Bücher mit dem Tag "william faulkner"

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29 Bücher

  1. Cover des Buches Die Freistatt (ISBN: 9783257208023)
    William Faulkner

    Die Freistatt

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Faulkner schreibt wunderbar detailreich, genau und lebhaft. Leider ist das das einzig positve, was ich über das Buch sagen kann. Die Geschichte hat sich mir immer nur in Abschnitten erschlossen. Es geht um einen Mord, einen Gewalttäter, Vergewaltigung, Ungerechtigkeit. Um einen Anwalt, der gegen die Ungerechtigkeit kämpft, um Huren und Armut. Doch die Motive der Personen konnte ich meistens nicht nachvollziehen, die lebhaften Schilderungen haben verhindert, dass ich das Buch abgebrochen habe, fesseln konnte mich die Geschichte an sich leider nicht.
  2. Cover des Buches Als ich im Sterben lag (ISBN: 9783499267574)
    William Faulkner

    Als ich im Sterben lag

     (47)
    Aktuelle Rezension von: PoeEA1809

    Addie Bundren stirbt und hat als letzten Willen festgelegt, nicht bei ihrer Familie, sondern in ihrem 60 Meilen entfernten Heimatort begraben zu werden. Also machen sich der Vater, 4 Söhne und 1 Tochter mit Wagen und Maulesel auf den Weg, um ihren Willen zu erfüllen. Sie scheitern dabei fast an Regenfällen, Hochwasser, weggespülten Brücken, aber vor allem an ihrer familieneigenen Dummheit und Borniertheit. Story und Personal hätten das Potenzial zu einer bissigen Satire gehabt, leider ist es das nur in wenigen Ansätzen geworden. Überwiegend langweilen die Gedanken und Gespräche der Familie und würde man sie filmen, bei dem, was sie da - über eine Woche lang ! - mit dem Sarg und der Leiche treiben, dann wären diese Aufnahmen heutzutage auf YouTube unter dem Titel "total idiots at work" abrufbar und möglicherweise ganz amüsant. 

    Mich hat diese doofe Sippschaft nur an wenigen Stellen wirklich erreicht. Gerade noch 3 Sterne dafür.    

  3. Cover des Buches Licht im August (ISBN: 9783644006126)
    William Faulkner

    Licht im August

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    „Licht im August“ ist eine von den Lektüreerfahrungen, die mit Anstrengung erworben wird. Faulkner erzählt seine Geschichte in Mississippi mit ermüdender Pedanterie, inneren Monologen, ausführlichen Beschreibungen der emotionalen Gemütslage oder der haarklein aufgefächerten Gedankenlandschaft der Handelnden. In Rückblenden werden seitenweise Lebensgeschichten auftretender Figuren nachgereicht, die dem Auto notwendig erscheinen, um die Handlungsweise zu motivieren und erklärlich zu machen. Die Erzählperspektive folgt mitunter einer Person in eine Szene, um dann abzubrechen und eine andere Person in und durch dieselbe Szene zu führen, damit beider Personen Bewusstsein im Lesen präsent ist. Zeile für Zeile bewegt man sich nur sehr langsam durch den Text - und dennoch erschafft Faulkner mit seinem Stil ein erstaunliches Leseerlebnis: Plötzlich entsteht aus den Buchstaben ein dichtes, kompaktes Bild, durch das man schreitet, ohne zu merken, dass man eigentlich noch liest. Die Loslösung der eigenen Realität und das tiefe Eintauchen in die fremde Realität hat wohl mit Faulkners akribischer Realitätsnähe zu tun. Ich habe jedenfalls selten ein so monolithisches Textgemälde im Kopf gehabt wie bei diesem Roman.

    Faulkner stellt sich in diesem 1932 veröffentlichten Roman erneut der Rassenfrage, die für ihn eine ewige Schande des Menschen bzw. des Amerikaners ist. In der Figur von Joe Christmas zeigt er, wie schon das Gerücht, jemand könne „Negerblut“ in den Adern haben, zur Verurteilung führt. Christmas ist ein harter Wanderarbeiter, bindungsunfähig, verschlossen und frauenfeindlich, der mit Gelegenheitsjobs und illegalem Whiskyhandel über die Runden kommt. Er mordet und wird gejagt, obschon zunächst alle Indizien auf seinen zwielichtigen Kompagnon Joe Brown weisen. Der windet sich aus dem Verdacht, indem er Christmas beschuldigt, „Niggerblut“ in sich zu haben.

    Ein wenig Licht in diesen August bringen Lena Grove und Byron Bunch, die Hoffnung, Freundlichkeit und Anständigkeit repräsentieren und er Ausweglosigkeit und dem Pessimismus des Romans ein Gegengewicht verleihen, wenn auch kein gleichwertiges.

    Faulkners Roman ist auf zwei Ebenen toll: in seinem inneren Humanismus und in seinem Stil - für den, der sich auf die Entschleunigung der Realität einlässt.

  4. Cover des Buches As I Lay Dying (ISBN: 9780393931389)
    William Faulkner

    As I Lay Dying

     (13)
    Aktuelle Rezension von: OlliF
    Der einstmals so romantische, reiche, stilvolle amerikanische Süden und sein Verfall: Das ist Faulkners Thema. In "As I Lay Dying" beschreibt er eine echte "White Trash"-Familie der 20/30er Jahre, und ihren Weg, die verstorbene Mutter in ihrem Heimatort zu beerdigen. Von der schwangeren Tochter, von der stinkenden Leiche, von den Intrigen untereinander. Ein Meisterwerk.
  5. Cover des Buches Schall und Wahn (ISBN: 9783499271335)
    William Faulkner

    Schall und Wahn

     (32)
    Aktuelle Rezension von: UtaJung

    William Faulkner, Schall und Wahn, TB Diogenes 1973, 303 Seiten

     

    Faulkner leitet den Roman Schall und Wahn mit einer dreizehnseitigen Genealogie der Familie Compson, um deren Mitglieder es geht, ein. Es folgen vier lange Kapitel, in denen jeweils aus dem Blickwinkel eines Mitglieds Ereignisse und Gedanken aus Vergangenheit und Gegenwart geschildert werden.

    Benji, der jüngste Sohn, präsentiert seine Eindrücke am 7. April 1928. Er ist geistig behindert und wird von Luster, dem Sohn der Bediensteten, betreut. Benji (Benjamin) äußerst sich durch Schreien, Wimmern und Brummen und seine Eindrücke sind hauptsächlich visueller Natur. Seine Gedanken drehen sich um das, was stattfindet. 

    Bereits in diesem Kapitel ist es sinnvoll, als Leser seine eigenen Gedanken abzuschalten und sich auf das Geschriebene zu konzentrieren. Auf diese Art ist es unproblematisch, den Gedanken Benjis zu folgen und einzuordnen, wenn eine andere Person etwas denkt oder spricht (z.B. Caddy, seine Schwester, oder Luster, sein Betreuer).

    Die Satzzeichen für wörtliche Rede oder für Gedanken spart Faulkner meist aus. Wenn man sich konzentriert und die Jahreszahl und somit das entsprechende Alter der Protagonisten im Kopf behält, weiß man stets, wer gemeint ist.

    Sollte man Schwierigkeiten haben, in die Geschichte hineinzufinden, ist es hilfreich, sich mal fünf oder zehn Seiten laut vorzulesen. Denn der Roman hat einen packenden, subtextreichen Inhalt, der fesselt und stark beeindruckt.

    Das zweite Kapitel, 2. Juni 1910, ist aus der Sicht von Quentin, dem erstgeborenen Sohn, geschildert. Er studiert in Harvard, kommt da nicht klar, kauft sich zwei Bügeleisen und geht damit in den Fluss. Interessant sind u.a. seine Gedanken zu Caddy, seiner Schwester, die eine uneheliche Tochter hat – meiner Meinung nach liegt in dieser Beziehung der Grund für Quentins Selbstmord. 

    Der dritte Teil, 6. April 1928, zeigt Jason, das dritte Kind. Er ist zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt, arbeitet als Angestellter und zockt an der Börse. Alles ohne Erfolg. Nebenbei greift er das Geld ab, das seine verstoßene Schwester Caddy monatlich an ihre Tochter Quentin schickt, die im Haus der Familie lebt. Jason bunkert es in einer Kassette in seinem Zimmer, das er stets abgeschlossen hält. Er ist ein frustrieter, aggressiver, gestresster, unhöflicher Mensch und gibt insbesondere seiner Familie Schuld an seinem verpfuschten Leben.

    Das Kapitel war für mich recht anstrengend zu lesen, da es mich psychisch sehr mitgenommen hat. Die Aggressionen und Gestörtheiten Jasons konnte ich oft nicht länger als zehn Seiten ertragen und musste eine Pause einlegen.

    Ein neutraler Erzähler schildert den vierten Teil, 8. April 1928. Einige der Handlungsstränge laufen hier zusammen und kulminieren im Diebstahl von Jasons 'sauer' Angespartem. Er erleidet einen Nervenzusammenbruch (meine Interpretation).

    Faulkner schildert eine Familie, die in der Vergangenheit eine gewisse Bedeutung innehatte. Der Vater, Jason senior, wird wegen Frust und Versagen zum Alkoholiker; die Mutter, Caroline, liegt Tag für Tag im verdunkelten Zimmer und betont ständig, wie gut sie alles gemeint hat und dass ihr keine Schuld zuzuschreiben sei; der älteste Sohn Quentin bringt sich um; die Tochter Caddy benimmt sich wie eine Hure und bekommt ein uneheliches Kind (Quentin); Jason ist hochgradig aggressiv und muss nach dem Tod des Vaters die Familie versorgen. Dann sind da noch die Bediensteten der Familie, die sie sich eigentlich gar nicht mehr leisten können und über deren Anwesenheit sich Jason ständig beklagt ("... ich muss ein Haus voller Nigger durchfüttern..."). Luster ist der Pfleger von Benji (entwickelt aber Aggressionen gegen den Behinderten), und Dilsey, Lusters Mutter, kocht für die Familie – womit zumindest diese beiden eine Aufgabe erfüllen.

    Für mich verkörpert Benji die komprimierte Gefühlslage der Familienmitglieder in ihrer Gesamtheit – alle psychisch hochgradig instabil, schaffen es nicht, sich mitzuteilen und suchen die Schuld für ihre suboptimalen Leben bei anderen.

    Der Roman ist deshalb so interessant und inspirierend, weil nicht alles ausgesprochen und erklärt wird, sondern man mitdenken kann/soll. 

    Zudem ist der Text so gut geschrieben, so komplex in seiner Darstellung der Personen und Geschehnisse, dass ich komplett hineingezogen wurde und Spaß daran hatte, über die Handlung nachzudenken. Erzählstimme und Stil haben mir gut gefallen, und obwohl der Roman 1929 das erste Mal publiziert wurde, wirkt er nicht verstaubt oder altbacken.

  6. Cover des Buches The Sound and the Fury (ISBN: 9780393912692)
    William Faulkner

    The Sound and the Fury

     (20)
    Aktuelle Rezension von: abi_gail
    Die Geschichte handelt an 4 Tagen im Leben einer ehemals angesehenen und wohlhabenden Südstaaten-Familie, die versucht, ihr letztes bisschen Geld und Würde zusammenzuhalten. Dabei denkt jeder jedoch nur an sich selbst, weshalb alles immer weiter auseinander bricht.
    .
    Es war schwer für mich, in die Geschichte reinzukommen, da man ohne jede Erklärung ins Geschehen geworfen wird. Es wird ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart gesprungen und zu allem wird zuerst aus der Sicht des geistig behinderten Sohns erzählt, was das Verständnis zusätzlich erschwert. Aber nachdem einem das Buch einiges abverlangt, hat es mich gefangen genommen. Die Charaktere sind allesamt so selbstsüchtig und schwach, dass man dem Zer- und Verfall der Familie buchstäblich zusehen kann, obwohl der Leser nur 4 Tage erlebt. Das Buch war aufgeladen von negativen Gefühlen, man kann also nicht erwarten, dass es ein angenehmes Lese-Erlebnis wird, aber auf jeden Fall eines, aus dem man etwas mitnimmt.
  7. Cover des Buches Die Wälder am Fluss (ISBN: 9783832161521)
    Joe R. Lansdale

    Die Wälder am Fluss

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Aber wollen Sie denn nicht, dass der Mörder geschnappt wird?«
    »Das wird nicht passieren, Junge. Verlass dich drauf. Meine Leute sind wie Spreu, weißt du – sie werden einfach weggeweht, und keinen kümmert’s. Da musst du schon ’nen Weißen um die Ecke bringen, damit du bestraft wirst.«

     

    Marvel Creek, eine winzige Ortschaft in Texas im Jahr 1933. Der elfjährige Harry und seine kleine Schwester Tom entdecken im Wald zufällig die grausam zugerichtete Leiche einer schwarzen Frau. Harrys Vater, der neben seiner Arbeit als Farmer auch als Friseur und Constable arbeitet (die Zeiten sind schlecht und die Familie braucht das Geld), ist sich sicher, dass hier kein wildes Tier verantwortlich ist, sondern dass die junge Frau das Opfer eines überaus brutalen Mörders wurde.

     

    In der weißen Bevölkerung macht er sich mit seinen Nachforschungen nicht beliebt. Der Mörder muss ein Schwarzer sein, da ist man sich sicher. Kein Grund also, sich einzumischen, das werden die Schwarzen schon untereinander regeln. Doch es bleibt nicht bei diesem einen Opfer. Und während um ihn herum die gesamte Situation eskaliert, versucht Harry weiter, den Mörder zu finden…

     

    Dieses Buch hat mich gleich von der ersten Seite an gepackt. Ich hatte schon zuvor Bücher des Autors gelesen und mag seinen Stil sehr. Immer spannend, immer nah dran und mit Worten, die eine überaus stimmige und dichte Atmosphäre schaffen.

    Hier wird alles aus der Perspektive von Harry erzählt. Die kindliche Sicht sorgt für zusätzliche Dramatik, denn als Erwachsener, zumal rückblickend, weiß man natürlich um den weit verbreiteten Rassismus, doch Harry und Tom führten trotz der ärmlichen Verhältnisse, in denen sie aufwuchsen, ein schönes Leben. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem sie den grausigen Fund machten. Mit viel kindlicher Fantasie, Entdeckungs- und Abenteuerlust spielten sie täglich in den Wäldern, doch das Verbrechen raubt ihnen diesen sicheren Ort und in der Folge auch den Glauben an das Gute in ihren Mitmenschen. Es ist eine noch heile Welt, die da zerstört wird.

     

    An zahlreichen Stellen wurde ich so wütend und merkte, dass ich mich glatt mehr über die „braven“ weißen Bürger aufregte als über den Serienmörder. Das Buch lässt einen nicht kalt und fesselt bis zum Schluss.

     

    Fazit: Sehr spannend und berührend mit toller Atmosphäre. Ein großartiges Buch!

  8. Cover des Buches Light in August (ISBN: 067964248X)
  9. Cover des Buches Der Spatz meiner Herrin ist tot (ISBN: 9783499252228)
    Jeffrey Eugenides

    Der Spatz meiner Herrin ist tot

     (10)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Eugenides hat wahrlich große Liebesgeschichten zusammengetragen. Jede für sich besticht durch ihre Akteure, deren Gefühlen und die Suche nach Liebe. Jede einzelne Erzählung in „Der Spatz meiner Herrin ist tot“ bestätigt Eugenides Worte in seiner Einleitung: „Was die Liebe betrifft, gibt es eine Million Theorien, die sie erklären. Was die Liebesgeschichte betrifft, liegen die Dinge einfacher. Eine Liebesgeschichte kann nie von echter Erfüllung handeln. Die glückliche Ehe, die erwiderte Liebe, die Sehnsucht, die nie vergeht – das sind glückliche Eventualitäten, aber keine Liebesgeschichten. Liebesgeschichten brauchen Enttäuschung, die ungleiche Geburt und die Familienfehde, die eheliche Langeweile und mindestens ein kaltes Herz…Wir schätzen die Liebe nicht, weil sie stärker, sondern weil sie schwächer ist als der Tod…Es ist ihre Vergänglichkeit, die der Liebe im Leben ihre tiefe Bedeutung gibt. Wäre sie endlos, gäbe es sie vom Fass, sie würde uns nicht so berühren, wie sie es tut…“. Romantiker aufgepasst, hier gibt es keine Happy-Endings, dafür wahre Gefühle und Menschen, deren Schicksale aufmuntern, Mitleid erzeugen, Zuneigung entstehen lassen, erotisieren, nachdenklich stimmen. Absolut empfehlenswert!
  10. Cover des Buches Absalom, Absalom! (ISBN: 9781587658341)
  11. Cover des Buches Brandstifter (ISBN: 9783257200409)
    William Faulkner

    Brandstifter

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Unvanquished (ISBN: 061355776X)
  13. Cover des Buches Die Unbesiegten (ISBN: 9783257200751)
  14. Cover des Buches Hamlet (ISBN: 0613557190)
  15. Cover des Buches Eine Rose für Emily (ISBN: 9783257068214)
    William Faulkner

    Eine Rose für Emily

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Eltragalibros
    Inhalt:
    In Jefferson brodelt die Gerüchteküche, egal ob es sich dabei um die tote Emily handelt, in deren Haus ein Zimmer seit Jahrzehnten verschlossen ist oder um den intriganten Snopes, der seine schwarzen Angestellten gegeneinander ausspielen will oder um den Friseur Hawkshaw, der nur Augen für die junge Susan Reed hat. Stadtleben zwischen Apartheid, gesellschaftlichen Zwangsstrukturen und kleinstädtischer Tratscherei.

    Meinung:
    Schauplatz von Faulkners Erzählungen ist die amerikanische Kleinstadt Jefferson. Eine Stadt, in der jeder seinen Platz hat. Der Friseursalon ist Sammelhort und Gerüchteküche. Weitergabe von Geschichten, Erlebnissen und Ideen, egal ob wahr oder erlogen. Dort werden perfide Pläne geschmiedet, die einem „Nigger“ das Leben kosten (oder beinahe?). Dort werden Beobachtungen angestellt, die das kleine Städtchen im Nu in helle Aufregung oder in völliges Erstarren versetzen können.

    Faulkners Erzählungen sind unterhaltsame Geschichten über eine geschäftige Welt, in der allerdings strikte Rassentrennung herrscht und in der schon ein Gerücht das unterdrückte Brodeln zum Explodieren bringen lassen kann. Obwohl jeder, egal ob Weißer oder Schwarzer, seinen Platz in dieser Gesellschaft kennt, so gibt es immer wieder Außenseiter, die auf irgendeine Weise nicht hineinpassen, aber geduldet oder gemieden werden.

    Nie schreibt Faulkner Eindeutiges. Immer wandeln seine Figuren zwischen Licht und Schatten. Sie verfolgen Ziele, die weder für ihre Umgebung, noch für den Leser entschlüsselbar sind und schafft er es immer wieder blitzschnelle Handlungsänderungen einzubauen, die überraschen, wenn nicht sogar schockieren. Aber nicht alle Erzählungen hatten diesen Effekt. Manche waren, durch die Uneindeutigkeit zäh und eher langweilig, andere dagegen waren mitreißend und haben die Vorstellungskraft und das Mitdenken des Lesers gefordert.

    An seiner Sprache erkennt man den Wert, den Faulkners Werte für die Literatur hinterlassen haben. Mit geballter Power führt er ein ums andere Mal in seine Erzählungen hinein, die Normalität und Kleinstadtleben repräsentieren, aber in ihrem Beginn fast immer ein sprachliches Kunstwerk sind, das man nur bewundern kann.

    Fazit:
    Mit einer beeindruckenden Wortgewandtheit beginnt Faulkner beinahe jede seiner Erzählungen. Er führt das Wort auf phantastische Weise in die Normalität einer amerikanischen Kleinstadt und lässt seine Figuren zwischen Licht und Schatten wandeln. Blitzschnell kann er eine Handlung in ihr Gegenteil verkehren oder bis zum bitteren Ende ausführen, aber niemals auf eine Eindeutigkeit, sondern die Vorstellungskraft und Aufmerksamkeit des Lesers sind gefordert, um die Komplexität der Erzählungen zu begreifen.
  16. Cover des Buches Moskitos (ISBN: 9783257205121)
    William Faulkner

    Moskitos

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Sieg in den Bergen (ISBN: B0000BHXYA)
    William Faulkner

    Sieg in den Bergen

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Requiem für eine Nonne (ISBN: 9783257209914)
  19. Cover des Buches Gesammelte Erzählungen in 5 Bänden (K16) (ISBN: 9783257204339)
  20. Cover des Buches Der Wunschbaum (ISBN: 9783774003446)
    William Faulkner

    Der Wunschbaum

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Die Tränen des Clowns (ISBN: 9783453026971)
    Stuart M. Kaminsky

    Die Tränen des Clowns

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches The Reivers (ISBN: 9781446485538)
  23. Cover des Buches Der Springer greift an (ISBN: 9783257201529)
  24. Cover des Buches LeseLust USA (ISBN: 9783442119370)
    Djuna Barnes

    LeseLust USA

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Das Taschenbuch „LeseLust USA“ habe ich noch zu DMark-Zeiten erstanden, als preisreduziertes Mängelexemplar. Es lag nun lang genug auf dem SuB und wurde endlich von diesem traurigen Schicksal befreit. Enthalten sind 15 Kurzgeschichten namhafter Autoren, wie Joyce Carol Oates, Ernest Hemingway, Djuna Barnes oder Raymond Chandler. So unterschiedlich die Autoren, so unterschiedlich die Geschichten.

    Am besten hat mir „Die gelbe Tapete“ von Charlotte Perkins Gilman gefallen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der Protagonistin, die mit ihrem Mann John die Sommerferien zur Erholung in einem Herrenhaus verbringt. Sie scheint nach der Geburt ihres Kindes an Depressionen zu leiden. Die Atmosphäre des Hauses mit großem Garten soll ihr helfen, sie aufheitern und ihr ruhige Stunden bescheren. Nach und nach offenbart sich die Isolation im Zimmer mit der gelben Tapete und wird regelrecht zum Wahn.

    Desweiteren möchte ich "Auf der Rennbahn" von Charles Bukowski und "Kitty" von Paul Bowles nennen.

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