Bücher mit dem Tag "windräder"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "windräder" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Unterleuten (ISBN: 9783442719761)
    Juli Zeh

    Unterleuten

     (550)
    Aktuelle Rezension von: Chiarra

    Letztes Jahr habe ich mein erstes Buch von der Autorin Juli Zeh gelesen: „Über Menschen“. Besonders begeistert war ich über ihre feinfühlige Beobachtungsgabe von Menschen und deren Beziehungsgeflechten sowie ihr Vermögen diese nicht nur einseitig, sondern aus vielseitigem Blickwinkel zu beleuchten.

    „Unterleuten“ hat mir auch sehr gut gefallen. Gekonnt und ohne Langweile aufkommen zu lassen, stellt sie uns die BewohnerInnen von Unterleuten mit deren Umfeld und Motivationen vor. Und gekonnt verflechtet sie diese in eine spannende Geschichte und zeigt die Beziehungsgeflechte in diesem kleinen Dorf in Brandenburg auf. Jedoch beschreibt sie diese zunehmend zum Ende hin etwas einseitig und es wird aus meiner Sicht auch ein wenig zu „dramatisch“. 

    Insgesamt wieder ein sehr guter, gesellschaftskritischer Roman, der sich wie ein Krimi liest! Auch dieser Roman wird nachhallen und ich nehme mir vor, noch mehr Bücher von der Autorin zu lesen!

  2. Cover des Buches Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5) (ISBN: 9783548284675)
    Nele Neuhaus

    Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)

     (776)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Der kriminologische Teil gerät irgendwie in den Hintergrund, denn in diesem Werk wird über die „Lüge vom Klimawandel“ als Mordmotiv geschrieben. Das Thema ist nicht gut gealtert und trübt die Lesefreude sehr. Auch wenn die Charakter sonst wieder spannend sind und auch der Mord an sich zum Dranbleiben einlädt, überschattet dies doch die Geschichte, wie der Windpark das Feld.

  3. Cover des Buches Landluft und Leichenduft (ISBN: 9783958199101)
    Gisela Garnschröder

    Landluft und Leichenduft

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Siko71
    In Oberherzholz ist ein Windpark geplant. Aber bei der Versammlung kommt es zu Tumult und der Bürgermeister muß diese abblasen. Laurenz Außen, ein ehemaliger Schüler und jetzt Mitarbeiter die Zeitung, wird einige Tage später tot aufgefunden. Die Ermittlungen sind schnell beendet - Leichtsinn durch auf einen Strommast klettern - Wer macht so was? Aber als dann einige Tage später unsere beiden Schwestern bei einer Radtour wieder einen Toten finden, entstehen dann doch Zweifel. Bei den eigenen Ermittlungen stoßen sie auf einen Unglücksfall, der sich zur gleichen Zeit nur 20 Jahre eher zugetragen hat. Damals wurde der kleine Franz bei einem Sturz verletzt und ist dann an seinen Verletzungen Tage später gestorben.
    Stehen die beiden Morde mit dem Unglücksfall in Verbindung? Oder gibt es andere Gründe?

    Wieder mal überzeugen die beiden Schwestern Kanig und Steif mit Logik und Humor. Trotz der ernsten Lage hat Charlotte immer einen frechen Spruch und spontane Handlungen auf Lager. Ich kann auch für diesen 3. Fall der beiden wieder 5 Sterne geben. Hoffentlich ermitteln die beiden noch recht lange.
  4. Cover des Buches Letzte Meile (ISBN: 9783955423452)
    Maria Knissel

    Letzte Meile

     (10)
    Aktuelle Rezension von: BrittaRoeder

    Maria Knissel beschreibt in ihrem Roman „Die letzte Meile“ die Trauer zweier Menschen, denen das Unfassbare passiert: Samuel und Marlene haben ihre Tochter verloren. Teresa war siebzehn als sie den Kampf gegen den Krebs verlor.

    Weiter machen, weiter leben, irgendwie an der Welt teilhaben ... Alles, was Samuel und Marlene jedoch versuchen, bleibt vergebens. Schließlich trennen sie sich sogar, denn so wenig wie sie zu sich selbst finden, finden sie nach dem Verlust noch zueinander.

    Knissel beschreibt den Kummer dieser verwaisten Eltern dermaßen authentisch, dass einem beim Lesen die Luft weg bleibt. Der Schmerz wird zu einem festen Gegenstand, an dem sich die Protagonisten immer wieder stoßen und verletzten und an den sie sich krampfhaft klammern, da er für sie längst die einzige und letzte Verbindung zum verlorenen Kind darzustellen scheint. Ein langer Weg steht beiden bevor, auf dem sie lernen müssen loszulassen, um ins Leben zurückzufinden.

    Ausgiebig hat Knissel für diesen, ihren vierten Roman inzwischen, recherchiert: Sie wanderte mehrere Wochen lang mit dem Rucksack auf der „Via Alpina“ durch die Alpen, lernte in Bremerhaven bei einem „Helicopter Underwater Escape Training“, wie man sich aus einem ins Meer abgestürzten Hubschrauber rettet und begleitete im schleswig-holsteinischen Watt einen Ornithologen der Schutzstation Wattenmeer, um Vögel zu zählen. Und das spürt man. Denn der Realismus, mit dem sie das Alltagsleben ihrer Figuren schildert, lässt das Gelesene zu einer Art zweiten Haut werden, in die man als Leser*in schlüpft. „Die letzte Meile“ ist von einer Unmittelbarkeit, die einem auch nach der Lektüre noch lange umfangen hält.

    Maria Knissel erschafft mit ihrem Roman richtig gute Literatur, denn sie erzählt völlig klischeefrei nicht nur eine bewegende Geschichte, sie erzeugt einen Raum, in dem man sich als Leser oder Leserin mit dem großen Thema von Tod, Abschied und Trauer konfrontiert sieht, ohne dabei verloren zu gehen.

    Absolute Leseempfehlung!

     


  5. Cover des Buches Das gibts in keinem Russenfilm (ISBN: 9783596032662)
    Thomas Brussig

    Das gibts in keinem Russenfilm

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Ein Schriftsteller schreibt seine Biografie und gleichzeitig die Gegenwart um. Wie geht das? Thomas Brussig hat es mit diesem Buch vorgeführt und ganz einfach seine Biografie bis 1989, dem Jahr des Erscheinens seines ersten Buch dort belassen, wo sie eben stattfand – in der DDR. Doch es geht weiter, nur dass in diesem Werk die Wiedervereinigung ausfiel. So verknüpft der Autor die Entwicklung einer DDR, die es nicht mehr gibt, deren Scheinexistenz in diesem Buch aber so viel Realität und Seriosität anhaftet, dass man die Fiktion kaum glauben will, mit seinem Schicksal als Schreiber und Widersacher eines Regimes, dass ihn aufgrund seiner immer breiteren Popularität kaum noch Repressalien unterwerfen kann. Das liest sich keinesfalls wie eine unausgegorene Satire, sondern kratzt ganz gehörig an Grundsätzlichem, denn in den 30 Jahren nach der Wiedervereinigung hat sich schon so mancher gefragt, was denn gewesen wäre, wenn es nicht so gekommen wäre. Der Fragenkatalog ließe sich noch erweitern, denn das Wesentliche an der Wiedervereinigung war ja nicht die Vereinigung an sich. Die hatte, wenn man es im Nachhinein sieht, gar nicht stattgefunden, denn man muss konstatieren, dass die DDR „übernommen“ wurde. Wie wäre es eigentlich gekommen, wenn die DDR weiter existiert hätte und nur die Diktatur dieses Staates abgeschafft worden wäre? Dieser Aspekt ist auch Brussigs Anliegen und auch, wenn er hier ab und zu zum Mittel der Satire greift, ohne dabei schrill oder plakativ zu sein, so ist es genau der Punkt, den man aus diesem Buch als Kern herausfiltern kann.

    Der Humor kommt bei Brussig auch hier nicht zu kurz. Die Figuren Gysi, Wagenknecht, Merkel, Krenz oder Bisky haben ihre eigenen Rollen in der Fiktion bekommen, der Literaturbetrieb und viele Schriftstellerkollegen bekommen kleine Seitenhiebe und der dramaturgische Coup ist im letzten Kapitel die Vorstellung und Abhandlung eines Buches, das ein junger Kollege schrieb, ein Science-Fiction Szenario, das nämlich genau die „Wende“, wie sie sich wirklich zugetragen hat, zum Thema hat und vom Roman-Brussig als „unmöglich“ deklariert wird.

    Was sich auf den 380 Seiten abspielt ist gekonnt geschrieben, bestechend scharf gedacht und formuliert. Es lässt schmunzeln, man kann lachen, den Kopf schütteln, doch eines sollte man ganz besonders: Nachdenken und die Untertöne einer genauen Betrachtung unterziehen. Dann wird es nämlich ein Buch, das wichtig ist, um den Standort dieses Landes nachzuvollziehen.

  6. Cover des Buches Mitten in Amerika (ISBN: 9783641011277)
    Annie Proulx

    Mitten in Amerika

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Skrutten

    Mit tiefer Sympathie schildert die Autorin die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umweltveränderungen eines dünn besiedelten Landstriches zwischen Texas und Oklahoma. Die Handlung bleibt dabei schlüssig und spannend bis zum Schluss. Und so ist dieser Roman auch für Leser interessant, die sich mit den geografischen Gegebenheiten in den USA nicht so auskennen. Er weicht ein wenig von anderen Romanen der Autorin ab – auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

  7. Cover des Buches Unterleuten (ISBN: 9783844527162)
    Juli Zeh

    Unterleuten

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Cover: Das Cover ist recht schlicht, aber harmonisch und dadurch finde ich es recht ansprechend. Es wirkt ruhig.

    Inhalt (LB): "Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf „Unterleuten“ irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick darauf wirft, ist bezaubert von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtige aus Berlin gerne kaufen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Kein Wunder, dass schon wenige Tage später im Dorf die Hölle los ist …"

    Meinung: Also wie so oft bei Hörbüchern fiel es mir hier zu Anfang auch etwas schwer, die Charaktere richtig zuzuordnen, wer ein Paar ist, wer gegen wen oder mit wem, welches Kind wohin gehört etc. Aber das gibt sich ja dann immer mit der Zeit. Von Anfang an gab es nicht wirklich einen Charakter, in den ich mich hineinversetzen konnte oder den ich generell gerne begleitet habe. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht (durchaus menschlich). Allerdings zog sich für mich die Geschichte auch irgendwie ganz schön und ich konnte dem Ganzen nicht wirklich etwas abgewinnen.

  8. Cover des Buches Eifel-Sturm (ISBN: 9783894258283)
    Jacques Berndorf

    Eifel-Sturm

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 284 Seiten

    Verlag: Grafit (1. November 1999)

    ISBN-13: 978-3894252274

    Preis: 9,99€

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Berndorf verzettelt sich zu sehr


    Inhalt:

    Jakob Driesch, ein Politiker, der sich für Windkraft in der Eifel stark gemacht hat, wird erschossen. Kurz darauf erwischt es Annette von Hülsdonk, die vom Pferd geschossen wird. Und schließlich wird auch noch die Leiche einer weiteren Politikerin im Moor entdeckt. Alle drei arbeiteten an einem Windparkprojekt zusammen …


    Meine Meinung:

    Ich bin immer wieder über Berndorfs authentische Beschreibungen der Eifel begeistert. Und in der Regel sind diese gepaart mit einem spannenden Kriminalfall und ein wenig Privatgeplänkel. „Eifel-Sturm“ empfand ich bisher als den schwächsten Band der Siggi Baumeister-Reihe. Irgendwie hat sich Berndorf hier verzettelt. Der Polizei unterlaufen Fehler, wie sie nicht vorkommen dürfen, schon gar nicht in dieser Anzahl. Außerdem werden mehrere Handlungsfäden begonnen, die dann einfach nicht mehr erwähnt werden, sondern im Sand verlaufen. Die Auflösungen der Todesfälle erscheinen schließlich fast wie aus dem Hut gezaubert. Das ist recht unbefriedigend. Trotzdem ist das Buch einigermaßen unterhaltsam und für Fans der Reihe natürlich ein Muss. 


    Die Handlung ist in sich abgeschlossen. So kann dieser Kriminalroman problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.


    Die Siggi Baumeister-Reihe:

    1. Eifel-Blues

    2. Requiem für einen Henker

    (Bonn-Thriller: Der General und das Mädchen - Vorlage für das spätere Eifel-Feuer)

    3. Der letzte Agent

    4. Eine Reise nach Genf

    5. Eifel-Gold

    6. Eifel-Filz

    7. Eifel-Schnee

    8. Eifel-Feuer

    9. Eifel-Rallye

    10. Eifel-Jagd

    11. Der Bär

    12. Eifel-Sturm

    13. Eifel-Müll

    14. Eifel-Wasser

    15. Eifel-Liebe

    16. Eifel-Träume

    17. Eifel-Kreuz

    18. Mond über der Eifel

    19. Die Nürburg-Papiere

    20. Die Eifel-Connection

    21. Eifel-Bullen

    22. Eifel-Krieg


    ★★★☆☆



  9. Cover des Buches Windige Geschäfte (ISBN: 9783954003242)
    Kerstin Hamann

    Windige Geschäfte

     (19)
    Aktuelle Rezension von: SarahRomy

    Am Morgen nach einer rauschenden Party liegt der Wiesbadener Stadtrat und Umweltdezernat Erwin Stumpf mit eingeschlagenem Schädel in seinem Arbeitszimmer. Von der Tatwaffe, einer wertvollen Statue, fehlt jede Spur. Ein Raubmord? Oder hat der charismatische Politiker und Hochschullehrer es bei der persönlichen Betreuung attraktiver Studentinnen etwas übertrieben? Sollten gar Stumpfs Pläne für einen Windpark und die radikale Ökologsierung der Wiesbadener Stadtwerke die Energieriesen zu sehr provoziert haben?

    Eine harte Nuss für Martin Sandor und sein Team vom K11. Die Presse und der Polizeidirektor bauen mächtig Druck auf, schließlich war das Opfer eine prominente Persönlichkeit. Wirklich schwierig wird es für die Ermittler, als sie feststellen müssen, dass ihr junger Kollege Paul Fischer auf der Party war, mit Eva, einer Gespielin von Stumpf.

    Mit diesem Krimi ist der Autorin eine Meisterleistung gelungen. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefangen in der Story und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Handlung zieht sich durch das ganze Buch logisch durch und es gibt keine Brüche. Nur am Schluss habe ich das Gefühl, dass alles schnell zu Ende gebracht werden muss. Aber das tut dem Buch und der Story keinen Abbruch. Die Protagonisten werden detailgetreu beschrieben und der Sandor ist mir richtig sympathisch geworden. Auch die Handlungsorte in Wiesbaden sind sehr gut beschrieben, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte den Schauplatz gut vor Augen.

    Mein Fazit:

    Ein durch und durch gelungener Krimi - wirklich empfehlenswert!

  10. Cover des Buches Eine windige Affäre (ISBN: 9783453406339)
    Amelie Fried

    Eine windige Affäre

     (21)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear
    Name: Eine windige Affäre
    Autor: Amelie Fried
    Genre: Frauenunterhaltung, Erzählungen
    Preis: €7,99 Kindleversion | €19,99 Gebundene Ausgabe | €8,99 Taschenbuch
    Seiten: 384
    Sprache: Deutsch
    Erscheinungsjahr: 2011
    ISBN: 978-3-453-26588-2
    Verlag: Wilhem Heyne Verlag

    Rückentext:

    Die vierzigjährige Bauingenieurin Katja erhält die Chance ihres Lebens: Sie soll einen Windpark in Litauen in Litauen bauen. Während zu Hause das Kinder-Chaos tobt, kämpft sie gegen korrupte Politiker und gewaltbereite Windkraftgegner. Mit Mut und Raffinesse überwindet sie alle Widerstände - doch dann taucht das attraktive Au-pair-Mädchen Sofia auf und will Katja offenbar den Platz an der Seite ihres Mannes streitig machen ....


    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
    Das Buch hier habe aus einem offenen Bücherschrank genommen und war der Hoffnung, dass ich nach 4! hintereinander abgebrochenen Büchern endlich mal wieder eines habe, bei dem das Lesen Spaß macht. Zwar war das Buch nicht schlecht, aber auch nicht der Brüller.

    Doch mal von Anfang an: Die Hauptcharakterin Katja bekommt die einmalige Change, ein sehr großes Projekt zu leiten - wobei es eher ein Befehl als eine Bitte war. Da sie davor die Jahre in Elternzeit war und nun wieder in ihrem Beruf tätig werden möchte, kann sie zu dem Angebot nicht nein sagen. Nun hat sie aber ihren Mann, der abends oft weg, aus beruflichen Gründen und ihre zwei Kinder. Doch schon bei der Suche nach dem richtigen Au-Pair-Mädchen und welche "Regeln" in ihrem Haus herrschen, erinnnern mich an diesen Typ Mutter, den ich oft genug bei Frauentausch gesehen habe: Mütter, die von A bis Z alles durchplanen, ohne sie läuft nix, ohne sie geht nichts. Kind A macht das und mag das nicht, Kind B muss man so füttern, kein TV, denn das macht ja nur dumm usw. Klingt nach einem "perfekt" durchgeplanten, aber auch langweiligem und unflexiblen Leben. Wenn etwas nicht nach ihrer Nase läuft oder sie nicht die Kontrolle hat, dann wird Katja recht unbequem. Und das wird sie im Privaten sehr schnell, einmal hat sie recht random mit der Scheidung! gedroht, ohne es später auch nur irgendwie zu erwähnen, kommentieren oder entschuldigen.

    Ihr Mann ist by the way auch kein Heiliger, er kümmert sich vorangig nur um seinen Job und denkt: Joah, wird schon irgendwie laufen. Möglicherweise läuft es auch nur, weil seine Frau das sonst immer macht. Doch selbst, als sie in Litauen ist, hofft er darauf, dass es sich "schon von alleine regeln wird" und ist dann fast perplex, als er merkt, dass es eben nicht von alleine passiert, dass seine Probleme sich nicht von alleine lösen. Außerdem ist er ein wandelndes Goethe-Zitatebuch, was ihn leicht arrogant wirken lässt.

    Die Idee von dem Buch gefällt mir an sich, allerdings sind es zu viele Zufälle auf einmal. Person X ist zufällig korrupt oder Person Y ist zufällig genau die Person, die man gerade braucht. Natürlich gibt es solche Dinge im echten Leben, aber hier in diesem Buch wirkt es ein wenig aufgesetzt. Auch werden manche Dinge recht beiläuft gelöst oder geklärt, was ein wenig wirkt, als hätte die Autorin diese Dinge entweder vergessen oder schenkt ihnen weniger Beachtung wie im ersten Moment. Die Hauptcharakterin ist im Privaten, wie gesagt, eine Art Kontrollfreak (sie bezeichnet sich an irgendeiner Stelle selbst so oder ähnlich) - bei der Arbeit gibt sie eher oft kleinbei. Erst später lernt sie so richtig, sich zu behaupten. Mir kommt es ebenfalls seltsam vor, dass so viele gegen die Windkraft sind. So wirken die Litauer wie ein ländliches Bauernvolk mit absurten Angst-Fantasien und einer "Wir sind aus Prinzip dagegen"-Haltung auf unwissende Leute. Zwar kenne ich Litauen nicht und ich weiß nicht, ob es wirklich so korrupt oder so langsam ist, das kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur anmerken, dass mir das seltsam vorkommt.

    Die Hauptcharakterin, ihre Eifersucht und ihre Kontrollsucht nerven einen schon irgendwann. Sie ist auch eine der Personen, die sich für was besseres halten, nur weil sie nicht fernsehen. Sowas ist einfach nur bescheuert in meinen Augen, niemand ist automatisch ein besserer Mensch oder Mensch 1. Klasse, nur weil er aufs TV verzichtet. Das ist Schmarrn.

    Außerdem ist der Rückentext leicht irreführend, aber wenn man beachtet, dass das Buch aus der Sicht von Katja geschrieben ist, dann ergibt der Rückentext schon Sinn. Dennoch, wäre es ein Youtube-Video und der Rückentext der Titel davon, würde es "Clickbait"-Kommentare hageln. Auch wirkt so manche eifersüchtige Attacke wie aus den Fingern gesaugt. Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schaft. Muss wohl ihr Lebensmotto sein.

    Es gibt zwar hier und da ein paar "spannende" Szenen, aber so richtig spannend sind sie nicht. Zwar bekommt sie Drohbotschaften, aber es fiel mir ehrlich gesagt schwer, diese ernstzunehmen. Irgendwie ist der Autorin nicht so richtig gelungen, die Spannung gut aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Stattdessen bekam Katja auf ihrer Mission sehr viele Steine in den Weg gelegt und macht sich selbst privat durch ihre Eifersucht das Leben schwer. Um nur mal ein Beispiel für ihre krankhafte Suche zu nennen: Sie versteht sich gut mit ihrem neuen Au-Pair-Mädchen - und denkt prompt, dass Sofia ihr die Familie ausspannen möchte.

    Was dagegen positiv sind, sind der Schutzumschlag und der angenehme Schreibstil.


    Leseprobe (die ersten 10 Sätze):
    Es gibt Momente im Leben einer Frau, die sie nie mehr vergisst. Den ersten Kuss. Das erste Mal. Das erste Kind. Das erste Au-pair-Mädchen.
    Unseres hieß Olga. Lange hatten wir uns nicht entscheiden können, ob sie es sein würde oder eines der vielen anderen Mädchen, die uns angeboten worden waren. Immer wieder lasen wir im Internet die Beschreibungen und verglichen die Vor- und Nachteile der Bewerberinnen miteinander.
    "Diese kann Auto fahren", sagte Michael.
    "Aber sie hat so gut wie keine Deutschkenntnisse", wandte ich ein.


    Fazit:
    Nun, das Buch war keine Enttäuschung, es war eine willkommene Abwechslung nach all den ganzen Pleiten, die ich büchermäßig die wenigen Wochen davor hatte. Daher war ich recht zufrieden, dennoch ist da noch Luft nach oben. Der Schutzumschlag ist sehr bunt und gefällt mir richtig gut, ich mag die Farben. Das Buch selbst ist in einem schönen Orange gehalten, also genauso ansehnlich. Auch finde ich den Stil gut, auch wenn er nicht perfekt ist. Dennoch überwiegen die Schwächen, besonders der Kontrollfreak Katja würde mich nur nerven, wenn ich mit ihr persönlich zu tun hätte, zumindest privat. Ihr Mann würde mich aber genauso nerven, dadurch, dass er eine "Ist mir egal, was hier passiert, mich geht das nichts ein" - Haltung hat. Normal bin ich nicht so drauf, aber dem würde ich schon was dazu erzählen.

    Nun, wer über diese Schwächen hinübersehen kann oder einen einfachen "Frauenroman" braucht, für ne Zugfahrt oder wenn man am Pool liegt, dem kann ich das Buch empfehlen. Ansonsten ist es jetzt keins, das man unbedingt lesen muss. Die ganze Zeit schwankte ich, was die Rubin-Anzahl angeht, aber ich denke, ich bleibe einfach mal bei den 3 Rubinen. Sollte ich jemals wieder ein anderes Buch der Autorin in die Hände bekommen, werde ich ihr auf jeden Fall eine zweite Chance geben. Dem Buch allerdings weniger, möglicherweise gehöre ich aber auch nicht zur Zielgruppe. Besonders, da ich weder Hausfrau noch Mutter bin und derartige Kontroll- und Eifersuchtsszenen einfach nur als nervig und unnötig empfinde.
  11. Cover des Buches Fanggründe (ISBN: 9783499259203)
    Natascha Manski

    Fanggründe

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Zum Buch: „Fanggründe“ von Natascha Manski ist ein Krimi, der am 02.04.2013 im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen ist. Zu beziehen z.B. hier: http://www.amazon.de/o/ASIN/3499259206/lovebook-21

    Klappentext: Sushi, Fischbrötchen und eine Leiche Ihr Vater kommt aus Japan, doch aufgewachsen ist Hauptkommissarin Tomma Petersen in Norddeutschland. In der Wesermarsch ticken die Uhren anders. Langsamer. Mit der Ruhe ist es jedoch jäh vorbei, als ein junger Fischer tot aufgefunden wird. Suizid, heißt es. Denn Windräder zerstören die Fanggründe in der Nordsee. Keine Krabben, keine Zukunft. Dann stirbt ein zweiter Fischer. Diesmal war es zweifelsfrei Mord. Was verheimlicht seine schwangere Witwe? Und welche Interessen verfolgt der Betreiber des riesigen Windparks? Tomma stellt unbequeme Fragen. Und bekommt von allen Seiten Gegenwind . . .

    Die Story: Hauptkommissarin Tomma Petersen ist neu im Team und wird von ihren Mitarbeitern kritisch beäugt. Ihr erster Fall entpuppt sich als Selbstmord, doch ein weiterer Toter wirft viele Fragen auf und die Ermittlungen führen die Kripo tief in die Abgründe der menschlichen Seele. Mehr als ein Geheimnis decken die Ermittler auf der Suche nach der Wahrheit auf, und am Ende läuft es für Tomma auf eine Entscheidung zwischen Leben und Tod hinaus…

    Schreibstil, Perspektiven, Aufbau: Die Story ist in der dritten Form verfasst und in Tage unterteilt.

    Covergestaltung: Das Cover zeigt einen rötlichen Fisch an einem Angelhaken, der gerade aus dem Wasser gezogen wird. Der Hintergrund ist blau und im oberen Bereich des Covers steht der Autorenname in weiß und der Titel des Buches in grün und blau.

    Zum Autor: Natascha Manski wurde 1973 in Nordenham in der Wesermarsch geboren. Sie hat Politik, Geschichte und Anglistik in Köln und Cambridge studiert und war mehrere Jahre als Redakteurin tätig. Heute arbeitet sie als Pressesprecherin in Hannover und lebt in der Nähe der Landeshauptstadt. Seit 2006 verfasst sie Kurzgeschichten.
    (Quelle: lovelybooks.de)

    Meine Meinung: Dieser Krimi hat mich absolut begeistert. Von Beginn an war die Story sehr interessant und hat mich gefesselt, so dass ich das Buch am Liebsten gar nicht an die Seite legen wollte. Auch Spannung kam rasch ins Spiel und wurde im Laufe des Buches immer weiter gesteigert, so dass beim Lesen keine Langeweile aufgekommen ist.
    Durch den flüssigen Schreibstil kann man den Text sehr gut lesen und sich in die Geschichte hineinversetzen, wodurch ich mich beim Lesen einfach wohlgefühlt habe.
    Der Autorin ist es gelungen, aus einem einfachen Mordfall auf dem Dorfe ein tolles Buch zu machen, das durch seine Wendungen absolut nicht vorhersehbar ist, und auf dessen Ende ich trotz einigem Überlegen nicht gekommen bin, bevor ich die Auflösung gelesen habe.
    Ich vergebe 5 Sterne.


     

  12. Zeige:
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