbildungszeit gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Aus meiner Sicht fand ich Guinevre mehr als nur fanatisch und konnte sie nicht leiden. Vielleicht, weil sie keine andere Sicht und Religion als ihre zuliess und alles, was anders war, automatisch böse war.  Morgaine wiederum fand ich ein sehr interessanter Charakter, nicht zuletzt, weil sie nicht klein beigab und einfach tat, was sie für richtig hielt.» - Moon
  8. Cover des Buches Clockwork Princess (ISBN: 9783442493241)
    Cassandra Clare

    Clockwork Princess

    (1.272)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Nach einem Monat halte ich schon den dritten und letzten Band der „Chroniken der Schattenjäger“ in den Händen. Die Vorgeschichte zu den „Chroniken der Unterwelt“ spielt vor circa 120 Jahren im viktorianischen London. Doch was genau definiert das viktorianische Zeitalter eigentlich? Anhand des Namens wird schon deutlich, dass es mit einer Viktoria zu tun haben muss. Genauer gesagt ist es Prinzessin Alexandrina Victoria von Kent, die von 1837 bis 1901, also ganze 64 Jahre, als Königin Victoria über Großbritannien und Irland herrschte. In diesem Zeitraum florierte Großbritanniens Wirtschaft, was vor allem am Beginn der Industrialisierung lag. Diese Atmosphäre fängt Cassandra Clare in „Clockwork Princess“ aus dem Jahr 2013 ein. 

    Das Institut der Schattenjäger in London kommt einfach nicht zur Ruhe. Nathaniel ist tot, Charlotte ist schwanger, Jessamine hat sich als Verräterin entpuppt und mit Gideon Lightwood sowie Cecily Herondale, Wills jüngerer Schwester, gibt es zwei neue Mitbewohner im Institut. Außerdem steckt Theresa Gray mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen mit James Carstairs, als Gabriel Lightwood, Gideons Bruder, behauptet, ihr Vater hätte sich in einen riesigen Wurm verwandelt. Dabei dürfen die Schattenjäger das nach wie vor größte Problem, Axel Mortmain, nicht vergessen. Denn dieser plant die Schattenjäger ein für allemal auszulöschen. 

    Mit knapp über 600 Seiten und 24 Kapiteln ist „Clockwork Princess“ der längste Band der Trilogie. Dieser beginnt mit einem Prolog, in dem einerseits beleuchtet wird, was 1847 mit Aloysius Starkweathers Enkeltochter Adele passierte, andererseits auch die erste Begegnung zwischen William und James zeigt. Im ersten Kapitel probiert Tessa dann ihr, nach Tradition der Schattenjäger, goldenes Hochzeitskleid an. Am Anfang jedes Kapitels finden sich wieder Zitate, die die jeweilige Stimmung gut einfangen oder die auf die Gefühlslage bestimmter Charaktere adaptierbar sind. Darunter sind Auszüge aus Werken von William Shakespeare, Victor Hugo oder häufig Alfred Lord Tennyson.

    Tessa bleibt weiterhin die Protagonistin der Geschichte, bei der der personale Erzähler und das Präteritum verwendet wird. Aber auch andere Nebencharaktere berichten aus derselben Erzählperspektive, wie neuerdings Gabriel Lightwood und Cecily Herondale. Insgesamt sind mir das allerdings zu viele offene Erzählstränge. Es gibt, was man anhand der Inhaltsgabe schon erkennen kann, viele kleinere Stränge, in denen der rote Faden, nämlich die Suche nach dem Antagonisten Axel Mortmain, oft verloren geht. Interessant waren aber die Briefe, die hier neu angewendet werden und die noch einige aufschlussreiche Blicke hinter verschlossene Türen bieten, wie beispielsweise bei der Kongregation oder Konsul Wayland.

    Auch Tessas Dreiecksbeziehung setzt sich weiterhin hemmungslos fort. Zwar ist sie mit James, kurz Jem, bereits verlobt, das ändert aber nichts an ihren Gefühlen für William. Sie ist sich bewusst, dass sie beide liebt und ihre Gedanken kreisen stets zwischen der pathetischen Frage, warum sie nicht beide lieben kann und geißelt sich im nächsten Moment dafür, solche Gedanken zu haben, beziehungsweise immer einen zu verletzen, während sie dem anderen ihre Zuneigung schenkt. Seitdem ich blogge, sind die „Chroniken der Schattenjäger“ bereits die vierte Trilogie, in der eine Dreiecksbeziehung vorkommt und so langsam kommt es mir aus den literarischen Ohren raus. Ich liebe Jugendliteratur, wünsche mir aber doch mal alternative Schemen. Zwar weichen die Dreiecksbeziehungen inhaltlich voneinander ab, aber sie sind auch häufig vorhersehbar. Mir ist aber bewusst, dass mich das an Clares Werk eben nur stört, weil ich so etwas zu oft gelesen habe. Hätte ich die „Chroniken der Schattenjäger“ früher gelesen, wäre mein Urteil vermutlich anders ausgefallen.

    Und es geht mit den Beschwerden weiter, denn ich habe in dem Buch zwei Aussagen gefunden, die sehr widersprüchlich zueinander sind. Auf Seite 78 ist ein Dialog zwischen Tessa und Cecily, in dem beide über Will sprechen, Cecilys Bruder. Diese beklagt, dass Will als Kind ihre Familie verlassen und sich nie gemeldet hat. Tessa erinnert sie daran, dass Will damals dachte er sei verflucht und er müsste fliehen, um seine Familie zu schützen. Später, auf Seite 167 steht Cecily alleine im Fechtsaal und führt einen inneren Monolog, in dem sie sich Fragen über Will stellt wie: „Warum hatte er dem blauesten aller blauen Meere den Rücken gekehrt?“. Hatten wir das nicht schon fast 100 Seiten vorher geklärt? Ist Cecily senil oder hat sie Tessa einfach nicht zugehört? Hier schließt sich der Kreis wieder: Cecilys Verhältnis zu Will ist einer von vielen Aspekten der Geschichte, der sich lange im Kreis dreht, ohne dass es zu Entwicklungen kommt, ähnlich wie bei der Dreiecksbeziehung. Außerdem gibt es neben Tessas Liebesleben noch einige andere Paare, die mit überzogenem Drama zu kämpfen haben. Das macht sich auch dadurch bemerkbar, dass die erste Hälfte des Jugendbuchs äußerst dialoglastig ist. Spannend wird es dabei leider selten, sondern eher überemotional. Es wird gezittert, geweint und geflucht wie in einer Seifenoper. Setzt Clare aber doch mal gezielt auf Action, ist diese dann durchaus gelungen. Glücklicherweise gibt es etwa ab der zweiten Hälfte deutlich mehr spannende Szenen, die auch zur Weiterentwicklung des Plots beitragen. Von da an wird das Lesen, zumindest streckenweise, flüssiger und aufregender.

    Das Finale an sich war spektakulär, aber nur teilweise unvorhersehbar. Danach folgen wieder ellenlange Dialoge, die nur Dinge auflösen, die ohnehin absehbar waren. Zum Schluss folgt ein Epilog, der anfangs wirklich schön ansetzt, sich aber im Verlauf weitestgehend verliert. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Reihe nun abgeschlossen ist und ich mich vorerst Büchern von anderen Autoren widmen kann.

    Wirklich fesseln konnte „Clockwork Princess“ mich nicht. Das lag vor allem an der Dreiecksbeziehung, den vielen Nebencharakteren, die vom anfänglichen Plot stark ablenken und den sich immer wiederholenden melancholischen Dialogen, dass sogar die Charaktere selbst nicht mehr wirklich aufzupassen scheinen. Außerdem kann ich euch nur raten nicht in die Innenseite des Umschlags mit dem neuen Cover zu schauen, da dort ein spoilerreicher Stammbaum auf euch wartet. Damit hat sich das Buch grandios selbst ins eigene Fleisch geschnitten. Nicht zu vergessen sind allerdings die positiven Aspekte des letzten Bands der Trilogie. Die Figuren sind mittelmäßig bis sehr gut gezeichnet, allen voran mein Favorit Henry Branwell konnte punkten. Zudem kann die zweite Hälfte der Urban Fantasy-Geschichte wieder das Niveau erhöhen, wenn auch nicht alles ausbügeln. Außerdem hat Cassandra Clare bei der Beschreibung von London gut recherchiert. Insgesamt konnte mich der dritte Band der „Chroniken der Schattenjäger“ am wenigsten überzeugen. Es war in Ordnung, aber definitiv nicht mehr. Deswegen gebe ich „Clockwork Princess“ zwei von fünf Federn. Trotzdem kann ich mir vorstellen, Clare mit den „Chroniken der Unterwelt“ eines Tages noch eine Chance zu geben, denn unterm Strich fand ich die Trilogie gut, vor allem für die weibliche Zielgruppe von etwa 14 bis 18 Jahren.

  9. Cover des Buches Clockwork Prince (ISBN: 9783442493234)
    Cassandra Clare

    Clockwork Prince

    (1.420)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Der November ist der Monat, in dem es mal wieder Zeit für ein langes Lesewochenende ist. Also packt die Lichterkette oder Duftkerze raus, zieht kuschelige Socken an, macht euch einen Kakao mit Marshmallows oder einen Tee mit Honig, stellt ein paar Snacks bereit und schnappt euch ein Buch, das zur düsteren Novemberstimmung passt. Ich habe als erstes Buch des Monats „Clockwork Prince“ von Cassandra Clare aus dem Jahr 2012 gelesen. In dem Jugendbuch, welches der zweite Band der „Chroniken der Schattenjäger“ ist, kommen Vampire, Werwölfe, Hexen und andere magische Geschöpfe vor, deswegen ist es die perfekte Lektüre für sonnenärmere Tage. 

    Der Schock sitzt tief bei der jungen Theresa Gray. Nicht nur, dass Axel Mortmain in Wahrheit der Magister ist; Tessas Bruder Nathaniel hat sich ebenfalls als Verräter entpuppt. Doch es bleibt kaum zeigt die Fassung zurück zu gewinnen, denn in London versammelt sich der Rat der Schattenjäger, geleitet von Konsul Josiah Wayland, bei dem Benedict Lightwood fordert, Charlotte Branwell als Leiterin des Londoner Instituts abzusetzen. Konsul Wayland stellt Charlotte dagegen ein Ultimatum: Sie soll Axel Mortmain innerhalb von 14 Tagen ausfindig machen, anderenfalls wird sie ihre Position verlieren. Auch Tessa will zusammen mit den jungen Schattenjägern William Herondale und James Carstairs ihren Beitrag dazu leisten, doch fällt es ihr schwer, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, da sie seitdem sie Will geküsst hat, keine Aussprache mit ihm hatte und er seitdem abweisend wirkt. 

    „Dichter Nebel dämpfte jedes Geräusch und verhüllte die Sicht.“, ist der erste Satz des Prologs. Dieser ist aus der Sicht von William Herondale verfasst, der den „Cross Bones Graveyard“ in London aufsucht, um dort vom Geist der toten Molly Waren aus der Schattenwelt zu erstehen. Will ist ein Nebencharakter, der neben anderen wie James Carstairs oder, seit diesem Band ebenfalls dabei, Sophie Collins, Charlotte Branwell und Magnus Bane als personaler Erzähler im Präteritum berichtet.

    Theresa Gray bleibt die Protagonistin, die damit den Hauptteil der Geschichte erzählt. Sie hat das typische Problem einer Teenagerin in einem Jugendbuch, denn sie führt eine Dreiecksbeziehung. Will ist sie bereits näher gekommen, doch seine distanzierte und sarkastische Art verunsichert sie und so schwankt sie bei seinem Anblick zwischen Dahinschmelzen und dem Wissen, dass sie ihm eigentlich wegen seiner Ablehnung ihr gegenüber böse sein und es ihm eigentlich auch zeigen sollte.

    Kandidat Nummer zwei ist James, kurz Jem, der Wills bester Freund und sein sogenannter „Parabatai“, also engster Verbündeter der Schattenjäger ist. Anfangs verbindet Tessa und Jem eine enge Freundschaft. Sie fühlt sich bei ihm jedoch so geborgen, dass sie sich unter Umständen vielleicht mehr mit ihm vorstellen könnte. Jem hat silberne Haare und Augen, was an seiner Krankheit und der daraus resultierenden Sucht nach „Yin Fen“, einem Dämonengift liegt. Da ein Entzug der Droge nicht möglich ist und sie früher oder später zum Tod führt, ist allerdings nicht klar, wie viel Zeit Jem noch bleibt. Clare hat mit James und Will ein klares Schema von Good Guy und Bad Guy kreiert. Jem ist stets freundlich und gelassen, wirkt durch seine Erkrankung aber auch fragil und weckt bei fast allen Bewohnern des Instituts einen Beschützerinstinkt. Will ist ein klassischer, gutaussehender junger Mann, dem die Frauenherzen förmlich zufliegen, der diese aber mit seiner arroganten Art auf Abstand hält. Trotzdem scheint er mit sich selbst zu ringen, was immer wieder mal durchscheint, denn offensichtlich hat er ein Geheimnis. Manchmal agiert er unvorhersehbar und wirkt mysteriös, was ihn für Tessa aber nur faszinierender macht. Da es Dreiecksbeziehungen in Jungendbüchern wie Sand am Meer gibt und diese hier eher stereotyp umgesetzt wurde, konnte sie mich leider weniger überzeugen. Es scheint so, als wäre Will Tessas heimlicher Favorit. Da er ihre Zuneigung augenscheinlich nicht erwidert, wendet sie sich meist an Jem, der deswegen eher wie ihr Plan B wirkt.

    Insgesamt ist das Tempo in „Clockwork Prince“ deutlich entschleunigter. Es gibt weniger actiongeladene Kampfszenen, dafür aber mehr Dialoge, die die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander vertiefen. Besonders gut haben mir die zwischen Will und Tessa gefallen, die beide leidenschaftlich gerne lesen und sich über die damals aktuellen Werke der Unterhaltungsliteratur austauschen, wie beispielsweise die von Jules Verne.

    Ein Fehler ist mir jedoch aufgefallen. Auf Seite 64 begegnet Tessa den Brüdern Gabriel und Gideon Lightwood, die sie und Sophie im Kampf unterrichten sollen. Dabei beschreibt sie „die hellen leuchtend grünen Pupillen ihrer Augen“. Die Verwendung des Wortes „Pupille“ ist hier jedoch schlichtweg falsch, denn Pupillen sind die Löcher in den Augen, durch die das Licht fällt. Diese sind bei jedem Menschen und auch Schattenjäger schwarz. Was Clare viel eher meint, ist die Iris. Ich finde den Fehler schon recht gravierend, wo die Autorin doch sonst so präzise bei ihrer Recherche über London im 19. Jahrhundert gearbeitet hat. Auch das Ende ist hier weniger spannend als beim Vorgänger, wenn auch nicht uninteressant. Nach dem Quellenverzeichnis folgt noch ein Brief von Will an seine Eltern, den er jedoch nie abgeschickt hat als kleiner Zusatzinhalt.

    „Clockwork Prince“ ist eine gute Fortsetzung der „Chroniken der Schattenjäger“, die aber aus verschiedenen Gründen nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann, auch wenn dieser mit über 550 Seiten genauso lang ist. Neben dem Fehler auf Seite 64 haben mich die stereotype Dreiecksbeziehung und das entschleunigte Tempo etwas gestört. Insgesamt hat es mir allerdings gut gefallen, weshalb ich dem zweiten Band der Trilogie von Cassandra Clare drei von fünf Federn gebe. Ich hoffe, dass der letzte Band „Clockwork Princess“, den ich als nächstes lesen werde, mindestens wieder mit „Clockwork Angel“ mithalten kann.

  10. Cover des Buches Half Bad (ISBN: 9780606366069)
    Sally Green

    Half Bad

    (43)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „Half Bad“ von Sally Green steht zweifach im Guinness-Buch der Rekorde. 2014 brach es den Weltrekord für das „meist-übersetzte Buch eines/einer Debüt-Autor_in vor dessen Erscheinen“, sowie für das „meist-übersetzte Kinderbuch eines/einer Debüt-Autor_in vor dessen Erscheinen“. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Die beiden Rekorde bedeuten, dass „Half Bad“ bereits vor seinem britischen Veröffentlichungsdatum am 03. März 2014 in andere Sprachen übersetzt und in die entsprechenden Länder verkauft wurde. Das schafften andere Bücher ebenfalls, doch keines erreichte die überwältigende Anzahl von 45 Sprachen. Die Rekorde sind auf der Website des Guinness-Buches noch immer verzeichnet, woraus ich schließe, dass sie weiterhin aktuell sind. Herzlichen Glückwunsch, Sally Green! Seit 4 Jahren im Guinness-Buch der Weltrekorde, keine üble Leistung! Da wurde es wohl höchste Zeit, dass ich „Half Bad“, den Auftakt der gleichnamigen „Half Bad“-Trilogie, endlich lese, oder?


    Nathan ist Grausamkeiten gewöhnt. Sein Leben lang wurde er mit Argwohn behandelt, erfuhr Demütigungen und Erniedrigungen. Auf Schritt und Tritt wurde er beobachtet, überwacht, verdächtigt. Als einziger Sohn der gefürchteten Schwarzen Hexe Marcus sieht die britische magische Gemeinschaft in ihm eine tickende Zeitbombe. Doch jetzt sind sie zu weit gegangen. Sie sperrten ihn in einen Käfig, schlugen ihn, misshandelten ihn. Gefangen wie ein Tier fantasiert Nathan pausenlos von Flucht. Seine einzige Chance, zu überleben, besteht darin, seine Ketten zu sprengen, den Weißen Hexen zu entkommen und an seinem bevorstehenden 17. Geburtstag seine eigenen Kräfte zu erwecken. Dafür muss er allerdings das Ritual der drei Gaben vollziehen. Und der einzige, der ihm diese überreichen kann, ist sein Vater…


    Auf der dazugehörigen Goodreads-Seite wird „Half Bad“ als Sensation beschrieben. Dem kann ich nicht widersprechen, denn ein Buch, das gleich zwei Weltrekorde auf einmal brach, verdient diese Bezeichnung durchaus. Leider sagt die Tatsache, dass der Trilogieauftakt zweifacher Weltrekordhalter ist, nichts über die inhaltliche Qualität der Geschichte aus. Meiner Ansicht nach bewegt sich „Half Bad“ in der weiten, schwammigen Grauzone zwischen gut und schlecht. Es ist weder Fisch noch Fleisch; weder begeisterte es mich, noch enttäuschte es mich grundlegend. Es ist ganz nett – wir wissen, dass diese Aussage einem Schulterzucken gleichzusetzen ist. Von der Handlung ist bei mir nicht allzu viel hängen geblieben. Ich erinnere mich an einige Schlüsselszenen, die groben Eckpfeiler der Geschichte, doch darüber hinaus… wabernder Nebel. Ich habe allerdings nicht das Gefühl, dass diese Gedächtnislücken tragisch wären, denn meinem Empfinden nach konzentrierte sich Sally Green hauptsächlich darauf, die deprimierenden Lebensumstände des Protagonisten Nathan darzustellen, statt einen konstanten inhaltlichen Fluss zu konzipieren. Der Beginn des Buches irritierte mich arg, weil Green eine ungewöhnliche Variante der Ich-Perspektive wählte. Nathan spricht die Leser_innen in 2. Person Singular direkt an. Ich konnte mich mit dieser Erzählweise überhaupt nicht anfreunden und hoffte inbrünstig, es bald hinter mir zu haben, was glücklicherweise auch der Fall war. Nach 20 Seiten wechselt Green in die gewohnte 1. Person Singular. Ich atmete auf. Was folgte, war eine minutiöse Beschreibung von Nathans Leben, bevor er in einen Käfig gesperrt wurde, eine Kakophonie des Leids, die mich, obwohl ich voll und ganz anerkenne, dass alles, was Nathan durchleben muss, furchtbar und schrecklich ist, auf Dauer langweilte. Die Auflistung der Grausamkeiten seitens des Rates der Weißen Hexen und der magischen Gemeinschaft im modernen Großbritannien erschien mir äußerst langatmig. Ich fühlte mich bedrängt; ich sollte unbedingt Mitleid für Nathan empfinden und erhielt nie die Chance, mir ein Bild seiner Persönlichkeit zu machen, das nicht von den Auswirkungen der Schikanen gegen ihn geprägt war. In meinem Kopf blieb er stets der arme, gequälte, missverstandene Junge, was ihm meiner Ansicht nach nicht gerecht wird. Seine Existenz wird vollkommen davon bestimmt, wer sein Vater ist: Marcus, die bösartigste Schwarze Hexe aller Zeiten. Die steife Einteilung in Schwarze und Weiße Hexen geriet trotz Sally Greens Bemühungen, zu betonen, dass die Weißen Hexen nicht automatisch die Guten sind, sehr eindimensional, weil sie die Unterschiede sträflich vernachlässigte. Es wirkte, als sei Marcus die einzig erwähnenswerte Schwarze Hexe und alle anderen ohnehin nur geistesgestörte Spinner, die sich früher oder später gegenseitig abmurksen. Weder weiß ich, ob sich ihre Magie anders manifestiert, noch, wie die Veranlagung zu Schwarzer oder Weißer Magie überhaupt zustande kommt. Ich habe auch nicht verstanden, wie sich die Kultur der Hexen unerkannt in die Gesellschaft nicht-magischer Menschen integriert und wie sie strukturiert ist. Paradoxerweise steht Nathans miserables Dasein so sehr im Mittelpunkt, dass die Welt, in der er lebt, die direkt für sein Elend verantwortlich ist, völlig dahinter verschwindet.


    Ein Satz mit X, das war wohl nix. Ich beendete „Half Bad“ mit einem unmissverständlichen Gefühl von Ernüchterung. Es ist ein durchschnittliches, einseitiges Buch, das man trotz der Weltrekorde nicht gelesen haben muss und das ich schnell im staubigen Keller meines Gedächtnisses eingemottet habe. Meiner Meinung nach hätte Sally Green ebenso gut auf den ganzen Hexen-Kram verzichten und einfach einen Roman über Diskriminierung und Ausgrenzung schreiben können. Den übernatürlichen Touch hätte es nicht gebraucht, da dieser ohnehin nur mäßig gelungen ist. Ich empfinde kein Bedürfnis, Nathan wiederzusehen und habe daher auch keinerlei Interesse an den Nachfolgern der „Half Bad“-Trilogie. Ob man den ersten Band nun als Sensation, Phänomen oder Weltrekordhalter bezeichnen möchte – für mich hat es sich ausgehext.

  11. Cover des Buches Der Winterkönig (ISBN: 9783644408012)
    Bernard Cornwell

    Der Winterkönig

    (273)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Ich bin schon seit meiner Kindheit ein Fan der Artus Sage durch die Ritter Filme, die es damals gab - hab das ganze aber lange Zeit aus den Augen verloren... als ich dann T. H. Whites »Der König auf Camelot« gelesen hab, bin ich bei dem Versuch leider gescheitert. Ich fand es vom Stil sehr anstrengend und hab die Neuauflage mit allen vier Bänden abgebrochen.

    Zum Glück ging es mir mit "Der Winterkönig" anders!
    Es liest sich zwar auch ein bisschen wie eine Sage und wirkt etwas antiquiert und nüchtern, aber das passt einfach auch hervorragend zu dieser von vielen Mythen umwobenen Geschichte! Der Autor erzählt mit vielen Details in sehr umfangreicher Form, was Namen, Ortschaften und Daten betrifft - oder auch die ganzen Kämpfe, die geführt wurden. Ich war trotzdem durchweg gefesselt, weil sich diese Passagen immer gut mit interessanten Wendungen abgewechselt haben!

    Wir erleben das ganze durch den Bericht eines Mönches, der in Jungen Jahren als frei gelassener Sklave in der Obhut von Merlin auf Tor (Avalon) aufwuchs. Merlin glänzt aber erstmal mit Abwesenheit, ebenso wie Arthur, denn der Mönch, der den Namen "Derfel" angenommen hat, berichtet von all den widrigen Umständen im umkämpften Britannien zur Zeit, als Großkönig Uther mehr oder weniger im Sterben liegt.
    Dessen Hoffnung liegt auf seinem einzigen, übrig gebliebenen, legitimen Nachkommen: seinem Enkel Mordred, der leider noch ein Säugling ist, als Uther stirbt. Daraus ergeben sich viele Entwicklungen, was die Streitigkeiten untereinander betrifft, als auch den gemeinsamen Feind, der in ihr Land einfällt: die Sachsen.

    Aber das Schicksal ist, wie Merlin uns immer eingepaukt hat, unerbittlich. Das Leben ist nichts als ein Witz der Götter, pflegte Merlin gern zu behaupten, und Gerechtigkeit gibt es nicht. Du musst lernen zu lachen, hatte er mir einmal erklärt, sonst wirst du dich zu Tode weinen.
    Zitat Seite 198

    Wer sich mit der Artus Sage ein bisschen auskennt, wird sicher die Namen Merlin, Avalon, Mordred, Morgane, Nimue, Guinevere oder Lancelot gehört haben. Ihre Darstellung fand ich sehr interessant, weil sie teilweise sehr abweicht von dem bisschen Wissen, was ich darüber bisher gehört hatte...
    Gerade Merlin wirkt äußerst selbstgerecht und überheblich, eigentlich absolut unsympathisch, weil er so viele Schicksale außer Acht lässt und "nur" das große Ganze sieht und seine Ziele ohne Rücksicht verfolgt. Seine Auftritte waren dennoch immer ein kleines Highlight und seine Rolle hatte immer eine große Wirkung!

    Sie alle spielen eine wichtige Rolle, kommen aber erst nach und nach auf den Schauplatz dieser folgenreichen Geschichte! Sie ist angesiedelt im 5. Jahrhundert nach Christus. Die Sachsen fallen von allen Seiten über Britannien ein, das durch eigene Zerwürfnisse uneins ist - und Arthur mit allen Mitteln zum Frieden bringen möchte, um gemeinsam gegen den verhassten Feind vorzugehen.
    Auch die Religionen spielen eine Rolle, denn Druiden sind heilige Männer und der Glaube an die alten Götter stark - doch man merkt den zunehmenden Einfluss der christlichen Priester, die überall mit ihren Predigten zu überzeugen suchen.

    Ich aber war auf dem Tor aufgewachsen, wo Menschen aller Rassen und aller Stämme zusammenlebten, und obwohl Merlin selbst ein Stammeshäuptling war und jeden, der sich Brite nennen durfte, hitzig in Schutz nahm, lehrte er niemals Hass auf andere Stämme. Seine Lehren hatten mich untauglich für das gedankenlose Abschlachten von Fremden gemacht, die umgebracht wurden, nur weil sie Fremde waren.
    Zitat Seite 204
    Dass diese Geschichte von Derfel erzählt wird fand ich einen guten Schachzug. Aus seiner Sicht und Einschätzung bekommt man einen guten Überblick über die Geschehnisse und Charaktere und erlebt seine Erlebnisse hautnah. Auch war bei mir immer der Gedanke im Hinterkopf, wie er vom Leben als junger, freigelassener Sklave schließlich in die Rolle eines christlichen Geistlichen gelangt, der diese Geschichte verfasst. Und sein Weg ist geprägt von vielen überraschenden Wendungen - ich hab ihn von Anfang an ins Herz geschlossen :)

    Eine Stellen sind mit brutalen Details geschmückt, grade auch, was manche Rituale anbelangt, wird kein Blatt vor den Mund genommen. Die Wirkung hat dabei die nüchterne Erzählweise etwas aufgehoben, was ich eher positiv gesehen hab.

    Ich hab mich jedenfalls gut in dem Stil einfinden können und fand die beschriebenen Figuren und Details zu den Erlebnissen sehr bildhaft und auch die Atmosphäre, dass ich hier einem alten Mythos auf den Grund gehe, perfekt getroffen! Am Ende gibt es dann auch noch ein großes Finale in einer Schlacht, die mit viel Finesse und einer scheinbar aussichtslosen Hoffnung geschlagen wird - und die neugierig macht, wie es wohl im nächsten Band weitergeht!

    Die Schlacht ist ebenfalls ein Angriff auf die Sinne, und dieser Angriff löst Angst aus, während Gehorsam der dünne Faden ist, der aus dem Chaos der Angst ins Überleben führt.
    Zitat Seite 312

    4.5 Sterne von mir :)

    Weltenwanderer

  12. Cover des Buches Das Spiel der Könige (ISBN: 9783404189144)
    Rebecca Gablé

    Das Spiel der Könige

    (665)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Ich konnte es gar nicht mehr abwarten, den nächsten Teil von der Waringham-Saga zu lesen und bin froh, dass ich nun endlich dazu gekommen bin! Das Cover passt - wie die Vorgänger auch - perfekt zur Reihe und hat meiner Meinung nach etwas sehr edles an sich.
    Da mir die beiden ersten Bände der Saga schon so gut gefallen haben, hatte ich hohe Erwartungen an diesen Teil und ich wurde glücklicherweise auch echt nicht enttäuscht!
    Die Charaktere waren alle sehr tief, ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und fand Julian und seine Zwillingsschwester Blanche von Anhieb an direkt sympathisch. Ich fand es auch sehr schön, dass diesmal eine Frau in der Rolle der Protagonistin war, Blanche war mir sofort sympathisch und auch ihre Geschichte fand ich sehr interessant und rührend.
    Der Schreibstil von Gablé ist genauso gut wie in den anderen Teilen, ich genieße es, wie sie es schafft, den Leser in die Welt des Mittelalters mitzunehmen. Ich hatte das Gefühl, ich habe mit Julian und Blanche dort gelebt! Auch die Storyline fand ich sehr gut ausgearbeitet, ich bin mir sicher, es ist nicht leicht über die Rosenkriege zu schreiben, aber diese gut recherchierte Roman konnte die Wirren der Zeit glätten und die Geschichte sehr gut erzählen und erklären.
    Meiner Meinung nach gab es auch keine Teile die sich zu lang gezogen haben oder überflüssig waren.
    Mal wieder kann ich diesen Teil nur wärmsten weiterempfehlen und freue mich darauf, die Fortsetzung zu lesen. 

  13. Cover des Buches Im Tal des Fuchses (ISBN: 9783442382590)
    Charlotte Link

    Im Tal des Fuchses

    (651)
    Aktuelle Rezension von: Kiks

    Diesmal entführt uns Charlotte Link in eine einsame Gegend. Während Vanessa auf einem Parkplatz auf ihren Mann warte, gwird sie entführt. Doch bevor es zu einer Lösegeldforderung kommt, wird der Entführer wegen einer anderen Sache festgenommen. Die Handlung steigert sich, wird man Vanessa rechtzeitig finden? Wieder eine grandiose Geschichte.

  14. Cover des Buches Evanna Athos und die Zeiten der Macht (ISBN: 9783746013978)
    Felicitas Sturm

    Evanna Athos und die Zeiten der Macht

    (31)
    Aktuelle Rezension von: ThePassionOfBooks
    Aufgrund ihrer überdurchschnittlich guten Noten wird Evanna von vielen Mitschülern als Streberin angesehen und hat daher leider nicht wirklich viele Freunde. Als dann noch ihr Vater verschwindet wird die Situation zu Hause beinahe unerträglich und beinahe erleichtert tritt Evanna daher die Reise in ihr neues Internat an - froh noch einmal ganz von vorne beginnen zu können. 
    Ich habe Evanna sofort in mein Herz geschlossen und es hat mir in der Seele weh getan, wie sehr sie unter dem Verlust ihres Vaters und dem Mangel an Freundschaften leidet. Bei ihrer ungeduldigen und manchmal etwas sturen Art habe ich mich sofort selbst wiedererkannt und konnte mich daher hervorragend in sie einfühlen. 

    Eine wichtige Rolle spielt aber auch Austin, der wohl nervigste Schlaumeier den man sich nur vorstellen kann. Anstrengend, aber auch wunderbar unterhaltsam. Seine Auftritte war oftmals urkomisch und obwohl ich viel schmunzeln musste, hat er mich doch auch oft beeindrucken können. 

    Ganz besonders begeistert haben mich neben die Figuren die vielen verschiedenen Rätsel auf die Evanna nach und nach stößt. Man konnte super gut miträtseln, wobei ich an einigen ziemlich gescheitert bin oder im Anschluss einen rauchenden Kopf hatte. Hier war der Spaßfaktor sehr groß und ich war so gefesselt von den Geschehnissen, dass ich um mich herum einfach alles vergessen habe. 

    Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen, aber auch sehr bildgewaltig. Das Internat als Setting war grandios beschrieben und ich wäre am liebsten selbst sofort als Schülerin angereist, nur um einmal bei den vielen zahllosen Gängen, Zimmern und Winkeln auf Entdeckungstour gehen zu können. 

    Zum Schluss gab es noch die einige Überraschung für mich, mit der ich in keinster Weise gerechnet hätte. Auch einige offene Fragen sind geblieben, die vermutlich im zweiten Band aufgelöst werden. Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte. 
  15. Cover des Buches Der Fall Jane Eyre (ISBN: 9783423212939)
    Jasper Fforde

    Der Fall Jane Eyre

    (570)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Auch „Der Fall Jane Eyre“ von Jasper Fforde (aus dem Englischen übersetzt von Lorenz Stern) ist ein Buch, das ich aus eigenem Antrieb wahrscheinlich nicht gelesen hätte. Einfach, weil ich noch nie davon gehört hatte und mittlerweile ja nur noch selten Fantasy lese. Aber es wurde mir als „ähnlich zu Walter Moers“ empfohlen und könnte daher gut zu meinem Dissertationsvorhaben passen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nach dem Lesen nicht so sicher, was ich von dem ersten Band der Thursday-Next-Reihe halten soll.

    Eines war er auf jeden Fall: ein wilder Ritt. Und was für einer! Jasper Fforde entführt uns in ein absolut freakiges Universum, in dem gefühlt kein Stein auf dem anderen bleibt. Ich hatte mir eine nette, vielleicht zauberhafte Geschichte á la „Tintenherz“ vorgestellt, aber weit gefehlt. „Der Fall Jane Eyre“ ist eher Agententhriller mit einer guten Portion Übersinnlichem + einer Prise Science Fiction, angereichert mit jeder Menge Blut, als kuscheliges Book-Fantasy.

    In diesem, zugegeben sehr weirden Paralleluniversum, tobt seit über 100 Jahren ein Krimkrieg zwischen Großbritannien und dem auch 1980 noch zaristischen Russland, es gibt LiteraturAgenten, die aber nicht etwa Manuskripte an den Verlag bringen, sondern Literaturverbrechen aufdecken, es gibt schwarze Löcher, Zeitreisen und und und. Ganz nebenbei geht es aber natürlich auch um den im Titel erwähnten Roman „Jane Eyre“ und um weitere Klassiker der britischen und amerikanischen Literatur. Romanfiguren werden entführt, die literarische Welt erpresst, Agenten sterben wie die Fliegen und hinter all dem steckt ein perfider Superschurke.

    Puh, ich muss erstmal wieder zu Atem kommen. Ganz ehrlich: Hier war mir deutlich zu viel los. Der Roman ist zwar mit jeder Menge Wortwitz geschrieben und hat wirklich tolle Momente, er ist aber auch vollgestopft bis oben hin. In diesem Universum herrscht reinstes Chaos, es gibt kaum Regeln und es passiert einfach alles nebeneinander, durcheinander und querbeet. Einige Handlungsstränge haben sich mir irgendwie gar nicht erschlossen und mich ermüdet (ich sag nur: Krimkrieg und Republik Wales), andere waren mir zu unausgereift. Gleichzeitig sind die Figuren zwar herrlich skurril, aber vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet. Und gerade Ich-Erzählerin Thursday Next hat mich irgendwie gar nicht überzeugt.

    Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob die Reihe für meine Dissertation geeignet ist (stellt sich auch vielleicht erst im Prozess heraus), aber ohne literaturwissenschaftliches Interesse würde ich sie vermutlich nicht weiterlesen. Mein Leben ist manchmal schon chaotisch genug, da kann ich so viel Literatur-Chaos nicht auch noch gebrauchen. Obwohl ich andererseits zugeben muss, dass ich einige Aspekte an der Geschichte richtig cool fand. „Der Fall Jane Eyre“ lässt mich auf jeden Fall zwiegespalten und auch ein bisschen ratlos zurück.

  16. Cover des Buches Der Engelsbaum (ISBN: 9783442495924)
    Lucinda Riley

    Der Engelsbaum

    (564)
    Aktuelle Rezension von: Gartenfee007

    Darum geht es (Klappentext) :

    Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken – damit sie schließlich wahren Frieden finden kann ...

    Meine Meinung :

    Dieses Buch ist einfach großartig! Ich habe es verschlungen und bis zur letzten Seite durchgesuchtet. Es passiert so viel um und mit Greta das es einem manchmal die Sprache verschlägt. Manche Ereignisse sind auch sehr traurig und doch habe ich Greta sehr gerne auf ihre lange Reise begleitet. 

  17. Cover des Buches Das letzte Königreich (ISBN: 9783499254710)
    Bernard Cornwell

    Das letzte Königreich

    (564)
    Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheit

    Bernard Cornwells Roman "Das letzte Königreich" (Originaltitel: "The Last Kingdom") ist der erste Band der Saxon Stories (deutsch: Uhtred-Saga) und spielt im 9. Jahrhundert zur Zeit der Wikingerinvasionen in England. Die Geschichte folgt Uhtred von Bebbanburg, einem jungen angelsächsischen Adligen, der von den Wikingern entführt und als Kind adoptiert wird. Obwohl er von den Wikingern aufgezogen wird und ihre Kultur und Religion übernimmt, bleibt er hin- und hergerissen zwischen seiner angelsächsischen Herkunft und seiner neuen Identität. Uhtred wächst in einer Zeit der politischen Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen auf, während der angelsächsische König Alfred der Große verzweifelt versucht, sein Königreich Wessex gegen die Wikinger zu verteidigen. Der Roman schildert Uhtreds Reise und seine innere Zerrissenheit zwischen Loyalitäten, während er seinen Platz in einer sich rasch verändernden Welt sucht.

    Bernard Cornwell ist bekannt für seine akkurate historische Recherche und seine Fähigkeit, lebendige und dynamische Charaktere zu erschaffen, die in einer glaubwürdigen historischen Kulisse agieren. "Das letzte Königreich" ist keine Ausnahme. Der Roman besticht durch seine detailreiche Schilderung der angelsächsischen und nordischen Kulturen sowie durch die packende Erzählweise, die den Leser von der ersten Seite an fesselt.

    Uhtred als Hauptfigur ist komplex und vielschichtig – er ist weder ein strahlender Held noch ein reiner Antiheld, sondern ein Mensch, der versucht, in einer brutalen und unversöhnlichen Welt zu überleben. Cornwell gelingt es, den Leser in die Zerrissenheit von Uhtred hineinzuziehen, indem er dessen Konflikte und moralischen Dilemmas eindrucksvoll schildert.

    Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist Cornwells Schreibstil. Seine klare, aber eindringliche Sprache und seine Fähigkeit, Schlachten und Kämpfe realistisch und intensiv darzustellen, machen das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis. Allerdings könnte der Roman für Leser, die weniger an historischen Details interessiert sind, gelegentlich etwas trocken wirken.

    Insgesamt ist "Das letzte Königreich" ein herausragender historischer Roman, der nicht nur Fans des Genres begeistern wird, sondern auch alle, die sich für die frühe englische Geschichte interessieren. Cornwell schafft es, Geschichte lebendig werden zu lassen und den Leser auf eine aufregende Reise durch das frühmittelalterliche England mitzunehmen.

  18. Cover des Buches Miss Peregrine's Home for Peculiar Children (ISBN: 8601400315668)
    Ransom Riggs

    Miss Peregrine's Home for Peculiar Children

    (166)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Der 16jährige Jacob Portman ist untröstlich. Sein geliebter Großvater ist gestorben und Jacob vermisst ihn außerordentlich. Er gleitet in eine Depression ab, aus der ihn augenscheinlich nichts befreien kann. Als letzte Maßnahme reist Jacob mit seinem Vater auf eine abgelegene Insel, auf der auch sein Großvater mal gelebt hat. Jacob fühlt sich erstaunlich wohl auf der Insel. Durch Zufall entdeckt Jacob ein altes Haus, von dem gesagt wird, es habe mal ein Kinderheim beherbergt. Könnte es tatsächlich der Ort sein, von dem sein Großvater Abe immer erzählt hat? Damit, dass Jacob auf die Kinder treffen könnte, die hier lebten, ist wirklich nicht zu rechnen, Ober?



    Dies ist der erste Band der Reihe um Mrs. Peregrines besondere Kinder. Bevor Jacob jedoch auf Mrs. Peregrine und die Kinder trifft, muss er den Tod seines Großvaters verarbeiten. Alles andere als einfach, Abe fehlt ihm einfach zu sehr. Wenn es Jacob mal nicht gutging, hatte sein Opa Worte des Zuspruchs. Und nun? Eine Riesenlücke im Leben, die nicht mal eben zu füllen ist. Wird es Jacob auf der Insel besser gehen. Überraschend trifft er wirklich auf die Kinder, von denen Abe gesprochen hat. Schwebende Mädchen, unsichtbare Jungen und noch mehr Kinder mit erstaunlichen Fähigkeiten. Wie anders das Leben plötzlich ist, wie außergewöhnlich und gefährlich.


    Beim ersten Blick auf oder in das Buch, kommt sofort der Wunsch auf, es zu lesen. Die tolle Aufmachung, die alten Fotos, daraus kann sich doch nur eine spannende und interessante Handlung ergeben. Lange stard das Buch auf der Wunschliste, bis es endlich im Korb gelandet ist. Und dann die Lektüre, die Depression, so gut beschrieben und ausgebreitet, dass es einen runterzieht und einem die Lust am weiterlesen verleidet. Und als endlich eine aktionsgeladene Handlung einsetzt, wird es bald so grausam und gewalttätig, dass man sich fragt, ob man irgendwie im falschen Buch gelandet ist. Tolle Idee, toll dargeboten und formuliert, aber eine tolle Wirkung hat es auf diese spezielle Leserin nicht. Nach langer Zeit endlich abgeschlossen mit dem Entschluss, die Reihe nicht weiterzuverfolgen. Schade, aber eben das persönliche Empfinden.

  19. Cover des Buches Adrenalin (ISBN: 9783442495931)
    Michael Robotham

    Adrenalin

    (446)
    Aktuelle Rezension von: LeseRolli

    Meine Rezension ist auf die angesprochenen Themen im Buch bezogen. Jede Autorin und jeder Autor, macht sich Gedanken, welche Themen im Buch angesprochen werden. Ich bin der Meinung, dass wir uns viel mehr mit diesen auseinandersetzen sollten.

    Eine Beziehung bzw. Ehe ist niemals einfach. Beide Seiten müssen Kompromisse eingehen,  schließlich hat jeder Mensch seine ganz eignen Seiten. Doch warum können wir uns immer schlechter aufeinander einstellen? Weil es einfacher ist, zu gehen, als zu lieben?

    Wieso erfinden Menschen, schwerwiegende Geschichten, um eine Person zu erniedrigen oder seelisch zu zerstören? Muss eine Lüge so weit getrieben werden, dass eine Vielzahl von Menschen darauf hereinfallen und dabei unwissentlich, ebenfalls zur Zerstörung des Anderen beitragen.

    Wenn ein geliebter Elternteil, durch solche Intrigen, in den Suizid getrieben wird, kann dies bei den Kindern ein Trauma auslösen, was dann zu unendlichem Hass umschwenken kann. Dies kann sogar so weit gehen, dass diese Kinder im Erwachsenenalter blind dafür sind, das Große und Ganze zu sehen. Rechtfertig dasErlebte verschiedene Aktionen, die weitere Menschenleben fordern? Mit Sicherheit nicht, aber dennoch, sollten wir uns Gedanken machen, welche weitreichenden Folgen unser Verhalten haben kann.

    Es gibt eine Menge Erwachsene, die Probleme haben, die Beziehung zu ihren Eltern aufrechtzuerhalten. Es mag daran liegen, dass Eltern vllt. den Weg der Kinder nicht akzeptieren, aber warum machen sie das? Was gibt ihnen das Recht, über das Leben ihrer Kinder noch bestimmen zu wollen, obwohl diese schon lange erwachsen sind und ihr eigenes Leben haben. Haben diese Eltern sich das selbst gefallen lassen?

    Frauen, die ihren Körper verkaufen, gehören zu der Gruppe, die am häufigsten Gewalt erleben. Leider ist es noch oft so, dass die Menschen gesellschaftlich der Meinung sind, dass diese Frauen selbst die Schuld tragen. Hier müssen wir umdenken. Angefangen bei den Frauen, die dazu gezwungen werden oder dazu gezwungen sind, bis hin zu den Frauen, die krankheitsbedingt dazu greifen müssen. Es ist nicht einfach, seinen Körper zu verkaufen und es gibt Menschen, die so widerwärtige Dinge verlangen, wobei die Frauen keine Chance haben, nein zu sagen.

    Können wir auch wirklich bei einem Freier von einem “Frei“er sprechen, wenn die Frau zu diesem Akt gezwungen wird? Ist es dann wirklich frei oder ist es dann schon ein Ausnutzer?

    Warum haben so viele Menschen ein Problem mit schwerwiegenden Krankheiten? Wenn ein Freund auf einmal körperlich erkrankt, wieso lässt man ihn auf kurz oder lang fallen? Was ist an diesem Menschen dann anders? Im Grunde nur die körperliche Verfassung, oder? Der Charakter bleibt und, so gesehen, hat sich am Menschen, bis auf die körperliche Belastung, nichts geändert. Warum ist in vielen Augen ein gesunder Mensch mehr wert, als ein Mensch mit Einschränkungen?

    Der Lese_Rolli 

  20. Cover des Buches Oksa Pollock - Die Unverhoffte (ISBN: 9783841501288)
    Anne Plichota

    Oksa Pollock - Die Unverhoffte

    (298)
    Aktuelle Rezension von: SabrinaMaus
    Oksa ist ein Mädchen,aber kein gewöhnliches.
    Sondern sie hat besondere Fähigkeiten.
    Davon wusste sie selbst zu Anfang nichts.
    Oksa muss vor Mr.Mac Grow aich sehr in acht nehmen.


    Meine Meinung:
    Mit hat das Buch gut gefallen, manche haben  nur eine komische Bezeichnung.
    Wo man sich erst etwas dran gewöhnen muss, aber dann geht es
    so wie der Plamplem, Kapiernix, Granuk-spuck usw.
    Ich fand das Buch ca. ab der ersten Hälfte ziemlich spannend.
    Es geht auf jedenfall um ziemlich viel Magie und Fanstasy!
  21. Cover des Buches Der weiße Reiter (ISBN: 9783644407817)
    Bernard Cornwell

    Der weiße Reiter

    (350)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Der zweite Band um Uhtred von Bebbanburg schliesst sich zeitlich gesehen unmittelbar an den Vorgängerband an und setzt die Geschichte somit nahtlos fort.

    Das Buch ist in einem guten Tempo geschrieben, von ein paar Längen mal abgesehen. Es gibt keinen wirklich durchgängigen Spannungsbogen, aber geschickt gesetzte Spannungsspitzen entscheiden dafür in ausreichendem Maße.

    Die Figuren sind gut und mit der nötigen Tiefe gezeichnet. 

    Der Schreibstil ist gut, wenngleich mir nach wie vor die Verwendung von historischen Ortsbegriffen nicht sonderlich gefällt. Die stören den Lesefluss doch nicht unerheblich. Gut gelungen sind jedoch die diversen Schilderungen des Schlachtengetümmels mit all seinen Schrecken.

    Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht...!

  22. Cover des Buches Die Herren des Nordens (ISBN: 9783644407916)
    Bernard Cornwell

    Die Herren des Nordens

    (327)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der dritte Band der Reihe ist bisschen schwächer als die beiden davor. BC kann schreiben und er kann gut schreiben, nur wiederholt er sich zu oft und manche Stellen sind zu detailliert erzählt obwohl so viele Details gar nicht nötig wären. Uthred ist ein Junger Mann, der sooo viel erlebt hat, so dass es schon unglaubwürdig erscheint. Allerdings ist die Geschichte mit Spannung geladen und man will das Buch gar nicht weglegen.

  23. Cover des Buches Clockwork Princess (Infernal Devices) (ISBN: 9781481456036)
    Cassandra Clare

    Clockwork Princess (Infernal Devices)

    (245)
    Aktuelle Rezension von: Blintschik

    Dies ist der letzte Teil der Reihe und Mortmain hat die Shadowhunter ausgetrickst, deswegen müssen sie nun gegen ihn in den Kampf ziehen, um sich und das Institut zu retten.


    Der Abschluss der Reihe ist einfach nur episch und voller Gefühle. Er ist sogar noch besser als die Teile davor und ich habe bis zur letzten Seite mitgefiebert. Nicht nur der Kampf gegen Mortmain ist voller Action und Spannung und reißt einen mit, sondern auch die Romanze der drei Protagonisten ist der Wahnsinn. Dabei sind so viele Emotionen aufgekommen und besonders um die bekannten Charaktere habe ich gefiebert, da man sich im Laufe der Reihe so gut kennenlernt, dass man hofft ihnen würde nichts passieren. Und das Ende wird in dieser Hinsicht sehr spannend. 

    Die Reihe hat einfach alles, was ein gutes Buch braucht: Romantik, Emotionen, Spannung und tolle Charaktere und die Atmosphäre der Epoche ist das noch das I-Tüpfelchen. Dadurch wirkt alles noch epischer und man lernt nebenbei noch viel über literarische Klassiker. Eine wahnsinnig tolle Reihe!

  24. Cover des Buches Maria Stuart (ISBN: 9783746745558)
    Stefan Zweig

    Maria Stuart

    (94)
    Aktuelle Rezension von: Schnick

    Es gab eine Zeit Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre, da habe ich die Bücher von Stefan Zweig verschlungen. Ich liebte (und liebe) seine Art zu schreiben und ich liebte (und liebe) die Themen seiner Bücher. "Die Schachnovelle" zum Beispiel ist eins der wenigen Bücher, die ich gerne mehrfach gelesen habe und lese.

    "Maria Stuart" ist kein wissenschaftliches Werk. Obwohl Zweig sich an die Fakten hält, liest sich das Werk wie ein Roman, was daran liegt, dass Zweig es sich nicht nehmen lässt einige Fakten auszuschmücken. Herausgekommen ist dadurch ein spannendes Werk, das sich schwer einordnen lässt. Es fühlt sich an wie ein Roman, ist aber derart faktenbasiert, dass man es genauso gut als Biografie einordnen kann. 

    Weil Stefan Zweig nun einmal ein sehr guter Schriftsteller war, ist "Maria Stuart" trotz des weitestgehend faktenbasierten Ansatzes entsprechend kurzweilig, spannend und interessant. Insofern ist es meiner Meinung nach absolut empfehlenswert. Wer jedoch ein wissenschaftlich-akademisches Werk mit Quellenangaben und ohne jede literarische Ausschmückung erwartet, der wird unweigerlich enttäuscht werden.


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