Bücher mit dem Tag "zauberer"

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1.381 Bücher

  1. Cover des Buches Game of Thrones (ISBN: 9783734163968)
    George R. R. Martin

    Game of Thrones

     (5.496)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    „Game of Thrones“ ist die erfolgreichste High-Fantasyserie aller Zeiten. Produziert vom US-amerikanischen Sender HBO steht den Machern pro Folge der kommenden und finalen Staffel ein Budget von 15 Millionen Dollar zur Verfügung. Außerdem räumte die Serie insgesamt schon 38 Emmys ab, unter anderem in den Kategorien „Beste Drama-Serie“, „Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“. Die Geschichte basiert auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin und immer wieder werden Unterschiede zwischen Buch und Serie diskutiert. Im Rahmen meines Blogspecials habe ich mich dem ersten Band „Die Herren von Winterfell“ aus dem Jahr 1997 gewidmet, auch um herauszufinden, inwiefern das Buch mit der grandiosen Serie mithalten kann. 

    Auf dem fiktiven Kontinent Westeros lebt der 33-jährige Lord Eddard Stark, der Herr der nördlich gelegenen Stadt Winterfell mit seiner Frau Catelyn und seinen Kindern. Als ihn die Nachricht ereilt, dass sein Ziehvater Jon Arryn verstorben ist, der auch als die rechte Hand des Königs diente, ist Eddard, kurz Ned, zutiefst betroffen. Doch für Trauer bleibt keine Zeit, denn der König von Westeros persönlich, Robert Baratheon, kommt zu Besuch nach Winterfell, um seinen alten Freund Ned zu bitten diese Position neu zu besetzen.
    Währenddessen lebt die 13-jährige Daenerys Targaryen auf dem fiktiven Kontinent Essos mit ihrem Bruder Viserys in der Stadt Pentos bei Magister Illyrio. Das Geschwisterpaar ist das letzte Überbleibsel des Hauses Targaryen, einer einst mächtigen Dynastie, bis ihr Vater, König Aerys II. von Robert Baratheon gestürzt wurde. Viserys plant den Eisernen Thron in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund zurück zu erobern. Dafür lässt er seine Schwester mit Khal Drogo, dem Anführer des Reitervolks Dothraki, zwangsverheiraten, um sich damit eine Armee zu sichern. 

    „Die Herren von Winterfell“ ist mit knapp 550 Seiten weniger dick, als es im Regal den Anschein macht, denn es hat verhältnismäßig dicke Seiten. Es beginnt mit einem Prolog, in dem Will, Gared und Ser Weymar Rois von der Nachtwache eine unangenehme Begegnung mit weißen Wanderern haben. Wer die allererste Folge von „Game of Thrones“ gesehen hat weiß, dass dieser Prolog auch die erste Szene noch vor dem Vorspann ist. Der Unterschied: In der Serie werden die weißen Wanderer nicht gezeigt und der Zuschauer bleibt im Unklaren darüber, was nun wirklich geschehen ist, während im Buch die weißen Wanderer bereits detailliert und als eindeutig unmenschliche Wesen beschrieben werden. Wer in der Serie also anfangs noch an der Existenz weißer Wanderer zweifeln könnte, wird hier schon recht schnell überzeugt, dass etwas Unnatürliches vor sich geht. 

    Danach wird die Geschichte im Präteritum und von einem personalen Erzähler jeweils aus der Perspektive der Person erzählt, die den Titel des Kapitels trägt. Im ersten Kapitel ist es zum Beispiel Bran, Neds zweiter Sohn. Wie das Cover schon verrät, liegt der Fokus auf dem Hause Stark. So erfährt der Leser einen Großteil aus Eddards, Catelyns, Sansas oder Aryas Perspektive, aber auch aus der von Daenerys, Jon oder Tyrion. Deswegen gibt es auch keinen einzelnen Protagonisten. Die drei am häufigsten auftretenden Charaktere sind aber Eddard, Catelyn und Bran. 

    Eddard ist Lord von Winterfell und ein guter Freund des Königs Robert Baratheon. Er ist ein gutherziger Mensch, der sowohl seinen Untertanen ein guter Herr, als auch seiner Familie ein liebevoller Vater und Ehemann ist. Ned ist pflichtbewusst und gnädig, aber manchmal vielleicht ein wenig zu naiv. Als Charakter muss man ihn, meiner Meinung nach, einfach mögen. Seine Frau Catelyn ist das Sinnbild der Wolfsmutter, dem Wappentier der Starks: Sie liebt ihre Kinder über alles und ist bereit diese falls nötig mit ihrem Leben zu verteidigen. Dabei begibt sie sich manchmal Hals über Kopf in Konflikte. Dass Charaktere Ähnlichkeiten mit ihrem Wappentier aufweisen, geschieht übrigens häufiger. Bei Catelyn kann man es auch an ihrer Abneigung gegenüber Jon erkennen, die sie für mich jedoch unsympathisch gemacht hat. 

    Bran ist im Buch gerade einmal sieben Jahre alt. Seine Persönlichkeit ist aufgrund seiner Kindlichkeit noch nicht richtig ausgebildet, aber es lässt sich schon erkennen, dass er seinem vierzehnjährigem Bruder Robb intellektuell überlegen ist. Insgesamt hat mir die Charakterdarstellung extrem gut gefallen. Sie sind alle sehr tiefgängige Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, selbst die Nebencharaktere. Dabei wirken sie nie zu flach oder zu glatt, sondern stets wie wahre Individuen. Die entsprechenden Darsteller der Serie sehen, zumindest meistens, den beschriebenen Charakteren sehr ähnlich. Der einzig markante Unterschied ist, dass fast alle Charaktere im Buch deutlich jünger sind als in der Serie. So ist Daenerys in „Die Herren von Winterfell“ gerade erst 13 oder Ned erst 33, obwohl er in der Serie viel älter aussieht. 

    Martins Schreibstil hat mir äußerst gut gefallen. Es fällt vielleicht nicht unbedingt sofort auf, aber jedes Wort wurde mit Bedacht gewählt und häufig verwendet er die epische Vorausdeutung, die vor allem den wachsamen Lesern, die „Game of Thrones“ bereits kennen, auffallen wird. Außerdem wird viel mit Symbolen oder Farben gespielt, fast wie in alten Märchen. Es wird gezielt ein altertümliches Vokabular verwendet, das eine mittelalterliche Atmosphäre schafft. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern ist es hier übrigens eher von Vorteil die Serie bereits gesehen zu haben, da Martin extrem viele Namen und Orte aufzählt, ohne sie genauer zu beschreiben. Wer „Game of Thrones“ gesehen hat, kann bei „Das Lied von Eis und Feuer“ besser differenzieren und den Überblick über die riesige fiktive Welt behalten. 

    Am Ende gibt es zwar keinen spannenden Kampf, aber trotzdem einen kleinen Cliffhanger, der mein Interesse an der Fortsetzung geweckt hat. Auch wenn ich durch „Game of Thrones“ schon weiß, wie es ausgeht, interessieren mich die kleinen Abweichungen und die vorenthaltenen Informationen trotzdem sehr. 

    Es war eine hohe Erwartungshaltung, mit der ich an „Die Herren von Winterfell“ gegangen bin. Diese konnte erfüllt und teilweise sogar übertroffen werden. Die Geschichte umfasst inhaltlich etwa Folge 1-5 der ersten Staffel von „Game of Thrones“ und weicht tatsächlich kaum davon ab. Nur optische Merkmale, wie beispielsweise die Haarfarbe von Jorah Mormont, die laut Buch eigentlich schwarz ist, wurden teilweise minimal verändert, um Nebencharaktere nicht zu stark hervorzuheben. Insgesamt bin ich wirklich begeistert und kann verstehen, dass Martins High-Fantasyreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ vielfach als Meisterwerk bezeichnet wurde. Es war ein großartiger Auftakt, dem ich nur die vollen fünf Federn geben kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Das Erbe von Winterfell“.

  2. Cover des Buches Der Herr der Ringe (ISBN: 9783608988000)
    J. R. R. Tolkien

    Der Herr der Ringe

     (7.771)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Endlich habe ich es geschafft „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien aus dem Jahr 1955 durchzulesen. Damit neigt sich auch mein gleichnamiges Blogspecial dem Ende zu. Eines möchte ich schon vorab klären: Ich habe die korrigierte Version von Wolfgang Krege gelesen, die ursprünglich 1999 erschien, und beziehe mich in dieser Rezension auch nur auf eben diese. Am High-Fantasyepos schrieb Tolkien mit Unterbrechungen über 13 Jahre lang. Zuerst erfand er die Sprache Elbisch mit ihrer Schrift, dann überlegte er sich einen passenden Kosmos, in dem diese Sprache zum Leben erwachte: Mittelerde war geboren. Übrigens: Das Gesamtwerk besteht aus sechs Büchern, die Tolkien allerdings am liebsten als Gesamtwerk veröffentlicht hätte. Da die Papierpreise nach dem zweiten Weltkrieg sehr hoch waren, entschieden sich die Verleger, gegen den Willen des Autors, der eine Dilogie als Kompromiss vorschlug, daraus eine Trilogie zu machen. Tolkien selbst bezeichnete den Herrn der Ringe jedoch nie als Trilogie, sondern immer als Einzelwerk.

    Bilbo Beutlin, der Protagonist aus der Vorgeschichte „Der kleine Hobbit“, plant in Hobbingen seinen 111. Geburtstag gemeinsam mit seinem Neffen Frodo Beutlin zu feiern, der am gleichen Tag 33 Jahre alt wird. Auf der Party löst sich Bilbo vor den Augen der anderen Hobbits scheinbar in Luft auf. Der Grund: Er ist seit seinem großen Abenteuer im Besitz des Herrscherrings. Bilbo beschließt, erneut ein Abenteuer zu erleben und spurlos zu verschwinden. Doch der Zauberer Gandalf lässt ihn nur unter einer Bedingung gehen: Er muss den Einen Ring Frodo vermachen.
    Siebzehn Jahre schon hat Bilbo den Ring in Beutelsend zurück gelassen und sich davon gemacht, als Gandalf Frodo besucht und ihm die wichtigste Aufgabe Mittelerdes anvertraut. Er soll nach Mordor ziehen und den Ring in den Orodruin werfen, denn nur dort ist es heiß genug, um ihn zu zerstören. Zusammen mit Samweis Gamdschie und später auch mit Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk bricht Frodo auf und erlebt die gefährlichsten Monate seines Lebens. 

    Als ich das Buch aus meinem Schrank holte und es in der Hand hielt, dachte ich folgendes: „Oh Gott, ist das schwer! Das ist ja mal ein richtig dicker Schinken. Naja, ich schlag es mal auf… die Seiten sind hauchdünn und die Schrift ist winzig. Mir schwant, bis ich den Wälzer durchgelesen habe, wird es sehr lange dauern.“ Hier ist schon mein allererster Hinweis: „Der Herr der Ringe“ ist mit über 1500 Seiten absolut nichts für Gelegenheitsleser. Wo „Der kleine Hobbit“ schon sein Ende gefunden hat, kommt Frodo mit seinen Freunden gerade erst in Bruchtal an. Dafür könnt ihr danach aber, so wie ich, voller Stolz sagen, dass es das dickste Buch war, das ihr jemals gelesen habt und kein einziges Wort ausgelassen wurde, nicht einmal das Vorwort. Dieses ist übrigens unglaublich interessant. Seit 1966 ist es in dem Werk zu finden und Tolkien beschreibt die Entstehungsgeschichte Mittelerdes, was er von Allegorien hält und wie er den zweiten Weltkrieg erlebt hat. Dieser kurze Blick hinter die Kulissen weckt im Leser schon die Vorfreude auf das Epos. Darauf folgt ein Prolog aus sage und schreibe fünf Unterkapiteln. Spätestens jetzt sollte jeder den Umfang des bevorstehenden Leseerlebnisses begriffen haben. Es gibt sogar ein Unterkapitel über Pfeifenkraut: wer es am meisten raucht, wo es angebaut wird, wie es sich über die Jahre im Auenland etabliert hat und welche Sorten die besten sind.

    Nach 50 Seiten beginnt dann aber tatsächlich das erste von sechs Büchern. Jeweils zwei sind wiederum zu einem Teil einer Trilogie gefasst, die die Namen „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ tragen, also genauso wie bei den Filmen. Pro Buch gibt es zwischen neun und zwölf Kapitel, die ähnlich wie schon beim Hobbit kleine Abschnitte der Reise erzählen, die in sich abgeschlossen sind, wie beispielsweise Bilbos Geburtstagsfeier oder der Abend im „Tänzelnden Pony“.

    Wie bei der Vorgeschichte liegt auch hier wieder ein auktorialer Erzähler und Präteritum vor, allerdings berichtet er dieses Mal für deutlich ältere Leser. Tolkiens Schreibstil bleibt aber unverkennbar: Penibel wird mit ideal gewählten Worten wirklich jedes Detail haargenau beschrieben, vor allem Landschaften. Was mich daran jedoch etwas gestört hat war, dass Tolkien extrem häufig Himmelsrichtungen verwendet hat und das nicht nur für die Richtung, die der Pfad einschlägt, sondern auch um zu erklären aus welcher Richtung der Wind und woher das lauter werdende Hufgetrappel kommt. Um da noch den Überblick zu behalten, wird der Leser unweigerlich in eine Vogelperspektive gezwungen, immer mit der Karte Mittelerdes vor Augen und damit automatisch weiter weg von den Charakteren, was wiederum zu einer emotionalen Distanz führt. Außerdem machen diese schier endlosen Beschreibungen über den Himmel, die Wolken, den Wind, das Wetter, die Bäume, den Weg, den Fluss, das Gras, das Gestrüpp und die wenigen Tiere das Buch streckenweise ziemlich langatmig, da mir persönlich auch irgendwann die Kreativität für neue individuelle Landschaften, da es zwischendurch kaum Unterschiede gibt, fehlt.

    Eine weitere Parallele zu „Der kleine Hobbit“ sind die vielen Gedichte und Lieder, die im Buch zu finden sind. Da ich sie nachgezählt habe, weiß ich, dass es exakt 38 Stück sind. Einige davon waren entweder interessant oder zumindest unterhaltsam, viele haben mich aber mal wieder eher gelangweilt.

    Doch bevor ich hier den Eindruck erwecke, dass ich kein gutes Haar am High-Fantasyepos lassen werde, möchte ich mich nun den positiven Aspekten widmen. Als erstes geht es um die Geschichte allgemein. Noch nie hatte ich das Gefühl ein Werk gelesen zu haben, in das der Autor so viel Herzblut gesteckt hat. Das gesamte Tolkien-Universum ist so groß, detailliert bis ins die kleinsten Winkel und so liebevoll gestaltet, dass den Leser die Atmosphäre nicht mehr loslässt. Sie ist eine Kombination aus verspielter Märchenwelt und schattenhafter Bedrohung, die in jedem Buch zunimmt. Sobald man erst einmal eingetaucht ist, was ein paar Seiten Anlauf benötigt, vergisst man die Welt um sich herum völlig. Natürlich kennt fast jeder den groben Handlungsverlauf schon aus den Filmen, sodass große Überraschungen ausbleiben, es gibt jedoch noch mehr als genügend Unterschiede, die das Buch diesbezüglich lesenswert machen. Die Charaktere sind vielfältig und facettenreich. Besonders Frodo und Sam sind mir ans Herz gewachsen, aber auch Gandalf wird für immer einer meiner liebsten fiktiven Helden sein. Hinzu kommt, dass Tolkien, im Gegensatz zu vielen anderen Verfassern von High-Fantasy, seine Werke nie aus Profitgier geschrieben oder sie kommerziell ausgeschlachtet hat, da es damals dieses Genre noch überhaupt nicht gab. Das kann man heutzutage kaum noch behaupten.

    Zum Schluss möchte ich noch eine Frage beantworten, die ich mich bis zum Lesen des Buches selbst gefragt habe: „Wer ist denn nun der Herr der Ringe?“ Im ersten Kapitel des zweiten Buches nennt Gandalf Sauron „Herr der Ringe“, da er mit den Ringen der Macht die neun Ringgeister kontrolliert, die Frodo verfolgen. Als Sam dann Frodo als den Herrn der Ringe bezeichnet, widerspricht Gandalf ihm dann und sagt, dass nur der Schmied als Herr bezeichnet werden kann und das sei Sauron. Es ist für mich durchaus beachtlich, dass ein Fantasyroman nach dem Antagonisten benannt wird.

    Muss man den Herrn der Ringe gelesen haben? Auch wenn die Hardcore-Fans jetzt laut aufschreien, sage ich: Nein, muss man nicht unbedingt. Der dicke Brocken ist nur unter Einschränkung zu empfehlen. Man sollte nicht nur Lust auf Fantasyliteratur haben, sondern richtig Lust auf „Der Herr der Ringe“ und wirklich alles, was damit zu tun hat. Außerdem sollte man viel Zeit und auch Geduld für gelegentliche Durststrecken aufwenden können. Dann kann man aber durchaus großen Spaß mit dem Buch haben. Denn man sollte nicht vergessen, dass dieses Werk den Grundstein für zahlreiche weitere Fantasyreihen legte, es viel kopiert und imitiert wurde, da es in den 1950ern revolutionär war. Trotzdem steckte das Genre zu der Zeit auch noch in seinen Kinderschuhen, um nicht zu sagen „Babyschuhen“. Die Ansprüche der Leserschaft sind heutzutage ganz anders, vor allem was das Tempo betrifft. Die Frage ist also, ob man es nach damaligen oder heutigen Maßstäben beurteilen will. Würde ich ersteres tun, hätte ich nicht das Recht die heute noch berühmteste Fantasygeschichte aller Zeiten auch nur ansatzweise zu kritisieren. Da ich aber einen modernen Blog führe, möchte ich auch nach heutigen Standards bewerten. Vorab möchte ich sagen, dass ich es nicht bereut habe das Buch gelesen zu haben. Außerdem sollte man als bekennender Fan des Genres keinen Bogen um das Werk machen. Wie aber schon in der Kritik beschrieben, handelt es sich für mich nicht um ein perfektes Buch, das Chancen darauf hätte eines meiner Lieblingsbücher zu werden, obwohl es seine hohe Position in der heutigen literarischen und filmografischen Kultur und das daraus resultierende Merchandising mit Nerdcharakter absolut verdient hat. Deswegen kann ich „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien „nur“ vier von fünf Federn geben.

  3. Cover des Buches Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1) (ISBN: 9783551320117)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)

     (19.437)
    Aktuelle Rezension von: ZwischendenZeilen

    Im ersten Teil lernen wir Harry kennen er. Hat es nicht einfach bis zu dem Tag an dem Der Brief kommt.  

    Mir hat der Einstieg gut gefahllen , es wahr super Flüssig zu lesen und der spannungs Bogen baute sich mit und mit auf . Der schreibstiel wahr flüssig so das es einfach wahr in der Geschichte mit zuhalten . Ich bin gespannt was Harry,Ron und Hermine im zweiten Band erleben.


  4. Cover des Buches City of Bones (ISBN: 9783442486823)
    Cassandra Clare

    City of Bones

     (7.805)
    Aktuelle Rezension von: EvieReads

    „City of Bones“, der erste Band der „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare, ist ein spannender Auftakt, der eine Welt voller Geheimnisse, Magie und düsterer Kreaturen eröffnet. Die Geschichte vereint Elemente aus einigen der größten fiktionalen Werke unserer Zeit und liefert so ein erfrischend modernes und packendes Leseerlebnis. Man spürt die Einflüsse von Harry Potter, Buffy – Im Bann der Dämonen und sogar Star Wars – jedoch schafft es Clare, diese in eine eigene, einzigartige Erzählung zu verweben.

    Die Geschichte folgt Clary Fray, einer 15-jährigen Außenseiterin, die mit den üblichen Teenager-Problemen kämpft: Sie ist auf der Suche nach ihrer Identität und versteht nicht ganz, ob sie sich eher als Goth, Cyberpunk oder einfach als künstlerische Seele sieht. Doch ihr Leben ändert sich dramatisch, als sie Zeugin eines mysteriösen Angriffs in einem Club wird – nur, dass das Opfer direkt vor ihren Augen verschwindet, und sie die Angreifer als Einzige sehen kann. Dieser Moment öffnet ihr die Tür in die verborgene Welt der Schattenjäger, einer Gruppe von Dämonenjägern, die gegen finstere Kreaturen aus einer anderen Dimension kämpfen.

    Clary entdeckt, dass Vampire, Werwölfe und Dämonen nicht nur Geschichten sind – sie existieren wirklich. Bald wird sie in die Konflikte und Gefahren der Schattenjägerwelt hineingezogen, insbesondere als sie sich zu Jace, dem charismatischen und fähigen Jäger, hingezogen fühlt. Doch nicht nur Jace hat ein Auge auf sie, auch ihr bester Freund Simon, der ebenfalls in die Ereignisse verwickelt wird, zeigt zunehmend Interesse an ihr.

    Der wahre Antagonist der Geschichte ist Valentine, ein mächtiger und skrupelloser Schattenjäger, der eine eigene "Kreis" gegründet hat, um die Welt von allem dämonischen Blut zu reinigen. Er ist bereit, alles und jeden zu opfern, um sein Ziel zu erreichen. Nach 17 Jahren taucht Valentine wieder auf, um seine düsteren Pläne fortzusetzen, und Clary muss sich der Wahrheit stellen, um ihre Freunde und die Welt zu retten.

    Die Stärke des Buches liegt in der gelungenen Mischung aus magischen Welten, Teenagerdrama und der tiefen, komplexen Mythologie. Die Charaktere, besonders Clary und Jace, sind gut entwickelt und bieten eine spannende Dynamik. Clary ist eine sympathische und nachvollziehbare Heldin, die im Laufe des Buches sowohl ihre Fähigkeiten als auch ihre Rolle in dieser neuen Welt entdeckt. Jace hingegen bleibt anfangs ein bisschen undurchschaubar, doch seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte lässt ihn zu einem der interessantesten Charaktere der Serie werden.

    Obwohl das Buch insgesamt sehr gut geschrieben ist, gibt es eine kleine Schwäche: Die Kampfszenen. Diese wirken stellenweise ein wenig holprig und weniger fesselnd als andere Teile der Geschichte. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Autorin sich in späteren Bänden weiterentwickelt und die Actionsequenzen noch spannender werden.

    Trotz dieser kleinen Schwäche bleibt „City of Bones“ ein äußerst unterhaltsamer und packender Auftakt, der die Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Mischung aus übernatürlichen Kräften, Teenagerproblemen und epischen Schlachten sorgt dafür, dass die Geschichte nie langweilig wird. Fans von magischen Welten, geheimen Gesellschaften und düsteren Abenteuern werden dieses Buch lieben. Es ist der perfekte Start in eine spannende Reihe, die definitiv das Potenzial hat, noch viel mehr zu bieten.

  5. Cover des Buches Tintenwelt 1. Tintenherz (ISBN: 9783751300513)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 1. Tintenherz

     (10.858)
    Aktuelle Rezension von: Marcsbuecherecke

    Es ist schon sehr lange her, dass ich die Tintenwelt das erste Mal betreten habe. Genauer gesagt, ist es bereits über 15 Jahre her. Wirklich erschreckend, denn gefühlt war es erst gestern. Ich habe beim reread festgestellt, dass ich wirklich noch sehr viel der Handlungsstränge auf dem Radar hatte. Was ich ein wenig seltsam finde: Normalerweise stellt das für mich gar keinen Hinderungsgrund da, was den Genuss eines Buches angeht. Hier aber war das irgendwie schon der Fall.

    Ich konnte mich dieses Mal nicht so wirklich fallen lassen und die Geschichte komplett geniessen. Natürlich sind in 15 Jahren auch bei mir viele Dinge in der Zwischenzeit geschehen und so kann es auch einfach sein, dass das Buch ein wenig seinen Zauber für mich verloren hatte. Eine Tatsache, die ich wirklich sehr schade finde.

    Was mir trotz allen Dingen immer noch sehr gut gefallen hat, sind die Grundidee der Geschichte, dass sich in Büchern ganze Welten verbergen, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Die Charaktere sind alle sehr gut gelungen.

    Der Schreibstil Funkes ist auch in diesem Buch einfach einmalig und lässt einen regelrechtes Kopfkino schauen während die Augen über die Seiten zischen.

    Fazit:

    Auch, wenn dieses Buch in meinem Reread eher durchschnittlich war, ist es immer noch ein Buch, das ich jedem Leser und jeder Leserin im Alter zwischen 12 und 16 Jahren nur ans Herz legen kann. Es ist wirklich ein Meisterwerk, das es verdient hat noch viele weitere Male gelesen zu werden.

  6. Cover des Buches Harry Potter und der Feuerkelch (ISBN: 9783551557445)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Feuerkelch

     (11.420)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Endlich ist sie da! Die illustrierte Schmuckausgabe von „Harry Potter und der Feuerkelch“. Ich weiß nicht, ob ich jemals so sehr auf die Veröffentlichung eines Buches hin gefiebert habe, aber nun hat das Warten ein Ende. Der vierte Band der Harry Potter Saga von Joanne K. Rowling bekommt hier dank des Illustrators Jim Kay ein neues und wunderschönes Gewand. Die Originalausgabe erschien im Jahr 2000 erstmals auf Deutsch und war der Durchbruch, der die Jugendbuchreihe weltweit zu unvergleichbarem Erfolg brachte. Allein die deutsche Erstauflage umfasste unglaubliche eine Millionen Exemplare und war nach bereits zwei Tagen schon mehr als zur Hälfte ausverkauft. 

    Der inzwischen 14-jährige Zauberschüler Harry Potter muss auch die dritten Sommerferien in Folge bei seinen Muggelverwandten, den Dursleys, verbringen. Doch glücklicherweise erhält er von der befreundeten Zaubererfamilie Weasley die Einladung, die letzten Wochen der Ferien bei ihnen zu verbringen und das Endspiel der Quidittch-Weltmeisterschaft zu sehen. Damit bahnen sich für Harry die schönsten Sommerferien aller Zeiten an. Doch als nach dem Finale das sogenannte Dunkle Mal am Himmel erscheint, das die Rückkehr des dunklen Zauberers Voldemort symbolisiert, wissen Harry und seine Freunde, dass er noch nie in so großer Gefahr war wie jetzt. 

    „In Little Hangleton nannten sie es immer noch das ‚Riddle-Haus‘, obwohl die Familie Riddle schon seit vielen Jahren nicht mehr dort wohnte.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Das Haus der Riddles“. Damit beginnt der auktoriale Erzähler erstmals weder im Ligusterweg, noch bei Harry Potter. Wer „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ gelesen hat, weiß dass Tom Riddle der bürgerliche Name von Lord Voldemort ist, der gefährlichste dunkle Magier ganz Großbritanniens, der Harry Potters Eltern ermordet hat. Der Fokus auf den Antagonisten sorgt demnach für den düstersten Einstieg, den es bisher in der Jugendbuchreihe gegeben hat. Mit knapp über 450 Seiten und 37 Kapiteln ist diese Schmuckausgabe die bisher längste. Jim Kay überzeugt wieder mit seinen zauberhaften Illustrationen in verschiedensten Größen und Farben. Die Seiten ohne Illustrationen sind nicht mehr mit Tintenklecksen oder Schlieren dekoriert, dafür hat jede Seite, auf der ein neues Kapitel beginnt, einen Rand, der an eine Bordüre erinnert. Mein Favorit ist die illustrierte Doppelseite mit den Schwedischen Kurzschnäuzler, der Drache, gegen den Cedric Diggory im Turnier antreten muss.

    Zu Harrys besten Freunden gehört neben Ron auch Hermine Jean Granger. Sie ist die einzige Tochter von Zahnärzten und damit muggelstämmig. Zum Zeitpunkt von „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist sie bereits 15 Jahre alt. Sie hat braune Augen und lockige Haare. Ihr markantestes Merkmal sind ihre hervorstehenden Schneidezähne. Zusammen mit Harry und Ron ist sie im Haus Gryffindor. Sie ist wissbegierig und fleißig. Als sie erfahren hat, dass sie eine Hexe ist, lernte sie bereits vor Schulbeginn alle Schulbücher auswendig und verbringt ihre Freizeit am liebsten in der Bibliothek. Mit ihrem Wissen hilft sie Harry oft aus misslichen Lagen. Allerdings ist sie auch als Streberin und Besserwisserin verschrien. Als Muggelstämmige wird sie von manchen Magiern nicht als reinrassig betrachtet und dadurch Opfer von Rassismus. Sie selbst gründet in diesem Band eine soziale Organisation, die sich für die Rechte von Hauselfen einsetzt, die versklavt und für ihre Arbeit nicht entlohnt werden. Auch wenn Hermine streckenweise anstrengend ist, vor allem, wenn sie ihren Freunden droht sie zu verpetzen, mag ich sie im Großen und Ganzen recht gerne. Sie ist sehr intelligent und strebsam, für ihr Alter reif und lässt sich bei Hänseleien nicht provozieren. Auch ihr soziales Engagement ist bewundernswert. Wären alle Menschen etwas mehr wie sie, wäre die Welt ein besserer Ort.

    Mit dem Trimagischen Turnier tauchen auch erstmals andere Zauberschulen als Hogwarts auf, was eigentlich nur logisch ist, denn Zauberer gibt es auf der ganzen Welt und nach Hogwarts scheinen nur britische Zauberschüler zu gehen. Insgesamt sind sieben Zauberschulen bekannt, davon drei in Europa, zwei in Amerika, eine in Asien und eine in Afrika. Laut Rowling sollen viele heranwachsende Zauberer Hausunterricht bekommen und nur wenige Länder nutzen Internate, da diese einen höheren Kostenfaktor bedeuten. In Deutschland steht beispielsweise keine Zauberschule. Die teilnehmenden Schulen am Trimagischen Turnier sind allesamt aus Europa. Neben Hogwarts treten Beauxbatons aus Frankreich und Durmstrang an. Die Lokalisation Durmstrangs ist übrigens umstritten, so klingen die Namen des Schuldirektors Igor Karkaroff oder des berühmtesten Schülers Viktor Krum arg nach Osteuropa, laut Rowling stehe die Schule aber im Norden Skandinaviens. In den meisten Quellen ist von Nordost-Europa die Rede, was zum Beispiel Litauen, Lettland oder Estland wären. Im Gegensatz zur Darstellung in den Filmen, ist weder Durmstrang eine reine Jungenschule, noch Beauxbatons eine reine Mädchenschule, auch wenn die jeweiligen Geschlechter dort zu dominieren scheinen. Durmstrang ist eine besonders fragwürdige Zauberschule, wird sie doch von einem ehemaligen Todesser geleitet, der der Rassenideologie weiterhin folgt und keine muggelstämmigen Kinder an seiner Schule aufnimmt.
    „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist der vierte von sieben Bänden, an dem bereits ein gewisser Reifeprozess zu spüren ist. In Kräuterkunde fällt der Name Eloise Midgeon, eine Schülerin, die Probleme mit Pickeln hat, spätestens ab dem Weihnachtsball geht es um das erste Interesse am anderen Geschlecht und der Partnerwahl. Auch die kindliche Leidenschaft für Spielereien und Süßigkeiten schwindet langsam, während parallel die Atmosphäre immer düsterer wird. Sprich, die Pubertät ist gerade im vollen Gang, die infantil kunterbunte Welt verblasst immer weiter.

    Insgesamt braucht der vierte Teil der Saga etwas zu lange, um in Fahrt zu kommen. Erst ab etwa der Hälfte findet die erste Prüfung des Trimagischen Turniers statt. Danach steigt das Tempo stark an und die Ereignisse überschlagen sich, die Spannung erreicht ihren Höhepunkt und die Seiten fliegen förmlich dahin. Das Ende war mir durch den Film zwar bekannt, nichtsdestotrotz war es fesselnd. Es war außerdem das tragischste und düstersten Enden bisher und schließt damit geschickt den Kreis zum ersten Kapitel.

    „Harry Potter und der Feuerkelch“ wird immer als der Band mit dem Trimagischen Turnier in Erinnerung bleiben und allein das macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Er läutet als mittlerer Band die Halbzeit der Saga ein und bedeutet einen Wendepunkt, der in eine dunklere Zeit führen wird. Trotzdem lässt der Plot sich ungewohnt viel Zeit, um richtig in die Gänge zu kommen. Der vierte Band von Joanne K. Rowling hat mir sehr gut gefallen und Jim Kay setzt dem Ganzen mit seinen liebevollen Illustrationen noch die Krone auf, von denen ich mir allerdings zwischendurch doch etwas mehr gewünscht hätte. Das Urban Fantasy-Jugendbuch kommt aber nicht ganz an den direkten Vorgänger heran, weshalb ich insgesamt vier von fünf Federn vergebe.

  7. Cover des Buches Harry Potter und die Kammer des Schreckens (ISBN: 9783551557421)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und die Kammer des Schreckens

     (11.463)
    Aktuelle Rezension von: LeseMaus1995

    Rezension zu
    Harry Potter und die Kammer des Schreckens

    Band 2 von 7 der Harry Potter Reihe

    Autorin: J.K. Rowling
    Verlag: CARLSEN Verlag (deutsche Ausgabe)
    ET: 21. März 1999
    Seitenanzahl: 352 Seiten 

    Klappentext:

    Endlich wieder Schule! Einen solchen Seufzer kann nur der ausstoßen, dessen Ferien scheußlich waren: Harry Potter. Doch wie im vergangenen Schuljahr stehen nicht nur Zaubertrankunterricht und Verwandlung auf dem Programm. Ein grauenhaftes Etwas treibt sein Unwesen in der Schule. Wird Harry mit Hilfe seiner Freunde Ron und Hermine das Rätsel lösen und Hogwarts von den dunklen Mächten befreien können?


    Meine Meinung:

    Ich liebe die Filme von Harry Potter und lese nun auch endlich zum ersten Mal diese Bücher. Und was zu Beginn sehr ungewohnt und mir seltsam rüberkam, ist jetzt doch einfach wie nach Hause kommen. Ich liebe die Welt von Harry Potter und freue mich einfach so darüber, dass ich mein Wissen mit diesen Büchern noch erweitern kann.
    Der Schreibstil war zu Band 1 noch ungewohnt und auch seltsam, aber ich habe mich bereits daran gewöhnt und man sollte dabei auch nicht vergessen, dass die Bücher vor über 20 Jahren für Kinder geschrieben wurden.
    In der heutigen Zeit könnte man sich nun darüber aufregen, wie herablassend manche Beschreibungen der Charaktere sind und auch das z.B. Mr Weasley auf Mr Malfoy losgegangen ist uns sich die beiden geprügelt haben. (Generell kommt es öfters vor, dass jemand jemanden schlagen möchte.)
    Aber so war das einfach damals! Daher kein Vergleich mit den heutigen Büchern und ich weiß, wer die Filme liebt, der wird auch in den Büchern ein Zuhause finden.

    Auf die Geschichte und auf die Charaktere werde ich in meinen Rezensionen jetzt nicht eingehen. Ich denke, jeder hat schon mal was von Harry Potter gehört und wer sich diesem Universum anschließen möchte, sollte mit den Filmen beginnen und wenn diese gefallen, dann auch gerne die Bücher zur Hand nehmen.

    Ich persönlich habe es sehr gemocht und fand sogar in Band 2 manche Stellen im Film einfach besser wie im Buch.
    Bestes Beispiel ist hier das Geschehen in der Kammer des Schreckens. Harry gegen die Schlange.
    Im Film einfach nur WOW! Im Buch leider doch sehr schnell mit einer Lösung abgehandelt und weniger spektakulär.
    Daher finde ich sowohl Bücher als auch Filme einfach super und ein Universum, in das ich gerne wieder zurückkehre.

  8. Cover des Buches Harry Potter und der Orden des Phönix (ISBN: 9783551557452)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Orden des Phönix

     (9.903)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Neben der Harry Potter-Saga, die bekanntlich aus sieben Bänden besteht, hat Joanne K. Rowling in Kooperation mit Jack Thorne 2016 auch das Drama „Harry Potter und das verwunschene Kind“ veröffentlicht, das einen Tag zuvor in London uraufgeführt wurde und das teilweise auch als „Harry Potter Teil Acht“ angepriesen wurde. Das ist jedoch so nicht korrekt, da es zwar spielt, wenn Harry erwachsen ist, im Fokus liegt aber vielmehr sein Sohn Albus. Außerdem ist das Buch ein Drama, sprich ein Drehbuch für ein Theaterstück und somit nicht mit einem Roman zu vergleichen. Die Kritiken fielen auch eher mäßig aus, viele Fans zeigten sich enttäuscht. Wer sich das Theaterstück anschauen möchte, kann sich auf März 2020 freuen, wenn es in Hamburg auch auf Deutsch aufgeführt werden soll. Ich habe vorerst den fünften Band „Harry Potter und der Orden des Phönix“ aus dem Jahr 2003 gelesen.

    Nach der Rückkehr des dunklen Zauberers Lord Voldemort hat sich das Leben für den inzwischen 15-jährigen Zauberschüler Harry Potter stark verändert. Zwar muss er die Sommerferien wieder bei seinen unausstehlichen Muggelverwandten, den Dursleys verbringen, doch plötzlich muss er sich gegen zwei Dementoren wehren und erhält umgehend den Schulverweis. Dieser wird jedoch kurz darauf wieder aufgehoben, weil er zu einer Gerichtsverhandlung im Zaubereiministerium geladen wird. In der Zwischenzeit lebt Harry mit seinen besten Freunden Ron und Hermine im Grimmauldplatz 4, dem Hauptquartier des Orden des Phönix, einem Zusammenschluss erwachsener Zauberer, die den Aufstieg Voldemorts unbedingt verhindern wollen. 

    „Der bislang heißeste Tag des Sommers neigte sich dem Ende zu und eine schläfrige Stille lag über den großen wuchtigen Häusern des Ligusterwegs.“, ist der mit Abstand unspektakulärste erste Satz der Buchreihe bisher. Wieder berichtet der auktoriale Erzähler im Präteritum und wie gewohnt beginnt die Geschichte am Anfang der Sommerferien. Mit über 1000 Seiten ist „Harry Potter und der Orden des Phönix“ der längste Teil der gesamten Saga. Das kommt leider nicht zwingend einem längerem Lesegenuss zu Gute, denn zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte langatmig wird.

    Rowlings Schreibstil wird von Buch zu Buch bekanntlich reifer. Diese Mal verstrickt sie sich aber zu sehr in irrelevanten Details, manche Kapitel wirken wie reiner Füllstoff und haben erstmals auch nicht versteckte Hinweise auf den Fortgang des Plots. Während in den vorherigen Bänden die Monate manchmal nur so vorbeirauschten, wird hier gefühlt jeder einzelne Tag pedantisch ausgeführt, sodass der Leser mit den Schülern in einem ermüdenden Alltagstrott versinkt. So ist nach knapp 400 Seiten erst Anfang Oktober, obwohl im Plot im Vergleich zu den Vorgänger wenig passiert ist. Die Spannung bleibt da leider auf der Strecke.

    Der fünfte Band spielt im Schuljahr von 1995, in dem Harry 15 Jahre alt ist. Noch nie zuvor war er als Charakter so anstrengend. Er ist vorlaut, aufbrausend und schlichtweg pubertär. Sein Verhalten ist nicht nur für seine Freunde, sondern auch für Leserinnen und Leser eine kleine Herausforderung. Doch nicht nur bei ihm zeigen sich dunkle Charakterzüge. Auch Sirius Blacks und Albus Dumbledores Fassaden bekommen Risse. Die gesamte Atmosphäre wird grauer und finsterer. Es scheint, als würde Harry seine Kindheit hinter sich lassen und in die harte Realität der Erwachsenen wachsen.

    Ein weiterer Charakter, der nicht gerade Sonnenschein in diese Geschichte bringt, ist Harrys neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Dolores Umbridge. Sie wird als kleine Frau beschrieben, die optisch an eine Kröte erinnere mit wabbeligen Wangen, Glubschaugen und einem breiten Mund. Außerdem hat sie lockige Haare mit einer großen schwarzen Schleife darin, die einer überdimensionale Fliege ähneln soll. Sie hat einen ungewöhnlich kurzen Zauberstab und eine Vorliebe für Kitsch. So trägt sie beispielsweise eine rosa Plüschjacke und an ihrem Wurstfingern altmodische Ringe. In ihrem Büro hängen Wandteller mit Katzenbabys, die unterschiedliche Schleifen tragen. Die Tische sind mit Spitzendecken belegt. Zudem spreche sie in einer sehr hellen Mädchenstimme. Auf den ersten Blick wirkt Umbridge also recht unschuldig, doch diese Frau ist nicht umsonst die meist gehasste Figur aus „Harry Potter“. Als Harry im Unterricht erzählt, dass Lord Voldemort zurück gekehrt und eine Bedrohung für die Zaubererwelt ist, tut sie dies als Lüge ab und lässt Harry zur Strafe nachsitzen. Sie verwendet als Mitarbeiterin des Zaubereiministeriums unlautere Mittel, um ihren Willen zu bekommen. Obwohl die Zeichen der Rückkehr Voldemorts eindeutig sind, wird sie vom Ministerium und einem Großteil seiner Mitarbeiter, dem Tagespropheten sowie einigen Zauberern, die nicht zuletzt von den Medien manipuliert wurden, vehement abgestritten. Alle, die das Gegenteil behaupten, allen voran Harry und Dumbledore, werden als Lügner oder Spinner abgetan. Dabei ist fraglich, ob Zauberer wie Cornelius Fudge, es tatsächlich nicht glauben oder es eher nicht wahrhaben wollen. In ihrer neutralen und untätigen Positionen tragen sie eine Mitschuld am Aufstieg Voldemorts. Dieses politische Verhältnis erinnert, so fremd das im ersten Moment klingt, an den Klimawandel, der längst wissenschaftlich erwiesen ist. Die Debatte wird aber immer noch von Leugnern und Untätigen dominiert, wodurch wertvolle Zeit verstreicht und das Problem sich verstärkt. Auch hier fragt man sich, ob diese Menschen das trotz aller Evidenz nicht verstehen können, das Ausmaß nicht begreifen oder nicht aus ihrer Komfortzone heraus kommen wollen.

    Der erheblichste Kritikpunkt ist aber, dass diesem Harry Potter-Band erstmalig der sogenannte rote Faden fehlt. In jedem anderen Band gab es ein Geheimnis oder ein Rätsel, das Harry versucht während des Schuljahrs mit seinen Freunden zu lösen und so schrittweise auf das Finale zusteuert. So geht es im ersten Band natürlich um den Stein der Weisen, im zweiten Band ist die Frage, wer die Bewohner Hogwarts‘ versteinert und im zuletzt gelesenen Band „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist das Trimagische Turnier das Grundmotiv des Plots. Zwar hat Harry nachts Visionen, das reicht aber nicht aus, um eine einem Puzzle ähnelnde Struktur aufzubauen, zumal diese Träume repetitiv sind, im Zaubereiministerium spielen und den Fokus auf Hogwarts damit entrückt, obwohl die Schule der größte Handlungsort bleibt.

    Das Ende bringt dann aber endlich die Spannung, die ich so lange vermisst hatte. Es entschädigt ein wenig den ermüdenden Mittelteil und kann mit Action, aber auch mit Emotionen punkten.

    George Weasley hat es im zwölften Kapitel „Professor Umbridge“ sehr treffend formuliert: „‚Jedenfalls ist das fünfte Jahr ein einziger Alptraum‘“. Leider hat er recht, denn „Harry Potter und der Orden des Phönix“ ist der bisher schlechteste Teil der Saga. Die Kombination aus einem pubertierendem Harry, der grausamsten Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, einem verhältnismäßig inhaltsarmen Plot und mangelndem Grundmotiv machen das Urban Fantasy-Jugendbuch zu einer Hürde für die Leserschaft. Die Atmosphäre ist hauptsächlich grau und hoffnungslos. Dem aufregendem Finale kann es da schlichtweg nicht gelingen alles auszubügeln. Eine Freundin von mir sagte neulich: „Der fünfte Teil von Harry Potter ist das längste Buch, aber der kürzeste Film und das sagt schon sehr viel über die Qualität des Buches aus.“. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, deswegen erhält „Harry Potter und der Orden des Phönix“ von Joanne K. Rowling zwei von fünf Federn.

  9. Cover des Buches Der kleine Hobbit (ISBN: 9783423715669)
    J. R. R. Tolkien

    Der kleine Hobbit

     (4.701)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Anlässlich meines Blogspecials kommt hier die erste Rezension zum Thema „Herr der Ringe“. Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, habe ich nicht mit dem Hauptwerk begonnen, sondern um eines leichten Einstiegs Willen mit dem Kinderbuch „Der kleine Hobbit“ von J. R. R. Tolkien aus dem Jahr 1937. Tolkien selbst hat diese Geschichte für seine Kinder John, Michael, Christopher und Priscilla geschrieben, nachdem er ihnen bereits Geschichten über Hobbits erzählt hatte. Es steckt also zweifelsfrei viel Herzblut in diesem Werk. Außerdem gilt der britische Philologe als Begründer der modernen Fantasyliteratur und wird auch heute noch von einer riesigen Fangemeinde als Meister dieses Faches verehrt, was nicht zuletzt daran liegt, dass er für seine fiktive Welt ganze Sprachen nahezu lückenlos entwickelt hat. An den Fantasyroman bin ich also mit großer Erwartungshaltung herangegangen. 

    Der Hobbit Bilbo Beutlin hat es gut in Beutelsend: Er nimmt täglich sieben Mahlzeiten zu sich, raucht in seinem Vorgarten Pfeife oder genießt sein Leben mit einem Buch am Kamin. Doch die Gemütlichkeit ist schnell vorbei, als plötzlich der Zauberer Gandalf in seinem Vorgarten steht, der scheinbar alles über Bilbo weiß, was umgekehrt allerdings nicht der Fall ist. Er nimmt den Hobbit mehr oder weniger freiwillig auf ein Abenteuer mit. Denn der gefürchtete Drache Smaug hat den Berg Erebor eingenommen, in dem Unmengen von Gold und anderen Schätzen liegen und das darin lebende Zwergenvolk größtenteils getötet. Zu den wenigen Überlebenden gehört auch Thorin, der Zwergenprinz, der mit zwölf seiner treuen Gefolgsleute Erebor zurück erobern will. Bilbo begleitet zusammen mit Gandalf die Zwergengruppe und erlebt das größte Abenteuer seines Lebens, denn er hat zuvor noch nie das Auenland verlassen.

    Da „Der kleine Hobbit“ fast 350 Seiten hat und auch Kämpfe beschrieben werden, ist er sowohl vom Umfang als auch inhaltlich erst für Kinder ab 10 Jahren zu empfehlen. Dass der Fantasyroman jedoch für Kinder gedacht ist, ist schon dem auktorialen Erzähler anzumerken, der von Bilbos Abenteuer im Präteritum berichtet. Regelmäßig spricht er den Leser in der zweiten Person Singular oder Plural an, er selbst spricht gelegentlich auch in der ersten Person Singular, was zu einer fast persönlichen Beziehung zwischen Erzähler und Leser führt. Wenn er dann noch auf leicht infantile Weise alles rund um Mittelerde und seiner Bewohner erklärt und man den Aspekt beachtet, dass Tolkien dieses Werk für seine Kinder geschrieben hat, gibt es keinen Zweifel mehr, welche Altersgruppe primär Adressat ist. Jedoch gibt es auch versteckte Hinweise für Erwachsene. Wie beispielsweise die Drossel, die den Zwergen einen Hinweis gibt oder mit Bard in Esgaroth spricht. Der Erzähler beschränkt sich hier absichtlich nur auf die Gedanken dieser Personen und enthält dem Leser damit geschickt eine Information vor, auf die er mit guter Kombinationsgabe selbst kommen kann: Die Drossel ist in Wahrheit Gandalfs Bote.

    Dieser und weitere Punkte beweisen Tolkiens unfassbares Geschick in der Erzählperspektive. Denn der auktoriale Erzähler ist mit Abstand der schwierigste, da er eine eigene Persönlichkeit braucht, um zur Geltung zu kommen. Das ist hier absolut passiert: Er ist sehr intelligent, humorvoll und bedacht bei seiner Wortwahl, um nicht zu viel zu verraten. Manchmal wirft er auch einen Blick voraus, frei nach dem Motto „Das werdet ihr erst später erfahren.“, oder „Das wäre jetzt zu weitreichend. Ich werde euch später noch mehr davon erzählen.“, um den Leser anzuspornen, mehr lesen zu wollen.

    Doch nicht nur der Erzähler ist sehr gelungen, auch die Figuren sind extrem liebevoll gestaltet. Und damit meine ich alle. Vom Protagonisten Bilbo bis hin zu der kleinsten Randfiguren wie den Trollen hat jeder eine Persönlichkeit mit Wiedererkennungswert. Außerdem kann man vor allem an Bilbo, aber auch an den Zwergen, einen schleichenden Wandel erkennen. Dafür muss der Leser allerdings wieder zwischen den Zeilen lesen können. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Bilbos Besessenheit vom Ring wird von Kapitel zu Kapitel stärker. Anfangs ist sie nicht zu bemerken, dann träumt er nachts davon, dass er etwas sucht. Er weiß nicht was und findet es auch nicht. Immer mehr wird der Traum zu einem Alptraum, bis er schließlich erwacht. Diese Stelle zeigt eine starke Parallele zu dem Moment, in dem Gollum merkt, dass der Ring verschwunden ist. Er sucht in der ganzen Höhle und gerät in Panik, die in Wut umschlägt. Später wird Bilbo mutiger, um nicht zu sagen waghalsiger. Sein größter Stolz ist dabei der gestohlene Ring, dessen Macht er noch gar nicht erkannt hat. Unachtsame Leser könnten Bilbos Besessenheit sogar überlesen und das ist für mich das Geniale daran: Wenn Menschen eine Sucht entwickeln, ist sie für Außenstehende genauso wie für den Betroffenen oft spät erkennbar. Die Beschreibungen Bilbos treffen also exakt ins Schwarze. Lediglich Gandalf scheint diesbezüglich Verdacht geschöpft zu haben.

    Die Sozialkritik beschränkt sich aber nicht nur darauf. Auch Orks, Smaug oder die Bewohner Esgaroths werden verwendet, um Schadenfreude, Geldgier oder Oberflächlichkeit zu kritisieren. Trotz der Moral hat „Der kleine Hobbit“ glücklicherweise keinen aufgezwungenen pädagogischen Wert, schließlich rauchen die Figuren wie Gandalf oder Bilbo Pfeife. Außerdem weist Tolkien die Verwendung von Allegorien zurück. Er spricht diesbezüglich nur von einer Anwendbarkeit.

    Kommen wir nun zu dem Faktor, vor dem ich mich bei Tolkien mit am meisten gefürchtet habe: Sprache. Zuerst einmal: Abgesehen von Orten oder Flüssen kommt keine einzige fiktive Vokabel vor. Die Dialoge sind also nicht auf Elbisch oder irgendeiner anderen erfundenen Sprache. Es wird zwar erwähnt, wenn eine fremde Sprache verwendet wird, der Leser bekommt aber direkt die deutsche Übersetzung aufgetischt. Hier war meine Angst also völlig unbegründet. Die Sprache an sich ist sowohl altertümlich, als auch kindgerecht. „Obgleich“ ist glaube ich das am häufigsten verwendete Wort im Buch. Dazu werden viele rhetorische Mittel wie Metaphern, Vergleiche, Alliterationen, Wiederholungen, Onomatopoesie oder Pars pro toto verwendet. Es gibt keine blutigen Gemetzel und allzu spannende Stellen werden für die Kinder entschärft oder sehr kurz gehalten, was für diese zwar super ist, mir aber gelegentlich die Spannung geraubt hat. Daraus resultierte dann eine kleine Leseflaute, an der dieses Buch leider eine Teilschuld trägt.

    Außerdem wird an einigen Stellen im Roman sogar gesungen und zwar mit vorliegenden Strophen und Refrain. Meinen Geschmack hat das weniger getroffen. Was mir dagegen wieder gut gefallen hat, war die Landschaftsbeschreibung. Diese war zwar äußerst detailliert, hat mich aber direkt in Mittelerde eintauchen lassen. Die Kapitel sind so unterteilt, dass jedes aus einer Kurzgeschichte besteht, die zusammen das große Abenteuer formen. So handelt das erste Kapitel beispielsweise vom Besuch der dreizehn Zwerge bei Bilbo, das zweite von der Begegnung der Truppe mit drei Trollen oder das dritte von der Rast beim Halbelben Elrond. Natürlich haben mir dabei einige Kapitel besser gefallen als andere, aber insgesamt waren sie alle gut.

    Das Ende konnte mich nicht mehr groß überraschen, da ich die Filme bereits gesehen hatte. Jedoch gibt es einige Abweichungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte und die wirklich lesenswert waren.

    Wer Tolkien noch nie gelesen hat, jedoch daran interessiert ist, sollte wirklich mit „Der kleine Hobbit“ beginnen. Ich habe es nicht bereut und möchte jetzt gerne mit „Der Herr der Ringe“ fortfahren. Die von vielen Fans Tolkiens deklarierte schriftstellerische Genialität kann ich definitiv unterschreiben. Vor allem bin ich beeindruckt, wie wenig die Geschichte Bilbos in 80 Jahren an Modernität eingebüßt hat. Ich kann jedem diesen Fantasyroman empfehlen, eingeschränkt sogar denen, die bisher wenig Interesse an diesem Genre haben. Da ich kaum etwas zu bemängeln hatte, gebe ich dem Kinderbuch „Der kleine Hobbit“ vier von fünf Federn.  

  10. Cover des Buches City of Ashes (ISBN: 9783442486830)
    Cassandra Clare

    City of Ashes

     (4.909)
    Aktuelle Rezension von: EvieReads

    „City of Ashes“, der zweite Band der „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare, nimmt die Leser auf eine noch aufregendere Reise durch die magische und gefährliche Welt der Schattenjäger mit. Wenn der erste Band „City of Bones“ bereits ein solider Auftakt war, ist „City of Ashes“ definitiv eine Steigerung, die mich nicht nur lachen und weinen ließ, sondern auch mit seiner spannenderen Handlung und den weiterentwickelten Charakteren überraschte.

    Im zweiten Teil der Reihe geht es weiterhin um Clarissa „Clary“ Fray, eine junge Schattenjägerin, die sich mitten in einem epischen Krieg zwischen ihrem Vater Valentine und seiner Dämonenhorde und der Clave, der Gesellschaft, die für die Ordnung zwischen den Downworldern (Vampiren, Werwölfen usw.) und den Schattenjägern sorgt, wiederfindet. Aber es gibt noch weitere Konflikte, die Clary belasten: Ihre Gefühle für ihren vermeintlichen Bruder Jace und die schwierige Beziehung zu ihrem besten Freund Simon, die immer mehr auf die Probe gestellt wird. Zudem liegt ihre Mutter im Koma, und ihr Vater, der böse Dämonenlord Valentine, ist eine ständige Bedrohung.

    Was mir an „City of Ashes“ besonders gefallen hat, war die flüssigere Erzählweise im Vergleich zum ersten Band. Die Übergänge zwischen den Ereignissen waren viel geschmeidiger, und die Geschichte war durchweg spannend. Die Action und die unvorhergesehenen Wendungen haben mich immer wieder überrascht, und das Tempo des Romans war genau richtig – genug, um das Interesse zu fesseln, aber nicht zu schnell, um den Charakteren und ihrer Entwicklung gerecht zu werden.

    Die Charakterentwicklung ist ein weiteres Highlight dieses Buches. Besonders die Beziehungen zwischen den Figuren sind noch tiefer und komplexer als im ersten Band. Clary und Jace stehen vor der schwierigen Entdeckung ihrer wahren familiären Verhältnisse, und das fügt der ohnehin schon schwierigen Lage noch mehr Drama hinzu. Es gibt Momente, in denen man einfach mit den Figuren fühlt, sei es beim Lachen oder bei den emotionalen Kämpfen, die sie durchmachen.

    Alec bleibt für mich weiterhin der interessanteste Charakter, mit seinen inneren Konflikten und seiner Entwicklung. Die Dynamik zwischen den Charakteren wird weiterhin brillant ausgearbeitet, was mich als Leser immer wieder fesselte. Die Situation zwischen Clary und Jace ist ebenfalls sehr ansprechend, auch wenn sie voller Missverständnisse und schwieriger Entscheidungen steckt – was die Spannung weiter verstärkt.

    Was ich besonders schätze, ist, dass Clare nicht nur die übernatürliche Welt und die Kämpfe zwischen den verschiedenen Gruppen weiter ausbaut, sondern auch zwischenmenschliche Themen wie Identität, Loyalität und moralische Grauzonen thematisiert. Die Figuren müssen immer wieder schwierige Entscheidungen treffen, die ihre Beziehungen auf die Probe stellen, und das sorgt für viele spannende und emotionale Momente.

    Insgesamt fand ich „City of Ashes“ sogar besser als „City of Bones“. Clare hat ihren Erzählstil weiter verbessert, die Handlung straffer und überzeugender gestaltet und die Charaktere auf eine Weise weiterentwickelt, die mich regelrecht fesselte. Ich freue mich schon darauf, wie sich die Geschichte in den nächsten Bänden weiter entfaltet, und kann das Buch jedem empfehlen, der spannende Urban Fantasy mit einer gut durchdachten Welt und viel emotionaler Tiefe sucht.

    Fazit: Ein großartiges Buch, das sowohl Abenteuer, Magie als auch dramatische zwischenmenschliche Konflikte bietet. Die Charaktere sind tiefgründiger, die Handlung besser durchdacht und die Spannung auf einem konstant hohen Niveau. Ein klarer Schritt nach vorne in der Reihe!

  11. Cover des Buches Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (ISBN: 9783551557476)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

     (9.791)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Gefühlt hatte ich kaum mit der Harry Potter-Saga begonnen, da halte ich auch schon den letzten Band in den Händen. Mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ endet die Jugendbuchreihe nach zehn Jahren und sieben Bänden, wobei ich nur wenige Monate gebraucht habe. Ich bin etwas traurig, dass es schon vorbei sein soll, andererseits aber auch ein wenig stolz, dass ich die Reihe von Joanne K. Rowling abschließen werde, um anschließend von mir behaupten zu können, selbstverständlich „Harry Potter“ gelesen zu haben. „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ erschien 2007 auf Deutsch und wurde weltweit geschätzt 50 Millionen Mal verkauft, übrigens weniger als halb so oft wie der erste Band. 

    Nach Albus Dumbledores Tod ist für den fast 17-jährigen Harry Potter und die Zaubererwelt nichts mehr wie vorher. Kein Ort scheint für Harry sicher zu sein, weder das Haus der Dursleys, dessen Schutzzauber an seinem 17. Geburtstag brechen wird, noch Hogwarts. Übergangsweise verbringt er den Rest der Sommerferien im Fuchsbau, wo Fleur Delacour und Bill Weasley ihre Hochzeit feiern. Doch auch die Feier ist nicht sicher vor den dunklen Zauberern. Für Harry, Ron und Hermine steht fest, dass sie nicht nach Hogwarts zurückkehren werden, sondern sich gemeinsam auf die Suche nach den verbleibenden Horcruxen machen, um Voldemorts Macht zu schwächen und ihn endgültig zu besiegen. 

    Der Anfang kommt nicht wie in den vorherigen Bänden direkt mit einem Einleitungssatz, sondern mit zwei Zitaten daher. Es scheint, als würde Rowling damit versuchen das Buch reifer, erwachsener, vielleicht auch literarisch wertvoller wirken zu lassen. Das erste Zitat ist aus „Das Opfer am Grabe“ von Aischylos, das zweite aus „Früchte der Einsamkeit“ von William Penn. Aischylos war einer der drei großen Dichter der griechischen Tragödie, dessen bekannteste Werke „Die Perser“ und die „Orestie“ sind. William Penn war ein britischer Kolonialist, der den Bundesstaat Pennsylvania gründete. Er verfasste außerdem einige Werke, von denen „Früchte der Einsamkeit“ das umfangreichste und bekannteste ist.

    Danach beginnt das erste Kapitel „Der Dunkle Lord erhebt sich“ wie gewohnt im Präteritum und mit dem auktorialen Erzähler. Auch hier wendet er sich nicht sofort Harry zu, sondern Severus Snape, der ein Treffen von Lord Voldemort und den Todessern besucht. „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ lässt als einziges Buch der Reihe sein Setting von Hogwarts und einem, mehr oder minder, geregeltem Schulalltag zurück. Unterrichtsstunden, Quidditchspiele oder Ausflüge nach Hogsmeade sind passé. Vielmehr reisen Harry und seine Freunde durch halb Großbritannien auf der Suche nach den Horcruxen, die Splitter von Voldemorts Seele beinhalten. Die sonst relativ harten Konturen der Urban Fantasy-Welt verschwimmen stärker. Das macht den Plot so unsicher und düster wie keinen zuvor.

    Der Tod ist hier ein zentrales Motiv und allgegenwärtig. Rowling betonte in Interviews, dass sie in dieses Buch das Thema noch stärker einbinden wollte. Todesangst, Nahtoderfahrungen oder die Mortalität spielen hier eine Schlüsselrolle. Auch Trauer um Verstorbene wird sehr hervorgehoben, so besuchen Harry und Hermine zum ersten Mal das Grab seiner Eltern in Godric‘s Hollow. Die Heiligtümer des Todes sind ebenfalls essenziell für die Story. Außerdem hat Harry von Hagrid zu seinem 17. Geburtstag einen magischen Eselfellbeutel geschenkt bekommen, den nur der Besitzer öffnen kann. Darin bewahrt er verschiedene persönliche Gegenstände auf: den goldenen Schnatz als Erbstück von Dumbledore, eine zerbrochene Spiegelscherbe von Sirius, den Brief seiner Mutter an Sirius und kurzfristig auch das Auge von Mad-Eye Moody. Jeder Gegenstand symbolisiert einen verstorbenen Charakter, der Harry nah stand. Besonders um Dumbledore trauert Harry sehr. Er fühlt sich allein gelassen, sein Kummer mischt sich mit Wut und der leisen Hoffnung, sein Tod sei nur ein Bluff, alles Teil seines Planes Voldemort zu vernichten. Doch Harry erfährt auch immer mehr über Dumbledores geheimnisumwobenes Privatleben und Zweifel kommen auf, ob der Mann, in dem Harry stets eine Vaterfigur gesehen hat, wirklich so unfehlbar war, wie er glaubte.

    Ein weiteres Motiv, das von Folter und Angst geprägt ist, ist der durch Voldemort verursachte politische Wandel in ein rechtspopulistisches System. Er und seine Anhänger sind überzeugt von ihrer Rassenideologie und ihrer angeborenen Überlegenheit. Für sie sind Muggel und muggelgeborene Zauberer minderwertige Menschen, die sich den reinblütigen Zauberern unterordnen müssen. Die Umsetzung dieses Vorhabens weist unübersehbare Parallelen zum Beginn des Holocausts auf. Beides beginnt unmittelbar nach deren Machtübernahme. Juden oder Muggelgeborene akademischen Standes werden aus ihren Berufen gedrängt, später erhalten auch Beamte Berufsverbote. Propaganda zur Diffamierung der Verfolgten wird veröffentlicht. Die Volkszählung im Juni 1933 war statistische Grundlage für den Holocaust, bei Harry Potter wird im Kapitel „Das Bestechungsgeschenk“ im Tagespropheten zur „Registrierung der Muggelstämmigen“ aufgerufen. Ferner heißt es in dem Zeitungsartikel „Das Zaubereiministerium führt eine Überprüfung der so genannten Muggelstämmigen durch, um zu klären, wie sie in den Besitz magischer Geheimnisse kamen.“, was eine völlig unglaubwürdige Begründung ist. Bei der Verfilmung dieser Szenen werden die Flugblätter sogar mit der Schriftart Tannenberg gezeigt, die damals als Akzidenzschrift im Dritten Reich verwendet wurde und damit nach wie vor in Verbindung gebracht wird. Im übertragenden Sinne ist Voldemort also Hitler.

    Trotz der finsteren Motive gibt es für den Protagonisten aber auch immer wieder kleine hoffnungs- und liebevolle Momente. Nach sieben Bänden ist die Erwartungshaltung an ein gewaltiges Finale enorm hoch. Richtung Ende wird aber auch deutlich, dass Rowling den kompletten Plot von Anfang bis Ende detailliert durchdacht hat. Sie fügt die Saga wie ein riesiges Puzzle Stück für Stück zusammen, immer wieder wird etwas offenbart, worauf man schon in den anfänglichen Bänden gestoßen ist, ohne zu ahnen, dass es kleinere Hinweise von größerer Bedeutung sind. So viel Zeit und Herzblut stecken nur wenige Autoren in ihre Geschichten.

    Mit über 750 Seiten ist dieser Band der zweitlängste der Jugendbuchreihe. Dementsprechend lässt das Ende auf sich warten, gerade in der hinteren ersten Hälfte gibt es gewisse Längen. Das Finale entschädigt dann aber doch, denn es wird alles geboten: atemberaubende Duelle, Emotionen aber auch das Todesmotiv wird wieder aufgegriffen, denn viele Charaktere und Freunde von Harry überleben die Schlacht von Hogwarts nicht. Gerade diese Bittersüße macht dieses Ende zu einem der besten, die ich bisher gelesen habe. Ein Manko bliebt aber doch, denn ich bin relativ unzufrieden mit den Paaren, die Rowling gebildet hat und die in meinen Augen einfach nicht gut zusammen passen. Es wirkt alles zu gewollt, aber leider nicht harmonisch.

    „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ von Joanne K. Rowling ist ein würdiges Ende für eine absolut zeitlose Jugendbuchreihe. Erwachsene Motive treffen auf viel Hingabe zum Detail und ein großartiges Ende. Nichtsdestotrotz konnte es mich nicht so sehr fesseln wie manche vorangegangenen Bände. Sei es das entrückte Setting, die anfänglichen Längen oder die disharmonischen Pärchen. Der Lesefluss kam schwer in die Gänge. Deswegen erhält der letzte Band der Harry Potter-Saga von mir gute drei von fünf Federn. Ich kann jetzt von mir behaupten, durch die Bücher ein kleiner „Potterhead“ geworden zu sein.

  12. Cover des Buches Der Name des Windes (ISBN: 9783608938159)
    Patrick Rothfuss

    Der Name des Windes

     (1.987)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Für die Lesechallenge im Juli hieß es: „Vertrau auf die Meinung anderer – lass Freunde entscheiden, welches Buch du liest“. Also habe ich mir meinen Freund geschnappt, ihn vor mein Bücherregal gestellt und gefragt, was ich lesen soll. Ohne zu zögern griff er nach „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss. Den High Fantasy-Roman hat er nämlich selbst vor einigen Jahren gelesen und geliebt. Eine Zeit lang kam er aus dem Schwärmen nicht mehr heraus und das, obwohl er eher selten liest. Jetzt war ich also dran mit dem ersten Band der Königsmörder-Chronik aus dem Jahr 2008. Teil zwei „Die Furcht des Weisen“ ist auf Deutsch in zwei Bänden erschienen. Auf den finalen Band warten Fans übrigens seit über zwölf Jahren (!) vergeblich. Ob und wann „The Doors of Stone“ erscheint, ist unklar. 

    Seit gut einem Jahr betreibt der Wirt Kote bereits seine Schenke „Zum Wegstein“ im kleinen Dörfchen Newarre der Welt Temerant. Er ist noch keine 30 Jahre alt, doch ihn umgibt eine geheimnisvolle Aura. Gerüchte über spinnenartige Wesen, die unschuldige Dorfbewohner überfallen und töten, kursieren. In diesen unsicheren Zeiten macht sich Devan Lochees, ein Chronist, auf, um nach dem sagenumwobenen Kvothe zu suchen. Kvothe, der größte Arkanist aller Zeiten. Kvothe, der Königsmörder. Als er Kote trifft, ist er sich sicher, Kvothe gefunden zu haben. Und tatsächlich willigt dieser ein, ihm seine Geschichte zu erzählen. Drei Tage lang erzählt Kvothe, während Devan die Königsmörder-Chronik mitschreibt. 

    „Es war wieder Abend geworden.“, ist der erste Satz des Prologs. Dieser ist recht knapp, aber da die Handlung in einer Gastschenke beginnt, ist der Abend die betriebsamste Zeit. Die Geschichte setzt also direkt mitten im Geschehen ein. Ebenfalls auffällig ist, dass Prolog und Epilog mit „Eine dreistimmige Stille“ denselben Titel haben. Offensichtlich wird hier also ein Kreis geschlossen. Mit über 850 Seiten und insgesamt 92 Kapiteln plus Prolog und Epilog ist „Der Name des Windes“ ein wirklich dicker Schinken. Ich habe fast zwei Monate gebraucht, um es zu lesen, auch weil die Hardcover-Ausgabe viel zu schwer und sperrig ist, um sie mit in den Sommerurlaub zu nehmen. Es ist also keine Lektüre für Zwischendurch. Erwähnenswert ist auch die Karte der Welt Temerant im Buchdeckel. Ich liebe Karten von Fantasy-Welten, allerdings ist diese mir zu wenig detailliert. Gerade zu Beginn des Buches werden immer wieder Städte und Dörfer erwähnt, die auf der Karte nicht verzeichnet sind. So sucht man auch Newarre, die Stadt, in der Kote inzwischen lebt, vergebens auf der Karte.

    Besonders außergewöhnlich ist auch die Erzählform, denn es wird eine Binnenerzählung genutzt. Der Chronist Devan, der Kovthe im Wegstein erkennt und ihn anschließend bittet, seine sagenumwobene Biografie zu schildern, bietet die Rahmenhandlung, die in Fachkreisen als Extradiegese bezeichnet wird. Kvothe, der seine Lebensgeschichte aus der Ich-Perspektive im Präteritum schildert, eröffnet die Intradiegese. Das bedeutet, dass jede Information, die die Leserschaft von Kvothe erfährt, auf seinem eigenen Bericht beruht. Entsprechend wäre es möglich, dass Kvothe bei seinen Aussagen übertreibt, etwas verschweigt oder sogar lügt, um sich anders darzustellen, als es der Wahrheit entspricht. Vermutlich stimmt zwar der Großteil dessen, was er erzählt, aber mit absoluter Sicherheit kann man es nicht wissen. Das gibt der Geschichte einen ganz eigenen Reiz.

    Dementsprechend ist Kvothe der Protagonist, den man von Kindheit an begleitet, wenn auch retrospektiv. Als er in der Taverne arbeitet, ist er vermutlich noch keine 30 Jahre alt. Seine Lebensgeschichte spielt also vor allem in seiner Zeit als Teenager bis hin in seine Zwanziger. Kvothe hat blasse Haut, grüne Augen, feuerrotes Haar und soll schlank, aber trainiert sein. Mit seiner überdurchschnittlichen Intelligenz, seiner Schlagfertigkeit, seinem Mut und seiner Neugier ist er eine faszinierende Persönlichkeit. Außerdem ist er ein extrem talentierter Musiker, dessen Fähigkeiten nicht lange unentdeckt bleiben. Auf den ersten Blick wirkt Kvothe wie ein Alleskönner, der seine Konkurrenz mit einem Fingerschnippen besiegt. Allerdings hat auch er seine Schwächen. Er hat ein hitziges Temperament, kann rücksichtslos, arrogant oder sogar frech sein. Außerdem ist er teilweise sozial unbeholfen und eckt mit seinen Äußerungen bei seinen Mitmenschen an. Trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten als Schüler, Musiker oder Arkanist wirkt er dadurch dennoch durch und durch menschlich.

    Rothfuss‘ hat einen poetischen und detailreichen Schreibstil, der eine gewisse Literarizität beweist. Die Sprache ist elegant und dennoch zugänglich, sodass sich diese fantastische Welt und ihre Bewohner lebhaft vorstellen lassen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den Dialogen, die mit ihrem Humor, ihrer Raffinesse oder ihrer Tiefgründigkeit zu begeistern wissen. Die präzise Wortwahl findet sich auch in den Figuren unterschiedlicher Herkunft und Schichten wieder. Insgesamt ist das Tempo eher entschleunigt, kann aber in actionreichen Szenen anziehen. Dennoch gibt es hier keinen klassischen Spannungsbogen, da bspw. Kvothes jahrelange Mühen beschrieben werden, verschiedenes Wissen über Magie zu erwerben. Wer hier epische Schlachten und spritzendes Blut erwartet, wird also enttäuscht werden. Es gibt auf den über 850 Seiten immer wieder Längen. Auch, wenn ich die dichte, düstere Atmosphäre der Fantasy-Welt genossen habe, konnte mich der Plot nie völlig fesseln. Da mir meine Hardcover-Ausgabe z.B. zu dick und zu sperrig für den Sommerurlaub war, habe ich das Buch nicht mitgenommen und die Lektüre entsprechend zwei Wochen lang pausiert. Und was soll ich sagen? Das Buch hat mir weder gefehlt, noch hatte ich nach meiner Rückkehr das Bedürfnis, sofort weiterzulesen. Es fehlt also dieses kleine Fünkchen Etwas, das ein sehr gutes Buch zu einem Favoriten macht.

    Positiv hervorheben möchte ich aber noch das Worldbuilding und die Komplexität des Magiesystems. Temerant scheint eine große Welt zu sein, aber da die Leserschaft Kvothe konsequent begleitet, sieht man nur einen Bruchteil der Welt, allem voran Tarbean und die Universitätsstadt Imre. Es ist also noch zu früh, um zu bewerten, wie ausgefeilt und vielfältig die Welt von Rothfuss ist. Auch politische Konflikte spielen in diesem Buch nur am Rande eine Rolle, bilden aber den Hintergrund, der die Machtverhältnisse zwischen Adeligen und Bauern sowie ihre Interaktionen erklären. Besonders interessant ist die reichhaltige Geschichte und Mythologie dieser Welt. Viele dieser Legenden, wie die der Chandrian, spielen eine zentrale Rolle für Kvothe. Damit werden auch Geschichten in einer Geschichte (Kvothe) in einer Geschichte (Chronist) eröffnet, die sogenannte Metadiegese. Zudem ist das Magiesystem so komplex, dass ich es bis jetzt noch nicht völlig durchschaut habe. Es gibt in der Welt verschiedene Wege, um Magie zu wirken. Die häufigste Form ist die sogenannte Sympathie, die auf der energetischen Verbindung zwischen zwei Objekten basiert. Zudem gibt es die Sydralgie, die eine Form der Runenmagie ist, die die Herstellung magischer Gegenstände ermöglicht. Hinzu kommt die Alchemie sowie die Namenskunde. Die Namenskunde ist eine seltenere und mächtige Form der Magie, die auf dem wahren Namen von Elementen beruht. Bspw. verleiht das Wissen um den Namen des Windes die Fähigkeit, den Wind nach Belieben zu kontrollieren. Daher kommt auch der Titel des Buches: „Der Name des Windes“. Natürlich gibt es aber auch z.B. den Namen des Feuers. Es gibt noch weitere magische Systeme und Phänomene, die selbst von den Gelehrten noch unerforscht sind. Kurzum hat Rothfuss ein originelles Magiesystem erschaffen, sowie ein Worldbuilding, in dem Geschichte und Mythologie tief verwurzelt sind.

    Das Ende ist wie der Plot allgemein eher ruhig und reflektiert. Es gibt kein dramatisches Finale, aber eine unterschwellige Spannung, da viele Fragen, insbesondere das Geheimnis um die Chandrian, noch offen sind. Durch Foreshadowing wird teilweise angedeutet, was Kvothe in Zukunft noch erleben wird. Mit „Der Name des Windes“ endet der erste Tag, an dem er dem Chronisten seine Lebensgeschichte erzählt. Es fühlt sich an wie eine Zwischenbilanz, wobei der Fortgang der Geschichte unklar ist. Der sanfte und nachdenkliche Epilog passt wunderbar zur Atmosphäre des gesamten Buches. Es muss eben nicht immer ein effekthaschender Cliffhanger sein, um Lust auf die Fortsetzung zu machen.

    Patrick Rothfuss‘ „Der Name des Windes“ ist ein beeindruckender Auftakt einer High Fantasy-Saga, insbesondere wenn man bedenkt, dass es sein Debütroman ist. Kvothe ist ein faszinierender Protagonist, der mit seiner Intelligenz und seinem Charisma die Leserschaft schnell um den Finger wickelt. Auch der poetische und detailreiche Schreibstil erschafft eine dichte Atmosphäre, die die Erzählung eindrucksvoll untermalt. Jedoch ist das Buch nicht völlig frei von Schwächen. Aufgrund seines Umfangs und gemächlichen Tempos können sich einige Passagen durchaus langatmig anfühlen und zumindest bei mir hat sich keine Sogwirkung entwickelt. Wer über gewisse Längen aber hinwegsehen kann, wird mit einem tiefgründigen Worldbuilding und einem komplexen Magiesystem belohnt, in dem viele Geheimnisse verborgen sind. Auch wenn sich die Reihe bisher nicht bei meinen Favoriten „Das Lied von Eis und Feuer“ oder „Der Hexer“ einreiht, kann ich dem ersten Band der Königsmörder-Chroniken guten Gewissens vier von fünf Federn geben. Der Schuber der Fortsetzung „Die Furcht des Weisen“ steht nun zwar auf meiner Wunschliste, solange der letzte Band aber noch nicht veröffentlicht ist, sehe ich auch keine Notwendigkeit mich beim Lesen zu beeilen.

  13. Cover des Buches City of Glass (ISBN: 9783442490042)
    Cassandra Clare

    City of Glass

     (4.345)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Habt ihr schon einmal ein Buch von Judith Rumelt gelesen? Bevor ihr jetzt voreilig verneint: Judith Rumelt ist nur ihr bürgerlicher Name. Ihre Bücher veröffentlicht sie unter dem Pseudonym Cassandra Clare. Sie wurde 1973 als Tochter US-amerikanischer Eltern in Teheran geboren und wuchs in verschiedenen Teilen Europas und den USA auf, unter anderem in der Schweiz, Frankreich oder dem Vereinigten Königreich. Den Vornamen ihres Pseudonyms entlehnte sie der Kurzgeschichte „The Beautiful Cassandra“ von Jane Austen. Bevor sie eigene Werke schrieb, war sie vorwiegend Fan-Autorin und veröffentlichte verschiedene Fan-Fictions in Internetforen, unter anderem zu „Harry Potter“ oder „Der Herr der Ringe“, wobei sie schnell mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wurde, die ihren Ruf als Autorin nachhaltig geschädigt haben. Ihre bekannteste Fantasy-Saga heißt „Chroniken der Unterwelt“, wovon ich inzwischen schon den dritten Band „City of Glass“ gelesen habe, welches 2009 erschien. 

    Kaum hat sich die 16-jährige Clarissa Fairchild, kurz Clary, bei ihrem Ziehvater Lucian Graymark eingelebt, erhält sie von einer alten Freundin ihrer Mutter einen Hinweis, wie sie diese aus ihrem magischen Koma erwecken kann. Dazu muss sie nach Idris reisen, dem verborgenen Land der Schattenjäger, und den Hexenmeister Ragnor Fell aufsuchen. Weil sie sich heimlich dorthin begibt, bricht sie ein altes Gesetz und macht sich damit den Rat der Schattenjäger zum Feind. Doch das ist nicht ihr größtes Problem, denn auch ihr bester Freund Simon ist unfreiwillig nach Alicante geraten und als Vampir ist sein Leben damit nicht mehr sicher. Außerdem konnte Valentin Morgenstern, Clarys Vater, entkommen und ist nun auf der Suche nach dem Engelsspiegel, der dritten Insignie der Engel. Sollte er in Valentins Hände fallen, kann ihn wahrscheinlich niemand mehr davon abhalten, die Schattenwelt in seine Gewalt zu bringen. 

    Wie gewohnt ist auch dieses Jugendbuch in drei Teile unterteilt, dieses Mal nur mit einem zusätzlichen Epilog, aber ohne Prolog. Teil eins ist der längste, Teil drei der kürzeste. Mit über 700 Seiten ist „City of Glass“ der bisher längste Teil der Reihe. Der weiblichen Zielgruppe im Alter von 14-18 wird mit sechs dicken Schinken allgemein viel Lesestoff zugemutet, was die ein oder andere Gelegenheitsleserin sicherlich abgeschreckt hat. Denn die „Chroniken der Unterwelt“ hat insgesamt mehr Seiten als „Harry Potter“, spielt aber in einem deutlich kürzeren Zeitraum, sodass die Charaktere weniger und langsamer reif werden. Noch vor Beginn des ersten Teils findet sich ein Zitat aus „Das verlorene Paradies“ von John Milton. Milton war ein englischer Dichter, der schon zu Lebzeiten im 17. Jahrhundert Berühmtheit erlangte. „Das verlorene Paradies“ ist sein bekanntestes Werk und übt, wie hier ersichtlich, noch bis heute Einfluss auf die englische Literatur aus.

    „Der Kälteeinbruch der vorangegangenen Woche war vorüber und die Sonne schien strahlend vom Himmel, als Clary die staubige Auffahrt vor Lukes Haus überquerte.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Das Portal“. Clare hat es irgendwie so an sich ihre Einleitungssätze lang zu gestalten und dabei nur das Wetter, beziehungsweise die Tageszeit oder den Handlungsort anzureißen, ohne rhetorisch wirklich punkten zu können. Die Geschichte wird weiterhin im Präteritum mit wechselnden, und leider manchmal inkonsequenten, personalen Erzählern wiedergegeben, meist aus der Perspektive von Clary, Simon oder Alec.

    Der männliche Protagonist, den ich bisher in meinen Rezensionen etwas außer acht gelassen habe, ist Jace Wayland, auch bekannt als Jonathan Morgenstern. Er ist der Adoptivsohn von Maryse und Robert Lightwood und somit der Adoptivbruder von Isabelle, Alec und Max. Er ist außerdem der leibliche Sohn von Valentin Morgenstern und Jocelyn Fairchild und damit Clarys Bruder, wobei ich persönlich schon seit dem zweiten Band die Theorie hege, dass die Beiden in Wahrheit keine Geschwister sind und entweder Clary oder Jace nicht von Valentin abstammen. Jace ist etwa 1,80m groß, hat hellblonde Haare und goldfarbene Augen. Da er ein erfahrener Schattenjäger ist, hat er einen gut trainierten Körper, der mit Runen und Narben versehen ist. Meistens trägt er die schwarze Schattenjägermontur. Seine Fähigkeiten als Schattenjäger sind überdurchschnittlich gut, sodass er seine Adoptivgeschwistern in den Schatten stellt. Er ist egozentrisch, selbstgerecht, temperamentvoll und hat einen Hang zu Sarkasmus. Auch wenn er stets proklamiert, dass emotionale Bindungen nur eine Bürde seien, liegt ihm insgeheim doch viel an seiner Adoptivfamilie und an Clary, allerdings zeigt er seine Loyalität nur ungern seinen Mitmenschen.

    Jace ist der typische Bad Boy, der nach außen hin gerne seine harte Schale demonstriert, im Kern jedoch weich und sensibel ist. Nicht gerade ausgefallen, aber insbesondere sein Humor schafft es doch ihm einen gewissen Charme zu verleihen. Zumindest noch bis vor Kurzem. Denn seit diesem Band gehen mir sowohl Clary, als auch Jace gehörig auf die Nerven. Jace ist noch empathieloser, rücksichtsloser und starrsinniger als jemals zuvor. Anstatt einmal über seine völlig nachvollziehbaren Gefühle zu sprechen, verrennt er sich mit seinem kindischen Verhalten in unnötigen Konflikten. Clary steht im da aber in nichts nach. Sie ist unvorsichtig, selbstsüchtig und handelt ständig überstürzt und planlos, sodass sie mehr als einmal von anderen gerettet werden muss. Das ändert sich erst ab der zweiten Hälfte, wodurch diese auch deutlich angenehmer zu lesen ist.

    Was mir gut gefallen hat, ist der Ortswechsel. Zum ersten Mal kommt der Leser hier nach Idris, dem verborgenen Land der Schattenjäger. Es liegt zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz, ist jedoch mithilfe von Magie versteckt, sodass es für die Menschheit unentdeckt bleibt und auf keiner Landkarte zu finden ist. Die Hauptstadt heißt Alicante, welche auch als die Gläserne Stadt bekannt ist, woraus sich auch der Titel dieses Buches ableitet. Idris ist übrigens auch ein muslimischer Prophet, sowie ein Betriebssystem aus den 1980er-Jahren. Alicante ist außerdem eine Küstenstadt in Spanien.

    Clares Schreibstil ist wie immer floskelhaft, dialoglastig und leider auch repetitiv, worauf auch die hohe Anzahl an Seiten zurückzuführen ist. Wie schon bei den „Chroniken der Schattenjäger“ werde ich einfach nicht wirklich warm mit der Sprache. Zwischendurch habe ich zudem das Hörbuch zu „City of Glass“ gehört, um schneller in der Geschichte vorwärts zu kommen, da das Buch mit über 700 Seiten sehr umfangreich ist. Grundsätzlich nutze ich aber gerne mal das Hörbuch entsprechend meiner Lektüre, um mich bei Hausarbeiten parallel der Geschichte widmen zu können. „City of Glass“ wird ganz wunderbar von Andrea Sawatzki in einer gekürzten Fassung gelesen. Normalerweise bin ich bei gekürzten Hörbüchern skeptisch, da die Schnitte manchmal so unglücklich gesetzt sind, dass dadurch Logikfehler oder Ungereimtheiten entstehen können. Hier allerdings empfand ich es fast als Wohltat, dass großzügig gekürzt wurde und obwohl teilweise sogar ganze Passagen ausgelassen wurden, gab es nie Verständnisprobleme. Die streckenweise eingesetzten Hörspiel-Elemente haben die Atmosphäre gut untermalt.

    Das Ende dieses Jugendbuches ist aber deutlich größer und heftiger als die vorherigen, obwohl diese ebenfalls nicht unspektakulär waren. Wer auf Action, Blut und Schwertkampf steht, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Man merkt, dass hier ein Wendepunkt in der Geschichte stattfinden und sozusagen die Halbzeit eingeläutet wird. Nur der Epilog wurde leider nicht im Hörbuch vertont, weshalb ich diesen nachträglich gelesen habe.

    Insgesamt ist das Hörbuch tatsächlich besser zu bewerten als das Jugendbuch. Ich tue mich einfach mit Clares Schreibstil und ihrem fast schon belanglosen Dialogdschungel sehr schwer. Die gekürzte und spannend gelesene Fassung hat mir sehr geholfen bei der Stange zu bleiben. Trotzdem ist der Unterhaltungsfaktor groß genug, dass ich die Reihe bisher noch nicht abbrechen, sondern weiterlesen möchte. Deswegen gebe ich dem dritten Band der „Chroniken der Schattenwelt“ wie dem Vorgänger zwei von fünf Federn. Auch die Fortsetzung „City of Fallen Angels“ werde ich wieder kombiniert lesen und hören. 

  14. Cover des Buches Tintenwelt 2. Tintenblut (ISBN: 9783751300520)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 2. Tintenblut

     (3.510)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Während der erste Teil in unserer Welt spielt, reisen wir diesmal mit in die Tintenwelt, was für so viel mehr Lesefreude sorgte, als noch beim ersten Teil. Aber Achtung, es wird dadurch nicht minder abenteuerlich, traurig oder süß, sondern setzt allem noch mal die Krone auf. Die Geschichte und der Schreibstil sind so fließend, dass selbst die dicke des Buches in den Hintergrund rückt. Die Charaktere sind vielschichtig und man wünscht den Figuren immer nur das beste, um dann selber mit ihnen durch die dunkelsten Zeiten zu gehen. Es sind einige wirklich überraschende Momente dabei, die einem dem Atem stocken lassen und mich wirklich einige Tränen gekostet haben und das bis zum Schluss auf den über 700 Seiten! Auch das Setting ist eigentlich eine typische Fantasywelt im Mittelalter. Aber durch die Sprache wird es so bildhaft ohne, dass man sich in Details verliert. Auch bei den verschiedenen Namen für die Gleiche Figur, ist es immer so, dass man nicht den überblick verliert, sondern immer noch weiß wer gemeint ist. Sonst ist hinten in meiner Ausgabe auch eine Figurenübersicht, wo das wichtigste über diese nochmal aufgeführt ist.

    Insgesamt für mich eine richtig schöne wie auch bewegende Geschichte, die nochmal deutlich besser ist, als der erste Teil, was bei einer Reihe sehr selten der Fall ist und nicht als schwebender Mittelteil zwischen zwei Bänden fungiert, sondern für sich ein herausragendes Werk ist.

  15. Cover des Buches Die Flüsse von London (ISBN: 9783944668475)
    Ben Aaronovitch

    Die Flüsse von London

     (1.882)
    Aktuelle Rezension von: Julia_Rose

    Anfänglich habe ich mir mit dem Schreibstil ein wenig schwer getan, doch nach ein paar Seiten hatte ich mich auch daran gewöhnt. Allerdings musste ich zum Schluss nochmal ein paar Dinge nachlesen, um das große Ganze komplett zu verstehen. Alles in allem eine spannende Geschichte,  man sollte sie jedoch sehr konzentriert lesen, um das Geflecht durchblicken zu können.

  16. Cover des Buches Harry Potter and the Philosopher's Stone - Hufflepuff Edition (ISBN: 9781408883808)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter and the Philosopher's Stone - Hufflepuff Edition

     (1.654)
    Aktuelle Rezension von: insaa_reads

    Die ersten Harry Potter Bücher hatte ich schon auf Deutsch gelesen und habe das Buch jetzt auf Englisch gelesen und es wieder geliebt.

    Man taucht ein in diese magische und spannende Welt, in der Harry direkt der Held ist, obwohl er lange nichts davon weiß, dass er ein Zauberer ist. Es gibt viele spannende Szenen wie die Quidditch Spiele aber auch ein paar ruhigere. Meiner Meinung nach kann man sich Hogwarts sehr gut vorstellen, die Schule und die Stimmung des Buches generell passen perfekt zu regnerischen Herbstabenden.

    Diese Geschichte nimmt einen mit zu aufregenden Abenteuern und ich denke, dass jeder sich mit einem Charakter verbunden fühlt, weil es so viele unterschiedliche gibt. Ich konnte mich direkt mit Hermine identifizieren aber z.B. Harry und Ron mag ich auch sehr.

    Insgesamt ist Harry Potter mein Lieblings-Fantasy Buch!🧙

    (Ich hatte diese Rezension schonmal vor 15 Tagen veröffentlicht, habe jetzt aber die eigentliche Version des Buches, die ich habe, gefunden. :))

  17. Cover des Buches Der Herr der Ringe. Bd. 1 - Die Gefährten: Neuüberarbeitung und Aktualisierung der Übersetzung von Wolfgang Krege (Der Herr der Ringe. Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung) (ISBN: B0B5LY67PJ)
    J. R. R. Tolkien

    Der Herr der Ringe. Bd. 1 - Die Gefährten: Neuüberarbeitung und Aktualisierung der Übersetzung von Wolfgang Krege (Der Herr der Ringe. Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung)

     (1.297)
    Aktuelle Rezension von: Manfred_Buchnarr

    Wir können ihm so dankbar sein! Kein anderer hat das Fantasygenre derart geprägt und neu gestaltet.
    Ich liebe die Welt, die Figuren, die Geschichte einfach ganz Mittelerde. Wenn tausende Menschen eine Sprache lernen, die Tolkien erfunden hat, sich in Gewandungen hüllen, die seiner Welt entspringen, dann muss man einfach sagen dieses Buch ist ein MEISTERSTÜCK!

  18. Cover des Buches Eragon - Der Auftrag des Ältesten (ISBN: 9783734162145)
    Christopher Paolini

    Eragon - Der Auftrag des Ältesten

     (2.950)
    Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheit

    Der Auftrag des Ältesten, der zweite Band der Eragon-Serie von Christopher Paolini, baut die faszinierende Welt von Alagaësia mit großem Detailreichtum weiter aus und führt die Geschichte rund um den jungen Drachenreiter Eragon und seine Gefährtin Saphira spannend fort.

    Paolini schafft es, die Leser durch sein intensives Worldbuilding und seine lebendige Erzählweise zu fesseln. Besonders herausragend ist das Training bei den Elfen in Ellesméra, das nicht nur Eragons Fähigkeiten, sondern auch die Welt der Elfen und ihre Traditionen weiter ergründet. Die Einführung von Oromis und Glaedr, dem letzten Drachenreiter und seinem Drachen, bringt eine neue Tiefe in die Geschichte und vermittelt eindrucksvoll die Weisheit und Tragik, die der Welt der Drachen innewohnt.

    Neben Eragons Ausbildung ist auch die parallele Handlung um seinen Cousin Roran ein starker Aspekt des Buches. Rorans Entwicklung vom einfachen Dorfbewohner zum Anführer und seine Entschlossenheit, Carvahall zu retten, geben dem Buch zusätzliche emotionale Tiefe. Er ist ein interessanter Kontrast zu Eragon, da er ohne Magie kämpft und trotzdem unglaubliche Entschlossenheit zeigt, was ihn zu einer beeindruckenden Figur macht.

    Trotz der Stärke der Charaktere und der epischen Atmosphäre ist der zweite Band nicht frei von Schwächen. Das Tempo verlangsamt sich spürbar, besonders durch die langen Abschnitte des Trainings und die teils extrem detaillierten Beschreibungen. Einige Leser könnten die Entwicklungen als zu langsam empfinden. Dennoch bleibt Der Auftrag des Ältesten ein fesselnder Teil der Saga, der auf das große Finale hinführt und Paolinis Fähigkeit, eine lebendige und komplexe Fantasywelt zu schaffen, unterstreicht.

    Insgesamt ist das Buch eine empfehlenswerte Fortsetzung für Fantasyfans, die Geschichten über Mut, Freundschaft und das Reifen eines jungen Helden zu schätzen wissen.

  19. Cover des Buches Harry Potter und der Halbblutprinz (ISBN: 9783551557469)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Halbblutprinz

     (9.609)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Was mich an der Harry Potter-Saga immer fasziniert hat, ist die Sportart Quidditch. Dass man sich als Autor nicht nur eine magische Parallelwelt ausdenkt, sondern auch einen magischen Sport, der nicht nur an den Zauberschulen, sondern auch international mit Weltmeisterschaften gespielt wird, mit allen Regeln und historischen Hintergründen, zeigt wie viel Zeit und Liebe Joanne K. Rowling in ihre Werke steckt. Quidditch ist ein Mannschaftssport mit jeweils sieben Spielern, der auf dem Besen fliegend ausgetragen wird. In der Mannschaft gibt es verschiedene Positionen: einen Sucher, einen Hüter, zwei Treiber und drei Jäger. Harry Potter ist seit seinem ersten Schuljahr an Hogwarts ein Sucher, deren Aufgabe es ist, den kleinsten Ball, den sogenannten goldenen Schnatz zu fangen und damit das Spiel zu beenden. In „Harry Potter und der Halbblutprinz“ wird er sogar zum Mannschaftskapitän ernannt. Es wird sein letztes Jahr als Quidditchspieler in Hogwarts sein, denn es ist auch das letzte reguläre Schuljahr, das er und seine Freunde erleben werden. „Harry Potter und der Halbblutprinz“ aus dem Jahr 2005 ist der sechste und somit der vorletzte Band der Jugendbuchreihe. 

    Glücklicherweise muss der fast 16-jährige Zauberschüler Harry Potter nur sehr wenig Zeit der Sommerferien bei seiner Muggelverwandtschaft namens Dursley verbringen, da Dumbledore persönlich ihn abholen kommt und auf Umwegen zum Fuchsbau und damit zu seinen besten Freunden bringt. Doch die Stimmung dort ist gedrückt, Voldemorts Rückkehr ist nun offiziell gemacht worden, der Zaubereiminister Cornelius Fudge musste zurücktreten und wurde durch Rufus Scrimgeour, einem ehemaligen Auror, ersetzt. Dieser hat Warnungen und Verhaltensregeln für die gesamte Zauberwelt heraus geben lassen und auch Hogwarts bleibt nicht vor Sicherheitsvorkehrungen und Schutzzaubern verschont. Während die Bedrohung Voldemorts immer spürbarer wird, macht Harry sich Gedanken über die Prophezeiung, die von ihm und dem Dunklen Lord handelt. Denn „der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt.“, und das macht Harry entweder zum Mörder oder zum Todesopfer. 

    „Es ging auf Mitternacht zu, der Premierminister saß alleine in seinem Büro und las einen langen Bericht, der ihm durch den Kopf strich, ohne den geringsten Sinn zu hinterlassen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Der andere Minister“. Dieser Satz ist ein wesentlich reiferer Einstieg in das Jugendbuch als die vorherigen Einleitungssätze. Rowling behält den auktorialen Erzähler und das Präteritum wie gewohnt bei. Mit knapp über 650 Seiten ist „Harry Potter und der Halbblutprinz“ deutlich kürzer als sein Vorgänger, was definitiv positive Auswirkungen auf den Lesefluss hat. Der Premierminister hier ist der britische Premierminister, also ein Muggel. Im Jahr 1996, in dem das Buch anfangs spielt, war das übrigens John Major, der angeblich Besuch vom ehemaligen Zaubereiminister Cornelius Fudge und dessen Nachfolger Rufus Scrimgeour hatte, welchen er heimlich als den „anderen Minister“ bezeichnet. Erst im dritten Kapitel hat Harry Potter seinen ersten Auftritt.

    Nach meinem eher ernüchternden Urteil über „Harry Potter und der Orden des Phönix“ war ich gespannt, ob die Fortsetzung mich doch wieder mehr fesseln kann. Bereits der Einstieg macht einen durchdachteren Eindruck, für mich eine Erleichterung. Rowling scheint sprachlich nun zu einem besseren, dem Plot angepassteren Stil gefunden zu haben, ohne zu ausschweifend zu werden. Ein Wort, das mir dadurch, dass es gefühlt auf jeder Seite stand, tierisch auf die Nerven gegangen ist, ist das Wort „Jaah“ mit doppeltem A und einem H an Ende. Maximum auf einer Doppelseite: sechs Mal. Ein schlichtes klassisches „Ja“ wäre nicht negativ aufgefallen. Harry scheint, was die Pubertät betrifft, aus dem Gröbsten raus zu sein und sein Gehirn funktioniert wieder recht passabel. Ron und Hermine spielen dafür nun verrückt, die sich zwar in jedem Band gestritten haben, aber hier den Vogel völlig abschießen und ihre Streitereien mit Eifersuchtsdramen garnieren. Die zweite Hälfte des Jugendbuches kommt dann doch ein wenig ins Schleudern, als Harry eine geraume Zeit bei einem Rätsel nicht zur, eigentlich recht offensichtlichen, Lösung findet und der Plot damit stagniert.

    Einen Charakter, den ich am Anfang der Reihe eher als lästig empfunden habe, den ich in jedem Band aber etwas mehr zu schätzen lernte, ist Neville Longbottom. Er ist ein sehr sensibler Mitschüler Harrys, der in seinem Jahrgang, seinem Haus ist und sogar einen Schlafsaal mit ihm teilt. Er gilt als dicklich, tollpatschig und äußerst vergesslich. Im Laufe der Jahre freundet er sich mit Harry an, gehört aber nie zu seinen besten Freunden. Später erfährt Harry zudem, dass Nevilles mangelndes Selbstbewusstsein vor allem daran liegt, dass er nie von seinen Eltern groß gezogen werden konnte, weil sie von Todessern bis zum Wahnsinn gefoltert wurden. Auch dass die Prophezeiung, die im fünften Band eine große Rolle spielt, genauso auf Neville hätte zutreffen können und die Chance vorhanden war, dass er anstelle von Harry „der Auserwählte“, wie Harry nun genannt wird, geworden wäre, rückt Neville noch einmal in ein anderes Licht. Aber eine Buchreihe, die wegen des Protagonisten übersetzt „Neville Langerhintern“ hieße, hätte sich sicherlich nicht so gut verkauft wie „Harry Potter“.

    Das Ende hat mich dann noch einmal positiv überrascht. Zwar ist das Finale nicht das Beste bisher, das letzte Kapitel hat mich dann aber eiskalt erwischt und sogar zu Tränen gerührt, übrigens das erste Mal, seitdem ich diese Urban Fantasy-Buchreihe lese.

    Jaah, „Harry Potter und der Halbblutprinz“ von Joanne K. Rowling hat kleine Schwächen. Die zwischenzeitliche Stagnation, sowie Ron und Hermine im Dauerstreit, haben den Lesefluss doch gelegentlich gebremst. Der sechste Band ist allerdings nichtsdestotrotz besser als sein direkter Vorgänger. Der Plot ist spannender, die Atmosphäre gelungener, der Scheibstil angenehmer und nicht zu vergessen das Ende ist nahezu episch. Das Jugendbuch aus dem Jahr 2005 hat mir aber dennoch nicht so gut gefallen wie „Harry Potter und der Feuerkelch“, weshalb ich dem sechsten Band von „Harry Potter“ drei von fünf Federn gebe. Ich hoffe, dass der letzte Band „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ noch einmal alles übertreffen wird. 

  20. Cover des Buches Harry Potter und der Gefangene von Askaban (ISBN: 9783551557438)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und der Gefangene von Askaban

     (10.975)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Der Monat September nähert sich seinem Ende und ich habe inzwischen den dritten Band der Jugendbuchreihe „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ von Joanne K. Rowling im Rahmen des Blogspecials gelesen. Joanne K. Rowling, heißt eigentlich nur Joanne Rowling, das K. habe sie im Gedenken an ihre Großmutter Kathleen selbst hinzugefügt. Der britische Verlag veröffentlichte die Harry Potter-Saga unter dem Autorennamen J. K. Rowling, da er befürchtete, eine weibliche Autorin könne potenzielle männliche Leser abschrecken. Heute ist sie die finanziell erfolgreichste Autorin der Welt, die nachfolgenden Plätze nehmen übrigens allesamt Männer ein. „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ erschien 1999 auf Deutsch. Ich habe allerdings die illustrierte Ausgabe gelesen, die 2017 veröffentlicht wurde.

    Auch seinen 13. Geburtstag muss der Zauberschüler Harry Potter bei den Dursleys verbringen. Als sein Onkel Vernon an dem Tag seine Schwester Magda für eine ganze Woche einlädt und auch sie kräftig bei der regelmäßigen Beleidigungen Harrys teilnimmt, wirkt dieser versehentlich einen fiesen Zauber auf sie. Als er kurzerhand Reißaus nimmt, trifft er auf eine wolfsartige Gestalt, bevor er mit dem fahrenden Ritter in den „Tropfenden Kessel“ weiterreist. Dort verweilt er die verbleibenden Wochen der Sommerferien. Die Nachricht, dass der gefürchtete Zauberer Sirius Black aus dem Zauberergefängnis Askaban ausbrechen konnte und nun auf der Suche nach Harry ist, hemmt aber die Vorfreude auf das dritte Jahr in Hogwarts. 

    „Harry Potter war in vielerlei Hinsicht ein höchst ungewöhnlicher Junge.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels namens „Eulenpost“. Dieser Satz weicht erstmals von den anderen Einleitungssätzen ab. Erneut berichtet der auktoriale Erzähler im Präteritum, was ich nach wie vor sehr angenehm finde. Mit annähernd 350 Seiten und 22 Kapiteln, ist dieser Band der bisher längste der Reihe.

    Was ich besonders an der gesamten Saga schätze, ist die perfekte Umsetzung der Urban Fantasy. Dies ist ein Subgenre der Fantasy, bei der die fantastischen Aspekte in einer Parallelwelt spielen, die von der real existierenden Welt unentdeckt bleiben sollen. In diesem Fall besteht die Menschheit zum Großteil aus Nichtmagiern, sogenannten Muggeln. Nur wenige Muggel wissen von der Existenz von Zauberern, die meisten von ihnen haben magische Familienmitglieder. Im Allgemeinen soll die Zauberwelt aber geheim bleiben, weshalb die Enthüllung dieser, zum Beispiel durch Zaubern in der Anwesenheit von Muggeln, strafrechtlich durch ein Zaubereiministerium verfolgt wird. Minderjährigen Zauberern ist es sogar untersagt überhaupt in der Muggelwelt zu zaubern. Die ganzen Details, die Rowling in die Geschichte einwebt, zum Beispiel Arthur Weasley, der als Zauberer keinen Kontakt zur realen Welt hat, davon aber vollkommen fasziniert ist und Harry beispielsweise fragt, wie denn ein Telefon funktioniere, machen das Ganze so rund, dass man sich manchmal dabei ertappt, sich zu ärgern, dass man selbst offensichtlich nur ein Muggel geworden ist.

    Ein Sohn von Arthur ist übrigens Ronald Weasley, kurz Ron, der Harrys bester Schulfreund in Hogwarts ist. Er hat, wie all seine Familienmitglieder, rote Haare und blaue Augen. Insgesamt hat er sechs Geschwister, von denen vier gemeinsam mit ihm Hogwarts besuchen, wenn auch in anderen Jahrgängen. Er wohnt mit ihnen und seinen beiden Eltern im sogenannten Fuchsbau. Gemeinsam mit Harry ist er im Haus Gryffindor. Seine größte Furcht ist, neben seinen Geschwistern, die allesamt in Hogwarts sind oder waren und die sich alle in ihrer Art als besondere Schüler ausgezeichnet haben, nur mittelmäßig zu sein und unwichtig zu wirken. In den Filmen habe ich Ron übrigens als deutlich dämlicher empfunden als in den Büchern. Seitdem ich die Bücher lese, sehe ich ihn nun mit ganz anderen Augen. Ron ist besonders begabt in Zauberschach, was er im ersten Band bereits unter Beweis stellt. Auch im Duellieren ist er nicht untalentiert, weshalb mir die Buchdarstellung tatsächlich noch besser gefallen hat, weil sie seinen wahren Charakter zeigt.

    Übrigens ist mir ein anderer Charakter, nämlich Harry, zeitweise negativ aufgefallen. Harry erfährt, dass jemand seine Eltern an Voldemort verraten und somit zum Tode verurteilt hat. Ab diesem Zeitpunkt ist Harry furchtbar rachsüchtig und zornig. Auch seinen Freunden gelingt es nicht, ihn in seiner Emotionalität zu bremsen. Erst später kommt er wieder zur Vernunft, was trotzdem einen bitteren Beigeschmack hinterlässt, weil Harry hier jede Rationalität gänzlich fahren lässt.

    Mit „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ macht der gesamte Plot noch einmal einen tieferen Schritt in die Materie der Zauberwelt. Es wird immer mehr von dem gezeigt, was außerhalb von Hogwarts vor sich geht, beispielsweise Askaban als Zauberergefängnis mit Dementoren als Wachen oder Hogsmeade, das nächstgelegene Dorf, das die Schüler mit Genehmigung an vereinzelten Wochenenden besuchen dürfen. Jim Kays Illustrationen untermalen dies im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch. Meine liebste Illustration ist die der Eulenpost in Hogsmeade im achten Kapitel, aber auch die Doppelseiten mit den Hippogreifen, dem Werwolf oder dem Grindeloh haben es mir sehr angetan. Das Ende ist wahnsinnig spannend und gehört zu meinen bisherigen Favoriten, auch wenn das natürlich erst der dritte Band ist. Das Finale ist definitiv der beste Part eines schon insgesamt atemberaubend tollen Buches.

    Wenn man ein wenig traurig ist, weil man ein Buch beendet hat, muss es verdammt gut sein. „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ist eines dieser Bücher. Es hat mich begeistert und zwar noch mehr als der direkte Vorgänger. Diese illustrierte Schmuckausgabe von Joanne K. Rowling und Jim Kay als Illustrator, gehört, trotz des kurz anstrengenden Harrys, zu den bisherigen Top Drei meiner Jahreshighlights. Deswegen erhält der dritte Band alle fünf Federn. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung „Harry Potter und der Feuerkelch“, deren Schmuckausgabe am achten Oktober erscheinen wird. Sie ist natürlich schon vorbestellt!  

  21. Cover des Buches Die Rebellin (ISBN: 9783570305911)
    Trudi Canavan

    Die Rebellin

     (2.871)
    Aktuelle Rezension von: Aras

    Spannend und Fesselnd!

    Die Rebellin ist der erste Teil einer Fantasy Trilogie, der mich in allen Bereichen begeistern konnte und gleich zu einem Highlight wurde.

    Die Geschichte ist unfassbar Spannend und man findet sich als Leser durch viele Details nach und nach in einer anderen Welt wieder. Die Handlung fesselte mich ab der ersten Seite. Ich mag diese Form der Magie sehr, bei der nicht mit einem Zauberstab agiert und ein Spruch aufgesagt werden muss (Wie zb in Harry Potter)

     Die Magie in Soneas Welt erscheint viel intuitiver zu sein. 

    Eine grosse Empfehlung an alle Fantasy Liebhaber!

  22. Cover des Buches Der letzte Wunsch (ISBN: 9783423262644)
    Andrzej Sapkowski

    Der letzte Wunsch

     (810)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Das Motto der Lesechallenge für März lautete: „A, B, C – Lies ein Buch, das mit dem ersten Buchstaben deines Nachnamens beginnt“. Das hat mich vor größere Probleme gestellt, als ich anfangs gedacht habe. Mein Nachnamen beginnt mit H, und ich hatte tatsächlich kein einziges Buch auf meinem SuB, das mit H beginnt. Wie sollte ich die Challenge also bestreiten? Sollte ich vielleicht einfach „Harry Potter und der Stein der Weisen“ rereaden? Oder ein Buch lesen, das mit G oder I beginnt, also den Buchstaben vor und nach dem H? Während ich vor dem Bücherregal stand, kam mir dann die zündende Idee: Ich könnte einen Band aus der Hexer-Reihe lesen. Gesagt, getan! „Der letzte Wunsch“ ist das erste Prequel der High Fantasy-Saga. Die Reihenfolge, in der man die Bücher lesen soll, ist teilweise umstritten. Ich habe mich aber für die Abfolge entschieden, die auf Lovelybooks empfohlen wird. „Der letzte Wunsch“ erschien 2006 auf Deutsch und ist eine Kurzgeschichten-Sammlung rund um den berühmten Hexer Geralt von Riva. 

    Geralt von Riva ist ein Hexer. Das heißt, dass er durch die Nördlichen Königreiche zieht und den Menschen seine Dienste im Kampf gegen Ungeheuer anbietet. Ob Drachen, Gabelschwänze, Striegen, Vampire, Bruxen, Ertrunkene, Kikimoren, Werwölfe, Waldschrate, Trolle oder andere fantastische Wesen: Mit dem nötigen Kleingeld löst der Hexer die Probleme von Bettlern bis hin zu Königen. Doch nicht immer sind die magischen Geschöpfe die wahren Monster. Als Geralt in Wyzima ankommt, der Hauptstadt Temeriens, wird er vom ansässigen Vogt um die Beseitigung einer Striege gebeten, die aus der Verbindung König Foltests mit seiner Schwester Adda hervorgegangen sein soll. Ob Geralt sie tötet oder sie von ihrem Fluch erlöst, ist allein seine Entscheidung. Um den Fluch zu brechen müsste Geralt allerdings von Sonnenuntergang bis -aufgang mit der Striege in derselben Gruft verbringen. Doch bisher hat niemand, der dies versucht hat, die Nacht überlebt. 

    „Es ging auf den Morgen zu, als sie zu ihm kam.“, ist der erste Satz der ersten Episode, die einem Prolog anmutet, jedoch nicht als solchen bezeichnet wird. Allgemein ist die Struktur des Romans interessant wie außergewöhnlich. Es gibt sieben Episoden mit dem Namen „Die Stimme der Vernunft“, die die insgesamt sechs Kurzgeschichten einrahmen. Diese sechs Kurzgeschichten heißen „Der Hexer“, „Ein Körnchen Wahrheit“, „Das kleinere Übel“, „Eine Frage des Preises“, „Der Rand der Welt“ und „Der letzte Wunsch“. Dieser Roman ist also nach seiner letzten Kurzgeschichte benannt. Jede Geschichte erzählt eine andere Erfüllung eines Auftrags, den Geralt als Hexer erledigt.

    Besonders schön ist übrigens auch die Karte der Nördlichen Königreiche, die sich in der Innenseite des Umschlags befindet. Sie macht die Leserschaft mit der fiktiven Welt des Hexers vertraut und ist für alle, die bereits The Witcher 3 gespielt haben, ein altbekanntes Bild. Gerade Hexer-Neulinge sollten sich die Zeit nehmen und die Karte aufmerksam studieren, um sich grob in der Fantasy-Welt zurechtzufinden. Königreiche wie Redanien, Temerien, Kaedwen, Cintra oder die Skellige-Inseln sowie das Herzogtum Ellander zu kennen, ist für das Verständnis der durchaus komplexen Welt sicherlich von Vorteil.

    Protagonist ist Geralt von Riva, ein über 100 Jahre alter Hexer. Hexer haben übernatürliche Fähigkeiten und altern deutlich langsamer als gewöhnliche Menschen, weshalb er eher wie ein Mann mittleren Alters wirkt. Er gehört der Wolfsschule der Hexer an, die in Kaer Morhen ausgebildet werden, weshalb er um den Hals ein Medaillon mit einem Wolfskopf trägt. Dieses Medaillon reagiert auch auf Magie und macht sie durch Schwingungen für Geralt spürbar. Er hat schneeweiße Haare, dunkelgoldene, katzenartige Augen und eine Narbe, die von seiner Stirn hinunter über sein linkes Auge verläuft. Als Hexer trägt er stets zwei Schwerter bei sich. Eines aus Stahl für menschliche Feinde und eines aus Silber für übernatürliche Erscheinungen. Neben seines Schwertes setzt er im Kampf auch die sogenannten Zeichen wie Aard, Axii oder Yrden ein, eine spezielle Art von Zaubersprüchen. Seine Stimme soll einen unangenehmen, metallischen Klang haben und er soll selten, fast schon widerwillig lächeln. Oft wird ihm Gefühlskälte vorgeworfen, tatsächlich hat Geralt aber einen hohen Sinn für Gerechtigkeit und Mitgefühl für seine Mitmenschen. So nimmt er bspw. bei armen oder alten Menschen weniger Geld für seine Dienste oder wendet sich ggf. gegen seinen Auftraggeber, wenn dieser gegen Geralts Prinzipien agiert. Er ist gleichermaßen mysteriös, mürrisch, schweigsam, intelligent, zynisch und faszinierend. Für mich ist Geralt einer der besten Protagonisten aller Zeiten. Kein Mann der vielen Worte, aber einer des schnellen Geistes, der nach außen hin ein tougher Badass ist, hinter der Fassade aber verletzlicher ist, als es zunächst den Anschein hat.

    Die Romanwelt zeigt viele Parallelen zum Spiel The Witcher 3, das ich gespielt und abgöttisch geliebt habe. Die Kurzgeschichten fühlen sich an wie ein Hexerauftrag, bei dem Geralt zuerst über verschiedene Wege an einen Auftrag kommt, mit dem Auftraggeber um den Preis feilscht, nach Spuren sucht und womöglich dann noch entscheiden muss, auf wessen Seite er steht. Nicht zu vergessen der packende Kampf. Grundsätzlich ist das Spiel atmosphärisch so nah an dem Buch, dass ich nur staunen konnte. Während ich mit der Netflix-Serie nie über die zweite Folge hinaus gekommen bin, passen Buch und Spiel wie die Faust aufs Auge. Solltet ihr The Witcher 3 also noch nicht gespielt haben, kann ich es euch nur ans Herz legen.

    Der Schreibstil hat mich wahnsinnig schnell für sich eingenommen. Immer wieder habe ich mir Zitate im Buch markiert, die mich wirklich sehr berührt haben. Zwei Favoriten über Hexer bzw. das Monster im Menschen möchte ich euch hier zitieren:
    Ich hielt dich für ein blindes, blutrünstiges Werkzeug, für jemanden, der gedanken- und gefühllos tötet, das Blut von der Klinge wischt und das Geld zählt. Doch ich habe mich überzeugt, dass der Beruf des Hexers wirklich Achtung verdient. Du schützt uns nicht nur vor dem Bösen, das im Dunkeln lauert, sondern auch vor dem, das in uns selbst steckt.“ (S. 217)
    Wenn sie sich volllaufen lassen, betrügen, stehlen, die Frau mit dem Riemen prügeln, die alte Großmutter hungern lassen, mit der Mistgabel einen in die Falle geratenen Fuchs erstechen oder das letzte Einhorn der Welt mit Pfeilen spicken, stellen sie sich gern vor, dass die Mora, die im Morgengrauen durch die Hütten geht, noch schlimmer ist als sie.“ (S. 232)

    Jede Kurzgeschichte bietet nicht nur eine Moral, sondern auch ein tiefgreifenderes Verständnis dafür, wer Geralt als Figur eigentlich ist, was seine Vorgeschichte ist und wie die Welt funktioniert, durch die er streift. So lernt man zum Beispiel Geralts moralischen Kompass und seine Fähigkeiten als Hexer besser kennen. Man findet Antworten auf Fragen wie: Wieso nennt man Geralt den „Schlächter von Blaviken“? Wer waren Ciris Eltern? Gibt es in den Nördlichen Königreichen eigentlich Elfen? Und wie haben sich eigentlich Geralt und Yennefer kennengelernt? Für Einsteiger in das Witcher-Universum also die perfekte Lektüre.

    Das Ende liefert dann ordentlich Foreshadowing auf die Hauptreihe und lässt mich persönlich wehmütig zurück. Das soll es schon gewesen sein mit „Der letzte Wunsch“? Ich bin doch gefühlt gerade erst in der Welt des Hexers angekommen. Ich will mehr! Diese Fantasy-Welt hat sich mit ihrem komplexen Worldbuilding einen großen Platz in meinem Herzen ergattert. Für mich ist es das beste Fantasy-Universum, seitdem ich Das Lied von Eis und Feuer gelesen habe. Es gibt immer wieder neue spannende Informationen, die die Nördlichen Königreiche wie ein Sammelsurium aus gefährlichen Ungeheuern, exotischen Pflanzen und intriganter Politik präsentieren. Ich bin definitiv zu 100% angefixt!

    Wow, was für ein großartiges Buch! „Der letzte Wunsch“ von Andrzej Sapkowski hat alles, was eine perfekte High Fantasy-Saga braucht: ein komplexes Worldbuilding voller Überraschungen, einen ausgezeichneten Schreibstil, raffinierte Dialoge, einen spitzzüngigen Humor, tiefgründige Figuren und natürlich Geralt von Riva als facettenreichen und faszinierenden Protagonisten. Es würde den Rahmen sprengen alles aufzuzählen, was mich an diesem Roman begeistert hat, denn so schnell komme ich aus dem Schwärmen wohl nicht mehr heraus. Das Lesen hat enormen Spaß gemacht und als ich das Buch beendet hatte, war ich traurig, dass es (vorerst) schon vorbei ist. Immer ein sehr gutes Zeichen! Für mich sind diese High Fantasy-Kurzgeschichten ein Jahreshighlight. Deswegen bekommt „Der letzte Wunsch“ aus dem Jahr 2006 von mir alle fünf Federn. Vor allem die Kurzgeschichten „Der Hexer“, „Das kleinere Übel“ und „Eine Frage des Preises“ sind meiner Meinung nach außergewöhnlich gut. Auch wenn ich heute noch nicht weiß, wann ich den zweiten Vorgeschichten-Band „Das Schwert der Vorsehung“ lesen werde, nehme ich es mir felsenfest und mit großer Vorfreude vor.

  23. Cover des Buches Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter. (ISBN: 9783570167113)
    Christopher Paolini

    Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter.

     (3.040)
    Aktuelle Rezension von: Butta

    Ich muss sagen es hat mir wirklich gut gefallen und auch wenn es ab und zu seine Längen hatte mochte ich die Charactere und wie vielschichtig sie waren. Auch die komplette Entwicklung von Eragon und auch Saphira und ihr Zusammenwachsen waren toll. einige Sachen haben mich an andere Stories erinnert (Star Wars, Das Rad der Zeit...) aber natürlich ist alles irgendwie von irgendwas beeinflusst, dennoch war es eine eigenständige Story. Was mir auch gut Gefallen hat waren die anderen Charactere wie die Wahrsagerin, den Mentor und auch die Elfe. Es war super wie stark dieser weibliche Charakter war. 

    Besonders auf Hinblick darauf wie jung der autor beim Schreiben war ist es einfach wahnsinnig beeindruckend.

    Das war ein Buch das mir echt gut gefallen hat und meiner Meinung nach seinen Hype schon eher wert ist (im Gegensatz zu *hüst*Tintenherz*hüst*). Bin gespannt wie es weiter geht

  24. Cover des Buches Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Deutsche Bühnenfassung) (Harry Potter) (ISBN: 9783551559180)
    Joanne K. Rowling

    Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Deutsche Bühnenfassung) (Harry Potter)

     (2.063)
    Aktuelle Rezension von: momos-bookshelf

    Wenn ich könnte, so würde ich zurückspulen und das Lesen des Buches rückgängig machen.

    Die Geschichte basiert auf einem Theaterstück von J.K. Rowling, John Tiffany und Jack Thorne. Ehrlich gesagt hat sich die Handlung mehr wie eine Fanfiktion nach einem Rausch gelesen.

    Worum gehts in dem Band? Hauptcharakter sind Harrys (und Ginny) Potters Sohn Albus Potter und dessen bester Freund Scorpius Malfoy. Der Beginn der Handlung ist 19 Jahre nach dem letzten Buch.

    Albus kämpft mit dem Erbe seines Vaters, denn dieser war "The Chosen One" und fühlt sich deswegen nicht wirklich gut in der Schule. Scorpius Malfoy wie auch Albus freunden sich miteinander an, auch dieser hat mit seinem Familiennamen und dem Erbe zuleiden.

    Im St. Mungus Hospital treffen sie den Vater von Cedric Diggory und die Pflegerin - daraufhin wollen sie Fehler in der Vergangenheit korrigieren, u.a. dem Tod von Cedric Diggory.

    Diese Zeitreisen, wie zu erwarten, führen zu unerwarteten wie auch katastrophalen Konsequenzen weshalb sie immer wieder die Vergangenheit und dann Gegenwart verndern. lbus und Scorpius müssen sich den Auswirkungen ihrer Entscheidungen stellen und erkennen, dass das Streben nach Heldentum und Rache nicht der richtige Weg ist.

    Das Stück thematisiert wichtige Themen wie Freundschaft, die Bedeutung von Entscheidungen und weitere Punkte JEDOCH liest es sich wie eine schreckliche Fanfiktion. Viele Charaktere sind komisch geschrieben (die Hexe im Zug...).


    Ich kann es NIEMANDEN weiterempfehlen. Wie gesagt, wenn ich könnte würde ich es rückgägig machen, das ich es gelesen habe.

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