Bücher mit dem Tag "xenophobie"

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30 Bücher

  1. Cover des Buches Er ist wieder da (ISBN: 9783847905998)
    Timur Vermes

    Er ist wieder da

     (3.391)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Er ist wieder da

    Autor*in: Timur Vermes

    Erschienen in Deutschland: 2012

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Satire, Slice of Life

    Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]

    Seiten: 394

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-404-17178-1

    Verlag: Bastei Lübbe AG

     

    Inhalt:

    Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.

     

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.

     Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?

     Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.

     Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.

     Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.

    Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.

     Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.

     

    Fazit:

    Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.

    Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.

  2. Cover des Buches Das Mädchen, das den Himmel berührte (ISBN: 9783404167777)
    Luca Di Fulvio

    Das Mädchen, das den Himmel berührte

     (475)
    Aktuelle Rezension von: Christin87

    1515: Mercurio, Benedetta und Zolfo kämpfen als Straßenkinder und Trickbetrüger in Rom ums Überleben. Jeder ist sich dabei selbst der Nächste. Bis zu dem Tag, an dem ein Überfall schief geht und Mercurio glaubt, einen jüdischen Kaufmann umgebracht zu haben. Daraufhin flieht die kleine Gruppe ins weit entfernte Venedig. Schon auf dem Weg dorthin haben sie lebensverändernde Begegnungen. Während Mercurio an das jüdische Mädchen Guiditta sein Herz verliert, und damit Benedetta in glühende Eifersucht treibt, schließt sich Zolfo einem Hassprediger-Mönch an, dessen Lebensinhalt es ist, die Juden aus der Welt zu schaffen.

    In Venedig angekommen, werden sich ihre Wege und die Fronten an denen sie kämpfen radikal trennen. Aus Freunden werden erneut Gegner und ihre Intrigen entscheiden über Leben und Tod. Und dann ist da ja auch noch der totgeglaubte jüdische Kaufmann, der auf Rache sinnt.

    Es ist mit seinen 973 Seiten wahrscheinlich das dickste Buch, an das ich mich je herangetraut habe. Deswegen habe ich zu Beginn auch inständig gehofft, dass es eine flüssig zu lesende Story ohne Längen sein möge und ich nicht in einem Kampf mit mir selbst Ende. Und Gott sei Dank hat das Buch genau diese Hoffnung, trotz des historischen Umfelds und der schwierigen behandelten Themen, erfüllt.

    Die Geschichte ist eine Komposition aus geschichtlichen Fakten (ich war schockiert darüber, dass Juden auch damals schon gelbe Hüte, anstatt 415 Jahre später gelbe Sterne, tragen mussten und in das erste Ghetto der Geschichte gepfercht wurden) und fiktionalen Charakteren. Dabei trägt jede der Personen einen wichtigen Teil zur Spannung des Plots bei, sodass man trotz der Vielzahl nie den Überblick verliert.

    Die Umgebung ist Teils so gut beschrieben, dass man sie förmlich riechen kann und froh ist, dass man sie nicht riechen muss! ;-) 

    Den etwas vorhersehbaren Hexenprozess am Ende empfand ich als einziges als kleine Schwäche, weil eben schon so oft beschrieben. Auf der anderen Seite ist es aber eben ein wichtiger, trauriger Fakt dieser Zeit und gibt Mercurio seinen großen Showdown.

    Mercurio ist im Übrigen sowieso die Figur gewesen, von der für mich alle Handlungsstränge ausgehen und wieder hinführen, sodass sich mir nicht so recht erschlossen hat, warum der Titel einem der Mädchen gewidmet ist. Die Auflösung ist eine süße Anekdote, aber eben nicht prägend für das gesamte Buch.

    Unterm Strich hatte ich mit dem Buch vier sehr schöne, interessante Wochen und gebe ihm deshalb 4 Sterne.



     

  3. Cover des Buches Mörder ohne Gesicht (ISBN: 9783423216470)
    Henning Mankell

    Mörder ohne Gesicht

     (996)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kurt Wallander hat viel zu tun. Seine Ehe ist kaputt, seine Tochter zieht sich immer mehr zurück, sein Vater ist verwirrt und dann wird ein altes Ehepaar auf ihrem Bauernhof überfallen. Er stirbt sofort und sie dann im Krankenhaus. Davor bringt sie aber noch das Wort Ausländer heraus. Das dringt sofort nach draußen und ist sehr kritisch in dieser Zeit, denn die rechte Szene Schwedens wird wieder stärker. Ausländerheime werden angegriffen und Kurt Wallander und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Solider Auftakt der Wallander Reihe, aber Kurt Wallander kommt alles andere als sympathisch rüber. Macht es schwierig.

  4. Cover des Buches Bruno Chef de police (ISBN: 9783257261219)
    Martin Walker

    Bruno Chef de police

     (270)
    Aktuelle Rezension von: FranGoldsmith

    Bruno Chef de Police von Saint-Denis versucht einen vermeintlich rassistischen Mord in seinem geliebten Dorf aufzuklären. Im Vordergrund steht aber mehr das Leben des gutgelaunten und sympathischen Junggesellen, der vor allem den Genuss der einheimischen Produkte wie Käse und Wein der französischen Provinz in allen Einzelheiten erklärt aber auch von der Frauenwelt nicht gänzlich abgeneigt ist. 

    Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die französischen Wörter haben für mich den Lesefluss nicht gestört sondern mich eher angespornt mein Französisch wieder aufzufrischen. Die Charaktere sind sympathisch und Das Buch war sehr kurzweilig. Was mich aber dazu zwingt meiner Bewertung 2 Sterne abzuziehen ist der Schluss. Die Auflösung des Falles an sich war gut, nur was danach passiert war für mich nicht befriedigend. Es macht auf mich den Eindruck, dass der Autor selbst nicht recht wüsste, wie er die politische Misere am geschicktesten auflösen soll und hat dann einfach gefühlt Garnichts getan. Ich habe das Buch dann etwas enttäuscht ins Regal gestellt. Aber gleich den zweiten Teil rausgeholt, da mir der Schreibstil und Bruno als Chef de Police von Saint-Denis doch sympathisch waren. Vielleicht ist das Ende von Teil zwei dann etwas gelungener.  

  5. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

     (296)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    neben der derben Sprache, mit der ich ja gerechnet hatte, kam leider keine wirklich interessante Stimmung auf. Es liest sich gut, aber die Geschichte dümpelt vor sich hin. Es passiert zu wenig. Keine Spannung. Ein Wunder, dass ich es zu Ende gelesen habe. Die Hoffnung, etwas zu verpassen, war größer, wurde aber nicht erfüllt. Daher leider enttäuschend.

  6. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  7. Cover des Buches Kühn hat zu tun (ISBN: 9783499266829)
    Jan Weiler

    Kühn hat zu tun

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 320 Seiten

    Verlag: Rowohlt Taschenbuch (21. Mai 2016)

    ISBN-13: 978-3499266829

    Preis: 11,00 €


    Spannender Krimi und mehr


    Inhalt:

    Kriminalhauptkommissar Martin Kühn, verheiratet mit Susanne, zwei Kinder, stolzer Besitzer eines Eigenheims, schwirrt der Kopf. In seiner Wohnsiedlung geht es drunter und drüber. Irgendwas stimmt mit dem Baugrund nicht, Neonazis bilden eine Bürgerwehr, ein kleines Mädchen ist verschwunden und hinter Kühns Garten liegt eine Leiche, aufs Übelste zugerichtet. 


    Meine Meinung:

    Dies ist der Auftaktband der Reihe um den Münchner Polizisten Martin Kühn. Er hat mir in seiner Vielseitigkeit ausgesprochen gut gefallen. Dicht an der Seite des sympathischen, aber auch ein bisschen verschrobenen Protagonisten erleben wir einige turbulente Tage mit polizeilichen Ermittlungen, aber auch einigen privaten Problemen, wobei sich alles irgendwie vermischt. 


    Besonders Kühns innere Monologe vermögen zu fesseln und bringen auch die Ermittlungen voran.  Was den Täter angeht, hatte ich zwar schon früh den richtigen Riecher, doch was genau dahintersteckt, hat mich letztendlich doch sehr überrascht und fasziniert.


    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für diesen tollen Kriminalroman.


    Die Reihe:

    1. Kühn hat zu tun

    2. Kühn hat Ärger

    3. Kühn hat Hunger


    ★★★★★

  8. Cover des Buches Starship Troopers (ISBN: 9783939212485)
    Robert A. Heinlein

    Starship Troopers

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Zur Geschichte von Robert A. Heinleins viel gepriesenen und viel gescholtenen „Meisterwerk“ muss wohl kaum noch etwas gesagt werden. Die Verfilmung von Paul Verhoeven 1997 hat Starship Troopers berühmt gemacht. Film und Buch erzählen allerdings nur in Teilen die gleiche Geschichte. Während der Film als spaßig-ironischer SciFi-Slasher Kultstatus erworben hat, verbleibt der Roman eher in einer kultigen und teils miefigen Nische. Und das nicht ganz zu Unrecht.

    Meine erste Begegnung mit Starship Troopers war wie bei den Meisten der Film. Science Fiction Filme sind spärlich gesät und auf gute muss man in der Regel einige Jahre warten. Umso überraschender kam damals die Heinlein Adaption. Verhoeven nimmt das Buch allerdings lediglich als Ideengeber, auch wenn er in einigen Szenen dicht dran bleibt, und das erweist sich im Nachhinein als goldrichtig. Verhoevens dystopische Militärsatire ist ein Abgesang auf militaristisches Heldentum und gleichzeitig ein spaßiger Action-SciFi-Trash, der sich zu keiner Zeit ernst nimmt. Letztlich ist es ein modernisiertes Märchen in der Bildsprache der Star Wars Klassiker: schöne, eindeutig strukturierte Menschen im Sternenkrieg.

    Hurra es ist Krieg

    Bei Heinleins Roman ist man sich hingegen nie sicher, ob er wirklich eine Dystopie geschrieben hat oder ob er nicht gar an einer Utopie feilte. Es fehlt durchgängig die kritische oder gar humoristische Distanz gegenüber dem militärfaschistischen Sujet. Nun könnte man behaupten, dass Heinlein lediglich konsequent genau dieses Militärregime in all seinen Tiefen beschreibt. Was letztlich die Apologeten auch tun. Nur warum verbleibt es dann auf der völlig einseitigen und affirmativen Beschreibung? Warum gibt es im ganzen Roman keine Kritik an den Verhältnissen. Da der Roman zu einem Großteil nicht aus Actionsequenzen besteht, sondern aus einer Ausformulierung der Moralphilosophie, die in der Weltgesellschaft vorherrschend ist, wäre es ein leichtes gewesen, hier auch konträre Stimmen unterzubringen. Heinlein lässt unterschiedliche Protagonisten zu Wort kommen, Militärausbilder, Eltern, Lehrer. Hätte Heinlein den in weiten Teilen antidemokratischen, militaristischen und in zahlreichen Variationen menschenverachtenden Abschnitten beispielsweise einen Lehrer gegenübergestellt, der das System kritisch betrachtet, hätte der Roman nicht nur an Tiefe und Realismus gewonnen, er hätte auch als kritische, spannende Science Fiction bestehen können. Ohne diese Kritik, verbleibt Heinlein aber tatsächlich bei einer peinlich infantil-adoleszenten Militär- und Kriegsromantik. Das Militär aus den Augen eines Hitlerjungen betrachtet.

    Was dem Roman fehlt illustriert eine Szene aus dem Film paradigmatisch. Der junge Protagonist Johnny Rico will sich freiwillig beim Militär verpflichten und geht zum Rekrutierungsbüro. Dort erwartet ihn ein älterer Marinesergeant. Im Film folgt die Begrüßung des Rekrutierers: „Frischfleisch für den Fleischwolf.“  Und nachdem Rico sich für die Kampftruppe entscheiden muss: „Die Mobile Infanterie machte mich zu dem, was ich heute bin.“ Mit diesen Worten umgreift die Metallprothese seines abgetrennten Armes die Hand von Rico, er rollt mit dem Stuhl zurück und zeigt seine beiden amputierten Beinstümpfe. Gemeinsam mit dem zynischen Ausdruck des Rekrutierers ist die Kritik eindeutig. Das Militär ist kein Hort für Helden, sondern eine Schlachtmaschinerie.

    Die Szene existiert im Roman ähnlich. Nur gänzlich ohne satirische Anklänge. Auch hier fehlen dem Marinesergeant der rechte Arm sowie beide Beine. Nur stört es ihn irrwitziger Weise nicht. Der Szene im Buch fehlt jegliche Ironie. Es ist eine langgestreckte Episode in der zwar vordergründig die Bewerber abgeschreckt werden sollen, letztlich aber alle Plattitüden über die spezialisierten, bestens ausgebildeten und moralisch begnadeten Soldaten propagiert werden. Wer vorher nicht zum Militär wollte, wird spätestens hier in der „männlichen Ehre“ gepackt.

    Kriegspropaganda

    Heinlein hat definitiv ein Propagandagemälde über das heroische Militär geschrieben, dem jegliche Kritik abgeht. Dazu trieft der Roman vor einem peinlichen Antikommunismus der McCarthy-Ära. Heinlein zieht selbst die Parallele zwischen den Bugs und einer totalen kommunistischen Gesellschaft. Starship Troopers ist weit davon entfernt gute Science Fiction Literatur zu sein, die häufig die Missstände der Gegenwart in die Zukunft projiziert, um Gesellschaftskritik zu üben. Wollte man Heinlein daran messen, müsste man glauben er habe die liberale Demokratie als das Problem ausgemacht und biete einen faschistischen Militarismus als Lösung an.

    Warum der Roman trotzdem als Meilenstein oder gar Meisterwerk gelten soll, ist nicht nachvollziehbar. Es ist Science-Fiction Militärpropaganda mit Kriegstheologie oder faschistischer Moralphilosophie. Muss man also nicht gelesen haben. Der Film macht in diesem Falle tatsächlich weitaus mehr Spaß.

    Und wer sich selber ein Bild machen möchte dem empfehle ich den Roman gebraucht in der Ausgabe des Bastei Lübbe Verlages zu kaufen. Die Neuübersetzung orientiert sich verzweifelt an aktueller Jugendsprache bzw. dem allgemeinen Sprachgebrauch. Das zerstört in vielen Punkten das Feeling einen 60 Jahre alten SciFi Roman zu lesen. So wird zum Beispiel aus einem würdigen „töricht“, das niveaulose „dämlich“. Mehr noch, da wird aus dem militärischen „A-minus-30“ ein „Dreißig Minuten vor dem Absprung“. Der Trend zum Neuübersetzen bringt nicht nur Perlen zum Vorschein.

  9. Cover des Buches It's magic: Gay Fairytale Story (ISBN: B08541CB17)
    Wolf Vierblatt

    It's magic: Gay Fairytale Story

     (11)
    Aktuelle Rezension von: LukeDaSilva

    Wer einen guten Happen für zwischendurch sucht wird hier nicht enttäuscht. Mit seinen 108 Seiten bereitet "It's Magic" ein kurzes, gut lektoriertes Lesevergnügen, mit dem man nichts falsch machen kann. Ein eigentlich alter Hut (zwei Liebende aus unterschiedlichen Welten, die sich nicht lieben dürfen) wird hier mit einer originellen Idee verknüpft. Der gewohnt leichte Schreibstil lädt zusätzlich dazu ein es in einem durchzulesen. 


    Mir hat die Geschichte rund um Philipp und Orlando sehr gut gefallen. Ich habe die Beiden sofort ins Herz geschlossen und mit Ihnen mitgefiebert. Ihre Geschichte wirkt - wie es sich für ein Fairytale gehört - an vielen Stellen märchenhaft unglaubhaft, was mir besonders gut gefallen hat. Man muss sich einfach darauf einlassen und mitziehen lassen. Was man glaubt zu wissen und kennen zur Seite schieben, dann hat man hier viel Spaß. An vereinzelten Stellen war es ein wenig Flach und hätte besser ausgearbeitet sein können. Die Geschichte hat sicher viel Potential etwas längeres zu sein, dennoch finde ich die Entscheidung es kurz und knackig zu halten genau richtig. Den Spaß beim Lesen hat es mir definitiv nicht genommen. 

    Ich freue mich, dass ich mitlesen durfte, obwohl ich die Leserunde verpasst habe. Dafür hier nochmal vielen Dank!

  10. Cover des Buches Maria, ihm schmeckt's nicht (ISBN: 9783844522792)
    Jan Weiler

    Maria, ihm schmeckt's nicht

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Monice

    "Maria ihm schmeckt`s nicht!" von Jan Weiler,


    ein Buch mit viel Humor. Mir persönlich hat der Stil sehr gut gefallen und auch der Humor war sehr passend. Ich glaube jeder ist froh nicht einen solchen Schwiegervater zu haben, aber er hätte hier nicht fehlen dürfen. Der rote Faden rund um die Hochzeit und die Italienische Familie hat sehr gut gepasst und wurde auch sehr konsequent durch gezogen. Für mich genau das richtige zum lachen zwischen durch.
    Die Kapitel waren, sehr angenehm aufgeteilt, so das es sich Thematisch sehr passend aufgeteilt hat. Es war erst das zweite Buch von Jan Weil er für mich, aber definitiv nicht das letzte.

    Zum Inhalt:
    Eine Hochzeit für Jan und Sara, das lässt sich sein Schwiegervater nicht zweimal sagen und schon ist die Familie in Italien informiert. Das dort die ein oder andere, mehr oder weniger Gute Nachricht auf sie wartet ahnt keiner als sie sich auf den Weg nach Italien machen. Doch in Italien soll sich alles verändern und vor allem das Ende steht wohl doch nicht so fest, wie gedacht.

  11. Cover des Buches Schnee, der auf Zedern fällt (ISBN: 9783455651430)
    David Guterson

    Schnee, der auf Zedern fällt

     (247)
    Aktuelle Rezension von: Dini94

    Zu Beginn des Buches befindet sich der Leser in einer Gerichtsverhandlung. Der japanischstämmige Amerikaner Kabou Minamoto wird wegen Mordes an einen amerikanischen Bürger angeklagt. Der Einzige der ihm eventuell helfen könnte, wäre der einarmiger Journalist namens Ishmael Chamber. Dieser jedoch befindet sich in Zwiespalt, denn seine Jugendliebe ist jetzt Kabou´s Frau.

    Der Klapptext deutet auf eine spannende Geschichte, jedoch wird der Leser sehr oft in die Vergangenheit zurück versetzt. Der Autor versucht mit den vielen Rücksprüngen, die damalige angespannte Situation zwischen Amerikaner und japanischstämmigen Amerikaner darzustellen.

    Das Gerichtsverfahren und die Mordaufklärung sind eher nebensächlich. Der Mordvorgang klärt sich auf die restlichen 100 Seiten. Tut mir Leid für den Spoiler. 

    Ja, es ist ein historischer Roman und ja, die Grundidee ist gelungen aber der Inhalt könnte etwas anders verpackt bzw. erzählt werden. Wem langwierige Lebensgeschichten gefallen, wird dieses Buch mögen.

  12. Cover des Buches América (ISBN: 9783423148092)
    T. C. Boyle

    América

     (254)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Diese Buch weilte zu lange auf meinem SUB. Es hat mich nicht losgelassen, ich wurde in die Geschichte hineingezogen wie ein Blatt in einem Strudel. Kein Entrinnen. Zum Glück.


    Zur Story:

    Delany M., stinkreich, wohnt mit seiner Frau Kyra (erfolgreiche Maklerin) in Arroyo Blanco Estates, in einer Wohnanlage unweit von L.A. Eine hohe Mauer schützt das 'Idyll' nicht nur vor Coyoten, nein auch die  illegalen Einwanderer sollen brav draussen bleiben.


    Delany arbeitet zu Hause, schreibt Kolumnen über Natur und Ökologie für Zeitschriften.

    Eines Tages läuft ihm ein Illegaler Einwanderer vor seinen wachsgepflegten Acuro Vigor GS, es kommt zum Crash.

    Delany speisst ihn mit 20 Dollar ab.. Schwer verletzt schafft es Candido (so heisst der unglückliche) zurück in den Canyon, zu seiner schwangeren Frau America. Der Canyon ist ihr gemeinsamer Zufluchtsort. Nun ist es America die sich aufmacht auf die Suche nach Arbeit, nach ein par Dollar, Candido schafft es nicht nach dem Unfall den Canyon hochzusteigen.


    Was die beiden Mexicaner nun erleben, wie sie ausgenützt werden, welchen Hass sie täglich spüren, beschreibt Boyle sehr eindrücklich.

    Überleben ist alles. 

    Auf der anderen Seite Delany und Kira - purer Gegensatz. Ein Leben im Überfluss.


    Immer wechselnd einmal aus der Sicht der Einwanderer, dann wieder aus der Sicht der reichen Weissen Familie um Delany spitzt sich der Plott zu einer Tragödie, einem Inferno, und das alles in einer grossartigen Sprache erzählt bei der man auch immer wieder schmunzeln muss, selbst im grössten Disaster - so einmalig sind die einzelnen Situationen beschrieben.

  13. Cover des Buches Sternenschatten (ISBN: 9783641065812)
    Sergej Lukianenko

    Sternenschatten

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    In diesen beiden zusammengehörenden Büchern macht Autor Sergej Lukianenko genau das, was die Sci-Fi so ausgezeichnet kann: anhand einer zukünftigen Welt und ferner Planeten über unsere eigene Welt reflektieren.

    Die Titel, die eigentlich ein einziges Buch darstellen, sollten man am besten nahe aufeinander folgend gelesen werden, damit man als Leser nicht den Bezug zu dieser Welt verliert. Getrennt lesen geht hier fast nicht, da sie ein Ganzes bilden. Band eins hätte ansonsten kein richtig befriedigendes Ende und Band zwei wäre sehr schwer verständlich.

    "Sternenspiel" und "Sternenschatten" sind nicht das, was man typischerweise unter Sci-Fi versteht. Oh, es gibt Aliens, fremde Planeten und selbstverständlich geht um die Rettung der Erde, doch sind diese Bücher enorm philosophisch und nachdenklich. Wer Schlachten im Sinne von "Star Wars" erwartet, wird mit dieser in sich gekehrten, eher ruhigen Geschichte wahrscheinlich wenig anfangen können, obwohl es natürlich auch zu Kampfszenen kommt.

    Pjotr macht enorme Entwicklungen und Veränderungen durch, immer wieder stellt er sich selbst und seine Welt in Frage, hintersinnt, kommt zu einem Entschluss, nur um sich dann zu fragen, ob das richtig wäre. Doch wirkt er dabei nicht wankelmütig, sondern eher verhält es sich so, dass Pjotr dermassen oft mit anderen Ansichten und neuem Gedankengut konfrontiert wird, dass er stets seine eigene Sichtweise überdenken muss.

    Auch der Leser wird in diese Gedanken Pjotrs hineingezogen. Zwar fragt er sich selbst, doch der Leser kommt nicht umhin, für sich selbst Antworten finden zu müssen. Im Gegensatz zu Pjotr können wir dies jedoch in aller Seelenruhe tun, während stets in Situationen steckt, in denen er rasch handeln muss. Mehr als einmal steht dabei sein Leben auf dem Spiel. Und damit natürlich auch immer das Schicksal des Planeten Erde.

    Ich fand mich oft staunend wieder, ab der unerwarteten Tiefe, die diese Bücher aufweisen. Einige Szenen haben sich unwiederbringlich im mein Gedächtnis gebrannt. So etwa der alte Historiker, der in ein Arbeitslager geschickt wurde, weil er zu tief nach der Wahrheit gesucht und diese dann eben auch gefunden hat. Eine Wahrheit, die keiner wissen möchte. Dies spielte auf einem fernen Planeten, klingt aber dennoch irgendwie bekannt, nicht wahr? Ebenso die Aufteilung aller Lebewesen in starke und schwache Rassen lässt uns aufhorchen. Die Geschichte der Menschheit intergalaktisch verpackt.

    Dabei sind die Werke nicht nur tiefgründig, sondern auch sehr komplex aufgebaut. Ebenfalls ein Grund, beide Bände möglichst zeitnah zu lesen. Details spielen hier eine wichtige Rolle und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich wirklich alles verstanden habe, was Lukianenko uns mitteilen wollte. Wahrscheinlich eher nicht, die "Sternen-"Bücher schreien geradezu nach einem Re-Read.

    Lukianenko hat ein weiteres Mal sein Können bewiesen und Welten und Wesen geschaffen, die mir völlig neu waren. Die Bücher haben mich in ihren Bann gezogen, mich (heraus)gefordert und vollkommen für sich eingenommen.

    Ausserdem habe ich im Reptiloid Karel eine neue Lieblingsfigur gefunden.
  14. Cover des Buches Die Angst vor dem Fremden (ISBN: 9783806233612)
  15. Cover des Buches Schweinerei (ISBN: 9783596137183)
    Marie DARRIEUSSECQ

    Schweinerei

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eigentlich sind hier die Männer die Schweine: Die Ich-Erzählerin ist verzweifelt auf Arbeitssuche in Paris und wird von dem Generaldirektor einer Parfumkette zur Hälfte des Mindestlohns eingestellt, nachdem dieser sie beim Vorstellungsgespräch mißbraucht hat und sie das in ihrer Naivität hingenommen hat. Die Parfumfiliale, in der sie arbeitet, verfügt über einen Massagesalon im hinteren Bereich, wo Kunden beiderlei Geschlechts befriedigt werden, was auch zu den Pflichten der Parfumverkäuferinnen gehört. Nachdem die Protagonistin aufs Schlimmste mißbraucht wurde und gezüchtigt wurde, verwandelt sie sich als Reaktion auf die rücksichtslose und sexuell übersteuerte Gesellschaft zum Schwein, ohne daß sie zunächst beschreiben könnte, was ihr passiert. Das alles ist aber nur Vorbote einer Revolution in Frankreich, wodurch das Land in ein Terrorregime verwandelt wird, der Eiffelturm umfällt usw. Ein hochintelligentes Buch, dabei bitterböse. Für Houllebecq-Fans (aber auch für alle anderen) sehr zu empfehlen!
  16. Cover des Buches Jamil (ISBN: 9783945073667)
    Farina de Waard

    Jamil

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Isa_He

    Das Buch „Jamil - Zerrissene Seele“ ist ein Einzelband der Autorin Farina de Waard. Cover und Klappentext empfand ich als sehr ansprechend und so begann ich, das Buch zu lesen.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir auch in diesem Buch gut. Ich empfinde ihn als sehr ausführlich und erklärend. So konnte ich mir das Setting sehr gut bildlich vorstellen und auch einige interessante Ausführungen (z.B. zur Kultur der Einheimischen, die auf dem Kontinent leben, auf dem Jamil und seine Leute gestrandet sind) waren in der Handlung eingeflochten. Die Story wird hauptsächlich aus der Sichtweise von Jamil und Ashanee erzählt, aber auch weitere Charaktere wie zum Beispiel Jamils Bruder Balor haben einen Part. Die Wechsel in der Perspektive gefallen mir sehr gut, da sich die Charaktere auch an unterschiedlichen Orten aufhalten und man dadurch als Leser immer nah am Geschehen dran ist.

    Das Buch zog mich gleich von Anfang an mit der Flucht aus Kas’Tiel in seinen Bann, denn dort ging es gleich zur Sache und ich war sofort in der Handlung drin. Leider ließ es zum Mittelteil etwas nach, dort fiel mir das Lesen nicht mehr ganz so leicht, da ich einige Passagen zum Teil langatmig fand, bevor die Geschichte zum Ende hin wieder Fahrt aufnimmt.

    Wie schon oben erwähnt fand ich die Sukrani (Einheimische auf dem fremden Kontinent) und ihre Kultur sehr interessant. Sie leben sehr im Einklang mit der Natur und nehmen sich nur das, was sie zum Leben brauchen. 

    Jamil und Ashanee als Protagonisten gefielen mir sehr gut, auch wenn ich aus Jamil anfangs nicht so richtig schlau wurde, da sowohl ich, als auch er nicht wussten, was mit ihm nach seinem Sturz von der Klippe passiert ist. Trotzdem wütet er nicht als Dämon, wie es sowohl seine Leute, als auch die Sukrani von ihm denken. Hier sind die Vorurteile der Menschen deutlich erkennbar. Nur Ashanee wagt sich an ihn heran und erkennt mit der Zeit, wer er wirklich ist.

    Alles in allem gefiel mir das Buch gut. Mein einziger Kritikpunkt sind die Schwächen im Mittelteil des Buches. Trotzdem hatte ich einige schöne Lesestunden mit Jamil. Daher vergebe ich vier Sterne.


  17. Cover des Buches Die Mars-Chroniken (ISBN: 9783257801811)
    Ray Bradbury

    Die Mars-Chroniken

     (8)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    "Die Mars-Chroniken" waren mein erstes Buch von Ray Bradbury, sehr gut gelesen von Rufus Beck. Anfangs fand ich es ehrlich gesagt etwas langweilig, zu einfach gestrickt, zu naiv. Dann legt es doch an Tempo zu und wird tatsächlich kritisch und leicht bissig, nur um am Schluss dann in ein paar, meiner Meinung nach völlig unnötigen, Geschichterln zu enden, die das Werk in die Länge ziehen. Den Aufbau des Buches finde ich ganz witzig. Die ersten Geschichten haben alle die selbe Ausgangssituation, nämlich die Landung von Menschen auf dem Mars, jede dieser Missionen endet auf andere Art und Weise, da fehlte mir allerdings irgendwo die Spannung, und auch etwas mehr Sarkasmus wäre angebracht gewesen, versteht sich das Buch doch als Kritik an der US-Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg. Schön waren die Beschreibungen der Marslandschaft und ihrer Bewohner, die hatten etwas sehr Mystisches, und besonders amüsiert habe ich mich bei den Missionierungsbestrebungen der Priester. Am liebsten mochte ich die Geschichte im House of Usher - mehr wird nicht verraten, vielleicht interessiert sich ja doch noch jemand von Euch für dieses durchaus unterhaltsame Werk. Was mich extrem gestört hat, aber daran kann der Autor nix, wohl aber Rufus Beck, der auch Regie geführt hat, waren diese grässlichen Posauneneinlagen zwischen den Geschichten. Ich hasse Hörbücher mit Musik, und dann noch dazu mit einer, die einem gleich das Trommelfell durchlöchert, wenn man den iPod nicht schnell genug leiserdreht, grässlich! Ich höre ja auch beim Lesen nicht Musik, und Jazziges aller Art vertrage ich am besten live, aber nicht direkt ins Ohr posaunt.
  18. Cover des Buches Der exzellente Butler Parker Doppelband 1: Parker löst die Blitz aus & Parker wäscht den Saubermann (ISBN: 9783740950101)
    Günter Dönges

    Der exzellente Butler Parker Doppelband 1: Parker löst die Blitz aus & Parker wäscht den Saubermann

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Manchmal muss sich die Staatsgewalt der Hilfe von Menschen außerhalb ihres Wirkungsbereiches bedienen, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Chief Super Intendent McWarden, Leiter eines Sonderdezernats im Yard, weiß um solche hilfsbereite und abenteuerfreudige Personen Bescheid... Immer, wenn den offiziellen Stellen aus verschiedensten Gründen die Hände gebunden sind, wird er in der Prachtvilla am Shepherd's Market vorstellig. Dort residiert die sehr reiche, verwitwete und knausrige Lady Agatha Simpson - ihres Zeichens Vollblutkriminalistin aus Langeweile. Wenn sich die walkürenhafte, sich viele viele Jahre jenseits der 60 befindliche Dame mit Hüten einer Mischung aus Napfkuchen und Südwester gleich nicht gerade dem Verfassen ihres ersten Detektivromans widmet, dann meditiert sie sehr gern - wobei ihr diverse hochgeistige Getränke Unterstützung liefern. 

    Ihr zur Seite steht hocheffizient und distinguiert der Butler Joshua Parker. Er bezeichnet sich selbst stets als "alten, müden und relativ verbrauchten Mann". Ein typisches britisches Understatement - perfekt passend zum Auftreten dieses Mannes: Stets korrekt gekleidet mit metallverstärktem Bowler und einem als Schlagstock oder Pfeilschußgerät einsetzbarem Regenschirm. Sein kriminalistischer Sinn und seine Agilität sind es, die die Fälle der Lady Simpson lösen... die kann sich keinerlei Namen merken und hat auch sonst kaum Sinn für Feines... kein Fettnäpfchen ist vor ihr sicher.

    In diesem ersten Doppelband tritt im ersten Fall "Parker löst die Blitze aus" Chief Superintendent McWarden an das Duo heran, als einer Hi-Tech-Firma zuerst die Konstruktionspläne einer neuartigen Laserwaffe - an welcher auch die Regierung großes Interesse zeigt - und schließlich die Waffe selbst abhanden kommen. Hochsensibles Terrain, auf welchem sich die Regierung selbst nicht sichtbar machen darf, wird durch brüske Direktheit und Ungeniertheit der Lady anständig aufgewirbelt...

    Im zweiten Fall "Parker wäscht den Saubermann" lädt sich Lady Simpson aus Langeweile auf den Landsitz eines Bekannten ein und wird auf dem Weg dorthin in einem kleinen Dorf gewaltig mit der Xenophobie der Einwohner konfrontiert. Sie fühlt sich schlimm in ihrer Menschenliebe verletzt und ruft die brutalen Handlanger des geheimnisvollen "Saubermanns", die gegen pakistanische Familien vorgehen, mittels ihres in ihrem Pompadour verstauten Hufeisens eines Brauereipferdes sowie ihren Bratspießen ähnelnden Hutnadeln zur Räson...

    Leichte "Groschenheftunterhaltung" von Günter Dönges (1923-2001) aus den Reihen von Heftromanen wie "Jerry Cotton" oder "Perry Rhodan". Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit viel Schmunzeln. Das Duo Simpson & Parker erfüllt jedes Klischee und lässt sofort an Margaret Rutherford und Eddi Arent denken. Aufheiternde schnelle Lesekost für Freunde schräger Amateurdetektiv:innen...

  19. Cover des Buches Das Schwarze Manifest (ISBN: 9783442457526)
    Frederick Forsyth

    Das Schwarze Manifest

     (42)
    Aktuelle Rezension von: gra
    Russland 1999. Das Land wird nach dem Zusammenbruch des Kommunismus von aus dem Boden schießenden Verbrecherbanden beherrscht. Inflation und Korruption sind allgegenwärtig. Abhilfe verspricht Igor Komarow, Kopf einer politischen Partei, die zwar ziemlich weit rechts steht, jedoch die einzige Hoffnung zu sein scheint, um das Land zu einen und die Probleme in den Griff zu bekommen. Komarows wahre Pläne sind allerdings eher mit denen der Nazis zu vergleichen: er will zurück zum Einparteienstaat, Minderheiten ausrotten und die GULAGs wieder einführen. Seine Pläne schreibt er in einem geheimen Dokument, dem "schwarzen Manifest" nieder. Durch puren Zufall gerät dieses Dokument dem britischen Geheimdienst in die Hände. Obwohl absolute Einigkeit besteht, dass Komarow gestoppt werden muss, können sich die westlichen Regierungen nicht dazu durchringen, offizielle Schritte einzuleiten. Ein einzelner Agent, Jason Monk, wird nach Russland eingeschleust, um den Demagogen durch gezielte Gegenpropaganda in Misskredit zu bringen und seine Wahl zu verhindern.

    Das Buch fängt selbst für Forsyths Verhältnisse sehr langsam an. Zunächt wird ausführlich beschrieben, wie das Dokument aufgefunden wird, und die Lebensgeschichte Jason Monks wird in vielen Rückblenden erzählt. Hierdurch fiel es mir zunächst auch etwas schwer, der Geschichte immer zu folgen, da sie auf verschiedenen Zeitebenen spielte und sehr viele Charaktere auftauchten. Nichtsdestoweniger war das Buch sehr kurzweilig und besonders im zweiten Teil spannend, da sich Komarow und seine Getreuen mit sämtlichen Mitteln gegen ihre politische Niederlage wehren.

    Ein gutes Buch aber nicht eines der stärkeren Werke des Autors.
  20. Cover des Buches Das schöne Fräulein Li (ISBN: 9783955520069)
    Peter Brock

    Das schöne Fräulein Li

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Im verschneiten Berlin des Jahres 1922 beginnt eine Mordserie an Chinesen, die den trinkfesten Kommissar Kappe bald ziemlich auf Trab halten wird. Die Boulevardpresse stürzt sich mit Freude darauf, und der Druck auf die ermittelnden Beamten der Schutzpolizei steigt täglich. Die ermordeten Männer gehörten rivalisierenden Großhandelsunternehmen an, die an Haustüren Papierblumen oder Jade-Schmucksteine verkaufen. Liegt hier ein einfacher Gebietsstreit vor, der eskaliert ist? Die Schilderung des Milieus der armen Einwanderer und der Arbeiter wird nicht ausreichend betrieben, und die Darstellung des reaktionären Zeitgeistes in der jungen Weimarer Republik ebenfalls nicht. Die Liebesgeschichte ist läppisch, aber bis zum Ende ist es einigermaßen spannend.
  21. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

  22. Cover des Buches Schlossteichleich (ISBN: 9783954516827)
    Veronika A. Grager

    Schlossteichleich

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    In ihrem 3. Fall für Dorothea „Dorli“ Wiltzing und Wolfgang „Lupo“ Schatz entführt uns die Autorin in das winterliche Triestingtal.

     

    Der bekannte Maler Livio Moretti wird auf dem Christkindlmarkt auf Schloss Hernstein hinter dem Punschstand von Marianne tot aufgefunden. Die klingelt natürlich sofort Dorli aus dem Schlaf, hat man ja zur örtlichen Polizei nicht so das richtige Vertrauen. Zu Recht, wie sich bald herausstellen wird. Morettis Lebenspartner ist verschwunden und so glaubt die Polizei an eine Beziehungstat, bis die dessen Leiche im Hernsteiner Schlossteich entdeckt wird – tiefgefroren unter einer dicken Eisschicht.

    Gleichzeitig vermittelt Dorli dem ewig klammen Lupo einen lukrativen Auftrag: Er soll für Morettis Vater den Mörder seines Sohnes ausfindig machen. Also machen sich Dorli und Lupo auf Spurensuche, nichts ahnend, dass diesmal nichts so ist, wie es scheint.

     

    Meine Meinung:

     

    In diesem dritten Fall spricht die Autorin nicht nur die üblichen Verbrechen wie Drogenhandel, Mafia und Ostbanden an, sondern auch Fremdenhass und rechtes Gedankengut. Denn der Dorfpfarrer ist auf Reha und seine Haushälterin im wohlverdienten Urlaub. Als Vertretung wird ausgerechnet ein Schwarzafrikaner nach Buchau entsendet. Ein echter Skandal für den ewig gestrigen Teil der Gemeinde. Außerdem ist der Aushilfspfarrer in Begleitung einer jungen Frau. Dass dies seine Schwester sein soll, die sich noch dazu einer Nierentransplantation unterziehen musste, glaubt keiner von denen. So wird gehetzt und gehusst und letztlich stirbt die junge Frau, weil ihr jemand im Supermarkt ein volles Einkaufswagerl just in die Nierengegend gestoßen hat. Dieser Teil des Krimis ist mir zu kurz gekommen. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet.

     

    Neben den bekannten Figuren wie Dorli, Lupo, Leo Bergler sowie Bürgermeister nebst Trulla, bekommt diesmal Kräuterweiberl Anna wieder ihren großen Auftritt.

     

    Herrlich auch Lupo, der bei „Bär“, dem Chef der „Devils“ Unterricht im Motorradfahren nimmt, Stürze inklusive. Heimlich natürlich, denn er will ja Dorli damit überraschen.

     

    Wie immer legt die Autorin falsche Fährten und die Leser dürfen Dorli und Lupo über die Schulter schauen, wenn die beiden ihre oft unorthodoxen Ermittlungsmethoden anwenden.

    Anders als in den Bänden 1 und 2 flicht Veronika A. Grager nun auch ernste Themen in ihre Krimis ein. Trotzdem kommen der bisweilen schwarze Humor, das Lokalkolorit und die skurrilen Dorfbewohner nicht zu kurz.

     

    Fazit:

     

    Ein unterhaltsamer Krimi, der auch ernste Themen streift. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

     

  23. Cover des Buches Mein wunderbarer Waschsalon. Sammy und Rosie tun es (ISBN: 9783426031209)
    Hanif Kureishi

    Mein wunderbarer Waschsalon. Sammy und Rosie tun es

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Zwei Drehbücher zu Fernsehfilmen von Kureishi, von Stephen Frears ua mit Daniel Day-Lewis verfilmt: Kureishis Frühphase, in der er wesentlich besser war als bei den aktuellen Sachen. In beiden Drehbüchern wird die Toleranz in einer Multikultigesellschaft unter schwierigen Voraussetzungen gefeiert. Und im deutschen TV sieht man die beiden Filme natürlich so gut wie gar nicht.
  24. Cover des Buches Experimentum Crucis (ISBN: 9783849590543)

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