Bücher mit dem Tag "wirren"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "wirren" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Maskerade im Mondlicht (ISBN: 9783868277135)
    Ruth Axtell

    Maskerade im Mondlicht

     (12)
    Aktuelle Rezension von: peanjo

    London 1813: Die junge Französin Céline, verwitwete Lady Wexham, lebt in London, nachdem sie und ihre Mutter wie viele andere adeligen Franzosen vor den Wirren der Französischen Revolution dorthin geflüchtet sind – verarmt und desillusioniert. Der einzige Ausweg ist für Célines Mutter, ihre Tochter reich und standesgemäß zu verheiraten. Das gelingt auch, nämlich mit Lord Wexham, der zwar alt aber wohlhabend und dazu noch kinderlos ist. Dass Céline in dieser Ehe nicht glüchlich sein wird, interessiert niemand. Und so verursacht der überraschende Tod ihres Ehemannes Céline keine übermäßige Trauer. Doch die politischen Wirren dieser Epoche des „Regency“ sind auch im Leben von Céline spürbar, ist doch jeder Franzose, der in England lebt, auch ein möglicher Feind, der den verhassten Kaiser Napoleon unterstützen könnte. Und so kommt es, dass der Mitarbeiter des Innenministerium Rees Phillips unter falschem Namen auf Lady Wexham angesetzt wird, um ihre Loylität zu überprüfen und eventuell landesfeindliche Aktivitäten aufzudecken. Sehr schnell ist klar, dass Rees und Céline sich zueinander hingezogen fühlen, dies aber ihren Interessen im Weg steht. Rees möchte Céline nicht den Behörden verraten, Céline möchte die Kämpfer für Freiheit und Demokratie in Frankreich weiter unterstützten. Dadurch geraten beide in die Schusslinie der gegeneinander intrigierenden Fronten und müssen um ihr Leben fürchten.

    Ein gut recherchierter historischer Roman, der einen Einblick in diese nicht so bekannte geschichtliche Epoche gibt. Das Ende ist sehr schnell absehrbar, deshalb fehlt dem Buch auch die Spannung und Tiefe. Vieles ist zu langatmig und detaillreich und damit auch langweilig beschrieben. Sehr nett zu lesen, aber wer etwas mehr Action braucht, sollte sich lieber etwas anderes zum Lesen suchen.

  2. Cover des Buches Schindlers Liste (ISBN: 9783570300046)
    Thomas Keneally

    Schindlers Liste

     (281)
    Aktuelle Rezension von: CarinaElena

    Es gibt schon so viele Rezensionen, da weiß ich gar nicht was ich noch neues schreiben soll was man noch nicht gelesen hat. Habe zuerst das Buch gelesen und dann den Film geschaut und beides hat mich so erschüttert. Finde es auch sehr schwer ein solches Werk zu kritisieren (egal ob positiv oder negativ), daher werde ich mich da kurz halten. Für mich sollte dieses Buch auch als Schullektüre eingeführt werden, sodass die Geschichte niemals in Vergessenheit gerät.

    Der Autor führte viele Gespräche mit Weggefährten und Fachleuten und vermeidet es, Lücken mit erfundenen Informationen zu füllen. Man lernt Oskar Schindler kennen, einen Mann den man so schnell nicht vergessen wird.

    Ich kann jedem, der sich für das Thema Holocaust interessiert, nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Auch der Film ist ein Meisterwerk für sich, aber das Buch sollte man dadurch nicht unbeachtet lassen. Wunderbar, ergreifend und  erschreckend mit jedem Wort, das auf den Seiten steht. Alleine dieses Buch sollte uns zeigen, dass so etwas nie wieder passieren darf! Und gleichzeitig zeigt es auch, wie wahr der hebräische Spruch ist, welcher einige Male im Buch Erwähnung findet:

    "Wer auch nur ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt."

  3. Cover des Buches Mondlaub (ISBN: 9783442481392)
    Tanja Kinkel

    Mondlaub

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Akantha
    „Mondlaub“ von Tanja Kinkel beschäftigt sich mit der Situation in Granada zwischen 1471 und 1492, dem Finale der Reconquista, der Wiedereroberung des heutigen Andalusien durch christliche Könige. Protagonistin ist Layla, die Tochter der zweiten Ehefrau des Emirs von Granada. Da ihre Mutter allerdings als Christin in die Alhambra kam, schlägt ihnen von vielen Seiten Missgunst entgegen. Leitfiguren der Reconquista sind Isabella und Ferdinand, an deren Hof in Kastilien Layla, als Doña Lucia, den Untergang von Al-Andalus miterlebt.

    Die Protagonistin Layla ist sehr authentisch, vor allem, da sie nicht perfekt und makellos ist, wie so viele Protagonisten anderer Bücher. Als „verhungerte Katze“ wird ihr Aussehen von Feinden beschrieben, aber auch sie selbst erkennt ihre zu lange Nase und knochige Statur. Sie definiert sich allerdings nicht darüber, sondern über ihre Heimat, Herkunft und Kultur, was sehr gut in den Fokus der Geschichte passt.

    Hier liegt die große Stärke der Erzählung: die muslimisch-arabische Kultur auf der einen Seite und die christlich-kastilische Kultur auf der anderen (sowie am Rande die jüdische) werden sehr anschaulich und wortgewaltig geschildert. Man lernt viel darüber und vor allem auch über das konfliktreiche Dreieck in dem sich diese drei Weltreligionen befanden, oder vielleicht heute auch noch befinden, denn der Leser kann durchaus Rückschlüsse für die heutige Zeit ziehen.

    Die Handlung ist zuweilen leider etwas zäh. Layla hadert mit ihrem Schicksal und ihrem Wunsch nach Rache und ist die Personifikation des kulturellen Konflikts. Leider passiert aber streckenweise nicht viel, sodass ich mich manchmal zum weiterlesen zwingen musste und nicht von Neugier getrieben wurde. Dementsprechend kann ich auch nicht nachvollziehen, warum der BuchJournal auf der Rückseite mit „Ein spannender […] Roman“ zitiert wird.

    Der Schreibstil ist außerdem an manchen Stellen anstrengend. Einige Sätze musste ich mehrfach lesen, bis sich mir der Sinn erschloss. Dies wird zudem dadurch erschwert, dass auf arabischer Seite zum Teil dieselben– oder zumindest ähnliche - Namen für unterschiedliche Charaktere verwendet werden. Der andere Fall ist allerdings auch problematisch: gerade unter den kastilischen Edelleuten wird eine Person teilweise mit mehreren Namen betitelt. Dies hat den Lesefluss etwas gehemmt.

    Über eine Anwandlung der Erzählung habe ich sehr viel nachgedacht. Es gibt in der Geschichte eine Art Geisterscheinung, die viele sicher als einen Hauch von Fantasy in einer historischen Geschichte beschreiben würden. Dies gefiele mir gar nicht, da ich historische Romane gerade auch schätze, weil sie grundsätzlich frei von solchen Aspekten sind. So habe ich es lange Zeit als Einbildung der Protagonistin betrachtet, als Personifizierung ihres Leidens und ihrer Wünsche und zum Teil wahnhafter Vorstellungen. Es hat im Laufe der Geschichte allerdings immer mehr Willenskraft meinerseits gebraucht, um von dieser Interpretation überzeugt zu bleiben. Unabhängig davon, was nun stimmt (der Intention der Autorin entspricht), gibt es hierfür weitere Abzüge in meiner Bewertung.

    „Mondlaub“ ist eine bildgewaltige Schilderung einer beeindruckenden Epoche in der Herrschaft Granadas. Der Mangel an Handlung beziehungsweise Spannung, sowie der gestörte Lesefluss und der vermeintliche (?) Fantasy-Aspekt dämpfen meinen Enthusiasmus allerdings auf 3 von 5 Sternen.
  4. Cover des Buches Ein fremder Feind (ISBN: 9783746629254)
  5. Cover des Buches Die Söhne der Wölfin (ISBN: 9783961483518)
    Tanja Kinkel

    Die Söhne der Wölfin

     (93)
    Aktuelle Rezension von: JBreath

    Dies war mein erster Kinkel Roman und er hat mir sehr gut gefallen. Ich habe das Buch in den letzten Jahren immer wieder gelesen weil Idee, Story und Tempo einfach passt und immer wieder spannend ist.


    Man erfährt Fakten, Gebräuche und Gesetze über gleich 4 verschiedene Kulturen, was ich persönlich äußerst interessant fand.  Ilian ist ist eine  Figur wie man sie so noch nicht kennt - ein bisschen unnahbar, intelligent und unvorhersehbar. Im Gegensatz zu anderen Lesern fand ich die Geschichte fesselnd und genau im richtigen Tempo. Ich hasse es nämlich wenn sich Geschichten zu langatmig geben und Kinkel hat hier treffend erzählt was wichtig ist, ohne zu kurz oder zu lang zu werden. 

    Obwohl Ilian die Hauptfigur ist, wird die Geschichte abwechseld aus der Sicht der anderen Charakter beschrieben  - so geschickt verpackt, dass es kaum auffällt. Wer an der Geschichte des alten Ägyptens, Italiens und Griechenlands interessiert ist, wird an diesen historischen Roman seine Freude haben!

  6. Cover des Buches Der Feind, den ich liebte (ISBN: 9783732581931)
    Tara Haigh

    Der Feind, den ich liebte

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Leuchtturmwaerterin

    "Das Leben ist wie ein Wimpernschlag. Es kann schnell vorbei sein, und man hat es nicht in der Hand [...] Nimm dir, was du willst, und lebe, als wäre es dein letzter Tag [...]"


    Inhalt:
    Hawaii, 1914: Die junge Lani Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages das alte Europa, die Heimat ihrer Mutter Clara, kennenzulernen. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt dieser Wunsch in weite Ferne. Auch auf Hawaii wird die Gefahr bald spürbar, als das deutsche Kriegsschiff Geier in der Bucht von Honolulu vor Anker geht. Aber Lanis Neugier auf den Marineoffizier Paul ist stärker als ihre Furcht vor den Wirren des Krieges. Der geheimnisvolle Draufgänger hebt ihr Leben aus den Angeln. Dennoch verliebt sie sich in ihn - auch wenn die Zeichen der Zeit gegen ihre Liebe sprechen...

    Autorin:
    Tara Haigh schreibt seit vielen Jahren große TV-Unterhaltung und als Tessa Hennig Frauenromane mit Pfiff, die bereits erfolgreich verfilmt wurden und bisher alle Spiegel-Bestseller wurden. Die historische Verbindung zwischen Deutschland und Hawaii fasziniert sie in besonderem Maße, weil sie einen Aspekt deutscher Geschichte zeigt, der kaum bekannt und doch so schillernd ist.

    Meinung:
    Auch dieser Teil 2 hat ein unglaublich schönes und stimmungsvolles Cover. Man kann in der jungen Frau genau Lani sehen, wie sie dem Kriegsschiff nachsieht.
    Jetzt aber zum Inhalt des Buchs und meiner Meinung dazu. Auch dieser Teil lebt wieder von seinen Charakteren. Dieses Mal ist es Lani, die die Hauptrolle übernimmt. Man liebt und leidet mit ihr und oft wirkt sie sehr jung und naiv, indem was sie tut. Man will sie fast ein bisschen bemuttern. Ihre Mutter Clara kommt auch immer wieder als starke Frau zur Geltung und man versteht oft nicht, warum Lani in vielem eher naiv gestrickt ist bei so einer "Übermutter". Komo, der Vater, ist eher eine Randfigur und wird in diesem Teil nicht wirklich viel erwähnt. Er ist einfach da. Dafür treten teilweise neue Charaktere auf, die eine tragende Rolle spielen und das ganze Geschehen auf Hawaii und auch im Deutschen Kaiserreich mit prägen.
    Fasziniert war ich von der Reise nach Berlin, da für Lani vieles neu war und ich als Leser die Dinge durch ihre Augen auch ein "erstes Mal" gesehen habe.
    Leider gibt es hier und da kleine Längen und auch teilweise recht "kitschige" Momente. Mir war es etwas zu viel, aber das ist wohl einfach Geschmacksache.
    Ich persönlich fand es erschreckend, wie schnell eine eigentlich friedliche Bevölkerung plötzlich von Hass und Misstrauen geprägt wird und untereinander so bösartig werden kann. Leider merkt man das in der heutigen Zeit auch wieder viel zu sehr und man hört die Alarmglocken eigentlich schon laut genug klingen. Ein nächster Weltkrieg wäre fatal. Hoffentlich bekommen die hohen Herren (und Damen) noch einmal die Kurve.

    Fazit:
    Ein Buch über Liebe, Freundschaft und Vertrauen in Zeiten des ersten Weltkriegs. Wenn auch mit kleinen Längen, aber trotzdem lässt es sich mit diesem Buch herrlich in fremde Welten träumen. Man erfährt außerdem einiges über das Leben Anfang des 20. Jahrhunderts. Für Fans von historischen Romanen ein absolutes Schmankerl. 
  7. Cover des Buches Die Rose von Salerno (ISBN: 9783442371525)
    Dagmar Trodler

    Die Rose von Salerno

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Lese-Krissi

    Aufmachung des Buches
    Mein Buch ist ein Hardcover-Buch mit Schutzumschlag. Auf dunklem Hintergrund sind Mutster in verschiedenen Farben gemalt. Im unteren Coverbereich ist eine goldene Münze abgebildet. Der Titel ist in blauer Schrift. Ich finde die Farben passen zusammen und das Buch wirkt für mich edel.

    Inhalt
    In dem historischen Roman „Die Rose von Salerno“ von der Autorin Dagmar Trodler befindet sich Ima von Lindisfarne 1083 gemeinsam mit ein paar anderen Leuten auf Pilgerreise nach Santiago. Dort möchte sie um ihren verstorbenen Verlobten beten. Doch als Aidan, der Bruder ihres Verlobten, auf die Idee kommt sich einer Kriegergruppe anzuschließen, die für den normannischen Herzog Robert Guiscard Rom erobern sollen, wendet sich Ima der Pilgergruppe ab und versucht den verschwunden Aidan zu finden und von seinem Vorhaben abzubringen. Dabei trifft sie auch auf den Ritter Gérard, der ihr kürzlich das Leben gerettet hat. Auf Imas schwierige Reise nach Rom lernt sie eine Gauklertruppe, eine Ärztin in Salerno und viele andere Personen kennen. In Rom geht es schließlich um Leben und Tod. Nur Gérard kann ihr vielleicht noch helfen…

    Meine Meinung
    Selten lese ich reine historische Romane und nun habe ich auch wieder gemerkt, dass diese Genre nicht so mein Fall ist. Ich interessiere mich schon für Geschichte. Allerdings scheint es als Unterhaltungsliteratur nicht für mich geeignet zu sein bzw. die Zeit, in der „Die Rose von Salerno“ spielt interessiert mich nicht großartig. Ich habe mich zu Beginn gequält in die Handlung hineinzufinden. Später wurde es teilweise dann doch noch interessanter. Dass mir das Buch etwas Probleme bereitet hat, hat meiner Meinung nach aber nichts mit dem Schreibstil von Dagmar Trodler zu tun. Mich hat die Handlung einfach nicht mitgerissen.

    Die Autorin scheint sich sehr gut mit der Geschichte auszukennen bzw. sich gut informiert zu haben. Man lernt einiges über die Zeit um 1083 kennen, wie die Leute gelebt haben, welche Vorurteile es gab  usw.
    Eine richtige Bindung zu den Charakteren konnte ich nicht aufbauen. Das hat aber sicherlich mit dem anfangs erwähnte zu tun, dass mich die Geschichte nicht so richtig mitgerissen hat.

    Das 11. Jahrhundert war auch keine angenehme Epoche. Die Zeit war auch, wie heute, mit Kriegen geprägt. Krankheiten brachen aus und viele starben aufgrund der mangelnden Kenntnisse in der Medizin. Es gab Frauen, die als Hexe bezeichnet wurden und behinderte Kinder, die als Kind des Teufels angesehen wurden. Darüber kann man in „Die Rose von Salerno“ einiges erfahren.

    Außerdem erzählt Dagmar Trodler über eine Liebesbeziehung die standesmäßig nicht erlaubt ist. Adel mit einfachen Ritter, das ging gar nicht zur damaligen Zeit.

    Mein Fazit
    Ich gebe dem historischen Roman 3 Sterne, da ich leider nicht so richtig in den Bann gezogen wurde. Trotzdem mein Respekt für solch ein historisches Wissen an die Autorin.

  8. Cover des Buches Milchkaffee – Das Glück der Liebe (ISBN: 9783426216460)
    Susanna Ernst

    Milchkaffee – Das Glück der Liebe

     (21)
    Aktuelle Rezension von: InaRom

    Frühjahr 2017:

    Auf der Veranda sitzt ein älterer Mann und tippt auf einer alten Schreibmaschine seine Lebensgeschichte. Er möchte diese für die Nachwelt, besonders für seine Enkel und Urenkel bewahren. Gerade als er den nächsten Gedanken fassen möchte, wird er von seiner Enkelin gerufen:“ Opa, komm schnell, Oma braucht Hilfe!“ Er weiß, dass er jetzt genau wieder dem Rat von Oma Sophies Mutter, Martha Gräf, folgen muss: „Hilf ihr zu vergessen, indem du sie gezielt erinnerst!“

    Erfurt, 13. April 1945:

    Der neunjährige Erik Hensen wird durch eine herumliegende Panzerfaust lebensgefährlich verletzt. Der afroamerikanische Private Samuel T. Jenkins reagiert als erster und bringt das schwer verletzte Kind gebettet auf der offenen Ladefläche eines Lkw’s ins nächste Krankenhaus. Nicht nur durch diese Aktion, sondern auch durch mehrmalige Bluttransfusionen rettet er damit Eriks Leben. Aber Erik fehlt der notwendige Lebenswillen, denn er versteht nicht, warum seine Mutter nicht an seinem Bett sitzt, die die Krankenhausverwaltung leider nicht ausfindig machen konnte. Sam, dem der schwer kranke Junge ans Herz gewachsen ist, bringt eines Tages die siebenjährige  Ballerina Sophie an sein Krankenbett. Sophie beginnt auf zusammengeschobenen Tischen zu tanzen und weckt die Lebensgeister von Erik. Sam ahnt zu dieser Zeit nicht, dass er den Grundstein für eine ganz große Liebe gelegt hat.

    Diese Buch besticht durch eine berührende Geschichte in zwei Zeitebenen und eine wunderbare Sprache. Der Schreibstil der Autorin Susanna Ernst ist flüssig, atmosphärisch und bildgewaltig. Die Charaktere sind so gut beschrieben, dass man manchmal glaubt, ein Stück des Lebensweges neben ihnen einherzugehen. Mein Lieblingscharakter ist Martha Gräf, Sophies Mutter. Diese Figur besticht durch ihre Korrektheit, aber vor allem durch ihre Warmherzigkeit einem Behinderten gegenüber in der schweren Nachkriegszeit. Es war amüsant zu lesen, dass Erik den herzensguten Sam beim ersten Anblick für einen „Menschenfresser“ gehalten hat. Der kleine Junge hatte ja zuvor noch keinen Kontakt mit einem schwarzen GI. Die Autorin hat neben den gängigen Themen wie große Liebe und Hilfsbereitschaft aber auch Themen wie Rassismus, Kriegstrauma und Leben mit Behinderung eingeflochten. Am Ende dieses Buches gab es aber plötzlich einen unvorhersehbaren Szenenwechsel, der mich zuerst verwirrte und ich die betreffenden Zeilen mehrmals lesen musste - um zu verstehen. Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter und freue mich, diese Autorin kennengelernt zu haben.  

  9. Cover des Buches Die Poetin (ISBN: 9783746618487)
    Guido Dieckmann

    Die Poetin

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Faidit

    Die Kurpfalz in der Zeit des Biedermeier. Eine lebensfrohe junge Dichterin reist mit ihren jüdischen Eltern aus dem preußischen Gebiet nach Heidelberg, wo ihr Bruder Medizin studiert. Als wahre Begebenheit, auf welcher der Roman basiert, liegen die Studentenaufstände und der Mordanschlag auf den Mannheimer Schriftsteller Kotzebue zugrunde, der damals der Spionage für Russland verdächtigt wurde. Verschwörung, blutige Unruhen und eine junge Poetin in den Wirren der Revolution und der Liebe… Der Plot verspricht Spannung, hält aber nur wenig davon. Die lebensfrohe junge Dichterin würde ich als unfolgsame, egoistische dumme Gans bezeichnen, die keinen Moment an die Gefahren für ihren Bruder oder ihre jüdischen Eltern denkt, wenn sie schon auf ihre eigene Person keine Rücksicht nimmt. Völlig unlogisch für diese Zeit nimmt das unverheiratete Gör mehrfach Reißaus und bewegt sich alleine durch Heidelberg und andere Stätten – was im Grunde bezüglich Sitte und Anstand für diese Zeit absolut absurd ist, da dies für eine Frau einem kompletten Ehrverlust gleichkommt. Dabei haben die Erlebnisse von Nanetta, wie diese jüdische Poetin genannt wird, für mich sehr wenig mit Abenteuer und Spannung zu tun, eher mit Frust, weil die holde Weiblichkeit aus der Feder von Herrn Dieckmann einmal mehr mit lebensfernen Klischees behaftet wird. Auch die unterschwellig beginnende Liebesgeschichte versteht mich nicht zu fesseln. 

    Neben diesen Fauxpas warte ich die ganze Zeit über, dass die Dichterin ihrem Stand Ehre macht und irgendetwas Poetisches aus ihren Eindrücken oder Gefühlen zu Papier bringt. Aber nein, sie schleppt nur persönliche Briefe von Heinrich Heine in ihrem Ridikül mit sich herum. Auch andere Situationsbeschreibungen im Roman entsprechen meiner Meinung nicht den Gegebenheiten dieser Zeit, in der man z B. sicherlich die Federn der gerupften Hühner nicht einfach auf die Straße warf, sondern alles zu verwenden wusste. 

    Interessant dargestellt fand ich die geschichtlichen Ereignisse und ihren Einfluss auf das Alltagsleben. Besonders die Szenen, die den schon damals grassierende Judenhass und seine Auswüchse aufzeigen. Insgesamt jedoch ein mittelmäßiges Lesevergnügen.

  10. Cover des Buches Der Gesang der Haut (ISBN: 9783854526742)
  11. Cover des Buches Die Pastakönigin (ISBN: 9783822505366)
    Maria Orsini Natale

    Die Pastakönigin

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Von diesem historischen Roman habe ich ursprünglich ein bisschen etwas anderes erwartet, habe aber dann in diese Familiensaga, die auch die politischen Ereignisse in Italien von Garibaldi bis Mussolini einflicht, als ziemlich interessant empfunden.  

    Das Buch schildert die Entstehung der italienischen Pasta-Industrie von einem kleinen neapolitanischen Familienbetrieb von reiner Handarbeit über die frühe Mechanisierung unter Zuhilfenahme von Knetstangen, Matrizen und Bronzeformen bis hin zur Nudelindustrie, wie wir sie von aus den Supermärkten kennen.  

    Es wird weder die harte Arbeit, das karge Einkommen noch die Anfänge der Mafia ausgespart. Anhand der Familienmitglieder zieht die regionale oder auch dei Weltgeschichte an uns Lesern vorüber. Das eine oder andere Ereignis wird nur kurz gestreift oder eben ausführlicher behandelt. 

    Fazit: 

    Wer etwas über die Entstehung der vielfältigen italienischen Pasta lesen will und über den Ideenreichtum der echten italienischen Pasta (abseits von Spaghetti oder Penne) staunt, ist hier richtig. Gerne gebe ich dieser Familiensaga mit Mehrwert 4 Sterne.

     

     

  12. Cover des Buches Die Sünde der Brüder (ISBN: 9783426518274)
    Diana Gabaldon

    Die Sünde der Brüder

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Lesebesessen

    Vor vielen Jahren ist Lord Johns Vater verstorben, doch anders als seine Mutter, die ihrem toten Gatten die Pistole in die Hand gelegt hatte, weiß John, dass ein fremder seinen Vater ermordet hat. Plötzlich findet sein Bruder Hal eine Seite aus dem Tagebuch seines Vaters auf dem Schreibtisch im Büro. Und auch seine Mutter bekommt eine Seite, doch keiner der beiden redet mit John, doch er weiß Bescheid aus seinen Beobachtungen. Doch mittlerweile hat er einen neuen Stiefbruder und den begehrt er sexuell. Zusammen mit ihm geht John in den Krieg mit Preußen gegen Frankreich und Österreich.

    Meinung:

    Als Leser weiß ich seit der Buchreihe „Outlander“, dass John homosexuell gepolt ist, doch bisher hat er das verschleiern können. Mit seinem neuen Stiefbruder kommt eine neue Ebene der Vertrautheit auf. Trotzdem sind Hal, John und die Mutter durch die Tagebuchseiten alarmiert und bleiben wachsam.

    Die Geschichte ist zumindest spannend erzählt, auch wenn die Handlungen vorhersehbar sind und die Umstände jeweils Herausforderungen schaffen. Aber die Tatsache, dass weder Hal offen mit John redet und auch die Mutter kein Wort herausrückt gegenüber John ist wirklich kontraproduktiv. Auch das Verhalten von seinem neuen Stiefbruder bringt John extrem in die Bredouille.

    Das Finale deckt dann die Hintergründe der alten Geschichte auf, Dank der Beharrlichkeit von John, und so endet die Geschichte völlig unerwartet. Und doch fehlt der Geschichte vor dem Finale etwas, denn es gibt einen Durchhänger.

    Finale:

    Gute Fortsetzung einer Buchreihe, die mich bisher nicht überzeugen konnte: vier Sterne.

  13. Cover des Buches Die Strasse der Gaukler. Ein Roman aus der italienischen Renaissance. (ISBN: 9783453099333)
    George Herman

    Die Strasse der Gaukler. Ein Roman aus der italienischen Renaissance.

     (2)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Wir befinden uns als Leser im Jahr 1502. Italien ist am Höhepunkt der Renaissance. Colombina ist wie immer auf der Suche nach Geld und einer anderen Arbeit als Prostituierte zu arbeiten.

    Zu Colombina stöst Arlecchio dazu und wenig später dan auch noch ein Pärchen Taschendiebe.

    Sie finden gemeinsam die Stärke, die ihnen als Einzelne fehlt und reisen in diesem Trupp quer durch Italien.

    Um ihr Überleben zu sichern beschließen alle gemeinsam eine Theatergruppe zu gründen und es lohnt sich für alle gemeinsam.

    Ein wunderbarer historischer Roman über das damalige Leben, die Kriegswirren und ein Leben in einer freundschaftlichen Gemeinschaft.
  14. Cover des Buches Das deutsche Herz (ISBN: 9783426006566)
    Michael Horbach

    Das deutsche Herz

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Leserausch
    Michael Horbach - Das deutsche Herz Klappentext; Der Roman vom Aufstieg und Niedergang des Deutschen Kaiserreichs, vom Tod Wilhelm I. und der Entlassung Bismarcks durch den von Tatendrang besessenen Wilhelm II., von der deutschen Geheimdiplomatie in Washington und Petersburg, vom Kampf um die Kolonien in Afrika bis zur Stunde der Wahrheit für den Imperialismus im Boxeraufstand in China. Michael Horbach erzählt das Schicksal einer deutschen Familie in jenen Jahren zwischen 1888 und 1900. Während Agnes van Seffent auf ihrem Gut den gesellschaftlichen Umbruch der neuen Zeit erlebt, geraten ihre Enkel, die so gegensätzlichen Brüder Jakob und Wilhelm Kirchrath, in Berlin und Amerika, in den Kolonien Afrikas und in den politischen Wirren des fernen China ins Räderwerk der Weltgeschichte. Als Diplomat kennt Jakob Kirchrath Pläne und Ziele der Großen und Mächtigen seiner Zeit, ihre Ränke und Intrigen. Entdeckerfreude und Forscherdrang beherrschen dagegen Wilhelm Kirchrath. Von Rückschlägen und Enttäuschungen entmutigt, wird er zum rastlos Umgetriebenen, der für Anerkennung und Erfolg sein Leben aufs Spiel setzt. Zwischen beiden Brüdern steht eine Frau, unergründlich, leidenschaftlich und unberechenbar: Virginia de Villiers. Sie heiratet den gefühlvollen, impulsiven Wilhelm, und doch bleibt ihm ihr Inneres für immer verschlossen. Sie fühlt sich durch Jakobs welterfahrene Selbstsicherheit herausgefordert, sucht bei ihm Ruhe und Geborgenheit ... Wird Agnes van Seffent, diese Frau voller Weisheit und ungebrochener Lebenskraft, verhindern können, daß sich an ihren Enkeln das uralte Schicksal von Kain und Abel erneut erfüllt? Persönlicher Eindruck: Mich hat das Buch von Anfang an gefessellt, das ausgehende 19. Jahrhundert, die politischen Ränkespiele der Mächtigen, das alles ist sehr schön beschrieben, bis hin zu der Figur des "Eisernen Kanzlers", Bismarck, der zuletzt zurückgezogen mit seinen Doggen auf dem Gut "Friedrichsruh" lebte. Einziger Minuspunkt meiner Meinung nach in dieser geschichte ist die Figur von Virginia de Villiers. Sie wird als eine Art mystische Figur beschrieben, fast wie aus einer Fantasy-Geschicht, das fand ich ein wenig übertrieben. Aber wem es gefällt... Ich würde diesem Buch 4 von 5 möglichen Punkten geben.
  15. Cover des Buches Schattenraum (ISBN: 9783981122954)
    Sönke Brandschwert

    Schattenraum

     (7)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Ich frage mich ernsthaft, welchen geistigen Horizont einige Leser haben.
    Überall im Netz bin ich auf ausschließlich positive Bewertungen des Buches gestoßen. Oder ist der Verlag selbst unterwegs und verfaßt die Lobhudeleien?

    Sven ist Computerspezialist und wird von seiner Freundin Gina - Kriminalkommissarin - gebeten, über einen Chatroom etwas zu recherchieren - natürlich inklusive seiner IT-Kenntnisse. Denn es besteht der Verdacht, daß sich ein Mörder dort rumtreibt und seine Opfer ausgerechnet unter den Chattern sucht. Und so hackt Sven drauflos und ist plötzlich mittendrin in der achso gefährlichen Chatter-Welt.

    Schon mal unbeteiligt einem Chat-Verlauf gefolgt? Genauso langweilig gestaltet sich der Roman. Eindimensionale Figuren, eine zu 95% vorhersehbare Handlung und typisch deutsch-bürokratische Formulierungen. Bis hin zum Fremdschämgrad 100, wenn Sven mit seiner Gina flirtet.

    Jaaa, wenn man nach einer Folge "Rosenheim-Cops" nicht schlafen kann, mag das Werk ein Schocker sein. Für all jene, die neben Vampir-Schnulzen auch 'was anderes lesen, ist es reine Zeitverschwendung.


  16. Cover des Buches Roter Zar (ISBN: 9783426510490)
    Sam Eastland

    Roter Zar

     (45)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1929: Pekkala war das Smaragdauge des Zaren, sein besonderer Ermittler. Nach Jahren im Gulag in Sibirien, bittet man ihn schließlich den Tod der Zarenfamilie zu untersuchen, und stellt ihm im Zuge dessen seine Freiheit in Aussicht.

    „Roter Zar“ ist der erste Band einer Reihe und bereits 2010 entstanden. Mir hat die Erzählweise gut gefallen, abwechselnd erfährt man das aktuelle Geschehen bzw. Pekkalas Erinnerungen aus der Zeit vorher, wir erfahren so, wie er das Smaragdauge des Zaren wurde, und schließlich im Gulag landete. Pekkala ist ein interessanter Charakter, den man gut kennenlernt. Er versucht sein bestes zu geben, hat aber auch Schwächen. Ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der weiteren Bände entwickeln wird.

    Es gibt zwei weitere wichtige Charaktere, die Pekkala bei seinen Ermittlungen zur Seite stehen, einer ist recht zwielichtig, und stammt aus Pekkala Vergangenheit, der andere ist ein junger Mann, der eigentlich Küchenchef werden wollte, nun aber Kommissar ist. Wahrscheinlich wird einer der beiden zukünftig weiter eine Rolle spielen, auch hier bin ich gespannt.

    Natürlich weiß man heute, was mit den Romanows passiert ist, im Anhang finden sich dazu auch Anmerkungen des Autors. Trotzdem ist es interessant, den Ermittlungen zu folgen, die nicht ganz den historischen Verlauf wiedergeben. Man erfährt auch ein bisschen darüber, wie man im bolschewikischen Russland lebt, und auch Stalin tritt auf. Der Fall hat einige überraschende Wendungen, ganz zufrieden bin ich mit der Auflösung nicht, ich frage mich, warum Pekkala das mit seinen Erfahrungen und Fähigkeiten nicht früher erkannt hat – aber, wenn man bedenkt, was er alles erlebt hat, ist es auch nicht ganz unwahrscheinlich. Es fehlt vielleicht ein bisschen an Spannung, aber die habe ich hier auch gar nicht gebraucht, viel interessanter waren die einzelnen Entwicklungen, die Menschen und Hintergründe.

    Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn er ein bisschen die Geschichte beugt, wenn man aber die vielen Gerüchte rund um das, was mit den Romanows geschah, kennt, hätte es immerhin so sein können. Pekkala ist eine interessante Figur, ich freue mich darauf, ihn in weiteren Romanen wiederzutreffen. Von mir gibt es 4 Sterne, da mir die Auflösung nicht ganz logisch erscheint, insgesamt ist der Roman aber lesenswert.

  17. Cover des Buches Im ersten Licht des Morgens (ISBN: 9783453359130)
    Virginia Baily

    Im ersten Licht des Morgens

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmoment

    Als Chiara eines Morgens im Jahr 1943 auf den Straßen in Rom unterwegs ist, wird sie Zeugin, wie viele jüdische Familien abtransportiert werden sollen. Zu einer dieser jüdischen Familien gehört ein kleiner Junge – Daniele Levi – dem man jedoch nicht ansieht, dass er tatsächlich jüdisch ist. Es gelingt ihr, vorzugeben, dass der Junge zu ihr gehört und ihn zu retten. Sie nimmt ihn also mit zu sich nach Hause und kümmert sich von da an um ihn.

    Der kleine Daniele ist aber nicht der einzige, für den sie von nun an die Verantwortung trägt. Da ist auch noch ihre Schwester Cecilia, die auch noch an Epilepsie leidet. Cecilia ist ganz und gar nicht von dem unverhofften Familienzuwachs begeistert und hat auch keine Scheu, dies deutlich zu machen. Auch das Verhältnis zu Daniele ist schwierig. Er spricht kaum und ist sehr zurückhaltend, vermisst seine Familie.

    Da die Situation in Rom sehr gefährlich ist und Chiara in ständiger Angst lebt, Daniele könnte auffliegen, beschließt sie, mit ihm und Cecilia zu ihrer Großmutter aufs Land zu fliehen. Auch dort bessern sich die Verhältnisse untereinander nicht.

    Nach einiger Zeit auf dem Land stirbt Chiara’s Großmutter dann jedoch leider. Chiara beschließt dann, kurzzeitig mit dem Jungen zurück nach Rom zu gehen. Ihre Schwester lässt sie in dieser Zeit zurück bei Bekannten, die sich um sie kümmern und auf sie achten sollen. Cecilia verspricht sie, dass sie nach zwei Wochen zu ihr zurückkommen werde, hält ihr Versprechen jedoch nicht.

    30 Jahre später – Maria ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Wales. Sie findet heraus, dass ihr Vater gar nicht ihr wirklicher Vater ist. Ihr tatsächlicher Vater ist ein Mann namens Daniele Levi. Sie findet die Telefonnummer von Chiara und nimmt Kontakt zu ihr auf. Nach einigen Telefonaten einigen sich Maria und Chiara darauf, dass Maria den Sommer in Italien bei Chiara verbringt.

    Noch weiß Maria aber nicht, dass Chiara so etwas wie ihre Großmutter ist. Sie denkt, Chiara sei lediglich die ehemalige Vermieterin von Daniele. Natürlich hofft sie aber darauf, einiges über ihren Vater zu erfahren und ihn vielleicht sogar in Italien ausfindig zu machen. Leider hat jedoch auch Chiara sämtliche Anhaltspunkte für eine Kontaktaufnahme mit Daniele verloren.

    Die Geschichte, die in diesem Buch erzählt wird, ist sehr bewegend. Chiara denkt erst gar nicht darüber nach; sie nimmt einfach so eine so immense Verantwortung auf sich, um das Leben eines Kindes zu retten. Obwohl der Junge lange Zeit nicht richtig verstehen kann, dass sie ihm das Leben gerettet hat und dies immer wieder durch rebellisches Verhalten deutlich macht, liebt sie ihn doch so sehr, als wäre er ihr eigenes Kind. Chiara liebt diesen Jungen so sehr, dass sie ihre eigene Schwester auf gewisse Art für ihn fallen lässt.

    Wobei… Eigentlich weiß ich gar nicht, ob man wirklich sagen kann, dass er es lange nicht verstanden hat, denn eigentlich könnte man sein Verhalten bis ins Erwachsenenalter so auslegen, dass er vielleicht sogar lieber mit seiner Familie gestorben wäre.

    Als Daniele älter wird, fängt der an mit Drogen zu experimentieren und rutscht ab in die Sucht. Das ist der Grund dafür, dass Chiara irgendwann den Kontakt zu ihm verliert. Als Maria dann in ihrem Leben auftaucht, wird sie mit allem neu konfrontiert und ihr Gefühlsleben wird dadurch sehr aufgewühlt.

    Über Daniele erfährt man im Buch eigentlich nicht wirklich viel. Man erfährt einiges über die ersten paar Jahre, die er bei Chiara verbracht hat und man erfährt, dass er später drogenabhängig wurde. Wie er sein Leben an sich aber ab seiner Jugend verbracht hat bleibt offen.

    Die Kapitel springen zum Einen zwischen der Zeit 1943 und 1973 und die Kapitel, die von der Zeit in 1973 erzählen, wechseln sich dazu noch zwischen Chiara und Maria ab.

    Die Themen Verantwortung, Aufopferung, Mut, Familie und Leid, die hier aufgegriffen werden, sind super in die Geschichte eingearbeitet und werden authentisch dargestellt. Besonders den Weg von Daniele in die Drogensucht finde ich sehr realitätsnah.

    Leider hat mir in dem Buch aber irgendwie der Spannungsbogen gefehlt. Es wird viel erzählt und die Geschichte geht auch ans Herz, aber es passiert nicht wirklich viel. Gerne hätte ich auch etwas mehr über Daniele erfahren. Insbesondere seine Gedanken und Gefühle bleiben komplett außen vor, der Leser kann sich immer nur vorstellen, wie es ihm wohl gegangen sein mag. Da er der zentrale Punkt des Buches ist, finde ich das sehr schade.

    Fazit
    Mut, Verantwortung, Familie und Leid sind die Themen von „Im ersten Licht des Morgens“. Die zentrale Figur ist Daniele Levi, von dem man jedoch leider nur sehr, sehr wenig erfährt. Die Geschichte ist zwar sehr bewegend und authentisch, trotzdem ist es teilweise etwas langweilig.

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