Bücher mit dem Tag "yakuza"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "yakuza" gekennzeichnet haben.

82 Bücher

  1. Cover des Buches Die Neuromancer-Trilogie (ISBN: 9783453315983)
    William Gibson

    Die Neuromancer-Trilogie

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Haliax
    Neuromancer hat mir mein Leseleben sehr schwer gemacht, denn einerseits wollte ich das Buch auslesen, da mir die futuristische Welt gefällt aber anderseits sind einige Aspekte aufgetreten, die mir beim Lesen Mühe bereiten.

    Bei einer komplexen Welt wie der von William Gibson haben mir die Erklärungen zu einigen Begriffen gefehlt und manche Erklärungen waren für mich zu wenig wie z.B die Erklärung zu den Voodoo Göttern.

    Außerdem haben die Charaktere eine Sprache, die mir das Lesen schwer macht. Das ständige „verstehst?“, „He“, „Mann“ wird auf Dauer anstrengend.

    Der 1. Teil mit den künstlichen Intelligenzen hat mir sehr gut gefallen, obwohl Schauplätze vorkamen, die ich mir schwer vorstellen konnte. Chase und Molly sind Charaktere, die man ihre Rolle abnimmt. Außerdem finde ich es aufregend mehr über künstliche Intelligenzen zu erfahren.

    Der 2. Teil der Trilogie ist allerdings weniger aufregend, denn obwohl aus 3 Perspektiven eine jeweils andere Geschichte erzählt wird, konnte mich keine einnehmen. Weder Möchtegerncowboy, noch Kunsthäschen konnten mich packen. Der Headhunter hat dann doch etwas Action in die Geschichte gebracht und mein Durchhaltevermögen dadurch angespornt. Dennoch hat es für den 3.Teil nicht gereicht.

    Obwohl es meinen Geschmack nicht getroffen hat, ist es ein unglaubliches Buch, wenn man bedenkt, dass es in den 80er Jahren veröffentlicht wurde.

    Fazit: Cyberpunk wird aus der Liste meiner Genre gestrichen.

  2. Cover des Buches Ein einfaches Leben (ISBN: 9783423147507)
    Min Jin Lee

    Ein einfaches Leben

     (73)
    Aktuelle Rezension von: BejeweledCat

    Der Roman wird als Familiengeschichte über Sunja und ihre Söhne beworben. Sunja, die im kolonialisierten Südkorea aufgewachsen ist, später nach Japan auswandert und dort wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt wird. Zuvor wird erst die Geschichte ihres Vaters und ihrer Mutter erzählt, wo ich schon dachte "moment, um wen geht es hier eigentlich". Das ist schon einer der Schwächen des Romans: es werden SO VIELE Nebenschauplätze erstellt: Kapitel über den Pastor, der Sunja heiratet, seinen Bruder, der Frau des Bruders, ihrer Mutter und dem Logierhaus, ihren Söhnen, den Frauen/ Geliebten/Bossen/Freunden der Söhne, Söhne der Söhne und deren Beziehungen, usw. Das hat irgendwann einfach nur gestört. Was zusätzlich stark gestört hat, war der inflationäre Gebrauch von "hohen Brüsten". Generell werden Frauen hier permanent IMMER über ihre Brüste beschrieben: sie sind hoch, rund, oder platt, voll, klein. Dazu kommen viele (teils obszöne) S*xszenen und verbale Äußerungen zu dem Thema. Auf all das hätte ich gerne im Tausch zu mehr historisch-politischen Hintergründen verzichtet, die leider immer nur angedeutet wurden. Ich vergebe 2,5 Sterne, da der Roman sich auf die Hauptperson hätte fokusieren sollen, und dadurch Längen eingespart hätte. 

  3. Cover des Buches The Foxhole Court: Volume 1 (All for the Game) (ISBN: 9781516801510)
    Nora Sakavic

    The Foxhole Court: Volume 1 (All for the Game)

     (51)
    Aktuelle Rezension von: qhanqibe2

    Ich hatte eine wilde Gay Sports Romance erwartet und bin damit ehrlich gesagt zuerst total auf die Nase gefallen. Die Charaktere waren mir zuerst teilweise unsympathisch und der Kurs der Story fragwürdig, dennoch hat sich das zum Glück nach einem Drittel des Buches noch gebessert. Zuerstmal ist die erfundene Sportart Exy richtig cool konzipiert und interessant und auch das Team, in dem Neil spielt, hat trotz vieler Fehler und rauen Umgangsweisen seine guten Seiten - es hat etwas von found family, aber die Protas sind teilweise trotzdem etwas extrem und gewöhnungsbedürftig. Von Romance war in diesem Band noch keine Spur, doch laut meinen Infos soll da noch was kommen. Aber auch so wurde die Geschichte plötzlich ultra unterhaltsam. Es gibt Drama, Geheimnisse und der sportliche Wettkampf nimmt Fahrt auf, was mir dann überraschend gut gefallen hat. Insgesamt ist das Buch echt etwas anders gewesen als erwartet, aber ich bereue nicht, es gelesen zu haben und bin gespannt auf die Fortsetzungen. 

  4. Cover des Buches Bulle & Bär, Band 2: Der Weg des Schwerts (Thriller) (Die 'Bulle & Bär' Reihe) (ISBN: 9783960871613)
    Thomas Lang

    Bulle & Bär, Band 2: Der Weg des Schwerts (Thriller) (Die 'Bulle & Bär' Reihe)

     (8)
    Aktuelle Rezension von: frenzelchen90

    Meine Meinung: Der 2. Band der Reihe "Bulle & Bär" ist als "Wirtschafts-Thriller" gekennzeichnet. Letzteres kommt leider nur in geringen Teilen durch. Eher die Geschichte Japans und die der japanischen Schwerter stehen im Vordergrund. Durch die vielen, durchaus auch sehr interessanten Ausführungen, rückt die eigentliche Handlung gänzlich in den Hintergrund. Stellenweise war es dann doch zu langatmig und irrelevant für den eigentlichen Fall. Durch die vielen japanischen Namen und ständig wechselnden Orte verliert man schnell den Überblick im Geschehen. Ohne das ganze Drumherum wäre das Buch deutlich kürzer wie auch spannender ausgefallen.

    Mein Fazit: Für mich kein richtiger Thriller, aber durchaus interessant für Fans japanischer Geschichte.

  5. Cover des Buches Unter der Mitternachtssonne (ISBN: 9783492314985)
    Keigo Higashino

    Unter der Mitternachtssonne

     (62)
    Aktuelle Rezension von: smayrhofer
    Vor einigen Jahren kam ich eher zufällig in den Genuss des Buches „Verdächtige Geliebte“ von Keigo Higashino. Die Kombination aus klassischem Krimi und japanischer Kultur fand ich durchaus gelungen. „Unter der Mitternachtssonne“ ist sein letztes Werk, das von der Erzählweise ähnlich gestrickt ist, aber handlungstechnisch eine größere Zeitspanne umfasst.

    Osaka 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem verlassenen Gebäude aufgefunden. Kommissar Sasagaki ermittelt, kann aber trotz einiger Verdachtsmomente – insbesondere gegen Yukiho, der Tochter einer Kundin Kiriharas - niemanden festnehmen; der Mord bleibt zunächst ungeklärt. Knapp zwanzig Jahre später - Sasagaki ist inzwischen pensioniert, ermittelt aber trotzdem weiter – scheint Licht in das Dunkel zu kommen…

    Wer bereits ein oder mehrere Bücher von Higashino kennt, wird hinsichtlich des Erzählstils nichts Überraschendes finden. Wie in seinen anderen Büchern verzichtet der Autor weitestgehend auf Action und setzt stattdessen mehr auf Ermittlungen und Dialoge. Dabei ist der Sprachstil nüchtern und unaufgeregt. Das Ganze passiert weitestgehend chronologisch, wobei man oft erst im Nachhinein erfährt, was sich in der Vergangenheit tatsächlich abgespielt hat. Und so setzt sich Schritt für Schritt das Gesamtbild zusammen, bis keine Frage mehr offenbleibt. Für den hiesigen Leser erschweren allerdings die Vielzahl der handelnden Personen und deren ungewohnte Namen die Lektüre – da ist das dem Buch beigefügte Namensverzeichnis überaus hilfreich.

    Fazit: Mit „Unter der Mitternachtssonne“ hat Higashino wieder einen für ihn typischen, aber durchaus unterhaltsamen Krimi abgeliefert. Trotz des überaus nüchternen und schnörkellosen Stils hat die Handlung hier und da Längen, deswegen gibt’s einen Stern Abzug…
  6. Cover des Buches Tokio (ISBN: B004OL2S0Q)
    Mo Hayder

    Tokio

     (234)
    Aktuelle Rezension von: BogomilPopowitsch

    Vor dem Hintergrund des Nanking-Massakers entwickelt Mo Hayder einen Handlungsstrang, der bis in die Gegenwart reicht und dringt dabei weit unter die Oberfläche der japanischen Gesellschaft vor, in Tiefen, in denen jede Menschlichkeit schwindet, hinab, in eine pure, monströse Existenz. Für die Erzählerin werden dabei Leid, Schmerzen und ein beinahe unnennbares Grauen zur identitätsstiftenden Wahrnehmung. Dem Leser wird einiges abverlangt und am Schluss ist der Gedanke naheliegend, dass jeder Mensch "irgendwo" ein Monster ist ...

  7. Cover des Buches Japan Inc. (ISBN: 9783453437234)
    Karl Pilny

    Japan Inc.

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Es war der Hexenmeister, der mir dieses Buch überraschenderweise mitbrachte. Er fand, es klinge interessant. Ich hätte auf den ersten Blick nie nach dem Buch gegriffen, zu sehr sah es nach einem typischen Thriller aus, mit typischem Inhalt und typischen Charaktere. Unterdessen schulde ich dem Hexenmeister einiges, denn dieses Buch ist ein Highlight. Ein Monats- und wahrscheinlich sogar ein Jahreshighlight.

    Dieses Buch ist nicht bloss ein normaler Thriller, wie es sie so viele gibt. Pilny nimmt sich hier eines Themas an, das bei uns im Westen kaum bekannt ist: Der Vergewaltigung von Nanking (The Rape of Nanking) - ein unglaubliches und bis heute kaum gesühntes Kriegsverbrechen der Japaner an Chinesen 1937.

    Dabei bettet Pilny seine Geschichte gekonnt in die heutige Zeit ein und je länger man liest, desto mehr kommt zum Vorschein. Teilweise wurde mir tatsächlich übel. Es war dieses Buch und Karl Pilny, die mich dazu gebracht haben, mich mehr mit Nanking und den Greueltaten von damals zu beschäftigen. Was Pilny beschreibt ist nur ein kleiner Teil der ganzen Katastrophe.

    Während des Lesens von "Japan Inc." muss man jedoch etwas bei der Stange bleiben. Es treten extrem viele Figuren auf, dementsprechend viele Namen und Hintergrundgeschichte. Viele historische Fakten. Das alles muss erst sortiert werden und auch ich hatte manchmal Mühe, eine Figur, die länger nicht aufgetaucht ist, wieder richtig einzuordnen.

    Dennoch tat meiner Lesefreude dies keinerlei Abbruch. Im Gegenteil: ich liebe Pilnys Detailverliebtheit und geriet teilweise in einen richtigen Leserausch. Bücher, in denen man etwas lernen, etwas ganz Neues über unsere Welt erfahren kann, finde ich grossartig und Pilny hat mir etwas Gezeigt, das mir bisher völlig unbekannt war. Auch wenn dieses Etwas sehr Scheusslich ist. Aber auch ich bin der Meinung, dass Nanking nicht in Vergessenheit geraten darf, und dass man nach all den Jahren endlich darauf aufmerksam machen sollte.
  8. Cover des Buches Die Codices (ISBN: 9783947357154)
    Wolfgang Eckstein

    Die Codices

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Brunhildi

    Meine Meinung:

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt einen DNA-Strang, der auch sehr gut zum Inhalt des Buches passt. In meinen Augen ist es rundum perfekt gelungen und ansprechend.


    Der Schreibstil von Wolfgang Eckstein hat mir von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Er war reif, aber dennoch verständlich und flüssig zu lesen. Ich war direkt in der Geschichte angekommen und es haben sich immer wieder Bilder in meinem Kopf gebildet.


    In diesem Buch gibt es verschiedene Handlungsstränge, die nach einiger Zeit zusammenführen. Zu Beginn eines jeden Kapitels steht der Ort, an dem man sich gerade befindet. So hatte man zu jedem Zeitpunkt immer einen sehr guten Überblick.

    Auf die einzelnen Charaktere möchte ich nicht detailliert eingehen, da es wirklich recht viele sind. Es gibt ein paar Hauptcharaktere, aber auch etliche Nebencharaktere. Mir haben sie alle mit ihrer perfekten Ausarbeitung und Einzigartigkeit gefallen. In meinen Augen haben alle Charaktere authentisch und nachvollziehbar gehandelt. Sie sind meiner Meinung nach rundum perfekt gelungen und einige werde ich sicherlich auch ein wenig vermissen.


    Zum Inhalt direkt möchte ich gar nichts weiter schreiben, denn da sollte euch der Klappentext auf jeden Fall genügen. Von dem Rest müsst ihr euch selbst überraschen lassen ;-)

    Die Handlung fand ich sehr interessant. Auch wenn ich einige Stellen als ein wenig langatmig empfunden habe, gibt es hingegen auch viele spannende und actionreiche Szenen, die mich immer wieder zum Weiterlesen gezwungen haben. Wolfgang Eckstein hat aber auch noch mit anderen Emotionen gespielt. So konnte ich das Buch nicht nur wegen des hohen Spannungsfaktors nicht aus der Hand legen, sondern es lies mich auch schmunzeln. Teilweise hat es mich nachdenklich gestimmt und auch mit einer kleinen eingearbeiteten Lovestory hat Wolfgang Eckstein mich überrascht. Er hat wirklich alle Emotionen eingearbeitet, die sich das Leserherz wünscht. Ich bin von diesem Buch wirklich positiv überrascht und hoffe auf weitere Werke des Autors.


    Fazit:

    Wolfgang Eckstein hat mich mit "Die Codices" positiv überrascht. Die Charaktere sind ihm in meinen Augen perfekt gelungen und die Handlung deckt alle Emotionen ab, die man sich in einem Buch wünschen kann. Auch wenn ich es zwischendurch als ein wenig langatmig empfunden habe, überwiegen ganz klar die spannenden und interessanten Szenen.


    4/5 Punkte

    (Sehr gut!)


  9. Cover des Buches Schnee im April (ISBN: 9783492301121)
    Aly Cha

    Schnee im April

     (66)
    Aktuelle Rezension von: LaCivetta
    Der Roman erzählt die Geschichte von vier Frauengenerationen in Japan von 1880 bis etwa 1960.

    Miho lässt ihre sechsjährige Tochter Yuki  alleine bei der Großmutter in Osaka, obwohl diese eine Fremde für sie ist. Sie soll bis zur Kirschblütenzeit bei ihr bleiben, dann will Miho ihre Tochter abholen, um mit ihr nach Amerika auszuwandern.

    Doch auch nachdem die Kirschblütenzeit bereits vorüber ist, ist Miho noch nicht wieder zurückgekehrt, um Yuki wie versprochen abzuholen.

    Aly Cha schreibt sehr bildhaft und eindrücklich. Nebenbei erfährt man als Leser etwas über die Kultur Japans und deren Wandlung in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs.

    Das Schicksal der Frauen, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird ist sehr berührend und emotional beschrieben.
    Ein lesenswertes, aber auch schwermütiges und trauriges Buch.
  10. Cover des Buches Tokio Vice (ISBN: 9783868830835)
    Jake Adelstein

    Tokio Vice

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Nach seinem Studium gelingt dem US-Amerikaner Jake Adelstein ein ungewöhnlicher Schritt in die Arbeitswelt: Er wird nach einem umfangreichen Aufnahmetest erster ausländischer Mitarbeiter der Yomiuri Shinbun, einer der großen japanischen Tageszeitungen. Und zwar nicht beim Englisch-sprachigen Ableger, sondern direkt im Mutterhaus. Adelstein recherchiert und schreibt auf Japanisch. Zugeteilt ist er als Polizeireporter und auch da liegt eine Premiere an: Adelstein wird als erster Ausländer zum Presseclub des Tokyo Metropolitan Police Departement zugelassen.


    Sein Job als Polizeireporter läuft rund um die Uhr und kostet Einsatz in vielerlei Hinsicht: Er kümmert sich um Pressekonferenzen, bedient zwei Abgabetermine pro Tag, fährt umgehend zu Tatorten, klappert Nachbarn und Bekannte von Opfern ab und pflegt parallel dazu sein Informationsnetzwerk. Neben namenlosen Informanten kümmern sich die Polizeireporterin Japan auch um einen guten Draht zu Polizisten. Neujahrsgrüße sind eine Selbstverständlichkeit, ein bisschen Eis für die Kinder oder Blumen für die Gattin. Alles in der Hoffnung, dass man für die Yomiuri eines Tages eine exklusive Information bekommt, die die anderen erst viel später kriegen werden.


    Der erste Teil des Buches beschreibt ausführlich und lebendig den Arbeitsalltag der Journalisten. Adelstein ist hartnäckig und leistet gute Arbeit. Aber der Job hat auch Schattenseiten wie viel zu wenig Schlaf und Hektik. Es gibt Arbeiten unter Zeitdruck, aber auch elendig lange Wochen, in denen Ermittlungen laufen und die einfach abgewartet werden müssen, um am Ende hoffentlich eine Story zu bekommen. Hinzu kommt immer wieder große Frustration, weil sich die Lücken in der Gesetzgebung allzu deutlich als Lücken in der Strafverfolgung fortsetzen. Menschenhandel zum Beispiel ist zu Adelsteins Yomiuri-Zeiten kaum verfolgbar, unter anderem, weil die Opfer auf Grund der Ausweisungsgesetze nicht als Zeugen fungieren können. Auch an die Yakuza ist schwer heranzukommen, weil Japan kein Zeugenschutzprogramm kennt. Für jemanden wie Adelstein, der sich intensiv in seine Stories hängt und durchaus selber zum Ermittler wird, sind solche Schlupflöcher sehr zermürbend.


    Mit seiner unnachgiebigen Art und seinem unerschütterlichen Glauben an Gerechtigkeit macht sich Adelstein irgendwann allerdings mächtige Feinde. Er bekommt Wind davon, dass sich der hochrangige Yakuza Tadamasa Goto in den USA einer Organtransplantation unterzogen hat. In einem Land, in das er als bekanntes Mitglied der organisierten Kriminalität nicht einmal hätte einreisen dürfen. Monatelang recherchiert Adelstein, bis er den Fall nicht nur rekonstruieren, sondern auch beweisen kann. Das bringt ihm unerwünschten Besuch ein, der ihn vor die Wahl stellt: Sofortige Aufgabe oder sein Leben und das seiner Freunde ist in Gefahr.


    Tokyo Vice ist enorm spannende Lektüre. Nicht nur, weil Jake Adelstein einen aufreibenden Job ergattert hat und viel Einblick in die japanische Gesellschaft und die Arbeit der Exekutive gewährt. Nicht nur, weil Jake Adelstein als Journalist richtig unbequem wird und sich schlussendlich mit der Yakuza anlegt. Sondern auch, weil Adelstein einen unverstellten Blick auf sich selbst preisgibt. Ein Vergleich zu Goto liegt für dessen ehemalige Geliebte nahe: „Ihr seid beide arbeits- und adrenalinsüchtige, schamlose Frauenhelden mit starker Libido. Ihr trinkt zu viel, ihr raucht zu viel, und ihr fordert Loyalität. Ihr seid großzügig zu euren Freunden und rücksichtslos zu euren Feinden. Ihr tut alles, um zu bekommen, was ihr haben wollt. Ihr seid euch sehr ähnlich. […] Es gibt zwei große Unterschiede. Sie genießen es nicht, wenn andere leiden, und sie hintergehen Ihre Freunde nicht. Das sind gewaltige Unterschiede."


    Bis heute (Stand November 2014) gibt es von diesem Buch zahlreiche Übersetzungen, aber nach wie vor keine Veröffentlichung auf Japanisch (wenngleich in Adelsteins Schublade das japanische Original von Beginn an parat lag). So offen Kritik an der Yakuza zuzulassen oder indirekt die Gesetzgebung bloßzustellen, traut sich immer noch kein Verleger. Mehr als ein paar von englischen Zeitungen abgeschriebene Artikel haben die Japaner bis heute nicht lesen können. Nach Einschätzung von Adelstein wird sich das auch in der kommenden Zeit kaum ändern. Der einzige Verlag, der das Manuskript nicht postwendend abgelehnt hat, besteht für die Veröffentlichung auf einer Änderung von rund 90 Passagen. Doch so unnachgiebig, wie sich Adelstein präsentiert, dürfte es ziemlich unwahrscheinlich sein, dass er das Buch weichspülen wird. Dafür kann er einen anderen Erfolg verbuchen: Anfang 2015 werden in Tokyo die Dreharbeiten für die Verfilmung von "Tokyo Vice" beginnen.
  11. Cover des Buches Warten auf die Sonne (ISBN: 9783492252065)
    Hitonari Tsuji

    Warten auf die Sonne

     (19)
    Aktuelle Rezension von: yoko
    Warten. Es kann auch eine Kunst oder gar eine Tugend sein, warten zu können. Sich dem hinzugeben und zu warten, egal, wie ermüdend es manchmal sein kann. In dem Roman von Hitonari Tsuji empfindet man als Leser eine wahre Freude daran, mit den unterschiedlichen Menschen, die alle auf eine besondere Art und Weise miteinander verbunden sind, auf das große Ereignis zu warten. Ich denke an den großen Regisseur Inoue, der nur auf die richtige Sonneneinstellung wartet, die er einst vor vielen Jahren erlebt hat oder an Shiro, der hofft, dass sein großer Bruder bald aus dem Koma erwacht. Jede Figur hat hier ihre eigene Geschichte und sie wird wieder ganz im japanischen Stil erzählt: Bildhaft, naturverbunden, nachdenklich und philosophisch. Ein weiterer, spannender Aufhänger in dem Roman ist der Krieg zwischen Japan und China sowie zwischen Amerika und Japan. Der Leser wird nicht verschont vor der hässlichen Fratze, die mit Hass und Blut beschmutzt ist. Murakami-Fans werden das Buch natürlich gern lesen, aber es kommt noch lange nicht an dessen schriftstellerische Kraft heran. Dennoch gibt es oft Sätze und Gedanken, die, man auch hätte beim Meister Murakami entdecken können: "Die Welt, zu der auch die Sonnenflecken vor mir auf dem Flur gehören, ist eigentlich in mir, nicht in meinem Gehirn, sondern an irgendeinen ideellen fundamentalen Ort in mir." Relativ schnell hat sich bereits am Anfang wieder das Empfinden eingestellt, dass einem häufig beim Lesen von japanischen Büchern wie eine schnurrende, glückliche Katze umschmeichelt: Das Gefühl, als läge man auf einer warmen Sommerwiese und bekäme die Geschichte von einem guten Freund erzählt. Es ist die gewisse Ruhe und Vertrautheit, die auch in diesem Buch zu finden ist. Für mich als Liebhaberin japanischer Literatur war dieser Roman eine schöne Bereicherung, die ich nicht missen möchte.
  12. Cover des Buches Seidenfessel (ISBN: 9783864950131)
    Kira Maeda

    Seidenfessel

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Wortteufel

    Was ist geschehen?

    Isabelle Lérands Halbbruder ist verschwunden. Seine Spur führt die junge Frau nach Japan, genauer gesagt nach Tokio. Hier hofft sie ihren Halbbruder Shin zu finden und muss rasch feststellen, dass dieser offensichtlich in die Machenschaften der japanischen Mafia, der Yakuza, verwickelt ist. Um die Spur ihres Bruders nicht zu verlieren, gibt sie sich als Reporterin aus. Doch ihre Tarnung fliegt auf und Isabelle wird von dem Yakusa Toshi geknippt. Anstatt sie kurzerhand aus dem Weg zu räumen, bietet Toshi ihr einen Deal an: Isabelle bekommt die Informationen über den Verbleib ihres Bruders, wenn sie einen Monat lang die Aufgaben erfüllt, die Toshi ihr stellt. Doch Toshi hat nicht irgendwelche Aufgaben im Sinn - es sind erotische Aufgaben, denen Isabelle sich stellen muss, oder Toshi verrät sie an die Mitglieder seines Clans. Um ihrem Bruder zu helfen willigt Isabelle ein und verstrickt sich zusehends in ihrer ungewöhnlichen Beziehung zu Toshi.

    Was ist davon zu halten?

    Zugegeben, nach all dem Tohuwabohi um Shades of Grey hatte ich meine Zweifel, ob ich "Seidenfessel" von Kira Maeda tatsächlich lesen sollte und ob mich nicht nur ein weiterer schlechter Abklatsch eines ohnehin schon schlechten Originals erwartete. Die Wahrheit ist jedoch, dass BDSM (offensichtlich) ein s-e-h-r dehnbarer Begriff ist. Wer sich vor ihm fürchtet, hat noch lange keinen Grund vor Maedas erotischem Roman "Seidenfessel" Angst zu haben, denn alles, was den Leser tatsächlich erwartet, ist eine kleine Einführung in die Kunst des Shibari. Dabei handelt es sich um eine erotische Fesselkunst aus Japan. Eine Gerte schleicht sich nur ein einziges Mal ins Geschehen und auch ansonsten wartet Kira Maeda nicht unbedingt mit allerlei BDSM-Praktiken auf - im Großen und Ganzen sind ihre Figuren noch recht brav.

    Das allein macht das Buch nicht schlecht, könnte aber für den ein oder anderen recht enttäuschend sein, denn hinter der vollmundigen Titulierung "ein BDSM-Roman" könnte auch sehr viel mehr stecken, als am Ende tatsächlich drin ist. Tatsächlich sind die erotischen Aufgaben, die Toshi seiner Gefangenen Isabelle stellt eher dürftig und standen meist weit hinter meinen Erwartungen zurück.

    Alles in allem handelt es sich bei "Seidenfessel" vor allem um eines: Beste Lektüre für Zwischendurch - leicht und schnell zu lesen. Nett, aber ohne unnötigen Tiefgang. An erotischen Szenen mangelt es nicht und diese dürfen auch zu Recht anregend genannt werden. In dieser Hinsicht versteht die Autorin ihr Handwerk, wenn es ihr auch nicht gelingt, tatsächlich den Sprung hin zu einem BDSM-Roman zu schaffen, so bleibt die knisternde Erotik, die vom Genre erwartet wird doch nicht aus.

    Der Plot lässt sehr zu wünschen übrig. Wie in erotischen Romanen leider oft üblich, stolpert die Protagonistin von einer erotischen Szene in die nächste. Deren Relevanz für die Handlung sind - welch Überraschung - leider oft gleich null und sie tragen auch nicht dazu bei, die (innige) Beziehung, die sich zwischen Toshi und Isabelle entwickelt, zu durchdringen und zu verstehen. Tatsächlich bleibt die Beziehung der Protagonisten bis zum Schluss kaum nachvollziehbar und gipfelt zur Krönung im absoluten Happy End. Auch mit der Logik hapert es stellenweise sehr und der verschollene Bruder ist phasenweise ganz und gar vergessen.

    Erzählerische Schwächen unterstreichen den Eindruck, der Leser habe keinen Roman, sondern eine recht gut gelungene Fanfiction vor sich. Entsprechend schnell ist der gesamte Text dann auch gelesen und wahrscheinlich auch wieder vergessen.

    Fazit:

    Ich gestehe Kira Maeda zu, dass es sehr viele schlechtere erotische Romane gibt und wer auf eine allzu komplexe Rahmenhandlung im Interesse ausgedehnter erotischer Szenen verzichten möchte, kommt mit "Seidenfessel" voll und ganz auf seine Kosten. Grundsätzlich gilt: Kann man lesen - muss man aber nicht! Es gibt lesenswertere Bücher des Genres.

  13. Cover des Buches Die seltsamen Methoden des Dr. Irabu (ISBN: 9783442736027)
    Hideo Okuda

    Die seltsamen Methoden des Dr. Irabu

     (55)
    Aktuelle Rezension von: dzaushang
    Dr. Irabu, ein kleiner, 100 kg schwerer Mann mit leicht überdrehter Stimme sitzt mit Vorliebe im Schneidersitz hinter seinem Schreibtisch. Die Anliegen seiner Patienten scheinen ihm zunächst einmal gar nicht so wichtig, man könnte sogar den Eindruck haben, er höre ihnen nicht mal richtig zu, wenn sie beginnen von ihren Problemen zu erzählen. Einzig seiner Leidenschaft für Vitaminspritzen frönt er schon in der ersten Sitzung eines jeden Patienten. Ob gelegen oder ungelegen, diese Spritze zu Beginn muss einfach sein, denn Vitaminmangel ist eine Hauptursache für seelische Störungen, so versucht er seinen Patienten zumindest deutlich zu machen. Was sich gelegentlich als schwierig erweist, insbesondere dann, wenn der Patient ausgerechnet ein Yakuza mit Spitzenphobie ist, was, zugegebenermaßen, im Gangstermilieu ein nicht ganz unerhebliches Handicap ist. Die Abneigung geht aber weit über Messer hinaus. Selbst die Ecken eines Tisches, oder die Essstäbchen in seiner Hand können einen mittelschweren Ekelanfall auslösen. Aber nach ein wenig Körpereinsatz, Irabu wendet in diesem Fall die „Schraubzwinge“, einen Judogriff, an, kommt die Spritze auch beim etwas wilderen Yakuza gekonnt zum Einsatz. Bei solchen „Behandlungsmethoden“ verwundert es den Leser zunächst ein wenig, warum die Patienten, der ersten Sitzung irgendwann glücklich entkommen, doch immer wieder kommen. Auch wenn unter Umständen schon wieder eine Spritze droht. Woran liegt das? Vielleicht daran, dass es Irabu immer versteht sich mit seinen Patienten gemein zu machen? Sei es mit dem Trapezkünstler, den er zunächst einmal dazu nötigt ihm seinen Kindheitstraum vom Trapezfliegen im Zirkus zu erfüllen, sei es mit der Schriftstellerin, die er darum bittet seine eher hoffnungslosen Texte einem Lektor vorzuschlagen. Vielleicht aber auch daran, dass Irabus ganze Art sich zu geben seine Patienten Dinge machen lässt, von denen sie zuvor kaum glauben konnten, dass sie diese jemals tun würden? So hätte es sich der Kollege Psychiater, mit der Zwangsvorstellung seinem Schwiegervater, einem geltungssüchtigen Karrieristen an der Spitze der medizinischen Fakultät, in aller Öffentlichkeit das Toupet vom Kopf reißen zu müssen, nicht träumen lassen, dass es einmal tatsächlich soweit kommen würde. Mit Dr. Irabu an der Seite kein Problem. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass Irabu es immer wieder schafft diese Menschen, die zu ihm kommen, an den Punkt zu bringen, an dem sie bereit sind von ihren wirklichen Schwächen und von ihren geheimsten Gedanken zu erzählen? Dr. Irabu, mit seiner nur so sprühenden Spontanität und Lebensfreude, mit seiner Wirkung als Lebenselixier auf seine Patienten, ist ein absolutes Phänomen. Erst bringt er die Menschen mit seinem so atypischen Verhalten völlig aus der Fassung, macht Tabula Rasa, dann bringt er ihnen ihre ureigenen, allerdings wieder verschütteten, Gedanken zur möglichen Lösung ihrer Probleme ganz langsam nahe. Er reißt wie ein Wirbelsturm aus eingefahrenen Gedankengängen und Verhaltensmustern heraus und animiert zu neuem Tun. So macht er aus Patienten, die alle aus Angst, eine Dummheit zu begehen, lieber durch die Hölle laufen, die nur darauf bedacht sind die äußere Form zu wahren, wieder Menschen, die Spaß und Freude am Leben haben. Die insgesamt fünf irrwitzigen Episoden aus dem Wirken des Psychiaters Dr. Ichiro Irabu sind der Hammer. Voller Witz und feinsinnigem Humor, aber auch voll nachdenklich machender Passagen, die den Leser auch über das eigene Leben sinnieren lassen. Es bereitet rundum einen riesigen Genuss dieses schräge Buch von Hideo Okuda zu lesen.
  14. Cover des Buches Tokio (ISBN: 9783837172799)
    Mo Hayder

    Tokio

     (13)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-
    Dem Hörbuch war es nicht leicht zu folgen. Gerade zu Beginn nicht. Die Übergänge von der Vergangenheit zur Gegenwart waren nicht klar abgetrennt und manchmal schwer nachzuvollziehen. Anders herum war das besser gelöst. 
    Den Grund warum es der Hauptfigur so wichtig ist dieses Video zu finden wird erst ganz am Ende verraten, wobei ich mich aber das ganze HB über gefragt habe warum es so wichtig ist. Die Erlebnisse in Tokio sind oft konfus und für den Hörer schwer zu verstehen. Die Episoden in der Vergangenheit fand ich von Anfang an interessant. Die Gegenwart wurde erst auf der letzten CD interessant. Allerdings blieb doch einiges unbeantwortet von den Geschehnissen in Tokio in der Gegenwart wo ich als Hörer mich bis zum Schluss frage was da eigentlich genau passiert ist. Schade, die Grundstory hätte definitiv mehr Potenzial gehabt. Es war gut, dass dieses Hörbuch nicht so lange war. 
  15. Cover des Buches Jealousy 02 (ISBN: 9783770458493)
    Scarlet Beriko

    Jealousy 02

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Fraeulein_melly

    Die Charaktere sind sauber und detailreich gezeichnet und äußerlich sehr verschieden, was mir immer sehr gut gefällt. Außerdem gibt es auch vermehrt Hintergründe, die ebenfalls gewissenhaft gezeichnet wurden. Der Zeichenstil ist recht erwachsen.

    Auch der Erzählstil war genau meins, sowohl das Tempo sowie die Geschehnisse waren nachvollziehbar, dynamisch und spannend.

    Absolutes Highlight für mich ist Asami, Akitoras Frau. Holy moly, die hat dickere Eier als jeder Typ. Und Rogi, so cool er als Erwachsener ist, so anstrengend war er mit 21. Trotzdem bewundere ich auch seinen Einsatz und seine Beharrlichkeit. Ehrlich, ich liebe diesen Charakter. Aber manchmal will ich ihn eben auch schütteln oder anzünden.

    Ansonsten bleibt es aufregend und ich gestehe in bin schon richtig von der Atmosphäre, den Charakteren und der Story vereinnahmt.

  16. Cover des Buches Harahara Sensei - Die tickende Zeitbombe 01 (ISBN: 9783741634727)
    Yanagi Takakuchi

    Harahara Sensei - Die tickende Zeitbombe 01

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Angel1607

    Azusas Traum wurde von ihrem großen Vorbild zerstört und nun schlägt sie sich als Chemielehrerin an einer kleinen Oberschule durch. Von ihrem Traum keine Spur mehr und man hat auch nicht das Gefühl, dass sie trotz allem ein glückliches und erfülltes Leben führt. Dann verschwindet ihre jüngere Schwester Ruka, die so ganz anders ist als Azusa. Sie ist stark, hat eine charismatische Ausstrahlung und ist Azusas einzige Bezugsperson. Und genau aus diesen Gründen fasst sich Azusa dann ein Herz und macht sich auf die Suche nach ihr. #

    Nach und nach legt sie eine unheimlich tolle Entwicklung hin, denn sie muss nun die Starke sein und vorallem wäre sie in dieser Welt der Kriminellen, in die sie eintaucht, von Anfang an verloren, würde sie sich so unterbuttern lassen, wie sie es als Lehrerin an der Oberschule tut. In Kombination mit dem geheimnisvollen Yakuza Yoroizuka, bei dem man nicht weiß, ob man ihm trauen kann oder nicht, ist sie einfach toll. Sie wächst zu unheimlicher Stärke und das mag ich unheimlich gern. Ich bin gespannt, was mit Ruka passiert ist und wohin es Azusa noch verschlagen wird.

    Der Manga hat einen tollen Start hingelegt und ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Band. Spannung, Action und eine starke Protagonisten sind die richtigen Zutaten um eine tolle Reihe zu werden. Potential ist auf jeden Fall da, daher eine klare Empfehlung meinerseits!!!

  17. Cover des Buches Der 47. Samurai (ISBN: 9783865525307)
    Stephen Hunter

    Der 47. Samurai

     (5)
    Aktuelle Rezension von: glencoe1692
    Nach einer gefühlten Ewigkeit (knapp ein Jahr) kam endlich wieder eine Übersetzung aus der Swagger-Reihe auf den deutschen Markt. Der deutschsprachige Leser wird ja nur sehr spärlich mit Übersetzungen von Stephen Hunter bedacht.
    Logisch, dass ich mich als Fan der Bob-Lee-Swagger-Reihe sofort darauf gestürzt habe.
    Gleich vorab, ich war nicht enttäuscht, habe aber nicht das vorgefunden, was ich aus von den Vorgängern kannte und daher hier auch erwartet hatte.
    Swagger wird von der Vergangenheit seines Vaters eingeholt. Er meint, ein Vermächtnis erfüllen zu müssen, indem er ein vom Vater als "Kriegssouvenir" von Iwojima mitgebrachtes Samuraischwert aufspüren und dem Sohn des ursprünglichen Besitzers zurück geben muß. Nicht wissend, dass es sich nicht nur um ein profanes Stück Kriegsbeute handelt. Das wird ihm erst viel später bewußt, als die Familie des neuen Besitzers kurz nach Überbabe (fast) völlig ausgelöscht wird. Alle Zeichen deuten auf die Yakuza, nur die japanischen Behörden wollen das nicht wissen.
    Swagger wurde nach einem Rückfall in seine Vergangenheit als Säufer des Landes  verwiesen, was ihn aber nicht hinderte, sich intensiv auf seine Rückkehr ins Land der aufgehenden Sonne vorzubereiten.
    Wie? Ganz einfach, er schottet sich von Familie und Umwelt ab, ernährt sich nur noch von japanischem Fastfood, schaut sich sämtliche verfügbaren Samuraifilme an und liest alles, was zum Thema Samurai und Yakuza im Amiland aufzutreiben ist.
    Mit falschen Papieren reist die "persona non grata" Swagger wieder nach Japan, nimmt Verbindung mit einem Experten auf und läßt sich innerhalb von 3 Tagen (!) zu einem nahezu perfekten Schwertkämpfer ausbilden, der dann den Kampf mit den japanischen Größen dieser Kunst aufnehmen und in der Yakuza mal richtig aufräumen wird. Danke Mr. Hunter, haarsträubender geht's kaum noch.
    Etliche Kapitel sind nun für den unbedarften Leser, der über japanische Traditionen nicht viel mehr weiß, als er in  8 Bänden "Tokio Killer" von Barry Eisler erfahren hatte, völlig überladen mit Begriffen aus der Welt der Schwertschmiedemeister, aus Traditionen der Samurai und japanischer Geschichte des Mittelalters.

    Entsteht hier zunächst noch der Eindruck, Hunter hätte mit unendlicher Akribi recherchiert, dann wird mit dieser Annahme aber spätestens in seiner Danksagung aufgeräumt.  Laut derer hat er es nicht viel anders gemacht als Swagger in seinem Buch: er hat sich alle verfügbaren Filme angesehen, sich eine Stunde medizinisch über die Auswirkungen von Schwertstreichen auf den menschlichen Körper beraten lassen und 14 Tage in Japan aufgehalten, um einige Örtlichkeiten kennen zu lernen.
    Für den Leser, der nichts davon besser kennt, war das Ergebnis soweit okay, wenn manchmal auch haarsträubend.
    Aber da man ja keine tiefgreifenden Kenntnisse hat, war das okay. Die  Mythen Yakuza und Samurai haben neue Nahrung erhalten, die schon lange vermuteten japanischen Parallelwelten wurden bestätigt. Was davon tatsächlich stimmt, bleibt weiter im Verborgenen.
    Der Schreibstil ist so, wie man ihn von Hunter kennt. Auch an den Übersetzungen gibt es nichts  zu deuteln.
    Kleinere Abweichungen in Geschichte und Örtlichkeiten von Schilderungen in früheren Romanen fallen nur deshalb auf, weil Hunter sie in seiner Danksagung selbst einräumt. Für den Leser sind die  Abstände zwischen den Büchern zu groß, als dass er sich diese Feinheiten gemerkt hätte.
    Fazit: Wer hier einen typischen "Gunny Swagger" erwartet, wird ggf. enttäuscht. Wer sich bereits intensiv mit Ehre und Tradition der Samurai befaßt hat, wohl ebenfalls.
    Ansonsten ist es ein typischer "Hunter", lesenwert, aber kein Highlight. An die ersten 3 in Deutsch verlegten Bände kommt er nicht heran.
  18. Cover des Buches Die Umarmung des Todes (ISBN: B004OL2G7G)
    Natsuo Kirino

    Die Umarmung des Todes

     (90)
    Aktuelle Rezension von: thesmallnoble
    Die in tristen Verhältnissen lebende Yayoi bringt im Affekt ihren nichtsnutzigen Gatten um. Ihre drei, ein ebenfalls tristes Dasein fristenden, Kolleginnen helfen bei der Zerstückelung der Leiche und deren Entsorgung per Müllabfuhr. Die Polizei findet Leichenteile und verdächtigt ein Yakuzamitglied. Dem ist zwar nichts nachzuweisen, aufgrund der Untersuchungshaft verliert er aber seinen Amüsierbetrieb und damit seine Geldquelle. Er sinnt auf Rache, während ein Teil des Frauenquartetts einen Leichenentsorgungsbetrieb aufzuziehen versucht...........

    Der Plot, der einen amerikanischen Autor vielleicht zur breiten Darstellung eines Gemetzels veranlasst hätte, einem Spanier möglicherweise zur Burleske geraten wäre, wird von der japanischen Autorin zu einem tiefgründigen, fesselnden Psychodrama von hoher Qualität komponiert.

    Die Charaktere aller Hauptpersonen werden durch eine ständig wechselnde Erzählperspektive kunstvoll nahe gebracht. Das von Kirino dargestellte Leben der Durchschnittsjapaner ist freudlos. Die handelnden Personen sind nicht gut oder böse - nicht Schwarz oder Weiss werden dargestellt, sondern Abstufungen von tristem Grau.

    In dieser Welt taugt jeder zum Verbrecher, das Verbrechen holt die Akteure kurzfristig aus dem immer gleichen Trott, bringt Emotion und Abwechslung.

    So ist das Buch manchmal makaber, manchmal verstörend, aber immer von hoher literarischer Qualität und nie langweilig
  19. Cover des Buches Die Tote im Badehaus (ISBN: 9783492230629)
    Sujata Massey

    Die Tote im Badehaus

     (57)
    Aktuelle Rezension von: julestodo

    Rei Shimura will ein paar entspannte Tage in einem kleinen Dorf in den japanischen Bergen verleben. Da geschieht in ihrer kleinen Pension, in der sie untergekommen ist, ein Mord. Sie beginnt zu ermitteln und Hugh Glendinning, den sie auf Anhieb sympathisch findet, scheint ihr weiterhelfen zu können!

    Ein gelungener Einstieg in die neue Serie!

    Unbedingt lesen! Ich mag diese Einblicke in die japanischen Gebräuche und Gepflogenheiten!

  20. Cover des Buches Der Arm des Kraken (ISBN: 9783442741304)
    Christoph Peters

    Der Arm des Kraken

     (11)
    Aktuelle Rezension von: twentytwo
    Der Mord an dem jungen Japaner Yuki, in einem von Vietnamesen beherrschten Stadtteil Berlins, veranlasst seinen Ziehvater Fumio Onishi umgehend nach Berlin zu reisen. Um zu verhindern, dass seine Stellung innerhalb der Organisation und deren Geschäfte in Gefahr geraten, sieht er sich gezwungen unerbittlich durchzugreifen und mögliche Gefahrenquellen zu eliminieren. Während die Kommissarin Annegret Bartsch vom Vietnamdezernat noch immer auf der Suche nach einem möglichen Motiv für den Mord ist, kommt es in einem der vietnamesischen Ex- und Importgeschäfte zu der brutalen Hinrichtung des Inhaberehepaares. In den anschließenden Ermittlungen wird sie immer tiefer in den Sumpf organisierter Kriminalität hineingezogen, der ihr zunehmend undurchsichtiger erscheint. Um dem sinnlosen Morden endlich ein Ende zu setzen, läßt sie sich dazu hinreißen, sich auf ein gefährliches Kräftemessen mit einem Gegner einzulassen, den sie schwer unterschätzt.

    Fazit
    Ein ungewöhnlicher Roman, der im interkulturellen Kampf um die Machtverteilung im organisierten Verbrechen ein schales Gefühl hinterlässt.
  21. Cover des Buches Sayonara, Bulle (ISBN: 9783499269066)
    Carsten Germis

    Sayonara, Bulle

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Eggi1972

    Am Anfang des Krimis dachte ich, O Gott ein trotteliger Provinzpolizist, der sein Leben in einer Kneipe an der Ecke lebt. Er wird mehr oder weniger strafversetzt nach Tokio und stolpert am Anfang in jedes noch so kleines Fettnäpfchen, welches sich in seinem Weg befindet.

    Man muss einfach ab und zu schmunzeln über Bernie, der sich aber trotzdem sehr schnell mit Yoko zu einem Team formt. Er lebt sich recht schnell in Tokio ein und findet dort doch rasch Freunde in dem er seinem Wesen trotz allem treu bleibt.

    Durch seine Menschenkenntnis, die er ohne Zweifel besitzt, und seine Unbestechlichkeit macht er sich schnell einen Ruf bei der Yakuza in Tokio.

    Alles in allem ein Krimi, der wirklich zu fesseln weiß. Am Anfang durch die plumpe Art wie Bernie durch die Stadt geht, und er sich nicht verbiegen will, aber gerade dies macht Ihn auch so sympathisch. Er sieht dadurch Dinge, die seine Kollegen, die sich mehr auf Computer und Daten verlassen, einfach nicht sehen wollen.

    Alles in allem ein intelligent geschriebener Krimi, der ohne großes Tempo auskommt, aber trotzdem nie langatmig wirkt. Da man entweder etwas zum Schmunzeln bekommt oder einfach man etwas über Japan lernt, ohne dass das Buch schulmeisterlich wirkt.

    Man erfährt, dass in Japan die Vergangenheit anders bewertet wird, aber das man vielleicht einfach beide Welten ein wenig miteinander verknüpfen sollte.

    Ich persönlich würde mich freuen, Bernie weiter in Japan sehen zu können, zumal mir bestimmte Personen sehr schnell ans Herz gewachsen sind, und es mir aufgezeigt hat, dass man sich immer mal ein wenig verändern kann. Man muss sich einfach nur ein wenig auf fremde Menschen und Kulturen einlassen.

    Alles in allem also ein Lesevergnügen für jeden der kurzweilige aber auch intelligent geschriebenen Krimis mag.

    Literaturlounge.eu

  22. Cover des Buches Echo der Kirschblüten (ISBN: 9783961522040)
    Marcus S. Theis

    Echo der Kirschblüten

     (37)
    Aktuelle Rezension von: tinstamp

    Der 19jährige Amanaki träumt davon sein Zuhause in Tahiti zu verlassen, Er möchte mit seinem Katamaran die Welt entdecken und sich seinen Traum erfüllen.
    Der Roman beginnt mit seinem Aufbrauch. Es ist mitten in der Nacht und Amanaki verlässt sein Zuhause ohne seinen Eltern und seiner Schwester Bescheid zu sagen. Nach dem Verlassen des Hafens entdeckt er einen kleinen blauen Saphirlori auf seinem Katamaran. Der Vogel ist verletzt und kann nicht mehr fliegen. Amanaki nennt ihn Ari. Er wird zu seinem wichtigsten Begleiter auf seiner Reise über den Ozean. Sein Weg führt ihn von Tahiti zu den Cook-Inseln und nach Neuseeland, wo er längere Zeit bleibt. Während das Segel seines Katamaran repariert wird, lernt er Ruby kennen. Sie ist fast zehn Jahre älter als Amanaki und eigentlich eine sehr fröhliche und offene junge Frau. Doch ein schwerer Schicksalschlag hat sie komplett aus der Bahn geworfen. Sie nimmt Amanakis Vorschlag an gemeinsam weiter zu reisen und ihm ihre Heimat zu zeigen. Ihr großer Traum ist die Kirschblüte in Japan zu sehen. Doch zuerst begeben sich die beiden auf einen Roadtrip durch die Nordinsel Neuseelands bevor es übers Meer nach Japan geht...

    Die Geschichte wird im Präsens und aus drei Sichtweisen aus der Ich-Persepktive erzählt und zwar aus der von Amanaki, Ruby und Isamu. Letzterer ist ein Yakuza, ein Mitglied einer japanischen kriminellen Organisation ähnlich der Madfia, die Schutzgelder erpressen. Er soll wohl das Gegenteil von Amanaki darstellen, der ein gutgläubiger Mensch ist und bei jeder Person, die er trifft eine bleibende Erinnerung hinterlässt. Für mich war allerdings der Strang um Isamu unnötig und die Szene, als die beiden schlussendlich aufeinandertreffen, viel zu kurz und nichtsagend. Viel bewegender fand ich Amanakis Reaktion auf eine Aktion, die Isamu einem anderen Menschen zugefügt hatte.
    Der junge Mann ist ein fröhlicher und offener Mensch. Er macht sich Gedanken über den Sinn des Lebens und philosophiert auch die ganzen 239 darüber. Das ist oftmals sehr einnehmend und die tiefsinnigen Aussagen machen das Lesen zu einem wunderbaren Erlebnis. Trotzdem konnte ich dem erst neunzehnjährigen Burschen seine Weisheit und philosophische Ader, die an Lebensweisheit erinnert, nicht abnehmen. Für mich hatten seine Gedanken und Handlungen etwas Weises, das man in seinem Alter nicht oder nur sehr begrenzt haben kann. Man erhält diese Art von Weisheit erst mit dem Alter und seinen eigenen Erfahrungen, die man gemacht hat. Deswegen konnte mich der Roman auch nicht wirklich überzeugen.

    Generell kam der titelgebende Teil, nämlich die Kirschblüte in Japan, viel zu kurz. Ebenso wie Amanakis Familie, die im letzten Viertel des Romans sein Tagebuch erhalten und sich erst seine Schwester, als es ihr zwei Jahre später zufällig in die Hände fällt, auf die Suche nach Amanaki macht.

    Gefallen hat mir die Freundschaft zwischen Ruby und Amanki und wie Ruby schließlich Frieden findet. Auch die Rolle des kleinen blauen Saphirlori ist ganz wunderbar in der Geschichte eingefangen. Ari erobert sicher jedes Leserherz.
    Die blauen Federn des Vogels sind auch am Cover zu bewundern. Am Beginn des Romans befindet sich eine Karte des Gebietes von der Südsee bis nach Japan, für alle Leser, die genau wissen möchten, wie die Route von Amanaki ausgesehen hat.

    Fazit:
    Der Roman lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite lässt er sich gut lesen und hat einige wunderbare Sequenzen. Auf der anderen Seite waren es mir oftmals zu unglaubwürdige Szenen oder Verhaltensweisen des Protagonisten. Den Strang um Isamu fand ich ebenfalls zu ausschweifend.

  23. Cover des Buches Number 9 Dream (ISBN: 9783644043916)
    David Mitchell

    Number 9 Dream

     (29)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Eiji's Suche nach seinem Vater und seine oft wirren Träume bilden den Hauptteil dieser großartigen Geschichte. Ob ländliches Gebiet oder Großstadt, man sieht sich nach Japan versetzt, und wird seiner Gesellschaft näher gebracht. Es gab auch ein paar schwächere Kapitel, z.B. der Yakuza-Abschnitt, der mir doch deutlich zu blutig war. Die Erzählung um Goatwriter habe ich zwar im Kontext nicht so recht verstanden, jedoch besticht sie mit allerlei amüsanten Wortspielereien. Alles in allem sehr empfehlenswert => 4 Sterne
  24. Cover des Buches Wenn es Nacht wird in Tokio (ISBN: 9783442459841)
    Don Lee

    Wenn es Nacht wird in Tokio

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Lyz
    Einfacher Schreibstil, interessante Infos über Japan, nicht allzu originelle, aber angemessene Story - kurzum: ein gutes, kurzweiliges Buch für den Krimifan, der gleich noch ein bisschen kulturellen Aha-Effekt haben möchte.

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