Bücher mit dem Tag "wegsehen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "wegsehen" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Noah (ISBN: 9783404178780)
    Sebastian Fitzek

    Noah

     (2.081)
    Aktuelle Rezension von: charlieslesewelt

    Noah war mein erster Thriller und somit auch mein erstes Buch von Fitzek. Dass ich mich für dieses entschieden habe, war mehr einem Zufall geschuldet, denn es war das einzige Werk von Fitzek, das ich über die App Skoobe lesen konnte. Insofern habe ich mich ran gewagt und ich war begeistert! Das Buch ist sehr gut geschrieben, es laufen mehrere Handlungsstränge parallel, von denen einer auch nie bei den anderen ankommt. Ich habe gelesen, dass dies einige als störend empfunden haben, mich persönlich hat es nicht gestört, da meiner Meinung nach das Ziel dieses Strangs eine moralische Komponente war, die ihr Ziel gut erreicht hat. Generell behandelt die Geschichte die Themen Überbevölkerung und Klimawandel und schildert die Ausbreitung einer menschengesteuerten Pandemie überraschend ähnlich zur Corona-Pandemie, obwohl das Buch viele Jahre vor dem Ausbruch von Corona erschienen ist. Das war beim Lesen das ein oder andere Mal direkt etwas unheimlich. Noah hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, aber absolut nicht auf eine Art und Weise, dass ich mich gemaßregelt gefühlt habe, sondern es war einfach gut gemacht und es wurden verschiedene Perspektiven und Überzeugungen aufgezeigt. Die Handlung war sehr spannend und gerade am Ende musste ich unbedingt wissen, wie nun alles ausgeht und habe bis spät in die Nacht gelesen. Das Ende selbst hat mich nicht ganz so befriedigt, da es schon sehr wirr war. Nichts desto trotz kann ich Noah definitiv empfehlen und habe nun auch schon öfter gelesen, dass vielen Leuten, denen neuere Fitzek-Bücher nicht so zusagen, Noah doch sehr gefallen hat.

  2. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.015)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Es ist das Jahr 1975 und in Afghanistan leben der zwölf jährige Amir und sein Vater in einem schönen Haus. Sie haben einen Dienstboten und dessen Sohn Hassan ist Amirs bester Freund. Sie spielen zusammen und ihre Leidenschaft gehört den Drachen. Keiner rennt so schnell wie Hassan. Nach einem Wettkampf beim Drachensteigen gehen die Beiden als Sieger hervor, aber was danach passieren wird, verändert alles. Die tiefe Freundschaft wandelt sich in Abscheu, Misstrauen und sogar Hass und dann kommt der Krieg. Eine der bewegendsten Geschichten der letzten Jahre und ein Meisterwerk, dass uns in die Geschichte Afghanistans eintauchen lässt und uns zeigt das Freundschaft und Liebe stärker sind als der Tod!

  3. Cover des Buches EVIL (ISBN: 9783453677005)
    Jack Ketchum

    EVIL

     (908)
    Aktuelle Rezension von: FranGoldsmith

    Im Nachbarhaus werden zwei Pflegetöchter nach dem tödlichen Autounfall ihrer Eltern aufgenommen. Die Tante, die bei den Kindern in der Nachbarschaft sehr geliebt ist - gerade weil sie das ein oder andere wie bspw. Ein Bier durchgehen lässt - wird im Laufe des Buches zum Inbegriff der Grausamkeit und das muss auch der Ich-Erzähler bald lernen.

    Ich muss sagen ich bin bei Büchern normalerweise nicht zimperlich. Aber das war mir dann doch eine Spur zu heftig. Diese grausamen Dinge zu lesen, die sich im Laufe des Buches immer mehr steigern war wirklich hart an der Grenze. Da die Geschichte auf einer wahren Gegebenheit beruht habe ich das Buch irgendwie  auch aus Respekt zu Ende gelesen, außerdem will man natürlich wissen wie es ausgeht. Man leidet mit Meg und möchte den Protagonisten am liebsten packen und schütteln, ihn aus dieser morbiden Faszination aufwecken.

    Vom Schreibstil und dem Aufbau der Geschichte gehört dem Autor großes Lob ausgesprochen! Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, auch wenn es mir wirklich keine Freude bereitet hat. Dass das Buch auf einer wahren Geschichte basiert macht es noch schlimmer, aber der Autor hat das wirklich gut umgesetzt. Grausamkeit fasziniert die Menschen, das kann man nicht leugnen, aber in diesem Buch war es mir echt einen Ticken zu viel. Daher muss ich eine Stern abziehen. 

  4. Cover des Buches Björnstadt (ISBN: 9783442493906)
    Fredrik Backman

    Björnstadt

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Marigold

    Ich habe heute das Buch „Björnstadt“ von Fredrik Backman abgeschlossen und um gleich auf den Punkt zu kommen, ich bin begeistert.
    Fredrik Backmann kenne ich als Autor von „Ein Mann namens Ove“, danach ist er leider meiner Aufmerksamkeit entgangen.
    In der schwedischen Provinz liegt Björnstadt, eine Kleinstadt ohne Glanz und Glamour, die nun Dank ihrer überragenden Jugendmannschaft in das Finale der Eishockeymeisterschaft einziehen kann und endlich in den Fokus der Öffentlichkeit rücken würde. Fredrick Backman erzählt einfühlsam und in kürzeren Kapiteln gegliedert die Geschichte von den Menschen in der Kleinstadt kurz vor Ende der Saison und der möglichen Meisterschaft. Das alles entscheidende Finale gerät durch den Vorwurf einer Vergewaltigung plötzlich in Gefahr und die Einwohner von Björnstadt müssen sich entscheiden, wem sie ihren Glauben schenken.
    Und genau das ist es, was mir an dem Buch gefällt: es wirft Fragen auf und regt zum Nachdenken an. Backman hat keine Scheu vor unangenehmen Themen wie gesellschaftlichen Klassenunterschieden, er schreibt über häusliche Gewalt oder Alkoholmissbrauch. Aber es geht eben auch um Freundschaft und Liebe, um Vertrauen und Loyalität. Die Charaktere sind sehr ausführlich und anschaulich beschrieben und auch deren Handlungen sind größtenteils nachvollziehbar. Durch das langsame Erzähltempo fieberte ich bis zum Ende mit und bin jetzt schon auf die weiteren beiden Bücher gespannt. Für mich ein tolles Buch, aber wie immer ist dies Ansichtssache.

  5. Cover des Buches Und es schmilzt (ISBN: 9783596298372)
    Lize Spit

    Und es schmilzt

     (261)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

    😊 |  POSITIV  | 😊
    ✔️ Cover
    ⤷ wunderschöne Darstellung
    ⤷ Namen fühlbar hervorstehend
    ⤷ passt sehr gut zu Titel/Inhalt
    ✔️ Ich-Erzähler Perspektive
    ⤷ Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart
    ✔️ Kapitel
    ⤷ eröffnet durch Uhrzeit, Datum oder Titel
    ⤷ Länge variiert strak: zwischen 2 - 18 Seiten
    ⤷ viele (Zeit)Absätze vorhanden: dadurch Lesepausen jederzeit möglich
    ✔️ Charaktere (auch negative Aspekte s. u.)
    Anzahl Hauptcharaktere: 1
    Anzahl Nebencharaktere: 8 - 15

    ⤷ Aussehen, vor allem Körperteile, detailliert beschrieben
    ⤷ Persönlichkeiten kommen, durch Handlung, gut zur Geltung
    ✔️ Weltenaufbau
    Schauplätze: 4 - 6
    ⤷ reale Welt (Planet Erde)
    ⤷ Räumlichkeiten, Gegenstände, Wetter etc. gut beschrieben
    ✔️ Thematik (auch negative Aspekte s. u.)
    ⤷ übergreifend
    ⤷ detailliert
    ⤷ dennoch tiefgehend und realistisch
    ✔️ Anspruch
    ⤷ durch Sichtwechsel wird eine gewisse Aufmerksam benötigt
    ⤷ teilweise komplizierte Beziehungen
    ✔️ Besonderheit
    ⤷ integriertes Lesebändchen
    ⤷ grüner Farbschnitt
    ✔️ Schreibstil (auch negative Aspekte s. u.)
    ⤷ detailliert
    ⤷ einfache Wortwahl


    🙁 | NEGATIV | 🙁
    ❌ Atmosphäre
    ⤷ (zu) düster
    ⤷ (zu) hoffnungslos
    ⤷ sehr depressive Stimmung
    ⤷ gewaltsam
    ⤷ Triggerwarnung fehlt
    ❌ Unterhaltung/Spannung
    ⤷ langatmig
    ⤷ wenig spannend
    ⤷ Atmosphäre drückt Unterhaltung
    ⤷ teilweise vorhersehbar
     Charaktere
    ⤷ seltsame Beziehungen
    ❌ Thematik
    ⤷ sehr schleichend aufbauende Ausarbeitung
    ❌ Schreibstil
    ⤷ teilweise ausschweifend


    ❔ Weiterempfehlung ❔ ❌ NICHT ZUFRIEDEN
    Auch wenn die positiven Eigenschaften augenscheinlich überwiegen, so beeinflussen die negativen Punkte den Lesespaß doch enorm. Nichts konnte mich von der spannungslosen, langatmigen, dunklen Atmosphäre ablenken. Denn dieses Buch bietet keinerlei Lichtblick. Es ist vollkommen hoffnungslos und beschäftigt sich hauptsächlich mit der psychischen/physischen/se*uellen Gewalt an Kindern. Doch auch Desinteresse/Überforderung, ausgehend von den Eltern der Kinder, spielt eine große Rolle. Das Ende ist dann ebenfalls vollkommen düster. Ich persönlich konnte mich bald nicht mehr überwinden dieses Buch zu lesen, da es sehr auf mein Gemüt geschlagen hat. Dementsprechend habe ich die letzten Kapitel nur noch überflogen. Hier habe ich, dank der lobpreisenden Aussagen auf dem Cover und dem Klappentext, doch etwas vollkommen anderes erwartet.

    ❔ Bewertung ❔
    1 von 5 Spinnchen

    Ich hoffe natürlich dennoch, dass das Buch seine Fans finden wird.

  6. Cover des Buches Andorra (ISBN: 9783518734803)
    Max Frisch

    Andorra

     (1.019)
    Aktuelle Rezension von: Olympia_Summer

    „Andorra“ von Max Frisch, welches im Jahr 1961 erschienen ist, behandelt die Vorurteile gegenüber Juden.

    Dabei steht Andri im Vordergrund, welcher der Adoptivsohn des Dorflehrers ist. Er erlebt immer wieder Rückschläge, da er selbst Jude ist, und somit viele Nachteile genießt. Der Protagonist verliebt sich in seine Stiefschwester, sodass schon bald der Heiratsantrag folgt. Beiden ist jedoch bewusst, dass die Tat nicht ohne Folgen bleiben kann. Kurz darauf begrüßt das Dorf eine Reisende, die mehr mit Andris Vergangenheit zu tun hat, als der Protagonist vorerst denkt.

    Max Frisch versucht mit zahlreichen Vorausdeutungen, die Handlung des Buches vorweg zunehmen. Diese sind allerdings bloß anwendbar, wenn der Leser sich aufwendig mit dem Werk beschäftigt. Allgemein ist die Handlung nicht immer linear angeordnet, sodass es zwischen den Bilder öfters einen „Vordergrund“ gibt. Diese Szenen spielen nach der Haupthandlung und dienen zum Verständnis des Ablaufs. Leider werden diese Nebenhandlungen nicht weitergeführt, sodass man beispielsweise nicht mehr erfährt, wieso der Tischler, der Geselle, der Wirt sowie verschiedene andere Charaktere vor Gericht aussagen mussten. Jedoch ist die Absicht des Autors ganz klar zu erkennen. Gerade durch den Protagonisten möchte Max Frisch zeigen, wie viel Vorurteile bewirken und beeinflussen können. Vordergründig steht vor allem der Antisemitismus der Menschen, wie es der Autor in „Andorra“ stark verdeutlicht.

    Der Spannungsbogen ist erst im letzten Bild wirklich zu erkennen, was unter anderem auch daran liegt, dass es sich beim letzten Bild um ein Drama im Drama handelt. Ab hier steigt die Spannung stetig und viele Aktionen passieren schnell hintereinander. Dies ist trotz alledem der einzige Part, in dem meine Neugier voll und ganz geweckt wurde. Das erste drittel des Buches beschäftigt sich stattdessen hauptsächlich damit, den Sachverhalt sowie die Beziehung zwischen den einzelnen Personen zu erklären.

    Der Schreibstil ist angenehm und gut verständlich. Es werden hin und wieder Wörter benutzt, die heute so nicht mehr verwendet werden und der Wortklang sowie die Schreibweise einiger Begriffe sind veraltet. Ein Beispiel dafür ist das Wort ‚muss‘, welches im Werk von Frisch mit einem ‚ß‘ statt einem Doppel-S geschrieben wird. Dies ist allerdings verständlich, da zu beachten ist, dass das Stück aus dem Jahre 1961 stammt. Hat man die ersten paar Seiten durch, gewöhnt man sich aber schnell an den Schreibstil.

    Ich empfehle jedem das Buch, der sich das Thema Antisemitismus interessiert und sich auch auf einen älteren Schreibstil einlassen kann.

    Insgesamt konnte mich „Andorra“ einigermaßen begeistern, was vor allem an dem flüssigen Schreibstil liegt. Max Frisch hat die Themen Antisemitismus sowie allgemein Vorurteile wunderbar in seinem Werk inszeniert, jedoch hat mir der Spannungsbogen im mittleren Fragment etwas gefehlt.

  7. Cover des Buches Die eiskalte Jahreszeit der Liebe (ISBN: 9783596188185)
    A.D. Miller

    Die eiskalte Jahreszeit der Liebe

     (29)
    Aktuelle Rezension von: TochterAlice

    ... schnuppert der britische Anwalt Nicholas - auch Nick oder Nikolaj genannt - nun schon seit einigen Jahren berufsbedingt. Er kennt Russland gut, spricht auch russisch, doch begegnet er dem Land, der Stadt Moskau nur von außen, quasi aus der Distanz - bis er die attraktive Mascha in Begleitung ihrer Schwester Katja an einer U-Bahn-Haltestelle kennenlernt und sich Hals über Kopf verliebt. Nicholas kennt das Land, seine Sitten und Gebräuche zwar bereits recht gut, doch nun schlittert er in ein neues Leben, das sich vor allem an der schönen Russin orientiert, doch es bahnt sich Fatales an...

    Naiver Brite gerät in die Fänge russischer Mafiosi? Nun, im weitesten Sinne schon, doch ist viel Gefühl und Detailkenntnis mit im Spiel. Nicht zuletzt werden jede Menge Klischees bedient, denn man darf nicht vergessen - hier wird Russland im allgemeinen und Moskau im speziellen ganz klar aus westeuropäischer Sicht geschildert. West meets East - dies jedoch in durchaus facettenreicher und vielschichtiger Form: nicht nur Westler, nein, auch und vor allem die russischen Landleute selbst, sind in der Opferrolle.

    Und wie gefällt mir das alles? Mittel, würde ich sagen - einerseits macht es zwar betroffen, doch mir persönlich ist es nicht eindrücklich genug, um nachhaltig zu wirken und auf lange Sicht hängenzubleiben. Der Autor A.D. Miller hat die Ehre, von einem der Top-Übersetzer, nämlich von Bernhard Robben, ins Deutsche übertragen worden zu sein, doch hat dies sein Werk leider nicht von einem umständlichen, wenig einprägsamen deutschen Titel geschützt. "Snowdorps", Schneeglöckchen heißt der Roman im Original und das ergibt einen Sinn, werden doch im Moskauer Slang so Leichen bezeichnet, die quasi im Eis überwintern und erst bei Tauwetter gefunden werden (können) - und diese spielen in vorliegendem Buch eine nicht unbedeutende Rolle. Über große Strecken ist der Roman sprachlich ein Genuss. Passagen wie "...bei den Russen konnte man nie so recht wissen. Mal suhlten sie sich Jahrzehnte in Wodka und Dreck, dann aber, wenn ihnen der Sinn danach stand und der Anreiz stimmte, zogen sie in Null Komma nichts einen Wolkenkratzer hoch oder ermordeten an einem Nachmittag die ganze königliche Familie." (S. 105) treffen den Leser mit ihrer Schärfe bis ins Mark. Andererseits - und da bin ich bei dem oben erwähnten Starübersetzer doch ein bisschen enttäuscht - wird das englische "Comrade" mit "Kamerad" übersetzt ... wir sind jedoch in Russland, im Herzen der ehemaligen Sowjetunion und hier wäre "Genosse" ganz klar die passende Wahl.

    Ich empfehle dieses Buch folglich vor allem ausgewiesenen Rußland- bzw. Osteuropa-Kennern als zusätzliche literarische Facette zum Gesamtbild - alle anderen laufen aus meiner Sicht Gefahr, sich ein extrem einseitiges Bild zu machen - oder sie müssten stapelweise Lektüre von Ludmilla Ulitzkaja und anderen zeitgenössischen russischen Autoren nachschieben...

  8. Cover des Buches Herr Biedermann und die Brandstifter. Rip van Winkle (ISBN: 9783518752784)
    Max Frisch

    Herr Biedermann und die Brandstifter. Rip van Winkle

     (315)
    Aktuelle Rezension von: RianMcMillan

    Immer wieder brennt in der Stadt ein anderes Haus. Die Gründe sind bekannt: Die Bewohner lassen Brandstifter auf dem Dachboden wohnen, die dann die Häuser anzünden.

    So auch Herr Biedermann. Er kennt die Gefahr. Die Brandstifter haben oft genug Hinweise gegeben, daß sie das Haus anzünden werden. Außerdem hat er zugesehen, wie sie fässerweise Benzin auf den Dachboden geschleppt haben. Er gibt ihnen sogar Streichhölzer, weil er sein Vertrauen ausdrücken will. Er hofft, daß sie ihn verschohnen, wenn er freundlich zu ihnen ist. Doch selbst die Einladung zum Essen schützt ihn nicht.

    Dieses Buch zeigt, was passiert, wenn Zivilcourage fehlt. Was passiert, wenn Menschen wegschauen, anstatt zu handeln. Und wie schon Frisch im Buch schreibt: "Jedermann Biedermann!"

    Ich habe es an einem Stück gelesen und kann es nur jedem empfehlen.

  9. Cover des Buches You are (not) safe here (ISBN: 9783423719162)
    Kyrie McCauley

    You are (not) safe here

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Skye-reads-books

    Dieser Jugendroman ist eine wunderschöne, traurige und doch herzerwärmende Geschichte von dem Kampf gegen häusliche Gewalt und über das Leben als (junger) Mensch, das Erwachsenwerden und die erste Liebe. Es hat absolut keine Längen, ist jedoch auch metaphorisch weit auslegbar, sodass man doch über die Sätze nachdenken muss und vielleicht längere Zeit an einer Stelle verharrt, was ich absolut nicht schlimm fand. Mehr kann und möchte ich an dieser Stelle nicht sagen außer: Lest dieses Buch, denn es ist wertvoll, auch für nicht Betroffene, aber auch für all diejenigen, die gehört werden müssen und die eine Stimme brauchen. Einziger Kritikpunkt meinerseits: ich hätte mir persönlich eine Vertiefung der verschiedenen Hauptcharakteren gewünscht, auch am Ende, aber überzeugt euch selbst!  

  10. Cover des Buches Sarahs Schlüssel (ISBN: 9783827078209)
    Tatiana de Rosnay

    Sarahs Schlüssel

     (238)
    Aktuelle Rezension von: Jessica_Linke

    Ich glaube jeder von uns kennt mindestens eine Geschichte über den Hollocaust oder von Überlebenden und was die Deutschen damit zu tun hatten. Aber bis zu diesem Buch, war mir die Mittäterschaft der Französischen Polizei in Paris, nicht bekannt.

    Das Buch wird bis ca zur Hälfte aus der Sicht von Sarah und Julia abwechselnd erzählt. Sarahs Geschehnisse sind im Sommer 1942 passiert und sind mit der Journalistin Julia im Jahr 2002 irgendwie verknüpft. Die Erzählungen von Sarah waren für mich sehr ergreifend. Obgleich nicht so brutal wie manch andere Erzählungen aus der Zeit aber dennoch mit dem Wissen, wie es abgelaufen ist, sehr emotional. In den Erzählungen lag der Fokus von Sarah auch auf die Rettung ihres kleinen Bruders, den sie bei der Verhaftung im Wandschrank versteckt hat um ihn zu schützen. Stück für Stück, erfährt man immer mehr, bis zu dem Tag, als sie wieder in der Wohnung ist und den Wandschrank öffnet. Dort endet auch in dem Buch die Sicht von Sarah und es wird nur noch von Julia erzählt. Sie hat auch ihre privaten Probleme, die in dem Buch behandelt werden aber der Fokus bleibt bei Sarah. Julia hat es sich zur Pflicht gemacht, herauszufinden was mit Sarah passiert ist und deckt dabei manch ungesagten Dinge auf. 

    Die ganzen Informationen über die Zeit in Paris 1942, fand ich gut mit eingearbeitet und die Vergleiche zu der Zeit als Julia recherchiert hat, waren sehr interessant. 

    Für mich war es eine besondere Lektüre, die ich noch lange im Gedächtnis behalten werde

  11. Cover des Buches Ein Landarzt (ISBN: 9783899195903)
    Franz Kafka

    Ein Landarzt

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Da müsste man eigentlich (inhaltlich) nichts besprechen! Man kann sich aber in das Buch verlieben und es nie mehr hergeben wollen. Der Stroemfeld Verlag hat hier einen wunderbaren Faksimiledruck der Erstausgabe von 1920 herstellen lassen. Haptisch und ästhetisch das schönste Kafkabuch!
  12. Cover des Buches Elefanten sieht man nicht (ISBN: 9783551314581)
    Susan Kreller

    Elefanten sieht man nicht

     (89)
    Aktuelle Rezension von: beritjohh

    Häusliche Gewalt? Bei uns in der friedlichen Siedlung? Die gibt es nicht!

    Das denken zumindest die Bewohner einer Siedlung in Barenburg, wo Mascha jede Ferien ihre Großeltern besucht. Doch als sie auf dem Spielplatz in Kontakt mit Julia und Max kommt, glaubt sie schnell nicht mehr daran. Die beiden haben merkwürdig viele blaue Flecken, und haben oft Verletzungen. Auch bei wärmstem Wetter tragen sie immer lange Kleidung, und als Max dann auch noch auf dem Spielplatz austickt, muss Mascha etwas tun. Doch niemand glaubt ihr. Sie denkt sich einen Plan aus: Sie führt die beiden zu einem etwas abstehenden Haus an einem Feld, drumherum nur Wald. Dort quartiert sie die beiden mit Lebensmitteln und Spielzeug, alle paar Stunden kommt sie sie besuchen. Trotz Nachfragen sind Julia und Max anfangs noch nicht stutzig, bis Julia einen Fehler in Maschas Plan entdeckt- sie will raus! Währenddessen werden die Kinder schon überall von Polizei und Spürhunden gesucht, doch bislang sind sie weiterhin unentdeckt. Als die beiden dann schließlich nach mehreren Tagen entdeckt werden, ist die Polizei sofort bei Mascha und ihren Großeltern zuhause, doch sie schweigt, denn sie hat den beiden Kindern geschworen, nichts weiterzuerzählen. Als ein Arzt die Kinder einige Tage später untersucht, wird schnell klar, dass Mascha aus einem guten Grund die beiden Kinder versteckt hat.

    Am Ende bleibt leider unklar, welche Konsequenzen es für die Eltern, besonders den Vater geben wird, und was mit den Kindern geschieht. Schade darum! Auch schade ist, dass es teils sehr monoton, und ohne viele Gefühle geschrieben ist, deswegen noch ausbaufähig.

  13. Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783899038309)
    Andrea Maria Schenkel

    Tannöd

     (34)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Die ermordet aufgefundene Familie Danner bildet in diesem Hörbuch das Zentrum des Geschehens. In der zwei CD’s währenden langweiligen Einleitung wird deren karges, von Geiz und Missmut bestimmtes Leben in Tannöd geschildert. Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird ständig aus einer anderen Perspektive erzählt, Andrea Maria Schenkel lässt viele Dorfbewohner zu Wort kommen, die Identität des Mörders bleibt jedoch lange unklar. Da mich bei diesem Hörbuch nicht nur das vollständige Fehlen eines Spannungsfaktors störte, sondern ich zudem auch mit dem irritierenden laufenden Wechsel der Perspektiven nicht zurechtkam, brach ich nach der 2. CD ab. Der bis dahin erfahrene Inhalt trug nicht dazu bei, meine Neugier befriedigen zu wollen, die Auflösung dieses Mordfalls in Erfahrung zu bringen. Aufgrund meines Faibles für Krimis und Thriller und der damit zwangsläufig verbundenen hohen Anzahl bereits gelesener bzw. gehörter Bücher stelle ich mir einen Krimi anders vor. Was mich jedoch beinahe dazu brachte, die CD’s aus dem fahrenden Auto zu werfen, waren die viel zu oft ins Geschehen eingebrachten, elend langen, und monoton herunter geleierten Gebete, die meine Nerven stark strapazierten. Die Personenbeschreibungen entbehrten jeglicher Tiefe, und Sympathie empfand ich für keine von ihnen. Nach zwei quälend langen, scheinbar nicht endend wollenden CD’s möchte ich den Ausgang dieses Krimis gar nicht mehr wissen. Da die Vergabe von „keinem“ Bewertungsstern nicht möglich ist, gebe ich notgedrungen einen davon. Aber nur äußerst ungern!
  14. Cover des Buches Monokultur. Alternative für Andi (ISBN: 9783862825356)
    Johannes Finkbeiner

    Monokultur. Alternative für Andi

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jennifer081991
    Der Übersetzer Andi führt ein durchschnittliches Leben: Von seiner Freundin getrennt, die das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter erhielt, hält er sich mit einem Job bei einem Übersetzungsunternehmen nur knapp übers Wasser. Trotz seiner festen Arbeit kann er sich von seinem Lohn wenig leisten. Das belastet auch das Verhältnis zu seiner Ex-Freundin und damit den Umgang mit seiner Tochter. Doch Andi scheint sich mit seinem Leben arrangiert zu haben, Gesellschaft findet er bei seinem Nachbarn Rachid und dessen kleiner Tochter Hannah.

    Durch einen Zufall lernt er die im Nachbarhaus wohnende Gabi Gassmann kennen. Sie und ihr Mann Ulf führen die neue Bewegung Direkte Demokratie an, die es rasch zur Partei bringen möchte. Vor allem macht sie sich dabei mit steilen Thesen gemein mit Rechten und schürt einen simpel gestrickten Flüchtlingshass. Als Andi im Gegenzug zu einer Gehaltserhöhung um Mithilfe und seine Übersetzungsleistung gebeten wird, zögert er nicht lange. Er ist schließlich nur ein kleines Rädchen und die Partei doch nicht wirklich ernst zu nehmen, oder?

    Simpler Plot, simple Botschaft?
    Das in Monokultur. Alternative für Andi beschriebene Deutschland ist sehr simpel aufgebaut. Von verschiedenen Kommentaren zu niedrigen Arbeitnehmerlöhnen abgesehen, wird das Bild kaum ausgefüllt. Gesellschaftliche Strömungen sucht man vergebens, was aber daran liegen könnte, dass Andi sich in einer Blase bewegt. Die schlimme wirtschaftliche Situation, die für die Übersetzungsbranche sicher auch in der Realität nicht rosig sind, lässt einen fast an dystopische Romane mit starkem Klassensystem denken. Das wird aber leider nicht ausgebaut. Stattdessen konzentriert sich der Roman vollständig auf Andi. Doch obwohl man als Leser an allen Gedanken teilhat, wirkt Andi irgendwie nicht vollständig für mich. Einerseits reflektiert er sehr genau, andererseits scheint er sehr idiotenhaft. Ich habe mich beim Lesen oft gefragt, ob Andi unnötig idiotisch dargestellt wird, um erklärbar zu machen, dass er auf die Populisten hereinfällt. Trotz mehrfacher Warnungen von (Ex-) Arbeitskollegen und den sehr offensichtlichen fremdenfeindlichen Tendenzen bemerkt er nicht, auf welche Katastrophe er zuschlittert. Besonders auffällig wird der Kontrast zu einer guten Reflexion, wenn Andi Übersetzungen für Greenpeace anfertigt, die sprachlich überaus gelungen sind. Im Gegensatz dazu steht Andis unreflektierter Umgang etwa mit rassistischen Kommentaren eines Arbeitskollegen.

    „Kann schon sein, Murat. Aber ganz ehrlich, ich hab keine Lust, wegen eines Möchtegern-Ariers meine Stelle zu riskieren. Die Sprüche nerven, aber ich kann damit leben. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.“ Seite 84

    Gegen Ende bereut Andi einen Teil seines Verhaltens, ironischerweise arbeitet er parallel wie in Trance einen Auftrag von Heckler & Koch (einem Waffenhersteller) ab. Insgesamt scheint mir Andi als Figur zu überspitzt idiotenhaft, als dass ich ihm seine Handlungen abkaufen könnte. Das trübte leider ein wenig mein Leseerlebnis, denn insgesamt fand ich den schmalen Roman sehr gut und wichtig! Laut Klappentext ginge es um Schuld und Gleichgültigkeit, besonders letztere wird eindrucksvoll aufgezeigt und ebenso ihre gesellschaftlichen Konsequenzen. Nicht nur die Entwicklung der rechtspopulistischen Partei, auch Fremdenfeindlichkeit oder simpel der Kampf gegen den sozialen Abstieg auf Kosten anderer werden durch Andis Desinteresse sowie das der anderen Figuren befeuert.

    Fazit: Ein aktueller Roman über Gleichgültigkeit und Desinteresse an gesellschaftlicher Entwicklung und den Folgen, sprachlich manchmal nicht ganz rund, aber ein wichtiges Thema aufgreifend, zu dem ich mir gerne weitere Literatur wünsche!


    Mehr Rezensionen auf www.leseninleipzigblog.wordpress.com
  15. Cover des Buches Tote haben keine Lobby (ISBN: 9783548363233)
    Sabine Rückert

    Tote haben keine Lobby

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Vespasia

    Sabine Rückert war mir von ihren Podcasts aus der Reihe „Zeit Verbrechen“ bekannt und als ich auf ihr Buch gestoßen bin, habe ich mit großem Interesse mit der Lektüre begonnen. Ich wurde nicht enttäuscht: Rückert deckt auf, wie diejenigen, die sich nicht wehren können (nämlich die Toten) vom Staat und der Polizei im Stich gelassen werden. Sie nutzt zur Untermauerung der Fakten Fallbeispiele, von denen einige mir aus ihrem Podcast bekannt waren und die zeigen, wie schnell ein Tötungsdelikt übersehen wird und nur durch Zufall oder gar durch ein Jahre später abgelegtes Geständnis ans Licht kommen.

    Natürlich ist das Buch schon etliche Jahre alt und die Informationen dementsprechend nicht mehr alle aktuell, aber es gibt durchaus Grund zur Annahme, dass sich viele Prozesse, die zum Übersehen von Verbrechen führen, nicht geändert haben. Eigentlich wäre hier eine Neuauflage interessant, zumal das Buch leider nur noch schwer zu beschaffen ist – dabei ist dieses Thema nicht nur interessant, sondern auch erschreckend, da die Verbrechen direkt vor unserer Nase passieren, aber nicht als solche erkannt werden und dementsprechend eine Menge Täter auf freiem Fuß sind. Durch die Medien wird vermittelt, dass es den perfekten Mord nicht gäbe. Rückerts Buch lässt anderes vermuten: Morde zu vertuschen ist leichter, als gedacht und passiert in schockierender Regelmäßigkeit überall in Deutschland.

    Fazit: Ein Buch, das unbedingt neu aufgelegt werden sollte. Gut recherchiert, keinesfalls trocken, aber sehr schockierend.

  16. Cover des Buches Die Blender (ISBN: 9783442380114)
    Jane Casey

    Die Blender

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Bellexr
    DS Maeve Kerrigan und ihr Partner DI Josh Derwent werden zu einem Tatort in Wimbledon gerufen. In der Villa des Kronanwalts Philip Kennford angekommen, bietet sich ihnen ein grausames Bild: Kennfords Frau Vita wie auch eines seiner Töchter, die 15-jährige Laura, wurden brutal ermordet, Kennford selbst wurde von dem Täter niedergeschlagen. Nur Lydia, die Zwillingsschwester von Laura ist körperlich unversehrt. Kerrigan und Derwent leiten erste Ermittlungen ein, doch die Zusammenarbeit mit Kennford und auch mit seiner stark traumatisierten Tochter gestaltet sich äußerst schwierig und die beiden Detectives werden das Gefühl nicht los, dass der Kronanwalt ihnen einiges verschweigt.

     

    Jane Casey steigt mit dem Doppelmord in Wimbledon in den dritten Band um ihre Protagonistin Maeve Kerrigan in die Geschichte ein. Und obwohl die Autorin gleich mit den Morden beginnt, lässt sie es in der vorliegenden Story recht ruhig angehen. Akribisch verfolgen Maeve und Derwent die noch so kleinste Spur. Erschwerend kommt für Maeve noch hinzu, dass sie Zweifel an ihrer Beziehung zu Lebensgefährten Rob hegt und auch der Bandenkrieg in London, der mehrere Tote fordert, lässt sie nicht los. Da sind interne Reibereien mit einem Kollegen für sie eher schon Nebensächlichkeiten.

     

    Obwohl Jane Casey bei ihrem neuesten Thriller, den ich als soliden englischen Krimi bezeichnen würde, wieder eine sehr ruhige Gangart bevorzugt und auch dem Privatleben von Maeve viel Platz einräumt, kommt während der rund 600 Seiten nicht einmal Langeweile auf. Geschickt verpasst Jane Casey dem Kennford-Fall immer wieder neue unvorhersehbare Wendungen und gibt nur bruchstückhaft etwas über die Anwaltsfamilie preis, wobei man hier schnell merkt, dass es hinter dieser schillernden Fassade mehr als bröckelt. Und neben den sehr facettenreich, lebendig beschriebenen Charakteren überzeugt auch wieder der einnehmende, mitreißende Schreibstil der Autorin. Da sieht man gerne darüber hinweg, dass von fesselnder Spannung kaum die Rede sein kann.

     

    Die Zusammenarbeit mit ihrem Vorgesetzten Josh Derwent gestaltet sich für Maeve nach wie vor schwierig. Der zynische wie sympathische Rüpel geht keinem Fettnäpfchen aus dem Weg und kann sich gegenüber Maeve den einen oder anderen unflätigen Spruch selten verkneifen. Da Jane Casey ihrem Roman aus der Perspektive der sympathischen, sturen, spitzfindigen Maeve erzählt, kennt man ihre Gedanken jederzeit und bewundert stellenweise wirklich ihre stoische Ruhe, mit der sie Derwent gegenübertritt. Diese ständigen Geplänkel zwischen den beiden Ermittlern laden immer wieder zum Schmunzeln ein und heitern die ansonsten doch recht frustrierende Stimmung des Thrillers oft genug auf.

     

    Aber nicht wegen des Thrillers an sich ist die Stimmung frustrierend, sondern einfach deswegen, weil sich kein Verdächtiger, geschweige denn ein Motiv finden lässt. Und von den Beteiligten, in dem Fall Lydia und Philip Kennford, absolut keine brauchbaren Informationen zu bekommen sind. Bis zum Schluss ist man als Leser genauso ratlos darüber, wer Vita und Laura ermordet hat wie Maeve und Derwent. Und von einem möglichen Motiv kann hier auch lange Zeit keine Rede sein. Zwar gibt es schon den einen oder anderen Verdächtigen, selbst Kennford gerät kurzweilig unter Verdacht, aber eine heiße Spur ergibt sich absolut keine.

     

    Fazit: Ein Thriller ist etwas anderes. Aber wer solide englische Krimis mit einer gut durchdachten Story und ausgereiften Charakteren bevorzugt, wird von „Die Blender“ nicht enttäuscht sein.

     

  17. Cover des Buches MUTIG (ISBN: 9783959672535)
    Rose McGowan

    MUTIG

     (55)
    Aktuelle Rezension von: sheena01
    Inhalt:
    „Mutig“ ist die Abrechnung McGowans mit ihrer Vergangenheit, angefangen von ihrer Kindheit, die sie in der Sekte „Kinder Gottes“ in Italien verbrachte, ihrem Leben auf der Straße bis hin zu ihrer Karriere als spätberufene Schauspielerin. Sie zeigt dabei auf, wie Männer, die in ihrem Leben eine Rolle spielten, diese Funktion oftmals missbrauchten, um auf sie einzuwirken.

    Handlung:
    In dieser Biographie rechnet Rose McGowan schonungslos mit jenen Männern ab, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute ist: der Sektenführer in Italien, der von seinen Mitgliedern bedingungslosen Gehorsam verlangte, und dabei auch vor Misshandlungen kleiner Kinder nicht zurückschreckte, ihr manisch-depressiver Vater, zu dem sie ein sehr zweigespaltenes Verhältnis pflegte oder jener bekannte Filmmogul, der sie sexuell missbrauchte. In diesem Umfeld war McGowan zum ständigen Kampf ums Überleben gezwungen, und lernte dadurch schon früh, einen emotionalen Panzer um sich aufzubauen, um sich vor Anfeindungen und Missbrauch zu schützen.

    Schreibstil:
    Das Buch ist in sehr einfachen Worten verfasst, oftmals erinnert es an einen Schüleraufsatz, in dem sich die Betroffene ihre Wut von der Seele redet. Offensichtlich von ihren Emotionen übermannt, sind ihre Gedankengänge manchmal ein wenig wirr und unkoordiniert, was jedoch bei der Fülle an Negativerfahrungen durchaus nachzuvollziehen ist.

    Cover:
    Das Cover ziert eine kahlgeschorene Rose Mc Gowan, mit den abgeschnittenen Haaren als Sinnbild für die ihr von der Männerwelt aufoktroyierten Weiblichkeit. Auf der Rückseite des Buches blickt sie den Betrachter kampfeslustig entgegen.

    Autor:
    Als zweitältestes von sechs Kindern eines Ehepaares geboren, das in Certaldo in der Sekte „Kinder Gottes“ lebte, die Familie verließ Italien jedoch und wanderte in die USA aus. Rose überwarf sich jedoch im Teenageralter mit ihrer Familie, verließ diese und hielt sich nach einer Zeit der Obdachlosigkeit mit diversen Gelegenheitsjobs über Wasser. Recht spät entdeckte sie die Schauspielerei für sich. Im Oktober 2017 gehörte sie zu den ersten Schauspielerinnen, die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den Produzenten Harvey Weinsteinerhoben und den so genannten „Weinstein-Skandal“ ins Rollen brachten.

    Meinung:
    Die Geschichte der Rose McGowan ist – ihrer Biographie zufolge – an Dramatik kaum zu überbieten, da schon als Kind war sie gezwungen war, um ihr Überleben zu kämpfen. Beim Lesen konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Schilderungen nicht ein klein wenig medienwirksam aufbereitet worden und aufgebauscht worden sind, so irreal und unglaubwürdig muten diese an. Mag sein, dass ich der Autorin unrecht tue, aber diese Vermutung drängte sich mir beim Lesen einfach auf. Mag sein, dass ich mir unter diesem Werk nach Bekanntwerden des Weinstein-Skandals etwas anderes erwartet hatte, nämlich eher eine Art Enthüllungsbuch zu den Hintergründen in Hollywood denn eine persönliche Aufarbeitung Lebens der Autorin von Kindesbeinen an. Die Biographie ist jedoch nicht uninteressant zu lesen, phasenweise ist sie sehr beklemmend und krass erzählt.

    Persönliche Kritikpunkte:
    Wenn man sich die persönlichen Seiten der Autorin im Internet ansieht, passen diese nicht ganz zu der hier so kämpferisch zur Schau gestellten Attitüde, mit der sie das instrumentalisierte Frauenbild der heutigen Zeit anprangert. Wenn man sich jedoch die Bilder jener Seiten ansieht, wird dort gerade damit kokettiert. Für mich ist das ein wenig so wie das berühmte „Wasser predigen und Wein trinken“.

    Fazit:
    Eine Biographie, die sehr spannend zu lesen ist, und die durchaus zum Nachdenken anregt. Wenn man sich dahinter allerdings ein Enthüllungsbuch erwartet, ist man hier definitiv an der falschen Adresse.
  18. Cover des Buches Aller Anfang fällt vom Himmel (ISBN: 9783442313211)
    Veronika Peters

    Aller Anfang fällt vom Himmel

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Lina_Marie_Arnold
    Mich hat dieses ruhige, schlichte Cover auf die Geschichte aufmerksam gemacht, und der Klappentext hat mich dann vollends gepackt. Ich habe mir von der Geschichte tolle, originelle Figuren versprochen, und die habe ich auch bekommen.

    Korbinian ist Lehrer und hat den Tod seiner Frau nie richtig überwunden. Er lässt sich nur für seine Arbeit und die abendlichen Kneipengänge blicken. Ansonsten lebt er zurückgezogen in seiner Wohnung, die ihm viel zu groß ist, seit seine Frau nicht mehr an seiner Seite ist. Korbinian besteht auf seiner Tagesstruktur, Abweichungen kann er gar nicht leiden und versucht alles, um sie zu vermeiden.

    Und doch trifft er auf Billa, ein obdachloses Mädchen, dem er etwas Kleingeld gibt. Dass Billa im folgt, bemerkt er zunächst nicht. Er erlaubt ihr, im Hausflur zu schlafen, doch das lässt ihm keine Ruhe. Er bespricht sich mit seiner Schwester, die kurz darauf bei ihm eintrifft. Billa hat Fieber und muss aus dem kalten Flur raus, also ziehen sie und die Schwester bei Korbinian ein. Seine geliebte Tagesstruktur kann er also vergessen.

    Doch nicht nur die Hauptfiguren sind toll, auch einige Nebenfiguren sind sehr sympathisch und kein Charakter ist überflüssig.

    "Aller Anfang fällt vom Himmel" lässt sich sehr leicht lesen. Das liegt zum einen an dem lockeren und flüssigen Schreibstil, und zum anderen an den gut ausgearbeiteten Figuren. Es macht Spaß, die Geschichte zu verfolgen, ich habe oft Mitleid mit Korbinian gehabt, dessen Leben sich von einem auf den anderen Moment komplett umkrempelt.

    Mit der Kernaussage der Geschichte bin ich einer Meinung, sie verdeutlicht, dass man seine Augen vor den Schicksalen um sich herum nicht verschließen, sondern helfen soll, wenn man kann. Auch Korbinians Entwicklung diesbezüglich hat mir sehr zugesagt, denn durch Billas Anwesenheit verliert er sein starres Korsett, in das er sich selbst seit dem Tod seiner Frau gesteckt hat. Er schaut wieder nach rechts und links, somit nimmt er wieder Anteil am Leben um sich herum.

    Fazit:
    Diese Geschichte ist eine der wenigen, die man nie vergisst. Zum einen wegen der Figuren, zum anderen wegen der Ereignisse und der Kernaussage. Eine absolute Empfehlung.
  19. Cover des Buches Glister (ISBN: 9783328102618)
    John Burnside

    Glister

     (27)
    Aktuelle Rezension von: AnnaChi

    Ein kleiner Ort, gelegen im Irgendwo. Der Boden ist vergiftet durch die ehemalige Chemiefabrik, die stillgelegt worden ist, aber auch die Körper und Seelen der Menschen, die dort leben. Auf einmal verschwinden Jungen - ihren Familien wird vorgegaukelt, sie wären einfach abgehauen. Keiner fragt, was tatsächlich geschehen ist. Der Polizist, der den ersten der verschwundenen Jungen an einem Baum erhängt gefunden hat, ist nur eine Marionette des eigentlichen Machthabers in der Stadt und schweigt aus Angst. Aber schließlich machen sich die Jugendlichen des Ortes auf den Weg, das Schicksal ihrer Altersgenossen zu erforschen ...

    Trotz aller Tristesse bewirkt die Geschichte eine Faszination, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Ich habe mich ein wenig gefühlt wie jemand, der im Alptraum eines anderen spazieren geht. Vieles bleibt auch nach dem Ende der Lektüre mysteriös, besonders der rätselhafte Schluss.

  20. Cover des Buches Die verlorenen Kinder (ISBN: 9783426216347)
    Michael Seitz

    Die verlorenen Kinder

     (45)
    Aktuelle Rezension von: SaintGermain

    Falco Brunner, der Ex-Polizist und jetzige Privatdetektiv bekommt seinen ersten großen Fall. In Wiens Pflegeheimen werden kurz hintereinander einige männliche Bewohner getötet, indem man ihnen Wasser in die Lungen füllt. Die Polizei verdächtigt eine Pflegerin, doch die attraktive Witwe Susanne Markhof engagiert Falco um den wahren Mörder zu finden. Dafür muss er tief in die finstere Welt der Pädophilie eintauchen.

    Das Buch passt insgesamt zur Reihe und gefällt mir eigentlich auch gut; mit dem Buch selbst hat es aber außer der Assoziation mit Kindern nichts zu tun.

    Der Schreibstil des Autors ist exzellent; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt.

    Die Hauptcharaktere sind ausgezeichnet gewählt, und v.a. Falco besticht durch sein Charisma, obwohl er insgesamt vielleicht sogar unsympathisch wirkt.

    Der Plot ist wieder absolut klug durchdacht und da der Krimi in Wien spielt, für mich als Österreicher ein weiteres Highlight. Dazu nimmt er sich eines brisanten Themas an, das auf realen Tatsachen (Stichwort Kinderheime in Wien) beruht. Dazu wird dann auch noch die Eis-Prinzessin (ein echter Wiener Kriminalfall) nebenbei sensationell gut eingebettet.

    Obwohl der Täter am Ende nicht wirklich überraschen kann - das Motiv ist ja eigentlich auch von Beginn an klar - kann das Buch durch die Figuren und die unkonventionellen Methoden von Falco mit all seinen familiären Geschehnissen auch durch Spannung überzeugen.

    Fazit: Toller Auftakt um einen neuen Ermittler. 4,5 von 5 Sternen

  21. Cover des Buches Sarahs Mörder (ISBN: 9783423141963)
  22. Cover des Buches Terrible Things: An Allegory of the Holocaust Revised Edition by Bunting, Eve published by The Jewish Publication Society (1989) Paperback (ISBN: B00E28Q0K0)
  23. Cover des Buches Kühl graut der Morgen (ISBN: 9783104027654)
    Kristín Marja Baldursdóttir

    Kühl graut der Morgen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Thórsteina Thórsdóttir ist die perfekte Lehrerin. Immer korrekt, immer pünktlich und ihre Abläufe genau geplant. So notiert sie zum Beispiel jeden Tag die Temperaturen vom Thermometer. Alles läuft gleich, bis ein neuer Mathematiklehrer an die Schule kommt. Thórsteina verändert sich und ihre gewohnten Gänge bekommen Risse und die Fassade bröckelt. Als dann auch noch ein Schüler von ihr bedroht wird, nimmt sie sich ihm an und alles könnte einstürzen wie ein Kartenhaus. Kristin Maria Baldursdottir hat diesen Titel schon vor vielen Jahren geschrieben, aber er hat immer noch eine solche Wucht, solche Überraschungen und Wendungen, dass es einfach Spaß macht und dann auch noch ungeheuer spannend ist. Ein sehr eigenwilliger und guter Schreibstil

  24. Cover des Buches Die Leute, die sie vorübergehen sahen (ISBN: 9783701716036)
    Scott Bradfield

    Die Leute, die sie vorübergehen sahen

     (29)
    Aktuelle Rezension von: samo
    Die dreijährige Sal wird von einem Handwerker entführt, den sie von nun an "Daddy" nennt. Er behandelt sie wie eine Erwachsene und nimmt ihr somit ein Stück ihrer Kindheit. Er beeinflusst auch das Wesen, dass Sal nach und nach entwickelt. Das ist erst der Anfang einer Reise, auf der Sal vielen Menchen begegnet. Die Menschen teilen Sal Erfahrungen aus ihrem Leben mit, oder aber Sal hängt ihren eigenen Gedanken nach.
    Für die Anschauung der Welt aus Kinderaugen ist dieses Buch nicht naiv genug. Es ist einfach viel zu durchdacht für die Gedanken eines 3-jährigen Kindes. Mir ist einfach nicht klar geworden, was die Absicht des Autors war. Was will er seinen Lesern mitteilen? Außerdem fand ich es schwer der Handlung zu folgen. Es gab teilweise große Sprünge, bei denen man nicht mehr wusste was passiert war.
    Der Roman regt definitiv zum Nachdenken an, aber um richtige Schlüsse daraus zu ziehen, fehlt ihm irgendwie was. Es war mir einfach nicht möglich richtig in die Geschichte einzusteigen, auch zu Sal konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen.
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