Bücher mit dem Tag "yorkshire ripper"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "yorkshire ripper" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches 1980 (ISBN: 9783453675285)
    David Peace

    1980

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Das „Red-Riding-Quartett“ von David Peace geht in seine dritte Runde. Und wie bei einem Boxkampf mit einem der Klitschko-Brüder, so hagelt es auch hier wieder derbe Schläge, denn „1980“ führt den knallharten Ton der Vorgänger nahtlos fort. Aber kann es auch an die Qualität der beiden anknüpfen? Nach dem wirklich herausragenden „1977“ hatte ich da so meine Befürchtungen, welche durch Lars Schaffts Rezension zum dritten Teil noch verstärkt wurden. Für ihn war das Buch „eine der Enttäuschungen des noch jungen Jahres 2007“. Soweit würde ich nun nach Beendigung der Lektüre von „1980“ nicht gehen. In einer Sache stimme ich Schafft aber vollkommen zu: Das Werk fällt gegenüber den vorherigen Bänden stark ab. Woran liegt das? David Peace ist auch bei seinem Werk „1980“ keinen Jota von seinem Erfolgsrezept abgewichen. Erneut führt er uns in die Düsternis von Yorkshire, diesen kalten, von Regenwolken bedeckten Landstrich, in dem heruntergekommene und kaputte Polizisten einen Ripper jagen und dabei ihrer Beute keinen Meter näher kommen. Ein ekliges, schmutziges und brutales Kopfkino, das dem Leser in die Magengrube trifft. Zwischen verödeten Vororten, regennassen Straßen und dunklen Gassen huschen die Menschen hin und her. Aus Angst vor dem Yorkshire Ripper, der seine Verfolger auf Tonbändern verhöhnt und den gesamten Justizapparat lächerlich macht. Die Guten scheinen zu verlieren. Aber gibt es die Guten hier überhaupt? Peter Hunter, ein externer Ermittler, der vom Innenministerium beauftragt wurde, die polizeilichen Ermittlungen vor Ort zu überprüfen und anhand der bisherigen Informationen neue Erkenntnisse zu gewinnen, hat daran bald seine Zweifel. Jeder scheint Dreck am Stecken zu haben, unbestechliche Bullen eher die Ausnahme als die Regel zu sein. Also alles wie gehabt, oder? Das ist in der Tat der Punkt. David Peace hat sich hier nicht allzu viel Neues einfallen lassen. Mit Peter Hunter einen Mann von „außerhalb“ mit einzubringen, ist zwar eine erfrischende Idee. Diese scheitert letztendlich aber daran, dass sich die Figur kaum von den Protagonisten der vorherigen Bände abhebt. Auch er bricht unter der Last der „Hölle Yorkshire“ zusammen, kann weder Licht ins Dunkel, noch einen Hoffnungsschimmer bringen. Letzteren hatte man sich zwar nicht erhofft. Diese pechschwarze Dunkelheit mal aus einem anderen Blickwinkel (z.B. aus der Sicht einer Prostituierten) zu erleben, wäre jedoch eine willkommene Abwechslung gewesen. So bleibt alles beim Alten. Vertraute, widerliche Polizistengesichter, die man aber dank eines regelrechten Gewitters an Namen kaum mehr auseinander halten kann, kämpfen sich stöhnend, müde und zerschlagen durch Peaces dunkle Welt. Und das Hunter dann natürlich auf Widerstand in den Reihen der korrupten Bullen stößt, ist schon dank des Klappentexts mehr als vorhersehbar und kann der Geschichte keinen zusätzlichen Kick verleihen. Ist jetzt „1980“ deswegen ein schlechtes Buch? Eindeutig nein. Auch wenn es keine stilistische Weiterentwicklung gibt und Peaces Sprache an Innovativität eingebüßt hat, funktioniert diese weiterhin. Das Tempo bleibt rasant, überzeugt mit einem stakkatohaften Rhythmus, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Unwillkürlich greift man die Seiten fester, beginnt man die Zeilen, diese Sprache, zu fressen. Eine Sprache, welche selbst die perversesten Szenen mit schonungsloser Härte schildert und gleichzeitig mit einer lyrischen Dichte überrascht, die man in der Konkurrenz vergeblich suchen wird. Allerdings merkt man auch: David Peace droht seine Mittel ausgereizt zu haben. Er muss sich und seine Art des Erzählens neu erfinden, um mit dem abschließenden Band des Quartetts nicht vollends Schiffbruch zu erleiden. Auf diesen bin ich, auch wegen des offenen Endes von „1980“, nun mehr als gespannt. Das es im Ganzen um mehr als die Morde des Rippers geht, deutete sich lange an. Inwieweit und wohin die Verstrickungen der Geschichte führen, bleibt allerdings auch nach Ende des dritten Teils weiterhin im rätselhaften Dunkeln. Insgesamt ist „1980“ erneut ein guter Roman, der durch den Stil der Sprache immer noch begeistern kann und Peaces nachtschwarze Gesellschaftsstudie gekonnt fortführt. Ein Zwischenspiel und Luftholen vor dem hoffentlich spektakulären Abschluss des Quartetts, das die von „1977“ so hoch gelegte Messlatte, leider nicht erreicht und dem Quereinsteiger keinerlei Chancen mehr lässt. Ohne Kenntnis der vorherigen Bände ist hier die Suche nach dem roten Faden ähnlich hoffnungslos wie das Yorkshire der 80er Jahre.
  2. Cover des Buches 1977 (ISBN: 9783453675094)
    David Peace

    1977

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    In knapp drei Tagen habe ich dieses Buch nun durchgelesen und ich muss durchatmen. Tief durchatmen, denn "1977", der zweite Band des "Red Riding Quartetts" ist noch härter, schonungs- und gnadenloser als sein Vorgänger. Peace' Erstling wurde ja bereits als Zukunft des Kriminalromans bezeichnet und mit dem Deutschen Krimipreis gekürt. Ein völlig neuer Stil, eine andere Art des Erzählens, eine Wortwahl ohne moralische Grenzen. Unverdaulich und unzugänglich für viele Leser, die mit dieser Sorte von Brachial-Literatur nichts anfangen können, was absolut nachvollziehbar ist, denn diese Bücher kann man nicht mögen, nicht lieben, nicht feiern. Sympathieträger gibt es hier nicht. Helden, Hoffnung, Liebe. Das sucht man hier vergebens. Es ist eine Welt voll Hass, ein böser, zynischer Blick in die Fratze einer Gesellschaft, die sich selbst aufgegeben hat. Und war "1974" bereits ein Hardboiled-Machwerk voller Düsternis und Schmutz, so legt "1977" jetzt noch mal eine Schüppe Dreck obendrauf. David Peace bezieht sich nun in aller Deutlichkeit auf die realen Hintergründe des Yorkshire Rippers, der Ende der 70er Jahre England mit den Mord an 13 Frauen in Aufruhr versetzte. Der Autor, selbst aus dieser Gegend, ist mit dem Medienrummel um den brutalen Killer aufgewachsen, von diesem Mann gleichermaßen abgestoßen und fasziniert. Eine Art von Kindheitstrauma möchte man also sagen, das er sich mit dieser Tetralogie von der Seele schreibt und aus einer Zeit entstammt, wo Peace selbst noch keine Familie gehabt hat. Sonst wären diese Bücher, so sagt er selbst, wohl nie entstanden. "1977" ist nicht nur der erste Höhepunkt dieser Reihe, sondern lässt auch den Ripper erstmals in Aktion treten. Ihm auf der Spur ist unter anderem Bob Fraser. Ein raubeiniger Ermittler, der zur Mordkommission berufen wird, um die Morde an den Prostituierten zu untersuchen und sich an der großen Hetzjagd auf den unbekannten Täter zu beteiligen, denn die Stadt Leeds ist ein Hexenkessel voller Furcht und Zorn. Die Öffentlichkeit fordert Ergebnisse und die Polizisten prügeln sich die Wahrheit an hilflosen Strichern und Nutten so zurecht wie sie sie brauchen. Für Fraser eine denkbar ungünstige Situation, hat der Familienvater doch eine Affäre mit einer Prostituierten, die nun ihrerseits in Gefahr gerät. An anderer Stelle kehrt Jack Whitehead. Zeitungsreporter und ehemaliger Starjournalist, in den Dienst zurück und rollt den Fall auf seine Art auf. Und wie Fraser unterhält er eine Beziehung zu einem Freudenmädchen, so dass sich bald wie Wege der zwei Männer kreuzen... Bis dahin ertrinkt der Leser erstmal in einem Cocktail brutalster Gewalt. Es wird gefoltert, vergewaltigt, gevögelt, auf bestialischste Weise getötet, ohne dass eine Verschnaufpause in Sicht ist. Leeds ist ein Moloch voll Korruption, eine Stadt, die langsam vor sich hinfault und auseinander bricht. Warum liest man weiter? Wo liegt die Faszination? Eine Frage, die sich jeder stellen und beantworten muss. Für mich liegt die Besonderheit, die hohe Qualität in Peace' Sprache. Jeder Satz, jeder Dialog ist ein Fausthieb. Konzentrierte Wut, triefender Hass und Verachtung. Und doch mitreißend, packend, Adrenalin geschwängert, schnell. Hier ist kein Wort zuviel, wird auf jegliche Ausschmückung oder Erklärung verzichtet. Man könnte von Poesie reden, wäre es nicht alles so düster und finster, so grauenvoll trostlos. Wer da nach einiger Zeit aufgibt, sich ergibt und das Buch weglegt, hat mein Verständnis. Ich habe mich festgebissen und es durchgelesen. Und nun sitze ich da und denke darüber nach. Wohl noch über den heutigen Tag hinaus, was wohl das ist, was das Buch so bemerkenswert macht. Insgesamt ist "1977" ein knallhartes Gesellschaftsporträt, ein Hardboiled-Meisterwerk, das an die Nieren und in die Magengrube geht und das man, ohne den vorherigen Band gelesen zu haben, gar nicht erst in die Hand zu nehmen braucht. Ein Buch, das deprimiert und durch das man sich kämpfen muss, stets in der Hoffnung, zwischen all den vielen schnellen Szenen- und Situationswechseln nicht irgendein wichtiges Detail übersehen zu haben.
  3. Cover des Buches Nineteen Seventy Seven (ISBN: 9781847245366)
    David Peace

    Nineteen Seventy Seven

     (2)
    Aktuelle Rezension von: manuela
    Das zweite Buch einer Serie von vier Büchern, die mit "Nineteen Seventy Four" beginnt und mit "Nineteen Eighty Three" endet. Im vorliegenden Band geht es um eine Serie von Prostituiertenmorden in Yorkshire. Auf der einen Seite eine korrupte, gewalttätige Polizeitruppe, die an der Aufklärung von Verbrechen nur mäßiges Interesse hat, auf der anderen Seite ein Provinzjournalist, der versucht, dem Mörder auf die Spur zu kommen. David Peace wird nicht zu Unrecht als englischer James Ellroy bezeichnet. Hier wie dort gibt es jede Menge explizite Gewalt und das Böse ist immer und überall. Wer Ellroy mag, wird mit den schnellen Schnitten und den düsteren Bildern von David Peace seine Freude haben. Alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen.
  4. Cover des Buches Nineteen Eighty (ISBN: 9781847245373)
  5. Cover des Buches 1983 (ISBN: 9783453675292)
    David Peace

    1983

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Um eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, sollte man sich logischerweise vorab darüber im Klaren sein, ob einem das vorliegende Werk gefallen oder eben nicht gefallen hat. Nur was tun, wenn man sich gerade in diesem Punkt nicht entscheiden kann? „1983“, der Abschluss von David Peace' „Red-Riding“-Quartett um die Morde des Yorkshire-Rippers, hat mich gänzlich ratlos, verstört und irgendwie auch gefühlsmäßig taub zurückgelassen, denn wo bereits die vorherigen vier Bände mit ihren Stakkato-Sätzen, ihrer dreckigen Gossen-Poesie und dem vielen Leid zwischen den Seiten erschüttert haben, da reizt das Finale des Zyklus die vorhergehenden stilistischen Mittel bis auf Letzte aus, so dass man als Leser keinerlei Gelegenheit für Empfindungen oder gar Eindrücke hat. Stattdessen werden uns die Sätze geradezu um die Ohren geprügelt, die undurchdringliche Düsternis wie mit einer Gießkanne über unseren Köpfen ausgeschüttet. Hut ab vor demjenigen, dem das nicht an die Substanz geht und der immer noch abgeklärt die Trennlinie zwischen Fiktion und Realität zu ziehen vermag. Mir ist das nicht gelungen. Ganz im Gegenteil: Die Lektüre des Buches war ein Faustschlag in den Magen, der richtig weh tat, was nicht zuletzt daran lag, dass die Geschichte, welche einen Großteil der Handlungsstränge der ersten Bände verknüpft und schließlich bündelt, auf erschreckende Art und Weise Wörter zu Bildern formt und das atemberaubende Erzähltempo keinerlei Verschnaufpausen oder gar Zeit zum Nachdenken gewährt. Kurz zur Story: Yorkshire, Mai des Jahres 1983. Erneut beherrscht Angst die Bevölkerung von Nordengland. Ein Schulmädchen ist nicht nach Hause gekommen und wird vermisst. Niemand will sie gesehen haben, keinerlei Spuren sind zu finden. Detective Chief Superintendent Maurice Jobson leitet die Ermittlungen und fühlt sich unwillkürlich an eine Reihe von Kindesentführungen aus der Vergangenheit erinnert, welche er nie aufklären konnte. Als der Druck durch die Öffentlichkeit steigt, setzt die Polizei alles daran, einen Sündenbock zu finden. Innerhalb weniger Tage wird ein Verdächtiger präsentiert, der lange Zeit mit dem verurteilten Kindermörder Michael Myshkin befreundet gewesen ist. Doch bevor man ein Geständnis aus ihm rausprügeln kann, begeht er in der Untersuchungshaft Selbstmord. Oder war es gar Mord? Der Rechtsanwalt John Piggott stellt auf Anfrage der Mutter des jungen Toten eigene Nachforschungen an und entdeckt dabei mehr als ihm lieb sein kann. Gibt es wirklich eine nähere Verbindung zwischen dem aktuellen Entführungsfall und Michael Myshkin? Oder hat die Polizei selbst ihre Finger im Spiel? Piggott stößt auf einen kriminellen Schmelztiegel der Gewalt, der bis in die späten 60er Jahre zurückreicht und dabei gleichzeitig immer wieder auf einen Namen: Maurice Jobson, genannt „die Eule“ … Wer nun anhand dieses kurzen Ausschnitts Lust auf „1983“ bekommen und den Titel kurzerhand im Internetbuchhandel in den Warenkorb geschmissen hat, der kann diesen getrost wieder von dort löschen. Ohne Kenntnis der vorherigen drei Bände bleibt dem Neueinsteiger dieses Werk vollkommen unverständlich und verschlossen, da sich Peace' unkonventioneller Schreibstil gegen jeden Versuch des schlichten Verstehens sperrt und die Spannung vielmehr aus dem Gesamtkonstrukt seine Kraft bezieht, als durch die allgemein bekannten Stilelemente eines Kriminalromans. Sorgfältige polizeiliche Ermittlungen, Forensikarbeit, Verfolgungsjagden, Showdowns oder ein soziopathischer Serienkiller, in „dessen Visier“ der Ermittler gerät – hier vollkommene Fehlanzeige. Und auch wenn es immer wieder zu Wiederholungen kommt, lose Fäden aus den Vorgängern weitergeführt und verknotet werden - selbst der treue Leser, der sich bis hierhin durch das gesamte Quartett gekämpft hat, muss immer wieder vor diesem Kaleidoskop aus hässlichster Gewalt, Korruption, Verderbnis und ekelhafter Perversion kapitulieren. Mit „1983“ entzieht sich das Quartett endgültig dem Versuch, diese Reihe mit irgendetwas anderem in Vergleich zu setzen. Mag die Erwähnung Ellroys auf dem Rückendeckel dem Abverkauf dienlich sein, inhaltlich entbehren solche gezogenen Parallelen jeglicher Grundlage. Peace' Stil ist schlichtweg einzigartig. Und wo andere zumindest zwischenzeitlich immer mal wieder Lichtblicke gönnen, herrscht im Yorkshire der frühen 80er Jahre undurchdringliche Finsternis. Die Brutalität ist schonungslos, gönnt dem Leser nie eine Pause und verletzt, ja, verstört. Ob Ich-Erzähler Maurice Jobson, Ermittler und Verbrecher in einer Person, oder der aus der Du-Form berichtende Anwalt John Piggott. Einen „Guten“ gibt es, wie schon in der gesamten Reihe, auch in „1983“ nicht. Nur verschiedene Abstufungen der Farben Grau und Schwarz. Es ist eine Tristesse, welche direkt nach dem Herz greift. Eine Dramatik, die unter der Oberfläche kocht, um sich schließlich in einem apokalyptischen Ende zu entladen. Egal, was man Schlimmes erwartet hat. Peace' drastische Bilder übertreffen unsere dunkelsten Erwartungen, verlangen alles ab. In diesem Fall ist die Veröffentlichung innerhalb der „Heyne-Hardcore“-Reihe wahrlich mehr als passend. Die erhoffte Weiterentwicklung hinsichtlich der Art und Weise der Erzählung bietet „1983“ leider nicht. David Peace ist sich weiterhin treu geblieben, hat seinen Schreibstil mit den vielen Wiederholungen, Song-, Wort- und Satzfetzen sowie verschiedenen Erzählperspektiven allerdings noch konsequenter in Szene gesetzt, was dazu führt, dass auch die aufmerksamsten Leser den wirren roten Faden immer seltener verfolgen werden können. Deswegen an dieser Stelle ein Tipp: Ein jeder, der dieses Mammutwerk in Angriff nehmen will, tut gut daran, alle vier Bände möglichst zeitnah hintereinander zu lesen, um nicht (wie ich) aufgrund von Gedächtnislücken die geschickt inszenierten Verkettungen zu übersehen und sich damit einen Teil der Faszination dieser Reihe zu rauben. Diese wird sie jedoch nur auf diejenigen ausüben, die die Brillianz in Peace' Sprachgewalt und die intelligente Konzeption hinter dem Ganzen erkennen. Wer nur auf Unterhaltung aus ist, seine Seele baumeln und sich in fremde Gestade träumen will, ist hier gänzlich ans falsche Buch geraten. Nach Beendigung der Reihe bin ich weder begeistert noch enttäuscht. Stattdessen überwiegt Erleichterung. Erleichterung darüber, es bis zum Ende durchgestanden zu haben. Viele Fragen sind nach „1983“ endlich beantwortet, einige vielleicht auch mangels der notwendigen Aufmerksamkeit zumindest bei mir immer noch offen. (Was ist mit Eddie Dunford passiert? Welche Rolle verkörpert der geheimnisvolle Reverend? Etc. ) Dennoch: Das „Red Riding“-Quartett ist ein sprachlich epochales Werk, das man unter künstlerischen Gesichtspunkten sicherlich loben und wertschätzen, aber ganz sicher nicht mögen muss. Mit Abstand die härteste Literatur, die ich bis hierhin gelesen habe und, wie ein Rezensent auf der Krimi-Couch schrieb, „ein besonderes Erlebnis“.
  6. Cover des Buches 1974 (ISBN: 9783453675087)
    David Peace

    1974

     (81)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Es gibt so Bücher, die werden im Netz als Kunst und Innovation gefeiert. Man liest sie und bleibt leicht irritiert zurück. Weil man weder die Kunst noch die Innovation entdeckt hat.

    Und verzichtet verschämt auf eine ehrliche Beurteilung.

    "1974" tue ich diesen Gefallen nicht.

    Der Schreibstil ist wirr, die Handlung mit Charakteren und deren Pseudonymen überfrachtet. Wehe, man läßt das Buch einen Tag liegen. Zumindest mein beschränkter Intellekt kam dann nicht mehr mit.

    Sorry, mich hat das Buch auf Strecke gelangweilt, weil ich einiges nicht kapiert habe, obwohl es bis ins letzte Drittel durchaus seinen Charme hatte. Aber ab da bin ich raus.

    Braucht niemand. Zumindest die Doofen wie ich nicht.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks