Bücher mit dem Tag "wolfskind"
16 Bücher
- Jonathan Lethem
Der wilde Detektiv
(9)Aktuelle Rezension von: Ana80Klappentext:
Als die arbeitslose Phoebe Siegler erfährt, dass die Tochter ihrer besten Freundin vermisst wird, bricht sie von Brooklyn aus auf, um in der kalifornischen Provinz nach dem Teenager zu suchen. Im dunklen Herzen der Wüste trifft sie auf Aussteiger, die jenseits von Recht und Gesetz in Stammesgruppen leben. Der Einzige, der ihr Zugang zu diesen ehemaligen Hippie-Kommunen verschaffen kann ist Charles Heist - genannt "der wilde Detektiv"
Klang für mich spannend und interessant anders, aber...:
Die schräge und manchmal herausfordernde Schreibweise gefielen mir noch ganz gut. Das Buch lässt sich leicht weg lesen. Die Idee fand ich prinzipiell auch ansprechend. Die Umsetzung allerdings konnte mich nicht fesseln.
Die wirre Protagonistin Phoebe, eine Frau auf dem Selbstfindungstrip und der wilde, total in sich ruhende Detektiv, von dessen Wildheit und unkonventioneller Arbeitsweise ich irgendwie nichts mitbekommen habe, weil es nicht wirklich beschrieben wird, blieben mir beide viel zu oberflächlich und fremd. Der Blick auf das Aussteigerleben in der kalifornischen Wüste war mir doch etwas zu abgedreht und unglaubwürdig. Die Vermisstensuche ließ bei mir einen Spannungsbogen vermissen, da die Suche nach der Vermissten eher so nebenbei lief und es keine Detektivarbeit oder irgendwelche Hinweise gegeben hat, die mich hätten mitgrübeln lassen.
Ein wilder Genremix aus Abenteuerroman, New-Age-Story, Liebesgeschichte und Krimi der vielleicht das Problem ist. Denn keinem Genre wird dieses Buch wirklich gerecht, da jeder Bereich für mich zu oberflächlich behandelt wird. Schade.
- Jean-Christophe Grangé
Im Wald der stummen Schreie
(84)Aktuelle Rezension von: AuroraMDie Story ist gut, aber es war nicht ganz meins.
- Rudyard Kipling
Das Dschungelbuch
(220)Aktuelle Rezension von: herr_hyggeWie schon bei Peter Pan und Die Schöne und das Biest wurde auch Das Dschungelbuch mit viel liebe zum Detail gestaltet und warten mit farbenfrohen und verspielten Illustrationen und Extras auf. ☺️
Ich habe mich sehr darauf gefreut diesen Klassiker zu lesen, da ich ihn auch noch nicht kannte, allerdings muss ich zugeben, dass die Geschichten nicht so ganz mein Fall waren. Die drei Storys rund um Mowgli und seine Freunde waren ganz annehmbar. Die Geschichte von der weißen Robbe und die vom Mungo Rikki-tikki-tavi haben mir sogar ganz gut gefallen. Aber die beiden letzten haben mich überhaupt nicht angesprochen und waren recht zäh zu lesen. 😒
Mein Fazit: Super schöne Ausgabe eines wahren Klassikers. Aber von den Geschichten her, hatte ich mir einfach etwas anderes vorgestellt. - Rudyard Kipling
Das Dschungelbuch
(17)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Zu aller erst war ich überrascht, dass das Dschungelbuch nicht nur Moglis Geschichte ist, sondern noch drei weitere kürzere Geschichten beinhaltet.
Ich muss gestehen, dass ich kein großer Fan des Filmes bin und das Hörbuch, zumindest Moglis Geschichte fand ich sogar noch schlimmer. Ich fand den Jungen einfach nur schrecklich.
Hingegen die drei anderen Geschichten fand ich sehr unterhaltsam und das hat mich positiv überrascht. Deswegen habe ich dem Hörbuch auch ein Stern mehr gegeben, denn Moglis Geschichte hätte ich nur gnädige 2 Sterne gegeben.
- Lisa Gardner
Die Frucht des Bösen
(62)Aktuelle Rezension von: eskimo81In Boston ereignet sich eine Familientragödie. Ein Vater löscht die ganze Familie aus. Ein Tag später, wiederholt sich das ganze. Zufall?
Ein weiterer spannender Fall. D.D. Warren ermittelt wieder und zeigt eine sehr private Seite.
Die Thematik, die Lisa Gardner gewählt hat, hinterlässt Sprachlosigkeit, vor allem auch nach dem Schlusswort... Ein sehr aktuelles und ernstes Thema, gut verpackt in einem genial durchdachten Thriller. Die Nacht wird zum Tag, die verrinnende Zeit, unspürbar... Es existiert nur noch das Buch und das Grauen.
Fazit: Ein genial, fesselnder und süchtig machender Thriller. Lesen! - Kristin Hannah
Das Mädchen mit dem Schmetterling
(74)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinNachdem Julia ihre gute Reputation als Kinderpsychologin und ihr Selbstvertrauen nach einem medienwirksamen, tragischen Unglück verloren hat, kehrt sie zurück von Los Angeles in ihre Heimat nach Rain Valley, wo ihre ältere Schwester Ellie als Polizeichefin arbeitet. Diese beschäftigt sich gerade mit dem Fall eines aufgefundenen Mädchens, das ungefähr sechs Jahre alt ist und die letzten Jahre offenbar im Wald gelebt hat. Sie spricht nicht und verhält sich autistisch. Während Ellie versucht die Eltern des Mädchens ausfindig zu machen, nimmt sich Julia dem Mädchen als Kinderpsychologin an und übernimmt sogar die Fürsorge für das traumatisierte Kind. Dabei muss sie erneut mit den Schlagzeilen in den Medien zurechtkommen, die an ihrer Kompetenz zweifeln je länger das "Wolfsmädchen" nicht spricht.
Doch nicht nur das Mädchen scheint Schreckliches durchgemacht zu haben, auch die Erwachsenen haben mit ihren Dämonen zu kämpfen, sehnen sich nach Anerkennung und Liebe.
Das Buch ist erstmalig unter dem Titel "Wohin das Herz uns trägt" erschienen und wurde bereits für das deutsche Fernsehen verfilmt.
Es ist eine berührende Geschichte über ein verstörtes und schwer traumatisiertes Mädchen, dem eine gesellschaftliches Leben fremd ist und für das zwei Frauen unermüdlich kämpfen, um es zurück in die Welt zu holen. Dabei wird nicht nur dem Mädchen geholfen auch die beiden Schwestern heilen ihre Verletzungen. Die Kinderpsychologin Dr. Julia Bates findet zu ihrer alten Stärke zurück und beginnt wieder an sich und ihr Talent zu glauben. Die einsame Ellie blüht in der Gesellschaft ihrer Schwester und des kleinen Mädchens spürbar auf, legt ihre Verdrossenheit ab und merkt, dass die Liebe gar nicht so weit weg ist. Auch Julia, die bisher wenig Glück mit Männern hatte, beginnt sich zu öffnen und zu vertrauen - genauso wie der Arzt Dr. Max Cerrasin, der verschlossen ein Geheimnis um sein Privatleben macht.
Liebe und Emotionen spielen in dem Roman eine zentrale Rolle. Die Geschichte ist empathisch geschrieben und die Figuren authentisch dargestellt, so dass es leicht fällt, sich in die Hauptcharaktere hineinzuversetzen und ihren Schmerz, aber auch ihre Hoffnungen und Glücksmomente nachzuempfinden. Durch wechselnde Perspektive erhält mein Einblicke in Ellie und Julia, aber vereinzelt auch in Max und das Mädchen.
Der Roman ist zu Beginn etwas schwerfällig, bevor die Entwicklung der Beziehungen eindrücklich dargestellt wird und das Buch im letzten Viertel im Kampf um das Mädchen, das vor allem Julia ans Herz gewachsen ist und die Frage, wie sie überhaupt in die Situation geraten ist, mehr Spannung entfaltet.
Es ist eine gefühlvolle Geschichte über gebrochene Herzen, die heilen, über Liebe und Zuneigung, über Geschwisterliebe und das Zusammenwachsen zu einer Familie, die nicht nur über die Gene definiert wird. Was Liebe und der Glaube an sich selbst bewirken können, wird anschaulich bewiesen. Etwas fragwürdig ist allerdings die Entwicklung von Arzt-Patienten-Verhältnis zu einer Mutter-Kind-Beziehung.
- Ingeborg Jacobs
Wolfskind: Die unglaubliche Lebensgeschichte des ostpreußischen Mädchens Liesabeth Otto
(18)Aktuelle Rezension von: Petra54Untertitel: Die unglaubliche Lebensgeschichte des ostpreußischen Mädchens Liesabeth Otto. Diese leider wahre Geschichte ging mir sehr nahe. Ein erst siebenjähriges Mädchen zieht nach dem Krieg bettelnd durch Litauen, nachdem es seine Familie verloren hat. Doch weil es ein deutsches Kind ist, hilft man ihr nur mit etwas zu essen und einer Übernachtung im Stallmist. Mit Sechzehn wird sie beim Stehlen erwischt, verurteilt und zuerst in ein Kindergulag und später in eines für Erwachsene gesteckt, wo sie acht Jahre verbringt.
Derartige wirkliche Erlebnisse sollten zur Pflichtliteratur in den Schulen gehören, damit die Menschen erfahren, wie schlimm das Leben ohne eigenes Verschulden sein kann.
Nur aus diesem Grund akzeptiere ich die eigennützigen Befragungen der Journalisten. Immerhin hat die Autorin später Frau Otto tatsächlich geholfen.
- Kristin Hannah
Wohin das Herz uns trägt
(30)Aktuelle Rezension von: engineerwifeKristin Hannahs Bücher sind eigentlich immer ein Garant für gefühlvolle und interessante Lektüre. Auch dieses Buch macht hier keine Ausnahme. Die Geschichte dreht sich natürlich vorrangig um das „Wolfskind“, das die Kinderpsychologin Julia nach einiger Zeit liebevoll Alice nennt. Alice selbst, die, als man sie findet, nicht sprechen kann und sich durch Laute verständigt, die den Geräuschen von Waldtieren nicht unähnlich sind, bezeichnet sich in ihren eigenen Gedanken stets nur als MÄDCHEN und scheint in panischer Angst zu leben. Sie trägt viele Spuren an Körper und Seele, die auf ein jahrelanges Martyrium schließen lassen.
Doch es geht um so viel mehr als Alice. Auch die beiden Schwestern Julia und Ellie haben so einiges aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und nach und nach entwirren sie Gegenwart und Vergangenheit und lassen Negatives im Straßengraben des Lebens zurück.
Zugegeben, das Buch hatte meiner Meinung nach im Mittelteil einige Längen, bei denen ich schon dachte, nun kommt aber mal in die Pötte. Aber dann fängt sich die Geschichte wieder, nimmt an Spannung auf und ließ mich als Leserin schlussendlich mit einem zufriedenem, etwas gerührtem Gefühl zurück. Prädikat: sehr lesenswert.
Was mich jedoch unheimlich stört ist, dass das Buch unter einem neuen Titel: „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ im Oktober 2018 neu aufgelegt wurde. Das finde ich immer sehr irreführend wobei ich gestehen muss, dass ich den Originaltitel auch recht kitschig finde … - T. C. Boyle
Das wilde Kind
(12)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Eine Legende entstand; sie dampfte und köchelte im Herbst des Jahres 1797, des fünften der neuen Republik, und bis ins Frühjahr des darauffolgenden Jahres in jedem Topf des Distrikts. Der Terror war vorüber, der König war tot, und das Leben kehrte - insbesondere in der Provinz - zur Normalität zurück. Die Menschen brauchten ein Geheimnis in ihrem Leben, den Glauben an etwas Unerklärliches, Wunderbares, und viele von ihnen - Pilzsammler und Trüffelsucher, Eichhörnchenjäger und Bauern, gebeugt unter der Last von Reisigbündeln oder Körben voller Zwiebeln und Rüben - hielten im Wald die Augen offen, doch erst im nächsten Frühjahr wurde der Junge erneut gesehen, [...], und diesmal verfolgten sie ihn. Sie jagten ihn, ohne nachzudenken, ohne einen Grund, sie jagten ihn, weil er vor ihnen davonrannte.‘ (Track 2)
Im Jahre 1797 wurde das 'wilde Kind' erstmals in Südfrankreich gesichtet. Mehrmals wurde der nackte Junge, der sich mehr wie ein Tier und weniger wie ein Mensch verhält, gefangen genommen, mehrmals konnte er fliehen.
1800 beginnt schließlich die Odyssee des Jungen, der später als Viktor von Aveyron in die Geschichte eingehen wird. Er wird von mehreren Personen in Pflege genommen, jedoch bald wieder weitergereicht.
Schließlich gelangt er in die Obhut des jungen Arztes Itard, der der Erste zu sein scheint, der versucht, sich in den Jungen hinein zu versetzen, der verstehen will, was dieser fühlt, wie er die Welt erlebt, wieso er reagiert oder auf vieles nicht reagiert.
Ich liebe die Bücher von T.C. Boyle, interessiere mich für Geschichten wie die von Kaspar Hauser und habe 'Das wilde Kind’ schon vor vielen Jahren gelesen. Nun habe ich mir die ungekürzte Lesung von Boris Aljinović angehört, die mich - genau wie das Buch vor vielen Jahren - sehr gefangen genommen und begeistert hat.
Auf wenigen Seiten bzw. in wenigen Hörminuten gelingt es Boyle, die Zeit des endenden 18. Jahrhunderts und beginnenden 19. Jahrhunderts auferstehen zu lassen. Er beschreibt eindringlich und glaubwürdig das Misstrauen gegenüber Fremden, das oft unmenschliche, wenig am Individuum interessierte wissenschaftliche Interesse, die abergläubischen Überzeugungen sowie die Grundannahmen der Philosophie Lockes und Rousseaus.
'Das wilde Kind' liest und hört sich schnell und unterhaltsam, überzeugt dabei durch Tiefe und Faktenreichtum.
Mich hat die Geschichte auch nach so vielen Jahren nochmals begeistert, und ich empfinde sie als perfekten Einstieg in Boyles Werk, wenn man erst einmal einen kurzen Band in die Hand nehmen möchte. - Sophie R. Nikolay
König der Vampire - Wolfskind
(31)Aktuelle Rezension von: Reika-chanInhalt Vampire und Werwölfe einmal ganz anders. Elisabeth, gerade zwanzig Jahre als, wacht nachts unter Schmerzen auf. Sie trifft auf Vincent, der ihr eröffnet, gar nicht diejenige zu sein, für die sie sich immer gehalten hat. Eli ist eine Vampirin, die in der Welt der Menschen verloren ging. Zudem soll sie diejenige sein, die den Frieden zwischen Vampiren und Werwölfen bringt. Beide Arten existieren unerkannt neben den Menschen und stehen sich seit Jahrhunderten verfeindet gegenüber. Der Friedensvertrag wird geschlossen und eine Liebe zwischen den Arten entwickelt sich – bis hin zur Geburt einer neuen Art. Liebe und Leidenschaft hält Einzug im Haus des Vampirkönigs. Inmitten der ganzen Aufregung legt einer der Beteiligen ein Outing hin – ein Vampir, der schwul ist! Und mittendrin taucht auch noch der Elfenprinz auf, der den Vampiren und Werwölfen den Krieg erklärt… Mittlerweile habe ich das Buch ein zweites Mal gelesen und es ist mir wie beim ersten lesen und dem zweiten Band ergangen. Ich wurde gefesselt von den Geschehnissen und wollte das Bucht gar nicht mehr weglegen. Man muss einfach weiterlesen, denn zu erfahren was mit der lieben Eli los ist, ist das erste was man unbedingt wissen möchte. In ihrem plötzlichen neuen Leben muss man sich zu Recht finden und dann soll sie auch noch Königin werden? So viele neue Dinge gibt es für sie zu begreifen und wieso wirkt Vincent so anziehend auf sie? Eine Liebe die vorher nie da war, doch scheinbar scheint den beiden das schnell egal zu sein, wenn es um den Schicksalspartner geht. Wie beim ersten lesen war ich von den beiden einfach gerührt, Vinc und Eli sind einfach für einander geschaffen. Wie man später feststellt hat Eli eine Begabung, sie ist eine Heilerin und kann den Werwölfen helfen einen Gendefekt zu bekämpfen. Julietta ist für Elis Hilfe unendlich dankbar, anders würden die Werwölfe wohl bald verschwunden sein. Doch nicht nur Eli hat eine Begabung. Cosimo kann Wärme und Geborgenheit spenden, Vinc mit der Kraft seiner Gedanken Dinge oder auch Menschen bewegen, Etienne hat Zukunftsvisionen. Kai stellt sich später als Viaer heraus. Mit dem Friedensvertrag zwischen Vampiren und Werwölfen schmeißt auch Nathan alle Vernunft über Board. Eine Liebe zwischen Vampir und Werwolf war noch nie da, doch was sollte förderlicher für den geschlossenen Frieden sein als ein gemischtes Paar, womit wohl keiner gerechnet hat zu Beginn ihrer Beziehung das Anna, Juliettas engste Vertraute, gleich im Doppelpack schwanger wird. Auch Nathan scheint es aus den Socken zu hauen und mit einem Mal wird der Macho zum liebenden Vater. Seine Charakterveränderung habe ich mit einem Lächeln betrachtet, zeigt es so schön wie die wahre Liebe einen Menschen bzw. einen Vampir ändern kann. Doch der nächste Schock ist nicht weit entfernt. Als Cosimo den, von einem Eisfieber infizierten Werwolf, gebissenen Kai in König Vincents Haus bringt, ahnt keiner was da alles auf sie zu kommt. Durch Elis Blut kann Kai geheilt werden und dieser weckt Gefühle in Cosimo die er so lange vor seinen Freunden versteckt hat. Dann das ungeplante Outing vor Vincent – Cosimo ist Schwul und Kai ebenfalls sein Schicksal. Ich liebe ja Gay-Romance und die beiden haben es mir einfach angetan und wurden zu meinen absoluten Lieblingen. Zumal wirklich schon ungewöhnliche Paare vorhanden sind und es das Gesamtbild, der verschiedenen Paare nur noch abrundet. Unruhe kommt auf als Etienne seinen Tod sieht, doch das dieses Schicksal eine andere Bedeutung hat, ahnt er erst gar nicht. Erst als Eli versehentlich einem verletzten Menschen ihr Blut gibt um sie zu heilen kommt nach und nach die Erkenntnis. Als Paulina, mehr oder weniger freiwillig gewandelt wird, stellt sie sich als Etiennes Schicksalspartnerin heraus und somit als eigentlicher Grund für Etiennes Vision. Das die zierliche Paulina auch anders kann, glaubt Etienne nicht und obwohl er sie anfangs vor sich schützen will, verfällt er ihr bald gänzlich. Doch zwischen der Liebe und Leidenschaft, tauchen auf einmal die Elfen auf und wollen den Vampiren und Werwölfen den Krieg erklären. Wie sich herausstellt ist der Elfenprinz wohl nicht mehr ganz bei Sinnen und wird bald von seiner eigenen Tochter abgelöst, welche sich dem Friedensvertrag zwischen den Arten anschließen will um ein friedliches Miteinander zu sichern. Nun könnte man meinen Dorian würde mit seinem Auto und Singleleben ziemlich einsam dastehen, doch wieso bleibt er seit neustem immer Stundenlang weg? Auch Vincent wundert sich über die neuerdings dauernde Abwesenheit seitens Dorian. Doch was es damit auf sich hat erfahren die Leser erst im zweiten Band der Trilogie. Fazit: Von Spannung bis hin zu Liebe und Leidenschaft ist alles vorhanden. Es ist genügend Abwechslung dabei und man fiebert einfach mit wie Eli von heute auf morgen aus ihrem gewohnten Lebensalltag geholt wird. Von den Charakteren hat jeder seien ganz eigenen Eigenschaften und es ist eigentlich für jeden Geschmack etwas vorhanden. Wobei ich dabei bleibe: Cosimo und Kai sind meine Lieblinge. Die Reihe: König der Vampire Band 1 - Wolfskind Band 2 - Böses Blut Band 3 - Hexentanz - Sonya Winterberg
Wir sind die Wolfskinder
(10)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAls Mama von 2 Töchtern ( 12 und 4 Jahre alt) war es teilweise fast unmöglich, diese Geschichten weiter zu lesen. Wie war es möglich diesen Teil unserer (deutschen) Geschichte einfach zu vergessen oder man kann fast schon sagen, zu ignorieren? Diese tragischen Lebensgeschichten gehören in den Schulunterricht zum Thema 2. Weltkrieg.
Ich bin auf dieses Buch gestoßen, da ich mich im Moment brennend für Ostpreußen und Hinterpommern interessiere. Der Heimat meiner Großeltern. Leider gibt es über Hinterpommern viel weniger Geschichten und Bücher.
Die Autorin erzählt in ihrem Buch die Geschichte mehrerer mittlerweile erwachsenen (gealterten) Wolfskinder. Den Namen haben diese Kinder sich selbst gegeben. Und ich finde, dieser Name passt genau. Denn nichts anderes waren diese Kinder!
In den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges, aber auch in den 1-2 Jahren danach wurde Ostpreußen von deutschen Einwohnern "gesäubert". Nichts sollte mehr an Deutschland erinnern. Und so sind allein in Ostpreußen schätzungsweise 1,2 Mio Menschen auf der Flucht gewesen. Und wer nicht flüchten konnte oder wollte, der wurde in den Nachkriegsjahren ausgewiesen.
Auf der Flucht kommt es immer wieder vor, dass die Mutter nicht alle ihrer 5 oder mehr Kinder im Auge behällt und eines oder mehrerer ihrer Kinder dadurch verloren gehen. Oftmals müssen die Kinder aber auch mit ansehen, wie die rote Armee die Eltern erschießt. Die Kinder werden danach, wenn sie nicht auch erschossen werden, einfach ihrem Schicksal überlassen! Unglaublich. Oft ist es auch so, dass die Kinder noch lange mit ihrer Mutter auf der Flucht sind, aber die große Hungersnot die Mutter und auch viele Geschwister sterben lässt. Dann sind die Kinder allein.
Durch irgendeinen Umstand entsteht das Gerücht, in Litauen gebe es zu essen und Unterkünfte. Und so rotten sich immer mehrere Wolfskinder zusammen um, zumeist beim damaligen Tilsit (Memelland) über die Grenze ins benachbarte Litauen zu gelangen. Und tatsächlich wird den meißten Kindern hier geholfen. Nach tage-, wochen- und meißt jahrelangen Streifzügen kommen die meißten auf Bauernhöfen unter. Auch wenn sie dort wie Angestellte behandelt werden und oftmals nicht zur Schule gehen können oder dürfen, sind die Bauernfamilien ein Ersatz für die eigene verlorene Familie.
Leider gelingt es den meißten "Wolfsindern" nicht nach Deutschland zu kommen.
Wie ich in dem Buch erfahren musste, war es der Regierung Kohl nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht wichtig "unseren" deutschen Mitbürgern zu helfen. Die "Wolfskinder" hat man im Stich gelassen und so fristen sie ein Dasein in Litauen unter dem Existenz Minimum! Ein Anspruch auf Rente haben die wenigsten. Der Schulbesuch war zumeist unmöglich, galten die "Wolfskinder" doch als Deutsche!
Einzig der Familie von Stetten und deren Stiftung ist es zu verdanken, dass vielen "Wolfskindern" ein einigermaßen ruhiger Lebensabend möglich ist.
Mein Fazit: ein erschreckend ehrliches Buch. Die Autorin hat Geschichten gesammelt und sie do geschrieben, als würden die "Wolfskinder" selbst erzählen. Wie gesagt, dieser Teil unserer Deutschen Geschichte gehört in den Unterricht! - T. C. Boyle
Das wilde Kind
(131)Aktuelle Rezension von: bookstoriesAuf den US-amerikanischen Schriftsteller Thomas Coraghessan Boyle, oder meist nur kurz T.C. Boyle genannt, wurde ich vor fünfzehn Jahre aufmerksam, als wir in einem Lesezirkel "Drop City" lasen, die Geschichte über eine ausgeflippte Hippie-Kommune, die in den 70er Jahren von Kalifornien nach Alaska zog, ein Roman von Boyle, bei dem es nicht wie so oft um reale Persönlichkeiten aus der Vergangenheit geht, dafür umso mehr um gesellschaftskritische Aspekte, die bei Boyle auch immer eine Rolle spielen, und um das Verhältnis des Menschen zur Natur.
"Das wilde Kind" zog ich vor ein paar Jahren aus dem Regal in einem Gebrauchtbuchladen, weil mich einerseits der mysteriös gestaltete Buchumschlag des Carl Hanser Verlags neugierig machte (auch ein etwas handfesteres, robusteres Papier, dessen Oberkante nicht so schnell in Mitleidenschaft gezogen wird), und andererseits, was natürlich ausschlaggebend war, das Thema der Erzählung. Ich wusste nicht, dass T.C. Boyle auch kürzere Geschichten schreibt. Über hundert Kurzgeschichten sollen es bisher sein, neben seinen achtzehn bisher veröffentlichten Romanen. Ich bin kein Schnellleser, für diese sechshundert Seiten langen Wälzer brauche ich einige Tage. Vielleicht habe ich deshalb diese Erzählung den anderen Büchern T.C. Boyles vorgezogen, die ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, noch nicht gelesen habe.
Mit "Das wilde Kind" begebe ich mich bereits auf den zweiten Lesedurchgang. Ein schmales Buch, das mich schon bei der ersten Lektüre ziemlich bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Wir hatten damals noch einen Hund, von dem wir uns letztes Jahr leider verabschieden mussten; er war alt und konnte seine Notdurft nicht immer zurückhalten, wenn ich nicht rechtzeitig mit ihm vor die Tür kam. Jene Stelle im Buch, wo Victor, der Junge aus dem Wald, einfach ein glänzendes Häufchen mitten ins Zimmer setzt, liess mich unweigerlich an das Verhalten unseres Hundes denken. So ist an einer anderen Stelle in der Geschichte auch zu lesen, dass das wilde Kind nicht mehr Bewusstsein besitzt als ein Hund oder eine Katze.
Mit "Das wilde Kind" greift T.C. Boyle eine wahre Begebenheit auf und erzählt über das Wolfskind Victor von Aveyron, das 1797 in Frankreich in einem Wald bei Saint-Sernin-sur-Rance im Département von Aveyron entdeckt und fünfzehn Monate später von Jägern eingefangen werden konnte. Das Buch handelt vom Versuch der französischen Aristokratie und Wissenschaft, das Verhalten und die Anlagen des Kindes zu erforschen und es letztlich zu zivilisieren. Lange wurde für seine Erscheinung der wissenschaftliche Begriff "Juvenis averionensis" verwendet, als Untertyp des von Carl von Linné definierten "Homo ferus", lateinisch für wilder Mensch. Boyle nennt am Ende des Buches zwei Quellen, auf die er für manche Details in der Erzählung zurückgegriffen hat: "Das wilde Kind von Aveyron" von Harlan Lane und "The Forbidden Experiment" von Roger Shattuck.
Gerade bei biografischen bzw. historischen Begebenheiten stellt sich immer die Frage, wieviel Wahrheit mit wieviel Fiktion vermischt wird. Boyle stellt auch keinen Anspruch an absolute realitätsgetreute Abbildung, obwohl er hier sehr nah an der Wirklichkeit erzählt, und preist seine Novelle, die ursprünglich Teil seines Romans "Talk Talk" werden sollte und nun als eigene Story daherkommt, als fiktionalisierte und ins Mythische überhöhte Geschichte von Victor. Das Verhältnis zur Natur, die subtile Grenze, an der sich entscheidet, wer Mensch und wer Tier ist, Geschichten, die vom animalischen Wesen des Menschen handeln, sollen Boyle schon immer fasziniert haben.
Im Herbst des Jahres 1797, die französische Revolution tritt in seine letzte Phase, wurde im Wald eine nackte Kreatur gesichtet, ein wildes Kind, das erst im darauffolgenden Frühjahr von drei Jägern eingefangen werden kann. Es wird in das Wirtshaus des Dorfes Lacaune gebracht, wo sich die meisten Dorfbewohner einfinden und sich die mysteriöse Gestalt beschauen wollen, deren unheimliche Existenz schon seit Monaten als Legende köchelt. Die Menschen brauchen nach dem Terror des Königs den Glauben an etwas Unerklärliches, Wunderbares. Der Junge bricht in der Nacht jedoch aus der Taverne aus und kann den Jägern während den nächsten zwei Jahren immer wieder entwischen. Eine Zeit, in der sich die Kreatur als Dämon, als Geist ins Bewusstsein der Bürger einbrennt. Sie nennen ihn den Nackten, den Wilden. L’animal.
Ein harter Winter treibt ihn 1799 in die Hütte des Färbers Vidal. Dieser zeigt Mitgefühl, da eine Narbe am Hals des Jungen ihn an seine tote Schwester erinnert, der vor einem halben Jahrhundert dasselbe Schicksal widerfahren war. Damals schnitt man Kindern, die aus irgendeinem Grund nicht willkommen waren, im Wald einfach die Kehle durch, was dieser Wilde jedoch überlebt zu haben schien. Doch was im ersten Moment als Sympathie beginnt - der Färber versucht sich dem Jungen anzunähern und ihm Essen anzubieten, kippt Stunden später schon in Abscheu um, als der Wilde die Hütte des Färbers verwüstet und auf einer Ratte herumkaut. Vidal, dem Gerüchte über diese Kreatur zu Ohren gekommen sind, übergibt den Jungen in die Verantwortung des Regierungskommissars von Saint-Sernain, der ihn, in Begleitung einer ganzen Bürgerschar, in der Hütte des Färbers abholt.
Kommissar Constans-Saint-Estève, ebenso Mitgefühl zeigend, aber auch Aufsehen witternd, quartiert das Kind in seinem Hause ein und unternimmt erste Annäherungsversuche, doch als in der Nacht, in der er den Wilden eingesschlossen in seinem Arbeitszimmer zurücklässt, der über dreissig Jahre alte Graupapagei der Fresslust des Wilden zum Opfer fällt, wird der Junge ins Waisenhaus nach Saint Affrique gebracht. Zwei konkurrierende Naturforscher – Abbé Roche Ambroise Sicard vom Taubstummeninstitut in Paris, und Abbé Pierre Joseph Bonnaterre, Professor für Naturgeschichte, stellen den Antrag, das Kind zu sich nehmen zu dürfen. Bonnaterre erhält den Zuschlag und ist froh, dass er den Jungen bis zum entgültigen Entscheid des Innenministers zum Studium bei sich haben darf. Der Junge zeigt erste Anzeichen der Anpassung, doch an menschliche Verhaltensweisen oder gar gesellschaftliche Gepflogenheiten ist nicht zu denken. Lange bleibt Bonnaterre im Ungewissen, ob der Junge taubstumm ist, denn auf die menschliche Sprache scheint er nicht zu reagieren. Dann bricht er wieder aus, kann am Rand des Waldes aber eingefangen werden.
Schliesslich wird er nach Paris ins Taubstummeninstitut zum Abbé Sicard gebracht, der schon bald dem jungen und ehrgeizigen Arzt Jean-Marc Gaspard Itard die Erlaubnis erteilt, mit dem Jungen zu arbeiten. Er selbst hat ihn aufgegeben. Ein unheilbar Schwachsinniger sei er. Er habe nicht vor, seine Reputation für ein Wesen aufs Spiel zu setzen, das über weniger Verstand verfüge als eine Katze. So ist es Itard, der sich, in Zusammenarbeit mit der Frau des Hausmeisters, Madame Guérin, dem Jungen annimmt. Itard ist ehrgeizig, setzt für seine Experimente gerne Belohnungen und Strafen ein und verfolgt nicht ausschliesslich selbstlose Motive, denn wer legt nicht Wert auf gesellschaftliche Anerkennung. Eine Einladung zum Salon von Madame de Récamier sieht Itard nicht nur als grosse Chance, für Victor Fürsprache der mächtigsten und einflussreichsten Menschen Frankreichs zu erhalten, sondern auch, um selbst zu Ruhm und Anerkennung zu gelangen. Denn mittlerweile wird das Projekt vom Ministerium mitfinanziert.
Victor wächst heran. Seine Pubertät erschwert die Arbeit, Itard ist verzweifelt, kommt an seine Grenzen. Victors Triebe, verbunden mit seiner fehlenden Scham, lassen ihn für die anderen Jungen und Mädchen des Taubstummeninstituts zur Belastung werden. Victor selbst erscheinen seine Gefühle unverständlich. Irgendwann entscheidet sich Sicard, das Projekt abbrechen zu lassen. Itard muss einen Abschlussbericht schreiben. Madame Guérin und ihrem Mann wird ein kleines Haus ausserhalb des Instituts finanziert, wo sie den Jungen zur Pflege aufnehmen sollen. Hierfür erhält Madame Guérin von der Regierung eine jährliche Rente von 150 Francs. Itard zieht sich zurück und widmet sich anderen Aufgaben, allmählich bricht der Kontakt zu Victor ab. Als Madame Guérins Mann stirbt, wird auch sie immer schwächlicher und kann sich nicht mehr um Victor kümmern. Dieser lebt in den Tag hinein, in die Jahre, kommt ohne Zuneigung in der zivilisierten Welt nicht zurecht und stirbt im Alter von vierzig Jahren.
Die Erziehungs- und Lernresistenz des Wolfskindes stellen erst Bonnaterre und dann Itard vor die Frage, ob dessen geistige Einschränkungen eine traumatische Folge seines Überlebenskampfes im Wald sind, oder ob diese schon in seiner Veranlagung liegen. Victor kann nicht zivilisisiert werden, sein Verhalten bleibt animalisch, sein Bewusstsein ist auf eine primitive Wahrnehmung ausgerichtet. Kombinatorische, kognitive Fähigkeiten sind kaum erkennbar. Zudem beschäftigt die Frage, inwiefern der Mensch als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt und dieses durch Konditionierungen und Prägungen erst beschrieben wird, oder ob ein bereits vorhandene Veranlagung durch Erziehung, Kultur und Gesellschaft modifiziert wird. Sicherlich weder nur das eine oder das andere. Sicherlich findet die Wissenschaft heute zufriedenstellendere Antworten als damals in der Spätzeit der Aufklärung, wo solche Forschungsarbeiten noch Phänomene darstellten. Die Wissenschaft wird diese Frage wohl nie abschliessend beantworten können. Was die Existenz des Menschen in seiner Essenz ausmacht, kann wohl nur in spirituellen Dimensionen erfahren werden, wo solche Fragen unwesentlich sind.
Boyles leichte und bildkräftige Sprache gefällt mir. An nur wenigen Stellen dieser in acht Kapitel eingeteilten Erzählung rutscht er in die Perspektive Victors ab, was ich als unpassend empfunden habe. Wie Victor fühlt oder wahrnimmt, von Denken kann nicht die Rede sein, kann aus der Sicht eines intellektuellen Geistes nicht beschrieben werden. Diese wenigen Stellen wiegen aber zu wenig schwer, um das Buch nicht als wunderbare Darstellung einer realen und tragischen Persönlichkeit zu geniessen, die sich selbst nicht als solche wahrgenommen hat.
Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/das-wilde-kind
- Jakob Wassermann
Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens
(39)Aktuelle Rezension von: gstCaspar Hauser ist wohl das bekannteste Findelkind Deutschlands. Unterschiedliche Abhandlungen berichten über das Leben des jungen Mannes, der seine Kindheit einsam und allein in einem Verlies verbrachte. Erst als Jüngling wurde er frei gelassen und in Nürnberg aufgegriffen. Der Dunkelheit entflohen entdeckte er die Welt: „... und eines Morgens fiel der erste Schnee des verspäteten Winters. Caspar wurde nicht müde, dem lautlosen Herabgleiten der Flocken zuzuschauen; er hielt sie für kleine beflügelte Tierchen, bis er die Hand zum Fenster hinausstreckte und sie auf der warmen Hand zerrannen.“ (Seite 45)
Jakob Wassermann erzählt in seinem 1908 zum ersten Mal veröffentlichten Roman vom Leben des angeblichen Fürstensohnes. Er beleuchtet Tatsachen und auch Gerüchte aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Mal schlüpft er in Caspars Denken, mal erzählt er, wie andere ihn gesehen oder erlebt haben. „Er muss von hoher Geburt sein, dafür sprechen merkwürdige Träume, die er gehabt und die sonst nichts sind, als wiedererwachte Erinnerungen aus früher Jugend, dafür sprechen der ganze Verlauf seiner Gefangenschaft und die sich daraus ergebenden Schlüsse“, urteilt Präsident Feuerbach auf Seite 81.
Leicht wurde Caspar das Leben nicht gemacht. Nicht nur musste er als Halbwüchsiger zu viel jüngeren Kindern ins Gymnasium gehen; auch sein Aufenthaltsort und die Menschen, die sich um ihn kümmerten, wechselten häufig – zum einen, weil sich die Betreuer überfordert fühlten, zum anderen, weil die menschlichen Qualitäten keine angemessene Erziehung gewährleisten konnten. Während die einen überzeugt waren, dass Caspar von hoher Geburt sein musste, behandelten ihn andere als Schwindler.
Herumgereicht wie eine Trophäe wurde er hofiert und verachtet, bis er durch ein gelungenes Attentat sein Leben verlor.
Leider lag mir dieses durchaus interessante Buch nur in digitaler Form vor und vergraulte mir etwas das Leseerlebnis. Da mir die Augen bei Ebooks relativ schnell weh tun, reicht meine Aufmerksamkeit nicht weit genug, um in die Geschichte voll einzutauchen. Häufige und längere Unterbrechungen der Lektüre verminderten meinen Lesegenuss, so dass ich für diese digitale Version nur drei Sterne vergeben kann, obwohl Inhalt und Schreibstil mehr verdient hätten. - 8
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