Bücher mit dem Tag "wasserknappheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "wasserknappheit" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Bis zum letzten Tropfen (ISBN: 9783453268975)
    Mindy McGinnis

    Bis zum letzten Tropfen

     (91)
    Aktuelle Rezension von: GrauerVogel
    Lynn lebt allein mit ihrer Mutter in einem alten Farmhaus an einem Weiher. In ihrer Welt ist Wasser zu einem kostbaren Gut geworden - so kostbar, dass man es mit seinem Leben verteidigen muss.



     Doch schließlich kommt ihre Mutter ums Leben und Lynn ist auf sich gestellt.
    Hier begann eine Phase, die für mich zunächst schwierig und unbefriedigend war. Nicht, weil sie schlecht geschrieben gewesen wäre - überhaupt nicht! Sondern, weil der Klappentext davon spricht, Lynn würde die Farm verlassen und Hilfe holen oder einfach wegziehen. Und darauf habe ich gewartet, gewartet, gewarten ohne dass es kam. Weil das nämlich auch gar nicht der Plot dieses Buches ist! Ich habe schlichtweg das Falsche erwartet aufgrund eines falschen Klappentextes.


    Vielmehr geht es darum, wie Lynn aus dieser Situation heraus langsam und höchst skeptisch Kontakte zu anderen Menschen knüpft und wie dies ihr Leben verändert, wie Lynn sich selbst schließlich verändert. Als ich das verstanden hatte, war ich plötzlich wieder hoch zufrieden mit diesem Buch!


    Teilweise fand ich die Handlung sehr vorhersehbar, anderes wiederum nicht ganz glaubwürdig. Im Großen und Ganzen finde ich die Erzählung aber sehr stimmig, das Tempo genau richtig um alles zu entwickeln, ohne dass es gestellt wird. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und passend. Manchmal sehr poetisch, an anderen Stellen wieder sehr geradeheraus und nüchtern, eben so wie Lynn.


    Unter'm Strich ist dieses Buch trotz einiger Abstriche sehr gelungen und für Genrefans auf jeden Fall empfehlenswert.


    Eine noch ausführlichere Rezi ist auf meinem Blog zu finden.
    https://pieni-lepakko.blogspot.de/2017/09/bis-zum-letzten-tropfen-von-mindy.html
  2. Cover des Buches Dry (ISBN: 9783733505011)
    Neal Shusterman

    Dry

     (560)
    Aktuelle Rezension von: Sunshine24

    Dry von Neal Shusterman stellt uns vor ein dystopisches Zukunftsszenario: Was passiert, wenn kein Wasser mehr da ist? Wenn man den Wasserhahn aufdreht und Nichts kommt heraus? So ergeht es Alyssa. Mit ihr als Hauptperson und anderen spannenden und vielfältigen Haupt-und Nebencharakteren, wie z.B. ihr Nachbar Kelton, erleben wir deren Überlebenskampf. Den Kampf um das plötzlich wichtigste Gut, welches vorher für alle selbstverständlich war. 

    Die Geschichte ist von Anfang an bis zum Ende hin spannend und mitreißend... Es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen, daher hatte ich es in wenigen Tagen durchgelesen. Gleichzeitig das Buch war es so realitätsnah, dass es einem Gänsehaut bereiten konnte. Man erkennt selbst, wie wichtig Wasser ist und wie sich die ganze Welt auf den Kopf stellen kann, sobald es einem fehlt. Wie der Überlebenskampf die Menschen verändern und auseinander reißen, aber auch zusammenbringen kann. Der Schreibstil hat mir total gut gefallen, auch die bildliche Art daran. Man konnte sich alles gut vorstellen und sich gut in die Charaktere reinversetzen. Es kamen immer wieder Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat und man wusste nie sicher, was als Nächstes passiert. Das Cover finde ich total schön und hatte gleich meine Neugier geweckt. Auch nach dem Lesen des Buches, blieb es mir im Kopf. Ich hab noch einige Tage sehr darüber nachgedacht und auch Wasser einfach mit anderen Augen gesehen. Es war das erste Buch von Neal Shusterman, welches ich gelesen habe und es hat nicht lange gedauert, bis ich andere Bücher von ihm gelesen im Regal stehen hatte. Daher empfehle ich dieses Buch gerne weiter, es ist spannend, mitreißend und aufrüttelnd!

  3. Cover des Buches Die Geschichte des Wassers (ISBN: 9783442718313)
    Maja Lunde

    Die Geschichte des Wassers

     (376)
    Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhause

    Wie schon im ersten Teil des Klimaquartetts, „Die Geschichte der Bienen,“ erzählt Maja Lunde die Handlung von „Die Geschichte des Wassers“ in verschiedenen Epochen. Der eine Handlungsstrang spielt im Jahr 2017 und beginnt in Norwegen. Signe, 70 und Umweltaktivistin, macht sich mit einer ganz besonderen Ladung an Bord ihres Segelschiffs auf den Weg nach Frankreich. In Frankreich will sie ein Hühnchen mit dem Mann rupfen, der einmal eine ganz besondere Bedeutung für sie hatte.


    Der zweite Handlungsstrang spielt im Frankreich des Jahres 2041. Südeuropa hat aufgrund langanhaltender Dürre kaum noch Trinkwasser für die Menschen, die dort leben. Es bleibt ihnen nur eines: die Flucht in den Norden, dorthin, wo es Wasser, Nahrung und die Hoffnung auf Leben gibt. David ist mit seiner kleine Tochter Lou aus der Stadt Argelès in Südfrankreich vor einem Feuer geflohen. Der Plan war, dass er seine Frau mit dem kleinen Sohn in einem Flüchtlingslager trifft und die Familie dann wieder vereint ist.


    „Die Geschichte des Wasser“ hat mich von der ersten Zeile an gepackt. Maja Lunde beschreibt Wasser so eindringlich, die Fülle des norwegischen Fjords und den Mangel im Süden Europas. 


    Es ist kein leichtes Buch, es ist ein düsteres Buch, eine düstere Dystopie. Signe blickt zurück auf ihr Leben und es ist kein Blick auf ein erfolgreiches Leben. Sie und die anderen Aktivist*innen haben gekämpft und es wirkt auf sie so, als ob nicht zugehört wurde. David blickt auch zurück, weiß, dass es nicht realistisch ist, zu glauben, dass er Frau und Sohn jemals wiedersieht, er sorgt sich um Lou, die einfach nicht Kind sein darf und kann. Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, was wird aus seinem Kind? Kann er Lou eine Zukunft bieten?

    Dieses Buch ist unglaublich eindringlich und eines der wenigen Bücher, bei denen ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe. Es hat mich wirklich tief berührt. Es ist die Kombination aus den Gefühlen von Signe, die verzweifelt ist, weil sie nicht das erreichen konnte, was sie wollte mit ihrem Kampf und die tiefe Verzweiflung und Traurigkeit aus dem Teil der Geschichte, die in der Zukunft spielt.


  4. Cover des Buches Lost in Fuseta (ISBN: 9783462051629)
    Gil Ribeiro

    Lost in Fuseta

     (209)
    Aktuelle Rezension von: Imke_Brunn

    Der Titel ist ein schönes Wortspiel aus "Verloren" und dem Namen des deutschen Kommissars, der über ein Austauschprogramm für ein Jahr im portugiesischen Fuseta arbeiten soll. 

    Sein Einstand in der neuen Gruppe verläuft nicht gut. Viele kleine Merkwürdigkeiten charakterisieren den Mann, der für ein Jahr einem portugiesischen POlizisten-TEam zugeordnet sein soll. Gleich im ersten Einsatz schießt er mit voller Absicht einen Kollegen ins Bein, wie man später erfährt um ihn zu retten. Beinahe wäre er zurück nach Deutschland geschickt worden, doch eine junge Frau erkennt, dass die vielen seltsamen Verhaltensweisen auf das Asperger Syndrom hinweisen. Darauhin nutzen die Kollegen diese speziellen Fähigkeiten um einen verzwickten Mordfall zu lösen.

    Der Stil liest sich sehr angenehm und flüssig. Die Charaktere sind lebendig dargestellt und mit allen ihren Macken sympatisch. Sehr nett finde ich die angedeutete sich vielleicht entwickelnde romantische Beziehung. Die portugiesische Lebensart gibt den Figuren einen lebendigen Rahmen. Dies und auch die ohne zu dick aufzutragen dargestellte Neurodiversität des Kommissars machen das Buch vielschichtig und sehr lesenswert.

  5. Cover des Buches Verschollen in Australien (ISBN: 9783734522123)
    Günter-Christian Möller

    Verschollen in Australien

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Booky-72

    Judith´s Nichte Ulrike wird in Australien vermisst und sie ist auf dem Weg dahin, um sie zu suchen. Schon am Flughafen trifft sie auf Jonas, einen ehemaligen Freund, der geschäftlich nach Australien reist. Als der von der Geschichte hört, bietet er seine Hilfe an und die wird dann auch dringend gebraucht. Ulrike ist nicht die einzige junge Frau, die verschollen ist aber vermutlich war sie auf der gleichen Farm, die sich als zu Hause einer Sekte herausstellt.

    Judith und Jonas verbringen einige Tage auf dieser Erdbeerfarm, müssen natürlich da arbeiten, um nicht aufzufallen. Ganz nebenbei recherchieren sie und befragen die Bewohner, doch das ist nicht ungefährlich, denn sie wissen nicht, wem sie trauen können. Die örtliche Polizei ist jedenfalls keine Hilfe – ganz im Gegenteil.

    Der Schreibstil und des gesamte spannende Ablauf der Geschichte haben mich sehr begeistert. Kann ich weiterempfehlen und gebe 5 Sterne.

     

  6. Cover des Buches H.O.M.E. - Das Erwachen (ISBN: 9783570312308)
    Eva Siegmund

    H.O.M.E. - Das Erwachen

     (195)
    Aktuelle Rezension von: MartinaBookaholic

    War ganz okay, hat mich aber teilweise aufgrund der Charaktere und vorhersehbaren Handlung nicht ganz gepackt. Dennoch werde ich vermutlich Teil 2 noch eine Chance geben, daher noch 3,5 Punkte.

  7. Cover des Buches Blaues Gold (ISBN: 9783453428454)
    Uwe Laub

    Blaues Gold

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Steffi_the_bookworm

    "Blaues Gold" ist der neue Thriller von Uwe Laub und ich war sehr gespannt auf das Buch. Dieses Mal geht es um Wassermangel und was man gegen diesen Mangel tun könnte. Der Milliardär Ethan Holloway steht kurz vor der Eröffnung einer riesigen Förderplattform, die die Süßwasservorräte in der Ostsee anzapfen soll, um Deutschland mit Wasser zu versorgen. Doch bei der Eröffnung geht einiges schief und plötzlich nehmen Geiselnehmer die Plattform ein. Ihre Forderung: Wasser sollte für alle kostengünstig zur Verfügung stehen.

    Der Einstieg in das Buch gibt direkt einige Einblicke in die Forschung rund um die Förderung von Süßwasserzellen im Meer. Leonie forscht an diesen Projekten und wir begleiten sie bei einer Expedition. Ich fand die Thematik sehr interessant.

    Jede Menge Spannung gibt es natürlich rund um die Geiselnahme und auch das Setting auf der Plattform war sehr gelungen. Hier fand ich es sehr interessant Leonie vor Ort und die Ermittlerin Anne bei ihren Aufgaben und Problemen zu begleiten.

    Sehr interessant waren auch die Einblicke in die Bevölkerung und wie diese mit dem Wassermangel umgeht und wie dieser sich in der Gesellschaft äußert. Dies fand ich sehr realitätsnah dargestellt.

    "Blaues Gold" ist ein spannender und interessanter Thriller, der aber auch immer mal wieder zum Nachdenken anregt.

  8. Cover des Buches Das Heulen der Wölfe (ISBN: 9789963537198)
    Sara Hill

    Das Heulen der Wölfe

     (7)
    Aktuelle Rezension von: gedankenchaotiin
    In der Zukunft existieren fast ausschließlich nur noch zwei Spezies: Menschen und die durch Tiergene veränderten Wandler.
    Caleb Johnson ist einer von ihnen. Der Anführer des Wolfsrudels ist auf der Flucht und ausgerechnet eine Menschenfrau ist ihm auf den Fersen.
    Als die beiden gemeinsam in der Wildnis Nordamerikas stranden, bleibt ihnen fast nichts anderes übrig, als irgendwie zusammenzuarbeiten.
    Loan, die von seiner Schuld felsenfest überzeugt ist, kann sich ihm nur schwer entziehen. Umso mehr Zeit sie mit ihm verbringt, umso mehr verwirrt sie der Wandler.
    Nicht nur sie muss sich schließlich die Frage stellen, wem sie überhaupt noch vertrauen kann und ob ihr Instinkt sie wirklich jahrelang getäuscht hat.  

    Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Sara Hill schreibt so, dass man fast schon das Gefühl hat, selbst ein Teil der Geschichte zu sein.
    Sie hat eine Welt geschaffen, in der man sich - trotz der wirklich teilweise harten Hintergrundstory - wirklich gerne aufhält.
    Die beiden Charaktere Caleb und Loan war mir wirklich direkt sympathisch.
    Caleb, der so gut es in seiner Macht steht, versucht zu beweisen, dass er mit all den Anschuldigungen, die gegen ihn im Raum stehen, nichts zu tun hat.
    Und  Loan, die felsenfest davon überzeugt ist, mit Caleb denjenigen gefunden zu haben, der für all die Frauenmorde in der letzten Zeit verantwortlich ist.
    Anfangs konnten die beiden wirklich nicht unterschiedlicher sein und dennoch schaffen sie es irgendwie, sich zusammen zu raufen.
    Momente, in denen die Spanung knisterte und die Luft vibrierte, haben mir besonders gut gefallen. Gerade auf bei den Passagen, die in Richtung Erotik gehen hatte ich nicht das Gefühl, dass es irgendwie überladen oder ... zu erotisch wirkte.
    Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, war der Aspekt, dass die Liebesgeschichte etwas weiter in den Hintergrund gerückt ist bzw. das Sara Hill dafür gesorgt hat, dass sie sich nur langsam aufgebaut hat.

     Alles in Allem hat Sara Hill ihre Liebesgeschichte so perfekt mit Krimi - und auch Fantasyelementen versehen,  dass ich das Buch - nachdem ich denn endlich mal angefangen hatte - gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
    Oder eher das Handy.
    Danke an Sara Hill für das Leseerlebnis und an den Bookshouse Verlag für die Bereitstellung des Ebooks.
  9. Cover des Buches Sayuri (ISBN: 9783401503332)
    Carina Bargmann

    Sayuri

     (86)
    Aktuelle Rezension von: Sunnyleinchen

    Inhalt: Eine alte Prophezeiung zwingt Sayuri und Marje, in die Wüste zu fliehen. Das Wasser des Flusses Shanu droht zu versiegen und der Stadt den Tod zu bringen. Als sie dem Neffen des verhassten Herrschers begegnen, nimmt ihr Leben eine unvorhergesehene Wendung. Denn Kiyoshi ist auf der Suche nach der Auserwählten, von deren magischer Gabe das ganze Schicksal der Kaiserstadt abhängt.

    Dank des wunderschönen Covers hat es "Sayuri" in mein Bücherregal geschafft. Die Geschichte um Marje, Sayuri und Kioshi hat grundlegend eine schöne Idee. Es geht um Magie, verschiedene Kulturen und die Abgründe zwischen arm und reich. Zu Marje und Kioshi konnte ich noch gut einen Zugang finden und hatte Spaß daran ihre Geschichte zu verfolgen. Leider fehlte es aber sonst an allen Ecken und Enden. Die Welt in der die Charaktere Leben sowie die Zusammenhänge zwischen Königsfamilien und Magie wurde irgendwie nicht so richtig klar und beschrieben. Auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Charakteren wurden für meinen Geschmack viel zu spät und dann nicht wirklich ausreichend erklärt. Innerhalb der Story tauchen immer wieder verschiedenste phantastische Wesen auf. Auch sie werden nur am Rande benannt und laufen dann als gegeben nebenher. Leider konnte mich die Umsetzung der guten Grundidee nicht überzeugen.

  10. Cover des Buches Atlas der Globalisierung (ISBN: 9783937683249)
    Philippe Rekacewicz

    Atlas der Globalisierung

     (8)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Must have Atlas . Zum kurz mal nachlesen, links suchen , apropos links , ja das Teil ist leicht Links . enthält aber Fakten, Fakten, Fakten ist informativ, erweitert die eigene Weltsicht und ist abgesehen von den vereinzelt handgemalten , colorierten Karten (was soll der Sch....?) qualitativ hochwertig. Inhalt : Kapitel 1) Neue Weltkunde 2) Kapitalismus in der Krise 3) Die Zukunft der Energie 4) Viele Hauptstädte viele Ansichten 5) Kompliziertes Afrika 6) Ungelöste Konflikte Fundiertes Sachwissen zum aktuellen Welterständnis . Vor Fukushima , daher muss Japan evtl . neu bearbeitet werden.
  11. Cover des Buches Vega – Der Wind in meinen Händen (ISBN: 9783458643289)
    Marion Perko

    Vega – Der Wind in meinen Händen

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Aurayaa

    Das Buch handelt von Vega, die eine einzigartige Gabe hat und zwar kann sie den Wind bzw. das Wetter steuern. Nach einem Wetterunfall, den sie nicht verursacht hat, aber der ihr angelastet wird, ist sie auf der Flucht zusammen mit dem geheimnisvollen Leo.
    Etwa aber der Hälfte des Buchs habe ich mir überlegt nur 3 Sterne zu geben, da das Buch nur sehr langsam in Fahrt kommt. Mehr als die Hälfte geht es um das vor der Behörde verstecken und das ist sehr langatmig erzählt. Es gab zwischendurch ein paar Stellen, die sehr salopp und komisch beschrieben waren, sodass ich erst nicht wusste was gerade passiert ist. Ansonsten ist der Schreibstil flüssig zu lesen. Erst nach mehr als der Hälfte des Buchs wird es dann spannend, und zum Ende nimmt es wirklich Fahrt auf, sodass die letzen 100 Seiten wie im Flug vergingen.
    Das Thema ist ein sehr aktuelles, denn es geht um den Klimawandel und dass es zu wenig regnet. Die Gabe ,die Vega hat, gibt dem ganzen einen Hauch von Magie, was mir sehr gut gefällt.
    Insgesamt hat mich das Ende dann doch so überzeugt, dass ich die Reihe gerne weiterlesen möchte.

  12. Cover des Buches Water - Der Kampf beginnt (ISBN: 9783453421783)
    Paolo Bacigalupi

    Water - Der Kampf beginnt

     (24)
    Aktuelle Rezension von: martina_turbanisch

    Wer den drohenden Klimawandel lange genug  ignoriert hat, landet am Ende in einem Chaos aus Hitze, Staub und Geldgier – oder, wenn er genug Geld hat, in einer der sündhaft teuren Arkologien, die überall entstehen. Im amerikanischen Südwesten ist man dort schon angelangt. Heftige Sandstürme toben über das Land, Hitze, Staub und Nahrungsmittelknappheit beherrschen einen großen Teil der Bevölkerung. Der andere, wohlhabende, Teil kämpft mit Kriminalität und Korruption.

    Der Schweiß erzählte die Geschichte eines Körpers: Er verdichtete sich zu Perlen auf der Stirn, besudelte Hemden mit salzigen Flecken. Er verriet, wie die Menschen zur falschen Zeit am falschen Ort gelandet waren und ob sie den nächsten Tag noch überleben würden. Water - Der Kampf beginnt, S. 7

    Mein Eindruck:

    Wenn für uns Selbstverständliches zum Luxusgut wird ...

    Helden – mal still, mal explosiv

    Der Einstieg in Water – Der Kampf beginnt ist ein bisschen mühsam oder langwierig, allerdings ist es notwendig, die beiden Hauptprotagonisten Angel Velasquez und Lucy Monroe etwas ausführlicher vorzustellen.  Angel ist ein Söldner, der für die Wasserbehörde von Nevada überall dorthin geht, wo es brenzlig wird – Lucy ist Reporterin und immer der neuesten Story und dem angesagtesten Gerücht auf der Spur. Daneben gibt es natürlich noch weitere, für die Story wichtige, Personen – aber das würde zu weit führen.

    Phoenix, Arizona

    Aufgehängt ist die Geschichte an den Schicksalen von Lucy und Angel und trotzdem spielen sie eigentlich nur Nebenrollen. Die tatsächliche Hauptrolle gebührt den immer weiter versandenden, sterbenden Städten wie Phoenix, deren Schicksal Paolo Bacigalupi in sehr eindrucksvollen, einprägsamen Worten schildert. Wenn der Liter Wasser mehr als 10 Dollar kostet, wer würde da nicht auf merkwürdige und sicher auch mal illegale Ideen kommen? Wer würde sein letztes bisschen Wasser nicht bis aufs Blut verteidigen?

    Verzweiflung gegen Verstand

    An der Verzweiflung der ganz normalen Einwohner verdienen der Staat, große Firmen und jede Menge Hochstapler, die ihnen versprechen mit Fracking Grundwasser zu Tage zu fördern, dass diese sich damit lediglich ihren eigenen Platz in einer der hochmodernen Arkologien verdienen wollen, weiß man zwar, aber es wird gerne verdrängt. Als dann das Gerücht umgeht, in Phoenix sei eine neue Wasserquelle auftaucht, kommt plötzlich so etwas wie Goldgräberstimmung auf – mit allen negativen Aspekten, die man schon damals am Klondike beobachten konnte.

    Auf der Abschussliste

    Durch dieses Gerücht begegnen sich auch Lucy und Angel, wenn auch mit ganz anderen Zielen und Voraussetzungen. Doch unversehens finden sie sich auf derselben Seite wieder, auf der Seite derer, die auf der Abschussliste der Reichen und Mächtigen stehen, auf der Abschussliste von Angels eigenen Leuten.  Mit allen Mitteln kämpfen sie plötzlich beide um ihr Überleben und es wird ein harter, blutiger Kampf.

    Action

    Mit derselben Eindringlichkeit, mir Bacigalupi die verelendeten Städte, die Sandstürme und  den Überlebenskampf mit wenig oder ohne Wasser geschildert hat, beschreibt er dann den Überlebenskampf gegen die Söldnertruppen, denen Angel selbst angehört hat. Es knallt und explodiert am laufenden Band irgendwas irgendwo und es fließt jede Menge Blut. Ein bisschen fühle ich mich wie in einem Actionfilm á la „Die Hard“ – manchmal ist es mir ein bisschen zu viel :-) Die Balance zwischen dem ruhigen  „achtet-auf-den-Klimawandel“ – Teil und dem „alles-in-Deckung“-Teil ist nicht immer gelungen, aber meistens passt es :-)

    Spannend und eindringlich

    Ich konnte mich nicht wirklich entscheiden, welcher Teil des Buches mir besser gefallen hat, ich neige aber mehr zu dem ruhigen, aber dadurch umso mehr beunruhigenden, Teil, aber in der Gesamtheit fand ich Water – Der Kampf beginnt spannend und sehr gut geschrieben. Ich finde das Szenario vorstellbar, auch wenn ich hoffe, dass es so weit wie in dem Buch nicht kommt. Wer mal wegen Bauarbeiten zwei Tage von der Wasserversorgung abgeschnitten war, bekommt eine ganz kleine Vorstellung davon, wie es wäre, wenn dieser Zustand länger anhalten würde.

    Mein Fazit:

    Water – Der Kampf beginnt beeindruckt mit einem gut durchdachten Plot und einer sehr eindringlichen Schreibweise. Das gelegentliche Überangebot an Blut und Action konnte ich dadurch locker verschmerzen.

  13. Cover des Buches Weinende Wasser (ISBN: 9783404173655)
    Karin Brynard

    Weinende Wasser

     (8)
    Aktuelle Rezension von: -elly-
    Ich als Südafrika-Fan bin wirklich begeistert von Inspector Beeslaars erstem Fall im Veld Südafrikas. Die Morde sind zum Teil brutal, jedoch relativ nüchtern geschildert. Die Spannung bleibt bis zum Schluss mit einem Ende, das viele mit Sicherheit nicht erwartet hätten! Die einzige negative Kritik muss an den schier zahllosen Charakteren geübt werden: Um die 70 Namen lassen einen schnell den Überblick verlieren, wenn man sich nicht die wichtigsten markiert. Sonst wirklich top!
  14. Cover des Buches Die grünen Hügel Afrikas (ISBN: 9783499226083)
    Ernest Hemingway

    Die grünen Hügel Afrikas

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Die grünen Hügel Afrikas von Ernest Hemingway sind sicher oft genug beschrieben, rezensiert, gedeutet worden. Ich habe eine 2. Auflage des Aufbau-Verlages Berlin und Weimar von 1977 bekommen und nun während meiner langen Busfahrten zur Arbeit gelesen. Im Abspann ist eine Rezension von Karl-Heinz Schönfelder zu finden, der vor allem auf die zeitlichen Bezüge des Textes, aber nicht nur, eingeht. Dazu nutzt er die Bücher Hemingways als Vergleich und auch Zeitungsartikel der damaligen Zeit. Im Buch beschreibt Hemingway auch andere Künstler, sei es ebenfalls Schriftsteller oder auch Maler. Die, mit denen er gut kann, bekommen Lob von ihm, auf die er nicht gut zu sprechen ist, wird negativ berichtet, ohne echte Namen zu nennen. Daher ist die Rezension am Ende recht hilfreich, weil sie erläutert, warum und wer seinen Unmut geweckt hat.

    Das Buch ist eine Reisebeschreibung einer Jagdgesellschaft, bei der Hemingway mit seiner Frau verschiedene Leute trifft, sich mehr oder weniger gut mit ihnen unterhält und der Autor versucht, bei der Wahrheit zu bleiben. Das ist für ihn das Wichtigste bei diesem Versuch, mal andere Wege der Schriftstellerei auszuprobieren. Die Dialoge sind den Charakteren angepasst und lockern auf. Herrlich ist das vermeintliche Interview eines Gastes, den er im Bezug auf dessen Fragen, wie es denn so ist, als Schriftsteller zu leben, regelrecht auflaufen lässt. Für viele Leser ist es sicher abstoßend, wenn der Autor bis ins kleinste Detail beschreibt, wie die Jagd vonstatten geht. Dabei machte er es sich damals nicht leicht, hielt sich so gut es ging an die Regeln, zum Beispiel an die Jagdkarte, bei der er nur eine bestimmte Anzahl von Tieren töten durfte. Er schimpft auf die angeblichen Jäger, die vom Auto aus ein Tier töten, ganz ohne Spuren zu lesen, es aufzuspüren, stundenlange Märsche die Hügeln hinauf und hinunter, Schluchten durchquerend, Täler mit mannshohen oder noch höheren Gräsern durchstreifend und sie am Ende erlegt. Und immer dabei oder doch fast immer, wenn es auf die Pirsch geht, der angeheuerte Großwildjäger, sein Waffenträger und die Ehefrau Hemingways. Wenn mir auch bei jedem erschossenen Großwild im Nachhinein ein tiefer Seufzer ob des Verlustes kommen will, so hat er doch an einer Stelle ein wahres Wort geschrieben, was zu jeder Zeit Bestand haben wird. Nämlich, dass die Einheimischen mit ihrer Natur sehr gut zurechtkamen, bis wir, die wir uns anmaßen es besser zu können, kommen, um alles zu zerstören.

    Andere Einheimische werden auch beschrieben, doch Vorsicht, immer daran denken, zu welcher Zeit dieses Buch verfasst wurde. Hemingway bewundert die Kraft und die Stärke mancher Stämme und will doch auch manche von seinen Helfern davonjagen, weil sie seiner Ansicht nach zu nichts zu gebrauchen sind. Die einleitenden Worte können einen dazu bringen zu denken, hier würde an der Gefühlswelt gespart. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der Autor beschreibt, wie er voller Neid, den er immer wieder bekämpft, auf die Jagderfolge eines Mitreisenden reagiert. Wie er sich manchmal mit seiner Frau kabbelt und doch ganz schnell wieder verträgt. Wie launig er ist und sich mit Whisky am Feuer beruhigen muss oder sich bei deutschem Bier vergnüglich zeigen kann. Dass er sich beeilen muss „zu Schuss“ zu kommen, bevor die Regenzeit kommt. Und wie er sich gegenüber der Natur fühlt, den Menschen, die dort leben, die Tiere, die unter seinen Fehlschüssen leiden müssen, weil er nicht ruhig und sicher genug, nicht abgewartet hatte. Vor allem der letzte Punkt hat ihn maßlos geärgert und er schämt sich dafür, dass das Tier, welches er Waidwund geschossen hat, es nun nach stundenlanger Suche an die Hyäne verloren glaubt.

    Der Schreibstil ist für die heutige Zeit ungewöhnlich, manche Wörter werden inflationär oft benutzt, wie zum Beispiel das Wort „und“. Das Satzzeichen „Komma“ sowie das „Semikolon“ werden ebenfalls viele Male gebraucht, seine Sätze sind jedoch zum Teil ausufernd. Aus über vierhundert Worten besteht eines der Sätze, bei dem ich mehrmals nachschauen musste, ja, da ist tatsächlich noch kein Schlusspunkt. Auch bin ich nicht so ganz damit einverstanden damit, dass es immer nur um „Hügel“, wenn es etwas höher geht auch mal „Berge“, „Schluchten“ und ähnliche Begrifflichkeiten der Landschaft zur Beschreibung der Plätze, auf denen die Jagd stattfindet, geht. Seine Vergleiche mit ähnlichen Landschaften von Orten, die er bereits besucht hat, helfen dann schon eher zu verstehen, wo er sich befindet. Es ist kein herausragendes Buch von ihm, doch zeigt es die Lebenswelt einer Zeit, die uns immer fremder wird.

  15. Cover des Buches 42 Grad (ISBN: 9783499000478)
    Wolf Harlander

    42 Grad

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, sollte man lieber schweigen. Ein Bonmot, das ich hier im Wesentlichen beherzige. Wer öfter bei Koreander reinliest, wird bemerkt haben, dass ich sehr wenig wirklich negative Rezensionen veröffentliche. Das liegt zum einen daran, dass ich mir meine Bücher genau aussuche und einige Genres komplett meide und somit nur selten wirklich enttäuscht werde. Und zum anderen, dass ich für negative Rezensionen wenig Zeit aufwenden möchte und diese dann nur in Kurzform bei einem großen Onlinehandel publiziere. Aber es gibt auch Ausnahmen und dieses Mal trifft es Wolf Harlanders 42 Grad. Auch wenn es ein Debüt ist, und auch wenn da sicherlich richtig viel Arbeit drinsteckt, komme ich nicht umhin einen ziemlichen Verriss zu schreiben.

    Das Beste am Roman ist die Grundidee, zu der Harlander, gelernter Journalist, offensichtlich viel recherchiert hat. Was nicht bedeutet, dass die Behauptungen im Roman deshalb stimmen. Vielmehr sind die Erkenntnisse der Recherche teils bis zur Unkenntlichkeit verfremdet oder einfach falsch.

    Europa erlebt mal wieder einen Jahrhundertsommer. Und während sich anfangs noch alle freuen, kippt die Stimmung, als die Temperaturen immer weiter steigen und Regen nicht in Sicht ist.

    Klimawandel ist natürlich, neben Pandemien, das aktuelle Thema der Menschheit. Insofern sind andauernde Hitzewellen mit all ihren Konsequenzen, Waldbrände, Wassermangel, austrocknende (natürliche) Wasserreservoire, sterbende Menschen, Unruhen und hilfloser Aktionismus von Politiker*innen ein äußerst spannendes Thema und Ausdruck des Zeitgeistes. Diese Idee hätte also reichlich Potenzial für eine spannende Geschichte. Dass aber nicht jeder Journalist und guter Rechercheur auch ein guter Romanautor ist, zeigt sich bei 42 Grad recht schnell.

    Katastrophenroman oder katastrophaler Roman

    Die Story ist dermaßen absurd geplottet, dagegen wirkt jeder James Bond Film wie eine Arte-Dokumentation. Nicht nur, dass die Charaktere äußerst schlicht gehalten sind, das mag ja in Teilen noch dem Genre geschuldet sein, aber die hanebüchene Hintergrundgeschichte ist zum Haare raufen. Wirklich ärgerlich. Nicht nur, dass alles erstaunlich durchschaubar ist und komplett ohne überraschende Wendungen auskommt, je mehr man liest, desto Groschenromaniger wird die Geschichte.

    Wer Logik in Romanen mag oder gar benötigt, sollte ganz dringend die Finger von 42 Grad lassen. Denn mit Logik stehen alle Figuren im Roman auf Kriegsfuß. Und dabei meine ich auch nicht nur die stereotypen und klischeeverzerrten genretypischen Fehlhandlungen, damit spannende Momente erzeugt werden können – die gibt es auch zuhauf (jemand der Angst im Dunkeln hat, vergisst seine Taschenlampe und lässt das Handy mit dem Licht fallen, wobei der Akku eh nur zwei Prozent hat. Uff.) – ich meine vor allem den umfassenden Plot. Was hat sich der Autor dabei nur gedacht?

    Um Hitzewellen geht es nämlich alsbald nur noch Nebenbei. Auch Klimaerwärmung spielt plötzlich überhaupt keine Rolle mehr, wird sogar abgekanzelt als normale Launen der Natur. Und daran erkennt man dann auch, dass es Harlander nie um einen Klimathriller gegangen ist, sondern dass er das populäre Thema lediglich kapert, um seine Nonsens-Geschichte von Ökoterroristen zu vermarkten. Ich habe noch nie so einen Murks gelesen. Da passt wirklich gar nichts. Harlander hat sich nicht die geringste Mühe gegeben die Motive oder Hintergründe der Protagonisten irgendwie plausibel zu machen. Er schreibt zwar was dazu, aber es wirkt so als hätte Harlander auf Youtube recherchiert.

    Tiefgang und Glaubwürdigkeit – Fehlanzeige. Da der Terrorismus aber den Hauptteil der Hintergrundstory einnimmt, muss da einfach mehr kommen. Die Dialoge sind weltfremd und zum Fremdschämen. So stellt sich ein alter weißer Mann also Ökoterroristen vor? Und während die Massenmörder, obwohl die wohl effektivsten Terroristen in der Geschichte der Menschheit, komplett blass bleiben, sind auch diese wiederum nur ein Deckmantel, für die blödest-mögliche Kalter Krieg Story, die mir jemals untergekommen ist. Zumindest jenseits von albernen Agententhrillern aus den 1980ern.

    42 Grad Fieberwahn?

    Zu fast jedem einzelnen Aspekt könnte man was schreiben. Harlanders Vorstellung vom Darknet sind schon sehr speziell, um nicht zu sagen, er hat davon keine Ahnung. Dafür hat aber seine IT-Spezialistin im Roman von allem Ahnung und kann auch alles. McGyver wäre vor Neid erblasst. Was wiederum zeigt, dass er auch keine Ahnung von IT hat. Oder er will einfach so einen billigen stereotypen Roman schreiben – vermutete Massentauglichkeit? Die „militante Szene“ der Umweltaktivisten wirkt wie ein von einem Bild-Redakteur erdachter Abklatsch der RAF: „Die militante Szene war eine überschaubare Gruppe, man kannte sich.“ Aua. Der konspirativste Teil einer weit verzweigten Szene kennt sich also untereinander. Ein Fest für verdeckte Ermittler.

    Nicht genug: Eine der meistgesuchten Frauen Europas versteckt sich nicht, sondern geht auf eine Konferenz auf der auch die Polizei ist. Klar. Dort trifft sie dann ihre Bekannten. Klar. Die warnen sie jedoch nicht vor der Polizei, sondern halten erstmal einen Plausch. Klar, wie Kloßbrühe. Baut man so Spannung auf oder ignoriert man einfach, dass man heute so nicht mehr schreiben kann. Das beleidigt doch den Intellekt der Leser*innen. Steigerung gefällig? Die Terroristen wollen so viele Menschen wie möglich töten. Warum? Ja, für die Aufmerksamkeit auf die kapitalistische Verwertbarkeit von Wasser. Ah, ja. Aber die sterben doch sowieso grade alle wegen der Hitze und austrocknender Flüsse und Seen. Ja und? Lass doch mal die Logik weg. Und warum überhaupt töten? Das sind halt Fanatiker. Kennt man doch.

    Die Nebenstränge der Geschichte und die weiteren Protagonist*innen sind generisch und komplett überflüssig. Ob die ein oder andere Person im Roman auftaucht oder nicht, spielt für die Geschichte nicht die geringste Rolle. Die sind halt einfach da und machen so Sachen, die man halt so macht, wenn die Welt untergeht. Dümmlich durch die Gegend laufen und das Naheliegendste als Letztes ausprobieren. Der Spannung wegen, you know? Einzige Ausnahme ist der THW-Freiwillige, der zwar auch reich an unsinnigen Handlungen ist – das Ende, mein Gott – dafür aber wenigstens die einzige Person mit Identifikationspotenzial.

    Meine Lieblingsstelle ist aber die Identifizierung des obersten Bösewichts. Ich will ja nicht spoilern, aber wer es bis dahin schafft und entweder einen Lachkrampf bekommt, so wie ich, oder ungläubig staunend verstummt, was mir danach passierte, weiß welche Stelle ich meine. Wirklich jetzt? Die Szene mit Tarassow kann nicht ernst gemeint sein. Das geht nicht. Das würde sich nicht mal ein Low-Budget C-Movie erlauben. So kann man heute keine Geschichten mehr erzählen. Das Logikloch ist größer als die Bleilochtalsperre, die fälschlicherweise zum größten Trinkwasserreservoir Deutschlands gemacht wird, was wiederum der Bodensee ist.

    Ohne Anspruch – ohne mich

    Wenn das gerade noch irgendwie Trash Unterhaltungswert hatte, dann wird es gen Ende immer geistloser. Die Handlungen sind lächerlich, nicht im Ansatz nachvollziehbar und erinnern an die Handlunsglogik aus 90er Jahre Teenie-Horrorfilmen. Geh da nicht rein – ok – geht rein. Unlustigerweise endet das Buch dann auch noch mit einem Appell für extralegale Hinrichtungen.

    Den Plot hätte sich so auch ein US-Hardliner der Tea-Party-Bewegung ausdenken können. Keine Ahnung, wie so ein Manuskript es bis zur Veröffentlichung durch Rohwolt geschafft hat. Und wenn daraus angeblich gerade ein Film gemacht wird, sehen wir den dann als Mehrteiler auf RTL 2?

  16. Cover des Buches Aqualove (ISBN: 9783955303440)
    Nola Nesbit

    Aqualove

     (30)
    Aktuelle Rezension von: oceanlover

    Fesselnde Dystopie (oder wie ich so schön gelernt habe Science- Fiction) über ein sehr ernstes Thema, verpackt mit viel Humor, einer tollen Liebesgeschichte, sowie einem spannenden und leichten Schreibstil!

     

    Zur vollständigen Rezension: http://marys-buecherwelten.blogspot.com/2015/03/aqualove.html

    Dank dieses Buches habe ich etwas gelernt! Und zwar, dass Science- Fiction nicht zwangsläufig etwas mit Weltall, Galaxie und Ufos zu tun hat. o.O Als ich nämlich das Genre für "Aqualove" gesucht habe, dachte ich an eine Mischung aus Dystopie und Fantasy und war dann regelrecht geschockt, als da "Science- Fiction" stand (denn eigentlich find´ ich die blöd, zumindest dachte ich das). Nach einer ausgiebigen Befragung Wikipedias war ich schlauer... :P

    Nun aber mal zum eigentlichen Inhalt: Die Ausgangssituation von Wasserknappheit auf Grund von Umweltverschmutzung ist beängstigend real, auch wenn das Buch noch einige Jahre in der Zukunft (2037?!) spielt... Und nicht nur die Situation, sondern auch die Charaktere waren realistisch, mit Ecken und Kanten und einfach zum Gernhaben, auch wenn man nicht immer ganz wusste, wer wer oder genauer wer was ist. Gleichzeitig vermag es Nola Nesbit ganz wunderbar, die relativ ernste Geschichte extrem humorvoll und spannend einzupacken - oft musste ich schmunzeln, wenn nicht lachen :D

    Schön war auch, dass sich die Liebesgeschichte langsam entwickelt, mit Höhen und Tiefen...perfekt!


  17. Cover des Buches PHYSIS (ISBN: 9783946172475)
    Sophie Hilger

    PHYSIS

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Addicted2Books_ela

    Ich kann nur sagen, dass der Schreibstil und die Intensität von Sophie Hilger mich schon vorher beeindruckt haben und letztendlich mich vollkommen überzeugt haben. 

    Sie schafft es, mich als Leser vom ersten bis zum letzten Wort zu fesseln und mich zum Nachdenken zu bringen. 

    Denn welchen Preis sind wir bereit zu zahlen, um unsere Erde zu retten? Unsere Menschlichkeit und das Leben von anderen Zivilisationen?

    Sophie Hilger hat mit Emma und Sean starke Charaktere erschaffen. Sie unterscheiden sich nicht sehr voneinander von ihren Charakterzügen. Die Autorin hat grandios ihre jeweilige Entwicklung dargestellt und hat von ihnen im Verlauf der Geschichte, immer mehr Facetten gezeigt. So dass man eine genaue Vorstellung von Emma und Sean hatte. 

    Besonders ein Zitat ist mir in Erinnerung geblieben.


    „Das Leben ist kein Problem, dass es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt.“


    Dieser Satz hat mich tief beeindruckt. Selten habe ich eine Dystopie gelesen, die mit einem Satz, die Lage der der Menschen so treffend beschreibt. 

    Neben diesen tiefgründigen Passagen, bietet dieses Buch Spannung und teilweise Wendungen, die ich als Leser so nicht erwartet hatte. Es wurde nie langweilig oder zog sich, denn Sophie Hilger holte mich als Leser immer wieder aufs Neue ab und fesselte mich mit ihren Worten. Sie stellte ganz klar, dass unser Handeln immer Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen hat und das so intensiv, dass es sich in mein Gehirn einbrannte. So war es kaum möglich, dieses Buch aus den Händen zu legen. 

    Einzig allein das Ende hat mich schockiert und fassungslos zurück gelassen. Daran merkt man wie messerscharf es Sophie Hilger es schafft, die Emotionen und das Denken ihrer Leser zu beeinflussen. Ich ziehe davor meinen Hut und verneige mich ehrfürchtig vor ihr. 

    Das Cover ist ein Hingucker und keinesfalls zu übersehen.


    Fazit


    Eine der Dystopien, die man auf jeden Fall gelesen haben sollte und ein absolutes Highlight ist.

  18. Cover des Buches Firelove (ISBN: 9783955307158)
    Nola Nesbit

    Firelove

     (9)
    Aktuelle Rezension von: oceanlover

    Sprunghaft, turbulent verworren und mehr als ungewöhnlich, aber spannend - man muss diese Art von Schreibstil eben mögen ;) Und das tue ich, weil Nola Nesbit erfrischend anders schreibt, ich ihren Humor mag und Alex´ T-Shirts liebe :D

     

    Zur vollständigen Rezension: http://marys-buecherwelten.blogspot.com/2015/05/firelove.html

    "Firelove" startet mitten im Geschehen (wirft den Leser wortwörtlich ins kalte Wasser), baut rasant Spannung und noch viel mehr Fragen auf... Fokus liegt diesmal vor allem auf der Handlung, also der Entwicklung und dem Kampf um Leben, sowohl für die Wasserwesen, als auch für die Menschen. Dabei habe ich Nia manchmal aus den Augen verloren, zumal sie sich häufig naiv, eingeschnappt und völlig unnötig reagiert, während Ethan diesmal ganz viele Sympathiepunkte durch seine aufrichtige Liebe, Sorge und Hilfe für Nia sammelt. Andererseits konnte Nia dann doch noch punkten, und zwar durch ihren Willen, IHR Leben zu leben und sich nicht anzupassen... sie ist eine ungewöhnliche Protagonistin, deren Entscheidungen ich nicht immer gutheißen, aber doch nachvollziehen konnte *hustlevent*.

    Originell und bemerkenswert sind aber nicht nur die Charaktere und ihre, nun ja "speziellen" Beziehungen zueinander (nebenbei, Alex ist soooooooo genial *-*), sondern auch der Schreibstil. Rasant, heiß, prickelnd und verwirrend. Aber spannend. Extrem spannend!

    Weiterhin finde ich auch die Thematik von Wasserknappheit, Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit nicht nur unheimlich (im wahrsten Sinne des Wortes) realistisch, sondern hat mich auch nachdenklich gestimmt, was wir unserer Umwelt so alles zumuten.

    Nichts in diesem Buch folgt dem klassischen, konventionellen Buchschema, Plot oder Charakterentwicklung - nein, definitiv nicht. Aber genau das macht dieses Buch so faszinierend. Man muss es mögen, eine lange Zeit lang nicht zu verstehen, was eigentlich passiert, wie alles zusammenhängt und warum zum Teufel Nia, Ethan, Alex und Levent tun, was sie tun.


  19. Cover des Buches Das Osiris-Komplott (ISBN: 9783734103612)
    Clive Cussler

    Das Osiris-Komplott

     (6)
    Aktuelle Rezension von: gerda_badischl

    Was für eine unlogische Geschichte!

    Ich nehme an, dass Clive-cussler-Fans die Geschichten nicht wegen der Logik lesen, sondern wegen der Action und der flotten Sprüche. Aber leider konnten auch diese beiden Punkte bei mir kein Plus verdienen. Die Action war verwirrend, und die Sprüche unwitzig. 

    Einzig der Aussage, dass die Hauptpersonen sympathisch sind, kann ich mich gerne anschließen.

    Einige Sachen, die mich besonders gestört haben:

    1. sprachlich: Die direkte Rede: alle Personen reden immer gleich - ob während der Verfolgungsjagd über die Dächer, oder versteckt in einem Raum voller Feinde - immer ist Zeit für ausformulierte Sätze und gelgentlich ein kleines Witzchen.  Der sterbende Zeuge bei seinen letzten Worten, die 90-jährige Französin, der alte Ägypter ... keiner von ihnen hat eine individuelle Sprachfärbung und alle können perfekt auf Englisch miteinander kommunizieren.

    2. inhaltlich: Die Recruiting-Methoden der Geheimdienste und Regierungen: da fachsimpelt ein Touristen-Ehepaar am trockengelegten See - und schon macht sich das lybische Ministerium an sie heran, weil man dringend Geologen braucht (und auf anderem Wege scheinbar keine aufzutreiben sind). 

    Da stolpert ein Privatmann in einen verbotenen Raum, und schon wird er in ein Projekt von internationaler Bedeutung eingeweiht.

    Und dass die Helden einfach die Neurologin auf ihre lebensgefährlichen Abenteuer mitschleppen kommt mir auch sehr verantwortungslos vor - wenn sie sich auch dann als perfekte Scharfschützin, Computertechnikerin und Taucherin entpuppt ...

    3. inhaltlich: die Zeitachse. Während die Helden geschätzt einen halben Tag im unterirdischen Höhlensystem verbringen, kämpft der Oberbösewicht zuerst in Frankreich, und dann in Ägypten ... ob er von A nach B teleportiert ist?

    Und wie schnell das Wasser den Nil wieder hinaufrinnt!!!

    Fazit: Hingefetzte Massenware. Sorry, liebe Fans.


    P.S.: natürlich ist auch diese Rezension nur hingefetzte Massenware - ich habe meine Aussagen oben nicht überprüft und es kann sein, dass ich mich in dem einen oder anderen Punkt irre. Aber ich habe keine Lust, das Buch ein zweites Mal zu lesen, wenn es mir beim ersten mal schon nicht gefallen hat. 





  20. Cover des Buches Dunkle Tage (ISBN: 9783866800724)
    Gunnar Kunz

    Dunkle Tage

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Halb Berlin dürfte ein Motiv gehabt haben, Max Unger umzubringen, und ich wage zu behaupten, dass sein Tod mehr Sektkorken knallen als Tränen fließen lässt.«

     

    Berlin, 1920. Es ist ein sehr blutiger Tatort, an den Kriminalkommissar Gregor Lilienthal gerufen wird. Der Unternehmer Max Unger hat sich zu Lebzeiten reichlich Feinde gemacht, ein Motiv für den brutalen Mord hätten nicht wenige Menschen. Gregor bittet seinen Bruder Hendrik, Professor für Philosophie, ihn mit seinem wachen Verstand bei einigen kniffligen Ermittlungsansätzen zu unterstützen. Und noch jemand stürzt sich auf eigene Faust in die Suche nach dem Täter: Diana Escher, Physikstudentin und Nichte des Ermordeten.

     

    Einen klassischen Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse hat der Autor hier geschaffen. Ihm gelingt es mit intensiven Schilderungen die Atmosphäre der Nachkriegszeit darzustellen, viele Menschen leiden Not und sorgen sich um ihre Zukunft. Rechte Tendenzen, der Kapp-Putsch, die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – die Stimmung ist politisch aufgeheizt. Hat der Mord womöglich ebenfalls einen politischen Hintergrund?

     

    Der Krimi liest sich flott, ist spannend und die Auflösung wirkt schlüssig. Bei den Ermittlern liegt der Fokus auf Hendrik und Diana, beide Charaktere sind gut ausgearbeitet, wogegen Gregor etwas blass bleibt. In der Summe fühlte ich mich gut unterhalten.

     

    Fazit: Klassischer Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse. Ich fühlte mich gut unterhalten.

  21. Cover des Buches Israel und Palästina (ISBN: 9783406591594)
  22. Cover des Buches Die Quellen von Malun - Blutgöttin (ISBN: 9783404209484)
    Daniela Winterfeld

    Die Quellen von Malun - Blutgöttin

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Rajet

    Der Schreibstil ist flüssig und dennoch sehr bildhaft, ohne eine Spur von Langeweile aufkommen zu lassen. Die Geschichte wird aus der Sicht der Hauptprotagonisten erzählt – daraus ergeben sich auch vier Handlungsstränge.

    Das Cover ist ganz in Gelb- und Brauntönen gehalten, auch der verdorrte Kranz aus Ästen weißt schon auf das Setting des Romans hin: Dürre, heiß, wüstenartig. Die Schrift passt harmonisch ins Gesamtbild de Covers.

    Fazit:

    Die Autorin entführt uns ins Reich Ruann, durch eine Dürre ist das Wasser fast überall versiegt. Die meisten Völker sind dazu verurteilt Hunger und Durst zu leiden.

    Um die letzten Ressourcen zu sichern, beginnt das großreich Sapion einen gnadenlosen erbitterten Krieg gegen die Nachbarreiche.

    Im Laufe der Handlung treffen wir auf: Feyla (die Politikertochter), Dorgen (den Offizier), Alia (die Sklavin) und Tailin (den Soldaten). Jeder versucht für sich einen Ausweg aus der hoffnungslosen Situation zu finden. Aber noch wissen die Vier nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und die Gründe für das Verschwinden des Wassers in einer Verschwörung von ungeahnten Ausmaßen liegen ... 

    Zunächst möchte ich euch die vier Hauptprotagonisten*innen vorstellen:

    Feyla die Tochter des obersten Beraters von Sapion lebt in der Oase Walls in scheinbarem Luxus. Aber ihr Vater ist skrupellos und gewalttätig, zerfressen von der Gier nach Macht. Um seine Stellung zu festigen, muss auch seine Familie sich den Traditionen und gesellschaftlichen Normen beugen: Seine älteste Töchternsippe wird zwangsverheiratet an nur einen Mann. Dieser muss mit jeder Tochter im Laufe des ersten Ehejahres ein Kind zeugen oder die scheinbar unfruchtbare (und damit unbrauchbare) Ehefrau nach Ende der Frist zum Sterben in die Wüste verbannen. Feylas treibt die Angst, um an genauso einen Ehemann zu geraten, wie ihr Vater ihn verkörpert. Sie wäre ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, sein Eigentum zu sein, jederzeit von ihm berührt oder gezüchtigt zu werden.

    Alia ist eine Sklavin im Wasserbergwerk. Tagein, tagaus transportiert sie kostbares Wasser in Fässern aus der Erde. Dabei sind sie und die anderen Sklavinnen der Willkür der Wachen schutzlos ausgeliefert. Als die letzte Wasserader angezapft wird, wird Alia klar, dass das Bergwerk bald trockenliegen und damit genauso nutzlos sein wird wie die darin arbeitenden Sklaven. Für sie ist klar, dass sie mit ihrer Schwester fliehen muss, noch bevor der letzte Tropfen Wasser versiegt oder abgeschöpft ist. Sie sammelt Mut und Informationen für ihre Flucht und deckt dabei immer mehr Machenschaften auf, die sie an der Menschheit zweifeln lassen.

    Dorgon stammt aus armen Verhältnissen und ist Offizier, entgegen seinen Kameradenfühlt er sich oft einsam und fehl am Platz. Einzig sein Freund und Kumpane Taillin scheinen ein gewissen und Herz zu haben. Tod, Gewalt, Vergewaltigungen und Prostitution stehen an der Tagesordnung im Kriegsalltag und seine einzige Möglichkeit, dem ewigen Kreislauf zu entgehen scheint die jährliche Auslese. In einem Gladiatorenkampf muss er sich anderen Männern seines Alters stellen. Die Gewinner werden mit Ansehen belohnt, die Verlierer werden kastriert und versklavt. Seine Fähigkeiten sorgen dafür, dass er als Gewinner aus den Kämpfen hervorgeht, doch im Traum hätte er nicht gedacht, dass der oberste Berater von Sapion ausgerechnet ihn als Ehemann für seine älteste Töchternsippe auserwählt. Was sich zunächst anfühlt wie ein wahr gewordener Traum, entpuppt sich bald als Albtraum – als gefährliches Spiel, dessen Regeln er nicht kennt – als ein Kampf, dessen Ausmaß er sich niemals ausmalen könnte.

    Tailin, sein treuer Kriegskamerad, leidet unter der Homophobie der anderen Krieger und unter dem Geheimnis über seine Neigung, dass er immer schwerer wahren kann. Als sein Geliebter enttarnt und verstummelt wird, muss er desertieren, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden. Er meldet sich freiwillig als Kundschafter des Grenzgebietes zu Pamal, einer Bergregion, die von Pamali auf ihren Pamuschkatzen bewohnt wird. Die Pamuschkrieger sind rasend schnell und unmöglich zu besiegen – eine Selbstmordmission, das ist Tailin klar. Doch bringt er ihnen wertvolle Neuigkeiten, die ihn das kleine bisschen Hoffnung auf Überleben nicht aufgeben lassen. Auf seiner Reise in die Bergregion lernt er, dass die Pamuschkrieger nicht die üblen Monster sind, als die sie in Sapion dargestellt werden. Auch wenn sie durch ihre körperliche und kämpferische Überlegenheit genau das sein könnten. Tatsächlich widerfährt ihm mehr Menschlichkeit, als ihm je von den Menschen seiner Vergangenheit zuteilwurde.

    Das Setting ist von Kargheit und Dürre (Wüste) in Sapion bestimmt, daraus hat sich eine eigene blutige Religion entwickelt: die Blutgöttin. Aber auch in den anderen Ländern in Ruann gibt es Götter und ihre Welten. Allerdings gibt es noch Länder in denen Wälder und weite bewachsene Ebenen vorherrschen.

    Das Leben in Ruann ist streng, egal wo es herrscht brutale Gewalt, Diskriminierung und Folter speziell gegen Frauen, die ein fremdbestimmtes Leben führen, gegen Sklaven die erbarmungslos ausgenutzt werden, um zum Beispiel Wasser aus einem Bergwerk zu holen. Aber auch in der Armee von Sapion die einen erbarmungslosen Krieg gegen die anderen Länder führen. Tod, Gewalt, Vergewaltigungen und Prostitution hinterlassen ihre Spuren.

    Dieser Auftaktband einer Dilogie zeichnet sich durch einen gutdurchdachten Weltenbau aus, spannende Wendungen und Überraschungen der Handlung sowie durch charaktervolle und sympathische Protagonisten*innen aus. Ich empfand den Roman als spannend und fesselnd, allerdings durch die brutalen Szenen ein Roman für das Lesepublikum ab 16+. Das Einzige, was ich vermisst habe (aber bei einer Lesung erhalten habe) eine Karte Ruanns. 

    Was auffallend ist, die Parallele der Dürre, der Lebensmittel und Wasser Knappheit, die auch in unserer Zeit die Menschheit bedroht, dabei hat der Kampf um die Ressourcen auch schon längs begonnen. Werden wir dieselben Fehler machen oder nach vernünftigen Lösungen suchen?

    Von mir 5 Sterne für den Auftaktroman und eine klare Leseempfehlung von mir.

  23. Cover des Buches Die Quelle (ISBN: 9783596030606)
    Catherine Chanter

    Die Quelle

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Girdie
    Catherine Chanter konfrontiert ihre Leser im Buch „Die Quelle“ mit einem Szenario, das durchaus eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein könnte. Es regnet seit Tagen und Wochen nicht mehr über den britischen Inseln. Einzig über dem Anwesen das der Protagonistin Ruth Ardingly und ihrem Ehemann Mark gehört und unter dem Namen „Die Quelle“ bekannt ist, gibt es Niederschläge. Doch nicht nur diese Tatsache sorgt im Buch für Konfliktstoff. Das Buch schildert ebenfalls einen Kriminalfall, denn auf dem Anwesen wird ein Junge ermordet und sehr lange bleiben die Umstände des Mords ungeklärt.

    Das Cover des Buchs lässt den Leser auf einen Weg zwischen Bäumen schauen, an dessen Ende ein heller Lichtschein lockt, so wie für Ruth und Mark das Anwesen ein Hoffnungsstrahl, ein Neuanfang nach einem persönlichen Desaster ist. Doch nach einem verheißungsvollen Beginn werden beide mit einem sich verdichtenden Anspruch ihrer Umwelt auf die Wasserressourcen, die sich auf dem Gut befinden, bedrängt.

    Bei dem in London lebenden Anwalt Mark Ardingly konnte der Verdacht, kinderpornographisches Material zu besitzen, zwar nicht bestätigt werden, jedoch bleibt ein gewisser Makel an ihm haften. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth beschließt er daher, aufs Land zu ziehen. Sie erwerben das Anwesen „Die Quelle“ und erschließen sich nach und nach die Fähigkeiten, die das Landleben ihnen abverlangt. Doch dann regnet es nicht mehr im Land, sondern ausschließlich auf ihrem Besitz. Mit der Zeit steigt das Misstrauen der Nachbarn, dass dies nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Es ist nicht möglich das Wasser umzuleiten. Schließlich wird auch das Interesse der nationalen Behörden geweckt.

    Die Erzählung beginnt zu einer Zeit, in der Ruth auf das Anwesen „Die Quelle“ zurückkehrt, in Polizeibegleitung und unter Hausarrest gestellt. Ruth erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in Ich-Form. Anhand ihrer Gedanken erkennt der Leser, dass etwas Schreckliches vorgefallen sein muss. Ruth schildert nicht nur die nun folgenden Wochen und Monate, in denen sie starken Beschränkungen und Restriktionen unterworfen ist, sondern auch die vergangenen Erlebnisse, die sie an diesen Punkt der Geschichte gebracht haben.

    Verstörend an der Erzählung sind der Gegensatz der Schönheit der Landschaft an der Quelle und das Wissen um die Dürre im Land. Durch die Vorwürfe gegen Mark in der Zeit als beide in London lebten, wurden auch Ruths Gefühle verletzt. Misstrauen gegen ihren Mann drängt durch die Ereignisse nach außen, wird sogar bewusst gestreut und ist doch unterschwellig schon lange vorhanden. Außerdem macht Ruth sich Vorwürfe in Bezug auf die Erziehung ihrer inzwischen erwachsenen Tochter. Unterschwellig kommt bei ihr noch die Hilflosigkeit hinzu, den unter der Dürre leidenden Menschen nicht helfen zu können.

    Im Laufe der Zeit schotten sich Mark und Ruth immer mehr von der Welt außerhalb ihres Anwesens zurück. Dadurch findet Ruth genügend Zeit sich mit ihrer gegenwärtigen Situation auseinanderzusetzen und wird dabei immer unzufriedener, aber auch unsicherer. Die Freundlichkeit der vier selbsternannten Glaubensschwestern im Namen der Rose von Jericho trifft daher auf Nährboden. Vollends überzeugt es sie, auserwählt zu sein als letztes fehlendes Glied der Gemeinschaft, durch ihren Mädchennamen „Rose“. Eingesponnen in diesen emotionalen Mix wird eine einzige Nacht für sie zum Desaster mit der Folge, dass sie sich schuldig an dem Mord des kleinen Jungen glaubt. Vielleicht war es aber auch jemand anders. Allein ohne Vertraute auf dem Anwesen weiß sie die Schuldfrage nicht zu klären. An ihrer Seite findet sich nun der Leser wieder, der mit ihr versucht eine Antwort zu finden.

    Beim Lesen ist unklar, welcher Charakter ohne Fehl und Tadel ist und gerade das macht den Roman so besonders. Die Suche nach der Wahrheit und der Gerechtigkeit erhält den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es daher gerne an Leser weiter, die tiefgründige Romane mögen.
  24. Cover des Buches Der Wasseratlas (ISBN: 9783434506287)

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