Bücher mit dem Tag "wortwitz"
149 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.922)Aktuelle Rezension von: la_vieDas war mein erstes Buch von Jonas Jonasson und nachdem ich so viel Gutes über seine Bücher im Allgemeinen und "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" im Speziellen gehört hatte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich bin nicht enttäuscht worden! Das Buch ist einfach nur großartig. Der Schreibstil ist unvergleichlich. Wie Jonas Jonasson mit der Sprache spielt ist einfach nur toll. Und schön ist auch, dass seine Wortwitze und genialen Formulierungen durch die Übersetzung nicht verloren gingen.
Der Hundertjährige Allan (der übrigens für sein Alter noch erstaunlich fit ist) lässt sich einfach vom Leben treiben ohne besondere Ansprüche oder Erwartungen zu haben. Es kommt eben alles wie es kommt. Da bringt es überhaupt nichts, sich erstens darüber zu viele Gedanken zu machen und zweitens, sich über Dinge aufzuregen, die eben nicht ganz optimal gelaufen sind. Er hat noch immer einen Ausweg aus jeder noch so auswegslos erscheinenden Situation gefunden. Und mit diesem Vertrauen in sein ganz persönliches Glück beschließt er, dass er noch längst nicht bereit ist, seinen hundersten Geburtstag mit Torte und Bürgermeister im Altersheim zu feiern. Dafür hat er noch zu viel vor. Und damit beginnt sein spätes Abenteuer, dass sich, wie man im Laufe des Buches lernt, nicht sein erstes war.
Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ich habe viel gelacht und konnte mich sehr am tollen Schreibstil erfreuen.
- Carlos Ruiz Zafón
Das Spiel des Engels
(1.400)Aktuelle Rezension von: RosenthalEin wunderschönes Buch aus der Nische magischer Realismus. Ich hatte es vor Jahren gelesen und musste es unbedingt nochmal neu lesen. Es hat von seinem Zauber nichts verloren. Man fühlt sich auch sehr zur Stadt Barcelona und dem Friedhof der verlorenen Bücher hingezogen. Schade das Herr Zafón so früh gestorben ist.
- Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis
(3.270)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerPer Anhalter durch die Galaxis ist wie ein intergalaktischer Roadtrip auf LSD: Anfangs verwirrend, doch sobald der Hyperantrieb zündet, ergibt plötzlich alles (oder nichts) Sinn. Die schräge Mischung aus britischem Humor und absurden Abenteuern macht es zu einem Erlebnis der bizarren Art. Nur die Charaktere hätten ein bisschen mehr Tiefe vertragen können – aber wer braucht schon Charakterentwicklung, wenn man die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest hat?
- Tommy Jaud
Hummeldumm
(1.483)Aktuelle Rezension von: Perse- Details:
Ausgabe: eBook
Erscheinungsdatum:
Verlag: Fischer Verlag
Genre: Komödie
Seitenanzahl:
- Inhalt:
- Meinung:
- Fazit:
Mit "Hummeldumm" ist Tommy Jaud ein weiteres gutes Buch gelungen.
Eine Kauf- und Leseempfehlung von mir, für alle die gerne mal schmunzeln und lachen beim Lesen!
- Tipp:
Das Hörbuch, gelesen vom Autor selbst, bereitet auch sehr viel Freude!
- Daniel Glattauer
Alle sieben Wellen
(2.229)Aktuelle Rezension von: Nicole_ThoeneAlle sieben Wellen
Erstens: Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie's! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.
Der erste Teil war ja schon ziemlich frustrierend, wenn ich so an das Ende denke. Da war ich ja vollkommen enttäuscht, dass die beiden nicht zusammen gekommen sind. Durch Zufall habe ich jetzt den zweiten Teil in einem Bücherpaket bekommen. Dieser geht natürlich lustig weiter, da die Emails natürlich nicht ankommen und dafür der Systemmanager antwortet.
Es war auch beim zweiten Teil auch etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man diesen Emailverlauf liest, aber daran gewöhnt man sich schnell.
Der Schreibstil ist auch hier sehr flüssig und ich habe bei einigen Sprüchen schon geschmunzelt. Emmi ist einfach nur cool. Sie weiß, was sie will und wie sie es bekommt. Leo muss erstmal in dem Buch zu sich selber finden, dennoch finde ich ihn einen schönen Charakter.
Wendungen in der Story bekommt man hier auch geboten. Und vor allem hat man am Ende ein Happy End. Kann euch also das Buch weiterempfehlen.
#bookstagram #romantasy #bookiesupport #bookstagrammer #bookstagramdeutschland #bücherliebe #bücherverliebt #magischebücher #fantasy #lesenmachtsüchtig #lesenistschön #bücherwelt #bücherwurm #fantasy #romantasyroman #bookstagramchallenge #bibliophile #buchmagie - Daniel Glattauer
Gut gegen Nordwind
(5.589)Aktuelle Rezension von: Katzenbaer12Mehr als einmal wollte ich diesen Roman schon abbrechen. Aber ich war auf Geschäftsreise, hatte nichts Anderes dabei und der Fernseher im Hotelzimmer war kaputt. Vielleicht ist mit der Roman zu hoch, aber hier passiert eigentlich nichts. Zwei Menschen schreiben sich, entwickeln Fantasien übereinander, reden aneinander vorbei und machen einander Vorwürfe. Wer so etwas liebt, mag auf seine Kosten kommen. Alle andern dürften es langweilig finden.
Mit dem Ende kann ich gar nichts anfangen.Man fragt sich wirklich, was das soll.
- Anna Böhm
Emmi & Einschwein 4. Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!
(40)Aktuelle Rezension von: mona537Vor etwas mehr als ein Jahr wurden wir auf „Emmi und Einschwein“ aufmerksam. Seitdem haben wir jedes Buch der Reihe, sowie das Erstlesebuch, inhaliert. Wir lieben das süße Einschwein und seine Freunde. Mit „Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe“ erschien mittlerweile Band 4 der Reihe.
Es ist kurz vor Weihnachten und Einschweins erstes Weihnachten steht vor der Tür. Die Wichtelstädter schreiben wie jedes Jahr ihre Wunschzettel, doch dieses Mal ist alles anders: Sie erhalten einen Brief von Wunschzettelwichtel Wuschel zurück, indem die Wünsche einfach in alltagstaugliche Dinge verändert wurde. Aber warum sollte Wuschel das tun? Fällt Weihnachten nun ins Wasser? Das will Emmi so nicht hinnehmen, immerhin ist es Einschweins erstes Weihnachten überhaupt! Gemeinsam mit den anderen Elfen versucht sie herauszufinden, was mit Wuschel los ist…
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zum (Vor-)Lesen. Ich habe die gut 200 Seiten komplett vorgelesen, da meine Tochter zu den Erstlesern gehört und es noch zu schwierig gewesen wäre. Anna Böhm schreibt wortgewandt und an vielen Stellen an die Kinder gerichtet. Das hat uns sehr gefallen. Besonders loben möchte ich noch die lustigen Kapitelüberschriften, die sich die Autorin hat einfallen lassen.
Die Illustrationen sind im Buch schwarz-weiß und von Susanne Göhlich gestaltet. Sie ergänzen die Geschichte perfekt. Meine Tochter fand sie ganz bezaubernd und hat sie fleißig studiert. Toll bei diesem Band: Erstmals befinden sich sogar doppelseitige Illustrationen darin.
Einschwein ist zwar nicht so vornehm und magisch wie ein Einhorn, es hat jedoch sein Herz am rechten Fleck, ist witzig, ideenreich und besitzt einen Charme, der für 5 reichen würde. Mit Emmi hat er eine tolle Freundin, die ihn unterstützt, auch wenn er gut und gerne mal daneben zaubert und es deshalb Ärger gibt. Die Nebencharaktere sind allesamt gut getroffen und es macht einfach Spaß, mit ihnen ein Abenteuer zu erleben.
Natürlich gibt es am Ende ein Happy End, das dürfte jedem klar sein. Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht, mit den Freunden beim Lösen des Problems mitzufiebern.
Alle Bänder der Reihe sind ineinander abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Allerdings kommt immer mal wieder etwas aus einem vorherigen Band vor, sodass wir dennoch empfehlen, die Bände der Reihe nach zu lesen.
Fazit:
Das putzige und witzige Einschwein erlebt wieder ein großes Abenteuer. Mit seinem Charme wickelt er die Leser ganz schnell um den kleinen Finger. Wir sind begeistert und freuen uns nun auf Band 5! - Sven Regener
Herr Lehmann
(1.211)Aktuelle Rezension von: ArmilleeHerr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!
Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.
Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.
Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !
- Sabine Schoder
Liebe ist was für Idioten. Wie mich.
(557)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinViki hat es nicht leicht in ihrem Leben. Ihre Mutter ist an Krebs verstorben, ihr Vater ein Alkoholiker, der seine Wut an seiner Tochter auslässt und sich und ihre Wohnung verwahrlosen lässt. Viki gibt sich stark, ist jedoch mit ihrem Leben überfordert. In der Schule hat sie Probleme, in vielen Fächern steht sie vor einem Ungenügend und der einzige Halt in ihrem Leben bildet ihre beste Freundin Melanie.
Als Viki an ihrem siebzehnten Geburtstag einen Joint zu viel raucht, landet sie mit Jay im Bett, dem Sänger einer Schülerband, den sie eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Am nächsten Morgen hat sie kaum mehr eine Erinnerung an den Abend und was passiert ist, aber Jay geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Die beiden können nicht voneinander lassen und so öffnet sie Jay auch ihr Herz. Doch Jay hat etwas zu verbergen, was Viki an ihrer Beziehung zweifeln lässt.
Viki ist ein siebzehnjähriges Mädchen, die ihre Probleme gern mit sich selbst ausmacht und ihre Emotionen hinter einer Fassade aus Zynismus und Ironie verbirgt. Der Roman ist aus ihrer Perspektive geschrieben, so man hinter die Mauern blicken kann, die sie aufgebaut hat und aufgrund ihres familiären Hintergrunds ihre Wut und Ängste verstehen kann. Jay bleibt dagegen etwas undurchsichtig, denn auch er verbirgt etwas, das er nicht preisgeben möchte, was der Geschichte die nötige Spannung verleiht.
Die Charaktere sind vielschichtig, haben ihre Ecken und Kanten, und hinter der typischen Teenie-Coolness verbergen sich zwei fürsorgliche und verletzlich Persönlichkeiten. Die Dialoge sind spritzig und amüsant, denn beide haben eine ironische Art und können wunderbar mit Worten umgehen. Die Geschichte hat deshalb humorvolle Szenen, auch wenn stets eine gewisse Düsterheit mitschwingt.
Auch wenn sich beide Protagonisten schnell annähern und aus der körperlichen Liebelei bald mehr wird, ahnt man, dass dies noch nicht das Happy End ist, sondern dass es noch zu einer Katastrophe kommen wird.
"Liebe ist was für Idioten. Wie mich." ist ein spannender und unterhaltsamer Young Adult-Roman mit problembehafteten Figuren, die durch die Liebe zu einander lernen, was es heißt, zu vertrauen und Gefühle zuzulassen. Der Roman handelt von Alkoholmissbrauch, Drogen und Vernachlässigung, wobei man nie die Hoffnung verliert, dass Viki aus ihrem sozialen Milieu ausbrechen kann und dass auch Jay nicht im Drogenrausch versumpft. Die Mischung aus Drama, Romantik und Humor ist ausgeglichen und durch den wortwitzigen Schreibstil ist die Geschichte auch für lebensältere Leser durchaus unterhaltsam und mitreißend, hätte jedoch gegen Ende etwas gestrafft werden können.
- Anja Janotta
Der Theoretikerclub
(19)Aktuelle Rezension von: mii94Inhalt
Linus, Albert und Roman sind der Theoretikerclub. Sie haben den ultraschlauen Grips. Sie haben einen Blog zum Fachsimpeln über Zahlencodes, die Römer und Gadgets. Und sie haben den Durchblick. Theoretisch jedenfalls.
Praktisch muss immer wieder Knut zu Hilfe kommen, wenn es um ausgekochte Schwestern, um streitlustige Nachbarjungs oder die Rettung ihres krummen Baumhauses geht. Knut ist zwar nur ein Genie in Ausbildung, besitzt aber mehr gesunden Menschenverstand als alle Großen zusammen.
Doch dann ersinnen die Theoretiker einen ultimativen Plan. Der wird endlich für Frieden sorgen und ist theoretisch unschlagbar. Praktisch allerdings … hat er ein paar entscheidende Schwächen!
„Big Bang Theory“ für junge Leser
Charaktere
Linus ist ein sehr manipulativer Junge. Er ist sehr egoistisch und Technik fixiert. Außerdem hält sich Linus auch selbst für den Besten und niemand kann ihm das Wasser reichen.
Albert ist ein sehr engstirniger Junge. Er ist genauso egoistisch wie Linus und auch sehr eingebildet. Albert denkt, er ist um Welten besser als seine Schwester, nur weil er Mathe kann.
Roman ist ein sehr fixierter Junge. Außerdem konzentriert er sich sehr auf die römischen Götter. Des Weiteren sucht er sich gerne neue Herausforderungen.
Knut ist ein sehr lieber Junge. Er möchte, dass sich alle verstehen und glaubt ein wenig, an eine vollkommen heile Welt. Außerdem ist Knut sehr fürsorglich und tapfer. Knut ist auch sehr schlau und verständnisvoll. Und er ist auch sehr bodenständig.
Alba ist ein sehr taffes und mutiges Mädchen. Sie lässt sich nichts vorschreiben und weiß, was sie will. Aber Alba ist auch sehr liebevoll und fürsorglich.
Meine Meinung
Der Schreibstil der Autorin ist sehr abwechslungsreich und locker. Außerdem ist die Geschichte sehr leicht und frisch erzählt.
Die Illustrationen gefallen mir auch ausgezeichnet. Sie unterstützen die Geschichte sehr gut mit Chats, WhatsApp Verläufen und dem Blog.
Der Inhalt hat mir auch sehr gut gefallen. Es geht um einen Club, den die schlauen Jungs gegründet haben. Außerdem gibt es ein Baumhaus, was mich ein wenig an 'Die Wilden Kerle' oder 'Die Wilden Hühner' erinnert. Mir gefällt auch, dass es die 'Bösen' gibt und die 'Mädchen'. Des Weiteren gibt es einiges an Chaos und das Buch zeigt, warum man nicht immer machen soll, was andere sagen, nur damit man dazu gehört.
Zur Autorin
Anja Janotta, geboren 1970, verbrachte ihre Kindheit in Saudi Arabien und Algerien und wusste bereits früh, dass sie Kinderbuchautorin werden wollte. In München studierte sie zunächst Diplom-Journalistik und arbeitet heute als Online-Redakteurin. Seit ihre beiden Kinder Leser und Zuhörer geworden sind, hat sie das literarische Schreiben wieder aufgenommen. Anja Janotta lebt mit ihrer Familie an einem See in Oberbayern.
Empfehlung
Ich kann euch das Buch richtig empfehlen. Es ist sehr schön geschrieben, die Illustrationen gefallen mir auch sehr gut. Des Weiteren muss ich sagen, dass die Geschichte sehr gut gefällt, weil man einfach sieht, wie wenig es bringt, wenn man einfach alles tun würde, nur um dazu zu gehören. - Marc-Uwe Kling
QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
(245)Aktuelle Rezension von: AnnieHallQualityland 2.0 ist eine dystopische Erzählung und der zweite Band der Reihe.
Peter Arbeitsloser arbeitet als Maschinentherapeut, Kiki Unbekannt wird von einem Killer gejagt und der CEO von TheShop will in die Politik gehen.
Auch die Fortsetzung von Qualityland ist voller skurriler Figuren und witziger Einfälle. Die Geschichte ist unterhaltsam, dystopisch, kulturpessimistisch, und oftmals schreiend komisch und schmerzhaft wahr, bleibt aber inhaltlich hinter dem ersten Band zurück, manches wirkt wiederholt, arg überzeichnet oder schlichtweg fehl am Platze.
Alles in allem eine gute Fortsetzung mit geringerem Unterhaltungswert, aber stets satirisch, sprachlich überbordend und gewitzt formuliert. - Thomas Baum
Tödliche Fälschung
(20)Aktuelle Rezension von: Thomas_LawallDas wird schwierig. Und zwar insofern, als der Rezensent vor einem echten Rätsel steht. Und wieder ist es ein österreichischer Kriminalroman, zudem noch in einem ganz bestimmten Verlag erschienen (es kann nur einen geben), der einmal mehr begeistert. Man könnte ihn Seite für Seite besprechen. Wo also anfangen?
Vielleicht in Kapitel 4? Die Seiten 24 bis 25 mussten (wie viele andere) mehrmals gelesen werden, denn die Personenbeschreibungen haben es in sich. Man möchte diese Szenen, die Thomas Baum auf die geistige Leinwand des Betrachters projiziert, wieder und immer wieder genießen. In diesem Fall stellt er uns die durchaus gegensätzlichen Positionen von Hauptkommissar Worschädl und seiner Gattin Karoline vor, die sich auf die Anschaffung und das Tragen eines Smokings anlässlich eines anstehenden Cellokonzerts beziehen.
Die Handlung um einen Mord am stimmführenden Bratschisten des Linzer Kammerorchesters gestaltet Thomas Baum auf zahlreichen Ebenen und einer ebensolchen Anzahl von Kapiteln. Was in anderen Romanen eher abschreckt und verwirrt, zeigt in "Tödliche Fälschung" ein völlig anderes Bild.
Die auf hohem Niveau und dennoch extrem unterhaltsam gestalteten Charakterisierungen lassen Leserinnen und Lesern trotz der Vielzahl an vorgestellten Personen niemals den Überblick verlieren. Ganz im Gegenteil, denn man brennt darauf, weitere kennenzulernen, selbst wenn sie nur eine (vermeintliche) Nebenrolle zu spielen haben.
Dabei sind die Vorstellungen in einer derart originellen Spitzfindigkeit gezeichnet, dass man vor lauter Begeisterung die Haupthandlung fast etwas aus dem Augenwinkel verlieren könnte. Dazu lässt es der Autor aber nicht kommen, denn was hier an Ereignissen, die bis nach Italien und Übersee reichen, verwoben wird, geht ebenfalls über den simpel gestrickten Durchschnittskriminalroman weit hinaus.
Kein ebenso langweiliges wie aufgeblasenes Füllmaterial, um fehlende Handlungshöhepunkte zu kompensieren oder jene nichtssagenden Spannungsdehner, die allenfalls als Schlafmittel taugen, ist zu sichten. Spannung wird hier anders definiert. So wie es gute Schauspieler machen: Handlung ohne viel Worte. Auf das Wesentliche konzentriert, was sich insbesondere in ebenso knappen wie ausdrucksstarken Dialogen manifestiert.
In diesem Zusammenhang ist sich der Autor auch keineswegs zu schade, die einen oder anderen umgangssprachlichen Entgleisungen geschickt und punktgenau zu platzieren. Damit erzielt Thomas Baum auch mit jenem derben Wortwitz eine maximale Wirkung, die zudem neben der bewusst gewählten Ausdrucksweise und dem fast amtlich überzogenen, verschachtelten Sprachstil vehement zu überraschen weiß.
Es könnte sein, dass der Herr Hauptkommissar die geneigte Leserschaft an eine Figur aus einer anderen, extrem erfolgreichen Kriminalromanserie, welche in und um Kempten spielt, erinnern mag. Robert Worschädel besitzt jedoch ein absolut eigenständiges, wenn auch nicht unkompliziertes Wesen. Selbst mit seinem Namen kann er Verwirrung stiften. Doch solche und andere Pointen sollen hier auf gar keinen Fall verraten werden.
Nur noch so viel: Der sich international ausweitende Fall erfordert in Anbetracht seiner komplexen Zusammenhänge mehrere Lösungen, wobei ja so ganz nebenbei auch noch ein Mord aufgeklärt werden muss. Eine ungewöhnliche Ansammlung von Höhepunkten am Ende, wobei der letzte den im wahrsten Sinne des Wortes absoluten "Höhepunkt" bildet. "Ach du liebe ... ach du meine ... Bertl ...!" - Anna Gavalda
Alles Glück kommt nie
(297)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDer Architekt Charles Balanda ist 46 Jahre alt und kümmert sich rührend um die vierzehn jährige Tochter seiner Lebensgefährtin. Die Beziehung zu ihr bekommt aber einen Knacks, als ein Brief eintrifft und vom Tod von Anouk berichtet. Anouk, sie war die Mutter seines Schulkameraden und doch viel mehr. Stück für Stück bekommen wir mit was damals wirklich passiert ist und Charles gegenwärtiges Leben wird komplett aus den Angeln gehoben. Alexis, der Freund aus Schultagen und schwieriger Charakter, ist heute verheiratet und hat Kinder und als Charles sich mit ihm trifft lernt er die reizende Kate kennen. In einem großen Haus voller Kinder und Tiere lebt sie ein sonderbares Leben und auch sie scheint nicht immer vom Glück begünstigt zu sein. Anna Gavlada hat nach >Zusammen ist man weniger allein< endlich einen neuen großen Roman geschrieben. Sie erzählt einfach wunderbar und entführt uns in fremde Leben und ihre Dialoge sind ein Genuß. Ein Buch über das große Glück, die Schatten der Vergangenheit und die ganz große Liebe.
- Daniel Glattauer
Der Weihnachtshund
(318)Aktuelle Rezension von: ourbooksoflifeBUCHTITEL: Der Weihnachtshund
AUTOR: Daniel Glattauer
VERLAG: Goldmann
ISBN: 9783442467624
SEITENZAHL PRINT: 224
KLAPPENTEXT:
Eine Liebesgeschichte, wie sie schöner nicht sein könnte
Max will vor Weihnachten flüchten und auf die Malediven fliegen. Dabei ist ihm Kurt, sein Hund, im Weg. Kurt war leider eine Fehlinvestition. Er schläft meistens. Und wenn er sich bewegt, dann höchstens irrtümlich. Katrin wird demnächst dreißig und leidet unter Eltern, die darunter leiden, dass sie noch keinen Mann fürs Leben gefunden hat. Mit Weihnachten kommt der Höhepunkt des familiären Leidens auf sie zu. Da tritt plötzlich Kurt in Erscheinung. Katrin mag zwar keine Hunde, aber Kurt bringt sie auf eine Idee …
MEINE MEINUNG:
Boah was soll ich sagen?!
Ich hatte mich wahnsinnig auf das Buch gefreut. Zum einen Klang der Buchtitel und der Klappentext ansprechend, zum anderen hatte ich vom Autor schon ein anderes Buch gelesen und dies hatte mir gefallen.
Leider hat dieses hier für mich allerdings überhaupt nichts mit einem Weihnachtsroman zu tun und auch als normales Buch ist es einfach nur enttäuschend.
Zum einen sind die Szenen mit dem übergewichtigen Mädchen einfach menschenunwürdig und auch der Hund wird eher als leidiges Anhängsel bezeichnet.
Ich versteh ehrlich gesagt nicht wie ein erwachsener Mann sowas schreiben kann und wie so etwas überhaupt veröffentlicht werden kann. - Christiane Kördel
Seekoller
(22)Aktuelle Rezension von: Bücherfüllhorn-BlogDer Anfang war etwas langatmig und mit vielen Einzelheiten. Eigentlich mag ich diese Details, machen sie doch die Umgebung sehr authentisch. Das war auch hier der Fall, aber manchmal halt ein wenig zu viel. Ab Seite 100 ungefähr, als Ines nach Miami fliegt, wird die Geschichte deutlich interessanter.
Ines war in Miami in Höchstform. Sowohl der chaotische Anteil als auch der detektivische Spürsinn sind für die Leser sehr unterhaltsam. Obwohl mir der „Seekoller“ und allein ihre Neugierde nicht ganz als Erklärung für mal kurz ein paar Tage nach Miami zu fliegen, ausreichte. Der arme Dr. Frieder muss dies einfach so hinnehmen. Überhaupt ist Dr. Frieder ist mit seinem norddeutschen Dialekt und reduzierter Ausdrucksweise fast schon eine Kultfigur.
Allerdings, ich weiß nicht warum, aber ich fand die Gespräche von Ines mit ihrem Bauch (!) nicht wirklich witzig. Dann lese ich doch lieber über ihre OBE (Out of body experience).
Dennoch habe ich die Geschichte gerne gelesen und habe mir jetzt eben den ersten Band gekauft, den ich noch nicht kannte. Ich bin schon sehr darauf gespannt, wie Ines Dr. Frieder kennenlernt …
Alles in allem: „Seekoller“ lässt sich flüssig lesen, kommt für mich aber nicht an den zweiten Band heran. Es ist am Anfang ein wenig langatmig, auch wenn Ines in Miami endlich wieder in Höchstform war.
Sterne: Ich vergebe drei von fünf Sternen, weil Ines sich hier am Anfang und auch am Schluss einfach zu viel in ihren Gedankengängen verirrt hat, die leider weder witzig noch von Bedeutung waren. Der Teil in Miami hingegen war spannender, obwohl Ines manchmal doch recht platt ihrer Neugierde nachkommt, in dem sie sehr unsensibel Zeugen befragt, praktisch mit der Tür ins Haus fällt. Das was Ines ausmacht, Chaos, Skurrilität und ihr verpeiltes Wesen ging dieses mal ein klein wenig unter. Ich fand ihre Coolness manchmal ein wenig aufgesetzt, aber das wird bestimmt wieder besser werden. Gerne habe ich sie mit Stephanie Plum verglichen, und deswegen würde ich mich freuen, wenn Ines vielleicht in Folgebänden noch ein paar obskure Charaktere a la Grandma Mazur oder Lula dazu bekommt. Dr. Frieder kann ja der ruhende Pol in ihrem Leben bleiben.
- Oscar Wilde
The Importance of Being Earnest
(228)Aktuelle Rezension von: NelebooksI have read this book in school with the English class but can hardly remember anything of the story.
The cover is fitting to the story because of the two men, which are Algernon and Jack.
The characters are all special and interesting in their way.
The story was not lengthend, very interesting and amusing. I was flying through the book, all the time with a little smile. Oscar Wilde has a great style of writing. He often mentioned things which one hardly notice if you only read superficial. There are so many hints and little jokes which makes the whole story great.
Oscar Wilde is a very interesting author and I read a bit about him in the internet. That also helped to get some hints and understand some parts of the story different.I can totally recommend this story to everyone who loves classical books or especially Oscar Wilde.
- Sarah Kuttner
Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart
(139)Aktuelle Rezension von: HoldenDer zweite Teil Kuttnerscher Kolumnen aus der Süddeutschen und dem Musikexpress, gewohnt meinungsstark, eindeutig in Zustimmung und Ablehnung. Wie beim ersten Teil fragt man sich, ob Miss K. nicht ein klitzekleineswenig langweilig und wenig begeisterungsfähig ist, hätte man von ihr vielleicht nicht erwartet. Was ihr Musikgeschmack angeht, hat die Dame vielleicht keinen so sicheren Geschmack, von den meisten Bands hat man so gut wie nichts mehr gehört. Und Schwager Josef Winkler vom Musikexpress wird auch erwähnt.
- Gotthold Ephraim Lessing
Emilia Galotti
(893)Aktuelle Rezension von: Bookoholic01Die Sprache im Buch ist nicht gerade einfach zu verstehen, das ist natürlich dem Alter geschuldet, lässt sich aber durch zweimaliges lesen verbessern.
Die Geschichte ist ganz spannend und dramatisch für ein so altes Buch. Die Charaktere sind auch ganz in Ordnung. (Natürlich ist die Gräfin die beste und Emilia das genaue Gegenteil)
Das Buch spielt über drei Tage in denen der Prinz versucht Emilia Galloti vom heiraten abzuhalten um sie selbst zu heiraten. Er hatte sich nämlich auf den ersten Blick in sie verliebt. Um sein Ziel zu erreichen sterben ein paar Menschen und am Ende bittet Emilia ihren Vater sie zu töten um zu verhindern, dass der Prinz ihre Tugendhaftigkeit beschmutzt.
Also ein gutes Buch, aber halt mit schwerer Sprache und der weibliche Hauptkarakter hat vielleicht 5Szene in denen er da ist.
- Nick Hornby
Juliet, Naked
(230)Aktuelle Rezension von: WiebkeWimmer„Sie waren von England nach Minneapolis geflogen, um sich ein Klo anzuschauen.“
So beginnt der Roman Juliet Naked von Nick Hornby. Bei der nackten Juliet handelt es sich um die Rohfassung eines Albums des gefeierten Singer-Songwriters Tucker Crowe. Und dieser Tucker Crowe hatte 1986 auf jenem Klo offenbar ein so einschneidendes Erlebnis, dass er danach nie wieder etwas von sich hören ließ. Sehr zur Enttäuschung seiner Fangemeinde, die sich nach Tuckers Verschwinden im Internet zusammenschließt und wilde Theorien darüber austauscht, was wohl mit ihrem Idol passiert ist. Allen voran Duncan, Hardcorefan und selbsternannter Crow-o-loge. Duncan schleppt seine Freundin Annie um die halbe Welt, um Schauplätze wie DAS KLO zu besichtigen. Annie erträgt die Leidenschaft ihres Freundes, auch wenn diese manchmal pathologische Züge annimmt. Als sie in Duncans Post das Vorabexemplar einer Neuveröffentlichung des untergetauchten Crowe findet, hört sie sich die CD an. Es handelt sich um die eingangs erwähnte Rohfassung Juliet Naked. Annie ist gar nicht begeistert, doch Duncan hält diese Version für das beste Album aller Zeiten. Es kommt zum Streit über Musikgeschmäcker. Aus Rache an Duncan stellt Annie ihre Geringschätzung des Albums ins Netz und erhält kurz darauf eine Mail – von Tucker Crowe.
In Juliet Naked geht es um Musik, ums Fansein und um wasted time. Annie und Duncan verschwenden ihre Zeit an eine halbherzige Beziehung. Tucker Crowe verschwendet seine Zeit an den Alkohol und an nicht geschriebene Songs.
Wegen dieser Verschwendung und diverser anderer Dusseligkeiten möchte man die meisten Figuren, die im Buch vorkommen, entweder schütteln oder anschreien oder beides. Doch Nick Hornby schafft es, sie über ihre Beziehungen zu anderen Figuren trotzdem liebenswert zu machen. Tucker wird durch die bedingungslose Liebe seines neurotischen sechsjährigen Sohns Jackson sympathisch. Duncan ist ein durch und durch nerviger, selbstgerechter Schrat. Und selbst er wächst einem ans Herz wegen seiner Leidenschaft für die Musik. Das ist nur einer der magischen Tricks, die Nick Hornby draufhat. Die anderen sind sein Humor, der nie ins Zynische abgleitet - und seine Sprache.
So charakterisiert Hornby das trostlose englische Küstenörtchen Gooleness, in dem Annie und Duncan leben, mit dem Geruch von Bratfett, der an allem klebte, selbst wenn niemand etwas briet.
Juliet Naked ist für mich der beste Musikroman von Nick Hornby. Ich persönlich mag ihn viel lieber als High Fidelity. Die Diskografie des fiktiven Singer-Songwriters Tucker Crowe und sein musikalischer Werdegang sind so überzeugend erdacht, dass ich nach dem Lesen das Gefühl hatte, einen neuen Künstler für mich entdeckt zu haben.
- Tim Eckhaus
Männerlügen maßgeschneidert
(18)Aktuelle Rezension von: black_snapperDiese romantischen Komödien lese ich mittlerweile nur noch selten, weil sie mir oft viel zu albern sind, aber hier hat mich der Klappentext überzeugt.
Über den Autor steht geschrieben: „Leider gelang es ihm nie, sich selbst und die Welt allzu ernst zu nehmen. Daher verfasst er heute ironisch-heitere Texte und romantische Komödien.“ Zum Glück habe ich mich dann doch an dieses Buch gewagt, denn es ist tatsächlich witzig, aber nicht albern.
Stefan Brandner ist Art Director und Marketingprofi in einer erfolgreichen Agentur. Nachdem er den x-ten Preis einheimst, verfolgt ihn allerdings das Pech konsequent, so daß er schließlich auf dem Arbeitsamt landet, wo er nicht nur den liebenswürdigen Sozialschmarotzer Max kennenlernt, sondern auch Isabell Heine, Personalleiterin des Modelabels ihres Vaters. Da Stefan sich vor ihr nicht die Blöße geben kann, arbeitslos zu sein, erfindet er seine Personalagentur. Und so nimmt die Verwechslungskomödie ihren Lauf.
Was hab ich während der Lektüre Tränen in den Augen gehabt! Zum einen habe ich mich über die Charaktere schlapp gelacht: Der Adlige Heinrich von Frey mit seiner geschwollenen Aussprache und seinen verrückten Erfindungen. Oder die vielen Bewerber für Stefans Agentur. Und dann habe ich mich über die verrückten Aktionen amüsiert. Das Chaos in der Wohnung. Herrlich!
Eine erfrischende, ironisch-heitere und romantische Lektüre zum Schnell-mal-Weglesen.
Deshalb gibt es von mir die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.
- Jonathan Tropper
Sieben verdammt lange Tage
(202)Aktuelle Rezension von: CouchminionJudd ist wohl der unglücklichste Mann auf der Welt. Er hat eine schlechte Beziehung zu seiner Familie, seine Frau betrügt ihn mit seinem Chef, verliert seinen Job und wohnt in einer Bruchbude. Genau zu dieser Zeit stirbt auch sein Vater. Doch der letzte Wunsch seines Vaters bringt ihn in eine Zwickmühle. Sein Vater wollte vor seinem Tod, dass seine Familie Shiwa sitzt. Nun muss Judd sieben Tage zurück nach Hause und mit seiner Familie Shiwa sitzen. Dabei kommen viele Gefühle hoch.
Das Buch hat mich an vielen Stellen sehr getriggert. So viel Pech kann ein Mensch doch nicht haben?! Die zerrüttete Familie macht es einem auch nicht leichter. Man lernt die Charaktere ziemlich gut kennen, aber die Frage bleibt: Will man das überhaupt? Alle tragen ein dunkles Geheimnis und ziehen direkt oder indirekt die anderen mit sich.
Judds Entscheidungen lassen manchmal zu wünschen übrig. Aber tatsächlich wird er auch vor extremen Herausforderungen gestellt, dass eine "richtige" Entscheidung schwer zu fällen ist.
Gelegentlich gibt es auch lustige Szenen, die aber eher dem britischen Humor ähneln. Nicht gerade für jedermann und kaum kommt eine lustige Szene schlägt das Leben im Buch wieder einen runter.
Vom Stil her war es gut zu lesen. Dennoch hat es sich für mich gezogen. Meiner subjektiven Meinung nach war es extrem triggernd. Gefühlt wurde es nie besser. Auch die Erfolge, die die Charakteren gemacht hatten waren für mich eher ziemlich wenig. Wie gesagt, eine Geschichte, die nur das Leben schreiben kann.
Das Buch war mal was anderes und es war auch nicht schlecht. Da hatte ich schon schlimmere gelesen, aber ein zweites Mal würde ich es dennoch nicht lesen wollen. Es war einfach schwer zu beschreiben. Es war eine Mischung aus Drama und Komödie mit ein wenig "Romantik" und dennoch nichts von denen.
Mit Sicherheit fragt man sich: "Wieso hast du das Buch denn dann gelesen?". Eine Freundin gab es mir. Es ist ihr Lieblingsbuch. Aus diesem Grund wollte ich es durchlesen. Ich verstehe auch, wieso sie das Buch so mag. Für mich war es leider nichts besonderes.
- Daniel Glattauer
Geschenkt
(226)Aktuelle Rezension von: itwt69Abermals ist es Daniel Glattauer gelungen, einen mitreißenden Roman zu schreiben. Nicht nur die Frage nach dem anonymen Wohltäter, sondern auch die komplexe familiäre Situation der Hauptfigur ist hochspannend. Leider war der Roman mindestens ein Tag zu früh abgeschlossen, es wurden nicht alle Punkte geklärt => 4,5 🌟
- Heinz Strunk
Der goldene Handschuh
(298)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinHeinz Strunk führt uns in diesem Buch hinaus, sehr weit hinaus, zu den menschlichen Abgründen, dahin, wo man als gutbürgerlicher Durchschnittsleser eher selten blickt, in eine Gesellschaft am äußersten Rand des Daseins, sowohl was die prekären äußeren Lebensumstände betrifft, als auch im Innern.
Fiete ist kaputt. Ein Wrack, körperlich, seelisch, charakterlich. Er hatte wohl nie eine richtige Chance, und der Alkohol, den er in unvorstellbaren Mengen konsumiert, hat ihm den Rest gegeben. Er haust in einer nach Pisse und Verwesung stinkenden, verwahrlosten Bude unterm Dach, den Job als Nachtwächter hat er nur noch, weil niemand sieht, wie er auf Arbeit säuft und kaum noch seine Runden drehen kann. Für Gesellschaft geht er in den „Goldenen Handschuh“, eine Kneipe in St. Pauli, die immer offen hat und wo sich das Lumpenproletariat des Kiezes mit billigstem Fusel die letzten Gehirnzellen wegsäuft. Auch Frauen verkehren dort, vor allem ältere, Gestrandete und ausgediente Nutten, die am Rande der Obdachlosigkeit vegetieren und sich für Kost und Logis von denen aufgabeln und ficken lassen, denen es vor gar nichts graust. Solche Frauen schleppt Fiete immer wieder ab und hält sie dann in seiner Bude, seine Gewaltfantasien werden schlimmer und, enthemmt von ein paar Flaschen Korn, lebt er sie auch aus.
Fiete gab es wirklich. Er hieß bürgerlich (haha!) Friedrich Honka, er lebte so, wie es Heinz Strunk hier schildert, und bei einem Brand in seinem Haus fand die Feuerwehr 1975 auf dem Dachboden die zerstückelten Leichen von einem halben Dutzend Frauen, die er umgebracht hatte.
Das wird alles sehr anschaulich aus Fietes Sicht beschrieben. Es ist ekelerregend und widerlich, und man muss dem Autor zugutehalten, dass es schon eine gute Portion schriftstellerisches Geschick braucht, dass man sowas nicht sofort angewidert weglegt, sondern sich mit diesem kaputten Typen beschäftigt und stellenweise sogar mitempfinden kann, wie es ihm geht. Sehr anschaulich und gelungen fand ich dargestellt, wie der Alkohol die Menschen in diesem Buch in seinem erbarmungslosen Griff hat. Hut ab dafür!
So recht weiß ich allerdings nicht, was mir das Buch bringen soll. Es ist keine psychiatrische Analyse der Deviation, keine forensische Untersuchung, was wo wie bei Fiete schiefgegangen ist - wir erfahren beiläufig von entsetzlichen, traumatisierenden Jugenderfahrungen, aber Ursachenforschung ist das nicht, das wäre auch fehl am Platze. Zugleich unternimmt Heinz Strunk nichts, seine Figur von Schuld zu befreien oder über Gebühr Milde und Verständnis für sie zu wecken. Es hat auch nichts Pornografisches oder Sensationsheischendes, dazu wird das Abstoßende zu sehr als abstoßend beschrieben. Ich kann auch nichts aus dieser Story lernen - außer vielleicht ein sorgfältigeres Auge auf meinen Alkoholkonsum zu werfen.
Vollends verwirrt haben mich die eingestreuten Szenen aus Hamburgs besserer Gesellschaft, aus der Reederfamilie Dohren. Dort geht es äußerlich natürlich ganz anders zu, aber auch hier dominiert der Alkohol das Gesellschafts- und Beziehungsleben, und auch wenn die Fassade gewahrt bleibt, kann man im angeheirateten Schwager Karl einen Seelenverwandten Fietes sehen: derselbe Menschenhass, dieselbe Verachtung (hier noch gepaart mit Standesdünkel und Bildungsarroganz), dieselbe (naja: fast dieselbe) Gewalt gegen Frauen, wenn man nur genug getankt hat. Die beiden Welten treffen ganz kurz im „Goldenen Handschuh“ aufeinander, aber sonst frag ich mich schon, was das nun soll. Will Strunk deutlich machen, dass die Perversion keine Standesgrenzen kennt und man nicht den Fehler machen darf, Fietes Verhalten mit seiner sozialen Stellung zu erklären? Das fände ich unnötig und plump dazu.
Am Ende bleibt ein gut geschriebenes Buch über ein sehr fremdes Thema, mit dem ich nichts anzufangen weiß.
- Tom Robbins
Buntspecht
(57)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchSo was wie eine moderne, persiflierte Liebesgeschichte - im letzten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts - ist der Ausgangspunkt. Dazu werden essentielle Fragen aufgeworfen, wie zum Beispiel jene, wie man die Liebe zum bleiben bewegen kann, oder was in diesem Jahrhundert noch an Bedeutendes passieren wird und Widersprüche offenbart, die das soziale Engagement in Bezug auf die individuelle Romantik eben hat. Die Protagonisten sind Prinzessin Leigh-Cheri und Bernard Mickey Wrangle, alias der Buntspecht. Daneben haben wir es mit König Max und seiner Frau Tilli vom Geschlecht der Furstenberg-Barcalona, mit Gulietta, der über 80-jährigen Anstandsdame von Leigh-Cheri, dem CIA, sowie unzähligen anderen Personen zu tun. Um was geht es noch in dieser Story? Tja, um Rothaarige, um Außerirdische, um Sex, um Kokain, dem Mond und... nun, eine Menge anderer Dinge.