Bücher mit dem Tag "werteverfall"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "werteverfall" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Spieltrieb (ISBN: 9783641242749)
    Juli Zeh

    Spieltrieb

     (422)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Mein erstes Buch von Juli Zeh und damit kein guter Einstieg für diese Autorin.

    Sprachlich ist Spieltrieb ein Meisterwerk. Juli Zeh wirft mit Fremdwörtern um sich, dass ich anfangs nicht mit dem Googeln nachgekommen bin. Nach den ersten 50 Seiten habe ich aufgegeben und meistens einfach drüber weggelesen.

    Der Klappentext verspricht einen Inhalt, der von Spannung geprägt ist, stattdessen wird das Leben der Protagonisten ausführlich behandelt und von Spannung fehlt fast jede Spur.

    Erst ganz zum Schluss wird es doch noch richtig interessant, die letzten 100 Seiten habe ich dann doch ziemlich verschlungen.

    Insgesamt geht es im Buch um die verworrenen Ansichten unserer Gesellschaft, Macht, Abhängigkeiten, Liebe, Depressionen, das Verstecken hinter Masken und so weiter.

    Ob ich noch ein Buch von Juli Zeh lese, wird sich zeigen. Bei diesem Buch bleibt ein fahler Nachgeschmack und ich frage mich, ob dich das Durchhalten gelohnt hat. 

    Dennoch muss ich zugeben, dass sich manche Gedankenzüge in mir durch dieses Buch verrückt wurden. 

  2. Cover des Buches Vincent (ISBN: 9783257608038)
    Joey Goebel

    Vincent

     (484)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Dieses Buch wurde mit soviel Lob und Inovation angeprießen, aber es enttäuscht dann doch auf ganzer Linie. Den einen Punkt vergebe ich für das ausergewöhnliche Sprachtalent von Herrn Goebel, alles andere aber ist furchtbar. Nach etwa 200Seiten hatte ich das Bedürfnis mich aufzuhängen, so hat mich dieses Buch depremiert. Was soll denn das? Will man lesen wie ein Mensch systematisch fertig gemacht wird, der leidet, fast kaputt geht aber dadurch halt gefühlvollere Songs, Romane und Drehbücher schreibt. Nein, ich nicht und wie die Verkaufszahlen und Leserstimmen beweißen auch die anderen nicht. Inovativ finde ich diesen Stoff auch nicht, das wurde doch schon so oft gemacht und verarbeitet. Böse Medienindustrie, dunkle Glitzerwelt. Naja, vielleicht kommt von Goebel mal ein großer Roman, hoffentlich.

  3. Cover des Buches Die Herzen der Männer (ISBN: 9783453423015)
    Nickolas Butler

    Die Herzen der Männer

     (156)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Nelson wird diesen Sommer wieder mit seinem Vater zwei Wochen im Pfadfindercamp verbringen. Während der Junge die Hoffnung auf Freundschaft und Abzeichen noch nicht aufgegeben hat, sieht sein Vater darin einen Ausweg, um vor seiner Frau zu fliehen und sich gänzlich dem Alkohol hinzugeben.

     

    Einzig vom Campleiter Wilbur wird Nelson unterstützt. Er nimmt ihn auch zu sich auf, als der Vater die Familie verlässt. Aus dem traurigen und einsamen Jungen wird ein Kriegsheld. Doch mit Freundschaften hat er es nach wie vor schwer.

     

    Jonathan hingegen hatte schon als Kind ein Auge auf Nelson geworfen. Nicht das er Freunde brauchte. Er brauchte schlichtweg ein Opfer. Jahr um Jahr im Camp täuschte Jonathan Herzlichkeit und Freundschaft bei Nelson vor und auch nach dessen Rückkehr aus dem Vietnamkrieg blieben die beiden in Kontakt.

     

    Nelson wird für Trevor, dem Sohn von Jonathan ein Ersatzvater. Während Jonathan seine zahlreichen Liebschaften bedienen muss, rebelliert Trevor. Mit Nelson als Vorbild zieht er ebenfalls in den Krieg.

     

    Jahre später fährt Thomas mit seiner Mutter Rachel ins Camp, das mittlerweile von Nelson geleitet wird. Rachel kann mit dem frühen Tod von Trevor nicht abschließen und braucht Nelson um ihr Leben mit Thomas zu bewältigen.

     

    Doch die Zeiten sind für jede Generation für sich hart und umkämpft. Freundschaften zu pflegen und nicht die Schwächen und Geheimnisse anderer auszunutzen, lernen die Kinder nicht mehr. Ausgerechnet das Camp, dessen Ziel es war, dies aufzuzeigen, zerbricht nach und nach an deren Besuchern.

     

    Nickolas Butler hinterlässt damit einen faden Beigeschmack. Nelson, Jonathan und Trevor sind ein Sinnbild von amerikanischen weißen Männern. Wettkampf und Auszeichnungen prägen deren Laufbahn und für die wahre Liebe sowie Beziehungen untereinander bleibt da kaum Spielraum. Mit dem Camp kratzen Wilbur wie auch Nelson zumindest an der Oberfläche. Aber die Zeiten ändern sich und die Kinder sind kaum mehr zu begeistern und die Väter sehen darin nur noch eine Flucht.

     

    Butler macht es einem nicht leicht, die Protagonisten zu mögen. Nach jeder vermeintlich guten Tat kommt ein Tiefschlag und man ist wirklich bemüht, Jonathan und sogar Nelson dies immer wieder zu verzeihen.

     

    Nach Shotgun Lovesongs lässt Butler uns erneut tief in die menschliche Seele blicken.

  4. Cover des Buches Terrorist (ISBN: 9783644057111)
    John Updike

    Terrorist

     (71)
    Aktuelle Rezension von: parden
    TERROR UND FUNDAMENTALISMUS...

    Ahmed ist achtzehn Jahre alt, gemeinsam mit seiner irischen Mutter lebt er irgendwo in New Jersey. Sein Vater, ein Araber, hat die Familie früh verlassen. Aber die Trennung der Eltern liegt lange zurück, und in New Prospect gibt es viele kaputte Familien. Ahmed ist ein ausgezeichneter Schüler, redegewandt und klug, ein junger Mann, der im amerikanischen System Karriere machen könnte. Doch er hat sich schon anders entschieden:
    Konsequent kapselt er sich von seiner Umwelt ab und hat im islamischen Fundamentalismus ein neues Zuhause gefunden. Er ist bereit, für seinen Glauben sein eigenes Leben zu opfern - und das Leben anderer.


    Eine Innenansicht von Terror und Fundamentalismus präsentiert John Updike hier, in dem Versuch, den simplen Schuldzuweisungen den Boden zu entziehen.

    "Es gibt genug Menschen, die vor der arabischen Bedrohung warnen. Da mag man es mir zugestehen, den jungen Mann so sympathisch darzustellen, wie es mir möglich ist. Er ist mein Held. Ich habe versucht, ihn zu verstehen und seine Welt zu beschreiben."

    So schreibt Updike es im Klappentext. Leider muss ich gestehen, dass mir Ahmed nie wirklich nahe kam. Ich konnte das gesamte Buch über kaum einmal so etwas wie Sympathie für den jungen Muslimen aufbringen. Zu distanziert wird er geschildert, zu abgehoben von der Welt. Die Charaktere insgesamt sind zwar detailliert und facettenreich dargestellt, doch blieben sie den gesamten Roman über für mich wenig greifbar. 

    Selbst die angedeuteten Gründe, weshalb Ahmed so fanatisch in seinem Glauben aufgeht, wirken wie ein Stück Stammtisch-Psychologie und waren für mich wenig überzeugend. Es werden viele religiöse Hintergründe aufgeführt, doch entsteht letztlich der Eindruck, dass sie über die gängigen religiösen Klischees z.B. bezüglich des Islam nur unwesentlich hinausgehen. So habe ich zwar verfolgt, wie aus Ahmed ein religiöser Fanatiker wurde, konnte es aber trotzdem nicht wirklich nachvollziehen. Schade. 


    Gut gefallen hat mir dagegen die Kritik am amerikanischen (westlichen) Leben der heutigen Zeit. Gut pointiert hat Updike die Oberflächlichkeit dargestellt, das unreflektierte Konsumverhalten, die Rolle von Wirtschaft und Medien im Hinblick auf die Kreation unkritischer Konsumenten - und die Haltlosigkeit der Jugend, ihre verzweifelte Suche nach Werten und Lebenssinn. 

    Der Schreibstil Updikes hat mich nach anfänglichen Schwierigkeiten doch überzeugt. Auch wenn es mir zeitweise zu ausschweifend, zu langatmig war und ich Sätze durchaus auch zwei oder drei Mal lesen musste, um ihren Sinn wirklich komplett zu erfassen, haben mich manche Schliderungen auch einfach nur bezaubert.


    Und es wird  nicht mein letztes Buch von Updike sein, da bin ich mir sicher...



    © Parden

  5. Cover des Buches Die Korruptionsfalle (ISBN: 9783498039158)
    Hans Leyendecker

    Die Korruptionsfalle

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Leyendecker berichtet uns aus der um sich greifenden und flächendeckenden Korruption, die vor keiner Branche und keiner Gesellschaftsschicht halt macht. An manche der ganz bekannten Fälle (zB Mannesmann-Vodafone) konnte man sich noch erinnern, nach 20 Jahren wäre eine aktualisierte Neuauflage wünschenswert. Daß in Deutschland bei diesen Zuständen überhaupt noch "was läuft"! Grotesk, was da abgelaufen ist, wie dreist und selbstüberzeugt die Betreffenden vorgegangen sind. Leider kann man keine Partei ausnehmen, auch nicht die selbst favorisierte. Irgendwie denkt man doch, daß das Ganze eher in den Großstädten und den Metropolregionen stattgefunden hat, aber die größeren Unternehmen in unserer Provinz hier (v.a. die Entsorgungsbetriebe) sieht man jetzt auch mit anderen (mißtrauischen) Augen. H.L. ist uns bei unserer Pragfahrt mit der Referendars-AG 2002 in zwei Tagen mindestens drei Mal über den Weg gelaufen. Entscheidungsträger, hört den Autor!

  6. Cover des Buches Die neuen Spießer (ISBN: 9783548369655)
  7. Cover des Buches Die Endzeit: Ein Aufruf zur Wachsamkeit (ISBN: 9783730999974)
  8. Cover des Buches Global Players (ISBN: 9783596163687)
    Sascha Lehnartz

    Global Players

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Gesa
    Im Prinzib bloß ein weiteres Beispiel von Pop-Literatur, das die heutige Generation und den Zeitgeist zynisch unter die Lupe nimmt. Allerdings muss man Herrn Lehnhartz ein gutes Händchen für Witz, Polemik und kreative Neologismen zugestehen. Wer sonst würde ernsthaft " Schrubbelwollschafs-Halsglockengeklingel " auf den ersten Seiten seines Werkes erwähnen? Das Buch liest sich so weg, kann sogar teilweise zum Nachdenken anregen.
  9. Cover des Buches Vorsicht Bürgerkrieg! (ISBN: 9783864453588)
    Udo Ulfkotte

    Vorsicht Bürgerkrieg!

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Mit dem vorliegenden Buch möchte uns sein Autor auf einen kommenden Bürgerkrieg in Deutschland oder gar in ganz Europa vorbereiten. Er stützt sich dabei auf ihm offenbar vorliegende geheime Studien, die ein solches Szenario für die kommenden Jahre voraussagen. Als Vorboten solcher Ereignisse wertet Ulfkotte zum Beispiel die immer schlimmer werdenden Mai-Krawalle in den Berliner Problembezirken, tagelange Straßenschlachten in Athen und die uns allen noch in Erinnerung stehenden brennenden Migranten-Vorstädte von Paris.

    Ulfkotte beschreibt im ersten Teil seines Buches den angeblichen wirtschaftlichen Niedergang in Deutschland und meint damit die gegenwärtige durch amerikanische Institutionen absichtlich in die ganze Welt exportierte Schuldenkrise, die sich inzwischen zu einer weltweiten Wirtschaftskrise ausgeweitet hat. Man merkt leider, dass der Autor sich hier nicht auf seinem Spezialgebiet bewegt. Wahrscheinlich streift er die Wirtschaftskrise deshalb nur kurz und argumentiert doch recht flach. Immer wieder kommt er dabei jedoch auf sein eigentliches Anliegen zurück: Er beschreibt die zunehmenden Spannungen in Deutschland und Westeuropa an Hand von zahlreichen mitunter sehr konkreten Beispielen und sehr vielen inhaltlichen Wiederholungen, die jedoch stets unter einem etwas anderen Gesichtspunkt zelebriert werden.

    Bereits auf Seite 58 lesen wir, dass immer mehr Menschen die folgenden Zutaten als persönliche Kriegserklärung auffassen: Finanzcrash und Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Zerfall der sozialen Sicherungssysteme und Sozialabbau, Rückkehr der Zwei-Klassen-Gesellschaft, Entchristianisierung und Islamisierung, Perspektivlosigkeit, Entmündigung durch den Moloch Europäische Union und Abbau bürgerlicher Freiheitsrechte. Als Folgen nennt er: Politikverdrossenheit, Werteverfall, Aufweichung der staatlichen Rechtsordnung, Verfall der Autorität, ethnische Spannungen zwischen verschiedenen zugewanderten Bevölkerungsgruppen und Gettobildung, wachsende Kriminalität, Aggressivität und extreme Polarisierung der Bevölkerung.

    In den weiteren Teilen wird dann detailliert auf die einzelnen Punkte eingegangen. Dabei arbeitet der Autor mit zahlreichen Beispielen aus im Anhang angeführten Quellen. Er verdichtet diese Beispiele in suggestiver Weise. Dadurch entsteht der Eindruck einer unmittelbaren Bedrohung, die zumindest so jetzt in weiten Teilen Deutschlands nicht auszumachen ist. Dazu passt eine beiliegende Karte mit den Orten erhöhter Gefahr. Diese Aufzählung ist nicht nur recht unvollständig, sondern auch überflüssig, weil jeder wache Mensch genau weiß, wo in seiner Gegend die Problemgebiete liegen.

    Natürlich kann man diese Art der Darstellung und den reichlich polemischen und in der Wortwahl manchmal drastischen Stil des Autors bemängeln. An den von ihm richtig beschriebenen Tatsachen kommt man dennoch nicht vorbei. Ulfkotte erklärt ein ums andere Mal wie uns naive, dumme und/oder überforderte Politiker in diese schlimme Situation gebracht haben. Neben der nicht aufzuhaltenden Erosion der Sozialsysteme durch immer weniger Einzahler und immer mehr auch schmarotzende Nutznießer beschreibt er in seinem Buch die zunehmende Aggressivität zugewanderter ethnischer Gruppen, die sich mehr und mehr in ihren Gettos verschanzen und dort rechtsfreie Räume bilden, die von der an Autorität verlierenden Staatsmacht toleriert werden. Es gelte nicht mehr gleiches Recht für alle, schreibt Ulfkotte. Die Integration der zugewanderten ausländischen Bevölkerung sei völlig gescheitert. Dies ist eine Einsicht, mit der er in diesem Land nicht alleine steht und die inzwischen sogar von Teilen einer Presse vertreten wird, die einst die intellektuelle Kopfgeburt einer möglichen Integration von Millionen Türken in die deutsche Gesellschaft mit hervorbrachte. Wie blödsinnig ein solches Ziel ist, kann man sich leicht klarmachen, wenn man sich vorstellt, was passieren würde, wenn man die gegenwärtigen Verhältnisse in Deutschland mit umgekehrten Vorzeichen in die Türkei projizieren würde.

    Ob es in Deutschland tatsächlich zu bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen kommen kann, werden wir sehen. Leider hat der Autor mit seinen vielen Warnungen nicht Unrecht. Probleme, die man nicht rechtzeitig löst, holen einen in verschärfter Form irgendwann ein, und dies meistens genau dann, wenn man sie gerade nicht braucht.

    Man kann dem Autor sicherlich vorwerfen, dass er nur zweitrangige Quellen benutzt. Ein solcher Vorwurf trifft ihn aber nicht wirklich, denn es ist nicht seine Schuld, dass Tatsachenbeschreibungen, wie zum Beispiel Kriminalstatistiken, die die Rolle ausländischer Mitbürger beleuchten würden, bewusst unterdrückt oder gar gefälscht werden.

    Am Ende seines Buches gibt uns der Autor Ratschläge, wie wir uns auf die uns drohenden Ereignisse vorbereiten sollen. Das klingt sicher für viele surreal. Aber Menschen neigen immer dazu, den gegenwärtigen Zustand linear fortzuschreiben. Ganz in den Skat drücken können wir das Horrorszenario dieses Buches mit Sicherheit nicht.

    Fazit.
    Dies ist ein sehr lesenswertes Buch, das allerdings auch kritisch betrachtet werden sollte, da es in einer recht suggestiven Weise und sehr polemisch geschrieben wurde. Die von Ulfkotte angeführten Gefahren existieren dagegen sehr wohl. Auf keinen Fall kann man diesem glücklicherweise politisch völlig inkorrekten Buch jedoch eine rechte ideologische Grundrichtung unterstellen. Diejenigen, die das sicher versuchen werden, sollten sich fragen, ob es nicht gerade eine den Tatsachen aus dem Wege gehende ideologisch gesteuerte Politik ist, die erst Stimmungen im Land produziert, die man nicht wollen kann.
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