Bücher mit dem Tag "wildlife"
7 Bücher
- T. C. Boyle
Die Terranauten
(329)Aktuelle Rezension von: Horst_KnappeDie "Terranauten", vier Männer und vier Frauen, sind über zwei Jahre in einem eigenständigen Biom, einer riesigen künstlichen Biosphäre in der Wüste Arizonas eingeschlossen und vollständig auf sich selbst gestellt. Trotz aller technischen Vorkehrungen gibt es lebensbedrohliche Situationen, die an der Psyche der Eingeschlossenen kratzen. Hinzu kommen Nahrungsmangel und weitere Belastungen, nicht zuletzt zwischenmenschliche Spannungen, Neid, Liebe und Hass ... die im Laufe der Zeit eskalieren.
In jedem Kapitel der über 600 Seiten lauern Überraschungen und unerwartete Wendungen. Man bleibt an der Handlung kleben wie ein Süchtiger und kann kaum dem Fortgang erwarten. Kurzum: Großartige Lektüre auf hohem Niveau. Keine Spur von Science-Fiction, sondern echte Dramatik mit beiden Beinen auf der Erde.
- Hannah Emde
Abenteuer Artenschutz
(11)Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlogSchon im Alter von sieben Jahren war für Hannah Emde klar, dass sie eines Tages einmal „Tiereztin“ werden und sich gegen „Tierkweler“ einsetzen würde – so schrieb sie es nämlich als junges Mädchen in ihr Freundebuch. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte später ist aus der kleinen Hannah nicht nur eine erwachsene Frau geworden, sondern die derzeit vielleicht bekannteste Tierärztin Deutschlands. Nicht nur dass sie mit dem hier rezensierten Werk „Abenteuer Artenschutz“ bereits einen Sachbuch-Bestseller geschrieben und im Alter von 25 Jahren ihre eigene Tierschutzorganisation gründete, hat sie seit Anfang des Jahres 2022 auch noch ihre eigene Dokuserie im NDR: „Hannah goes wild“.
Nebelparder statt Hauskatze, wilder Ara statt Wellensittich
Wie der Titel dieses Buches nahelegt sind Emdes Patienten aber im Regelfall keine Kätzchen, Schoßhunde und Wellensittiche in einer kleinen Tierarztpraxis oder Pferde, Kühe und Schafe auf dem nächstgelegenen Bauernhof, denn derlei alltägliche Haustiere waren für Hannah schon zu Beginn ihres Studiums an der Tierärztlichen Hochschule Hannover etwas zu gewöhnlich – zu diesem Zeitpunkt hatte sie nämlich bereits einen zwölfmonatigen Freiwilligendienst auf den Philippinen hinter sich und die Bekanntschaft mit weitaus exotischeren Tierarten gemacht.
Vom Tierarztstudium in die Dschungel der Erde
In „Abenteuer Artenschutz“ erzählt die Tierärztin in fünf Abschnitten, wie es zu ihrer Leidenschaft für den Tierschutz gekommen ist, wo überall auf der Welt sie bereits im Einsatz war und gibt im letzten Teil des Buches auch einen kleinen Einblick in ihre aktivistischen Tätigkeiten und ermuntert ihr Publikum zum Mitwirken. Sie führt die Leser:innen in kurzweiligen Reiseberichten u.a. zu den Lemuren auf Madagaskar, Orang-Utans und Zwergelefanten auf Borneo, Bullenhaien in Costa Rica oder Papageien in Guatemala und bringt einem anschaulich unfassbar aufregende und vielfältige Lebensräume und Tierarten näher, die für die meisten vermutlich ein Leben lang unerreichbar bleiben werden und die man höchstens aus Dokumentarfilmen oder dem heimatlichen Zoo kennt.
Begeisternd statt belehrend
Sehr angenehm ist dabei, dass die Autorin zu keiner Zeit belehrend oder besserwisserisch daherkommt, sondern ganz im Gegenteil meistens wirkt wie die aufgeregte junge Studentin, die hier gerade ihrer absoluten Leidenschaft nachgeht und sich mit jedem Tag im Dschungel einen Lebenstraum erfüllt. Ihre Demut gegenüber der überwältigen Natur ist auf jeder Seite spürbar, ebenso wie ihr Respekt vor gleichgesinnten Einheimischen, Ärzten und Tierschützern, die teilweise ihr ganzes Leben dem Erhalt bedrohter Tierarten gewidmet haben. Zugleich ist es absolut beeindruckend, mit welcher Neugier, welcher Unbekümmertheit und auch welchem Mut sich Hannah Emde von einem Abenteuer ins nächste stürzt und kaum Berührungsängste zu haben scheint – nicht einmal so richtig wenn es um Spinnen geht, die sie laut eigener Aussage eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Wer vielleicht selbst in der Schulzeit noch vor einem Auslandsjahr zurückgeschreckt ist und sich lieber im gewohnten Umfeld weiterentwickelt hat, der wird mit Staunen verfolgen, mit welcher Zielstrebigkeit, Geschwindigkeit und vor allem Begeisterung die damals noch angehende Tierärztin immer neue Erfahrungen sucht und Wissen regelrecht aufsaugt.
Faszinierend, aufweckend und ungemein unterhaltsam
Allerdings erlebt man die Autorin nicht nur bei den paradiesischen Seiten ihrer Arbeit, sondern ist auch dabei wenn schier endlos scheinender Regen im Dschungel aufs Gemüt drückt oder nach Wochen fernab der Zivilisation der Lagerkoller zuschlägt, und muss ebenso miterleben, wie das Paradies immer weiter bröckelt und vom Klimawandel oder schädlicher Landwirtschaft massivst bedroht wird. Allerdings findet Hannah Emde hier eine ausgewogene Mischung aus Aufklärung und Warnung und lässt einen nach rund 300 Seiten nicht deprimiert und hoffnungslos zurück, sondern entfacht bei ihrem Publikum viel mehr das Feuer, auch selbst etwas zu tun, um die beeindruckende Natur und Artenvielfalt dieses Planeten zu erhalten – und wenn es auch nur der Verzicht auf zerstörerisch angebaute Bananen und Ananas ist, deren monotone Plantagen die Abenteurerin ebenfalls mit eigenen Augen erlebt. Das alles macht „Abenteuer Artenschutz“ zu einem faszinierenden, aufweckenden und obendrein auch einfach ungemein unterhaltsamen Buch, das man nicht nur Tierliebhabern wärmstens ans Herz legen kann.
- Michael Poliza
Africa
(3)Aktuelle Rezension von: Dr_MIm Vorwort dieses sehr umfangreichen Bildbandes erfährt man, dass man eine verkleinerte Ausgabe von Polizas erfolgreichstem Buch gleichen Titels vor sich liegen hat. Auch bei der verkleinerten Ausgabe fällt ein Halten nämlich schwer. Der Band umfasst eine unglaubliche Anzahl extrem schöner Fotografien des Autors. Zugleich macht er Werbung für einen Tourismus, der dazu beiträgt, Infrastrukturmaßnahmen in Afrika auf den Weg zu bringen. Dass Poliza auf dieser Strecke sehr aktiv unterwegs ist, vergisst er nicht zu erwähnen.
Polizas Fotografien besitzen einen hohen Wiedererkennungswert, nicht nur, weil sie dem Betrachter durchgängig einen ästhetisch Genuss bereiten, sondern auch weil sie ein Wahrnehmungsvermögen offenbaren, das ich bisher bei kaum einem anderen Fotografen in dieser Weise sehen konnte. Bei vielen Aufnahmen müssen Stunden vergangen sein, bis endlich der eine Moment kam, auf den der lauernde Fotograf in seinem Versteck gewartet hatte. Dann muss alles sehr schnell gehen. Wie es Poliza dennoch schafft, in solchen Augenblicken seinen Bildern ihre farbliche und geometrische Ästhetik zu verschaffen, zeugt eben von dieser sehr seltenen segensreichen Fähigkeit, nicht nur den einen Augenblicks zu sehen, sondern auch genau die Proportionen und Farben des entstehenden Bildes in ihm in seiner Vorstellung zu haben.
Neben extremen Nahaufnahmen von Tiergesichtern oder anderen Körperteilen findet man in diesem Buch Aufnahmen von ganz speziellen Momenten, von Bewegungen großer oder kleiner Tiergruppen oder auch wie Stilleben wirkende Bilder von Tieren in einer verblüffenden geometrischen Schönheit. Dazu gesellen sich Fotografien, in denen ausschließlich die Farben wirken oder große Strukturen, die man nur aus der Luft sehen kann. Auch hier kann man nur voller Ehrfurcht den Blick loben, den Poliza dafür hat. Manche Bilder überraschen auch durch Witz und Komik und zaubern ein Lächeln ins Gesicht des Betrachters.
Vielleicht kann man bedauern, dass einige der großen Bilder sich über zwei Seiten ziehen und durch ihre innere Symmetrie gerade in der Mitte interessant sind, wo sich aber auch der Buchknick befindet. Dass zu bemängeln, würde aber den Bogen völlig überspannen. Am Ende dieses Bandes findet man technische Details zu den Bildern und eine sehr interessante Kurzbiografie des Autors.
Ein überragendes Buch, das man nicht genug loben kann. - Gerard Janssen
Draußen unterwegs - Der Outdoor-Survival-Guide
(2)Aktuelle Rezension von: Dr_MWenn ich so etwas in einem Buch mit dem Untertitel "Der Outdoor-Survival-Guide" lese, dann weiß ich, was die Stunde geschlagen hat. Vermutlich hätte es Gerard Janssen unter richtigen Kerlen schwer, denn er braucht selbst für eine solche einfache Erkenntnis, auf die man in drei Millisekunden kommen kann, eine wissenschaftliche Studie. Bei den Illustrationen dachte ich auch zunächst, ich hätte es mit einem Kinderbuch zu tun.
Zum Lachen sind solche Bücher allemal, weil es gar nicht ums Überleben in der Wildnis geht, sondern um den Anschein, es versuchen zu wollen. Mit gelöster Rückfahrkarte, versteht sich. Nimmt man die Sache wirklich ernst, dann kann man nur staunen, was in diesem Buch so alles steht. Es ist tatsächlich hilfreich, sieht man vom wirklichen Ernstfall ab, etwa, wenn man sich in tatsächlicher Wildnis verlaufen hat und dann überleben muss.
Aber hier geht es viel mehr darum, so zu tun als wäre das der Fall. Man hat alles Mögliche mit, nur keine Streichhölzer oder ein Feuerzeug. Dafür aber einen gut gefüllten Erste-Hilfe-Koffer, Planen, Tapes, Seile usw. usf. Das Anzünden eines Feuers ohne Hilfsmittel scheint der Höhepunkt des Überlebenstrainings zu sein. Da kriegt man wenigstens ein paar Blasen und kann Mutti erzählen, wie schrecklich anstrengend das alles war. Merke: Gehst du wirklich in die Wildnis, dann sei nicht so blöd und vergesse dein Feuerzeug.
Um es kurz zu machen: Das Buch ist hilfreich für Leute, die glauben, sie müssten das Überleben in der Wildnis trainieren, obwohl es heute Handys gibt, mit denen man im Ernstfall wirklich Hilfe holen kann, sollte man sie brauchen. Mir kommen solche Bücher ziemlich kindisch vor, denn nur die wenigsten Menschen kommen je in ihrem Leben in eine solche Gefahr.
Wer das "Überleben in der Wildnis" tatsächlich (und warum auch immer) trainieren möchte, findet in diesem Buch ganz gute Hinweise. Allerdings gibt es zu diesem Thema wesentlich ausführlichere Werke mit detaillierterer Beschreibung, beispielsweise von ehemaligen Elite-Soldaten. - Terryl Whitlatch
The Wildlife of Star Wars
(1)Aktuelle Rezension von: NierlaIch hatte das Glück, über dieses Buch in einem Sci-Fi-Laden zu stolpern. Wer Star Wars-Fan und des Englischen mächtig ist, sollte hier reinschauen. ein Großteil der aus Star Wars bekannten Tiere bzw. Wesen wird anhand kurzer Texte und diverser Zeichnungen detailliert dargestellt, inklusive Fortbewegung, Paarungsverhalten, Aufzucht der Jungen und Nahrung. Dabei gibt es einige überraschende neue Einblicke. Ich persönlich war fasziniert von den verschiedenen Entwicklungsstufen des Bantha von Tatooine. Für Fans der Star Wars-Fauna ein Muss!