Bücher mit dem Tag "wk2"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "wk2" gekennzeichnet haben.

58 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  3. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach der großen Ankündigung und dem großen Erfolg in Frankreich konnte man sehr gespannt sein. Der Autor hat wohl die nötige Distanz um dieses >Eisen< anzupacken. Leider passiert dann sehr wenig. Lobenswert ist die genaue Recherche und das Aufarbeiten von Zahlen und Orten, aber Ereignisse werden zum Teil nur gestreift und das Buch wird bald langweilig. Es ist sehr enttäuschend, man kann fast von einem Machwerk sprechen denn von all dem angekündigten, versprochenen ist nichts übrig. Es wird soviel angepackt, aber dann plötzlich fallen gelassen und der Autor nimmt seine Erzählfäden oft nicht mehr auf und so ist es nicht interessant, nicht brisant, nicht aufklärend oder aufrüttelnd, sondern einfach nur langatmig, langweilig und überhaupt nichts sensationelles.

  4. Cover des Buches Schindlers Liste (ISBN: 9783570300046)
    Thomas Keneally

    Schindlers Liste

     (281)
    Aktuelle Rezension von: CarinaElena

    Es gibt schon so viele Rezensionen, da weiß ich gar nicht was ich noch neues schreiben soll was man noch nicht gelesen hat. Habe zuerst das Buch gelesen und dann den Film geschaut und beides hat mich so erschüttert. Finde es auch sehr schwer ein solches Werk zu kritisieren (egal ob positiv oder negativ), daher werde ich mich da kurz halten. Für mich sollte dieses Buch auch als Schullektüre eingeführt werden, sodass die Geschichte niemals in Vergessenheit gerät.

    Der Autor führte viele Gespräche mit Weggefährten und Fachleuten und vermeidet es, Lücken mit erfundenen Informationen zu füllen. Man lernt Oskar Schindler kennen, einen Mann den man so schnell nicht vergessen wird.

    Ich kann jedem, der sich für das Thema Holocaust interessiert, nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Auch der Film ist ein Meisterwerk für sich, aber das Buch sollte man dadurch nicht unbeachtet lassen. Wunderbar, ergreifend und  erschreckend mit jedem Wort, das auf den Seiten steht. Alleine dieses Buch sollte uns zeigen, dass so etwas nie wieder passieren darf! Und gleichzeitig zeigt es auch, wie wahr der hebräische Spruch ist, welcher einige Male im Buch Erwähnung findet:

    "Wer auch nur ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt."

  5. Cover des Buches Der Zweite Weltkrieg (ISBN: 9783596161133)
    Sir Winston Churchill

    Der Zweite Weltkrieg

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Tobias_Damaschke
    Dieses Buch verbindet zwei meiner absoluten Lieblingshobbys: Lesen und Geschichte.
    Der Zweite Weltkrieg ist der Urknall der modernen Weltordnung, der folgenschwerste Konflikt des 20. Jahrhunderts, dessen Folgen bis heute überall zu spüren sind. Es gibt wohl kaum ein geschichtliches Thema, das so oft in Filmen, dem Fernsehen oder Büchern verwendet wird. Doch kaum ein Werk reicht an das von dem Mann heran, der 1940 durch seine unerschütterliche Unbeugsamkeit vielleicht das zivilisierte Europa vor den Nazis rettete.

    Winston Churchill ist eine absolut faszinierende Persönlichkeit. Sicherlich kann man ewige Diskussionen über ihn führen, viele sehen ihn kritisch und dieser Text hier soll jetzt bestimmt nicht ins geschichtswissenschafftliche abdriften. Hier gehts nämlich um eine Fähigkeit dieses Briten, die man ihm nicht absprechen kann: Er konnte verdammt gut schreiben.

    Dieses Buch ist mehr als eine bloße Zusammenfassung des Krieges aus britischer Sicht. Teilweise liest es sich wie eine Autobiographie oder Churchills Memoiren. Es gibt tiefe Einblicke in das britische Regierungs- und Parteiensystem, Einzelschicksale werden eörtert, große Borgen gespannt und Details ans Licht gebracht, die zumindest mich beim ersten Mal Lesen sehr überraschen konnten. Zudem, bedingt durch den Autoren und die Zeit, aus der das Buch stammt, ist dies hier auch ein Zeugnis des Denkens eines Menschen aus der Zeit des Imperialismus. Sobald Churchill von der "britischen Rasse" spricht, sollte man nicht den Fehler machen, aus rein modernen Augen auf das Buch zu schauen - wie jeder Mensch war Churchill ein Kind seiner Zeit und da damals andere Ansichten vorgeherrscht hatten, sollte dieser Sprachgebrauch niemanden verwundern.

    Am Ende ist dieses Buch einfach nur hochinteressant und - obwohl man ja natürlich weiß, wie alles ausgeht - stellenweise sehr spannend. Ich lege dieses Buch jedem ans Herzen, der sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert und auch mal einen Blick hinter die Kulissen der britischen/allierten Seite wagen will. es lohnt sich - den Nobelpreis für Literatur hat das Buch schließlich nicht aus purem Zufall gewonnen.
  6. Cover des Buches Der Tod ist mein Beruf: Roman (ISBN: 9783841213280)
    Robert Merle

    Der Tod ist mein Beruf: Roman

     (155)
    Aktuelle Rezension von: Gingerteabooks

    Ich hatte diese morbide Faszination für den Teil, als er versucht hat, die Probleme mit der Gaskammer und den Verbennungsöfen zu lösen. Ich weiß nicht so richtig, wie ich mich deswegen fühlen soll. Ansonsten war das Buch eher langweilig und teilweise etwas bizarr.

  7. Cover des Buches Die Festung (ISBN: 9783492244664)
    Lothar-Günther Buchheim

    Die Festung

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Renrew
    Geschichtsunterricht, selten so direkt geschildert. Fortsetzung von "Das Boot"
  8. Cover des Buches Das Echolot - Barbarossa '41 - Ein kollektives Tagebuch - (1. Teil des Echolot-Projekts) (ISBN: 9783442731756)
    Walter Kempowski

    Das Echolot - Barbarossa '41 - Ein kollektives Tagebuch - (1. Teil des Echolot-Projekts)

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Ein ergreifendes, fesselndes Zeitzeugnis. Und eigentlich ein Buch, das als Pflichtstoff in den Geschichtsunterricht gehört !!! Summa summarum: Ein grandioses, tausendstimmiges Werk, das man nicht vergessen kann. Danke, Walter Kempowski!
  9. Cover des Buches Der Junge, der Anne Frank liebte (ISBN: 9783423209861)
    Ellen Feldman

    Der Junge, der Anne Frank liebte

     (18)
    Aktuelle Rezension von: stern
    Ich bin eine miserable Schreiberin (ich tue es auch äußerst ungern), aber da noch keine Rezension für dieses Buch geschrieben wurde, und ich allerdings finde, dass es eine verdient hat, werde ich die erste schreiben müssen und nicht bloß auf die Buchpinnwand schreiben! Erzählt wird die fiktive Geschichte von Peter van Pels, Sohn der Familie, die mit den Franks in Amsterdam untergetaucht ist. Peter gilt zwar als offiziell während des Holocaust als verstorben, doch die Autorin ließ sich zu ihrem Roman von einer Führung durch das Hinterhaus inspirieren, in der gesagt wurde, dass zu allen Bewohnern Klarheit geschafft wurde, was mit ihnen nach dem Verrat geschah, außer über Peter. Ausgehend von Anne Franks Tagebucheintrag, Peter wolle seine Geschichte nach dem Krieg neu erfinden, erzählt Ellen Feldman diese aus der Ich-Perspektive Peters. Peter ist in die USA ausgewandert, heiratet, bekommt zwei Töchter und einen Sohn. Doch seine Vergangenheit und seine Herkunft verleugnet er. Seine Frau, eine Jüdin, weiß zwar, dass Peter in einem Konzentrationslager war, den Grund dafür kennt sie aber nicht. Sein Leben läuft "perfekt" bis zu dem Zeitpunkt, wo er auf dem Nachttisch seiner Frau "Das Tagebuch der Anne Frank" entdeckt und von seiner Vergangenheit heimgesucht wird. Es ist ein gelungenes Buch über die Verarbeitung eines Holocaust-Traumas voller Angst, Erinnerungen und vermeintlicher Verfolgung. Zu keinem Zeitpunkt wird es makaber, wie ich zu Anfang befürchtet hatte, da der Hauptakteur bekanntlich kurz vor der Berfreiung der Alliierten verstorben. Es ist lediglich eine fiktive Geschichte über einen Juden, die so auch einem anderen Überlebenden hätte passieren können.
  10. Cover des Buches Kommandant in Auschwitz (ISBN: 9783423301275)
    Rudolf Höß

    Kommandant in Auschwitz

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    Ich habe mir dieses Buch zugelegt, da mich der Nationalsozialismus, der zweite Weltkrieg etc. sehr interessiert. Teilweise waren wirklich äußerst interessante Informationen und Ansichten vertreten, die man so noch nicht kannte. Teilweise war das Buch für mich aber sehr zäh geschrieben und hat mich nicht wirklich gefesselt. Ich war über einige Schilderungen des "Kommandanten" ziemlich überrascht, viele Dinge haben mich doch kurz zum Grübeln gebracht. An sich ein gutes Buch, ich denke man muss aber doch sehr konzentriert und fixiert darauf sein, um dem ganzen Inhalt folgen zu können.

  11. Cover des Buches Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug (ISBN: 9783455014273)
    Kurt Vonnegut

    Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug

     (119)
    Aktuelle Rezension von: admit

    Der Protagonist Billy Pilgrim ist bärtig und in eine blaue Toga gehüllt, was den amerikanischen Soldaten, die nach dem Krieg des Tötens müde sind, spanisch vorkommt. Nach und nach stellt er sich als Zeitreisender heraus, der im Jahr 1968 erkennt, dass aus seinen Kindern Musteramerikaner geworden sind. Er wurde aber schon 1967 auf einen fremden Planeten entführt, lebt dort sexuell freizügig und lernt von den Außerirdischen deren Schicksalsergebenheit und Gleichmut, welche an den 'Go with the flow' der Hippies erinnern. Ist er jetzt ein Drogenkonsument oder hat er einfach nur die Rettung in seine Fantasie gesucht? Das bleibt den Lesern überlassen zu deuten.

  12. Cover des Buches Bis zur letzten Stunde: Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben (ISBN: 9783843705820)
    Traudl Junge

    Bis zur letzten Stunde: Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben

     (102)
    Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlog

    Jeder hat bereits einmal von Hitlers Sekretärin gehört – daher ist dem einen oder anderen auch der Name Traudl Junge oder Traudl Humps bekannt.

    In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte, wie sie an die Stelle als Sekretärin gelangte und dadurch in den „engeren“ Kreis von Hitler aufgenommen wurde. Doch auch die Erlebnisse der letzten Stunden im Bunker, der Flucht und den Jahren danach werden einiges an Bedeutung beigemessen.

     

    Im Vorwort nimmt Traudl Junge nochmals Stellung zu den niedergeschriebenen Eindrücken auf den darauffolgenden Seiten und wie sie heute darüber denkt. In manchen Sätzen geht sie sehr kritisch mit sich und den Aussagen sowie den Erlebnissen um, schildert aber auch, was sie dabei damals dachte, ihre Erwartungen und warum manches ihr so im Gedächtnis geblieben ist.

     

    Außerdem wird Hitler hier in einem ganz anderen Licht dargestellt, wie die Öffentlichkeit ihn zu diesem Zeitpunkt kannte: nämlich als charmant, väterlich, ruhig und liebevoll (in Bezug auf seinen Hund und Eva).

     

    Gleichzeitig wird auch darüber berichtet, dass manche Themen nicht offen angesprochen werden durften. Wer es doch wagte, wurde daraufhin nie wieder in den engeren Kreis eingeladen und der Kontakt wurde abgebrochen.

    Die Paranoia, die ihn verfolgte, ist ebenfalls in einzelnen Abschnitten sehr gut dargestellt.

     

    Auch wenn das Buch an der einen oder anderen Stelle etwas langatmig erscheint, fand ich es interessant zu lesen

  13. Cover des Buches Nürnberger Tagebuch (ISBN: 9783596218851)
    Gustave M. Gilbert

    Nürnberger Tagebuch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Als Psychologe interessierte es mich natürlich, herauszufinden, was Menschen dazu gebracht hat, sich der Nazi-Bewegung anzuschließen und all das zu tun, was sie getan hatten.

    Meine Befragung von Kriegsgefangenen und deutschen Zivilisten hatte sich als erfolglos erwiesen. Die kleinen Leute beteuerten, daß sie keinerlei Mitverantwortlichkeit trügen und nur ihren Führern gehorcht hätten, die sie verraten hatten. Diese Führer befanden sich nun im Nürnberger Gefängnis, und das war auch der Ort, an den es mich zog. Glücklicherweise konnte ich für den Übersetzer des Gefängniskommandanten einspringen und wurde daraufhin auch zum Gerichtspsychologen für die Dauer des Prozesses ernannt.‘ (Seite 9)

    Gustave Mark Gilbert pflegte täglich engen Kontakt mit den Angeklagten des Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozesses, d.h. mit Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop, Rudolf Heß, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Rosenberg, Hans Frank, Wilhelm Frick, Fritz Sauckel, Albert Speer, Hjalmar Schacht, Walter Funk, Franz von Papen, Konstantin von Neurath, Baldur von Schirach, Arthur Seyß-Inquart, Julius Streicher, Wilhelm Keitel, Alfred Jodl, Karl Dönitz, Erich Raeder und Hans Fritzsche.

    In ‚Nürnberger Tagebuch‘ berichtet Gilbert detailliert vom Prozesstagebuch, von den Reaktionen der Angeklagten auf die Konfrontation mit den Verbrechen der Nationalsozialisten, von der Verteidigung der einzelnen Angeklagten sowie von den einzelnen Urteilen. Er stellt jedoch auch die verwendete psychologische Testbatterie vor, berichtet von Ergebnissen der Intelligenztests und macht in seinen Ausführungen die Verleugnung und Verharmlosung der Verbrechen sowie die Abwehr von Schuld deutlich.

    ‚Nürnberger Tagebuch‘ bietet tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Angeklagten und zeigt zudem psychopathologische Auffälligkeiten sowie die Leugnung von jeglicher Verantwortung für die begangenen Verbrechen. Damit stellt Gilberts Buch ein besonders wertvolles und wichtiges Zeitdokument dar und ist für mich, die sich bereits sehr intensiv mit dem Dritten Reich beschäftigt hat, eines der besten und bemerkenswertesten Bücher zum Thema.

    Als besonders interessant empfand ich alle Textstellen, die sich mit Göring und Speer auseinandersetzen und die deren Gedanken und Gefühle wiedergeben, weil Göring und Speer meiner Meinung nach die spannendsten Personen im Prozess waren, psychopathologisch und psychologisch von allen Angeklagten am faszinierendsten sind.

    ‚[...] ich fürchte, zwölf Jahre Hitlerismus haben das moralische Rückgrat unseres Volkes gebrochen.‘ (Seite 430)

  14. Cover des Buches Leben und Schicksal (ISBN: 9783548064116)
    Wassili Grossman

    Leben und Schicksal

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Piope

    Grossman reiste mit der Roten Armee zur Schlacht in Stalingrad und war anwesend bei der Befreiungen von Ausschwitz. Seine Beschreibungen von diesen Orten leben von authentischem Material. Der Autor geht aber weit über die Beschreibung des Kriegsendes hinaus. Stattdessen baut er einen Handlungsbogen auf, der die Handelnden des Naziregimes den Sowjets gegenüberstellt. Erschrocken stellt der Leser fest, dass beide Systeme denselben Grad an Menschenverachtung an den Tag legt. Dies geht nicht nur aus den Szenen in den Kriegsgefangenenlager hervor, sondern auch der Wissenschaftler Strum gerät im heimatlichen Moskau sogar nach dem Krieg unter existenziellen Druck. Kein Wunder, dass das Werk damals nicht erscheinen durfte. Auf abenteuerlichen Wegen wurde es aus Sowjetrussland herausgeschmuggelt. Ein Glück für uns, denn hier erhalten wir ein authentisches und gewaltiges Bild der Epoche von einem denkenden Zeitzeugen, das seine Leser nachhaltig erschüttert.  

  15. Cover des Buches Der Pakt (ISBN: 9783644212718)
    Philip Kerr

    Der Pakt

     (29)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    1943. Auf beiden Seiten der Fronten ist eines klar: das Deutsche Reich kann den Krieg nicht mehr gewinnen.
    Während die Nazi-Größen um Hitler ungeachtet dessen Möglichkeiten des Endsieges ausloten, SS-Offiziere den Sturz Hitlers planen, streben Churchill, Stalin und Roosevelt einen Friedensplan untereinander an, um dem Dritten Reich den Todesstoß zu versetzen – ein Versuch, der in den eigenen Reihen nicht immer Zuspruch findet.

    Philip Kerr ist ein brillanter Erzähler. Vom Wittgenstein-Programm mal abgesehen, das in Philosophie ersäuft. Die spielt hier auch eine Rolle, wird aber nicht ganz so ernst genommen.
    Mir fiel es besonders schwer, bei den zahlreichen Charakteren durchzublicken. Authentische Personen treffen auf fiktive – das ist verdammt unterhaltsam, aber nicht in der Vielzahl.

    Nach dem verwirrenden ersten Viertel bleibt eine Abhandlung geheimdienstlicher Spionagearbeit, deren Unverfrorenheit lediglich im Gegenschlag übertroffen wird.
    Dialoglastig, spannend, mit Hängern und mit einer Schlußpointe, die man eigentlich erwartet – zumindest, wenn man den Buchrücken gelesen hat.

    Nicht sein bester Roman, aber auch keine Zeitverschwendung.
  16. Cover des Buches Mehr als ein Leben (ISBN: 9783596164158)
    Richard W Sonnenfeldt

    Mehr als ein Leben

     (6)
    Aktuelle Rezension von: cho-ice

    Der Untertitel versprach sehr viel: „Vom jüdischen Flüchtlingsjungen zum Chefdolmetscher der Anklage bei den Nürnberger Prozessen“ – wow, das wird interessant, dachte ich. Schon seit der Schulzeit lese ich gern Biografien, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen, aber über die Aufarbeitung bei den Nürnberger Prozesse hatte ich leider bisher noch kaum etwas gelesen. Also wünschte ich mir diese Biografie von Richard W. Sonnenfeldt, die 2005 erschienen und inzwischen nur noch antiquarisch erhältlich ist.

    Leider wurde sie meinen Erwartungen nicht gerecht.

    Zweifellos hatte der Autor ein spannendes, teilweise geradezu aberwitziges Leben, das sich besonders bis zu seinem 25. Lebensjahr wie eine Verkettung unglaublicher Umstände liest. Dass er als deutscher Jude, 1923 geboren in Gardelegen (Sachsen-Anhalt), 1938 noch nach England ausreisen kann, wird der Schlüssel zu seinem Überleben, auch wenn er dabei einige Umwege über Australien, Indien und Südafrika in Kauf nehmen muss, bis er sein eigentliches Ziel erreicht – die USA. Als amerikanischer Soldat kehrt er nach Europa zurück und wird dank seiner Sprachkenntnisse zum Chefdolmetscher für die USA bei den Nürnberger Prozessen.

    Ich hatte erwartet, dass die Beschreibung dieser Prozesse mehr Raum einnimmt, doch der Autor setzt sehr viele Vorkenntnisse voraus. Natürlich sind seine Erinnerungen und subjektiven Eindrücke der Angeklagten, Verteidiger und Richter interessant zu lesen. Doch mir fehlten viele Eckdaten und so konnte ich diese Wissenslücke durch das Lesen dieser Biografie nur ein wenig verkleinern, aber nicht schließen.

    Leider war mir Sonnenfeldt bis zuletzt nicht besonders sympathisch. Freimütig erzählte er von seinen zahlreichen Frauengeschichten hier und da, betonte immer wieder, wie eigenständig er war und wie wenig er mit Leuten seines Alters oder auch seines Volkes anfangen konnte, die nicht ähnlich viel erlebt hatten wie er. Seine Haltung erschien mir in vielen Punkten recht überheblich, weshalb ich immer wieder die Lust am Lesen verlor und recht lange brauchte, um das Buch zu beenden. Berührt hat mich lediglich die Beschreibung seiner Rückkehr nach Gardelegen. Schade, ich hatte mehr erwartet.

  17. Cover des Buches Hitler, Jubil.-Ausg. (ISBN: 9783548364209)
  18. Cover des Buches Zeugen aus der Todeszone (ISBN: 9783423341585)
  19. Cover des Buches Wer war wer im Dritten Reich (ISBN: 9783596243730)
    Robert Wistrich

    Wer war wer im Dritten Reich

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Ganz normale Männer (ISBN: 9783499002472)
    Christopher R. Browning

    Ganz normale Männer

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Alisha70

    Gelesen habe ich dieses Buch bereits vor mehr als einem Jahr, die Rezension dazu habe ich jedoch lange vor mir hergeschoben. So richtig habe ich mich an dieses schwierige Thema dann doch nicht rangetraut. Nun, im Zuge meiner Lektüre von Anne Berests "Die Postkarte" habe ich auch diese Dokumentation über das Polizeibataillon 101 wieder hervor geholt.

    Anhand der Befragungen und Gerichtsakten der Mitglieder des Reserve-Polizeibataillons 101 zeichnet Christopher R. Browning dokumentarisch die Beweggründe der Mitglieder und den Holocaust in Polen nach.

    Das Polizeibataillon 101 (und alle anderen natürlich auch) bestand aus 500 Männern, die für das Einziehen in die Wehrmacht als zu alt angesehen wurden. Stattdessen sollten sie unter anderem in Polen die Räumung der Lager und die Umsetzung der "Endlösung" vorbereiten. 

    Erschreckend, aber leider nicht überraschend war es dann doch zu lesen, wie oft der Satz "Ich habe doch nur meine Pflicht getan" in den Befragungen gefallen ist.

    Zwei Erkenntnisse, die vielleicht nicht allgemein bekannt sind: den Mitgliedern des Bataillons wurde zu Beginn vom Kommandanten angeboten, sich anderweitig versetzen zu lassen, falls man sich der Aufgabe nicht gewachsen fühle. Davon haben lediglich 12 (!) von 500 Männern Gebrauch gemacht. Meist aufgeführte Begründung: Was sollen die anderen denn von mir denken? Dann mache ich da lieber mit.

    Die Anzahl der Menschen, die vor Ort (hier in Polen, Litauen und der Ukraine) den deutschen Besatzern geholfen haben, hat mich ebenfalls erschreckt, wenn auch leider nicht überrascht.

    Eine eindringliche Dokumentation, natürlich keine leichte Kost, aber ich bin froh, es gelesen zu haben. 

  21. Cover des Buches Kg 200 (ISBN: 1902109333)
    Geoffrey J. Thomas

    Kg 200

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches Angriffshöhe 4000 (ISBN: 9783453870987)
  23. Cover des Buches Verhöre (ISBN: 9783548367811)
  24. Cover des Buches Hitler (ISBN: 0156027542)
    Joachim C. Fest

    Hitler

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Mueofink
    Ein Meisterwerk, ein Standardwerk, ein Klassiker und ein literarischer Hochgenuss. Wer sich tiefgehend dem Phänomän Hitler nähern will, kommt an diesem Werk nicht vorbei. Dabei konzentriert sich Joachim Fest nicht nur auf die Person Hitler, sondern er porträtiert sie vor dem Hintergrund Ihrer Zeit. Dabei ist dieses Werk nicht nur für wissenschaftliche Elfenbeinturmbewohner, sonder ist für die breite Masse geeignet; obwohl eine Länge von knapp 1000 Seiten etwas abschrekend wirkt.

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