Bücher mit dem Tag "wall street"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "wall street" gekennzeichnet haben.

60 Bücher

  1. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

    (1.197)
    Aktuelle Rezension von: rfeek

    F. Scott Fitzgeralds Der große Gatsby ist zweifellos ein Klassiker der amerikanischen Literatur. Die Geschichte über den geheimnisvollen Millionär Jay Gatsby, seine unerfüllte Liebe zu Daisy Buchanan und die Dekadenz der 1920er Jahre fasziniert Leser bis heute. Doch trotz seiner beeindruckenden Atmosphäre und tiefgehenden Gesellschaftskritik hinterlässt der Roman gemischte Eindrücke.

    Die Stärken des Buches liegen zweifellos in Fitzgeralds elegantem Schreibstil und seiner Fähigkeit, die Exzesse und Illusionen des “Jazz Age” eindrucksvoll einzufangen. Die melancholische Stimmung, die das Werk durchzieht, verleiht der Geschichte eine gewisse Tiefe, die über eine reine Gesellschaftssatire hinausgeht. Auch Gatsby selbst, als tragischer Held, bleibt eine der faszinierendsten Figuren der Literaturgeschichte.

    Allerdings hat der Roman auch Schwächen. Die Figuren – insbesondere Daisy und Tom Buchanan – wirken oft kühl und schwer zugänglich, was es erschwert, mit ihnen mitzufühlen. Zudem bleibt die Handlung stellenweise distanziert und verliert sich in Beschreibungen des luxuriösen Lebensstils der Reichen, ohne dass immer eine emotionale Verbindung zur Geschichte entsteht.

    Unterm Strich ist Der große Gatsby ein stilistisch beeindruckendes Werk mit einer tiefgründigen Botschaft über Träume, Illusionen und die Vergänglichkeit des amerikanischen Traums. Doch die emotionale Distanz und die stellenweise etwas langatmige Erzählweise trüben das Lesevergnügen. Daher eine solide 3,5 von 5 Sternen – ein lesenswerter Klassiker, aber nicht ohne Makel.

  2. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

    (426)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  3. Cover des Buches Unter Haien (ISBN: 9783843714792)
    Nele Neuhaus

    Unter Haien

    (355)
    Aktuelle Rezension von: Andreas64

    Der verbrecherische Protagonist ist mir zu gut vernetzt, das sehe ich als etwas übertrieben. Die gute Hauptperson ist keine große Sympathieträgerin, ihre Empathie zeigt sie spät, das ist nicht so richtig glaubwürdig, trotz ihrer hohen Intelligenz ist sie ein bißchen unrealistisch blind für die Realität.

  4. Cover des Buches Der Honiganzeiger (ISBN: 9783749424573)
    Sibylle Barden-Fürchtenicht

    Der Honiganzeiger

    (15)
    Aktuelle Rezension von: SusanD

    2028. Die Europäische Vision gibt es nicht mehr; die EU ist aufgelöst, der Euro abgeschafft. Allein Geld regiert die Welt und ein paar mächtige Oligarchen teilen die Märkte unter sich auf; die Finanzmärkte brechen zusammen. Um Deutschland als souveränen Staat zu retten, schickt der Deutsche Kanzler den bisher erfolgreichen, aber unscheinbaren Diplomaten Till von Herlichingen auf eine Mission: Er soll beim Weltwirtschaftsforum in Davos, an der Wall Street in New York und im Casino Monte Carlo lernen, wird schließlich offizieller Botschafter in London - im Hintergrund immer beeinflusst von manipulativen Politikern, mörderischen Oligarchen und schönen Frauen - und muss sich schließlich selbst entscheiden, wie weit er gehen will.

    Sibylle Barden, Journalistin, Publizistin und mit eigenen Erfahrungen in der Deutschen Botschaft, verfügt über ein enormes Wissen und hat tiefschürfend recherchiert; somit ist sie in der Lage, viele Fakten und Hintergründe nachvollziehbar zu erklären. In "Der Honiganzeiger" entwirft sie ein erschreckendes Szenario von unserer Welt in nicht allzu ferner Zukunft, das den Leser aufrüttelt  und zum Nachdenken und Hinterfragen anregt. Alleine durch die geschilderten Möglichkeiten - und die zeitliche Nähe - bekommt dieses Buch eine gänsehauterregende Spannung. 

    Leider lässt sich diese Spannung nicht auf die Handlung um den Protagonisten Till von Herlichingen übertragen: Als Hauptperson bleibt er eher blass und unsympathisch und sein Tun ließ für mich einige Fragen aufkommen bis hin zu einem doch offenen, recht unbefriedigendem Ende.

    Durch die immer wieder auftauchenden realen Personen und das Zeitgeschehen bekommt der Roman noch eine weitere Brisanz, denn der Leser kann die Handlung nicht als reine Fiktion abtun.

    Lange Erklärungen über die Sachverhalte (die jedoch nie abgehoben sind) erinnern mehr an ein spannendes Sachbuch als an einen sich zuspitzenden Thriller und der Leser ist in seiner Aufmerksamkeit stark gefordert.
    Auch "Nebenkriegschauplätze" wie die Tatsache, dass der fiktive Kanzler nun endlich das Beamtentum abschaffen will, was aber einem politischen Selbstmord gleichkäme, nehmen viel Raum ein, der nichts mit dem eigentlichen Thriller zu tun hat.

    Für mich ist "Der Honiganzeiger" ein wichtiges Buch, das mich noch lange beschäftigt hat, das jedoch nicht das halten konnte, was ich mir von ihm versprochen hatte.

  5. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9781447277705)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

    (197)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Patrick Bateman scheint alles zu haben, was man sich wünscht. Einen super bezahlten Job, keine Überarbeitung, eine tolle große Wohnung, nur die teuersten Klamotten, eine nette Verlobte und er sieht einfach großartig aus. Das alles macht ihn aber nicht glücklich und gerade weil er alles hat, muss er es kompensieren. Seine Leidenschaft für schöne Frauen wird zur Obsession und er findet gefallen an perversen Morden und viel Blut. Auch Geschäftspartner oder verhasst Kollegen müssen so ihr Leben lassen, aber dieser immer perfekte Patrick Bateman scheint doch zu so etwas nicht fähig zu sein denken alle. Oder etwa doch?

  6. Cover des Buches King of New York (ISBN: 9783736306929)
    Louise Bay

    King of New York

    (252)
    Aktuelle Rezension von: Ramona_H

    Harper hat es bisher im Leben nicht leicht gehabt. Sie hat zwar einen äußerst vermögenden Vater, der sich aber nicht für seine Tochter zu interessieren scheint. Sie kennt ihn immer als abwesend und dass er seine Versäumnisse mit Geld wieder gut macht. Deswegen ist es für sie nicht überraschend, dass er ihr, entgegen ihren drei Stiefbrüdern, keinen Job in seinem großen Unternehmen anbietet. Harper kämpft sich alleine durch und beginnt bei Max King, dem New Yorker Topunternehmer an zu arbeiten. 

    Recht schnell ist auch Sex im Spiel. Max hatte jedoch noch nie eine ernsthafte Beziehung. Harper hingegen lässt die Männer auch nicht besonders nahe an sich ran, da sie bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht hat. 

    Durch viele Missverständnisse beruflicher wie auch privater Art ist es zwischen den beiden immer ein Hin und ein Her. Obwohl dem Leser schnell klar ist, dass die beiden zusammengehören. 

    Doch lässt sich das wirklich vereinbaren? Vor allem wenn Max ein großes Ziel hat: Der Geschäftspartner von Harpers Vater zu werden... 


    Ein gelungener, leicht zu lesender Auftakt zu einer Reihe.

  7. Cover des Buches Kleine Feuer überall (ISBN: B07CZ2TQPC)
    Celeste Ng

    Kleine Feuer überall

    (45)
    Aktuelle Rezension von: Claudia107

    Inhaltsangabe: "Vom Außenanstrich der Häuser bis zum Alltag ihrer Bewohner: Alles in Shaker Heights, einem beschaulichen Vorort von Cleveland, ist passgenau durchgeplant. Keiner verkörpert diesen Geist mehr als Elena Richardson mit ihrer Familie wie aus dem Bilderbuch. Sie hat ein gutes Herz, deshalb nimmt sie die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren als Mieterin auf und behandelt deren Tochter Pearl auch sofort, als wäre sie ihr eigenes Kind. Sie überlässt nichts dem Zufall, darum gräbt sie heimlich in Mias Vergangenheit. Woher nur kommt diese magische Anziehung, die das Mutter-Tochter-Gespann auf alle Richardsons ausübt? Über das Gewicht von Geheimnissen und den verheerenden Glauben, das Befolgen von Regeln könne Katastrophen verhindern."

    Dieses Hörbuch besteht aus 2 MP3-CD`s, hat eine Laufzeit von 11 h 37 min (ungekürzte Lesung) und wird von Britta Steffenhagen hervorragend eingesprochen. Ich habe ihr gebannt gelauscht und sie konnte mich mit ihrem Vortrag komplett mit in die Geschichte einziehen.

    Das Buch wollte ich eigentlich schon lange lesen, weil es mich von der Inhaltsangabe sehr angesprochen hat. Jetzt hatte ich die Möglichkeit dies als Hörbuch zu lauschen und ich habe es keine Sekunde bereut. 

    Anfangs hatte ich zwar etwas Schwierigkeiten mit den vielen Namen, aber jeder Charakter in dieser Story hat so seine eigene Geschichte zu erzählen und es spitzt sich irgendwie immer mehr zu. Der Aufbau ist daher genial und ich als Hörer wollte immerzu wissen wie es denn nun weitergeht. Wer hier aber Hochspannung erwartet ist hier auf jeden Fall falsch, denn die Story baut sich langsam auf und man liest oder lauscht zwischen den Zeilen. Ich war am Ende auf jeden Fall völlig baff und kann diesen Roman absolut empfehlen. Zudem bin ich jetzt extrem neugierig auf andere Romane der Autorin. 

  8. Cover des Buches Fegefeuer der Eitelkeiten (ISBN: 9783499236747)
    Tom Wolfe

    Fegefeuer der Eitelkeiten

    (113)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Heutzutage strotzen Bestseller im üblichen Skandinavien-Format mit blutrünstigen Perversionen wie zerstückelten Frauenleichen schon auf der ersten Seite, um die Lesermassen einzufangen. Das ist im Grunde nicht wirklich Literatur, sondern Schund, auf differenzierte Figurenausgestaltung wird meist verzichtet.

    Tom Wolfe würde heutzutage mit seinem vor 35 Jahren erschienen Thriller im Jahre 2023 wahrscheinlich keinen Verlag mehr finden, weil er sich im ersten Kapitel nicht mit Morden abgibt, sondern lediglich zwei Belanglosigkeiten schildert: Die missratene Publikumspräsentation eins Politikers und die Probleme eines Millionärs mit seinem Dackel, dem Telefon und seiner Gattin. Und zu allen Unglück sind die ersten 40 Seiten seines sich über 80 Seiten erstreckenden Romans überwiegend als innerere Dialoge verfasst.

    Dass man die ersten 40 Seiten dennoch wie im Rausch liest und einfach nicht mehr aufhören kann, dass dies ein absoluter Page-Turner ist, liegt an seiner irrwitzigen Humor, den aus dem Alltag nachvollziehbaren inneren Probleme der Protagonisten und seiner unaufdringlichen und um so prägnanteren Figurengestaltung. 

    Tom Wolfe gelingt es sogar, Sexszenen erotisch prickelnd zu verfassen, ohne auch nur einen einzigen Nippel, Pimmel oder sonstwas zu erwähnen. Er wagt es hierbei sogar, sich der griechischen Mythologie zu bedienen, die in diesem Detail wohl nur den wenigsten Lesern geläufig sein dürfte: "Priapus", jener Lust und Samen verspritzende Nebengott mit dem Riesenphallus in wenigen Passagen quasi nebensächlich zu erwähnen, das genügt ihm - und genügt dem Leser, um sich fiebernd auf diesen großartigen Sex-and-Crime-Thriller einzulassen.

  9. Cover des Buches All for You – Sehnsucht (ISBN: 9783736305885)
    Meredith Wild

    All for You – Sehnsucht

    (179)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love

    ~ KLAPPENTEXT ~
    Du bist für mich - das Gute, das Schlechte und jeder einzelne Augenblick dazwischen.
    Als Maya Jacobs und Cameron Bridge sich nach fünf Jahren zum ersten Mal wieder begegnen, ist es, als ob die Welt um sie herum zum Stillstand kommt. Damals waren sie ein Paar gewesen, verliebt und so glücklich. Aber als Cameron um Mayas Hand anhielt, musste sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen - und Nein sagen. Als sie sich jetzt erneut gegenüber stehen, sind die Gefühle von damals augenblicklich wieder da. Und auch die Leidenschaft. Doch kann es für ihre Liebe eine zweite Chance geben, wenn ihre gemeinsame Vergangenheit so voller Schmerz ist?

    ~ AUTORIN ~
    Meredith Wild wurde 1982 in den USA geboren. Sie arbeitete zehn Jahre als Unternehmerin in der Technikbranche und nutzte dieses Wissen auch, um ihren Debütroman "Hardwired" online zu vermarkten. Mit der Hard-Reihe eroberte sie 2013 die New York Times- und USA Today-Bestsellerliste. 2014 gründete Wild ihr eigenes Imprint, Waterhouse Press und veröffentlicht nun auch selbst Bestsellerautoren. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in New Hampshire und ist bekennender Technik-Fan, Whiskey-Liebhaber und natürlich hoffnungslos romantisch

    ~ MEINUNG/ FAZIT ~
    Ein ganz lieber Dank geht hier an LYX bzw. an die Bastei Lübbe AG für die tolle Leserunde und das ich natürlich dabei sein durfte!
    Ein schönes schlichtes Cover ziert das Buch. Und wie ich finde, verleiht der goldene Rahmen und Schriftzug mit dem Schlängel muster das gewisse Extra.
    Meredith Wild ist für mich auch wieder eine neue Feder. Für mich sogar eine sehr angenehme. Ihr Schreibstil ist schön luftig aber auch sehr intensiv, sodass man Emotionen und Spannungen als Leser direkt spürt. Auch hat sich die Geschichte nicht unnötig in die Länge gezogen. Die beiden Hauptprotagonisten Cameron und Maya waren sehr detailliert und vor allem intensiv beschrieben. Von den anderen hätte ich mir etwas mehr gewünscht, es wäre mit Sicherheit ganz interessant gewesen.
    Aber auch Cameron und Maya waren nicht ganz fehlerfrei. Ich mochte beide sehr gern, aber Cameron war mir stellenweise zu besitzergreifend, indem er Druck auf Maya ausgeübt hat, auch wenn es ihm in der handelnden Situation gerade vielleicht nicht bewusst war. Der Geduldsfaden hätte hier noch etwas gezähmt werden können. Na ja und Maya war etwas anstrengend, wie ich finde. Eine Schutzmauer ist das eine, aber nicht zu wissen was man wirklich will und hin und her Spielchen spielen das andere. Dazu kommt, dass Maya die ganze Zeit eher die zurückgezogene Person war und urplötzlich holte sie dann aus, womit ich persönlich eher weniger gerechnet habe. Einerseits fand ich, die stelle schon etwas überzogen, da der Kontrast zur eigentlichen Maya einfach zu hoch war. Andererseits fand ich es auch wieder gut, da es einem wieder mal zeigt, dass man nicht alles mit sich machen lassen muss.

    Ein tolles Buch mit einer sehr emotionalen Liebesgeschichte, trotz der kleinen überzogenen Stellen baut das Buch eine starke emotionale Bindung zum Leser auf und fesselt ihn. Für alle New-Adult Liebhaber genau die richtige Lektüre.
    Ich jedenfalls freue mich schon auf die nächsten Bände!

  10. Cover des Buches Der Sektor (ISBN: 9783608964042)
    Michael Hudson

    Der Sektor

    (4)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Ernüchternd, treffend, mit starken Argumenten und Analysen versehen

    „Die Themen, die mich interessierten, wurden an der New York University…… nicht unterrichtet“.

    Was Wunder, wenn Hudson, mit scharfem Verstand und mannigfaltigen Erfahrungen in der Finanzbranche und den Wirtschaftswissenschaften, schon in frühen Jahren Problematiken ansprach, die sich bis heute exponentiell gesteigert haben, aber dennoch der herrschenden Meinung eines „Die Wirtschaft muss laufen“ stark entgegenstehen.

    Und noch schwieriger wird es im Feld der allgemeinen Verständnisse und Setzungen der Wirtschaft und des Finanzsektors, wenn Hudson sehr gründlich die primäre Stellung des „Gläubigers“ hinterfragt, auf der Blaupause der lateinamerikanischen Pleiten mit ihren Schuldenschnitten bis hin zur Erlassung von Schulden Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts anführt und den Vergleich zur Gegenwart zieht, in der anscheinend auch gewählte Regierungen, ihrem Volk eigentlich als erstes verpflichtet, diese Fürsorgepflicht hintenanstellen müssen um einen „Ausverkauf ihres Landes“ zur Bedienung von Schulden aktiv selbst noch mit vorantreiben zu müssen. Wie in Griechenland zu sehen, in der am Ende die öffentliche Infrastruktur, Häfen und anderes verkauft werden müssen zur Deckung von nationalen Schulden.

    Dies, so führt Hudson durchaus mit gewichtigen Argumenten aus, ist eben der Kernantrieb der globalen Finanzwirtschaft. Geld immer mehr zu akkumulieren in wenigen Händen, herauszuholen was herauszuholen ist und am Ende ein gar ganzes „geplündertes Land“ zurückzulassen um sich des nächsten „Opfers“ weltweit „anzunehmen“.

    Ein System, dem Hudson die Wirtschaftsordnungen der Jahre nach dem zweiten Weltkrieg bis etwa zum Ende der 70er Jahre hin gegenüberstellt, in der „plangeleitetetes staatliches Handeln“ Zeichen der Stunde war und damit Kontrolle, soziale Verteilung und Einhegen von Auswüchsen ob der Erfahrungen der Entwicklung hin zu zwei Weltkriegen (für die ebenfalls wirtschaftliche Entwicklungen mit angeführt werden können) das politische Handeln geleitet hat.

    Dass dann zwei Behauptungen mehr und mehr erkennbar gegenüberstehen, ist eine überaus umstrittene Frage dann, die aber Dank Hudson nicht lapidar beantwortet werden kann. Während Hudson einem „starken Staat“ das Wort führt, darin die wohl einzige wirksame Möglichkeit einer stabilen, den Menschen dienenden Wirtschaft sieht, richtet sich dies natürlich gegen jede Form der „freien Marktliberalität“, in der ebenso vehement behauptet wird, dass der Staat (immer) der „schlechtere Wirtschafter“ ist.

    Wobei für den Leser eine einfache Gegenprobe natürlich möglich ist. Wie stellten sich Vermögensverteilung, Infrastruktur, Arbeit und Wirtschaften zwischen 1950 und 1980 oder 1990 dar mit welchen Folgen für die Menschen und den sozialen Frieden im Land und wie stellt sich die weltweite Vermögensverteilung, der soziale und politische Friede, die Infrastruktur und mehr in der Gegenwart dar? In der doch scheinbar nurmehr jemand selbst nur eine Wohnung an vielen Orten findet, für den Geld nicht die wichtigste Rolle im Leben spielt, während selbst die Mittelschicht (und das nicht nur beim Wohnraum), mehr und mehr an die Ränder gedrückt wird.

    Am Ende bleibt: Es sind die Schulden und die Form, in der Schulden erzeugt und für eigene Machtansprüche genutzt werden, was die Welt an den Abgrund führt.

    Was Hudson ebenso ruhig und beredt erläutert, wenn er die Kulturgeschichte des Geldes und der Schulden ebenso fundiert im Buch vorführt, wie er die Auswirkungen dieser „Schuldenlasten“ und der „Lust, Geld zu verleihen“ um es dann gnadenlos einzutreiben und auf diesem Weg den Schuldner nicht nur „in den Schulden“ zu halten, sondern diese immer weiter zu erhöhen (Zinseszinseffekt).

    Dass Hudson dies mit den „Parasiten“ des Tierreiches vergleicht, passt da wie die Faust aufs Auge. Bis hin zur „Fledderei“ des irgendwann toten Wirtes umgehend einen neuen Wirt „anzufallen“.

    Ob man diesen Linien und dieser Analyse nun zustimmt oder nicht, ob man Hudsons Lösungsvorschläge als sympathisch oder überzeugend oder beides oder das Gegenteil bewertet, das Buh stellt in allen Fällen eine wichtige und fundierte Lektüre dar, die man einfach gelesen haben sollte.
  11. Cover des Buches Bad Boys, Bad Girls, Big Money (ISBN: 9783442547715)
    Michelle Miller

    Bad Boys, Bad Girls, Big Money

    (21)
    Aktuelle Rezension von: munamiriam
    Diese Geschichte war ziemlich kurios. Sie gibt dem Leser einen Blick hinter die Kulissen eines jungen IT-Unternehmens und das  geschäftige Geschehen an der Börse. Die Beschreibung des Unternehmens hat mich ein wenig an einen Hollywoodfilm über ein großes berühmtes Internet-Unternehmen (Suchmaschine) erinnert. Anfangs ist es eine verworrene, aber interessante Liebesgeschichte. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich zu einem Krimi. Ein wenig störend empfand ich beim Lesen, dass die Geschichte aus so vielen verschiedenen Perspektiven beschrieben wird.  
    Das Lesen dieser Story hat mich nachdenklich und vorsichtiger im Umgang mit meinen Daten im Netz gemacht. 
  12. Cover des Buches Im Rausch der Freiheit (ISBN: 9783641141516)
    Edward Rutherfurd

    Im Rausch der Freiheit

    (27)
    Aktuelle Rezension von: ClaraMaria

    Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen manchmal etwas langatmig, aber der Autor ist Geschichtswissenschaftler und dies so gut wie möglich dem Leser zu vermitteln, sein Hauptanliegen. Ich fand es trotzdem insgesamt sehr spannend. Da viele Familien das Einwanderungsgeschehen wiederspiegeln und immer wieder Verflechtungen aufgezeigt werden, man zwischendurch mal etwas den Überblick verlieren kann, habe ich mir die wichtigsten Namen aufgeschrieben und die Querverbindungen gekennzeichnet. Das hat es für mich noch interessanter gemacht und so konnte ich den Überblick behalten. Neben den geschichtlichen Ereignissen bekommt man einen Einblick in die Lebensverhältnisse und das Denken der Bewohner über die Jahrhunderte hinweg. Seitdem sehe ich die Stadt New York mit anderen Augen und kann etwas mehr verstehen, warum viele diese Stadt so faszinierend finden.

  13. Cover des Buches Liar's Poker (ISBN: 9780340839966)
    Michael Lewis

    Liar's Poker

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Nil
    'Liar's poker' wurde 1989 von Michael Lewis geschrieben, der gleiche Autor der auch 'The Bind Side' geschrieben hat sowie einige andere gute Bücher. Wenn man dieses allerdings liest, möchte man es gar nicht so recht glauben. Denn es ist zwar ein Bestseller damals gewesen, aber geschrieben ist es so ganz Gewiss nicht! Im Grunde genommen rechnet Michael Lewis in diesem Buch (einen Roman möchte ich es nicht nennen und ein Sachbuch ist es auch nicht) mit seiner Vergangenheit ab und zeigt der Welt wie simpel doch die Investmentbanker gestrickt sind. Vor allem mit Salomon Brothers seinem Arbeitgeber in den 1980er Jahren. Zu Beginn des Buches ist es eher eine autobiographische Erzählung wie er zu Salomon Brothers kam und was er dort erlebte. Dann driftet das ganze etwas ab und die Firmengeschichte und das Mortgage bond trading wird en detail erörtert mit vielen Namen und vielen sarkastischen Kommentaren. An sich ist es super einen Insiderbericht wie diesen zu lesen, doch hätte ich mir eine überarbeitete Version gewünscht, denn ohne Frage ist die Qualität dessen was Michael Lewis seit dem produziert hat wesentlich besser geworden.
  14. Cover des Buches MATTHEW CORBETT und die Königin der Verdammten - Band 1 (ISBN: 9783958353268)
    Robert R. McCammon

    MATTHEW CORBETT und die Königin der Verdammten - Band 1

    (36)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    *3,5 Sterne

    Ich finde Matthew Corbett nach wie vor gut, und als Ermittler sympathisch und ungewöhnlich, weil er kein klassischer Detektiv oder Polizist ist, sondern Gerichtsschreiber.
    Robert McCammon investiert sehr viel Zeit in den Handlungsaufbau und ein glaubwürdiges Setting, was mich auch diesmal sehr überzeugen konnte, dennoch hat mir dieser Teil (bis jetzt) nicht so gut gefallen wie der Vorgängerband.
    Die Handlung spielt diesmal in New York und Matthew Corbett hat es u.a. mit einem Serienmörder, dem Maskenschnitzer, zu tun.

    Auch bei "Die Hexe von Fount Royal" dauert es eine Weile, bis es richtig losgeht, aber hier habe ich mich öfters gefragt, wann die Handlung eigentlich losgeht. Lange Zeit dümpelt alles ziemlich unspektakulär vor sich hin; es ist zwar die Rede von einem Mord, aber nur am Rande, und Matthew ist zunächst mit einigen anderen Dingen beschäftigt. Nach einer Weile geht es dann auch (hauptsächlich) um den Maskenschnitzer, aber Tempo nimmt die Handlung auch da nicht wirklich auf. Ich hoffe auf den zweiten Band.

    Besser gefallen hat mir außerdem das Setting von Fount Royal. Durch das "altertümliche" Carolina mit drohenden Indianerangriffen und fanatischen Predigern kam für mich ein bisschen "Würze" ins Geschehen. Hier spielt die Handlung in einer Großstadt (New York), die jede x-beliebige Großstadt zur damaligen Zeit, z.B. London, sein könnte. Außer der Nennung einiger markanter Orte gibt es eigentlich nichts, was diesen Ort heraushebt und ihn fast ein wenig langweilig macht.

    Wie gesagt hoffe ich auf den zweiten Teil.
    Für alle Fans ist auch diese Geschichte ein Muss, man sollte aber ein bisschen Geduld mitbringen.

  15. Cover des Buches Auf Heineken könn wir uns eineken (ISBN: 9783492272926)
    Kerstin Schweighöfer

    Auf Heineken könn wir uns eineken

    (35)
    Aktuelle Rezension von: UllasLeseecke

    Meine Meinung:

    Beim  Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil mich das Buchcover so angesprochen hat. Und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wanderte es ebenfalls in meine Büchertasche. Ich war gespannt auf den Inhalt, denn mit unseren holländischen Verzeihung niederländischen Nachbarn habe ich doch ab und zu auch mal Kontakt. Vielleicht würde ich nach dem Lesen einiges besser verstehen.


    Kerstin Schweighöfer beschreibt in ihrem Buch, wie sie 1990 Jan Kees kennen und lieben lernte. Sie wohnte damals in München und Jan Kees in Leiden. Das war nicht mal eben um die Ecke und deshalb beschloss sie, nach Leiden zu ziehen. Sehr kurzweilig schreibt sie über ihre Erlebnisse mit den neuen Nachbarn und das Erlernen der Sprache. Obwohl auch ich bisher der Meinung war, beim Zuhören einiges zu Verstehen, weil es sich auch in meinen Ohren wie eine Art Dialekt anhörte, wurde ich eines besseren belehrt. Spaßig waren die Ausdrücke, die in unseren Ländern verschiedene Bedeutungen haben und mit denen die Autorin manches Mal für Peinlichkeit sorgte. Mir hat gefallen, dass ich nicht nur lesen durfte, wie es Kerstin Schweighöfer ergangen ist, sondern auch viel neues und interessantes kennen lernen durfte. Wer wissen will, was es mit Nieuw Amsterdam und Yankee auf sich hat, sollte dieses Buch lesen.


    Es gibt inzwischen reichlich Bücher, in denen die Autoren beschreiben, wie sie sich in einem anderen Land zurecht finden. Nicht immer ist es interessant geschrieben und man hätte sich das Lesen sparen können. Aber ich fand dieses Buch sehr interessant und habe mehr über Land und Leute erfahren.


    Fazit:

    Mir hat das Lesen dieses Buch sehr viel Spaß gemacht. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall!




  16. Cover des Buches MATTHEW CORBETT und die Königin der Verdammten - Band 2 (ISBN: 9783958353282)
    Robert R. McCammon

    MATTHEW CORBETT und die Königin der Verdammten - Band 2

    (29)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    Der zweite Teil von "Königin der Verdammten" setzt da an, wo der erste Band der Geschichte endet. Ähnlich wie beim ersten Teil beginnt dieser recht schleppend und man muss sich erst einmal einlesen und einen Rhythmus finden. Das dauert ein bisschen. Man muss also ein wenig Geduld haben, denn die Handlung nimmt Fahrt auf. Das Ende entschädigt vollständig, denn dieses ist actionreich und vor allem originell. Ein ähnliches Szenario habe ich so noch nirgends gelesen.
    "Die Königin der Verdammten" ist, im Gegensatz zu "Die Hexe von Fount Royal", ein klassischer historischer Krimi. Allerdings unterscheidet er sich insofern von vielen anderen historischen Krimis, da Robert McCammon wirklich kluge und originelle Einfälle hat, sodass einem die Lektüre wirklich Spaß macht. Der Täter, der die Morde begeht, ist gar nicht so überraschend, jedoch ist es eben der Weg, der dorthin führt.

  17. Cover des Buches Freiheit statt Kapitalismus (ISBN: 9783423347839)
    Sahra Wagenknecht

    Freiheit statt Kapitalismus

    (13)
    Aktuelle Rezension von: MattisLundqvist
    Das Buch wurde einst von mir auf einer viel zu langen Zugfahrt mit der deutschen Bahn gelesen - und war allein DADURCH schon eine gute Werbung gegen die "Verschleuderung von Volksvermögen"...

    ...aber ich schweife ab: Inhaltlich ist der Analysteil über Allem erhaben und die teils gewählten Beispiele z.B. bei Zeiss sind sehr erhellend. Die entwickelten Lösungsansätze sind durch die realen Beispiele eigentlich weit weniger revolutionär als man zuerst denken könnte. Definitiv erweitern sie den Horizont. 

    Wem nach der Lektüre immer noch nicht klar ist, warum man eigentlich jegliches Erbe über 10mio€ komplett verstaatlichen müsste, damit es keine mächtigen Superreichen über wenige Generationen gibt, wird es wohl nie verstehen....im Prinzip bringt Frau Wagenknecht mit ihren Ideen auf eine kreative Art und Weise das "jüdische Sabbatjahr" in unser Wirtschaftswesen - was extrem viele Probleme minimieren würde.

    Als kleiner (wirklich kleiner) Malus muss ich anmerken, dass es mir gegen Ende hin dann doch zu utopisch wird. Um die Konzentration von Vermögen langfristig in wenigen Händen zu verhindern, wird es immer wieder - so lehrt uns die Geschichte - früher oder später große...ähm....Brüche geben. Ich bezweifle, dass Frau Wagenknechts "Volkseigentumsaktiengesellschaftsmodellgedanken", um ihre Gedankenwelt in ein Wort zu packen, dem 100% ein humanerer Ersatz sein können. Was bei Zeiss funktioniert, muss noch lange nicht auf volkswirtschaftlicher Ebene gut gehen. 
  18. Cover des Buches Gott ist mein Broker (ISBN: 9783442307777)
    Bruder Ty

    Gott ist mein Broker

    (12)
    Aktuelle Rezension von: deidree

    Das Buch musste lange bei mir ausharren, bis ich es endlich zur Hand nahm. Bruder Ty und seine Ordensbrüder brachten mich aber immer wieder zum Schmunzeln. Ja, es ist an einigen Stellen schon sehr überzogen, aber es macht Spaß zu lesen. 

    „Gott ist mein Broker“ kann ja schließlich nicht jeder sagen. Und es gehört schon eine Menge Mut und Vertrauen von Bruder Ty dazu, diesen Tipps auch zu folgen. Manchmal sogar gegen den Willen seines Abtes. Wo ist da das Gehorsamsgelübde? Als ehemaliger Börsenmakler muss man es wohl doch nicht so genau nehmen.

    Die Entscheidung der weiblichen Protagonistin war mir dann zwar wirklich zu viel, das hätte es in meinen Augen nicht mehr gebraucht. Trotzdem habe ich mich in der Mehrheit der Zeit gut unterhalten gefühlt. 

    Christopher Buckley und John Tierney fanden eine gemeinsame Stimme für Bruder Ty. Am Ende jedes Kapitels gibt es die Erklärung des Gesetzes mit einer kleinen Übung dazu. Ausprobiert habe ich diese allerdings nicht. 

  19. Cover des Buches Einfach unwiderstehlich (ISBN: 9783462318968)
    Bret Easton Ellis

    Einfach unwiderstehlich

    (58)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sie sind jung, wild, frei und probieren viele Drogen aus und Sex ist immer und überall möglich. Sean ist der Dealer am College und erhält Liebesbriefe. Aber die Verfasserin liebt eigentlich einen anderen und der Schwule Paul liebt Sean, obwohl der ja der Heterotyp schlechthin ist. Alles ist ein Spiel, ein Spaß und ein Rausch, aber eines Tages wird es bitterer Ernst und auch Reisen bringen keinen Kick mehr und so einfach ist es dann doch nicht mehr. Bret Easton Ellis trift einen tollen und harten Ton und bringt das Gefühl einer ganzen Generation super gut rüber.

  20. Cover des Buches Hot Asset (21 Wall Street Book 1) (English Edition) (ISBN: B075WTFNCM)
  21. Cover des Buches Die Entschädigung (ISBN: 9783833306358)
    Lee Vance

    Die Entschädigung

    (1)
    Aktuelle Rezension von: HarryF
    Inhalt Peter Tyle ist ein echter Überflieger: Erfolg an der Wallstreet, eine attraktive Frau, eine schicke Villa in den Suburbs. Bis eines Tages seine Frau bei einem Einbruch ermordet wird - und die Polizei ihn als Hauptverdächtigen ins Visier nimmt. Was hat es mit dem Päckchen auf sich, das die Einbrecher als Einziges entwendet haben? Was ist dran an dem Gerücht, dass seine Frau sich von ihm scheiden lassen wollte? Die Schlinge um seinen Hals zieht sich immer mehr zu. Peter macht sich auf die Suche nach dem Mörder - und nach Andrei, von dem das mysteriöse Päckchen stammt. Seine Spur führt ihn nach Moskau, wo er zwischen die Fronten von Pharmakonzernen und der russischen Mafia gerät. Ihm immer dicht auf den Fersen ist Rommy, ein verbitterter Ex-Cop, für den es nur einen Schuldigen geben kann. Meinung Man merkt dem Autor in jeder Zeile den Banker an. Wo es um Geld geht, ist er in seinem Element - vergißt dabei aber auch hin und wieder, dass der Leser auch ein Laie auf dem Gebiet sein könnte. Die Figuren sind allesamt ein wenig überzeichnet: Der Börse-Überflieger der sich auf einmal in einem Strudel aus Korruption, Macht und Gewalt wiederfindet, der ausgeblutete Cop, der sogar zu illegalen Mitteln greift um ein Erfolgserlebnis zu haben, etc. Nichtsdestotrotz funktioniert dieses Buch. Die Passagen in denen es um Geldpolotik und Wirtschaft geht sind erstaunlich kurz gehalten und tragen insgesamt sehr zur Stimmung bei. Der Rest des Buches ist eine rasante Achterbahnfahrt über zwei Kontinente. Fazit Einer der besten ersten Romane eines Newcomers die ich seit langem gelesen habe. Am Anfang ein wenig zäh, nimmt er aber rasch Tempo auf und hält dieses bis zum (gut konstruierten) Ende! Empfehlenswert!
  22. Cover des Buches Makers and Takers (ISBN: 9783864704383)
    Rana Foroohar

    Makers and Takers

    (2)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Fordern kann man sicher viel, schwerer wird es allerdings, wenn man solche gut und richtig klingenden Forderungen auch durchsetzen will. Wie das nämlich gehen soll, weiß auch die Autorin nicht, zumal sie das Wesen dieser über viele Jahre gewachsenen Macht der Finanzwelt über die Realwirtschaft nicht versteht. Im Buch geht es vor allem um die kränkelnde US-Wirtschaft, die nicht nur unter den Auswirkungen der Globalisierung leidet, sondern auch durch die Wall Street kaputtgespielt wurde. Besonders diesen Teil der Geschichte beleuchtet die Autorin sehr gut. Auch wenn Rana Foroohar die eigentliche Ursache der von ihr beklagten Zustände nicht begreift, so kann man aus ihren Beschreibungen eine Menge lernen, unter anderem, dass Trumps "America first" allein die Sache nicht lösen wird. 


    Allerdings muss man sich dafür durch eine Menge Seiten quälen. Wenn Journalisten Bücher schreiben, dann gehen sie dabei selten wissenschaftlich vor. Vielmehr wollen sie Geschichten erzählen und das ganze Material ihrer "Recherche" nutzen. Zahlreiche Wiederholungen, viel zu viele unnötige und in vielen Geschichten versteckte Details und zu wenig wirkliche tiefergehende Einsichten zeichnen das Resultat einer solchen Herangehensweise aus. 


    Im Jahre 1919 kam es in der US-Rechtssprechung zu einem Präzedenzfall mit weitreichenden Folgen. Vor dem Obersten Gericht Michigans standen sich der Mehrheitsaktionär Henry Ford von der Ford Motor Company und die Brüder Dodge gegenüber, ebenfalls Aktionäre von Ford. Die Ford Company saß auf einem angehäuften Kapital von  52 Millionen US-Dollar (heute 1,1 Milliarden US-Dollar wert). Ford wollte dieses Kapital in neue Werke investieren. Dagegen hatten die Dodge-Brüder geklagt. Sie forderten eine erheblich höhere Dividende, also eine Gewinnausschüttung statt der geplanten Investitionen. Und sie erhielten Recht. Fortan war damit klar, dass der hauptsächliche Auftrag von börsennotierten US-Unternehmen darin besteht, die Renditen der Aktionäre zu maximieren und deren Interessen über die aller anderen Gruppen (darunter auch die der Kunden) zu stellen. Das Shareholder-Value-Prinzip war geboren worden - eine entsetzliche Missgeburt zum Schaden einer ganzen Volkswirtschaft. 


    Denn was bedeutet dieses Prinzip tatsächlich? Anteilseigner an Aktiengesellschaften sind in der Regel Banken und Fonds, also die Finanzwelt. Wenn deren Gewinne im Mittelpunkt der Unternehmenspolitik stehen, dann regiert in der Regel nur noch kurzfristig orientiertes Denken. Es geht hauptsächlich darum, die Unternehmen auszupressen. Die Folgen dieser Herangehensweise waren und sind katastrophal. Die Autorin zeigt an vielen Beispielen, wie die Innovationskraft solcher Gesellschaften, die Qualität ihrer Produkte und das Betriebsklima systematisch zerstört wurden. Der Niedergang der US-Automobilindustrie, die Umformung von General Electric von einem kreativen Unternehmen in eine faktische Schattenbank, der Niedergang von Xerox oder Hewlett Packard und andere Katastrophen zeigen mit aller Deutlichkeit, wohin eine solche Reise führt. 


    Die Autorin nennt diese Entwicklung die "Finanzialisierung" der Industrie und beklagt den Niedergang der "Main Street" unter der Fuchtel der Wall Street. Noch 1970 erklärte der Star-Ökonom Milton Friedman, einer der strenggläubigen Vertreter der sogenannten Chicagoer Schule, die nicht nur diese Irrlehre in die Welt setzte: "Die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens ist es, seine Gewinne zu steigern." Eugene Hama, ein anderer Vertreter dieser Schule, wurde durch die offensichtlich falsche "Effizienzmarkthypothese" berühmt und mit einem Nobelpreis geehrt. Diese seltsame Theorie war übrigens unter anderen einer der Wegbereiter der Finanzkrise von 2008. Am Rande sei erwähnt, dass die Autorin auch die Niederlage der USA im Vietnamkrieg auf die "Erbsenzählermentalität" des damaligen Kriegsministers McNamara zurückführt, dessen Denkweise von dieser Schule geprägt war, die bis heute die US-Wirtschaft dominiert. 


    Um die US-Wirtschaft wieder fitzumachen, wird es nach diesen Erkenntnissen nicht ausreichen, sie einfach nur gegen die Billigkonkurrenz abzuschotten. Vielmehr muss es auch darum gehen, sie aus der festen Umklammerung der Finanzwirtschaft zu lösen. Wie das jedoch gehen soll, lernt man aus diesem Buch nicht. Und es gibt auch keinen wirklichen Anlass zu irgendeinem Optimismus, denn die Wucherungen scheinen aus vielen Gründen inoperabel zu sein. 


    Die Autorin versucht zu erklären, wie es zu einer solchen erdrückenden Abhängigkeit der Main Street von der US-Finanzwirtschaft überhaupt kommen konnte. Was sie dazu schreibt, mag im Detail ganz interessant sein, doch leider übersieht sie das Wesen der Geschichte. In den USA gab es mehrere Versuche, eine Zentralbank zu installieren. Selbst berühmte US-Präsidenten aus vergangenen Jahrhunderten bekämpften solche Vorhaben. Doch 1913 gelang es den Großbanken endlich die FED zu gründen. Verfolgt man deren Geschichte, dann sieht man klare Zusammenhänge zwischen ihrer sogenannten Geldpolitik und heftigen Wirtschaftskrisen. Eigentlich sollte die FED der letzte Rettungsanker in einer Bankenkrise sein, so jedenfalls lautete 1913 ein Argument. Stattdessen musste jedoch 2008 der Steuerzahler im Wesentlichen die Banken "retten". Im Buch kann man gut nachlesen, wie folgenlos diese Krise dann für die Banken blieb. Faktisch ist die Obama-Administration vor ihnen in die Knie gegangen. Was damals zu groß zum Sterben war, ist heute noch größer. 


    Wie konnte das geschehen? Alle jüngeren US-Administrationen waren vollständig von Vertretern der Finanzindustrie durchseucht. Nicht nur die Main Street liegt im Würgegriff des Finanzkapitals, sondern faktisch der gesamte Staat. Auch das konstatiert die Autorin, wenn auch weniger deutlich. Was sie jedoch nicht sieht, sind die Ursachen. Woher kommt wohl das Geld, das der völlig überschuldete Staat ständig benötigt? Und wohin fließt es anschließend? Darauf geht die Autorin überhaupt nicht ein. Die FED kommt bei ihr erst sehr spät vor und dann auch nur am Rande. Ohne das ständig in die Finanzwirtschaft gepumpte Kapital, das aus dem Nichts erschaffen wurde und das folglich auch kein ökonomisches Gegengewicht besitzt, wären all die Exzesse der jüngeren Vergangenheit gar nicht möglich gewesen. 


    Zwar stehen am Ende ihres dicken Buches einige Empfehlungen, wie dieses Machtungleichgewicht, das sie beklagt, verändert werden kann. Allerdings klingen diese Ratschläge nicht nur naiv, sie sind es auch. Selbstverständlich würde es sehr helfen, wenn Banken ein höheres Eigenkapital besitzen müssten, und selbstverständlich würde es erst recht helfen, wenn man sie bei einer Größe, bei der sie nicht sterben dürfen, zerschlagen müsste. Die Chance war 2008/2009 da, aber sie wurde nicht ohne Grund vertan. Ganz ähnlich verhält es sich beim US-Steuersystem, das bei der Autorin auch immer wieder  Anlass zur Kritik ist. Die meisten US-Großkonzerne zahlen trickreich keine oder nur minimale Steuern. Doch wer legt eigentlich die Regeln dafür fest? Noch nicht einmal an dieser Stelle kann sich der Staat durchsetzen, weil er es nämlich gar nicht will oder nicht darf. Auch hier dominieren die Gewinninteressen der Finanzwirtschaft. 


    Eine andere, aber damit eng verbundene Geschichte stellt das angebliche "Marktversagen" dar, auf dem die Autorin mehrfach beharrt. Dies ist ein tiefsitzendes Missverständnis, weil es Märkte irgendwie personifiziert, ihnen so etwas wie die Möglichkeit eines Versagens zuspricht. Märkte sind keine Menschen, sie können gar nicht versagen. Sie werden jedoch durch menschliches Handeln erst gemacht. Wenn also etwas schiefläuft, dann haben nicht die Märkte versagt, sondern die Spielregeln, nach denen sie funktionieren sollten. Und die wiederum werden allein durch die Politik bestimmt. Wenn also Märkte nicht oder falsch reguliert wurden, dann sollte man sich nicht über die Märkte aufregen, sondern einfach einmal die Regeln hinterfragen, nach denen sie funktionieren sollten. Leider tut das die Autorin nicht. 


    Was bleibt also von diesem Buch? Man kann sehr gut verstehen, warum die US-Wirtschaft in den beklagenswerten Zustand gekommen ist, in dem sie sich jetzt befindet. Die Ursachen dieser Fehlentwicklung liegen sehr tief und sind nicht oder nur sehr schwer zu beseitigen. Auch einige andere komplexe Erscheinungen in der US-Wirtschaft kann man durch diesen Text viel besser verstehen. Auf der anderen Seite versteht die Autorin jedoch nicht, dass das Geldsystem und die staatliche Überschuldung die eigentlichen Ursachen für die faktische Macht der Finanzwirtschaft sind. Immer neue von dieser Finanzwirtschaft erzeugte Krisen verschärfen die Abhängigkeit aller von diesem System immer mehr. Und damit beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wie soll man sich von etwas befreien, das einem am Überleben hält? Deutlicher als das Versagen der Obama-Administration bei den Versuchen, das System nach der Finanzkrise von 2008 auch nur ansatzweise zu regulieren, kann man das kaum demonstrieren. 
  23. Cover des Buches Hard Sell (21 Wall Street Book 2) (English Edition) (ISBN: B078XD3GXW)
  24. Cover des Buches The Escape Game – Wer wird überleben? (ISBN: 9783492314794)
    Megan Goldin

    The Escape Game – Wer wird überleben?

    (85)
    Aktuelle Rezension von: rayless75

    Neugierig gemacht vom Titel „The Escape Game“ von Megan Goldin wurde ich erst mal überrascht, denn um ein Escape Game ging es nur am Rande. Viel mehr Raum nahm der Alltag in einem riesen Finanzunternehmen ein, die zwischenmenschliche Beziehung, wenn es um unvorstellbar viel Geld geht, Machtspiele, dabei sein um jeden Preis und Egoismus und Habsucht als Motivation für Verbrechen und eine gehörige Portion gut geplante Rache. Die Protagonistinnen Sarah und Lucy waren mir rasch sympathisch. Spannende Gedankengänge und ein angenehmer, klarer Schreibstil haben mich gut unterhalten, wenngleich manche Passagen etwas langatmig waren. Dies wurde aber dadurch wett gemacht, dass die beiden parallelen Handlungsstränge durchaus für Abwechslung gesorgt haben. Auch, wenn ich andere Erwartungen an den Titel hatte, war das Buch schnell und gut nebenbei zu lesen.

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