Bücher mit dem Tag "wwii"
58 Bücher
- Markus Zusak
Die Bücherdiebin
(4.670)Aktuelle Rezension von: Hortensia131939, Nazideutschland. Der Tod hat viel zu tun. Doch die kleine Liesel Meminger lässt ihn innehalten, als sie am Grab ihres kleinen Bruders ihr erstes Buch stiehlt. Als ihr die Buchstaben immer mehr vertraut werden, wird das Stehlen von Büchern etwas Besonderes für sie. Es trägt sie durch eine Welt, in denen Bomben, alles in Schutt und Asche versinken lassen, und Juden nach Dachau marschieren müssen. Wie schon gesagt, der Tod hat viel zu tun.
Dieses Buch ist zurecht als historisches Jugendbuch preisprämiert. Anfangs hatte ich etwas Mühe mit dem Schreibstil, da besonders die Erzählung aus der Sicht des Todes sehr philosophisch geschrieben war. Aber Liesels Geschichte geht dafür sehr schnell ans Herz. Sie wächst in einem Weltkrieg auf und nimmt alles durch ihre kindliche Sicht wahr. Es ist auch schön, wie sie die Liebe zu Wörtern entdeckt und Bücher ihr eine ganz eigene Welt öffnen.
Mein Fazit: Ich finde, dass Buch bietet eine gute Diskussionsgrundlage, um die Schrecken des Zweiten Weltkrieges fassbar zu machen. Jugendliche Leser sollten mit dieser Geschichte nicht alleine gelassen werden. Es ist sehr eindrucksvoll. 5 Sterne.
- Anne Frank
Gesamtausgabe
(2.736)Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!
- Ken Follett
Winter der Welt
(813)Aktuelle Rezension von: SM1"Winter der Welt" ist der zweite Teil der dreiteiligen Jahrhundert-Saga von Ken Follett. In diesem Roman stehen der zweite Weltkrieg und seine Vorgeschichte im Fokus. Hierbei nehmen die Ereignisse in Europa den größeren Teil der Handlung ein, aber auch der Krieg im Pazifikraum wird ausführlich thematisiert.
Ein Großteil der Hauptfiguren aus dem Auftakt-Roman "Sturz der Titanen" kommt auch in diesem Buch wieder vor, im Mittelpunkt steht aber die nächste Generation. Auch diesmal verteilen sich die Handlungsstränge hauptsächlich auf England, Deutschland, Russland und die USA und verknüpfen sich nach und nach zu einem eindrucksvollen Gesamtbild.
Wer bereits "Sturz der Titanen" mochte, wird auch diesen Roman mit großem Vergnügen lesen, und wem der Vorgänger teilweise zu langatmig war, der wird in dieser Fortsetzung entschädigt, denn die Handlung kommt schneller in Gang und die Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungsebenen sind bereits bekannt.
- Jonathan Safran Foer
Alles ist erleuchtet
(527)Aktuelle Rezension von: JorokaIch habe zuerst den Film gesehen, zu dem das Buch als Vorlage diente; und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise ist man von der filmischen Umsetzung eines literarischen Werkes enttäuscht, im vorliegenden Fall war es gerade umgekehrt.
Die Geschichte eines jungen jüdischen Amerikaners (Jonathan Safran Foer), der in die Ukraine fährt und sich dort mit Hilfe eines radebrechenden, machohaften Reiseführers und dessen "blinden" Opa als Fahrer, nebst "Blindenhund" auf die Suche nach der Vergangenheit seines eigenen Großvaters macht, ist im Buch als eine der vier Handlungsstränge enthalten.
Daneben geht es um die Geschichte von "Brod", die dem gleichnamigen Fluss "entspringt", als ihre Eltern im Jahre 1791 dort mit Fuhrwerk in den Fluten versinken; des weiteren um die Geschichte der Heirat von Jonathans Großvater vor Zerstörung des Schtetls um 1940 und um die Kommentare von Alex, dem ukrainischen Reisebegleiter von Jonathan, der scheinbar diese Geschichten Korrektur ließt.
Ganz schön verwirrend und so kam es mir beim Lesen auch durchgehend vor. Hätte ich zuvor den Film nicht gesehen, hätte ich bezüglich Orientierung wohl auch gewiss einige Probleme gehabt. Nun, das mag "innovativ" sein, aber meinem Lesevergnügen zumindest nicht zuträglich.
Natürlich sind alle Geschichten miteinander verwoben und auch Alexs Großvater ist involviert. Ein bisschen dick aufgetragen, wie ich finde.
Negativ aufgestoßen ist mir auch die unnötig obszöne Sprache, die in manchen Passagen benutzt wird.
Fazit: Insgesamt kein wirklich schlechtes Buch. Aber es kommt halt wie ein besonders bemühtes Erstlingswerk eines noch nicht ganz ausgereiften Schreiberling rüber.
- Markus Zusak
The Book Thief, Film Tie-In. Die Bücherdiebin, englische Ausgabe
(244)Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibroLiesel ist neun als ihr Bruder stirbt und ihre Mutter sie in eine Pflegefamilie nahe München gibt. Es ist 1939. Liesel erlebt die ihr völlig unverständliche Nazizeit aus Kinderaugen. Die Schrecken des Krieges und des Holocaust werden in diesem Buch aus Sicht des Todes geschrieben. Der Tod wird auch Liesel besuchen...
Meine Meinung:
Es gibt schlicht nicht mehr zu sagen wie: jeder muss dieses Buch gelesen haben.
Ich habe mit sämtlichen Charakteren mitgefiebert und teils echt heftig weinen müssen. Eine ergreifende Geschichte über Freundschaft, Mut, und die Grausamkeit der Menschen.
Fazit:
Unbedingt lesen!
- Christian Berkel
Der Apfelbaum
(178)Aktuelle Rezension von: HerbstroseChristian Berkel, der Autor und Ich-Erzähler, besucht seine jetzt im Alter demente Mutter Sala, um in ihren noch klaren Momenten mehr über seine Familie und seine Vorfahren zu erfahren. In Bruchstücken erzählt sie ihm von ihrer Kindheit, von ihren Eltern, seiner jüdischen Großmutter Iza Prussak und seinem atheistischen Großvater Johannes Nohl, der später wegen seiner Homosexualität von den Nazis zu Zwangsarbeit verurteilt wurde, während seine inzwischen von ihm geschiedene Frau Iza in einer Todeszelle fünf Jahre lang mit ihrer Hinrichtung rechnen musste. Hauptperson in Christian Berkels Geschichte ist jedoch deren Tochter Sala (seine Mutter), die nach ihrer Flucht vor den Nazis über verschiedene europäische Länder schließlich mit ihrer kleinen Tochter Ada bei einem Kinderarzt in Leipzig Unterschlupf findet. Nach dem Krieg lebt sie einige Jahre in Buenos Aires und nimmt dann mit ihrem Jugendfreund Otto Berkel, der jetzt als HNO-Arzt in Berlin lebt, wieder Kontakt auf. Damals durfte sie ihn wegen ihrer jüdischen Abstammung nicht heiraten. Ist nun der Weg frei und der Kreis kann sich schließen? …
Der Autor Christian Berkel ist ein bekannter deutscher Schauspieler. Er wurde 1957 in West-Berlin geboren und ist mit der Schauspielerin Andrea Sawatzki verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne.
Mit „Der Apfelbaum“ gibt der Schauspieler sein Debüt als Autor. Das Buch zu beurteilen fällt mir wirklich nicht leicht.
Dass Berkel viel Fantasie hat, hat er hier bewiesen, dennoch konnte mich die Geschichte nicht packen. Es wird zu Beginn im Buch damit beworben, dass Christian Berkel „den spannungsreichen Roman seiner Familie erzählt“, während auf der nächsten Seite folgendes zu lesen ist: „Dieses Buch ist ein Roman, wenn auch einige seiner Charaktere erkennbare Vor- und Urbilder in der Realität haben, von denen das eine oder andere biografische Detail übernommen wurde. Dennoch sind es Kunstfiguren. Ihre Beschreibungen sind ebenso wie das Handlungsgeflecht, das sie bilden, und die Ereignisse und Situationen, die sich dabei ergeben, fiktive.“
Unter diesem Gesichtspunkt konnte ich auch keinen Bezug zu den Personen finden und empfand deren Handlungsweisen als sehr konstruiert. Die wilden Sprünge zwischen den Zeiten - mal sind wir im Hier und Heute und erleben die Gespräche des Autors mit der Mutter, dann folgen Episoden anderer Familienmitglieder zu verschiedenen früheren Zeiten - konnten mich ebenso wenig begeistern wie auch das Sprachkonstrukt. Auf kurze Sätze folgen ellenlange, die sich oft über eine halbe Buchseite hinziehen, gefolgt von langatmigen, nichtssagenden Passagen. Vieles wirkt für mich erfunden und auf Effekthascherei bedacht. Das Geschehen nimmt keine Fahrt auf und plätschert so vor sich hin, spannende und interessante Passagen werden abrupt unterbrochen, um mit einer anderen Person in einer anderen Zeit fortzufahren. Gegen Ende zu überstürzen sich die Ereignisse, auf wenigen Seiten findet das Geschehen einen mehr oder weniger plausiblen Abschluss.
Fazit: Ein Buch, das mich nicht packen konnte, dem ich jedoch aufgrund der fantasievollen Thematik noch drei Sterne geben kann.
- Wolfgang Hohlbein
Schiff des Todes: Thriller
(13)Aktuelle Rezension von: Sarah31Die Flitterwochen sollten die schönsten Urlaubstage im Leben sein, gemütlich und entspannt zu zweit die Tage genießen.
So sollte es für Angie und Claus kommen, dachten sie aber da haben sie sich geirrt..
Angekommen auf dem Kreuzfahrtschiff, lernten sie einen sehr klammernden Passagier kennen, der wie sie fanden nicht ganz normal war.
Ein toter Mann, der nicht auf dem Kreuzer hätte sein dürfen...
Angie die Dinge sah, die nicht existierten..
Doch was hat der Angestellte des Kreuzers damit zu tun, wie weit steckt er mit drin ?
Ein spannendes Buch, dass mir sehr gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist super zu lesen und das Buch hat mir großen Spaß gemacht.
- John Katzenbach
Das Tribunal
(10)Aktuelle Rezension von: LennyHat sich etwas angefühlt wie ein Grisham....aber es war ein Katzenbach! Sehr viel Spannung und diese Ausweglosigkeit geht mir immer unter die Haut....ich liebe dieses Feeling, wenn dann doch ein Weg gefunden wird. - Neal Stephenson
Cryptonomicon
(103)Aktuelle Rezension von: Helicopter66Nicht wirklich Science-Fiction im herkömmlichen Sinn, aber eine historisch wie auch technisch sehr gut recherchierte und unterhaltsam erzählte Geschichte über die Anfänge der Computertechnologie im Zweiten Weltkrieg und der weltweiten Vernetzung des Datenverkehrs in den 1990er-Jahren.
Der Roman Cryptonomicon spielt in zwei Handlungssträngen in den 1940er und 1990er-Jahren. Wenn man bereit ist, Science-Fiction nicht mit „Zukunftsroman“ gleichzusetzen, dann kann Cryptonomicon unter Umständen noch unter Science-Fiction oder auch historische Fantasy eingeordnet werden. Bei etwas Interesse an Zeitgeschichte und größerem Interesse an Informatik, insbesondere Kryptographie, sowie einem Sinn für eine – bei aller Dramatik und Grausamkeit der Handlung – humorvollen Erzählweise, ist der umfangreiche Roman ein großes Lesevergnügen. Vermutlich hätte er dennoch nie die Beachtung der Leserschaft einschlägiger Science-Fiction-Literatur gefunden, wenn sich Neal Stephenson nicht schon längst einen Namen als Autor dieses Genres gemacht hätte: Auf ihn gehen die Begriffe Metaverse und Avatar zurück. Um die Kurve Richtung Science-Fiction hinzubekommen, wird Cryptonomicon gelegentlich als „Geschichte des Cyberpunks“ bezeichnet, rund um historische Ereignisse (z.B. Angriff auf Pearl Harbor) und Figuren (z.B. Alan Turing) konstruiert.
Weniger weit hergeholt ist der Roman eine sowohl historisch wie auch technisch sehr gut recherchierte Geschichte der Anfänge der Computertechnologie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs beim Einsatz zur Ver- und Entschlüsselung der militärischen Kommunikation. Im zweiten Handlungsstrang (Gegenwart nach Erscheinungsdatum des Buches) geht es um den Konkurrenzkampf von Firmen und Staaten bei der weltweiten Vernetzung des Datenverkehrs und des kommerziellen Aufbaus des Internets in den 1990er-Jahren. Am Ende des Buchs fließen die beiden Handlungslinien in einem Wettlauf um während des Krieges verstecktes Gold zusammen. Ein Wettlauf, der schon in den 1940er-Jahren vorbereitet wurde und an dem Nachkommen der damaligen Protagonisten und zwei noch lebende Personen beteiligt sind.
Für das Buch wurde der kryptografische Algorithmus Solitaire entwickelt, der keine technische Ausrüstung, sondern nur ein Kartenspiel erfordert; Anleitung im Anhang des Buchs.
- Armando Lucas Correa
Das Erbe der Rosenthals
(99)Aktuelle Rezension von: maulwurf789"Das Erbe der Rosenthals" ist das Romandebüt von Autor Armando Lucas Correa. Insgesamt 432 Seiten umfasst das Taschenbuch und ist dem Genre 'historischer Roman' zuzuordnen. Der thematische Mittelpunkt bildet das Schicksal der St.Louis - einem Schiff, welches vorallem durch seine Irrfahrt mit jüdischen Emigranten Mitte Mai bis Mitte Juni 1939 bekannt wurde.
Und darum geht es genau: Im Jahre 1939 muss die elfjährige Hannah mit ihrer Familie aus Berlin fliehen, denn sie ist Jüdin. Ein Schiff soll sie nach Kuba bringen, doch nur die Wenigsten dürfen die St.Louis dort verlassen. Auch Hannahs Familie wird dabei auseinandergerissen...
Im Jahre 2014 sucht die elfjährige Anna nach den Wurzeln ihres bei 9/11 verstorbenen Vaters. Ein Brief ihrer Großtante enthält neben Fotos auch erste Hinweise. Doch erst als das Mädchen mit seiner Mutter von New York nach Kuba reist, kommt sie der Geschichte der Familie wirklich nahe...Autor Armando Lucas Correa erzählt die Handlung abwechselnd aus der Sicht der beiden Mädchen. Dadurch kommt beim Leser automatisch gleich Spannung auf. Die Figuren wirken lebensecht und man kann sich sehr gut in ihre jeweiligen Lagen hineinversetzen.
Bildgewaltig und authentisch beschreibt Armando Lucas Correa sowohl die Kriegsjahre, als auch die Jahre nach dem Terroranschlag des 11.Septembers. Angenehm flüssig ist dabei sein Schreib- und Erzählstil. Mit jedem Kapitel mehr verschachteln sich die beiden Erzählstränge ineinander.
Insgesamt vergehen die 432 Seiten beim Lesen förmlich im Nu. Den Roman kann man quasi nur vor Spannung und Neugierde verschlingen.
Das Ende wird mit einem umfassenden Nachwort über die Irrfahrt der St.Louis sowie der damaligen Zeitgeschehnisse abgerundet.
Mein Fazit: Definitiv fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!
- Ken Follett
Winter of the World
(34)Aktuelle Rezension von: SaralondeDie Handlung des zweiten Teils der Jahrhunderttrilogie setzt im Jahr 1933 ein. Warum, kennt ihr euch denken – der Reichtagsbrand ist eines der ersten zentralen Ereignisse, deren Zeuge Ken Follett seine Charaktere werden lässt. Die Charaktere, das sind überwiegend die Kinder der Charaktere aus dem ersten Teil, “Fall of Giants”. Die Elterngeneration kommt natürlich auch noch vor, doch der Schwerpunkt liegt auf Maud und Walters Tochter Carla, den Dewar-Söhnen Woody und Chuck, Lev Peshkovs Kindern Daisy und Greg, Ethel Leckwiths Sohn Lloyd und Grigori Peshkovs Sohn bzw. Neffe Volodya.
Wie bereits im ersten Teil lässt Ken Follett diese Familien Teil der wichtigsten Ereignisse des zweiten Weltkriegs werden, was für meine Begriffe ebenso wunderbar funktioniert wie im ersten Teil. Ich kann Denis Scheck nicht zustimmen, der die Tatsache, dass die Charaktere alle mit den wichtigsten Protagonisten der Weltpolitik zusammentreffen, für den dritten Teil “Edge of Eternity” als “Whale Watching” bezeichnete. Mir gefällt das Konzept, fiktive Romanfiguren auf historische Persönlichkeiten treffen zu lassen, sehr gut und ich kann mir vorstellen, noch einige weitere Bücher dieser Art zu lesen. Ich denke, mit solchen Büchern kann man auch weniger historisch interessierten Lesern Geschichte nahe bringen.
Auch für diesen zweiten Teil ist die Rechercheleistung Ken Folletts wieder erstklassig, ich habe wirklich den Eindruck, dass man sich diesbezüglich auf ihn verlassen kann. Die Geschehnisse, vor allem gegen Ende des Krieges in Deutschland, sind schon harte Kost, aber es ist ja kein Geheimnis, was damals alles passiert ist. Gefallen hat mir auch, dass Ken Follett Themen wie das Euthanasieprogramm der Nazis aufgreift.
Ich habe dieses Hörbuch ebenso gerne gehört wie Teil 1, auch der Sprecher John Lee hat mich wieder voll überzeugt. Viele kritisieren ja das Ausmaß an Sexszenen in den Büchern, aber ich finde das eigentlich nicht schlimm und hatte auch den Eindruck, dass es im zweiten Teil ein bisschen weniger ist.
- Kurt Vonnegut
Vonnegut: Slaughterhouse Five
(73)Aktuelle Rezension von: PiezkeKurt Vonnegut verarbeitet in diesem fantastischen (im doppelten Sinne) Roman die Erfahrungen, die er als Kriegsgefangener in Dresden während des Bombenangriffs durch die Amerikaner gemacht hat. Der Protagonist wird ebenfalls während des Kriegs von den Deutschen gefangen genommen. Durch die Außerirdischen von Tralfagamore, die einen anderen Bezug zur Zeit haben als die Menschen, kann er in seinem Leben vor und zurück springen. Er springt somit aus dem Krieg in seine Zukunft bis hin zu seinem Tod und zurück bis in seine Kindheit. Ein schrecklicher Abschnitt der Geschichte, und doch findet Vonnegut teilweise schon poetische Worte. Die Schrecken des Krieges, der nur ein Kinderkreuzzug ist, in dem die Jungen und Alten verheizt werden, tritt umso klarer vor Augen. Ein absolut empfehlenswertes Buch. Die Interpretation der Reisen in der Zeit sollte meiner Meinung nach jeder Leser für sich selber finden. :) - Sir Winston Churchill
Der Zweite Weltkrieg
(16)Aktuelle Rezension von: Tobias_DamaschkeDieses Buch verbindet zwei meiner absoluten Lieblingshobbys: Lesen und Geschichte.Der Zweite Weltkrieg ist der Urknall der modernen Weltordnung, der folgenschwerste Konflikt des 20. Jahrhunderts, dessen Folgen bis heute überall zu spüren sind. Es gibt wohl kaum ein geschichtliches Thema, das so oft in Filmen, dem Fernsehen oder Büchern verwendet wird. Doch kaum ein Werk reicht an das von dem Mann heran, der 1940 durch seine unerschütterliche Unbeugsamkeit vielleicht das zivilisierte Europa vor den Nazis rettete.
Winston Churchill ist eine absolut faszinierende Persönlichkeit. Sicherlich kann man ewige Diskussionen über ihn führen, viele sehen ihn kritisch und dieser Text hier soll jetzt bestimmt nicht ins geschichtswissenschafftliche abdriften. Hier gehts nämlich um eine Fähigkeit dieses Briten, die man ihm nicht absprechen kann: Er konnte verdammt gut schreiben.
Dieses Buch ist mehr als eine bloße Zusammenfassung des Krieges aus britischer Sicht. Teilweise liest es sich wie eine Autobiographie oder Churchills Memoiren. Es gibt tiefe Einblicke in das britische Regierungs- und Parteiensystem, Einzelschicksale werden eörtert, große Borgen gespannt und Details ans Licht gebracht, die zumindest mich beim ersten Mal Lesen sehr überraschen konnten. Zudem, bedingt durch den Autoren und die Zeit, aus der das Buch stammt, ist dies hier auch ein Zeugnis des Denkens eines Menschen aus der Zeit des Imperialismus. Sobald Churchill von der "britischen Rasse" spricht, sollte man nicht den Fehler machen, aus rein modernen Augen auf das Buch zu schauen - wie jeder Mensch war Churchill ein Kind seiner Zeit und da damals andere Ansichten vorgeherrscht hatten, sollte dieser Sprachgebrauch niemanden verwundern.
Am Ende ist dieses Buch einfach nur hochinteressant und - obwohl man ja natürlich weiß, wie alles ausgeht - stellenweise sehr spannend. Ich lege dieses Buch jedem ans Herzen, der sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert und auch mal einen Blick hinter die Kulissen der britischen/allierten Seite wagen will. es lohnt sich - den Nobelpreis für Literatur hat das Buch schließlich nicht aus purem Zufall gewonnen.
- Susanne Hantke
Nackt unter Wölfen
(144)Aktuelle Rezension von: Emili"Nackt unter Wölfen" - ich hätte das Buch viel früher schon lesen sollen. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Die Geschichte der Häftlinge vom Konzentrationslager Buchenwald im Frühjahr 1945, der kommunistischen Organisation unter den Gefangenen und eines kleinen Kindes, das in einem Koffer in das Lager eingeschleust worden ist, und von Häftlingen versteckt worden ist. Dieser dreijährige Junge wurde in dem Roman zu einem Symbol für den Zusammenhalt, Mitgefühl und Kampf gegen Nazi. Der Roman ließ mich nicht kalt.
Die Erzählweise hat entfernt an das Geschehen im KZ erinnert, stellenweise abgehackt, trocken und da, wo es notwendig war, sachlich. Wenn es zu emotional zuginge, hätte man solche Szenen, wie Gefangenen im Bunker, Leichen, die täglich nach Buchenwald gebracht worden sind oder im KZ hingerichtet oder verstorben waren, die Folter... gar nicht lesen können.
Was mir noch sehr gut gefallen hat, war der Anhang. Eine ganz tolle Ausgabe des Romans, die auch die Biografie vom Autor, Geschichte der Entstehung des Romans und reale Briefe von Gefangenen des KZ, bietet. Sehr bewegend. 5 Sterne und eine Empfehlung.
- Anthony Doerr
All the Light We Cannot See
(57)Aktuelle Rezension von: engineerwifeMit „All the light we cannot see” ist Anthony Doerr ein Bestseller der ganz besonderen Art gelungen. Er entführt uns in die 30er Jahre, zeitgleich nach Paris und das Ruhrgebiet in Deutschland. In Paris lernen wir die kleine Marie-Laure kennen, die mit ihrem Vater, dem Hüter der Schlüssel des Naturkundemuseums seit dem Tod der Mutter allein lebt. Dieser kümmert sich rührend um sein inzwischen erblindetes Mädchen, nimmt sie mit in seine Welt des Museums und lässt sie mit Jule Verne und dessen Büchern schließlich von ungeahnten Abenteuern träumen.
Die Geschwister Werner und Jutta hingegen wachsen in einem Waisenhaus auf. Werner ist klein für sein Alter doch beschützt die kleine Schwester, wo er nur kann. Für den klugen Werner, der mit seiner Technikaffinität Großes bewegen könnte, sieht die Zukunft dennoch einen Arbeitsplatz in der Zeche vor, die Zeche, in der vor Jahren der eigene Vater tödlich verunglückte. Aber dann bricht der Zweite Weltkrieg aus und auf einmal ist Werners Wissen gefragt. Während Marie-Laure und ihr Vater nach Saint-Malo an die Atlantikküste fliehen können, kommt Werner, dem mit seiner kleinen Statur kaum eine Uniform passt, zu einer Einsatztruppe der Wehrmacht, die illegale Radiosender, unterhalten von der Resistance, ausmachen und eliminieren muss.
Die Wege der Beiden kreuzen sich für einen kurzen Augenblick auf schicksalhafte Weise und sie können sich gegenseitig kurz schützen. Doch eine höhere Gewalt hat eigene Pläne für die Zwei …
Es war schon eine Weile her, dass ich ein englisches Buch in die Hand genommen hatte, doch mit „All the light we cannot see“ wollte ich es mal wieder wagen. Nachdem ich mich eingelesen hatte, konnte mich der Autor Anthony Doerr mit seiner wundervollen, oft fast poetischen Wortwahl begeistern. Er baut seinen Roman in kurzen Kapiteln auf, die sich gut lesen lassen und mich mitnahmen ins Geschehen, als wäre ich dabei gewesen. Leider vergisst er in seiner Euphorie, die sich, da bin ich sicher, für ihn beim Schreiben entwickelt hat, manchmal die Gefühle seiner Protagonisten und lässt diese etwas eindimensional erscheinen. Auch springt er oft ein wenig wahllos in den Zeiten herum, so dass es mir manchmal ein wenig schwerfiel, ihm zu folgen. Dieses Buch wurde inzwischen zu einer Miniserie verfilmt, von der ich jedoch vermutlich Abstand nehmen werde. Ich habe Angst, dass zu viele Hollywood Effekte zu einer Enttäuschung führen könnten. Worauf mir das Buch jedoch Lust gemacht hat, ist Saint-Malo und seine Umgebung, vielleicht verbunden mit einem Abstecher auf die Kanalinseln … hach, ich beginne schon Urlaubspläne zu schmieden … in the meantime aber vergebe ich für diesen etwas speziellen Roman sehr gerne verdiente vier von fünf Sternen mit eine Leseempfehlung. Hier lohnt es sich dranzubleiben!
- James Gordon Farrell
Troubles
(12)Aktuelle Rezension von: dunkelbuch1919: Major Brendan Archer, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aus der englischen Armee entlassen, reist an die irische Ostküste, um seine Verlobte zu heiraten. Das Wiedersehen mit der Tochter des Besitzers des Hotels Majestic verläuft allerdings gänzlich anders als erhofft, zumal die Verlobte bald darauf verstirbt. In der Zwischenzeit aber hat sich der Major bereits auf die verbliebene Schar von Katzen, skurrilen Dienern und Bewohnern eingelassen und wird immer tiefer in den Sog des Verfalls des riesigen ehemaligen Prachthotels und seines polternden Besitzers Edward Spencer hineingezogen. Die brillante, von absurdem Humor durchzogene Erzählung spielt vor dem Hintergrund der entscheidenden Jahre Irlands auf dem Weg, zur Teilung des Landes. Die unerschöpflichen Facetten dieses jahrhundertealten Konflikts spiegeln sich wider in den verschiedenen Standpunkten der sehr lebensnah gezeichneten Figuren.
Überbordender HUMOR
- Lothar-Günther Buchheim
Der Abschied
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerFür Buchheim-Fans ein Muss. Ansonsten wahrscheinlich eher langweilig... - Lothar-Günther Buchheim
Die Festung
(23)Aktuelle Rezension von: Schwabe84Ein Welzer von über 1400 Seiten, die den Weg des "Autoren", von Berlin, über die Bretagne, ins Elsass beschreibt, in den Kriegwirren, während der Alliierten Invasion. Das Buch beschreibt ähnlich, wie in Das Boot, den Wahnsinn des Krieges, diesmal nicht nur zu Wasser, sondern auch an Land. Das Buch ist in keinem Vergleich, zur der Serie von Sky.
- Kate Atkinson
Life After Life
(35)Aktuelle Rezension von: page394"...no past or present, only the now.“ (Dr. Kellet, S. 579)
Ursula Todd wird in einem eiskalten Winter 1910 nicht als normales Mädchen geboren: Sie stirbt noch bevor sie ihren ersten Atemzug tut – und kommt gleich noch einmal zur Welt. Doch sie stirbt nicht nur dieses eine Mal, sondern immer wieder und hat immer wieder die Chance, ihr Leben neu zu leben. Eigentlich eine gute Idee, leider wurde sie in Life After Life nicht perfekt umgesetzt.
Noch bevor ich angefangen habe zu lesen, war meine Befürchtung, dass es schnell langweilig werden würde, das Leben ein und derselben Person immer wieder zu erleben – und leider ist das häufig auch der Fall, zumindest zu Beginn des Buches. In Ursulas Kindheit wiederholen sich viele Ereignisse immer wieder, im nächsten Leben verhindert sie diese dann aber und überlebt. Für mich hat sich das eher zäh als spannend gelesen, weil es nur kleinste Entscheidungen und Gedanken sind, die Ursula unbewusst das Leben retten. Natürlich entspricht das der Realität: Jede noch so unbedeutend erscheinende Entscheidung kann unser Leben verändern. In einem Roman erzeugt dieses vermeintliche Wunder leider aber nicht die Spannung, die ich persönlich mit erhofft hätte. Insgesamt werden aber zumindest persönliche Entwicklung und Schicksal von den Mitgliedern der (recht großen) Todd-Familie abgedeckt, auch wenn ich hier anmerken möchte, dass Ursula fast schon zu viele Geschwister hat und nicht alle davon die Seitenanzahl erhalten, die sie verdient hätten.
Abwechslung erzeugt Life After Life mit gelegentlich wechselnden Erzählperspektiven und Rückblenden, die ich leider manchmal als verwirrend empfunden habe. Oft wird plötzlich mitten in der Handlung, sogar mitten im Satz ausführlich auf die Situation eines anderen Charakters eingegangen, was den Lesefluss etwas stört. Schade ist auch, dass viele Nebencharaktere zwar ein-, aber später nicht weiter ausgeführt werden. Gerade wenn jemandem erst ein langer und ausführlicher Absatz gewidmet wird, man denkt, diese Person wird noch wichtig sein und dann aber nie wieder von ihr hört, empfinde ich das als recht schade. Viele Dinge und Situationen, über die ich gerne mehr erfahren hätte, werden in der Schwebe gelassen. Insgesamt wird Buch so in die Länge gezogen und etwas langatmig. Ein typischer Fall von einem Buch, bei dem ich mich immer wieder zwingen musste, weiter zu lesen, weil ich ja doch irgendwie wissen wollte, wie es ausgeht.Außerdem hat Kate Atkinson den ein oder anderen Überraschungsmoment eingebaut – so erzählt Ursula beispielsweise in einem Kapitel immer wieder davon, was sie ihrer Schwester Pamela in Briefen erzählt hat, nur um dann später zu erwähnen, dass diese natürlich nie abgeschickt wurden.
Schlüsselpunkte in Life After Life sind sicherlich Ursulas viele Tode, die ich, wenn man das so sagen kann, durchaus genossen habe. Sie stirbt im Laufe der Handlung auf die unterschiedlichsten Arten und immer schafft die Autorin es, dabei Gänsehaut beim Leser zu erzeugen. Die Todesszenen sind auf eine unangenehme Art sehr realistisch, aber wirklich unheimlich gut geschrieben. Fast kann man sich selbst vorstellen, wie es ist, zu sterben – fast.
Nun zu Ursula selbst. Leider bin ich mit ihr auf den über 600 Seiten des Buches einfach nicht warmgeworden. Was daran liegen kann, dass sich ihr Charakter in jedem ihrer Leben etwas verändert und man so einfach nicht die Zeit hat, sie lieb zu gewinnen. Dennoch fand ich sie charakterlich einfach zu flach. Es gibt einige tolle Charaktere in Life After Life – Hugh, Izzie und Miss Woolf –, aber Ursula gehört für mich nicht dazu, obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – ihr vor allem in der ersten Hälfte des Buches unverhältnismäßig viele schlimme Dinge passieren. Sie wird regelrecht in die Opferrolle gedrängt. Immer wenn man denkt, nun wird endlich alles besser, gibt es wieder eine Wendung, die in Trostlosigkeit und Krieg endet. Der Krieg macht ohnehin den größten und für mich besten Teil des Buches aus. Gut recherchiert und eindrucksvoll beschrieben, besonders interessant waren für mich und vermutlich auch viele andere deutsche Leser die sich in Deutschland abspielenden Szenen, auch, wenn die Deutschen sehr einfältig und naiv dargestellt werden: Berge, Streuselkuchen, blonde Mädchen. Die Briten sind in Life After Life scheinbar die einzigen, die Hitlers Absichten erkennen. Obwohl der Autorin laut Nachwort gerade das „Was wäre, wenn Hitler als Baby umgebracht worden wäre?“ angeblich sehr wichtig war, spielt diese Situation keine große Rolle. Im Prolog des Buches schießt Ursula auf ihn, aber wie das Ganze ausgegangen oder es überhaupt dazu gekommen ist, geschweige denn vom Schicksal Deutschlands ohne Hitler ist nie wieder die Rede. Und das ist auch mein größter Kritikpunkt an Life After Life: Im Klappentext heißt es „ Would you eventually be able to save the world from its own inevitable destiny?“ Nun weiß Ursula aber gar nichts von ihrer Gabe. Sie hat zwar des Öfteren Déjà-vus, geht auch zum Psychologen deswegen und spürt zwar oft, dass etwas nicht stimmt. Aber wirklich wissen oder merken tut sie es nicht und deshalb kann sie ihre schier unendlichen Leben auch nicht nutzen, um die Welt vor seinem Schicksal (und ich gehe stark davon aus, dass hier der Zweite Weltkrieg gemeint ist) zu bewahren. Hier wurde leider unheimlich viel Potenzial verschenkt, denn so ist Life After Life nur eine Aneinanderreihung von verschiedenen Versionen von Ursulas Leben, wobei nur vereinzelt auf die Vergangenheit verwiesen wird.
Insgesamt ein passables Buch, warum es so hoch gelobt wurde, kann ich aber nicht nachvollziehen. Zukünftigen Lesern empfehle ich unbedingt, Life After Life so schnell wie möglich zu lesen und nicht zu lange liegen zu lassen (auch, wenn das zeitweise schwerfällt), da man sonst den Faden verliert. Für geschichtlich Interessierte ist es auf jeden Fall uneingeschränkt zu empfehlen.
- Jane Healey
Die stummen Wächter von Lockwood Manor
(89)Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk· • ● Cover ● • ·
Das Cover ist äußerst ansprechend. Die Farben harmonieren sehr gut zusammen und sind außerdem nicht zu grell. Die Blumen und auch die Tiere sind hübsch, kein Zweifel, aber nur letzteres passt zum Inhalt. Im Nachhinein haben mich die Blumen und die dadurch schaffende Atmosphäre, die beim Anblick des Covers entstehen, verwirrt. Denn eigentlich passt das Cover somit nicht zur Thematik. Ich finde das Cover widersprüchlich zum Inhalt und Titel. Schön ist es, sicher, aber dennoch unpassend.- - - - - - - - - - 🕷⛥🕷 - - - - - - - - - -
· • ● Aufbau & Schreibstil ● • ·
~ Ich Erzähler Perspektive ~
2 Sichtweisen: Hetty Cartwright (normal) & Lucy Lockwood (kursiv)
● Kapitel ●
Das Buch enthält insgesamt 46 Kapitel.
Die Schrift ist kleiner als sonst üblich und auch die Kapitellänge ist beachtlich. Dadurch fällt es schwer spontane Pausen einzusetzen oder das Buch bzw. ein Kapitel schnell mal zwischendurch zu lesen. Das hat mir eher weniger zugesagt. Ein weiterer Aspekt, welcher mir persönlich ebenfalls negativ aufgefallen ist, ist die Tatsache dass die Sätze dann noch unheimlich lang sind. Immer wieder werden unzählige, abschweifende und nur nebensächliche Dinge erläutert, bis wir dann nach langer Zeit endlich am Satzende ankommen. Es wurde zwischenzeitlich so viel ausschweifendes erzählt, dass man den Anfang schon fast wieder vergessen hat. Für mich war das Lesen in diesem Buch eher anstrengend und nervenaufreibend.
● Atmosphäre ●
Die Atmosphäre ist hier äußerst seltsam, aber leider nicht auf eine gute Art und Weise. Andes kann ich es nicht beschreiben. So viele verschiedenen Aspekte tauchen hier auf, dass man die Atmosphäre unmöglich fest beschreiben kann. Mal ist das Thema mysteriös, dann gespenstisch und dann gleicht es wieder einem Krimi, später ist es dann auch einmal wieder eine Liebesgeschichte. Es scheint mir, dass hier versucht wurde zu viele Themen unter einem Buch zu bringen. Der Wechsel zwischen all dem ist äußert schwierig. Auch das empfand ich als äußert anstrengend.
● Charaktere ●
Es gibt hier drei Hauptcharaktere und allerlei Nebencharaktere. Schnell kristallisiert sich heraus, wer es gut oder böse meint. Zu Beginn schien mir die Charaktere noch spannend und deren Handlungen waren nachvollziehbar, doch da änderte sich schnell. Während die einen sich zu viel mit sich selbst beschäftigen, beschäftigen sich die andern zu viel mit Dingen die sie nichts angehen oder arbeiten schlicht zu viel. Aus positiven und starken Charaktereigenschaften wurde schnell etwas belastendes. Während ich die Charaktere zu Beginn als sehr ansprechend empfand, was ich zum Ende hin einfach nur froh, dass ich das Buch durch hatte. Leider gingen mir eben diese Eigenschaften dann auf die nerven.
● Schreibstil ●
Wie bereist oben erwähnt, wird hier immer wieder ausschweifend erzählt und ein Satz erst nach langer Zeit beendet. Auch wenn der Schreibstil an sich leicht ist, empfand ich dies dennoch als ermüdend. Viele Inhalte, so schien mir, hätten auch weggelassen werden können. Es hätte der Geschichte keinen Abbruch getan.- - - - - - - - - - 🕷⛥🕷 - - - - - - - - - -
· • ● Mein Fazit & Bewertung ● • ·
Huch, was war denn das?
Ich habe dieses Wanderbuch von einer sehr netten Bloggerin erhalten.
Das Buch fing eigentlich vielversprechend an und enthielt auch einen Hauch Mystery. Für mich natürlich äußert ansprechend. Die Idee an sich ist auch gut und die erste Hälfte des Buches habe ich auch sehr schnell inhaliert, eben weil es spannend war.
Doch dann kippte meine Stimmung. Die Thematiken überschlugen sich, genau wie die Charaktere. Auf einmal kam gefühlt alles darin vor und jeder Charakter entwickelte seine Stärken zu Schwächen, welche ich als äußert unangenehm und penetrant empfand. Die Handlung beginnt sich zu ziehen und auch die Offenbarung war kurios und all dem wurde, wie ich finde, viel zu wenig Bedeutung zugemessen. Dadurch empfand ich das Buch als immer größer werdende Last. Hinzu kam, dass die Sätze und die Kapitel viel zu lang sind. Auch eine Triggerwarnung, welche ich in einem derartigen Roman als wichtig empfinde, fehlt hier. Vom verwirrenden Cover mal ganz abgesehen.
Ich glaube, die Autorin wollte hier viel zu viel. Das Buch geht in keine genaue Richtung und für mich wirkte es damit irgendwie unordentlich. Anstatt sich auf eine Sache zu konzentrieren und diese ausführlich und tiefgehend wiederzugeben, war später alles nur noch verworren.Das Ende hat mich dann auch völlig unzufrieden zurückgelassen. 2/5🕷.
- Ruta Sepetys
Salt to the Sea
(25)Aktuelle Rezension von: WeltensucherJoana – eine Krankenschwester aus Litauen, verfolgt von der Schuld, von ihrem Gewissen.
Florian – Ostpreuße, Fälscher, Dieb. Verfolgt vom Schicksal, Träger eines Geheimnisses.
Emilia – aus Polen, ein junges Mädchen noch, schon so viel erlebt. Verfolgt von der Scham.
Alfred – deutscher Matrose, er dient dem Führer. Ihm folgt die Angst.
Vier junge Menschen, vier verschiedene Schicksale, verschlägt es im Jahr 1945 auf die „Wilhelm Gustloff“. Inmitten des Kriegsgeschehens verspricht das deutsche Schiff den Fliehenden Schutz, Sicherheit, Freiheit – das mögliche Ende eines langen Kampfes.
Ruta Sepetys verarbeitet in ihrem historischen Roman „Salt to the sea“ eine der größten und tragischsten Schiffskatastrophen der Geschichte. Am 30. Januar 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das ehemalige NS-Kreuzfahrschiff zusammen mit nahezu neun tausend Menschen an Bord – die meisten davon auf der Flucht vor der Roten Armee – von den sowjetischen Booten versenkt. Die fiktiven Charaktere Joana, Florian, Emilia und Alfred sind Teil des Geschehen – aus vier unterschiedlichen Perspektiven werden die historischen Tatsachen von Sepetys getreu erzählt. Ihre Geschichten stehen somit stellvertretend für ein Schicksal, das viele tatsächlich so ereilt hat.
Gerade durch die häufigen Perspektivwechsel und allgemein durch das Konzept, die Geschichte aus vier verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, durch die Augen von vier jungen Menschen unterschiedlicher Nationen, Herkunft und Position, gelingt der Autorin eine sehr authentische Darstellung der Geschichte. Man erkennt die intensive Recherche-Arbeit, die hinter dem Buch steckt, genauso wie die differenzierte Betrachtungsweise, da eben nicht alles schwarz-weiß gezeichnet wird, sondern alle Seiten zu Wort kommen. Auch das Thema allgemein ist gut gewählt, erhält es für das Maß an Tragik, welches es enthält, meiner Meinung nach zu wenig Erwähnung.
Jede der Personen und darüber hinaus auch noch mehrere Nebenfiguren zeichnen sich ebenfalls durch viel Authentizität aus. Ruta Sepetys gibt jeder Figur eine eigene Hintergrundgeschichte mit, sie verarbeitet die Vergangenheit, geschichtliche Fakten, in wahre Menschenschicksale, wie sie andere zu tragen hatten, und vermittelt auf diese Weise ein besseres Verständnis für die Geschichte im Allgemeinen. Die Charaktere wachsen dem Leser (größtenteils) ans Herz, zumindest werden sie sehr menschlich dargestellt, das Mitgefühl oder wenigstens Verständnis des Lesers gelungen geweckt.
Dazu trägt auch der Schreibstil bei: häufige Perspektivenwechsel, Cliffhanger, eine ausgewählte, prägnante Sprache gestalten das Buch nicht nur spannend, sondern auch gefühlvoll und eindringlich. Mit eher kurzen und knappen Sätzen wird die Aussage eigentlich immer perfekt getroffen, das Wesentliche kunstvoll zum Ausdruck gebracht.
Mir hat „Salt to the sea“ sehr gut gefallen, es hat jede meiner Anforderungen an einen historischen Roman erfüllt: Nähe zu den geschichtlichen Tatsachen, Authentizität, differenzierte Darstellung. Gleichzeitig erschlägt es den Leser nicht mit einer Vielzahl an Fakten und Daten, sondern erzählt gekonnt eine Geschichte mit allem, was dazugehört: eine gute Personenkonstellation, spannende Handlung, poetischer Schreibstil, nachdenklich stimmend, bewegend.
- Stephen E. Ambrose
Band of Brothers
(4)Aktuelle Rezension von: Shiku1942 war das Geburtsjahr der 101st Airborne Division, innerhalb der auch das 506th Parachute Infantry Regiment als eine Art Experiment – Zivilisten sollten zu einer Eliteeinheit trainiert werden – ins Leben gerufen wurde. Zu diesem gehörte die Easy Company bis zu ihrer zeitweiligen Auflösung 1945. Wie auch die anderen Kompanien wurden die Männer trainiert, über feindlichen Gebieten aus Flugzeugen abzuspringen und direkt vor Ort Operationen durchzuführen. Zu diesen gehören der Absprung über der Normandie am D-Day, am 6. Juni 1944, Operation Market Garden und „Battle of the Bulge, auf deutscher Seite als Ardennenoffensive bekannt. Bevor Easy aber im Krieg eingesetzt werden konnte, war eine harte Ausbildung nötig, während dieser sich die Kompanie schon von anderen hervor tat. Sie hatte das Glück und gleichzeitig Unglück, dass Herbert Sobel kommandierender Offizier war. Seine strikte und nervtötende Art – passend mit „chickenshit“ umschrieben – traf auf wenig Zustimmung, aber es forderte die Männer, trainierte sie härter; Herbert Sobel machte die E Company. Genau davon erzählt Stephen E. Ambrose in diesem Buch. Von den Anfängen der Kompanie im Camp Toccoa über die verschiedenen Einsätze in Europa hinweg bis zur Besetzung des Adlerhorsts und der Aufgabe Japans mit einem Ausblick auf das Leben der Männer bis 1991. In seinem Buch legt Stephen E. Ambrose den Fokus auf die Ereignisse während des zweiten Weltkrieges, die die Männer der Easy Company erlebten beziehungsweise erleben mussten. Mit Easy Company meint er aber nicht die Kompanie an sich, sondern die Männer, die sich damals freiwillig meldeten und noch in Toccoa trainiert wurden. Das sind (nicht nur) für ihn die Männer der Easy, oder auch die, die in der Normandie dazu kamen, vielleicht auch noch in Holland und sich bewährten. Er erzählt von ihren Operationen, ihren Offizieren, ihren Verlusten und Gewinnen, von ihrem Weg über England, nach Frankeich, Holland, Belgien nach Deutschland und Österreich. Nur dazwischen gibt er auch einige der Geschichten der Männer wieder, die nicht einmal ganz die Spitze des Eisbergs darstellen. Allerdings muss bemerkt werden, dass er dabei einen guten Mittelweg gefunden hat. Weniger Erzählungen wären enttäuschend gewesen, zu viele hätten schnell ablenken können. So gibt der Autor einen Einblick in das Leben, das diese Soldaten im Krieg lebten – kein vollkommenes Bild, mitnichten. Aber er zeigt, dass es nicht nur Töten und Sterben war, dass es auch Phasen gab, die zwar noch immer auslaugend waren und die Männer an ihre Grenzen brachten, aber auch ihre mehr und minder schönen Momente mit sich brachten. Es ist wohl kaum verwunderlich, dass unter solch extremen Situationen Soldaten nicht nur Kameraden bleiben, sondern auch Freunde werden. Dank all dem, was sie – im Groben betrifft das alle Soldaten, nicht nur Easy Company – erleben und –leiden mussten, und dank der beinahe angenehmen oder lustigen Momente, die es trotzdem gab, wenn man sie nicht unbedingt erwartete. Ein Beispiel ist eine Passage von Seite 183, die Easy Company befindet sich in der Nähe von Bastogne, um die deutsche Wehrmacht zurückzuhalten. Um etwas Schutz zu finden, wurden dabei große Löcher gegraben (foxholes), in die man sich setzen konnte und etwas Schutz fand, wenn zum Beispiel ein Beschuss startete: „In the foxholes, the men tried to get some sleep, difficult to impossible given the cramped conditions (usually 6 feet by 2 feet by 3 or 4 feet deep, for two men). At least lying together allowed the men to exchange body heat. Heffron and Pvt. Al Vittore did manage to get some sleep the second night out. Heffron woke when Vittore threw his heavy leg over his body. When Vittore started to rub Heffron’s chest, Heffron gave him a shot with his elbow in his belly. Vittore woke and demanded to know what the hell was going on. Heffron started to give him hell in return; Vittore grinned and said he had been dreaming about his wife. “Al,” Heffron said, “I can’t help you, as I got combat boots, jump pants, and my trench coat on, and they are not coming off.”” Ihren Humor haben die meisten – von denen berichtet wird – definitiv nicht verloren. Aber damit ist logischerweise nicht alles gesagt. Es fängt schon in Toccoa mit Sobel als kommandierenden Offizier an, und im Krieg wird es auch nur schlimmer; sei es nun das Erstarren der Soldaten vor Carentan, weil ihr Weg eine direkte Straße in die Stadt war, während Deutsche mit dem Maschinengewehr diese befeuerten, oder das schier endlose Verharren und Frieren in Bastogne. Allerdings ist Ambrose bei all dem nicht direkt sachlich. Zwar ergreift er keine Partei, wenn es nur Amerikaner betrifft – so korrigiert oder ergänzt er zum Beispiel Richard Winters‘ Aussagen bezüglich Colonel Strayer, für den Winters wenig übrig hatte, und betrachtet Strayers Handlungen auch von einer anderen Perspektive. Wenn aber auf amerikanischer Seite – natürlich nicht von jedem, das sollte klar sein – falsch gehandelt wurde, bleibt dies oft vollkommen unkommentiert, was bei anderen Nationen nicht immer der Fall ist. So erwähnt er nur, dass Soldaten Zivilisten, die abwesend waren, weil sie sich versteckten oder im Falle von Deutschen wortwörtlich aus dem Haus gejagt wurden, bestohlen haben. Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Wertgegenstände aller Art. Natürlich ist das nichts Neues, aber die fehlende Wertung hat mich an solchen Stellen schon ein wenig irritiert, da es eben woanders nicht der Fall ist. Noch gravierender wird dies, wenn beschrieben wird, wie amerikanische Soldaten einen jungen Mann erschießen. Ambrose‘ einziger Kommentar ist hier, dass sie ihn wohl für einen Deutschen oder einen Kollaborateur hielten – was er in diesem speziellen Fall nicht war. Wie gesagt: Das sah in anderen Lagern nicht anders aus, das befreit ein solches Handeln aber nicht von jeglicher Kritik. Es wird beispielsweise auch nie darauf eingegangen, wie Gefangene zum Reden gebracht werden. Bei einigen wird wohl Druck ausreichend gewesen sein – nicht aber bei allen, zur Sprache kommt das aber nicht. Am haaresträubendsten war für mich aber die kurze Passage zu den Vergewaltigungen. Vielleicht bin ich ein wenig empfindlich bei dem Thema, aber wenn ich (auf Seite 251) folgendes lese: „Of course there were some rapes“, stößt es mir schon bitter auf. Was ist daran „of course“, warum wird so etwas beinahe als Selbstverständlichkeit abgetan? Ja, es kam oft vor, aber gerade weil der Autor im folgenden Text hervorhebt, dass die Amerikaner im Allgemeinen, und Easy im Speziellen weitaus zurückhaltender und „anständiger“ waren, möchte man doch erwarten, dass so etwas nicht mit „of course“ eingeleitet wird. Und mal rein grundsätzlich – nur weil es weniger Männer machten, macht es den Fakt, dass es Vergewaltigungen gab, noch lange nicht besser. Auch wenn es vielleicht weniger waren, es führte genauso zu erneutem Hass und Abneigungen, ganz zu schweigen davon, was diese Frauen durchleben mussten. Ein anderes, weniger erfreuliches Detail ist das „Eagle’s Nest“, das der Autor mit „Aldershorst“ bezeichnet, immer wieder, weswegen es wohl kein Druckfehler ist. Nun kann ich nicht sagen, ob da nicht auch ein Verleger gepfuscht haben kann, vor allem da einige Menschen das Buch vorher gelesen haben – nicht zuletzt Überlebende aus der Easy – und es doch irgendjemandem aufgefallen sein muss. Sollte der Fehler aber tatsächlich vom Autor, einem Historiker stammen, wäre ich ein wenig enttäuscht. Gleichzeitig drängt sich die Frage auf, an welchen Stellen noch nicht alles ganz einwandfrei stimmt, und wenn es nur ein Begriff ist. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich ein Blick in das Buch definitiv lohnt, einfach weil es viele Informationen enthält – sowohl für die, die es alleinstehend lesen oder wie ich zusammen mit der Serie. Vor allem im Bezug auf diese wird einiges richtig gestellt (zumindest hoffe ich das). Nicht dass die Produzenten irgendwas hinzugedichtet hätten, aber vor allem gegen Ende wurden auch mal Soldaten auf Patrouille geschickt, die eigentlich gar nicht dabei waren, oder es wurden Zeiträume gerafft, kleine Ereignisse an anderer Stelle gezeigt. Alles eben der Spannung halber, letztlich ist es eine TV-Serie, die unter anderem auch unterhalten soll. Was das angeht, klärt Ambrose tatsächlich auf. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist der Schreibstil des Autors, der keineswegs trocken ist, wie manch einer bei einem Sachbuch wohl befürchtet. Stephen Ambrose schreibt ansprechend über die Easy Company, sodass das Buch erstaunlich flüssig und leicht zu lesen ist. Ausgenommen die Aufzählungen von Regimenten, die ab und zu vorkommen, aber da ist es wohl kein allzu großes Verbrechen, die Stelle nur kurz zu überfliegen und mit dem eigentlichen Text weiterzumachen. Das einzig große Problem sind die Abkürzungen, die bei der ersten Nennung noch erklärt werden, danach – wie üblich – nur noch als Abkürzung vorkommen. Teilweise aber in so großen Abständen, dass es passieren kann, dass man die Bedeutung schlichtweg vergisst. In der Regel reicht eine kurze Recherche aus, um das Problem zu lösen. Allerdings wäre eine Art Verzeichnis am Ende auch sehr hilfreich gewesen, zumindest für die unkundigen Leser, die ansonsten noch nicht allzu bewandert in dem Thema sind. Die Balance zwischen Objektivität und persönlicher Wertung hat der Autor nicht wirklich gefunden, was ärgerlich ist. Wem aber viel am Thema liegt, dem sei gesagt, dass man diese „Patzer“ zwar nicht ignorieren, das Buch aber trotzdem „genießen“ kann. Informativ ist es auf jeden Fall und zusätzlich auch sehr angenehm geschrieben, was es umso besser macht. Die Highlights sind letztlich die kleinen Geschichten zwischendurch, die weniger mit dem großen Ganzen, sondern mit dem Leben der Soldaten in der Easy Company während des zweiten Weltkrieges zu tun haben. Wer allerdings nur auf solche aus ist, hält sich besser an die Biografien, die zahlreich erschienen sind. - Michael Chabon
Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay
(48)Aktuelle Rezension von: RadagastZwei Cousins, Josef und Sam, werden in der Mitte des 20 Jahrhunderts zu einem Comic - Künstlerduo das seines Gleichen sucht. Anfangs sind es Zeichnungen und Kurzcomics für die Zeitung, später kommen die Hefte hinzu. Doch zwischen den Erfolgen zeigt sich eine tragisch und zum Teil komische Lebensgeschichte auf. Jo (Josefs Spitzname) versucht seine Familie aus Europa in die Staaten kommen zu lassen, wie es so viele versuchten im zweiten Weltkrieg. Scheitert und möchte sich Rächen. Sam übernimmt währenddessen Verantwortung und stellt sein Schwul sein hinten an.
Es klingt nach einem normalen Roman. Eine geradlinige Geschichte wie man es in Romanen kennt. Doch weit gefehlt. Michael Chabon gelingt es mit seinem spitzfindigen und raffinierten Schreibstil zu fesseln. Gleichzeitig fütterte er das Lesegehirn mit Abschnitte worüber ich länger nachgedacht habe. Zeitweise ist es etwas langatmig, aber diese Abschnitte halten sich in Grenzen.
Ein gelungener Roman über die Anfänge des Comickultes, über Menschen Kummer und Leid erleben, Momente des Glücks und gleichzeitig großartiges auf das Zeichenpapier bringen. - Ellen Feldman
Der Junge, der Anne Frank liebte
(18)Aktuelle Rezension von: sternIch bin eine miserable Schreiberin (ich tue es auch äußerst ungern), aber da noch keine Rezension für dieses Buch geschrieben wurde, und ich allerdings finde, dass es eine verdient hat, werde ich die erste schreiben müssen und nicht bloß auf die Buchpinnwand schreiben! Erzählt wird die fiktive Geschichte von Peter van Pels, Sohn der Familie, die mit den Franks in Amsterdam untergetaucht ist. Peter gilt zwar als offiziell während des Holocaust als verstorben, doch die Autorin ließ sich zu ihrem Roman von einer Führung durch das Hinterhaus inspirieren, in der gesagt wurde, dass zu allen Bewohnern Klarheit geschafft wurde, was mit ihnen nach dem Verrat geschah, außer über Peter. Ausgehend von Anne Franks Tagebucheintrag, Peter wolle seine Geschichte nach dem Krieg neu erfinden, erzählt Ellen Feldman diese aus der Ich-Perspektive Peters. Peter ist in die USA ausgewandert, heiratet, bekommt zwei Töchter und einen Sohn. Doch seine Vergangenheit und seine Herkunft verleugnet er. Seine Frau, eine Jüdin, weiß zwar, dass Peter in einem Konzentrationslager war, den Grund dafür kennt sie aber nicht. Sein Leben läuft "perfekt" bis zu dem Zeitpunkt, wo er auf dem Nachttisch seiner Frau "Das Tagebuch der Anne Frank" entdeckt und von seiner Vergangenheit heimgesucht wird. Es ist ein gelungenes Buch über die Verarbeitung eines Holocaust-Traumas voller Angst, Erinnerungen und vermeintlicher Verfolgung. Zu keinem Zeitpunkt wird es makaber, wie ich zu Anfang befürchtet hatte, da der Hauptakteur bekanntlich kurz vor der Berfreiung der Alliierten verstorben. Es ist lediglich eine fiktive Geschichte über einen Juden, die so auch einem anderen Überlebenden hätte passieren können.