Bücher mit dem Tag "zamonien"
28 Bücher
- Walter Moers
Die Stadt der Träumenden Bücher
(3.475)Aktuelle Rezension von: wintergirlDer Inhalt
Die Stadt der Träumenden Bücher handelt von Hildegunst von Mythenmetz, einem jungen unveröffentlichten Dichter, der auf der Suche nach dem Verfasser eines genialen Manuskripts ist.
Die Charaktere
Der Roman wird aus der Sicht des jungen Lindbandwurms Hildegunst von Mythenmetz erzählt. Ich bin leider nicht mit dem Protagonisten warm geworden. Er hat zu wenig Tiefe und ich habe in den 347 Seiten, die ich gelesen habe, keine Charakterentwicklung erkennen können.
Tatsächlich fand ich eher andere Charaktere gut ausgearbeitet, wie zum Beispiel Smeik oder die Buchlinge.Die Handlung
Der Hauptplot war gut ausgearbeitet. Leider wurde dieser durch die ständigen Einwürfe von unwichtigen Informationen zerstört. Man wurde regelrecht von dieser Informationsflut ertränkt. Mir ist bewusst, dass der Autor mit den fiktiven Büchern und Autoren die Signifikanz der Literatur in seiner Welt unterstreichen will, aber genau das war mitunter ein Grund, warum ich den Roman leider abgebrochen habe. Es ist wirklich schade, denn trotz allem fand ich die Handlung sehr spannend, weshalb ich mir im Nachhinein eine Zusammenfassung im Internet durchgelesen habe. Der Roman hat so viel Potenzial, wenn nicht diese ganzen Abschweifungen den roten Faden zerissen hätten.
Der Schreibstil
Niemand kann bestreiten, dass der Schreibstil originell ist. Am Anfang war er sogar das, was dem Buch seinen Charme gegeben hat. Auf Dauer jedoch ging er mir leider extrem auf die Nerven. Der Roman hat sich gelesen, als versuche der Autor auf Teufel-komm-raus witzig zu sein. Das hat mich negativ überrascht, denn ich kenne andere künstlerische Schöpfungen des Autors, die mir sehr gefallen haben. Auch die Anhäufungen von fantasievollen Neologismen war anfangs sehr erfrischend, doch mit sprachlichen Mitteln ist es wie mit Gewürzen - man muss sie in Maßen nutzen.
Die Illustrationen
Die Illustrationen waren ein Grund, warum ich das Buch gekauft habe. Ich finde es schön, wie liebevoll sie gemacht sind, aber ich hätte mir gewünscht, dass dem Text auch so viel Aufmerksamkeit geschenkt worden wäre, wie den Illustrationen.
Mein Fazit
Die Grundidee des Buches ist spannend, und daher finde ich es sehr schade, dass der Schreibstil und das Einwerfen von unnötigen Informationen die Geschichte kaputtgemacht haben. Auch wenn ich das fast nie mache, muss ich dem Roman nur zwei Sterne geben - Ich kann ihn leider nicht weiterempfehlen.
- Walter Moers
Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär
(2.243)Aktuelle Rezension von: BookLover_LinIch habe dieses Buch so geliebt. Der Schreibstil ist einfach einmalig.
Ich habe mich beim Lesen einfach gut gefühlt und musste oft Schmunzeln. Es hat so viel Spaß gemacht, "die 13 ½ Leben des Käptn Blaubär" zu lesen!
Es ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber ich denke, es kann Kindern und Erwachsenen Spaß machen. Für mich war es ein absolutes Wohlfühlbuch!
- Walter Moers
Das Labyrinth der Träumenden Bücher
(1.047)Aktuelle Rezension von: fitreadWenn ein Autor Sätze einbauen darf, die nichts zu einer fortschreitenden Handlung beitragen, dann ist es Hildegunst von Mythenmetz. Sehr genossen habe ich daher seine Erkundung des neuen Buchhaim sowie das Spannung versprechende Ende. Aber die seitenlangen Abhandlungen übers Puppentheater oder die schier endlose Nacherzählung von Band 1, das war für mich zu viel der Ausschweifungen, die ich leicht gefrustet überblättert habe.
- Walter Moers
Der Schrecksenmeister
(1.216)Aktuelle Rezension von: Lady_CassiopeiaWalter Moers entführt uns in Der Schrecksenmeister einmal mehr in die zauberhafte und groteske Welt von Zamonien.
Die Geschichte dreht sich um Echo, einen sprechenden Kater, der durch den Tod seiner ehemaligen Besitzerin Floria nun herrenlos durch die Straßen von Sledwaya herum streunert. Da sich nun niemand mehr um die kleine Kratze kümmert, leidet er bald große Hungernot.
Er geht einen tödlichen Pakt mit dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin ein: Dieser wird Echo einen Monat lang am Leben erhalten, sich dann aber seiner Seele und vorallem an seinem Fett bedienen. Was folgt, ist eine abenteuerliche Reise durch eine Stadt voller Geheimnisse, eigenartiger Kreaturen und moralischer Grauzonen.
Moers beeindruckt mit seiner meisterhaften Sprache, die von satirischem Humor und poetischen Beschreibungen getragen wird. Die Charaktere sind skurril und liebenswert zugleich, wobei besonders Echo mit seinem cleveren Wesen heraussticht. Auch die Illustrationen, die der Autor selbst beigesteuert hat, tragen zur einzigartigen Atmosphäre bei und lassen die Welt von Zamonien lebendig werden.
Ein zentrales Thema des Buches ist die Auseinandersetzung mit Leben und Tod, Hoffnung und Verrat. Die düstere Grundstimmung wird durch den schwarzen Humor aufgelockert, der den Leser zum Schmunzeln bringt, ohne die ernsten Untertöne zu verdrängen.
Fazit
Der Schrecksenmeister ist ein kunstvolles und berührendes Werk, das Fans von Walter Moers und von fantasievoller Literatur begeistern wird. Die Mischung aus märchenhafter Erzählung, grotesken Figuren und philosophischen Untertönen macht dieses Buch zu einem echten Erlebnis. Ein Muss für alle, die die Welt von Zamonien lieben – und ein hervorragender Einstieg für Neueinsteiger. - Walter Moers
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
(318)Aktuelle Rezension von: silverrainofwordsDie Meinungen zu diesem Buch gehen unter den Walter Moers-Fans etwas auseinander. Ich befinde mich aber eindeutig auf der Seite derjenigen, die das Buch geliebt haben. Wie bei allen Büchern dieses Autors handelt diese Geschichte von einer Reise. Diesmal entführt Moers uns ins Innere des Gehirns und in das Traumiversum, an den Ort, an dem Träume entstehen.
Der Autor setzt sich zudem mit dem chronischen Fatigue-Syndrom auseinander, an dem die Illustratorin dieses Werkes Lydia Rhodes leidet. Lydia ist der Grund, weshalb dieses Buch überhaupt entstanden ist. Denn die Protagonistin Dylia leidet wie Lydia an Schlafstörung (habt ihr das Anagramm bemerkt?).
Wie es für Walter Moers üblich ist, dürfen wir uns erneut an wunderbaren Kreaturen erfreuen: Zwielichtzwerge, Grillos, Egozetten und Co.
Prinzessin Dylia ist eine wundervolle, willensstarke Protagonistin. Sie hat eine blühende Phantasie und eine große Liebe für verrückte Wörter. Sie leidet nicht nur an einer Schlafstörung, sondern auch an einer Depression. Ich fand es unglaublich rührend zu lesen, wie sie mit diesen Krankheiten umgeht. Sie ist des Weiteren ganz schön frech und hat ein sehr gut funktionierendes Mundwerk.
Im Kontrast dazu steht der Nachtmahr Havarius Opal. Sein Ziel ist es, wie es für Nachtmahre üblich ist, Dylia in den Wahnsinn zu treiben. Mit diesem Ziel führt er Dylia in ihr eigenes Gehirn. So viel vorweg: Er ist nicht gerade der beste Reiseführer und scheint seiner Aufgabe nicht wirklich gewachsen zu sein. Die beiden Figuren haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht.
Dieses Buch hat ein langsames Tempo, was jedoch genau richtig ist. Es ist mit unglaublich viel Liebe gestaltet (die Aquarellillustrationen von Lydia Rhodes verleihen genau die richtige verträumte Atmosphäre) und mit genauso viel Liebe erzählt. Ich finde es wirklich ganz toll, wie liebevoll Moers mit diesen ernsten Themen umgeht.
Fazit: Es ist einfach eine sehr schöne, rührende Geschichte voller Phantasie. Definitiv ein Wohlfühlbuch. - Walter Moers
Rumo & die Wunder im Dunkeln
(1.164)Aktuelle Rezension von: Lady_CassiopeiaWalter Moers entführt uns mit Rumo & Die Wunder im Dunkeln tief in das fantastische Zamonien-Universum und präsentiert ein Abenteuer, das sowohl episch als auch emotional ist. Das Buch kombiniert atemberaubende Action, berührende Momente und Moers’ charakteristischen Humor, wodurch eine Geschichte entsteht, die gleichermaßen spannend und nachdenklich stimmt.
Inhalt
Rumo, ein Wolpertinger, beginnt seine Reise als junger, naiver Hundling, der eines Tages das „Silberne Faden“ entdeckt – ein innerer Kompass, der ihn zu seiner großen Liebe führt. Seine Reise führt ihn aus der Gefangenschaft der Teufelsfels-Trolle bis hin zu den magischen Wunderwelten von Zamonien.
Auf seiner Suche wächst Rumo vom unerfahrenen Abenteurer zum mutigen Helden heran, der sich tödlichen Gefahren, absurden Gegnern und den düsteren Abgründen von Untenwelt stellen muss. Das Buch ist in zwei große Abschnitte unterteilt: „Obenwelt“, das Rumo auf seiner ersten Entdeckungsreise zeigt, und „Untenwelt“, wo er sein wahres Schicksal erkennt.
Stil und Sprache
Moers’ Schreibstil ist, wie gewohnt, einzigartig. Seine Sprache ist bildgewaltig, voller Wortspiele und in ihrer Fantasie unvergleichlich. Er versteht es meisterhaft, die Grenze zwischen Witz und Ernsthaftigkeit zu balancieren.
Besonders hervorzuheben ist Moers’ Fähigkeit, komplexe emotionale Themen – wie Liebe, Angst und Selbstfindung – in die fantasievollen Abenteuer einzubetten. Auch die detaillierten Illustrationen, die das Buch begleiten, fügen der Erzählung eine weitere Ebene hinzu, indem sie die zamonische Welt visuell zum Leben erwecken.
Charaktere
Rumo ist ein faszinierender Protagonist. Seine Entwicklung vom unschuldigen Hundling zum furchtlosen Krieger ist sowohl glaubwürdig als auch inspirierend. Er ist ein Held, der nicht nur kämpft, sondern auch liebt, zweifelt und wächst.
Die Nebenfiguren sind ebenfalls hervorragend gestaltet: Vom skurrilen Professor Volzotan Smeik bis hin zu den düsteren Kreaturen der Untenwelt sind alle Charaktere originell, vielschichtig und tragen zur Tiefe der Geschichte bei. Jeder Charakter bringt seine eigene Dynamik und Farbe in die Erzählung.
Genre
Das Buch vereint Elemente von Fantasy, Abenteuer, Märchen, Satire und sogar Horror. Diese Vielfalt macht Rumo zu einem Werk, das sich jeglicher Genrebegrenzung entzieht und ein breites Publikum anspricht.
Zielgruppe
Fans von epischen Abenteuergeschichten, die gerne Helden auf ihrer Reise begleiten.
Liebhaber von Walter Moers’ Zamonien-Welt, die sich an der unglaublichen Detailtiefe und dem skurrilen Humor erfreuen.
Leser, die komplexe Charakterentwicklungen und emotionale Geschichten schätzen.
Fantasy-Fans, die eine Mischung aus Humor, Spannung und philosophischen Untertönen suchen.
Fazit
Rumo & Die Wunder im Dunkeln ist ein Meisterwerk der Fantasyliteratur und eines der tiefgründigsten Bücher von Walter Moers. Es bietet nicht nur eine packende Abenteuergeschichte, sondern auch eine Reise in die innersten Abgründe und Höhen eines Helden.
Die zamonische Welt ist lebendig, gefährlich und faszinierend, und die Geschichte wird von starken Charakteren und einem unverwechselbaren Stil getragen. Für alle, die sich von fantastischen Welten und außergewöhnlichen Geschichten fesseln lassen möchten, ist Rumo ein absolutes Muss.
- Walter Moers
Ensel & Krete
(1.134)Aktuelle Rezension von: wordworld"Ensel und Krete" ist nach "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär" Walter Moers´ zweiter Ausflug nach Zamonien. Da es sich bei seinen Zamonien-Romanen aber mehr um alleinstehende Geschichten in einem zusammengehörigen Kosmos als um eine tatsächlich Reihe handelt, kann man das Kunstmärchen an beliebiger Stelle und völlig unabhängig von den anderen Büchern lesen. Das trifft sich gut, denn "Ensel und Krete" ist schon mein sechstes Zamonien-Abenteuer und auch wenn ich in komplett wirrer Reihenfolge in das Universum einsteige, werde ich mit jedem Buch ein größerer Moers-Fan!
Zunächst wie immer ein paar kurze Worte zur Gestaltung. "Ensel und Krete" hat zeigt einen großen braunen Baum mit Jahresringen und einem Astloch, aus dem die zwei Fhernhachenzwerge mit gelb leuchtenden Augen neugierig hervorblicken. Mit dem großflächig gemusterten Hintergrund und dem großen gelben Titel ist es mal wieder ein typisches Zamonien-Cover, das wunderbar zu den Gestaltungen der anderen Romane passt. Hervorheben möchte ich auch wieder die Gestaltung Inneren des Buches, die neben zahlreichen Illustrationen von Flora und Fauna auch mehrere Karten des Großen Waldes und Baumings beinhaltet.
Erster Satz: "Wenn man in Zamonien das Bedürfnis nach vollkommener Harmonie hatte, dann machte man Ferien im Großen Wald."
An welches Märchen der Gebrüder Grimm Walter Moers "Ensel und Krete" angelehnt hat, ist schon nach einem kurzen Blick auf den Titel ersichtlich. Allerdings sind die Parallelen zu "Hänsel und Gretel" über den Namen hinaus nur grob angedeutet und es erwartet uns keine schnöde Nacherzählung. Zwar gibt es wie im Original ein Geschwisterpaar, das sich im Wald verirrt und auf eine Hexe trifft, aber ansonsten sind alle anderen Aspekte und Details der Geschichte so anders, wie sie nur sein könnten. Beginnend beim Setting, über die Figuren, die Atmosphäre der Geschichte bis hin zum Showdown mit der Hexe hat Walter Moers hier wieder eine Fest an Originalität produziert, das mit grandiosen Naturbeschreibungen, schrillen Figuren und abrupten Wendungen überzeugt.
Der Beginn der Geschichte setzt inhaltlich und zeitlich recht nah am Blaubär an und entführt in den Großen Wald, der nach der Besiedlung der Buntbären zu einem Touristenort geworden ist. Während die Gemeinde Bauming als heiteres Ferienidyll bekannt ist, ranken sich um den Rest des Waldes allerdings viele unheilvolle Legenden. Kaum sind die beiden Kinder vom Weg abgekommen, treffen sie alle Nase lang auf gefährliche Wesen und Orte, die nach ihrem Leben trachten. Von singenden Buntbären geraten sie an hungrige Laubwölfe, sprechende Orchideen, verschlingendes Gras, altkluge Sternenstauner, einnehmende Meteoritenseen, einen gehässigen Stollentroll und natürlich ... die Hexe! So ist es kaum überraschend, dass sich die Geschichte vom gemütlichen Märchen recht bald zum Gruselroman entwickelt und sogar das ein oder andere Horrorelement einbezieht. Den beiden Zwergenkindern und uns LeserInnen wird im Laufe der 257 Seiten ganz schön viel zugemutet. Damit ist "Ensel und Krete" deutlich düsterer als die humorvollen Abenteuer des Käpt´n Blaubär.
"Der Natur sind die Tragödien, die sich in ihr abspielen, egal. Noch kein Galgenbaum hat sich darüber aufgeregt, dass Unschuldige an ihm aufgeknüpft wurden. Kein Grashalm eines Schlachtfeldes trauert den Gefallenen nach."
Einen spannende Kontrapunkt zum spannenden Märchen bieten die erzähltechnischen Kniffe, die Walter Moers - oder entschuldige, natürlich Zamonien-Autor Hildegunst von Mythenmetz - dem Roman durch Intertextualität und Autorfiktion hinzugefügt hat. So wird auf dieser Metaebene Moers nicht nur erneut zum Übersetzer degradiert und gibt die Autorenschaft an Hildegunst ab, dieser führt hier auch noch die "Mythenmetzschen Ausschweifungen" als literarisches Stilmittel ein. Dies bedeutet im Endeffekt, dass er die Erzählung an jeder beliebigen Stelle für einen Einschub zu jeglichem Thema unterbrechen kann, um beispielsweise ausschweifend seinen Schreibtisch zu beschreiben, seinen Erzfeind den zamonischen Literaturkritiker herunterzumachen, wahlweise das Wort "Brummli" seitenweise zu wiederholen, prahlerisch für seine früheren Erfolge zu werben oder anderweitig auf gedankliche Streifzüge zu gehen. Dabei strapaziert er die Macht des Erzählers immer wieder bis an die Grenze des Erträglichen, wenn er sich wirklich ausschließlich die aller spannendste Stelle herausgreift, um die Geschichte für selbstverliebtes Geschwafel zu unterbrechen.
"Wenngleich in monströser Zahl verlegt und gelesen, sprechen die Prinz-Kaltbluth-Romane nur die niedrigsten Bedürfnisse an, als da sind: Romantik, Spannungssucht und wirklichkeitsfremder Eskapismus."
Trotz der strapaziösen Unterbrechungen ist dies allerdings eine großartige Art und Weise, Mythenmetz als überschwänglicher Erzähler und handelnde Figur für die späteren Zamonien-Romane einzuführen! Passend dazu ist nach dem Ende des Märchens (das doch recht abrupt eintrifft und einige Fragen offen lässt) ein "halber Lebenslauf" des Autors eingefügt, der sich mit Fußnoten mit Quellenverweisen auf andere zamonische Werke und Sachbücher als wissenschaftliche Annäherung an das Leben des "großen zamonischen Dichters" versucht. Für mich, die schon einige andere Abenteuer und spätere Werke von Mythenmetz gelesen hat, war dies eine wunderbare Ergänzung seiner Charakterisierung, die sich in den späteren Büchern weiterentwickelt. Ich freue mich riesig auf das nächste Abenteuer!
Fazit
"Ensel und Krete" ist ein atmosphärisch dichter, wendungsreicher und erzählerisch raffinierter Gruselroman, der besonders durch die Metaebene der Mythenmetzschen Ausschweifungen viel mehr bietet als eine einfache Märchennacherzählung!
- Walter Moers
Die Insel der Tausend Leuchttürme
(102)Aktuelle Rezension von: Krimi-Fan_2021Es hat ein bisschen länger gedauert als bei den meisten anderen Büchern aus Zamonien, bis ich richtig in die Erzählung abgetaucht war. Zum einen musste ich mich erst ein wenig an die "Briefform" der Erzählung gewöhnen, zum anderen dauert es eine ganze Weile, bis die Handlung richtig losgeht. Am Anfang erinnert der Roman tatsächlich sehr an einen Reisebericht - allerdings natürlich mit dem "Mythenmetzchen" Esprit und der unglaublichen Fantasie von Walter Moers erzählt, und insofern alles andere als langweilig. Die Mischung aus zamonischen Fabelwesen und dem rauen Charme einer deutschen Nordseeinsel ist wirklich köstlich.
Und spätestens in der zweiten Hälfte des Buches nimmt auch die Handlung so richtig Fahrt auf, wird abenteuerlich und spannend. Als Einstiegsbuch in die Welt von Walter Moers, Hildegunst von Mythenmetz und meinem "Lieblingskontinent" Zamonien würde ich es nicht empfehlen. Aber alles in allem ein rundum gelungenes Buch für alle eingefleischten Fans. Vielen Dank an den Autor für dieses tolle Buch - bitte mehr davon!
- Walter Moers
Der Bücherdrache
(245)Aktuelle Rezension von: wordworldUm meinen ausgedehnten Streifzug durch das Zamonien-Universum fortsetzen, habe ich mich als achtes Buch von Walter Moers seiner Novelle "Der Bücherdrache" gewidmet. Seitdem ich im Frühjahr 2024 mit "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" ins Zamonien-Universum eingestiegen bin, habe ich großen Spaß mit all seinen großen und kleinen Werken, wie man meiner wachsenden Sammlung an (begeisterten) Rezensionen entnehmen kann. Auch wenn "Der Bücherdrache" mit knappen 200 Seiten eher ein Appetithappen ist, der es an Komplexität nicht mit seinen ausgewachsenen Romanen aufnehmen kann, hatte auch diese Geschichte wieder den gewohnten Moers´schen Charme, grotesken Humor und darüber hinaus originelle Spannungsmomente zu bieten!
"Ohne die Bücher wäre es gar nicht auszuhalten. Lektüre: das einzig wahre Schmerzmittel, um das Leben zu ertragen, nicht wahr?
Bevor ich schildere, was sich der Autor für dieses Büchlein ausgedacht hat, wie immer ein paar kurze Worte des Lobes zur Gestaltung. Das Cover von "Der Bücherdrache" zeigt im Großformat ein ein schuppiger Kopf, der bei genauem Hinsehen aus gemusterten braunen Büchern besteht und aus dem zwei geschlitzte Augen hervorblitzen. Davor ist ein kleiner grüner Buchling zu sehen, der etwas verloren auf einem Bücherberg steht. Mit dem großflächig gemusterten Hintergrund und dem großen gelben Titel ist es mal wieder ein typisches Zamonien-Cover, das wunderbar zu den Gestaltungen der anderen Romane passt. Hervorheben möchte ich auch wieder die Gestaltung Inneren des Buches, die wieder zahlreiche Illustrationen der Umgebung, der Flora und Fauna sowie der handelnden Figuren beinhaltet. Besonders toll sind die illustrierten Initialen der einzelnen Kapitel, sowie die Illustration des Bücherdrachens, die sich über gleich mehrere Seiten erstreckt.
"In bösen, dunklen, kalten Tümpeln
Wo alte Bücher Orm gebären
Die tief in toten Sümpfen dümpeln
Wo Bücherwürmer sich vermehren
Wo alle Fragen Antwort finden
Doch niemand seine Frage kennt
Dort soll sich jener Dämon winden
Den man den Bücherdrachen nennt“
— Ojahnn Golgo van FonthewegSoweit so bekannt. Was hier neu ist, sind die in die Handlung integrierten Comic-Seiten, die als erzählerisches Mittel genutzt werden, um in ein Traumgespräch zwischen unserem bekannten Zamonien-Autor Hildegunst von Mythemetz und einem Buchling Hildegunst Zwei hinein und hinaus zu leiten (Letzterer ist deswegen nach dem Lindwurm benannt, da Hildegunst Zwei sämtliche Werke von Mythenmetz auswendig aufsagen kann). Denn anders als seine anderen Geschichten spielt sich die Handlung ausschließlich auf einer Metaebene im Traum ab und es bleibt bis zum Ende offen, ob es sich um ein Produkt von Hildegunsts Fantasie oder eine tatsächliche Erzählung handelt. Doch diese Unsicherheit wird eigentlich schon im Comic durch Hildegunst für nichtig erklärt:
"Alles was wir seh´n und schau´n, ist nur ein Traum in einem Traum.
Das schreibt Perla La Gadeon in einem seiner Gedichte.
Tja. Was ist der Unterschied zwischen einer Geschichte und einem Traum?
Beides sind nur Hirngespinste, oder?"Egal ob Traum oder nicht - wir besuchen hier auf 192 Seiten zusammen mit dem Buchling Hildegunst Zwei die Katakomben von Buchhain und erleben ein kompakt erzähltes wie originelles Abenteuer. Zwar lebt das Buch vor allem von Dialogen zwischen den beiden Hildegunsts sowie dem Buchling und dem Bücherdrachen, dennoch passiert auf den wenigen Seiten wirklich einiges. Ausgehend von der Ledernen Grotte wandern wir durch den Kristallgarten an Insekten vorbei bis zum Ormsumpf voller Treibsandbücher, Bücherwürmer und lebender Bücher, in dem auch der Bücherdrache Nathaviel - oder je nach Legende auch Elivathan, Levanthia, Thanaviel oder Ilathevan, haust. Was als Mutprobe des jungen Buchlings beginnt, wird schnell zu einem spannenden Abenteuer, bei dem es um Leben oder Tod geht. Denn der Bücherdrache mag zwar allwissend sein, aber er ist auch riesig, gelangweilt und ziemlich hungrig...
"Wer einmal gelernt hat, in der Melancholie zu Hause zu sein, der kann es selbst in der schlechtesten aller Welten aushalten. Gute Lektüre, schwarzen Humor und gesunde, gut abgehangene Melancholie, mehr braucht man eigentlich nicht. (...) Humor ist wichtig! Es gibt eine feine Grenzlinie zwischen Schwermut und Verzweiflung. Diese Grenze, dieser hauchdünne Schutzwall, der ins vor dem Sturz ins Bodenlose, ins schreckliche Nichts bewahrt: Das ist der Humor. Und je schwärzer dieser Humor ist, desto besser funktioniert er."
Da es sich nicht um einen vollwertigen Roman, sondern eher um den Umfang einer Novelle handelt, schreitet die Handlung dabei eher geradlinig und simpel voran und gerade als es beginnt, besonders spannend zu werden, ist sie schon wieder vorbei. Als anregender Appetithappen, der die Katakomben von Buchhain zum Leben erweckt und Lust auf mehr macht, ist das Büchlein aber sehr empfehlenswert. Generell wird die faszinierende unterirdische Welt von Buchhain hier nur grob angeschnitten, sodass ich nun sehr gespannt bin auf die anderen Buchhain-Bücher allen voran "Die Stadt der träumenden Bücher". Besonders die Buchlinge haben es mir angetan, denn neben Hildegunst Zwei bringen auch der Club der "Ormlinge" bestehend aus Estrakos, Arkaneon, Eliastrotes, Eideprius, Steraphasion und Klosophes (viel Spaß beim Enträtseln der in den Namen versteckten Philosophen...) viel frischen Wind in die Geschichte.
"Wer will das schon? Nur Schriftsteller. Nur Dichter. Außer denen unterhalten sich nur Kinder und Geisteskranke in Gedanken mit Figuren, die sie sich selber ausgedacht haben. Genau das ist es, was Dichter eigentlich tun: Sie drehen durch, ganz langsam und systematisch. Satz für Satz, Seite für Seite, Kapitel für Kapitel, Buch für Buch, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Bis sie endlich aus Papier und Buchstaben ihre ganz eigene Irrenanstalt gebaut haben, in der sie alleine hausen dürfen. Wer will denn so was? Nur Bekloppte! Ich jedenfalls nicht!"
Apropos enträtseln... Fans von Wortspielen (Stichwort: "Ojahnn Golgo van Fontheweg" oder "Perla La Gadeon"), Anspielungen auf Klassikern der Literaturgeschichte und intertextuellen Köstlichkeiten, die Moers´ klassischen Humor ausmachen, werden hier wieder voll auf ihre Kosten kommen. Denn was würde sich besser eignen, um sich über Bücher, Schriftstellerei, Dichtkunst und Inspiration auszulassen als eine Geschichte über einen aus Bücher bestehenden Drachen...?
Fazit
"Der Bücherdrache" ist ein kurzweiliges, humorvoll-groteskes Abenteuer, das mit gewohntem Moers'schen Witz und viel Liebe zum Detail die Katakomben von Buchhain lebendig werden lässt und Lust auf weitere Zamonien-Abenteuer macht.
- Walter Moers
Rumo
(127)Aktuelle Rezension von: komisches_kindWer die Geschichten von Walter Moers kennt, weiß um seine brillante Sprache. Hier hat er sich nochmal selbst übertroffen.
Rumo, der kleine Wolpertinger, der gar nicht begreift, wie toll er ist. Ein großes Abenteuer, das ihn ganz schön in Zamoniens Ober- und Unterwelt herumkommen lässt. Die Suche nach sich selbst und einem zuhause. Dabei ist er so herrlich bescheiden und macht halt einfach das, was nötig ist. Egal, welche Konsequenzen es haben könnte. Rumo hab ich als Charakter sehr ins Herz geschlossen.
Es wird zeitweise eine völlig neue Sprache erfunden. Man muss sich konzentrieren, aber wer sich drauf einlässt, bereut es nicht.
Dazu gesprochen von Dirk Bach, der die sprachliche Vielfalt von Moers perfekt vertont. Und das Blutlied wird sogar gesungen.
Ich bin maximal beeindruckt.
- Walter Moers
Zamonien
(74)Aktuelle Rezension von: sternenstaubhhDer Walter Moers und seine Geschichten kennt und schätzt, kennt Zamonien und seine Geheimnisse, seine schrägen Charaktere und seine landschaftlichen Besonderheiten. Zamonien ist einfach unbeschreiblich und unvergleichlich, oder?
Was dieses Buch vor allem zu einem Must-Have macht, ist vor allem die Gestaltung. Hierbei hat sich der Verlag sehr viel Mühe gegeben und die zahlreichen Karten und Illustrationen machen das Buch zu einem ganz besonderen Schatz im Bücherregal. Mit diesem Buch wird einfach jede Buchsammlung von Walter Moers komplettiert und erweitert.
In Form eines Lexikons kann man, wenn man möchte, von A, wie Atlantis, bis Z, wie Zwergpirat, alles Wissenswerte über Zamonien erfahren. Als Leser der Bücher bieten die Einträge somit auch die Möglichkeit auch schöne Momente wieder zu entdecken und die längst vergangenen Abenteuer Revue passieren zu lassen. Ein herrliches Lesevergnügen. Man kann aber natürlich auch in dem Buch Blättern und Schmökern bzw beim Lesen eines Zamonien-Buches dieses hier neben sich liegen haben, um immer wieder etwas nachschlagen zu können.
Für einen Walter-Moers-Leser und -Fan bietet dieses Buch alles was man sich nur wünscht und bringt einem Zamonien wieder ein Stück näher.
- Walter Moers
Wilde Reise durch die Nacht
(526)Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallengesIllustrationen zu Geschichten kennen wir alle – aber eine Geschichte rund um Illustrationen? Das ist mal etwas Neues! Und wenn es einen Autor gibt, dem ich die Umsetzung einer solch faszinierenden und gleichzeitig etwas verrückten Idee am ehesten zugetraut hätte, dann definitiv Walter Moers.
Walter Moers ist sicher einer der ganz großen deutschen Erzähler:innen unserer Zeit, was er mit „Wilde Reise durch die Nacht“ einmal mehr beweist. Die Geschichte um den 12-jährigen Gustave, der eine Wette mit dem Tod eingeht und dabei in einer einzigen Nacht allerhand Abenteuer erlebt, spinnt er um ausgewählte Illustrationen des Zeichners Gustave Doré, der im 19. Jahrhundert einige der größten Werke der Literaturgeschichte illustriert hat.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Gustave Dorés Stil aus heutiger Sicht nicht allzu viel abgewinnen kann, aber ich verstehe, was Walter Moers (und sicher auch viele andere) an seinen Illustrationen so fasziniert. Und es gefällt mir sehr gut, dass Moers verschiedene Zeichnungen (die an den entsprechenden Stellen im Buch abgedruckt sind) miteinander zu einer fantastischen Geschichte verbindet – er illustriert die gezeichneten Illustrationen mit Worten.
Anfangs tat ich mich noch etwas schwer damit, in diese außergewöhnliche Geschichte hineinzukommen. Die Verbindung der einzelnen Passagen zueinander und zu den Zeichnungen Dorés wirkte auf mich zu Beginn etwas holprig. Nach circa 50 Seiten war ich aber schließlich komplett eingetaucht in Gustaves Traumwelt und habe gebannt verfolgt, wie er es mit Drachen, Gespenstern und Riesen aufnimmt und wie er mit Mut und kindlicher Naivität seinem Ziel – dem Tod ein Schnippchen zu schlagen – immer näherkommt.
Dieses Buch ist wirklich eine wilde Reise durch die Nacht. Es liest sich wie ein modernes Märchen oder auch eine Fabel und wenn man sich darauf einlässt, vermag es einen zu verzaubern. Unnötig zu sagen, dass Walter Moers‘ Worte, die er wie immer meisterhaft miteinander verwebt, einen großen Teil dazu beitragen!
- Moers. Walter
Rumo & Die Wunder im Dunkeln: Ein Roman in zwei Büchern (Zamonien) von Moers. Walter (2003) Gebundene Ausgabe
(250)Aktuelle Rezension von: nfu_2525Rumo wuchs behütet und sicher auf, doch dies nimmt ein schnelles Ende, als die Teufelszyklopen ihn gefangen nehmen. Seine Reise geht von da an durch fremde Welten, wo er mehr als nur einmal um sein Leben fürchten muss, doch er gibt sein eigentliches Lebensziel nicht auf: den Silbernen Faden zu finden.
Wer bereits Bücher von Walter Moers gelesen hat, wird auch hier wieder einen sehr fantasievollen, bildreichen und teils ausschweifenden Erzählstil finden. Die Entwicklung von Rumo und auch von anderen Lebewesen wird sehr gut dargestellt.
Ich kann Rumo allen empfehlen, die gerne in andere, fremde Welten mit Yetis, Wolpertingern und Gaunabs reisen möchten.
- Walter Moers
Ensel und Krete (Zamonien 2)
(93)Aktuelle Rezension von: Lady_CassiopeiaWalter Moers entführt uns mit Ensel und Krete erneut in die fantastische Welt Zamoniens. Dieses Buch ist weit mehr als nur eine märchenhafte Erzählung – es ist eine verspielte, satirische und manchmal düstere Hommage an das Geschichtenerzählen selbst.
Inhalt
Die Geschichte von Ensel und Krete ist eine zamonische Neuinterpretation des klassischen Märchens „Hänsel und Gretel“. Die beiden Fhernhachenkinder Ensel und Krete verirren sich während eines Urlaubs im Großen Wald – einem gefährlichen, magischen Ort voller fremdartiger Kreaturen und geheimnisvoller Gefahren.
Was zunächst wie eine klassische Abenteuergeschichte erscheint, wird durch die erzählerischen Eingriffe des überaus selbstbewussten Erzählers, Hildegunst von Mythenmetz, zu einer humorvollen und kritischen Reflexion über Märchen, Klischees und das Verhältnis zwischen Leser und Erzähler.
Stil und Sprache
Er kombiniert fantasievolle Beschreibungen mit scharfem Humor und einer guten Portion Selbstironie. Die Sprache ist reich an Wortspielen und erfindet – typisch für Zamonien – viele neue Begriffe und Konzepte, die die Welt lebendig und faszinierend machen.
Ein besonderes Stilmittel ist der „Mythenmetzsche“ Kommentar, bei dem der Erzähler immer wieder die Handlung unterbricht, um seine Meinung kundzutun, Leser zu provozieren oder über literarische Themen zu philosophieren. Diese Metaebene ist unterhaltsam, aber sie kann die Handlung für Leser, die eine gradlinige Geschichte erwarten, auch herausfordernd machen.
Charaktere
Die Hauptfiguren, Ensel und Krete, sind sympathisch, aber in ihrer Naivität und Unschuld typisch für Märchenprotagonisten. Der eigentliche Star ist jedoch der Erzähler, Hildegunst von Mythenmetz, der mit seiner überheblichen Art und seinen oft absurden Exkursen die Geschichte maßgeblich prägt.
Die Nebenfiguren, wie der mysteriöse Waldschrat oder die düsteren Bewohner des Waldes, tragen zur märchenhaften Atmosphäre bei und verleihen der Geschichte sowohl Humor als auch Spannung.
Genre
Das Buch ist eine Mischung aus Fantasy, Märchenparodie, Satire und philosophischem Kommentar. Es greift die Struktur klassischer Märchen auf, bricht sie aber bewusst durch moderne und humorvolle Erzähltechniken.
Zielgruppe
Fans von Zamonien und Walter Moers, die die Mischung aus Fantasie, Humor und literarischer Tiefe schätzen.
Liebhaber von Märchen und Parodien, die bekannte Muster auf originelle Weise neu interpretiert sehen wollen.
Leser mit Freude an Meta-Literatur, die Spaß an philosophischen und humorvollen Kommentaren über das Geschichtenerzählen haben.
Fazit
Ensel und Krete ist ein weiteres Highlight aus Walter Moers’ Zamonien-Universum, das mit seiner Mischung aus Märchen und Satire begeistert. Die fantasievolle Welt, der spielerische Umgang mit Sprache und die ungewöhnliche Erzählweise machen das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.
Es ist sowohl eine spannende Geschichte als auch eine clevere Reflexion über das Märchengenre. Allerdings erfordert der metahafte Stil des Erzählers Geduld und Offenheit, was das Buch für manche Leser fordernder machen könnte. Für alle, die sich auf dieses außergewöhnliche Abenteuer einlassen, ist Ensel und Krete jedoch ein wahres Vergnügen.
- Walter Moers
Weihnachten auf der Lindwurmfeste
(192)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinAls Walter Moers den Briefwechsel zwischen Hildegunst von Mythenmetz und dem Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sichtete, stieß er auf einen Brief, in dem der zamonische Autor ein Fest schildert, das Moers frappierend an unser Weihnachtsfest erinnert hat. Die Lindwürmer Zamoniens begehen es alljährlich und nennen es »Hamoulimepp«. Während dieser drei Feiertage steht die Lindwurmfeste ganz im Zeichen der beiden Figuren »Hamouli« und »Mepp«, die unserem Weihnachtsmann und dem Knecht Ruprecht verblüffend ähneln. Außerdem gehören zur Tradition Hamoulimeppwürmer, Hamoulimeppwurmzwerge, ungesundes Essen, ein Bücher-Räumaus, ein feuerloses Feuerwerk und vieles andere mehr. Laut Moers, kein Freund der Weihnachtsfeierei, gibt dieser Brief von Mythenmetz einen profunden Einblick in die Gebräuche einer beliebten zamonischen Daseinsform, der Lindwürmer. Nie war Weihnachten so zamonisch.
Die Gestaltung und der Ideenreichtum von Walter Moers sind mal wieder grandios, aber es ist eben auch nur ein sehr kurzes, kleines Büchlein, welches schnell weggelesen ist und wahrscheinlich vor allem eingefleischte Fans glücklich machen wird.
Zwar stecken auch in diesem recht kurzem Brief von Hildegunst an seinen Freund Hachmed viel Wortwitz und kuriose Ideen, die sich wunderbar mit unserem Weihnachtsfest vergleichen lassen und die vielen angehängten Zeichnungen strotzen nur so vor Einfallsreichtum, aber sonderlich bereichernd ist dieses knappe Büchlein dann doch nicht, da hier auch keine wirkliche Geschichte gewoben wird, sondern Hildegunst nur Fakten über das Hamoulimepp der Lindwürmer liefert und dabei sehr deutlich seine Missgunst den ganzen mittlerweile sehr ausgeuferten Festivitäten gegenüber kundtut.Fazit: Ein extrem kurzes knappes Büchlein, welches zwar wieder voller kurioser Einfälle und Ideen steckt und mit vielen einfallsreichen Zeichnungen angereichert ist, aber wohl auch nur für eingefleischte Fans echten Mehrwert bringt.
- Walter Moers
Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär
(100)Aktuelle Rezension von: Lady_CassiopeiaWalter Moers entführt uns mit Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär in eine Welt voller Fantasie, skurriler Figuren und überraschender Wendungen.
Inhalt
Käpt’n Blaubär erzählt in autobiografischer Manier von den ersten 13 ½ Leben seines außergewöhnlichen Daseins. Die Handlung spielt in der fantastischen Welt Zamoniens, einem Kontinent voller bizarrer Kreaturen, magischer Orte und absurder Gesetze.
Blaubär beginnt sein Leben als winziges Findelkind in einer Nussschale, wird von Zwergpiraten aufgezogen, strandet in einem gefährlichen Malmstrom, begegnet Intelligenzbestien und erlebt weitere unglaubliche Abenteuer. Jede Station seines Lebens ist einzigartig, humorvoll und oft überraschend philosophisch.
Stil und Sprache
Moers’ Schreibstil ist unverkennbar: wortgewandt, bildhaft und mit einem feinen Gespür für Humor. Der Autor versteht es meisterhaft, skurrile und fantastische Elemente mit Tiefgang zu verbinden. Die unzähligen erfundenen Begriffe, die Zamonien-Enzyklopädie und die Illustrationen, die das Buch ergänzen, machen das Werk zu einem Gesamtkunstwerk.
Charaktere
Käpt’n Blaubär ist ein charmanter Erzähler, der mit seiner Mischung aus Mut, Gerissenheit und Naivität sofort Sympathie weckt. Die Nebenfiguren – von den Professoren der Unsichtbarkeit bis hin zu den Klabautergeistern – sind originell und prägen die Geschichte mit ihrer Eigenwilligkeit. Jede Figur trägt zur Verrücktheit und Tiefe dieser Welt bei.
Genre
Es vereint Elemente von Fantasy, Abenteuer, Humor und Märchen, durchsetzt mit einer Prise Satire und philosophischen Reflexionen.
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche, die Spaß an fantastischen Welten, skurrilen Figuren und abenteuerlichen Geschichten haben.
Erwachsene, die die feinsinnigen humorvollen Anspielungen, den philosophischen Tiefgang und die Satire schätzen.
Fans von fantastischer Literatur wie die Werke von Terry Pratchett oder Douglas Adams, die ebenfalls mit Sprachwitz und kreativen Welten punkten.
Leser, die Illustrationen lieben, da Moers’ Zeichnungen das Leseerlebnis bereichern und die Fantasiewelt greifbarer machen.
Fazit
Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär ist ein Meisterwerk der Fantasyliteratur und ein Paradebeispiel für die kreative Kraft des Geschichtenerzählens. Es ist ein Buch für alle, die sich von konventionellen Erzählstrukturen lösen und in eine Welt voller Wunder, Humor und überraschender Einsichten eintauchen möchten. Dennoch finde ich, dass das erste Buch von Walter Moers noch eines seiner am schwierigsten zu lesen ist, was das Eintauchen in Zamonien betrifft.
- Walter Moers
Die Stadt der Träumenden Bücher
(147)Aktuelle Rezension von: LovelySarahAls Buch ganz großartig! Es gibt - wie immer - faszinierende Charaktere, ein spannendes Abenteuer verpackt in tolle Wortspiele, aber auch Spiele mit Schriftart und -größe. Nebenbei liefert Moers noch wunderschöne Zeichnungen mancher Spezies, Orte und Bücher!! Ein Buch über die Liebe zu Büchern - absolute Leseempfehlung!
- Walter Moers
Der Schrecksenmeister
(56)Aktuelle Rezension von: SeitenhainIn diesem Band begeben wir uns in die wundersame und gruselige Welt der magischsten (und entrücktesten?) Lebewesen Zamoniens: den Schrecksen...
Vornehmlich geht es aber um die kleine Kratze Echo (Kratzen sind Katzen, die alle [Tier-]Sprachen der Welt sprechen können), der nach dem Tod seines Frauchens auf den Straßen der "krankesten Stadt Zamoniens", Sledwaya, ein Bettlerdasein führt. Eines Tages findet ihn der Schrecksenmeister der Stadt (ein Schrecksenmeister reguliert die Schrecksen, damit Bürger keinem Scharlatan aufsitzen) und bietet ihm einen Deal an: Er, Succubius Eißpin, wird Echo einen Monat lang mit den deliziösesten und ausgefallensten Köstlichkeiten verwöhnen und ihn in die Geheimnisse seiner Alchimie einweihen. Wenn Echo dann schön fett und rund ist, bringt er ihn um und verwendet das wertvolle Kratzenfett für seine Experimente.
Echo, kurz vorm Hungertod, willigt ein und die beiden erleben einen ereignisreichen Monat zusammen. Doch natürlich wacht Echos Überlebensinstinkt auf und so macht sich die kleine Kratze daran, ihr Leben zu retten...
Ich hatte gehofft, dass die Flucht schnell gelingt und man noch etwas über Echos Leben außerhalb Sledwayas erfährt, aber Moers / Mythenmetz verwendet wie immer viel Zeit auf explizite Beschreibungen und diverse Beispiele - die Details der Zubereitung der Mahlzeiten, die Vorgänge in dem Labor, die Beschreibungen der Monstrositäten in Eißpins Schloss.
Sollte ich die Zamonien-Romane nach Gefallen ordnen, so wäre der Schrecksenmeister an vorletzter Stelle (vor "Ensel und Krete"). Ich hatte mir aufgrund des Titels mehr über die Geschichte und Machenschaften der Schrecksen gewünscht, jene gehasst / gefürchtete Spezies, über die bisher immer nur Mythen und Andeutungen in den Büchern herrschen.
Dennoch bietet auch "Der Schrecksenmeister" wieder wunderbare Stellen, die ich gerne in meinen Zitatenschatz aufnehmen und an die ich mich erinnern werde. - Walter Moers
Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
(56)Aktuelle Rezension von: marielle_liestIch habe mich mal in ein eher fremdes Genre gewagt und wollte schauen, was es mit den Büchern von Walter Moers auf sich hat. Entschieden habe ich mich für das neueste Werk - ein ganz schlankes, bestehend aus 20 sogenannten Flabeln: Kurze Geschichten, die sich irgendwo zwischen Fabel, Märchen und Parabel einordnen lassen. Und bei den meisten muss man ein bisschen schmunzeln.
🐿️
Wir reisen zusammen nach Zamonien, wo schon viele andere Bücher von Moers spielten. Da wäre zum Beispiel das titelgebende Einhörnchen, das beschließt, sein Leben rückwärts zu leben – eine Auseinandersetzung mit dem Wunsch, den Tod zu überlisten. Oder die Begegnung zwischen Biber und Kristallskorpion mit einem wirklich unerwarteten Ausgang.
Nachhaltig beeindruckt hat mich, dass Moers es schafft, mit wenigen Worten ganz neue Universen zu erschaffen, mich zum Lachen zu bringen und im nächsten Moment mit einem bitteren Nachgeschmack zurückzulassen. Diese Phantasie, mit welcher zum Beispiel ein Schuhu zum Leben erwacht, ist wirklich phänomenal.
Geschrieben sind die Flabeln in einfacher Sprache, sodass sie sich für einen ganz gemütlichen Leseabend eignen. Und trotzdem fordert uns jede Geschichte dazu auf, über uns selbst nachzudenken: über Mut, über Scheitern, und ganz oft fühle ich mich ertappt, aber auf eine sympathische Weise.
Bei all der zamonischen Magie war das Buch für mich ein netter Ausflug in eine andere Welt, mit bleibenden Eindrücken. Jedoch hat es mich nicht unbedingt dazu animiert, die weiteren Werke unbedingt lesen zu wollen. Aber das ist - wie so häufig - eben Geschmacksache.
Dennoch ist „Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte“ eine unterhaltsame Sammlung, die mit Witz und ganz viel Weisheit überzeugt. Das Highlight sind für mich übrigens die wundervollen Illustrationen, die den magischen Wesen ein niedliches Gesicht verleihen. Diese haben mich wirklich verzaubert! - Walter Moers
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
(42)Aktuelle Rezension von: JorokaIch habe schon einiges von Walter Moers gelesen oder mir erzählen lassen. So ist mir sein Stil bereits gut vertraut. Bei diesem Hörbuch tat ich mich aber schwer mit dem Einstieg. Die bekannte Wortverspieltheit fing an, mich zu nerven, ebenso die endlosen Aufzähl-Reihen. Ich würde mal sagen, die „Einleitung“ hätte man gut kürzen können. Als dann der Nachtmahr Opal ins Spiel kommt und die Reise durch das Gehirn von Prinzessin Insomnia beginnt, nimmt die Handlung an Fahrt auf und plötzlich wurde ich von diesem Sog mitgerissen.
Die Phantasie des Autors ist einmal mehr nahezu unerschöpflich und die Botschaft der Geschichte herzerwärmend. Ein schönes Märchen für Erwachsene.
Bei der Hörbuchfassung handelt es sich um eine vollständige Lesung mit über 11 Stunden. Zu Andreas Fröhlich muss man wohl nichts mehr sagen. Er ist Meister seines Fachs.
Fazit: selten so eine große Wandlung bei mir erlebt, von: ach ne, nicht schon wieder – bis hin zu: wow, amazing, fast hätte es für den 5 Stern gereicht
- Walter Moers
Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
(117)Aktuelle Rezension von: MarcoLWie toll bitte ist diese Graphic Novel
Auf der Grundlage des Buches „Die Stadt der Träumenden Bücher“ von Walter Moers – eines meiner Lieblingsbücher für immer – erschuf hier Florian Biege zusammen mit dem Autor des Buches eine sensationelle Graphic Novel in zwei Teilen. Dies ist nun der zweite Teil „Die Katakomben“. Im ersten Teil ging es mit unserem lieben Protagonisten nach Buchhaim, das Mekka der Bücher in Zamonien schlechthin, und in allerhöchste Gefahr.
Hildegunst von Mythenmetz wurde verraten und in die gefährlichen Katakomben verbannt. Die Buchlinge fanden und retteten ihn. Sie brachten ihn in ihre Stadt. Er war fasziniert vom Leben dieser kleinen Zyklopen, die sich alle nach einem der Dichter Zamoniens nannten, und auch dessen komplettes Werk auswendig rezitieren konnten. Die bösen Bücherjäger, skrupellos und gemein, stürmten eines Tages diese wohlige Stätte gepflegten Bücherschmökerns und waren drauf und dran, alles zu zerstören und töten. Hildegunst konnte flüchten, sein Weg führte ihn tiefer hinab in die Unterwelt, bis er in das Reich des berüchtigten Schattenkönigs kam. (Mehr wird nicht verraten, denn die Grundgeschichte ist megaspannend).
Die Aufmachung dieses Bandes ist einfach nur wunderbar. Die Zeichnungen sind voller Phantasie und Details, beinahe schon in 3D. Man wird regelrecht in diese zamonische Welt hinein gesogen. Und es bleibt auch nicht beim einmaligen Schmökern. Immer wieder gibt es in den Bildern etwas Neues zu entdecken. - Ganz große Kunst!
Moers hat den Text für diese Graphic Novel meisterhaft adaptiert. Ich bin erstaunt, wie es ihm gelang, mit wenigen Worten die Handlung derart treffend und spannend wiederzugeben. Im Anhang gibt es noch ein sehr interessantes „Making Of“, was diese beiden Bände wunderbar abrundet.
Absolute Leseempfehlung für dieses herrliche Werk. Es hätte eigentlich 10 Sterne verdient. - Walter Moers
Das Labyrinth der Träumenden Bücher
(47)Aktuelle Rezension von: awogfliSo will ich aus meiner eigenen giftigen Gasse zischen. Bitte stellt Euch das auch noch mit der Stimme von Marcel Reich Ranicki vor. Und nein, wir befinden uns nicht im fiktionalen Buchheim, wo das sehr witzig wäre, sondern bedauerlicherweise in der Realität.
Dieses uninspirierte Zwischenwerk von Moers, das eigentlich nur eine grausliche Fan-Abzocke ist und mich mehr als 50 Euro gekostet hat, ist im Ganzen eine totale Frechheit. Es wird dem Leser als Fortsetzung von Die Stadt der träumenden Bücher Die Stadt der träumenden Bücher verkauft, aber das ist es nicht, sondern nur eine lahme Zusammenfassung vom ersten Teil voll mit Redundanzen und nervigen Aufzählungen. Am schlimmsten dabei ist die Einfügung des Puppentheaters genannt Puppetismus in die Handlung des Buchs, das tatsächlich im Rahmen einer Aufführung den gesamten Vorgängerroman in einer Nacherzählung wiederholen lässt.
Selbst die drei bis vier noch nicht bekannten Mini-Szenen im ganzen Machwerk sind so uninspiriert und vorhersehbar, dass ich viele Szenen und Dialoge sofort antizipieren konnte.
Fassungslos und wütend macht noch zusätzlich das Ende, denn der Autor hat auch noch die Chuzpe, das Publikum zu verhöhnen und ihm erneut die Karotte einer echten Fortsetzung vor die Nase zu halten. Es lautet nach 12 CDs und neben dem Geld auch noch nach unzähligen vergeudeten Stunden meiner kostbaren Lebenszeit: „Und die Geschichte fängt jetzt an“ Dann wird im Nachwort noch auf den nächsten Band verwiesen, der angeblich wieder Inhalt hat und nicht eine Zusammenfassung von der Stadt der träumenden Bücher sein soll. Der letzte Taschenspielertrick ist dann ja auch der Umstand, dass, die Fortsetzung noch immer nicht erschienen ist, obwohl mich dieses Werk alleine schon mehr als zwei Jahre gequält hat. So unverblümt und rotzfrech hat sich noch nie ein Autor mit Etiketten-Betrug seine Schreibblockade von den Fans vergolden lassen.
Zum Sprecher, der ja sonst für das Buch nix dafür kann, muss ich auch noch eine Kleinigkeit anmerken. Sehr schmerzlich vermisse ich seinen Vorgänger Dirk Bach, der ja mittlerweile gestorben ist. Der neue Erzähler overperformt ordentlich, spricht ziemlich überkandidelt unglaubwürdig - und kann sogar Eloge nicht richtig aussprechen, aber irgendwann gewöhnt man sich an ihn, er musste ja auch in riesengroße Fußstapfen treten. Seufz! 😭😭 Dirk ich schick Dir ein Bussi, wo immer Du Dich auch aufhalten magst: Himmel, Hölle, Erde als Wurmfutter oder anderes Viecherl durch Seelenwanderung, Paralleluniversum, Buchheim oder sonstwo.
Fazit: Ein Geschichtenerzähler weigert sich, seinen Fans eine Geschichte zu erzählen und macht stattdessen mit Schrott und Täuschung der Leser ordentlich Kasse. So etwas wird von mir abgestraft, am liebsten würde ich Null Sterne geben, aber das geht ja nicht. Für mich jedenfalls ist Moers jetzt gestorben, denn so dreist lasse ich mich nicht bescheißen. - Walter Moers
Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär
(5)Aktuelle Rezension von: BelladonnaEine ausdrückliche Empfehlung möchte ich für die ungekürzte Hörbuch-Ausgabe der humorvollen Lebensgeschichte über »Die 13 ½ Leben des Käpt‘n Blaubär« aussprechen. Diese eignet sich nämlich nicht nur für all jene die sich nicht mit einem solch dicken Wälzer befassen möchten, sondern auch an alle, die gerne phantastische Geschichten in perfekter Interpretation genießen wollen. In dieser Ausgabe von 2018 spricht der unvergleichliche Dirk Bach den Blaubär mit soviel Gefühl und Tiefsinn und genau der richtigen Intonation, sodass die skurillen Erlebnisse zum Kopfkino werden und einen Tränen lachen lassen. Das Ganze ist unterlegt in einem musikalisch-zamonischen Sounddesign von Michal Krajczok. Als besonders schön empfand ich den Prolog, eingelesen von der TV-Stimme des Blaubären – Wolfgang Völz.
Als Extrazugabe enthält diese Sammlung noch eine spezielle CD mit dem Zamonienlexikon von Anagrom Ataf bis zu den Zwergpiraten, welches von Andreas Fröhlich und Cathlen Gawlich eingelesen wurde.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.02.2020