Bücher mit dem Tag "wartburg"

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20 Bücher

  1. Cover des Buches Das Vermächtnis der Landgrafen (ISBN: 9783954003914)
    Thomas Bienert

    Das Vermächtnis der Landgrafen

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Estrelas
    Der Kaufmann Dietmar Hellgreve wird im Eisenach des 13. Jahrhunderts als unparteiischer Ermittler zweier Morde eingesetzt. Diese stehen in Zusammenhang mit den Thüringischen Erbfolgekriegen. Der Einstieg in den Roman war für mich nicht ganz einfach, denn eine Vielzahl von Figuren wurde mit ebenso vielen historischen Informationen eingeführt. Und das war ein grundsätzlicher Schwachpunkt des Buchs. Der Autor hat als Historiker sicher gründlich die Fakten recherchiert. Allerdings hat deren Vermittlung den Lesefluss und das Aufkommen von Spannung gestört. Anfangs erinnerte die Handlung an "Der Name der Rose" (mittelalterliche Ermittlungen, nächtliche Geheimtreffen usw.), in der zweiten Hälfte ging es, aufgrund der Darstellung kriegerischer Handlungen, nur noch am Rande um das ursprüngliche Motiv. Ich wäre stattdessen lieber noch tiefer in die Stimmung des Ortes eingetaucht. Nichtsdestotrotz weiß ich die Auseinandersetzung mit der thüringischen Geschichte in Romanform zu schätzen und habe einiges Wissen daraus mitgenommen.
  2. Cover des Buches 1517 (ISBN: 9783406700699)
    Heinz Schilling

    1517

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Koehler-trifft-Buch

    500 Jahre Reformationsgeschichte liegen hinter uns. Martin Luthers Thesenanschlag in der Schlosskirche zu Wittenberg veränderte die Welt auf einen Schlag und leitete die Neuzeit ein. Das zumindest war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts die herrschende Meinung in der westlichen und vor allem der protestantisch geprägten Geschichtsschreibung, für die zum Beispiel Adolf von Harnack stand. Doch inzwischen ist das eurozentrische Geschichtsbild einer umfassenderen Sichtweise gewichen. Wie wir inzwischen wissen, haben auch andere Hochkulturen wesentliche „Impulse“ zur Neuzeit beigesteuert, wie Heinz Schilling in „1517 – Weltgeschichte eines Jahres“ anmerkt.

     

    Der emeritierte Professor für die Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin führt den Leser auf eine Zeitreise in das frühe 16. Jahrhundert. Dabei gelingt es Schilling selbst in der Kürze der Darstellung – der eigentliche Inhalt umfasst gerade einmal 308 Seiten – detailreich die Welt von damals zu skizzieren. So wird der Leser beispielsweise genauso in die ausgeklügelten Thronfolgevorgänge am spanisch-habsburgischen Hof in Madrid um Karl V. eingeweiht (dem einen großen Gegenspieler Luthers), wie in die Vorgänge um den osmanischen Herrscher Sultan Selim I., der zu Beginn des Jahres 1517 die Macht der Mamluken brach und damit dem Osmanischen Reich die Vorherrschaft in der muslimischen Welt sicherte. Beide Großmächte, d.h. das Haus Habsburg und das Osmanische Reich, standen sich fortan im 16. Jahrhundert feindlich. Schilling öffnet dem Leser in seinem Buch also den Blick auf das Europa und die Welt am Vorabend der Reformation. Und das durchaus auch in die weiteren „äußeren“ Aspekte des menschlichen Lebens von damals wie den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen der Zeit.

     

    Ganz entscheidenden Einfluss auf die Welt zu Beginn der Neuzeit sieht der Autor zudem im Einfluss des neuen Weltwissens, zumindest auf die Eliten von damals. Amerika wurde entdeckt, Reisen an den chinesischen Hof wurden unternommen sowie Entdeckungsfahrten nach Afrika und Asien.

     

    Aber auch die „Innerlichkeit“ war von Bedeutung. Die Welt besann sich wieder auf das Wissen und die Kunst der Antike, d.h. die Renaissance aus Italien „schwabte“ immer stärker nach Nordeuropa: Universitäten wurden gegründet, neue Wissenschaften sollten bald entstehen und mit dem Buchdruck war auch eine wichtige Voraussetzung für die Verbreitung der Reformation auf den Weg gebracht.

     

    Doch trotz aller Fortschritte zeigt Schilling auch, dass sich Aberglauben und Misstrauen hartnäckig hielten. Beispielsweise gegenüber dem Judentum, auch wenn sich einzelne Gelehrte wie der württembergische Humanist Johannes Reuchlin für die Anerkennung der jüdischen Kultur einsetzten. Aber auch Hexenverfolgungen und Geisterschlachten spielten nach wie vor eine große Rolle. Was sich in Erzählungen wie der „Geisterschlacht von Bergamo“ und den Gemälden und Holzschnitten von Bosch und Dürer zeigte.

     

    Schließlich sollte vor allem der Medici-Papst und Renaissance-Fürst Leo X., der zwar auf der einen Seite die bildenden Künste durch den Neubau von St. Peter förderte, auf der anderen Seite mit seinem Ablasshandel aber Widerspruch von Humanisten wie Erasmus von Rotterdam und dem Erzbischof von Toledo, Francisco Jiménez de Cisneros (einer von mehreren spanischen Reformern), oder Rittern wie Ulrich von Hutten erntete. Heinz Schilling zeigt im letzten Abschnitt seines Buches schließlich, warum gerade der Wittenberger Mönch und Professor Luther sich mit seinen Thesen zum Reformator aufschwingen konnte: „Keiner der spanischen Bibelwissenschaftler war in ähnlicher Weise ein existentiell um Wahrheit Ringender wie der Wittenberger Mönch.“ So stieg er und nicht sie zum Gegenspieler von Ablass-Papst Leo X. und Karl V. auf. Und seine Lehre traf in der Bevölkerung auf offene Ohren, denn trotz aller Kritik an der Kirche waren die Menschen im frühen 16. Jahrhundert noch sehr gläubig. Die Furcht vor dem Fegefeuer, die vor allem bei einem plötzlichen Tod jedem Menschen drohte, war sehr wach und so versprach Luthers „gnädiger Gott“ auch Rettung ohne Läuterung im Fegefeuer und ohne Ablass.

     

    Heinz Schillings Buch über das Jahr 1517 – auch nach den Reformationsfeierlichkeiten 2017 – ist ein profundes und spannendes Werk, um sich die Zeit vor der Reformation, und die Einflüsse auf diese, besser vorstellen zu können. Spannend geschrieben und klar gegliedert, führt es den Leser und die Leserin in eine interessante und aus heutiger Sicht fast versunkene Welt. In eine Zeit, in der die Menschen noch mit Inbrunst gläubig waren und sich mit Leib und Seele vor dem Martyrium des Fegefeuers fürchteten.
  3. Cover des Buches Die Feuerschreiber (ISBN: 9783038480907)
    Claudia Schmid

    Die Feuerschreiber

     (16)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Wer hätte wohl gedacht, dass hinter feuchten Klostermauern so ein Geist heranwächst. Und er hat großen Mut, der fürchtet sich nicht vor den Mächtigen!“

    Die Begegnung des Philipp Melanchthon, seines Zeichens Magister, Professor, Sprachgelehrter, und großer Geist in kleinem, unscheinbarem Körper, mit dem Mönch aus Wittenberg hatte bedeutende Folgen für die Kirche. Die beiden Männer waren zwar in mancherlei Hinsicht unterschiedlich, hatten jedoch ein gemeinsames Ziel vor Augen. Ihrer beider Bestreben war es, das Evangelium Gottes durch genaues Studium zu erkunden und die Kirche und das Universitätsstudium zu erneuern. Sowohl Luther als auch Melanchthon waren dazu berufen, zu Reformatoren zu werden, sie gingen ihren Weg mit unerschütterlicher Überzeugung. Melanchthon bildete mit seiner ruhigen, besonnenen Art einen Gegenpol zum aufbrausenden, glühenden Geist Luthers mit seinem messerscharfen Verstand, seiner Fähigkeit zum Ordnen von Gedanken und seiner bemerkenswerten Redlichkeit im Ringen um Wahrhaftigkeit. Ihre Gottesfurcht, ihr tiefer Glaube und das Wissen um die Dringlichkeit der Erneuerung der Kirche einte sie ebenso wie der Drang, den Menschen Bildung und Wissen zu vermitteln und ihnen zu dienen.

    Durch ihre gründlichen Recherchen gestattet die Autorin im vorliegenden Buch tiefe Einblicke in die Zeit der Reformationsbewegung und den Ursprung der Erneuerung der Kirche. Claudia Schmid begeisterte mich mit einer prallen Fülle von historisch relevanten Fakten und ließ mich in Form von Dialogen zwischen den Protagonisten an deren Ansichten, Anliegen und Lehren teilhaftig werden. Zwar ist – und bleibt – das Kernthema dieses Buches die Reformation mit all ihren Hintergründen und Auswirkungen, die bittere Armut und das unermessliche Leid des einfachen Volkes und die Errungenschaften dieser Zeit werden jedoch ebenfalls beleuchtet.

    Der schöne, gewählte Sprachstil hat viel dazu beigetragen, das Lesen zu einem Vergnügen zu machen. Die Kombination von fundierten Informationen und der Erzählung in Form eines Romans fand ich ausgezeichnet umgesetzt. Historische Ereignisse wurden auf sehr lebendige, interessante, oft sogar fesselnde Weise vermittelt und ich hatte an vielen Passagen das Gefühl, tief ins Geschehen einzutauchen.

    Die Autorin konzentriert sich im vorliegenden Buch nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Melanchthon und Luther. Sie gibt auch weiteren bekannten Figuren wie beispielsweise dem Ablassprediger Johannes Tetzel, dem Erzbischof Albrecht von Mainz, dem Hofmaler Lucas Cranach sowie dessen Freund Albrecht Dürer, Luthers Kontrahenten Johannes Eck, und vor allen Dingen den Ehefrauen der beiden Reformatoren ein Gesicht. Ich konnte mir die ruhige, gütige und mitfühlende Katharina Krapp mit ihrer zarten Statur ebenso bildhaft vorstellen wie die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die dem Haushalt Luthers vorstand und ihren Mann in jeder Hinsicht eine großartige Unterstützung war. Dieses Buch weckte in mir das Verlangen, mich intensiver mit der Lebensgeschichte Luthers und seiner Beziehung zu Katharina von Bora zu beschäftigen. Die Person des Jörg Unbereit als Wegbegleiter Philipp Melanchthons empfand ich als sehr gutes Stilmittel, um dem Leser das Leben des Bauernstandes und die Entstehung der Wiedertäufer-Bewegung nahezubringen. Der geschickte, kräftige Hüne aus dem Odenwald begleitet Melanchthon nach Wittenberg, ihre Lebenswege kreuzen sich danach immer wieder.

    Nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der optischen Aufmachung empfand ich dieses Buch als wirklich gelungen. Der Titel „Feuerschreiber“ könnte eindrucksvoller nicht dargestellt sein wie auf dem Cover dieses historischen Romans: ein Tintenfass mit Feder und den in kalligraphischen Schriftzügen angeführten Namen der beiden Reformatoren befindet sich in der oberen Hälfte des Buches, während die untere Hälfte von einem roten, lodernden Feuer dominiert wird und Bewegung und Gefahr versinnbildlicht. Der in großen weißen Lettern angeführte Buchtitel in der Mitte wurde mit tiefroter Farbe hinterlegt – eine wahrlich anziehende, aussagekräftige und gelungene Gestaltung!

    FAZIT: Ich empfand die Lektüre dieses historischen Romans aus der Feder von Claudia Schmid als höchst informatives, interessantes und an manchen Stellen sogar fesselndes Lese-Abenteuer, das mir auf den Spuren der beiden großen Reformatoren ein tiefes Eintauchen in die Geschichte erlaubte. „Die Feuerschreiber“ war eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehle!
  4. Cover des Buches Grillwetter (ISBN: 9783832163761)
    Hans-Henner Hess

    Grillwetter

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ritja
    Also wenn es um die Thüringer Bratwurst geht, versteht Herr Fickel wirklich nur wenig Spaß. Bratwurstentzug oder gar eine fränkische Bratwurst als Ersatz gehen aus der Sicht Fickels gar nicht. Er muss sich einsetzen und so rutscht der Anwalt Fickel mal wieder eher unfreiwillig und mit wenig Einsatz in sein nächstes Abenteuer. Anfangs noch abgeneigt, weil er doch lieber zu seiner neuen Flamme reisen möchte, doch später mit Herzblut für die Bratwurst und na ja auch für den Schlachter, der ja irgendwie auch an der Bratwurst hängt oder umgekehrt. 

    Viele Irrungen und Wirrungen entstehen und müssen auseinander gepuzzelt werden. Nicht immer erscheint es logisch, dafür aber sehr komisch. Anwalt Fickel schafft es wieder seine Mandanten mit wenig Fachwissen vor dem Bösen zu bewahren (hier verrate ich nichts, denn das Ende ist schnell erkennbar) und die Kollegen zu überraschen. Auch die leitende Oberstaatsanwältin spielt diesmal eine größere Rolle und unterhält den Leser mit ihrer ganz eigenen Art sehr gut. 

    Man muss den Humor, die vielen Randbemerkungen mögen und sich etwas mit der DDR-Kultur auskennen, dann versteht man auch die kleinen Seitenhiebe am besten und amüsiert sich von der ersten bis zur letzten Seite.
  5. Cover des Buches Blut und Silber (ISBN: 9783426638361)
    Sabine Ebert

    Blut und Silber

     (170)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Wieder einmal gelingt es der Autorin aus historischen Fakten und Ereignissen in Kombination mit einer spannenden Geschichte ein beeindruckendes Buch zu schreiben. Es reicht vielleicht nicht ganz an die Bücher der Hebammen-Reihe und der Reihe Schwert und Krone heran, ist aber immer noch so gut, dass es mit 5 Sternen gewertet werden muß.

    Das aktuelle Buch ist ziemlich kampf- und schlachtenlastig. Dabei komme es auch zu recht grausamem Begebenheiten, die aber zu damaliger Zeit im Kriegsfall üblich waren. Auch die vielen Torturen und Ungerechtigkeiten unter denen die Menschen seinerzeit unter der Willkür der Herrschenden zu leiden hatte werden eindrucksvoll geschildert.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Bücher der Autorin lesen.

  6. Cover des Buches Ein deutscher Wandersommer (ISBN: 9783492404716)
    Andreas Kieling

    Ein deutscher Wandersommer

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Marie_Luise2406

    Sehr individuelle Geschichten aus den verschiedensten schönen Ecken entlang der alten innerdeutschen Grenze - keine Touristenabklatschorte. Man lernt beim Lesen viel neues Wissen über die Tierwelt in Deutschland und auch die DDR Geschichte kommt nicht zu kurz. Macht Lust in die Wälder zu ziehen und unser schönes Deutschland zu entdecken. Vom Süden bis zur Ostsee. Nicht zu vergessen die lustige Anekdoten und Berichte, welche den Leser das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen.  Danke Herr Kieling 

  7. Cover des Buches Elisabeth von Thüringen (ISBN: 9783765518591)
    Ursula Koch

    Elisabeth von Thüringen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: vielleser18
    Die Romanbiographie der Autorin Ursula Koch über das Leben und Wirken der hl. Elisabeth von Thüringen wurde bereits 1997 das erste Mal veöffentlicht und ist 2019 im BrunnenVerlag Gießen neu als Taschenbuch-Ausgabe aufgelegt worden.

    Die Autorin schildert in lebendiger Sprache das Leben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, beginnend mit der Ankunft als Vierjährige auf der Wartburg bis zu ihrem Tod in Marburg. Es schildert ihren Werdegang, ihren Glauben, ihr Verhalten, ihr Wirken und ihre Mitmenschen. Das Zusammenleben mit ihrem Ehemann Ludwig, mit ihren Hofdamen, ihrer Schwiegermutter, ihren drei Kindern. Es wird aber auch über ihren Beichtvater Konrad von Marburg berichtet. Seinen Einfluss auf sie, aber auch ihre Weigerungen und eigenen Wege, die sie  - gegen seinen Willen - beschritt.
    Eingeschoben in den chronologischen Erzählfluss sind immer wieder Einschübe mit Befragungen ihrer zwei Freundinnen/Begleiterinnen nach ihrem Tod zum Zweck der Heiligsprechung. Hierfür verwendete die Autorin Passagen aus historischen Dokumenten, diese belegten Berichte wurden kursiv kenntlich gemacht.

    Mich hat das Buch gefesselt, es hat mir viele neue Eindrücke von der hl. Elisabeth vermittelt. Es ist weder zu nüchtern, noch zu verklärend geschriegen, die Autor trifft den richtigten Ton um diese Zeit und auch sie wieder aufleben zu lassen. Bisher kannte ich zwar einige Rahmendaten, aber hier bekommt man ein relativ gutes und vor allem realistisches und objektives Bild von Elisabeth, ihrer Umgebung und der Zeit, in der sie lebte.
    Einen weiteren großen Raum in dem Buch nimmt Konrad von Marburg ein, eine Person, die mir vorher unbekannt war. Mit ihm erhält der Leser ein schreckenden Einblick auf einen der ersten Inquisitoren Deutschlands.

    Das sehr persönliche Nachwort der Autorin regt zum Nachdenken und Innehalten ein.
    Sehr informativ ist auch die Zeittafel und der Stammbaum am Ende des Buches.

    Eine empfehlenswerte und interessante Romanbiographie!
  8. Cover des Buches Der Pfaffenkönig (ISBN: 9783746622958)
    Iris Kammerer

    Der Pfaffenkönig

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Inhalt: Kann ich nichts zu sagen, denn über die ersten 50 Seiten bin ich nicht hinaus gekommen.. ** ** ** ** ** ** *** Schreibstil: Keine Besonderheiten. ** ** ** ** ** ** *** Quintessenz: Ein Satz mit x: War wohl nix. ** ** ** ** ** ** ***
  9. Cover des Buches Der Engelspakt (ISBN: 9783981500134)
    Kai Meyer

    Der Engelspakt

     (12)
    Aktuelle Rezension von: TigorA
    Wir begleiten in diesem Werk von Kai Meyer den jungen Theologiestudenten Wagner durch seine Abenteuer mit dem sagenumwobenen Doktor Faust(us). Das Buch beginnt mit der Vorstellung Wagners und sein erstes Treffen auf Faust und das ausgerechnet bei dessen Hinrichtung. Denn Faust wird gnadenlos von der Inquisition gejagt, als Ketzer, Alchimist und Schwarzmagier verschrieen. Doch wie durch ein Wunder entkommt Faust den Flammen als auf den ansässigen Priester ein Attentat verübt wird. Wagner bekommt die Anweisung von seinem Meister (kein geringerer als Martin Luther) Faust aus dem Kerker zu holen. Es gelingt ihm und zu Wagners Überraschung (oder Bestürzung) soll er von nun an Faustus als dessen Lehrjunge auf der wilden Flucht vor den Männern der Kirche folgen.
    (Gelesen als Ebook)
    ~~~
    Als ich anfing zu lesen war ich noch sehr skeptisch. Ich kannte ja auch die Geschichten die Goethe über Faust geschrieben hat nicht (und kenne sie auch immer noch nicht). Von daher hatte ich auch keine große Vorstellung von ihm und habe mir das Buch nur geholt weil der Klappentext spannend klang. In die Geschichte reinzukommen war nicht so einfach und ich war wirklich am Zweifeln, ob es sich noch steigern kann. Es beginnt doch alles recht holprig und verworren, so dass ich Schwierigkeiten hatte mich zurecht zu finden. Doch als ich diese Anfangsschwierigkeiten überwunden hatte fand ich das Buch von Seite zu Seite besser. Die Geschichte wurde immer interessanter und hat mich dann komplett eingefangen als folgender Satz kam: "'Engel', erklärte er schließlich. 'Mephisto sagt, die Wälder seien voller Engel'" Die mysteriösen Engelkrieger (und auch besonders  die verbrannte Angelina) haben dann so richtig Schwung in die Sache gebracht. Faust und Wagner sind an sich zwar auch gewöhnungsbedürftige Charaktere aber auch sie haben mir von Seite zu Seite immer besser gefallen. Die ganze Geschichte wird aus Sicht von Wagner geschrieben und der gibt uns schon den ein oder anderen Anlass zum Schmunzeln (z.B. wenn er den Leser direkt anspricht weil er sich für irgendwas rechtfertigt). Den Charakter des Faust finde ich momentan noch etwas zu farblos, den habe ich mir anders vorgestellt, aber er ist deswegen nicht unbedingt schlecht. Ich hoffe, dass auch er noch glänzen kann. Auch wenn ich es am Anfang überhaupt nicht war, jetzt bin ich mir sicher, dass ich auch den zweiten Teil noch lesen werde.
    ~~~
    Ein toller Fantasy-Schmöker mit Startproblemen. Wenn man die aber erstmal überwunden hat bekommt man ein wirklich spannendes, lesenswertes Buch mit guten Charakteren. Ein Kai Meyer wie man ihn kennt und mag.
  10. Cover des Buches Pepe S. Fuchs - Feldjäger (ISBN: 9783899691993)
    Steffen Schulze

    Pepe S. Fuchs - Feldjäger

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Viragolady

    Feldjäger ist der erste Fall für Pepe S. Fuchs.
    Die Schauplätze dieses Romans sind Eisenach in Thüringen und Kuba
    Oberfeldwebel Pepe S. Fuchs begleitet mit einer Feldjäger-Motorradeskorte den Bundespräsidenten und dessen kubanischen Gast zu einem Besuch auf die Wartburg in Eisenach. Plötzlich wird der Konvoi überfallen, der Gast entführt und Pepes bester Freund und Kollege Martin erschossen.
    Zur gleichen Zeit wird die Wissenschaftlerin Simone Rukka auf die  kubanische Privatinsel  Cayo Onda gerufen, weil dort Heuschrecken an einer Naturkatastrophe schuld sein sollen.
    Dann überschlagen sich die Ereignisse und es passiert so viel, das man es gar nicht alles beschreiben kann ohne die Spannung zu nehmen. Haben die Ereignisse von Eisenach und Kuba was miteinander zu tun ? Es kommt zu einem unerwarteten Schluss der einen noch nach dem Lesen beschäftigt.
    Meine Meinung:
    Diese Geschichte könnte sich so oder so ähnlich wirklich ereignet haben.
    Steffen Schulze hat es geschafft einen spannenden Roman zu schreiben der auch zum Nachdenken anregt. Die Personen und Orte sind sehr lebensnah beschrieben, was nicht zuletzt auch an seiner lockeren und teilweisen humorvollen Art zu schreiben liegt. Für mich als absoluter Motorradfan war es besonders interessant,  die rasanten Motorrad-Szenen vor meinen geistigen Augen zu sehen und fast dabei zu sein.
    Ich kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen und werde auch die nachfolgenden Erlebnisse von Oberfeldwebel Pepe S. Fuchs verfolgen.


  11. Cover des Buches Das Luther-Plagiat (ISBN: 9783864434051)
    Stephan Naumann

    Das Luther-Plagiat

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Elenas-ZeilenZauber
    ‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
    Tja, was soll ich zu diesem Buch großartig schreiben. Der Schreibstil des Autors ist recht einfach, aber flüssig. Aber man fliegt trotzdem nicht durch die Seiten, weil sich immer wieder in Beschreibungen von Luther, Jan Hus und der religiösen Geschichte verloren wird. Sorry, aber mir ist es so was von egal, ob Luther von Hus abgeschrieben hat oder nicht. Für den Autor ist dies aber von essentieller Bedeutung und so wird diese Vermutung immer wieder hervorgeholt und wiedergekäut.
    Dazu noch den absolut gutaussehenden Kommissar und die hübsche Theologiestudentin eines Professors - Klischees pur lassen grüßen. Dann die Handlungen der Figuren, unmotiviert par excellence. Wer flieht in eine Kirche, wenn er einen Diebstahl mit Gewaltanwendung begangen hat und pennt die Nacht auf dem Wochenmarkt?
    Wiederholungen machen dies alles nicht besser und der Showdown ließ mich aufatmen, denn damit war das Buch beendet.
    Sorry, Herr Naumann, aber für mich gehört mehr zu einem fesselnden Krimi-Thriller und so gibt es wohlwollend 2 unplagiierte Sterne.

    ‘*‘ Klappentext ‘*‘
    Ganz Bamberg schwitzt in der prallen Pfingstsonne, als es bei der Aufzeichnung der TV-Sendung "Kunst & Krempel" des BR in der Neuen Residenz zu einem Eklat kommt. Kurz darauf liegt ein Toter im Foyer, sein geheimnisvolles Manuskript, eine Erstschrift des Septembertestaments Martin Luthers, ist wie vom Erdboden verschluckt und einer der Sachverständigen aus der Sendung auf der Flucht. Die Unterschrift unter dem Schriftstück könnte sich als kulturgeschichtliche Sensation herausstellen, was die Begierde verschiedener Interessensgruppen weckt.
    Kommissar Yannick Brandl und die Archäologie- und Theologiestudentin Valeska Sager müssen sich zur Lösung des Falls auf ein mörderisches Katz- und Mausspiel auf der Jagd nach dem Manuskript einlassen. Über das Germanische Nationalmuseum und das ehemalige Frankenstadion in Nürnberg verschlägt es sie bis in die Stadt der Hinrichtung Jan Hus', Konstanz, und auf die Wartburg. Ihnen dicht auf den Fersen: Zwei unabhängig voneinander operierende Auftragskiller...
  12. Cover des Buches Adam und Evelyn (ISBN: 9783867173643)
    Ingo Schulze

    Adam und Evelyn

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962
    Hörbuch Adam und Evelyn von Ingo Schulze gelesen von Mathias Brandt Im Spätsommer 1989, zur Zeit kurz vor der Wende erzählt Ingo Schulze die Ereignisse aus der Perspektive von Adam, dem Damenschneider und seiner Evelyn, die als Kellnerin arbeitet. Das Visum für Ungarn und der tchechischen Republik für die geplante Urlaubsreise liegt bereit. Als Evelyn ihren Adam in flagranti erwischt reist sie mit ihrer Kollegin Mona und deren West-Cousin Michael alleine los. Adam reist samt Evelyns Schildkröte Evi in seinem alten Wartburg hinterher. Die Überraschungen, die unterwegs unverhofft auftauchen, machen dieses Buch hörenswert. An Adam ist durch seine Näherei völlig vorbei gegangen, das sich hunderte von Menschen am Balaton in Ungarn sammeln um dort die beste Fluchtmöglichkeit sehen, von dort in den Westen zu flüchten. Hin und wieder lassen die Ungarn einige rüber. Das spricht sich schnell herum. Bei ungarischen Freunden treffen alle wieder aufeinander. Katja, die Adam auf der Fahrt kennengelernt hat und mit nach Ungarn gebracht hat und Pepi ist die Freundin von Evelyn und war schon mal längere Zeit zu Besuch bei den beiden. Adam hat ein Stein im Brett bei der ungarischen Familie, ist er doch Damenschneider und schneidert der Mutter aus herrlichem Stoff ein Kleidungsstück. Hier wird dann auch die weitere Entwicklung lebendig erzählt, wie es dann mit der Flucht weiter geht und mit Adam, der mit seinem Leben zufrieden war und die Änderungen, die sich hier schicksalshaft anbahnen, nicht so richtig zurecht kommt. Während alle Pläne schmieden, möchte er sein altes Leben zurück haben. Die ersten Eindrücke im Westen, wie das Leben auf die Ostdeutschen wirkte, hat Ingo Schulz ganz hervorragend geschildert. Mathias Brandt liest die Figuren hervorragend, vor allem die Ungarn mit ihrem breiten Akzent. Die Frauen untermalt er mit einer leisen und helleren Stimme, das es fast schon ängstlich klingt. Das ganze wird durch die Feinheiten, die hier auch immer wieder erwähnt werden und der guten Beschreibungen zum gelungenen Hörkino. Zeitgeschichte ist das, wie sie nicht wieder kommt.
  13. Cover des Buches Die Flügel der Freiheit (ISBN: 9783492312097)
    Tilman Röhrig

    Die Flügel der Freiheit

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Tilman Röhrig gehört für mich, wie auch Rebecca Gablé, zu den wirklich talentierten Schreibern. Sein Stil ist großartig, seine Recherche immer weitestgehend fundiert (so weit ich das beurteilen kann). 

    Leider leidet unter dieser Recherche dieses Mal die Story des Romans.

    Die Flügel der Freiheit wird als Luther-Roman vermarktet, die historische Hauptfigur ist jedoch vor allem Luthers Gegner Thomas Müntzer, der zudem völlig unsympathisch ist. Die fiktiven Figuren Dorothea und Barthel, die vielleicht als Protagonisten gelten sollen, fand ich dann auch etwas einfach gestrickt und langweilig, da ihr Motiv im Grunde sehr trivial ist (Sie lieben einander und wollen heiraten, Dorotheas Vater will das aber nicht.) und die Handlung kaum aus ihrer Sicht wiedergegeben wird. 

    Luther bleibt hinter Müntzer zurück - er kommt einfach zu wenig vor. Ich hätte seinen Werdegang auch gern ab 1517, nicht erst ab 1522 mitverfolgt. Gut fand ich, dass Röhrig nicht versucht hat, die Gedankenwelt Luthers darzustellen, sondern selbst praktisch "Beobachter" dieser Person ist - die Gedanken einer realen Person und noch dazu die eines Genies nachempfinden zu wollen, wäre aus meiner Sicht auch anmaßend. Daher: Dies ist gelungen. Gelungen ist auch die Atmossphäre am Anfang auf der Wartburg, die Atmossphäre des Wittenberg der Renaissance und die des Allstedt unter Müntzer. 

    Kritikpunkt: Die Schlacht von Frankenhausen. Da hätte man ruhig etwas deftiger werden können, etwas filmischer, mehr Action! Auch hatte ich gehofft, dass Barthel irgendwie dazu kommen würde, in Frankenhausen gegen Müntzer und Dorotheas Vater zu kämpfen. Als am Ende der Knappe dann Müntzer verhaftet, dachte ich: Das hätte Barthel tun sollen.


    Daher: Das Buch ist gut durch seinen Stil. Die Figuren und der Plot lassen aber zu wünschen übrig. Leider nur mit Einschränkungen zu empfehlen.

  14. Cover des Buches Allein aus Gnade (ISBN: 9783898125642)
    Lilli Klausen

    Allein aus Gnade

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Neuneuneugierig
    Nachdem ich mich an die Ausdrucksweise gewöhnt hatte, fand ich es richtig klasse. Allerdings hätte mich, hätte ich ihn denn gelesen, der Klappentext in eine komplett falsche Erwartungshaltung gebracht. 

    Die Spaltung der Kirche und damit auch des Glaubens, ist hier "spannend", eher unterschwellig, als Nebenhandlung, auf bearbeitet. Es lässt viel Raum zu Diskussionen und Spekulationen. 
    Auf mich wirke der Roman eher wie ein Frauenroman. Luther selber  spielt hier eine Nebenrolle, obwohl es seine revolutionäre Thesen sind, die alles in Bewegung setzten.    

    Das Ende musste wohl so kommen, schon allein aus Gründen der Stimmigkeit, doch.... das müsst ihr selber lesen.
  15. Cover des Buches Schwert und Lilie (ISBN: 9783548285665)
    Marion Henneberg

    Schwert und Lilie

     (28)
    Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond

    Wer auch immer das ließt, die Rezi ist höchstwahrscheinlich nicht spoilerfrei, aber ich muss mir grad einfach die Seele aus dem Leib reiern.



    Mit Abt Fingerhut steht das Fuldaer Kloster unter der Hand eines expansionsbestrebten und furchtlosen Mannes. Sehr zum Unwillen der adeligen Nachbarschaft gerät so immer mehr Land unter deren Kontrolle. So auch Burg Wartenberg, auf der die junge Lukardis aufgewachsen ist. Um den Status ihrer Familie zu wahren, geht sie eine Vernuftehe mit dem Ritter Hermann von Ebersberg ein. Doch dieser entpuppt sich schnell als grausam. Lukardis steht eine triste Zukunft bevor. Doch mit der Zeit kommt Lukardis dahinter, dass ihr Gatte in dunkle Machenschaften verwickelt ist. 

    Nachdem ich im letzten Monat Blut und Seide von Marita Spang gelesen hatte, war ich nun in Stimmung für einen weiteren Roman aus der deutschen Ritterzeit und so habe ich beschlossen, dieses Buch zu lesen, dass schon länger auf meinem SuB gelegen hat. Sehr zum Unglück für Marion Henneberg muss man dabei sagen, da Blut und Seide für mich ein absolutes Highlight gewesen war, und ich nun unweigerlich durch die thematischen Überschneidungen die beiden Bücher miteinander verglich. 

    So kommen wir zunächst zum sprachlichen Stil des Buches. Unaufgeregt und kaum anspruchsvoll, dennoch gut zu lesen. So lautet mein Urteil. Man kommt angenehm locker durch die Geschichte, vermag es aber nicht besonders in diese einzutauchen. Atmosphäre kommt kaum auf. Ab und zu musste ich beim Lesen auch innehalten, weil scheinbar selbstverständliche Dinge nocheinmal extra erklärt wurden, oder aber eine kleinichkeit zweimal hintereinander gesagt wurde. 

    Inhaltlich ist das Buch auch nicht besonders gut auzfgestelt. Zwar bietet eine Fehde zwischen einem Kloster und den weltlichen Fürsten an und für sich eine spannende Grundlage, allerdings müsste man diese dafür auch nutzen. So tritt dieser Konflikt nur zu Tage, wenn eine Burg eingenommen wird - was im Übrigen auch äußerst sparsam beschrieben wird - oder aber irgendwer dem Abt wieder einmal den Tod an den Hals wünscht. Die Hauptgeschichte ist mehr das dunkle Geheimnis Hermanns und wie dieses die Beziehung zwischen Lukardis und ihrer angeblich engen Freundin (dazu komme ich noch) beeinflusst. Über das Ende der Geschichte muss ich mich dann auch noch kurz aufregen. So hat sich das letzte Viertel des Buches ohnehin schon recht lauwarm und langweiliger als der Rest gelesen, das Finale, bei dem ich doch noch auf Spannung gehofft hatte, wurde dann aber im Drive-In-Schnelldurchlauf serviert.  Von vorne bis hinten blieb mein Hunger nach Spannung ungestillt. Im Laufe der Geschichte sterben mehrere Menschen, zwei werden enthauptet, also Potential für Spannung, die Autorin verzichtet allerdings gekonnt darauf, diese Szenen dann auch auszuarbeiten. Cut, und man bekommt gesagt: "Ja, dies, das, Ananas, der is leider tot."

    Zu den Protagonist:innen habe ich dann noch mehrere Fragen. Vor allem, warum Lukardis so dumm ist, wie sie nun mal ist? Die Figuren sind generell nicht besonders nahbar und man hat in anderen Romanen schon dutzend mal Equivalente gesehen, Lukardis schafft es allerdings durch einen Mangel an Empathie und Logik herauszustechen. Vor allem im Umgang mit Hilda bin ich irgendwann dann ausgestiegen. Irgendwie will sie ihr zu ihrer Gerechtigkeit verhelfen, tanzt gleichzeitig aber der Familie ihres Mannes nach der Pfeife und kümmert sich nur darum, was die anderen Adelsfamilien über den Status ihrer Familie denken. Das Lukardis` Eltern ohnehin niemanden jucken, weder die Leserschaft, noch die anderen Adeligen. Außerdem muss Lukardis ja nicht durch die ganze Gegend posaunen, dass sie ihren Mann, der ihr gegenüber ohnehin gewaltätig ist, verraten hat, weil so unauffällihg hat er nunn auch wieder nicht agiert, dass niemand seinen bösen Machenschaften auf die Schliche gekommen wäre. 

    Dann wäre da noch die Zuneigung zwischen Lukardis und Raban, die schon am Klappentext angekündigt wird, im Buch allerdings viel zu lasch beschrieben wird. Kaum etwas, was die beiden denken oder fühlen würden, kommt dann auch wirklich bei der Leserschaft an. Von aufkeimender Liebe oder anderen Emotionen liegt definitv nichts in der Luft! Die Autorin scheint allerdings generell ein bisschen ein Problem damit zu haben, einen Charakter mehr als ein optisches Auftretenund ab un zu einen Gedankengang zu geben. Bevor sie eine Person interessant und facettenreich gestaltet, werden lieber noch weitere halbfertige Drohnen auf das Schlachtfeld geworfen.

    Zugutehalten muss man Marion Henneberg allerdings, dass sie scheinbar sich intensiv mit den historischen Hintergründen zum Buch beschäftigt hat. Die Fehde und viele der Figuren beruhen auf realen Ereignissen und so liest sich das Nachwort auch wirklich lehrreich. Allerdings kommt von den historischen Tatsachen nicht sehr viel in der Geschichte an, zumindest fehlt mir das Gefühl, über ein historisches Ereignis zu lesen. Dafür hätte mehr dieses Wissens in den Roman selbst miteinfließen müssen. So hätte das Buch, so leid es mir auch tut, sich genauso gelesen, wenn es ohne jegliche historische Recherchearbeit geschrieben worden wäre. 

    Rückwirkend betrachtet fühlte ich mich leider nie unterhalten und Emotionen wurden bei mir höchstens geweckt, wenn ich mir die Dummheit gewisser Figuren einfach zu viel wurde. Dementsprechend keine Leseempfehlung, und all diejenigen, die das Buch so gut bewertet haben, sollten die Bücher von Marita Spang umsomehr fühlen.


    Edit: Können wir bitte über die Coverkreation von 2014 reden? Einerseits ist auf deem Hintergrundgemälde ein Dampfschiff zu erkennen, vermutlich auf dem Rhein - Mittelalter und Fulda sind also ganz weit weg. Und dann ist da noch diese Dame im blauen Kleid davor eingefügt. eine fürchterliche Komposition, und auch der Gesichtsausdruck der Dame vermittelt recht gut den Emotionszustand, den man beim Lesen des Buches bekommt.

  16. Cover des Buches Krieg der Sänger (ISBN: 9783492302890)
    Robert Löhr

    Krieg der Sänger

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74

    Durch listiges Ränkespiel gelingt es, die berühmtesten Sänger des Mittelalters zu einem Wettkampf zu locken - der Erstplatzierte wird Sängerkönig, der letzte enthauptet. Und so treten Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Weißensee, Heinrich von Ofterdingen und Biterolf von Stillaha gegeneinander an. Doch nichts ist so, wie es zu sein scheint...

    Robert Löhr hat ein spannendes Buch geschrieben, fast ein mittelalterlicher Krimi, das historisch wirkt, aber kaum ist. "Der Sängerkrieg auf der Wartburg" ist eine mittelalterliche Trinkliedsammlung, ein wirklicher Wettstreit nicht belegt. So muß sich der Autor auch nicht von Fakt zu Fakt hangeln, sondern kann frei interpretieren. Und das ist ihm gelungen: man hört förmlich die Schritte auf dem Kopfsteinpflaster, das Klirren der Waffen, das lustige Treiben auf der Burg. Minnesang und Frauenlob, Nibelungentod und Heldenehre werden zu neuem Leben erweckt, fast vergessene Sänger entstaubt und die Welt des Mittelalters vor unseren Augen aufgeblättert...

  17. Cover des Buches Puckis erster Schritt ins Leben (ISBN: 9783864720062)
    Magda Trott

    Puckis erster Schritt ins Leben

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Summilein
    Sehr schönes Buch über das Erwachsen werden, auch als Erwachsene noch zu empfehlen :) Kein bißchen veraltet, auch wenn das Buch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
  18. Cover des Buches OBJEKTIV!?: Die Wartburg im Spiegel der Fotografien des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts (ISBN: 9783795434571)
    Wartburg-Stiftung

    OBJEKTIV!?: Die Wartburg im Spiegel der Fotografien des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Frank1

    Klappentext:

    Als der Wartburgkommandant Bernhard von Arnswald 1858 schwärmte „Die Photographie gehört zu den wenigen Erfindungen der Menschen, die dem Schaffen des Schöpfers nahekommen“, war die Burg bereits auf mehreren Fotografien zu bewundern. Im Jahr 1855 wurden die ersten bekannten Lichtbilder auf Geheiß Großherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach geschaffen, um den Stand der Wiederherstellung der Burg seiner Ahnen für die Nachwelt festzuhalten. Während einige von bemerkenswerter Qualität sind, haben beherzte Hände von Malern auf anderen frühe Formen der heute allgegenwärtigen Bildbearbeitung hinterlassen.

    Diese bis zu 165 Jahre alten Aufnahmen sind Bestandteil der fotografischen Sammlung der Wartburg, aus der hier bislang kaum bekannte Schätze präsentiert werden. Mehr als 150 Zeugnisse aus den ersten 60 Jahren Wartburgfotografie berichten von der Entwicklung der Lichtbildnerei, vom Anspruch an „Wahrheit“ und Objektivität, der sich manches Mal dem idealen Eindruck des Motivs zu beugen hatte.

    Stereoskopische Aufnahmen mit beeindruckenden räumlichen Effekten, Porträts in Form von Visitenkarten und die ersten Farbfotografien gewähren einen eindrucksvollen Blick auf die altehrwürdige Burg mit ihrer einstigen Architektur und Ausstattung. Die Fotografien der mit ihr verbundenen Menschen zeichnen zugleich ein sehr lebendiges Bild des früheren Burglebens, zeigen den Burgherrn Carl Alexander und seinen jährlichen Jagdgast Kaiser Wilhelm II. ebenso wie die Angestellten und Besucher und die illustren Kostümfeste, die Burghauptmann Hans Lucas von Cranach veranstaltete. Als der begabte Amateurfotograf zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Burg mit seinen Autochromen erstmals in natürlichen Farben erstrahlen ließ, sorgte das für Furore beim Publikum.

    Die Wartburg im Spiegel der Fotografien des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zu betrachten, verspricht einen besonderen Ausflug in ihre Vergangenheit. Geschichte und Geschichten, sonst in schriftlichen Quellen, Zeichnungen und Gemälden erzählt, werden um ganz eigene, oft ungewöhnliche Eindrücke bereichert.


    Rezension:

    Dass die Wartburg, so wie wir sie heute kennen, das Ergebnis der Restaurierungs-, Um- und Neubaumaßnahmen der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ist, ist vielen ihrer Besucher gar nicht bewusst. Erst unter der Herrschaft des Großherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach entstand die Burganlage, die heute jedem zumindest von Bildern her vertraut ist. Speziell die 1850er und 1860er Jahre waren von einschneidenden Veränderung des Erscheinungsbildes geprägt. Gerade in diese Zeit fiel auch der Aufschwung der Fotografie von der Liebhaberei weniger Enthusiasten zum Massenmedium. Da der Großherzog selbst von der neuen Technik überzeugt war, wurden die Baumaßnahmen von Anfang an in seinem persönlichen Auftrag fotografisch dokumentiert. Von dieser Zeit bis etwas zum Beginn des 1. Weltkriegs reichen die Bilder aus dem Archiv der Wartburg-Stiftung, die in diesem Jahr (2019) erstmals öffentlich in einer Sonderausstellung auf der Wartburg präsentiert wurden. Als Begleitung dieser (mittlerweile beendeten) Ausstellung erschien dieser Bildband. In ihm ist nicht nur die Veränderung des Erscheinungsbildes der Burg zu verfolgen, sondern auch die rasante Entwicklung der Fototechnik. Wurden viele der Bilder aus den 1850ern noch deutlich erkennbar retuschiert, fertigte der damalige Wartburg-Hauptmann Hans Lucas von Cranach Anfang des 20. Jahrhunderts schon eigenhändig Farbaufnahmen an. Allerdings erschien auch zu dieser Zeit noch ein monumentaler Bildband der Wartburg, dessen Abbildungen von Retuscheuren so massiv ‚geschönt‘ worden waren, dass man im Vergleich mit dem jeweiligen Originalfoto kaum glauben kann, dass dieses der Ursprung des ‚fertigen‘ Bildes war. Selbst stereoskopische Bilder der Wartburg wurden im späten 19. Jahrhunderts bereits angefertigt und verkauft.

    Dieser Bildband vereint rund 6 Jahrzehnte der Burggeschichte mit der der Fotografie dieser Zeit. Somit stellt er sowohl für Burgen-Fans (und ganz besonders solche der Wartburg) als auch für an der Entwicklung der Fotografie Interessierte ein interessantes Werk dar. Entsprechende Erläuterungen fehlen natürlich auch nicht.

    Beeilen beim Kauf dürfte sich lohnen, da das Buch nach Ende der Ausstellung bestimmt nicht längerfristig im Handel bleibt.


    Fazit:

    Dieser Bildband sollte bei keinem an der Wartburg und/oder der Fotografiegeschichte Interessiertem im Regal fehlen.



    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

  19. Cover des Buches Die Wartburg. Geschichte und Gestalt. (ISBN: B0023PFT1U)
  20. Cover des Buches Meine freie deutsche Jugend (ISBN: 9783104912608)
    Claudia Rusch

    Meine freie deutsche Jugend

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "für Irmgard, ganz herzlich, Weimar 16.10.03" lautet die Widmung, dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen, nur das hier die Lebensgeschichte eines Vorbilds an Zivilcourage anschaulich präsentiert wird. Wäre man selbst so tapfer gewesen, man weiß es nicht, aber durch die Erziehung zum Querdenken durch ihre Mutter und deren Freunde wurden die Energien der kleinen Claudia in die richtigen Bahnen gelenkt. Das DDR-Unrecht wird drastisch angeklagt, so daß kein Platz mehr für Ostalgie und Verklärung bleibt, erst mit der "Wende" wurden die Oppostitionellen zu "echten" DDR-Bürgern, aber aufhalten ließ sich der hier schreibende Wirbelwind nicht. Auch ein Vorbild an Lebensenergie und der Beweis dafür, was man als Individuum erleben kann.

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