Bücher mit dem Tag "wohlstandsgesellschaft"

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16 Bücher

  1. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.185)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Aldous Huxleys dystopischer Klassiker aus dem Jahr 1932 steht schon seit einiger Zeit auf meiner Leseliste und ebenso lang in meinem Bücherregal. Während unseres diesjährigen Vorweihnachtszeit-Wellnessurlaubs habe ich das Buch nun endlich gelesen. In meiner Bibliothek steht die zweite Ausgabe aus dem Jahr 1950 - ein altes, fadengeheftetes, in Leinen gebundenes Buch mit verblichener Goldprägung aus dem Steinberg-Verlag, das beim Lesen leider Schaden genommen hat. Die hintere Buchrückenkante riss immer weiter ein, weshalb ich es notdürftig wieder zusammenkleben musste.


    Das Buch beinhaltet das ausführliche Vorwort des Autors zur englischen Neu-Ausgabe von 1949, das Huxley knapp zwanzig Jahre später über seinen eigenen Roman verfasst hat. Dieses Vorwort erstreckt sich über zwölf Seiten. Huxley selbst stellt in seinem literarischen Kunstwerk beträchtliche inhaltliche Mängel fest und muss der Versuchung widerstehen, Änderungen vorzunehmen. Auch macht er sich in diesem Vorwort Gedanken, inwiefern denn nach bereits zwanzig Jahren (wir sprechen hier von 1949) das Geschilderte gar nicht mehr so realitätsfremd und nur noch wenige Generationen entfernt scheint, dass Utopia viel näher zu sein scheint, als irgend jemand sich vor zwanzig Jahren hätte vorstellen können. "Damals verlegte ich diese Utopie sechshundert Jahre in die Zukunft. Heute scheint es ganz gut möglich zu sein, dass uns ein solcher Schrecken binnen einem einzigen Jahrhundert auf den Hals kommt", schreibt Huxley. Bleibt die Frage, was er denn heute dazu sagen würde.


    Herberth E. Herlitschka besorgte für die Erstausgabe von 1930, die noch den Titel "Welt - wohin?" trug, die deutsche Übersetzung, die er für diese Zweite Ausgabe neu durchgesehen und bis auf ein paar Namen und Bezeichnungen nicht verändert haben will. Bereits für die Urfassung, so steht in seinem Vorwort, erschien es ihm ratsam, die Handlung von englischem auf deutschen Boden zu verpflanzen, da sie an keinen Ort gebunden sei. Den Figuren hat er deutsche Namen gegeben. Das Erzählte spielt also in einem futuristischen Berlin und nicht in London. Aus einem Foster wird Päppler, aus Bernard Sigmund, oder aus John Savage Michel. Herlitschka hätte das nicht tun sollen. Auch wenn er der Atmosphäre dieser Utopie damit keinen Abbruch getan hat. Ich finde es einfach schade. Noch mehr stört mich, dass der Roman später für den Fischer Verlag von Uda Strätling neu übersetzt wurde, dabei zwar wieder die alten Namen verwendet wurden, jedoch zahlreiche Begriffe einer moderneren, zeitgemässeren Sprache zum Opfer gefallen sind. Was mit Übersetzungen alles verhunzt werden kann.


    Huxley macht für seine wackere neue Welt - späterer Titel "Schöne neue Welt"- einen Zeitsprung ins 26. Jahrhundert. Geschrieben wird nach neuer Zeitrechnung das Jahr 632 n.F.. N.F. heisst "nach Ford", denn die Religionen wurden durch einen Verehrungskult für den Automobilbauer Henry Ford ersetzt. "Oh mein Ford" heisst es da etwa, oder "meine Fordschaft", oder "Ford sei Dank", "Herrford nochmal". Man bekreuzigt sich mit einem T in Anlehnung an das Ford-Modell von 1925 und an das Kreuz Jesu. "Alle Kreuze wurden geköpft und zu T's gemacht. Vorher gab es auch etwas, das Gott hiess", ist im Text zu lesen.


    Die Geschichte beginnt damit, dass der sogenannte BUND, der Brut und Norm-Direktor, mit einer Gruppe von Studenten durch die Brut und Norm-Zentrale schlendert und ihnen die verschiedenen Abteilungen zeigt. So wird der Leser auch gleich in die abnormen Techniken der künstlichen Menschenerzeugung eingeführt. Eine kontrollierte Befruchtung der Eier findet im Befruchtungssaal statt, die Eiteilung erfolgt mittels sogenanntem Bokanowskyverfahren. Durch den Einsatz von Röntgenbestrahlung und Kälteschocks teilen sich diese in Knospen und abermals in Knospen, weshalb aus einem Ovar bis zu 96 Embryonen gewonnen werden können. Im Befüllungsraum gelangen sie zusammen mit Blutsurrogat in Flaschen, die dann im Embryonendepot auf Laufbändern ihre Runden drehen, 267 Tage lang acht Meter pro Tag, bis zur Entkorkung, in dieser Zeit werden die Embryonen entsprechend ihrer Prädestination manipuliert. Diese Konditionierung und Aufnormung wird mit den Neugeborenen und Kleinkindern fortgesetzt. In Schlafschulen werden ihnen im Schlaf Botschaften eingehämmert, tagsüber durch Spiele und Stromschläge Verhaltensmuster, Zu- und Abneigungen geschaffen.


    Die Gesellschaft ist in fünf Kasten eingeteilt, vom intelligenten und Führungspositionen bekleideten Alpha plus bis zum zurückgebliebenen Epsilon minus. Es scheint ganz einfach: je tiefer die Kaste, desto weniger Sauerstoffzufuhr oder mehr Alkoholzugabe in die Embryonenflasche. Für minderwertige Arbeit braucht es keine intelligenten Menschen. So kann die Arbeitswelt entsprechend den Bedürfnissen gestaltet werden, ohne dass diese nachzudenken und zu sinnieren beginnt. Man hat alles und ist glücklich, und sollte dennoch irgendeine Form von Negativität auftauchen, wird sie durch den Soma-Rausch eliminiert, eine Droge ohne Nebenwirkungen. Eine oberflächliche Form des Glücklichseins, das durch sexuelle Ablenkung nie zum Stein des Anstosses wird. Jeder Körper gehört jedem, Eintrachtsandachten enden in Sexorgien, Doktorspielchen werden schon im Kindesalter gepflegt. Totalitäre Systeme funktionieren nur, wenn der Mensch sein Sklavendasein liebt. Gemeinschaftlichkeit, Einheitlichkeit, Beständigkeit.


    Nach der Arbeit trifft man sich zum Hindernisgolf, abends entrückt man in eine andere Welt, eine durchglühte farbenfrohe Welt des Somarausches und fünfsteppt mit vierhundert anderen Paaren auf der Tanzfläche, denn wie freundlich, wie nett und entzückend unterhaltsam alle Menschen doch zu sein scheinen. Diese Welt ist Sigmund Marx zuwider. Sigmund ist ein Alpha Plus, doch Aussenseiter, von geringer Körpergrösse, physisch dürftig geraten, weshalb ihm ein Missgeschick bei seiner Prädestination nachgesagt wird. Nicht nur von seinen Kollegen, auch von den Frauen (die übrigens nicht über die Beta-Klasse hinauskommen) wird er gemieden. Anfänglich auch von Lenina Braun. Lenina, angepasste Bürgerin, attraktiv und hübsch, vollbusig und pneumatisch, gänzlich grün tragend. Bei allen Männern ist sie gefragt. Zu jedem steigt sie ins Bett, so ist sie konditioniert, und Sigmund leidet deswegen. Nur Helmholtz versteht ihn. Mit seinem vertrauten Kollegen Helmholtz Holmes-Watson tauscht Sigmund sich über seine Unangepasstheit aus. Was Sigmund physisch abhandengekommen ist, besitzt Helmholtz, integer und gutmütig, intelligent, sportlich gut aussehend, zu viel. Helmholtz ist von Beruf Lektor am Schriftstellerseminar an der Hochschule für Emotiotechnik und betätigt sich in den Lehrpausen als Gefühlsingenieur, schreibt Fühlfilmdrehbücher und Schlafschulverslein. Doch auch Helmholtz lebt ein unerfülltes Leben. Die beiden entwickeln sich zu Nonkonformisten, die letztlich auf Inseln verbannt werden.


    Eine aufbauende Handlung im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Mit den wenigen Hauptfiguren, die uns nie wirklich nahekommen, und durch ihre Beziehungen zueinander, tauchen wir in eine groteske Welt ein. Tagsüber arbeitet man in der Norm- und Brutzentrale, die Freizeit verbringt man mit Hindernisgolf und anderen sportlichen und erotischen Ablenkungen, oder man unternimmt Ausflüge im Helikopter. Auf einer gemeinsamen Ferienreise in ein Reservat in Neumexiko begegnen Sigmund und Lenina nicht nur einer Dorfgemeinschaft von Wilden, sprich natürliche Menschen, die dort in ihrem Stamm nach alten Bräuchen und Sitten leben, sondern sie machen auch Bekanntschaft mit Michel, dem Sohn des BUND, wie sich später herausstellt. Als der Brut- und Normdirektor einst mit einer Beta-Frau das Reservat besuchte und die Frau dort zurückblieb, gebar sie einen Sohn, wovon niemand Kenntnis hatte.


    Hier wechselt der Fokus der Geschichte. Von nun an ruht dieser auf Michel, denn Sigmund und Lenina wird die Erlaubnis erteilt, Michel und seine Mutter in die zivilisierte Welt mitzunehmen. Michel wird dort wie ein Affe im Zoo vorgeführt, wodurch Aussenseiter Sigmund eine Chance wittert, zu Ansehen und Anerkennung zu gelangen. Als Michels Mutter stirbt und ihr Tod in der Hospiz-Abteilung einer Gruppe von Kindern vorgeführt wird, rastet der Wilde aus. Er wird verhaftet und muss sich vor Mustafa Mannesmann, dem Weltaufsichtsrat, rechtfertigen. Das philosophische Gespräch zwischen den beiden ist ein zentrales Element des Buches; anhand dieses Gesprächs, so kommt es mir vor, will der Autor seine eigenen Bedenken an der weltlichen Entwicklung seiner Zeit durchblicken lassen.


    So reden die beiden über Gott und die schöne neue Welt. Michel, der sich in seinem Dorf durch die Lektüre der Bücher seiner Mutter, vorallem Shakespeare, zu einem Intellektuellen entwickelt hat, hinterfragt Sinn und Nutzen dieser scheinbar zivilisierten Welt, will wissen, worauf die neue Ordnung alles verzichtet, um Angepasstheit und Beständigkeit zu erreichen, die der Wilde vehement ablehnt, denn er fordert seine natürlichen Rechte als Mensch. Er will auf natürliche Weise altern können, sündigen, unglücklich, der Liebe würdig sein, Schmerzen empfinden. Setzt sich deshalb in den Norden Deutschlands ab (im Original vermutlich an die Küste Englands), zu einem Leuchtturm, wo er sich tagelang für seine Gefühle für Lenina selbst bestraft. Seine Gelüste, die Liebe zu einer Frau, die jedem gehört, verbietet er sich. Dass er sich nach einem eskalierenden Desaster erhängt, kann getrost vorweggenommen werden, denn es wird bereits im Vorwort des Übersetzers erwähnt.


    Schade finde ich, dass der Fokus in der zweiten Hälfte des Buches nur noch auf dem Wilden und seinem Integrationsversuch liegt und die anderen Figuren in den Hintergrund rücken. Wohl kann man sagen, dass deren Schicksal ja besiegelt ist und sich in der schönen neuen Welt nichts ändert. Dennoch fehlt mir dieser Rückbezug am Schluss. Mit dem Ausgang der Geschichte bin ich nicht ganz glücklich. 


    Huxleys Klassiker wurde vielfach durchleuchtet und bietet auch in den Schulen viel Arbeitsstoff. Ich könnte mir vorstellen, dass Huxleys Darstellung seiner neuen Welt und Normierung der Menschheit polarisiert. Ich könnte mir vorstellen, dass einigen diese Vorstellung von Gleichheit und Beständigkeit, diese Vorstellung eines funktionierenden Kollektivs auf Kosten des Einzelnen, wenn hier auch in Schreckensbildern inszeniert, nicht unsympathisch ist. Eine richtige Horrorvision der Zukunft sieht anders aus. Die Menschen werden bei Huxley nicht mit Gewalt unterdrückt. Doch wo ist letztlich der Unterschied? Streben heute nicht viele nach oberflächlichem Glück, ohne die Bereitschaft, über das Glück zu reflektieren?


    Ich verstehe den Roman weniger als dunkle, verstörende Zukunftsvision, mehr als Kritik am Bestehenden, als Gesellschaftssatire. Huxley nimmt die technische Entwicklung, die Möglichkeit des wissenschaftlich Machbaren auf Kosten des Menschseins massiv auf die Schippe. So manches lässt mich nachdenklich schmunzelnd zurück. Eine Dystopie ist eine meist in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart hindeuten und vor deren Folgen warnen. Von Huxleys Welt sind wir heute nicht mehr so weit entfernt.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/wackere-neue-welt 

  2. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783328110729)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.815)
    Aktuelle Rezension von: SilvisKopfkino

    "Effi Briest" ist ein Klassiker der deutschen Literatur, der die Geschichte der jungen und lebensfrohen Effi Briest erzählt. Die ersten Seiten des Buches haben mich sofort in den Bann gezogen, Effis jugendlicher Charme und ihre Unbeschwertheit haben mich fasziniert und mitgerissen.

    Mit fortschreitender Handlung empfand ich das Buch jedoch als langatmig, da sich Fontane Zeit nimmt, um die gesellschaftlichen Konventionen und die zwischenmenschlichen Beziehungen detailliert darzustellen. Diese Passagen waren zwar informativ, konnten aber auch etwas die Spannung des Buches bremsen.

    Jedoch fand ich gegen Ende des Buches wieder zurück zur Geschichte und wurde erneut von Fontanes Schreibstil und der Entwicklung der Charaktere in den Bann gezogen. Besonders die Tiefe der Figuren und ihre komplexen Beziehungen haben mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

    "Effi Briest" ist ein Buch, das in seiner Darstellung von gesellschaftlichen Normen, Moral und den Konsequenzen von jugendlichem Leichtsinn zum Nachdenken anregt. Es wirft Fragen auf über die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und über die Auswirkungen von unterdrückten Gefühlen und unerfüllter Liebe.

  3. Cover des Buches Generation X (ISBN: 9783351050603)
    Douglas Coupland

    Generation X

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die 1980er Jahre waren ein Jahrzehnt der Furcht. Und das hatte nicht nur mit Modern Talking zu tun. In den 80ern boomten Horrorfilme, es herrschte eine Endzeitstimmung und es entwickelten sich die Jugendkulturen der Popper, Punker und Yuppies. Es war die Zeit der Null-Bock- und No-Future-Generation. All dies gründete in der eliminatorischen Bedrohung der vollständigen nuklearen Vernichtung. USA und Sowjetunion hatten sich gegenseitig dermaßen hochgerüstet, dass das Atombombenarsenal ausreichte, die Welt mehrfach auszulöschen. Das Gefühl vieler Menschen war, dass es tatsächlich jederzeit soweit sein konnte. Kinder kannten den Sirenenklang für ABC-Alarm. Auf Schulgeländen befanden sich Atombunker.  Im Angesicht dieser wahnsinnigen Bedrohung entwickelte sich bei vielen Menschen, zumal bei Kindern und Jugendlichen, der Eindruck, dass es sich nicht lohnen würde, lange zu planen. Wofür auch, würde es doch bald im nuklearen Winter eh keine Rolle mehr spielen. Die nachfolgenden 90er Jahre werden heute im kollektiven Gedächtnis verklärt zu einer Zeit des Friedens und Frohsinns. Doch was bewirkten die 80er Jahre in der Psyche der Jugendlichen? Douglas Coupland hatte 1991 in seinem Roman Generation X ein Gesellschaftsbild entworfen, dass dermaßen präzise und weitsichtig war, dass seine Erzählung heute vollkommen zu Recht mit dem Kultstatus versehen wird. 2018 hat der Aufbau Verlag Generation X neu aufgelegt und mit einem Nachwort von Dietmar Dath versehen. Wie geil ist bitte schön das denn?

    Konsumterror

    Man kann die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen überhaupt nicht verstehen, wenn man sich nicht die vorhergehenden Generationen anschaut. Deren Lebensgefühl, deren Erfahrungen prägen die nachfolgenden Generationen. Deren Wünsche und Hoffnungen, deren Enttäuschungen und Ängste bedingen die Veränderungen oder Beharrungen aktueller Generationen. Der allgegenwärtige Konsum, der Hedonismus des Alles-Haben-Müssens, des ewigen Wachstums und des kurzsichtigen Raubbaus an Mensch und Umwelt lässt sich nur aus der zukunftslosen, zukunftsausblendenden Perspektive der Angstgetriebenen verstehen. Wenn es kein Morgen gibt, dann will man wenigstens heute bestens leben.

    „die kleinen, flüsternden, nuklearen Stimmen, die seit dem Kindergarten ununterbrochen in seinem Unterbewusstsein gesprochen hatten, waren verstummt.“

    Dass diese Einstellung erst recht zur Zerstörung des Morgens führt, ist eine Einsicht, die immer erst die nachfolgende Generation zu spüren bekommt. Was ist wenn die Welt morgen nicht im Atomkrieg untergeht? Dann brauchen die Menschen immer noch eine intakte Umwelt, Jobs, eine lebenswerte Welt. Doch die Ausbeutung von Mitmenschen und Natur haben dazu geführt, dass diese lebenswerte Welt so nicht mehr existiert. Zumindest nicht wenn alle immer so weiter machen wie bisher.

    Die Generation X war die nächste Generation, die erkennen sollte, dass Konsum nicht glücklich macht. Ganz im Gegenteil. Der Konsumterror vernichtet die Grundlage für eben diese lebenswerte Welt.

    „Warum sollen wir arbeiten? Nur um noch mehr Kram zu kaufen?“

    Couplands Protagonisten Andy, Dag und Claire verweigern sich den Idealen ihrer Eltern. Wozu Geld anhäufen? Wozu immer mehr konsumieren? Besitz macht offensichtlich nicht glücklich, sondern verlangt immer nur zu noch mehr Besitz. Und um besitzen zu können, muss man viel arbeiten. Die Lebenszeit wird also mit Arbeit vergeudet, nur um sich Dinge anzuschaffen, die in ihrer Konsequenz den Planeten und andere Menschen zerstören. Alles nur, um nicht über die Zukunft nachdenken zu müssen und sich von einer kurzfristigen Konsumbefriedigung in die nächste zu stürzen. Und zwischenzeitlich haben die vorhergehenden Generationen die wesentlichen Prozesse des Lebens aus den Augen verloren. Überschuldung, Überbevölkerung und Klimaerwärmung waren auch in den 90ern schon ein Thema. Nur hatte niemand Zeit sich darum zu kümmern. Man brauchte ja noch ein Haus und ein weiteres Auto. Urlaube mussten verdient werden. Urlaube, die man brauchte, weil man hart dafür gearbeitet hatte, sich selbige zu leisten.

    „Er verkörpert für mich all die Leute meiner Generation, die alles, was sie an Gutem in sich tragen, nur dazu benutzt haben, Geld zu machen“

    Generation X ist im Kern eine Episodenerzählung ohne echten Handlungsstrang. Die drei Freunde versuchen, so wenig wie möglich Lebenszeit mit Arbeit zu verschwenden. In ihrer freien Zeit sitzen sie beisammen, erzählen sich Geschichten und leben. Warum der ursprüngliche Untertitel bei der Neuauflage weggelassen wurde, erschließt sich mir nicht wirklich. Geschichten für eine immer schneller werdende Kultur, trifft immer noch zu. Mit Vollgas gegen die Wand möchte man ergänzen. Wen wundert es da, dass Fridays For Future solch eine Anziehungskraft generiert. Es ist die gleiche Angst vor Vernichtung der Welt, vor der Zerstörung der eigenen Zukunft und lebenswerten Welt. Bis jetzt hat es keine Jugendkultur geschafft, dem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Der Konsumterror ist mittlerweile zu absolut, um sich ihm entziehen zu können.

    „Mit 30 gestorben, mit 70 begraben“

    Coupland hat einen großartigen Roman geschrieben, der in kleinen Geschichten des Alltags, die Wünsche und Träume, die Ängste und Hoffnungen einer ganzen Generation, schon fast aller jungen Generationen beschreibt.

    Der Trend der 70er, 80er und 90er Jahre hat sich in den 2000ern nur fortgesetzt. Während in den 90ern der Spiegel noch vor dem globalen Turbokapitalismus warnte, ist heute der ausbeuterische Wachstum vermeintlich alternativlos. Generation X ist natürlich für die in den 70er Geborenen Pflichtlektüre. Aber auch für alle anderen ist es großartige Literatur und Zeitgeschichte. Mut macht es hingegen nicht unbedingt.

    Einzig die Übersetzung ist an einigen Stellen nicht immer gelungen und erinnert im Bereich der Jugendsprache oft an den heutigen Google Translator. Aber irgendwas zu meckern, ist ja immer. Diese Jugend.

  4. Cover des Buches Die Liebe in groben Zügen (ISBN: 9783627002695)
    Bodo Kirchhoff

    Die Liebe in groben Zügen

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Babscha

    Bernhard (schon 64) und Verena (noch 52) sind ein Ehepaar aus Frankfurt mit erwachsener Tochter und ausgestattet mit allen stereotypen Attributen der „gehobenen Mittelschicht“  wie schicker Wohnung, Ferienhaus am Gardasee, dickem Auto, weltläufigem Lebensstil, gleichgesinnten pseudointellektuellen Freunden usw.. Nach bald dreißigjähriger Beziehung hat man sich allerdings als Paar auseinandergelebt und funktioniert weitgehend nur noch in den Mustern langjähriger Eheroutine. Da bleibt natürlich eine Menge auf der Strecke, jeder macht letztlich frustriert nur noch sein eigenes Ding und auch die Hinwendung zu neuen Sexualpartnern auf beiden Seiten ist somit nicht überraschend. Die Dinge beginnen sukzessive außer Kontrolle zu geraten, als Verena sich auf eine amour fou mit dem Wintermieter ihres Hauses am See einlässt.   

    Hätte der Autor seinen Buchtitel wirklich konsequent umgesetzt, hätte maximal die Hälfte der Seiten ausgereicht, um das Kernthema des Romans, die Komplexität von Liebe in Beziehungen, abzuhandeln. Und das hätte dann sowohl Buch wie Leser besser getan und vor allem die Lesefreude der Zielgruppe mit Sicherheit aufrechterhalten. So aber gerät das Ganze leider zu einer überbordenden, zerfasernden, teils lebensfremden, weitgehend überflüssigen und damit anstrengenden Geschichte um vier Hauptprotagonisten, die dem Leser einen extremen Durchhaltewillen abverlangt und diesen dann nach weit über 600 mehr oder minder bedeutungsschwangeren Seiten noch nicht mal mit einem gelungenen Abschluss belohnt .

    Während Bernhard hier als typischer saturierter Mittsechziger auf dem Weg zum Alter skizziert wird, der sich mit seinen Hobbies und täglichen Routinen über Wasser hält und in der bestehenden Situation irgendwie einrichtet, läuft der Gefühlshaushalt seiner jüngeren Frau in ihrer ungesunden vollständigen Fixierung auf ihren neuen Liebhaber komplett und bis an die Grenze der Glaubhaftigkeit aus dem Ruder.  

    Bremswirkung bis hin zum Stillstand der Lesefreude löst leider aus, dass ein gefühltes Drittel des Buches sich parallel zur laufenden Handlung mit der historischen Gestalt des Franz von Assisi befasst, dessen in tiefsten Tiefen erzählte Lebens- und Liebesgeschichte zwar Vorbild für das Denken und Handeln von Verenas Geliebtem, letztlich aber für das eigentliche Buchthema völlig unerheblich ist. Gleiches gilt für die im Google-Maps-Stil vom Autor bis in kleinste Verästelungen dargelegte Beschreibung der Städte, Landschaften und Verbindungsrouten Norditaliens. Hier hätte massiv gestrafft werden sollen/können.

    Fairerweise ist anzumerken, dass die am Beispiel von Bernhard und Verena dargelegte Gesamtproblematik und Kompliziertheit einer langjährigen Ehe mit all ihren Höhen, Tiefen und Auswirkungen auf Denken und Fühlen der Beteiligten hier streckenweise geradezu brillant und ganz nah am wahren Leben ausgearbeitet ist. Damit werden die beiden Protagonisten in ihren ganzen verschachtelten Persönlichkeiten und Gedankenwelten sehr gut greifbar. Eine Aufrundung auf knappe drei Sterne für das Buch erscheint hierdurch vertretbar.

    Fazit: Kann man lesen, muss aber nicht.    

  5. Cover des Buches Nicht so schlimm (ISBN: 9783499245367)
    Nicolas Fargues

    Nicht so schlimm

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Er sitzt in einem kleinen italienischen Restaurant in Romanza und bekommt von einem Kellner eine Kart zugesteckt. Später wählt er die Nummer und eine Frauenstimme meldet sich. Der junge Franzose ist verwirrt, aber in seiner Ehe schon lange nicht mehr glücklich und so lässt er sich auf ein Treffen mit der Frau ein. Seine Frau und die Kinder scheinen so fern und vielleicht kann er wieder so etwas wie Glück spühren. Nicolas Fargues spricht uns Leser direkt an und so ist man uvermittelt Vertrauter und Freund zugleich und erfährt eine wunderschöne Liebesgeschichte über Nähe, Verlust und Veränderung.

  6. Cover des Buches Hilfe, ich bin Arzt (ISBN: 9783522502917)
    Antonia Rothe-Liermann

    Hilfe, ich bin Arzt

     (164)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenschloss2
    Eigentlich bin ich echt nicht mehr die Zielgruppe dieser Buchreihe und am Anfang war ich auch total skeptisch, zwar habe ich gerne Doctors Diary geguckt, aber ich fand die Hauptdarstellerin schon echt anstrengend und teilweise sogar nervig. Zu Beginn des Buches ging es mir mit Lena genauso. Sie erzählt aus der Ich-Perspektive was sie in den ersten Wochen im Krankenhaus erlebt und wie das Zusammenleben in der neuen WG in Berlin funktioniert. Mit der Zeit jedoch habe ich mich an sie gewöhnt, bin mit ihr und den anderen Figuren warm geworden und habe sie lieben gelernt. 
    Am Ende des Buches war ich schon sehr traurig, dass es bereits vorbei war und habe mir direkt die anderen vier besorgt, die ich nun schleunigst lesen werde! Mal sehen wie es mit Lena und den anderen so weitergeht!!! 
  7. Cover des Buches Opernball (ISBN: 9783104001203)
    Josef Haslinger

    Opernball

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Eigentlich ist das Buch berühmt und auch verfilmt. Ich kenne den Film leider auch nicht.

    Es fängt hervorragend an, dümpelt dann aber nur so vor sich hin. Mich hat das leider nicht überzeugt.

    Obwohl es wegen des Themas lesenswert ist.


  8. Cover des Buches Das Floriansprinzip (ISBN: 9783751721608)
    Rebecca Gablé

    Das Floriansprinzip

     (24)
    Aktuelle Rezension von: raeubertochter

    [12.07.2023]

    Drei Sterne schafft dieser Krimi nur mit Müh und Not und das eigentlich auch nur, weil ich Rebecca Gablé sonst so gerne mag. Ihr Antiheld Mark Malecki, der nach Jagdfieber nun in Das Floriansprinzip erneut die Hauptrolle spielen darf, weckt zu oft Widerwillen statt Sympathie in mir, sodass ich nicht richtig mit ihm mitfiebern konnte oder wollte.

    Der Fall an sich ist dennoch spannend, vor allem hinsichtlich der gesellschaftskritischen Sicht auf das Thema Müllentsorgung. Angefeuert wird das ganze mit genug Mord/Totschlag, Bestechungen und Entführungen, dass es auch hier eigentlich an nichts mangelt.

    Insgesamt kann ich den Krimi dennoch allein wegen des nur selten sympathischen Hauptcharakters nicht weiterempfehlen. Dann lieber eins der vielen anderen starken Bücher von Gablé!

  9. Cover des Buches Die Schulter des Riesen (ISBN: 9783744893435)
    Raffael Rauhenberg

    Die Schulter des Riesen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: dicketilla
    Gregor Bach, Silberschmied,34 Jahre.

    Eine einzige Unbeherrschtheit gab den Auslöser, der nichts mehr mit seinem unbeschwerten, sorglosen Leben gemein hatte. Doch wenig später musste er dieses Vorgehen teuer bezahlen - und jetzt durchlebte er das Leben derjenigen, die er doch einst so verachtete.

    "Sein altes Leben... Damals hatte er für seinen Wohlstand gearbeitet, nun arbeitete er an seiner Armut." (S.139)

    Es ist schon verstörend, wie schnell ein Mensch in eine ausweglose Situation, teilweise unverschuldet, gelangen kann. Wie das Labyrinth der behördlichen Unbegreiflichkeiten, ein Entkommen unmöglich machen. Sicher hat Gregor in manchen Momenten falsch gehandelt, aber wie sollte man ihm einen Vorwurf machen, in dieser surrealen Welt.
    Der Leser begibt sich mit ihm auf den Weg nach einem warmen Schlafplatz, landet in der Gruft, die ihren Namen zurecht trägt. Bettelt um einige Münzen, um sich sein Schließfach und einen Bissen leisten zu können. Sieht die verachtenden Blicke, die Scham, wie er sich vor seinen Kindern verbirgt.
    Aber dennoch verlor Gregor nicht seinen Blick für das Böse, den Dealern, die den Verfall von Menschen in Kauf nahmen, die Perversen, die sich an Jugendlichen, Kindern vergingen.
    So sieht er ein Ziel, dem jungen Ricky beizustehen, ihm einen Ausweg zu zeigen.

    Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt in Deutschland, wird als eine Geschichte der Gegenwart geschildert.Und diese Gegenwart lauert bereits vor unseren Türen, ist in unseren Städten präsent. Mich hat diese Geschichte sehr erschüttert, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, in der die Kluften mehr und mehr auseinander driften.
    Raffael Rauhenberg baut seine Gesellschaftskritik geschickt in die Handlung ein. Seine Wortwahl präzise, mit einer Genauigkeit, die Bilder entstehen läßt, die man eigentlich nicht sehen mag, Gerüche denen man entfliehen möchte. Menschen formt, die selbst in ihrer abgrundtiefen Verachtung, dennoch ein wichtiger Teil der Handlung werden. Selbst in dieser Trostlosigkeit etwas wie Sorge, Freundschaft erblühen läßt. Er fordert den Leser auf sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, hinzusehen, was da so schief läuft. Eine Hand, die sich uns entgegenstreckt, oftmals keine andere Wahl hat, geschweige bekommt.
    Die Aroganz derer, die sich  im Schoße des Wohlstands befinden, sich dessen ganzen Ausmasses des Elends nicht bewusst sind, ihre Verachtung nach außen tragen.

    Ich kann dieses Buch nur jedem Leser empfehlen, sich dem Umstand seines eigenen Lebens bewusst zu sein. In einer Welt, in der Konsum immer mehr im Vordergrund zu stehen scheint, Altersarmut droht, Mieten unerschwinglich werden, man sich nie um seiner Sicherheit sicher sein kann, seine Werte zu überdenken, Menschlichkeit zu bewahren, auch denen gegenüber, die schon ganz unten angekommen zu scheinen.

    Es ist nur ein Buch, ein Buch mit einer Geschichte, aber die dennoch weiß den Leser zu erreichen, ihn nie in solch eine Situation gelangen läßt. Im wahren Leben ein Netzt gespannt wird, dass uns davor bewahren möge.

  10. Cover des Buches Aldous Huxley 'Brave New World - Schöne neue Welt' (ISBN: 9783129281147)
    Kathleen Ellenrieder

    Aldous Huxley 'Brave New World - Schöne neue Welt'

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wie sieht wohl die Welt in 500 Jahren aus? In Aldous Huxleys Roman "Brave New World" (Schöne neue Welt) wird genau dieses Szenario entworfen. Die Menschen leben in einem großen Staat, der von zehn Personen geleitet wird. Die Gesellschaft ist in Kasten eingeteilt, die genau vorgeben, wie wer zu leben hat. Die Einteilung in diese Kasten erfolgt schon vor der Geburt, welche künstlich herbeigeführt wird - Worte wie Eltern, Mutter und Vater sind Schimpfwörter. Bernard Marx und Lenina Crowne, zwei Mitglieder dieser Welt fahren in ein Reservat, in dem die Menschen, Indianer, noch so leben wie zuvor. Von dort bringen sie John und seine Mutter mit, die ihre Wurzeln in der neuen Welt haben. Zu Beginn liest sich dieses Buch etwas zäh, da in den ersten zwei Kapiteln detailliert der Prozess des Klonens beschrieben wird. Nachdem der Leser jedoch näher in Brave New World eingeführt wurde und die Charaktere kennengelernt hat. nimmt die Handlung Tempo auf. Besonders faszinierend für mich ist die Tatsache, dass Aldous Huxley diesen Roman bereits 1932 verfasst hat. Wenn man ihn jedoch liest, hat man das Gefühl, einen akuellen Roman zu lesen. Auch die Sprache ist leicht verständlich und wirkt eher wie aus unserer Zeit. Da ich jedoch den Roman nur auf Englisch gelesen habe, bezieht sich diese Anmerkung nur auf die englische Version. Alles in allem kann ich dieses Buch empfehlen.
  11. Cover des Buches Windows on the world (ISBN: 9783548262413)
    Frédéric Beigbeder

    Windows on the world

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch war das erste von einem bedeutenderen Autor, das nach 9/11 erschienen ist und die Terroranschläge thematisiert (2003 genaugenommen): Ein Immobilienmakler nimmt seine beiden Söhne mit in das Restaurant unter dem Dach des Nordtrums des World Trade Centers, als kurz danach die Hölle ausbricht und Rettung unmöglich ist. Beigbeder erspart keine grausigen Details, er selbst sagt, man kann sich nur vorstellen, was wirklich an diesem Morgen in dem Hochhaus passierte.
  12. Cover des Buches Taetern auf der Spur (ISBN: B0000E90FB)
    Frank Arnau

    Taetern auf der Spur

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Die Toten vom See (Schleswig-Holstein-Krimis 3) (ISBN: B07K6YJKPD)
    Fiona Limar

    Die Toten vom See (Schleswig-Holstein-Krimis 3)

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Jeanette_Lube

    Dieses Buch erschien 2018. 

    Es sollte ein schöner Tag für die jungen Leute am See werden. Dieser endet allerdings in einer Katastrophe. Zwei der Jugendlichen sind am nächsten Morgen tot. Von einer dritten fehlt zunächst jede Spur. Doch dann wird sie gefunden und kann sich nur bruchstückhaft erinnern. Sie wurde offenbar von Tätern entführt, deren abartige Fantasien um den Tod kreisen und die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Jedoch führen alle Spuren ins Nichts. Und dann verschwindet noch ein Mädchen… 

    Das Cover ist sehr düster. Es zeigt einen See und allein der Titel verheißt nichts Gutes. Vor einiger Zeit habe ich bereits Bücher aus der Feder der Autorin Fiona Limar gelesen und nach dem Lesen dieses Thrillers ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich ihren Schreibstil liebe. Nachdem ich dieses Buch begonnen habe, wurde ich so sehr in den Bann des Geschehens gezogen, dass es mir kaum gelang, es wieder aus den Händen zu legen. Es gibt 74 Kapitel, die ziemlich kurz gehalten sind. Und so raste ich von einem Kapitel zum nächsten und habe dieses Buch nahezu verschlungen. Die Handlung ist so rasant und der Spannungsbogen so gut aufgebaut, dass er immer weiter ansteigt und sich bis ins Unermessliche steigert. Ich finde es ziemlich schlimm, zu erleben, wie die Leichen am Morgen aufgefunden wurden. Da hatte ich schon absolute Gänsehautmomente voller Nervenkitzel. Umso schauriger wurde es dann für mich, als auch noch eine dritte Person an einem unglaublichen Ort gefunden wurde. Zum Glück hat sie überlebt, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Was ist hier los? Ich hatte überhaupt keine Ahnung, ermittelte und rätselte mit Jan und Sarah und deren Team pausenlos mit. Holger ist krank und da kommt Menk als neuer Vorgesetzter ins Spiel und leitet sehr zum Leidwesen der Kollegen die Ermittlungen. Die Polizei hat so viel zu tun und es passieren unwahrscheinlich schreckliche und seltsame Dinge, dass man es gar nicht glauben kann. Sind das alles Zufälle oder treibt da jemand sein perfides Spiel? Als dann auch noch ein Mädchen verschwindet, nimmt die Handlung gewaltig an Fahrt auf. Ich habe so gezittert, gehofft und gebangt. So, mehr verrate ich allerdings nicht. Ich hatte wahnsinnig spannende, aufregende, fesselnde und packende Lesemomente, in denen mein Herz bis zum Halse schlug. Ich wollte unbedingt erfahren, wie die Geschichte endet und war am Ende dann auch etwas traurig, dass das Buch schon zu Ende ist, aber irgendwie auch erleichtert. Mich hat das alles ziemlich mitgenommen und ich war auch ziemlich sprachlos, bin es noch! Die Autorin Fiona Limar hat eine Art zu schreiben, dass ich sofort von der Geschichte gefesselt war. Sie hat geschickt falsche Fährten ausgelegt und mich komplett in die Irre geleitet, denn es kam ein Ende, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Was für ein toller Thriller. Er fängt ganz leise an und steigert sich immer mehr bis es dann zu einem bemerkenswerten Ende kommt! Grandios gelöst! Mich hat die Autorin Fiona Limar voll zum Nachdenken gebracht, denn die Beweggründe des Täters sind so, tja wie soll ich es sagen, besser ich sage gar nichts, sonst verrate ich noch etwas! Lest einfach selbst! Mich hat Fiona Limar begeistert, fasziniert und komplett überzeugt. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter, das auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights dieses Jahres gehört, einfach super!!!    

  14. Cover des Buches Krematorium (ISBN: 9783888979064)
    Rafael Chirbes

    Krematorium

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    Aktuelle Rezension von: Boris
    "Heute weiß ich, der beste Architekt der Welt ist derjenige,der die beste Relation zwischen Komfort und Konto des Kunden herstellt." Dies ist eine dieser Ansichten von Rubén Bertomeo an der sich die anderen Stimmen des Romans abarbeiten. Dieser Satz ist natürlich so falsch, wie er auch richtig ist und das ist das wunderbare am Buch von Rafael Chirbes. Er schafft es jeder der gut ein halbes Dutzend Sprechern eine eigene Wahrheit, eine eigene Würde zu schenken. Dem reich gewordenen Spekulanten genauso wie dem Schriftsteller der nicht mehr schreibt, nur noch trinkt, dem ebenso trinkenden Kriminellen und den Frauen im Buch, der Tochter von Rubén und seiner jungen, sehr jungen Ehefrau. Es geht um die alte, immer junge Frage: Wie soll man leben. Natürlich ohne Antwort, oder besser mit vielen, sich widersprechenden Antworten. Ein sehr gutes, ein todtrauriges Buch.
  15. Cover des Buches Fordern statt Verwöhnen (ISBN: 9783492209496)
    Felix von Cube

    Fordern statt Verwöhnen

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    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Die Erlebnisgesellschaft (ISBN: 9783593378886)
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