BĂŒcher mit dem Tag "writer"
12 BĂŒcher
- Dan Simmons
Drood
 (3)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyDer ErzĂ€hler William Wilkie Collins stellt sich zu Beginn dem verehrten Leser vor und das scheint er auch zu mĂŒssen, denn seine Annahme ist richtig; die wenigsten Leser werden seinen Namen oder seine Werke kennen. Wie der âunnachahmliche Dickensâ, ist auch Collins Schriftsteller und zieht fĂŒr seine Manuskripte nicht selten seinen Freund Charles zurate, wobei dem verehrten Leser schnell deutlich wird, dass Dickens der selbstbewusste Dominator und Collins der ist, der sich in dessen ĂŒbermĂ€chtigem Schatten verbirgt. SpĂŒrbar ist Freundschaft und KollegialitĂ€t, aber auch jede Menge unterschwellige RivalitĂ€t. Collins scheint Dickens in allem nachzustehen, die Frauengeschichten und das GeltungsbedĂŒrfnis von Dickens, aber auch dessen generelles SelbstverstĂ€ndnis. Collins hingegen wird durch ein Gichtleiden von stĂ€ndigen Schmerzen geplagt, ist laudanumsĂŒchtig und ein wahres Muttersöhnchen.
Als Dickens zusammen mit seiner Geliebten, der Schauspielerin Ellen Ternan und deren Mutter auf der RĂŒckreise von Paris das schwere Stapelhurst ZugunglĂŒck ĂŒberlebt, tritt im Chaos zwischen Waggonwracks, Toten und Schwerverletzten die entstellte Gestalt Drood in sein Leben. Dickens scheint wie besessen von Drood und drĂ€ngt nach seiner RĂŒckkehr nach London Wilkie Collins zu einem abenteuerlichen Ausflug in die finsteren GĂ€nge und SchĂ€chte der Londoner Unterwelt. Dort treffen sie nicht nur auf Ratten und Opiumhöhlen, sondern mĂŒssen auch feststellen, dass die dunklen Gassen und Gestalten der Armenviertel ĂŒber der Erde nur ein Teil der Gegenwart sind.
Dan Simmons taucht tief ins Viktorianische Zeitalter ein und unterstĂŒtzt mit seiner noblen Ausdrucksweise und seinen dichten Beschreibungen diese AtmosphĂ€re. Wer schon einmal in London war und sich mit der historischen Aufbereitung in den diversen Museen und den Kabinetten, wie Madame Tussauds oder dem Dungeon beschĂ€ftigen konnte, kann sich gut vorstellen, wie roh und derb das Leben in den Armenvierteln aussah. Da passt auch die Vorstellung einer "Unterwelt" ganz gut dazu. Mit dem Auftauchen des Inspektor Fields setzt Simmons seinen von Schmerzen gepeinigten und laudanumsĂŒchtigen Wilkie Collins noch mehr unter Druck und Charles Dickens erscheint zunehmend als Tausendsassa, der alles und jeden um sich herum zu manipulieren weiĂ. Daher scheint eine Freundschaft zwischen Collins und Dickens beinahe schon wieder ausgeschlossen. Die Beziehung scheint viel eher eine AbhĂ€ngigkeit von Collins zu sein.
Simmons packt zudem jede Menge in seinen mysteriösen Thriller âDroodâ hinein. Da sind die Autobiografien der beiden Protagonisten Dickens und Collins, mit dem surrealen Charakter Drood ein findiger Hinweis auf den nicht fertiggestellten Roman âThe Mystery of Edwin Droodâ, viele Appetithappen auf die Werke der beiden Schriftsteller und last but not least die Mysterie um Sein und Schein der zahlreichen Vorkommnisse. Aus meiner Sicht sind jedoch die langen Passagen âinside Wilkie Collinsâ, wie ich sie einmal nennen will, irgendwann einfach nur noch zĂ€h und scheinen sich zu wiederholen. Seine Beziehungen, seine Sucht, seine Zweifel, seine inneren KĂ€mpfe und Visionen (oder Begebenheiten)âŠein strafferer ErzĂ€hlstrang wĂ€re mir lieber gewesen. Dennoch soll Simmons drei Sterne fĂŒr âDroodâ von mir erhalten.
- Jimmy McDonough
Shakey
 (1)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyJimmy McDonough stellt mit âShakey â Neil Youngâs Biographyâ wohl eines der persönlichsten Portraits von Neil Percival Young zur VerfĂŒgung. Ăber Jahre sprach er mit Neil und zahlreichen Personen, die mit ihm, sei es auf der musikalischen BĂŒhne oder im Privatbereich, in engem Kontakt standen.
Neil Young, geboren am 12. November 1945 in Toronto erkrankt bereits als Kind an Diabetes, Epilepsie sowie im Alter von sechs Jahren an einer Polioerkrankung, die ihn bis heute linksseitig einschrÀnkt. Seine Eltern, Scott Neil und Rassy Ragland Young trennen sich als Neil zwölf ist, er zieht mit seiner Mutter nach Winnipeg, wo er ab 1960 in seine musikalischen Wurzeln in unterschiedlichen regionalen Bandformationen sucht.
Er kĂ€mpft sich durch sein Leben, lĂ€sst nicht mit sich handeln, ist ein Dickkopf, eine schwierige Person und vertraut schon mal auf schamanische KrĂ€fte. In all den Jahren ist sein Leben von der Obsession Musik geprĂ€gt, die sein ganz persönliches Ventil darstellt. So interpretiert er sich immer wieder neu, entwickelt sich, erleidet RĂŒckschlĂ€ge, steht wieder auf und wird ĂŒber die Jahre zur lebenden Musiklegende, unkategorisierbar fĂŒr mich, fĂŒr andere der âGodfather of Grungeâ. Seine Fans sind hart im Nehmen, da er ihnen mit seiner unvorhersehbaren Musik, extrem lauten Konzerten und gefĂŒhlten halbstĂŒndigen Solis alles abverlangt, aber dafĂŒr lieben sie ihn ja auch.
Beeindruckend sein Engagement fĂŒr seine an infantiler Zerebralparese erkrankten Söhne Zeke und Ben, fĂŒr die er seine Musikkarriere immer wieder unterbricht und spĂ€ter sogar eine Stiftung fĂŒr die schulische Förderung behinderter Kinder ins Leben ruft.
âShakeyâ endet im Jahr 1998 als Young wieder einmal abtaucht, unerreichbar fĂŒr McDonough. Entstanden ist eine unvollendete Biographie mit unendlich vielen Interviews mit Neil, Details und ganz persönlichen Fakten. Exzesse, JugendsĂŒnden, Freundschaften, Zwistigkeiten, Verbundenheit und immer wieder die Musik als Band, das alles umschlieĂt.
- Cecelia Ahern
Der Ghostwriter
 (215)Aktuelle Rezension von: KuschelhaseInhalt:
Hermann Banks hat sich vom armen Farmerjungen zum MultimillionĂ€r hochgearbeitet. Er hat eigentlich alles: Eine schöne junge Frau, ein Vermögen und ist Chef seiner eigenen Firma. Doch er hat den noch unerfĂŒllten Traum ein Buch zu schreiben. Als seine Frau ihm gesteht, dass sie eine AffĂ€re hatte, beschlieĂt Hermann eine Auszeit von der Arbeit zu nehmen und mit ihr nach England in das Haus eines verstorbenen Autors zu ziehen um sein Buch zu schreiben. Doch er hat eine Schreibblockade.
Eines Morgens findet er auf rÀtselhafte Weise das erste Kapitel seines geplanten Buches auf dem Schreibtisch. Gleichzeitig beginnen auch aus dem Haus sÀmtliche GegenstÀnde zu verschwinden. Ist Hermann bereit alles zu opfern?Meine Meinung:
Cecelia Ahern zĂ€hlt zu meinen Lieblingsautorinnen aber dieses Buch fand ich sehr schlecht und enttĂ€uschend. Man erkennt zwar ihren Schreibstil aber ich finde, dass dieses neu erwĂ€hlte Genre nicht zu ihr passt. Mir fehlten die ErlĂ€uterungen und der Witz, die sonst in jedem Buch zu finden sind. AuĂerdem fand ich das Ende zu abrupt und ohne jede ErklĂ€rung Wieso? Weshalb? Wer? Wie? Wo? usw.Ich wĂŒrde es nicht weiterempfehlen
- Sarah Webb
OMNIBUS, Three times a lady & It had to be you
 (1)Aktuelle Rezension von: BlueDevil81Three Times a Lady: Auch wenn es so kam, wie es kommen musste: War ein schoenes Buch. Am Anfang etwas verwirrend mit den Zeitspruengen damals (Schulzeit) und heute, aber dennoch unterhaltsam. Speziell weil man sehen kann, wie das Leben dem einen zufaellt, dem anderen mitspielt. So geht es hier um drei Frauen (Ashling, Eve und Sally), die alle mal den selben (Jungen) Mann geliebt haben - oder zumindest glaubten zu lieben. Als die Einladung zu einem Klassentreffen kam, fangen alle an, ihre Vergangenheit zurĂŒckholen zu wollen. Teilweise kommen aber noch andere Verstrickungen hinzu. It had to be you: Die Geschichte dreier Freundinnen aus Burnaby ĂŒber Familie, Liebe, Beruf. Die Geschichte erzĂ€hlt ĂŒber Molly, die in einem BĂŒcherladen arbeitet, der verkauft wird, deren besten Freundin Paige, die trotz Familie (drittes Kind unterwegs) kurz vor politischen Wahlen steht und Kate, der Mitbewohnerin von Molly, die eine Art 'Bring Mann an die Frau' Job und die Arbeit in einem SchuhgeschĂ€ft vereint. Nichts besonderes, aber ganz unterhaltsam geschrieben. - Neil Gaiman
The View from the Cheap Seats
 (4)Aktuelle Rezension von: AbacaxiWenn es um BĂŒcher geht, wird fĂŒr mich 2017 definitiv in meiner Erinnerung als das Jahr zurĂŒckbleiben, in dem ich Neil Gaiman und seine BĂŒcher fĂŒr mich entdeckt habe. Ich bin fleiĂig dabei mich durch seine Werke zu lesen und bis jetzt wurde ich noch nicht
enttÀuscht, sowohl von seinen fiction als auch von seinen non-fiction Texten.
âI believe that in the battle between guns and ideas, ideas will, eventually, win. Because the ideas are invisible, and they linger, and, sometimes, they can even be true.â
Bei diesem Buch hier handelt es sich nun um eine Sammlung von Artikeln, Essays, VortrĂ€gen und Gedankenspielen. Dabei geht es um alles, was ihn eben so beschĂ€ftigt. Menschen, die fĂŒr ihn eine wichtige Rolle spielen. BĂŒcher, Comics, Musik. Lasst euch gesagt sein, dass ihr nach der LektĂŒre dieses Buches sicher mindestens eine Hand voll weiterer BĂŒcher lesen wollt, die Neil hier beschreibt und empfiehlt.
Ich habe das Buch gelesen und nebenbei teils das Hörbuch mitgehört, dessen Sprecher Neil Gaiman selbst ist und welches ich absolut empfehlen kann. Allgemein all seine HörbĂŒcher. Er hat eine angenehme und gleichzeitig mitreiĂende Stimme, wodurch fĂŒr mich hier auch die TextstĂŒcke interessant wurden, die mich vom Thema her eigentlich nicht so interessiert hĂ€tten.
FĂŒr alle, die nicht gerne auf Englisch lesen oder es sich nicht zutrauen: Das Buch erscheint noch dieses Jahr in deutscher Ăbersetzung. ;) - Michael Sims
Arthur & Sherlock: Conan Doyle and the Creation of Holmes
 (2)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAs a young medical student, Arthur Conan Doyle studied in Edinburgh under the vigilant eye of a diagnostic genius, Dr. Joseph Bell. Doyle often observed Bell identifying a patient's occupation, hometown, and ailments from the smallest details of dress, gait, and speech. Although Doyle was training to be a surgeon, he was meanwhile cultivating essential knowledge that would feed his literary dreams and help him develop the most iconic detective in fiction. Michael Sims traces the circuitous development of Conan Doyle as the father of the modern mystery, from his early days in Edinburgh surrounded by poverty and violence, through his escape to University (where he gained terrifying firsthand knowledge of poisons), leading to his own medical practice in 1882. Five hardworking years later--after Doyle's only modest success in both medicine and literature--Sherlock Holmes emerged in A Study in Scarlet. Sims deftly shows Holmes to be a product of Doyle's varied adventures in his personal and professional life, as well as built out of the traditions of Edgar Allan Poe, Ămile Gaboriau, Wilkie Collins, and Charles Dickens--not just a skillful translator of clues, but a veritable superhero of the mind in the tradition of Doyle's esteemed teacher. Filled with details that will surprise even the most knowledgeable Sherlockian, Arthur and Sherlock is a literary genesis story for detective fans everywhere.
How often can one tell the same old anecdote and still expect it to be fresh and entertaining? â this is one of the questions plaguing Michael Simâs book.
After all most people well-acquainted with Sherlock Holmes must have heard the story of how Joseph Bell inspired the creation of the immortal detective. The famous tale about how Bell correctly deduced several important biographical facts about a British soldier with Elephantiasis can of course be found here again, and to Simsâs credit it must be said, that he does come up with some interesting new material regarding Bell and Doyle, but there is also a feeling that there was little reason for this book to come into existence, since for the most part it reads like a straight-forward biography with some treatises on medical history and the origins of detective fiction thrown in. While it is perfectly readable (unlike many other contemporary non-fiction writers Sims does not feel the need to tell his story in a jokingly witty way) it is also occasionally a bit dry and the passages about Edgar Allan Poe and the beginnings of detective literature feel like an old hat.
While Mattias Boströmâs recent book about Holmes can be called a milestone, Athur & Sherlock seems more like an elaborate footnote. It might be of more interest to newbies, but more seasoned Sherlockians will mostly likely feel a bit bored. - 8
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