Bücher mit dem Tag "zauberspiegel"
23 Bücher
- Christian Handel
Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln
(158)Aktuelle Rezension von: Buch_Eule
Vom Drachenmond Verlag sind inzwischen einige wunderschöne Märchen-Anthologien erschienen. Wie auch dieses Buch. Ich habe es mir für mein Kindle gekauft, da die Kurzgeschichten sich gut dafür eignen sie in der Pause zu lesen. Die Illustrationen in den Prints lohnen sich allerdings ebenfalls sehr, was ich bei anderen Anthologien des Verlages feststellen musste.
Da jede Geschichte von einem anderen Autor stammt, unterscheiden sie sich in Stimmung wie auch im Schreibstil. Einige sorgen für Gänsehaut, andere stimmen einen Traurig und wieder andere lassen einem das Herz vor Rührung zergehen. Es gab Geschichten die mir nicht ganz so gut gefallen haben wie andere, doch alle ließen sich flüssig lesen. Bei keiner konnte ich sagen, dass sie mir gar nicht gefallen hat. Sie alle waren wunderschön geschrieben, auch wenn einige mich mehr bewegten und rührten als andere.
Obgleich es sich bei dem Buch um eine Märchensammlung handelt ist es keines für kleine Kinder, sondern eher für Jugendliche und Erwachsene. Überwiegend spielen die Märchen in den gewohnten fantastischen Welten, eines von ihnen spielt in der Moderne, doch obwohl es von der Umgebung her nicht zu den anderen passt, entpuppt es sich nicht als Störfaktor, sondern als Juwel, welches die Geschichte abrundet.
Da die Geschichten so unterschiedlich sind, wird sich für jeden der Märchen gegenüber offen ist etwas passendes finden lassen. Perfekt ist es natürlich für die unter uns die in einem Buch keinen bestimmten Ton erwarten und Beispielsweise gerne von einer Romanze in einen Thriller stolpern. 😉
Ich kann dieses Buch daher nur empfehlen - Martin Baltscheit
Ben und Teo
(50)Aktuelle Rezension von: Maria_KaiserlingIm „Ben und Teo“ erzählt Martin Baltscheit (selbst Vater von Zwillingen) die Geschichte zweier Zwillingsbrüder, die für alle um sie herum nur Ben&Teo sind - obwohl sie eigentlich Ben UND Teo sind, also zwei verschiedene Personen. Und das wird ihnen besonders bewusst, als sie plötzlich einen magischen Spiegel finden, der ihnen ihre Zukunft zeigt: zwei Greise auf einer Gartenbank. Einer atmet ein, der andere aus. Einer trinkt Wasser, der andere muss aufs Klo. Einer isst einen Apfel, der andere muss pupsen. Ein Herz, eine Seele, ein Mensch. Gruselig, denken die Brüder, und stellen sich vor, wie es wohl wäre, ein Einzelkind zu sein. Sich vorstellen ist ja nicht gefährlich. Es sei denn, man hat einen magischen Spiegel...
Mir und meiner sechsjährigen Tochter hat das Buch sehr gefallen. Martin Baltscheit schreibt nicht in der typischen Kinderbuchsprache - und genau das macht das Buch sehr authentisch. Ich als professionelle Mädchenmama hatte nach dem Lesen das Gefühl, dass ich nun die Jungs besser verstehen kann. Dialoge zwischen Ben und Teo fand ich klasse - genau so sprechen Grundschüler miteinander. Und auch so mussten wir beim Lesen ziemlich viel lachen.
Das Buch verträgt eine gewisse Portion Sarkasmus, erwachsene Metaphern, eine gruselige Beerdigungsszene und eine surreale Spiegelwelt-Szene. Ein Kinderbuch, welches den Kindern mal was zutraut und sie für kompetente Leser hält. Und das fühlt sich sehr befreiend und richtig an.
- Kai Meyer
Merle. Das Steinerne Licht
(609)Aktuelle Rezension von: MiABand 2 der Merle-Reihe knüpft an, wo Band 1 aufhörte. Diesmal ist die Geschichte um Merle und Serafin noch phantastischer.
Die Kapitel wechseln die Schauplätze, sodass wir erfahren, was Merle und Serafin parallel zueinander machen.
Ein paar Geheimnisse werden aufgeklärt, während neue hinzukommen. Es bleibt spannend! - Kai Meyer
Merle. Die Fließende Königin
(738)Aktuelle Rezension von: MiAMerle, ein Waisenkind, beginnt zusammen mit ihrer Freundin Junipa eine Ausbildung beim Spiegelmacher. Schon in der ersten Nacht passieren Dinge, mit denen sie nicht gerechnet hat…
Kai Meyer hat mit dem ersten Band der fließenden Königin einen Fantasyroman geschaffen, der durchgehend zum Lesen einlädt. Überraschende Wendungen und die klare Art, wie man sie aus einem Meyer-Roman kennt, ließen mich das Buch verschlingen. Das Buch ist ganz klar ein Must-Have für jeden, der seiner Fantasie freien Lauf lassen möchte!
- Kathryn Wesley
Das Zehnte Königreich
(164)Aktuelle Rezension von: natti_LesemausInhalt:Der zeitlose Bestseller endlich wieder im Taschenbuch! Virginia führt in New York ein einfaches Dasein als Kellnerin. Doch eines Tages nimmt sie eine Abkürzung durch den Central Park, und ihr Leben verändert sich von Grund auf: Hinter dem Park verbirgt sich eine magische Welt, in der Wünsche Wirklichkeit werden und wundersame Geschöpfe zum Leben erwachen. Eine Welt, die bedroht ist von einer dunklen Königin, doch zugleich eine Welt, in der man die wahre Liebe finden kann …
Meinung:
Ich habe "das zehnte Königreich" einmal im TV gesehen, als Fantasyreihe. Ich fand es so fantastisch und wunderschön, das ich unbedingt auch das Buch dazu lesen wollte.
Ich war total gespannt, ob das Buch auf der Serie besiert oder umgekehrt und wieviel davon umgesetzt wurde.
Leider bin ich irgendwie lange nicht dazu gekommen, das Buch zu lesen, da mein SUB einfach zu hoch ist und immer wieder tolle Bücher dazu kommen, die unbedingt gelesen werden wollen.
Jetzt habe ich es endlich geschafft. Ich muss sagen, ich bin irgendwie zwiegespalten. Es ist ein tolles Buch, eine wundervolle, fantasiereiche Geschichte. Das ganze ist zu der Serie fast eins zu eins umgesetzt, was ja eigentlich selten ist. Und das gefällt mir super gut.
Man erlebt die Abenteuer von Virginia, Tony- ihrem Vater, Wolf- dem Wolf und den anderen lebthaft mit. Ich habe die Gesichter aus der Serie praktisch vor meinen Augen gesehen und jede Szene ebenfalls.
Es kommen wirklich viele Charaktere vor, die einfach toll umgesetzt sind und wunderbar passen.
Das ganze liest man aus verschiedenen Sichtweisen- und dieses ist das einzige, was mich ein bißchen gestört hat. Nicht die Sichtweisen von vielen an sich- denn das ist eigentlich nur gut. Nein, die Abschnitte sind recht kurz und die Sichtweisen wechseln so schnell, das man zu Anfangs etwas durcheinander kommen kann, aber mit der Zeit geht das eigentlich.
Wir erleben das ganz aus der sicht von Viriginia, Tony, Wolf, der Königin, Trollen und einigen anderen.
Man hätte hier die Abschnitte ruhig etwas länger lassen können.
Die Charaktere wandeln sich, werden mutiger und kommen über sich heraus. Na ja, die ein oder andere Figur nicht ganz so perfekt, aber immerhin hat alles ein gutes Ende.
Das Ende war gut, aber irgendwie habe ich dennoch die ein oder andere Frage.
Fazit:
Eine wundervolle, fantasiereiche Geschichte...
- Janette Rallison
Echte Feen, falsche Prinzen
(120)Aktuelle Rezension von: LadyJIch habe mir das Buch vor einigen Jahren gekauft und es vor wenigen Tagen zum wiederholten Male gelesen. Der Schreibstil gefällt mir sehr, ebenso die Handlung, die mal etwas komplett anderes war. Dass ein, zwei Märchen dazugemischt waren, fand ich interessant.
Ich werde dieses Buch immer wieder gerne durchlesen :)
- Kai Meyer
Der Brennende Schatten
(17)Aktuelle Rezension von: HoerbuchjunkieIch wusste am Anfang nicht wessen Vorgeschichte in dieser Erweiterung der Merle-Trilogie erzählt wird. Schnell stellte sich heraus, dass es um Unkes und Archimboldos Vorgeschichte geht. Aus der Merle-Trilogie ist bekannt, dass Unke eine Meerhexe darum bitten Ihren Calimar bzw. Schuppenschwanz gegen Beine einzutauschen, da sie sich in einen Menschen verliebt hat, der sie aber nach erfolgreichem Tausch verstößt. Damit beginnt das Hörspiel, zusätzlich wird klar, dass die Meerhexe Unkes Schuppenschwanz behält und wenn sie ihn frisst Unke sterben wird. Im weiteren Verlauf des Hörspiels trifft Unke auf Archimboldo und beide ziehen gemeinsam los um Unkes Schuppenschwanz von der Meerhexe zu holen. Dabei treffen sie auf weitere bekannte Figuren der Reihe.
Leider wird im Hörspiel alles sehr schnell abgehandelt und nur sehr wenig Hintergrundwissen vermittelt, das hätte ich aber gerade spannend gefunden, weil es vielleicht bekannte Charaktere oder Abläufe in ein anderes Licht gerückt hätte. Dazu kommt, dass man ja weiß was passiert, sie schaffen es und Unke bleibt bei Archimboldo, das Wie ist durch die Kürzungen nicht so spannend wie ich es mir erhofft hatte. Leider gibt es zu diesem Buch auch kein Hörbuch wie bei den anderen Teilen der Merle-Reihe, das finde ich sehr schade.
- Jim C. Hines
Drei Engel für Armand: Roman
(54)Aktuelle Rezension von: PMelittaMDanielle, von ihren Stiefschwestern Aschenputtel genannt, ist glücklich mit ihrem Prinzen Armand. Doch noch ist sie nicht sicher, Stiefschwester Charlotte startet einen Mordversuch auf Danielle und entführt Armand. Gut, dass Königin Beatrice Talia, auch als Dornröschen bekannt, incognito als Danielles Dienerin und Beschützerin eingeschleust hat. Diese ist üblicherweise als Beatrices Geheimagentin/Spionin tätig ist, zusammen mit Schnee(wittchen). Die beiden machen sich auf den Weg, Armand zu befreien, und Danielle lässt es sich nicht nehmen, sie zu begleiten.
Nachdem ich von Hines‘ Goblinsaga schon vor Jahren sehr begeistert war, wollte ich unbedingt weitere Werke von ihm lesen – nun endlich komme ich dazu. Band 1 der „Todesengel“-Reihe schien mir gut geeignet, denn ich mag Märchenadaptionen, zumal diese hier bereits aus 2009 stammt.
Der Autor führt nicht nur die Geschichten der drei Protagonistinnen weiter, sondern erzählt sie auch neu. Die Drei sonst eher passiven Prinzessinnen werden hier zudem zu wehrhaften, ja gefährlichen jungen Frauen. Talia, die ihren hundertjährigen Schlaf und die damit verbundenen Probleme nicht gut überwunden hat, ist die Kämpferin der Gruppe, die neben Schwert und Axt auch Nadeln verwendet, während Schnee sich zur Hexe fortgebildet hat, die mit Spiegeln allerhand anstellen kann. Danielle muss ihren Weg noch finden, ist aber jetzt schon mutig und schlau, und tritt für sich und die ihren ein.
Gut gefallen mir auch die anderen Wesen, die man hier trifft, z. B. der Troll Brahkop, hinter dem mehr steckt, als zunächst gedacht, oder die Aviare, fliegende Pferde, die ebenfalls nicht ohne sind.
Wie schon beim Goblin zeigt Jim C. Hines, wie phantasievoll er ist, leider fehlt mir aber der sprühende Humor, den er dort zeigt. Nicht, dass es hier ganz humorlos zugeht, aber ich hatte doch deutlich weniger zu schmunzeln. Schade, denn gerade darauf hatte ich mich besonders gefreut.
Neben den Zutaten bekannter Märchen kommt auch Mythologie zum Tragen, denn die Drei müssen ins Elfenland, um Armand zu befreien. Insgesamt gefällt mir die Welt gut, die der Autor erschaffen hat, und ich bin gespannt, ob und wie er sie in den Folgebänden noch erweitern wird.
Gerade wenn man schon fantasyerfahren ist, lässt sich die Geschichte gut und zügig lesen und, ist sie zunächst fast ein bisschen langatmig, nimmt sie doch mehr und mehr Fahrt auf, und man erfährt auch immer mehr über die Hintergründe, nicht nur der einzelnen Charaktere. Am Ende ist der Roman abgeschlossen, eine Fortsetzung hätte es also nicht unbedingt gebraucht, aber immerhin gibt es ja noch einige weitere Märchen.
An die Goblinsaga kommt der Roman nicht heran, aber er bietet doch einen unterhaltsamen Einstieg in die Todesengel-Reihe, wobei man es auch bei einem Einzelband hätte belassen können. Mir gefallen Charaktere und Welt und ich freue mich auf ein Wiedersehen. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Genrefans. - E. T. A. Hoffmann
Der goldne Topf
(122)Aktuelle Rezension von: wordworldDer Student Anselmus steht sich oft selbst im Weg — durch kleine Ungeschicklichkeiten und seine Neigung zur Tagträumerei. Am Himmelfahrtstag stolpert er in die Welt der zauberhaften Serpentina, einer kleinen grünen Schlange mit wunderschönen dunkelblauen Augen, in die er sich sofort verliebt. Durch eine Anstellung beim Archivarius Lindhorst, für den er höchst merkwürdige Handschriften kopieren soll, wird er in die magische Welt der Poesie und Phantastik eingeführt und muss sich als geeigneter Ehemann für Serpentina beweisen. Doch auf der anderen Seite steht Veronika, die Anselmus nach Andeutungen ihres Vaters über dessen vielversprechende Zukunft schon als ihren Ehemann sieht. Um Serpentina und ihre Mitgift, den goldenen Topf zu erhalten muss er zum Dichtertum finden und darf sich nicht von der Hexe Veronikas verwirren lassen.
Vorangestellt muss ich wohl sagen, dass dieser Klassiker eine meiner Deutsch-Abi-Lektüren war, ich mich also im schulischen Rahmen damit beschäftigt habe. Auch wenn ich mir im Rahmen der Klassiker-Challenge das Ziel gesetzt habe, alten Klassikern eine Chance zu geben, wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, diese Geschichte zu lesen. Das liegt nicht daran, dass ich sie besonders uninteressant gefunden hätte, sondern vielmehr daran, dass ich E.T.A. Hoffmann vor meinem Deutsch-Unterricht gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Prüfungskommission wollte uns das Werk mit der Begründung nahelegen, dass es sich hier im weitesten Sinne um das Genre "Fantasy" handle und das grob fast dasselbe sei wie Harry Potter ;-) Als ich das das erste Mal hörte, musste ich natürlich lachen - denn selbst J.K. Rowling hätte sich diese abgefahrene Geschichte nicht einfallen lassen können. Für meinen Geschmack ist dieses Märchen ein wenig zu entrückt und abgedreht, grundsätzlich konnte es mich aber viel besser abholen als "Faust". Natürlich ist es sehr schwierig ein solches Werk angemessen zu rezensieren. Dennoch würde ich sagen, dass ich mir nach etlichen Klausuren, detaillierter Textarbeit, spannenden Diskussionen und einer Abiprüfung durchaus das Recht verdient habe, das Werk von meinem Standpunkt aus kritisch zu bewerten.
Wie bin ich mit der Sprache zurecht gekommen?
Die Sprache ist zwar altmodisch und recht anspruchsvoll zu lesen, da sich Hoffmann aber einprägsamer Sprachbilder bedient, kann man der Handlung sehr gut folgen. Durch sprachliche Mittel, ausschmückende Attribute und wertende Adjektive wird das Erleben der Figuren anschaulich gemacht. Vor allem die Phantastische Welt wird mit viel Dynamik, bunten Farben, hellen Klänge und etlichen Synästhesien beschrieben, wodurch die Subjektivität der Realitätswahrnehmung verdeutlicht wird. Ebenfalls spannend ist, dass die Sprache zur Charakterisierung der Figuren eingesetzt wird. Demnach spricht der langweilige, bürgerliche Paulmann in umständlicher, gespreizter Sprache während die Mitglieder der Fantasiewelt mehrere Stilebenen besitzen. In meiner Ausgabe war zudem am Ende des Buches ein Verzeichnis aller Fremdwörter, sodass ich mir unbekannte Ausdrücke gleich nachschlagen konnte.
Was trägt die Erzählweise zum Verständnis der Handlung bei?
Etwas schwierig ist die Unmittelbarkeit, die die Erzählweise bestimmt. So steigen wir ohne Einleitung in die Geschichte des jungen Studenten ein und folgen auch später immer wieder Sprüngen direkt ins Geschehen und bekommen die Situationen erst nachträglich erklärt. Der Erzähler scheint hier also Szenen wie im Theater zu inszenieren. Aufgeteilt ist diese Geschichte jedoch nicht in Akte oder Szenen sondern in 12 Vigilien (=Nachtarbeit), welche immer durch eine Nennung von Schlagwörtern zum Inhalt des jeweiligen Abschnitts beginnen. Auffällig ist auch die Erzählperspektive, da der Erzähler hier nach Prinzip der romantischen Ironie selbst sein Werk stört und die Illusion der Fiktion aufhebt indem er den Leser direkt anspricht und am Ende sogar als handelnde Figur auftritt. Außerdem wir das auktoriale Erzählverhalten, ab und zu durch einen personalen Erzähler mit Figurenrede unterbrochen, der das Geschehen kommentiert. Das machte auf mich zuerst einen etwas befremdlichen Eindruck, ist im Kontext der Epoche betrachtet jedoch sehr passend.
Wie finde ich die Konstruktion der Handlung?
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Polarität der Wirklichkeiten. Wir werden ins Dresen um 1813/14 eingeführt, reale Schauplätze werden jedoch immer wieder durch Anklänge aus einer fantastischen Märchenwelt entgrenzt. Somit spielen Alltags- und Märchenwelt im Setting ineinander und der Fokus wechselt immerzu von der auf realen zur phantastischen Welt. Spannend ist auch, dass der Zustand des Bewusstseins von Anselmus sein Raumerlebnis ändert (Bsp: Kristallflasche, Garten des Archivarius). Auch die exakten Zeitangaben, die eine Grundstruktur für die Handlung bilden, werden immer wieder durch die mythische Welt beeinflusst. Somit sieht man schon in der Raum- und Zeitgestaltung die Ambivalenz zwischen Realistik und Phantastik, was auf Anselmus´ Entwicklungsgeschichte und seinen Grundkonflikt hinführt.
Zur Konstruktion der Handlung kann ich also einen deutlichen Daumen hoch geben. Was die inhaltliche Ebene der Geschehnisse anbelangt - die hat mir den ein oder anderen Lacher und Stirnrunzeln entlockt. Ich fasse das mal kurz zusammen: ein Student verliebt sich in eine Schlange, deren Vater ein Salamander ist und aus dem Märchenreich Atlantis verbannt wurde. Der Vater des Salamanders ist der Jüngling Phosphorus sowie eine Feuerlilie, sein Bruder ist ein Drache und sein Haustier ein sprechender Papagei. Und als wäre das noch nicht genug ist seine größte Erzfeindin - eine Hexe - auch noch die Tochter einer Feder und einer Runkelrübe. Ich habe da den leisen Verdacht, dass diese absurden Ideen auf E.T.A. Hoffmanns hohen Konsum von Absinth zurückzuführen sind. Mal ehrlich - nüchtern kann sich sowas ja kein Mensch ausdenken, oder? ;-)
Grundsätzlich weißt die Geschichte viele Merkmale eines Märchens auf. Das Abenteuer eines Helden steht im Vordergrund, das Lösen einer Aufgabe spielt eine große Rolle, Anselmus´ Anstellung erfolgt erst beim dritten Versuch (typisches Märchenschema) und ein glückliches Ende nach einem Weg voller Schwierigkeiten steht in Aussicht. Außerdem kommen Hexen, Geister und andere magische Wesen vor, die in einen Kampf zwischen bösen und guten Mächten verstrickt sind. Auffallend ist jedoch der Realitätsgehalt innerhalb der fiktiven Textsorte des Märchens - nämlich das Setting der realen Stadt Dresden. Im weitesten Sinne ist diese neue Art des Märchens also der erste Urban Fantasy Roman gewesen ;-)
Kann ich mich mit den Protagonisten identifizieren?
Im Gegensatz zu meinen anderen Abi-Pflichtlektüren ist der Protagonist Anselmus endlich mal kein älterer Mann in seiner Mid-Life-Crises sondern vielmehr ein junger Student, der nach seiner Bestimmung sucht. Dass ich mich damit besser identifizieren konnte als mit Faust Triebstau muss ich denke ich nicht mehr erklären. Mit seiner Tollpatschigkeit, seinem Pech und der kindlichen Naivität, mit der er sich selbst im Weg steht, wächst er dem Leser schnell ans Herz und man verfolgt seinen Werdegang gerne. Schon zu Beginn ist klar, dass er nicht so recht in die bürgerliche Welt zupassen scheint. Dafür sind sein „kindliches, poetisches Gemüt“ und seine Sehnsucht nach allem Magischen viel zu stark. Als er unter einem Holunderbaum Serpentina begegnet und somit zum ersten Mal Kontakt mit der magischen Welt hat, wird seine Entwicklung zum Poeten in Gang gesetzt. Als Folge fühlt er sich immer mehr zu Wundern der fantastischen Welt hingezogen und hat Probleme, die magische und reale Welt auseinanderzuhalten, weshalb sein Umfeld ihn für wahnsinnig hält.
Nach etlichem Auf und Ab erwacht durch seine Liebe zum Fantasiewesen Serpentina sein Dichtertum und er entflieht der Begrenztheit des bürgerlichen Lebens und findet seine Freiheit und sein Glück in Atlantis. Anselmus gewinnt also über Stadien der Verwirrung Klarheit über seine Begabung und muss sich damit auseinandersetzen, ob er lieber Teil des Reichs der Fantasie oder der Bürgerlichen Welt sein will, beziehungsweise Künstlertum oder Philistertum bevorzugt. In seiner Geschichte stehen sich beide Welten gleichwertig gegenüber: Anselmus steht zwischen den zwei Welten auf seinem Weg vom bürgerlichen Studenten zum freien Poeten. Wenn man also von diesem eher unüblichen Ende sowie seinen seltsamen, sehnsuchtsvollen Monologen absieht, kann man als Leser die Entwicklung des jungen Mannes mit Spannung verfolgen.
Auch in den Nebenprotagonisten stehen sich Repräsentanten der bürgerlichen Welt und der phantastischen Welt gegenüber, wodurch die Dualität der Welten nochmal verdeutlicht wird. Die kleingeistigen Philister, die nach kleinbürgerlicher Gemütlichkeit, Materialismus, Karriere sowie der Einhaltung von Konventionen und hierarchischem Denken streben, werden jedoch eher herablassend charakterisiert und erscheinen eher lächerlich.
Ist das Thema des Romans noch zeitgemäß? Inwiefern lässt es sich auf die heutige Zeit beziehen?
Die ganze Novelle ist typisch für die Epoche der Romantik, in der das Gefühl als wichtigste menschliche Fähigkeit angesehen und die Intensivierung der Welt durch Poetisierung angestrebt wird. Durch Anselmus´ Schicksal wird deutlich, dass die Selbstverwirklichung des Individuums nur als Außenseiter beziehungsweise Künstler möglich war. Die Sehnsucht der Epoche nach idyllischer, verklärter, ursprünglicher Natur und nach einer heilen Welt wird durch Atlantis und das Anbrechen eines neuen, goldenen Zeitalters, also einem idealen, paradiesischen Zustand der Einheit und der Harmonie mit der Natur dargestellt. Für E.T.A. Hoffmann war die Geschichte wohl eine literarische Artikulation eigener Sehnsüchte und die fantasievolle Märchenwelt Dresdens kann als Flucht aus der bitteren Kriegswirklichkeit verstanden werden. In Anselmus´ Konflikt spiegelt sich außerdem Hoffmanns eigene Polarität zwischen künstlerischem und bürgerlichem Leben wider. Insofern ist der Roman ein Vorzeigebeispiel der Epoche und voll mit dem Geist der damaligen Zeit.
Auch heute noch ist die Naturphilosophie, also die Annahme eines glücklichen, mit der Natur verbundenen Urzustand, von dem sich Menschen entfremdet haben und die Sehnsucht nach einer All-Einheit des Seins noch populär.
Außerdem sind die soziologischen, genderorientierten Aspekte wie die Idealisierung der Frauenbilder oder die Frage Zweckehe versus Seelenliebe so relevant wie eh und je. Spannend ist auch, dass nebenbei Themen wie gesellschaftlicher Aufstieg versus Selbstverwirklichung oder Bürger versus Künstler als Lebenskonzept thematisiert werden und Hoffmann eine deutliche Kritik am Bürgertum artikuliert.
Gesamteindruck: Ein Klassiker und must-read?
"Der goldene Topf" ist insofern spannend, dass er ein typisches Produkt der Epoche der Romantik ist und bei genauerem Hinsehen aufwändig und stimmig konzipiert wurde. Die Sprache lässt sich trotz altmodischer Formulierungen und ausschweifenden Naturbeschreibungen gut verstehen und sowohl die Figuren als auch die Zeit- und Raumgestaltung, rücken die Dualität der Welten in den Vordergrund. Insgesamt ist mir aber die wirkliche Handlung viel zu entrückt und abgedreht. Wer etwas von E.T.A. Hoffmann lesen will, was nicht allzu sehr scheint, als wäre es im Drogenrausch entstanden, sollte sich meiner Meinung nach lieber seinem "Der Sandmann" widmen. - Nicola Cornick
Die Schatten von Ashdown House
(33)Aktuelle Rezension von: DarkReaderDas Buch stand auf meinem Weihnachts-Wunschzettel und meine Tochter erfüllte mir den Wunsch. Vor ein paar Tagen kam ich nun endlich dazu, es zu lesen und ärgerte mich, ich hätte es längst lesen sollen!Warum?Nun, weil ich mit diesem Buch drei faszinierende Geschichten bekam, besonders die im 16.Jahrhundert, die der Winterkönigin Elisabeth von Böhmen.
Die Autorin flechtet in ihr Buch viel authentische Geschichte ein, denn diese Königin ist keine Fiktion, sondern eine historische Gestalt, sie gab es wirklich.Gekonnt verwebt die Autorin drei Zeitebenen, die im 16.Jahrhundert (Elisabeth), eine im 18.Jahrhundert (die Geschichte einer Kurtisane) und die in der Gegenwart.Immer geht es um zwei geheimnisvolle Artefakte, die Zauberkräfte besitzen sollen.Wer nun denkt, das wäre ein Fantasy-Roman - weit gefehlt, es ist keiner.Es ist die Geschichte dreier Frauen, deren Schicksale miteinander verwoben sind, was sich unheimlich spannend und interessant liest.Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so fasziniert war ich von den Geschichten.Sympathische Charaktere, Bösewichte und andere Protagonisten bevölkern das Buch, der Schreibstil lässt sich wunderbar flüssig lesen, Langeweile kam zu keiner Minute auf.Fantastisch beschriebene Örtlichkeiten, Schauplätze und Gebäude setzten bei mir ein Kopfkino in Gang, dem ich mich zu keiner Minute entziehen konnte.Ich kann das Buch nur wärmstens weiter empfehlen, mein Lesevergnügen war immens!Und von dieser Autorin wird es sicher nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich las, soviel ist sicher!
- Jim C. Hines
Dämon, Dämon an der Wand
(7)Aktuelle Rezension von: WortmagieDen Tod kann man nicht austricksen. Keine Zauberkraft der Welt kann ihn aufhalten. Doch daran möchte Prinzessin Ermillina Curtana von Allessandria, kurz Schnee genannt, nicht glauben. Schließlich ist sie die Spezialistin für Spiegelmagie ihrer Majestät Königin Beatrice von Lorindar. Sie versucht sich an einem wagemutigen Experiment – und überschätzt sich. In einem kolossalen Fehlschlag zerbricht sie den Zauberspiegel ihrer Mutter, das einzige, was sie auf ihrer Flucht aus Allessandria mit sich nahm. All die Jahre konnte Schnee nie herausfinden, woher seine Macht stammte. Jetzt weiß sie es. In dem Spiegel war ein Dämon gefangen, der nun frei ist. Zuerst unbemerkt ergreift er von Schnee Besitz und erweckt das Dunkle in allen, die die Spiegelscherben berühren. Nur einer ist immun gegen die Kräfte des Dämons: Danielles Sohn Jakob. Neugierig geworden entführt Schnee den 2-jährigen Prinzen und verschleppt ihn nach Allessandria, Quelle und Ziel ihres Zorns. Danielle und Talia bleibt nichts anderes übrig, als ihr zu folgen und sich auf eine aberwitzige Jagd einzulassen, die sie eigentlich nicht gewinnen können. Der Dämon in Schnees Körper ist ihnen stets einen Schritt voraus. Können sie Schnee und Jakob gleichermaßen aus seinem Griff befreien und so auch Allessandria vor der Auslöschung bewahren?
Im Nachwort zu „Dämon, Dämon an der Wand“ schreibt Jim C. Hines, dass ihm dieser letzte Band seiner Reihe sehr schwer fiel, weil er es als schwierig empfand, eine Reihe zum Abschluss zu bringen, die sich mit den Leben von Märchenfiguren nach dem „glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ beschäftigt. Ich finde, er hat diese Herausforderung gut gemeistert. Tatsächlich halte ich „Dämon, Dämon an der Wand“ für den besten Band der gesamten Reihe Die Todesengel. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass Rahmenbedingungen und Handlung im Gleichgewicht sind und sich zu einer tollen Geschichte zusammenfügen. Hines gestaltete den Spannungsbogen straffer und gleichmäßiger, wodurch er meine Aufmerksamkeit dieses Mal auch durch die Entwicklung seiner Geschichte fesseln konnte und nicht nur durch seine grandiosen Charaktere. Obwohl Schnee die Protagonistin dieses Bandes ist, steht nicht ihre Biografie als Schneewittchen im Vordergrund, wie ich erwartet hatte. Stattdessen wagte sich Hines an eine überraschende, spannende und erstaunlich naheliegende Kombination aus „Schneewittchen“ und „Die Schneekönigin“. Mir ist zuvor nie aufgefallen, wie viele Parallelen diese beiden Märchen aufweisen. Glas und Eis, Scherben und Spiegel. Es passt einfach zusammen, als wären „Schneewittchen“ und „Die Schneekönigin“ zwei Teile derselben Geschichte. Mich begeistert diese Idee hemmungslos, weil ich selbst niemals darauf gekommen wäre. Diese dann auch noch glaubhaft und logisch umzusetzen, sodass die Verbindung zweier alter Märchen Sinn ergibt, zeugt durchaus von Talent. Ich war mir in den vorangegangenen Bänden nicht immer sicher, ob Jim C. Hines wirklich ein Händchen für die Konstruktion einer überzeugenden Handlung hat, doch in „Dämon, Dämon an der Wand“ hat er mich definitiv beeindruckt. Er vermittelte mir eine immense Emotionalität, die mir zeigte, wie sehr er seine Figuren liebt. Er hat nicht krampfhaft versucht, einen künstlichen Abschluss für seine Reihe zu erzwingen, sondern ließ die Prinzessinnen einfach dorthin gehen, wo sie hin wollten. Selbst, wenn ihre Reise sie nicht an das Ziel brachte, das er sich für sie wünschte. Dieses Vertrauen erfordert viel Mut; ich denke, es war überhaupt nur durch die besondere Beziehung zwischen Hines und seinen Figuren möglich. Von Anfang an ging es in seiner Reihe darum, sie Verantwortung übernehmen und ihr Leben selbst gestalten zu lassen – es ist nur richtig und konsequent, ihnen auch zuzugestehen, den Abschluss ihrer Geschichte selbst zu wählen. Ich empfand Hines daher als eine Art Sprachrohr für Danielle, Talia und Schnee; es wirkte, als dokumentiere er nur, was diese drei großartigen Frauen zu erzählen haben.
Die Todesengel ist eine tolle Reihe und „Dämon, Dämon an der Wand“ ist ein würdiger Abschluss. Trotz dessen hoffe ich, dass dieses Finale nur ein vorläufiges Ende darstellt. Ich wünsche mir wirklich, dass Jim C. Hines noch einmal zu der wahnsinnig tollen Idee seiner Reihe zurückkehrt und weiteren Märchenfiguren seine Stimme leiht. Es gäbe noch so viele, die die Chance verdienen, ihre Geschichten selbst weiterzuschreiben, nachdem der Beginn ihrer Biografien von anderen gestaltet wurde. Ich liebe die alten Märchen, mit denen ich aufgewachsen bin, doch mir ist auch bewusst, dass sie hauptsächlich klischeehafte, stereotype Charaktere abbilden. Speziell die Rolle von Märchenprinzessinnen ist häufig extrem begrenzt und kippt dadurch ins Unrealistische. Wer behauptet denn, dass Prinzessinnen stets nur Fräulein in Not sind und keine emanzipierten, selbstbestimmten Frauen mit individuellen Wünschen, Träumen, Hoffnungen, Sorgen, Ängsten und einer gehörigen Portion Kampfeswillen sein können? Obwohl Jim C. Hines sicher nicht der hellste Stern am Autor_innen-Himmel ist, weiß ich es einfach unheimlich zu schätzen, dass er sich für eine starke weibliche Stimme in der Literatur einsetzt und bin ihm dafür sehr dankbar. Es ist erstaunlich, dass er in diesem Punkt sogar vielen weiblichen Autorinnen weit voraus ist. Ginge es nach mir, gäbe es in der gesamten Literatur nur noch ähnlich realistische, lebendige Protagonistinnen wie Danielle, Talia und Schnee.
- Tad Williams
Die Drachen der Tinkerfarm
(14)Aktuelle Rezension von: tedescaDieses Buch kann ich wirklich allen empfehlen, die mit Kinderbüchern was anfangen können. Die Protagonisten sind ca. 12 und 14 Jahre alt, ein Bub und ein Mädel, dazu kommen jede Menge skurrile Figuren, deren Besonderheiten man anfangs nur erraten kann. Eine traurige Drachenmutter, eine Intrige und ein Ausflug in die Steinzeit machen die Geschichte zu einem wirklich sehr spannenden Erlebnis. Das Hörbuch wird von Andreas Fröhlich wundebar gelesen, aber den kenne wir ja schon aus den "Eragon"-Büchern, die er für mich zu einem besonderen Hörerlebnis gemacht hat. - Walt Disney
Die Schöne und das Biest
(33)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeEin wunderschönes Märchen, welches ich schon eliche Male gelesen, gehört und gesehen habe in verschiedenen Ausführungen.
Ein Mädchen, das Bücher liebt. Ein verzauberter Prinz auf einem verzauberten Schloss und ganz entzückende Bedienstete, verwandelt in Geschirr und Uhren :)
Am Ende wird es noch mal richtig dramatisch und spannend; dann gibt es aber natürlich ein Happy End!
Ich liebe es 🧡
19.11.2024
- Nadja Losbohm
Die Magie der Bücher
(49)Aktuelle Rezension von: BuschchristineIch hatte das Glück dieses Buch als Wanderbuch lesen zu dürfen. Das Cover allein spricht ja schon für sich. Die Autorin hat es geschafft, mich mit diesen wunderschönen Kurzgeschichten zu fesseln. Leider war es mit knapp um die 100 Seiten viel zu kurz. Jede einzelne Geschichte hat ihren eigenen magischen Moment. Mir gefiel besonders gut "Blueberry`s wundersame Reise ins Land der Glitzervögel". Die Geschichte hat mich an meine Zeit erinnert, als ich zu lesen anfing und alles um mich herum ausgeblendet habe; was ich auch heute noch mache. Die Autorin entführt einen in eine andere Welt. Vielen Dank an Nadja Losbohm für diese wunderbaren Märchen. Dieses Kurzgeschichtenbuch hat mir noch einmal verdeutlicht, warum ich Bücher so liebe. Eine klare Leseempfehlung.
- Lloyd Alexander
Taran - Der Spiegel von Llunet
(15)Aktuelle Rezension von: ZahirahTaran will seine Abstammung herauszufinden. Wessen Sohn er ist? Was er am Ende herausfindet, ist anders als das, was er gesucht hat: Er erfährt, wer er ist. Taran lernt auf seiner Reise den Wert von Loyalität, Freundschaft, guter Arbeit sowie das Überwinden von Schicksalsschlägen kennen...
In Bezug auf die persönliche Weiterentwicklung der Hauptfigur Taran, ist dies aus meiner Sicht der bisher interessanteste Teil der Saga. Wer also die Saga kennt sollte sich diesen Teil nicht entgehen lassen.
Ein wirklich gelungener Serienteil über Reife, die Entdeckung des Erwachsenseins, Loyalität zu sich selbst und die Werte, die wirklich zählen. Ein Buch das ich absolut weiterempfehlen kann.
- M.V. Carey
Die drei ??? und der Zauberspiegel (drei Fragezeichen)
(32)Aktuelle Rezension von: Tokki_ReadsJustus, Bob und Peter sind ja glücklicherweise schon allerlei gewohnt. Wenn also jemand erzählt, in einem riesigen, spanischen Spiegel, der Mrs. Darnley gehört, spuke es, und wenn dann nachts in Mrs. Darnleys Haus seltsame Geräusche zu hören sind, dann kriegt zumindest Justus weniger eine Gänsehaut, als viel mehr Lust, der Sache auf den Grund zu gehen. Kaum beginnen die drei ??? zu ermitteln, stoßen sie auch schon auf einen geheimen Gang im Haus ihrer neuen Klientin.
Die erwartete gruselige Atmosphäre beschränkt sich tatsächlich nur auf eine Szene in der Bibliothek, denn hier tritt die geisterhafte Gestalt in Erscheinung. Was mit einem missglückten Diebstahl des Spiegels beginnt wandelt sich im Laufe der Geschichte in eine brisante politische Affäre eines (fiktiven) spanischen Zwergstaates in der Erpressung und Bauernfängerei eine große Rolle spielen. - Ana Jeromin
Amaias Lied
(23)Aktuelle Rezension von: AnnaBerlin
Inhalt: Die 12-jährige Marja macht mit ihrer Familie in Barcelona Urlaub. Verzaubert von den vielen verschiedenen Klängen und Gerüchten spaziert sie durch die Gegend. Doch während sie auf den Ramblas Kleinkünstlern zuschaut, verliert sie ihre Familie aus den Augen. Und zu allen Überfluss klaut ihr ein Straßenjunge das Geld und ihr Handy. Marja irrt voller Verzweiflung durch die Stadt. Bis sie auf zwei singende Mädchen stößt, deren Melodie sie magisch anzieht. Sie folgt den Mädchen zu einer Taverne und die freundliche Wirtin verspricht ihr, dass alles gut wird. Doch die Wirtin Amaia ist eine Hexe, die mit Magie und Gesang Kinder fängt. Marja soll nun ihr nächstes Opfer werden….
Der Story-Stapel
Erster Satz: „Du hast den Stadtplan nicht ernsthaft im Hotel liegen lassen!“
Es dauert nicht lange und wir irren mit Marja durch Barcelona; spüren die Hitze und Verzweiflung und eben auch die Rat- und Orientierungslosigkeit. Und am Anfang wirkte Amaia auch so nett, so dass man auch als Leser kein Misstrauen hegt. Doch mit der Einkehr in der Taverne zieht auch der Spannungsbogen an und der Leser fiebert mit Marja mit und bangt, ob sie am Ende ihre Eltern wieder finden wird und was es mit der Hexe Amaia auf sich hat. Kleine Rückblicke in die Vergangenheit lassen auch ganz eigene Vermutungen zur Hexe entstehen. Die Geschichte schließt dabei sehr rund ab, so dass alles zu sich findet, ohne, dass es komplett vor Kitsch trieft.
Der Charakter-Stapel
Marja ist ein angenehm normaler Charakter, der auch durchaus Schwächen hat und einfach auch noch Kind ist. Trotz der vielen harten Phasen beweist sie Mut und wächst durchaus über sich selbst hinaus.
Doch auch die anderen Kinder waren ein toller, sympathischer Haufen, mit denen man auch als Leser gerne Zeit verbracht hat. Jeder war für sich gut ausgearbeitet, so dass man sich von ihnen ein gutes Bild trotz der wenigen Seiten entwickeln konnte.
Der Stil-Stapel
Das Buch ist ein Kinderbuch und genau so liest es sich vom Stil. Es wirkt wie eine Märchengeschichte, die man gut vorlesen kann: Kurze Kapitel mit leichten, flüssig zu lesenden Sätzen. Trotz der Kürze fehlt es nicht an Atmosphäre, so dass man sich als Leser die verwinkelten Straßen Barcelonas ebenso vorstellen konnte wie die Hitze der Mittagszeit.
Der Kritik-Stapel
Ein wunderbarer Ort mit Barcelona trifft auf Magie und einer sehr runden Geschichte – da finde ich nichts negatives.
Auf den Lesen-Stapel?
Ja, das Buch ist für Fans von magischen Kinder-/Jugendbüchern auf jeden Fall lesenswert. Eine schöne Geschichte für junge Leser auf der Suche nach Magie. Hier wird das Fernweh genauso geschürt wie der Zauber von Musik und Zusammenhalt. Ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung. - Lylian
Schneewittchen
(10)Aktuelle Rezension von: ToxicasWie beschreibt man eigentlich Bilder? Oft finde ich dafür nicht die passenden Worte, obwohl mir zig Gedanken und Emotionen kommen beim Lesen.
Mich konnten siehier jedenfalls fesseln. Sie haben die jeweilige Stimmung und Atmosphäre ziemlich gut eingefangen, kamen oft ohne Begleittext aus und konnten mich - etwa wenn sie vom bisherigen Stil abwichen - sogar überraschen. Am meisten mochte ich die winterlichen Motive, da ich ein absolutes Winterkind bin. Ein Schneewittchen. Übrigens eins meiner Lieblingsmärchen - und trotzdem wusste ich einige Details gar nicht mehr. Davon abgesehen, dass ein paar Ereignisse so nicht im Originalmärchen zu finden sind, gab es auch "Ach ja!"-Momente, als ich mich wieder erinnerte. Zum Beispiel daran, dass es vor dem vergifteten Apfel bereits zwei Mordversuche der bösen Königin gab.
Mordversuche. Klingt echt fies, oder? Aber wisst ihr eigentlich, dass viele Originalmärchen und Disneygeschichten gar nicht so brav sind? Von wegen "sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage". Viele Märchen wurden nachträglich abgeändert, weil sie ursprünglich zu grausam waren. Und mich haben in dieser Graphic Novel einige Szenen überrumpeln können. Positiv! Ich sag nur: Burn, Witch!
Die Sprache gefiel mir übrigens auch gut. Sie kommt etwas altertümlich daher und ist somit perfekt an die Story angepasst. Zitat Seite 15: "In der Tat, es hat einen gewissen Charme."
Es war schön, mal wieder in ein Märchen abzutauchen und in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. - Kathrin Solberg
Spiegelfluch & Eulenzauber
(50)Aktuelle Rezension von: Sandrica89Dieses Buch liegt schon sehr lange auf meinem Sub. Nun hatte ich endlich wieder Lust auf eine Fantasygeschichte und begann voller Vorfreude zu Lesen. Das Cover ist ein Eye-Catcher, weswegen ich mir das Buch damals überhaupt ausgesucht und gekauft habe. Allerdings war ich sehr froh, als ich das Buch endlich beendet habe...
Anthea und Matej versuchen schon seit Jahren ihre Freundin Myrsina aus dem Zauberspiegel zu befreien. Egal was sie versuchen, der Spiegel scheint ihnen immer einen Schritt Vorauszusein. Als sie jedoch auf eine Eulenmagierin treffen, wagen sie es wieder zu Hoffen. Doch der Weg ist alles andere als leicht und der Preis umso teurer... Währenddessen versucht Lisbeth sich in ihrem neuen zu Hause zurecht zu finden. Sie ist frisch verheiratet und lebt im Schloss Wolkenstein. Sie gibt sich Mühe, sich schnell einzuleben und ihren Platz als Gräfin zu finden. Doch ihre Schwägerin Barbara macht es ihr überhaupt nicht leicht. Lisbeth wird eher als ein naives und unreifes Mädchen angesehen, die lediglich dazu da ist, ein Kind zu gebären. Bis sie plötzlich Stimme wahrnimmt, die von einem Spiegel kommt... Das Schicksal dieser Menschen verwebt sich immer enger bis sie schliesslich aufeinander prallen und der Fluch sie zu überrollen droht.
An sich mochte ich das Setting sehr. Sehr märchenhaft mit Flüchen, einem Schloss und ein gefährliches Abenteuer. Hingegen konnte ich mich nicht mit dem Schreibstil anfreunden. Ich kam gefühlt überhaupt nicht vorwärts und hatte immer weniger Lust zu lesen. Was ich sehr schade fand, denn die Idee über den Zauberspiegel fand ich gelungen. Die Kapitel mit Anthea und Matej ist es in der Ich-Perspektive geschrieben, hingegen die Kapitel mit Lisbeth in der dritten Person. Das fand ich zum Teil verwirrend und es störte den Lesefluss zusätzlich. Die Art und Weise, wie sich die Schicksale zusammen verwoben, fand ich gelungen. Die Charaktere gefielen mir auch sehr. Es kam authentisch rüber, mit welchen Problemen und Gedanken sie zu kämpfen haben. Matej wird von der Schuld zerfressen und will unbedingt seine Geliebte befreien. Anthea fühlt sich schuldig, weil sie sich eher als eine Last für Matej sieht. Sie führten eine spezielle Beziehung und ihre gedankliche Verbundenheit hat mir sehr gefallen. Lisbeth hingegen hatte den hohen Druck, endlich ein Kind zur Welt zu bringen. Noch dazu muss sie sich als Gräfin beweisen, die jedoch durch Barbara ausgebremst wird. Ihre Verzweiflung war für mich nachvollziehbar. Jakob gefiel mir auch sehr als Charakter und natürlich Fenn, ihr Hund. Lisbeth gab sich bei allem Mühe, auch wie sie die Liebe zu Jakob versteckte. Dann kam der Spiegel. Interessant, wie die Autorin dies gelöst hat mit dem Fluch. Das Ende hingegen fand ich merkwürdig.
An sich eine nette Fantasy-Geschichte für Zwischendurch. Es greift auch LGBTQ auf, die Liebenden bleiben jedoch eher in den Hintergrund. Das Haupt-Thema bleibt der Fluch und der Spiegel. Weil mir der Schreibstil jedoch nicht gefallen hat, hatte ich sehr Mühe mit der Geschichte. Ist jedoch Ansichtssache. Für mich war es ok, empfehle es jedoch eher den jüngeren Lesern.
- Bernd Michael Grosch
Der Spiegel
(11)Aktuelle Rezension von: MopserlEin Zauberspiegel, der seinen Besitzer in andere Zeiten bringen und ihm auch Geschehnisse aus Vergangenheit und Zukunft zeigen und gar erleben lassen kann.
Mein erster Gedanke: Verrücktes Zeug! Doch je mehr ich mich eingelesen hatte, umso mehr begeisterte mich die Geschichte und ich fieberte tatsächlich mit den Figuren mit, als sei ich persönlich beteiligt. Dies zeugt vom Können eines Autors. Die Verse selbst erstaunlich eingängig und flüssig zu lesen.
- M.V. Carey
Die drei ??? und der Zauberspiegel
(20)Aktuelle Rezension von: Darcys_LesestuebchenFlüsternde Mumien, lachende Schatten oder hustende Drachen. Die drei ??? sind ja wirklich einiges gewöhnt, aber als ihnen jemand erzählt, dass es in einem alten, riesigen Spiegel spuken soll, ist auch ihre Neugier geweckt. Als dann auch noch einige merkwürdige Dinge passieren, die mit einem alten Ehepaar, einem Spanier und einem Präsidenten zusammenhängen, wird es zudem recht ernst und nichts ist so, wie es scheint.
Vorwort:
"Die drei ??? und der Zauberspiegel" von M. V. Carey ist bei den Hörspielen die 16. Folge, bei der Buchreihe ist es der 19. Band. Die Fälle können unabhängig voneinander gehört/gelesen werden, es wird selten auf eine alte Folge aufgebaut. Das Hörspiel beinhaltet 8 Tracks und hat eine Länge von ca. 42 Minuten.
Meine Meinung:
Es ist echt ewig her, dass ich zuletzt ein Hörspiel von den drei ??? gehört habe, aber nun bekam ich wieder richtig Lust darauf und vor allem beim Puzzeln, Malen oder Zeichnen höre ich sie doch sehr gerne mal. Der 16. Fall von Justust Peter und Bob gehört nicht zu meinen Lieblingen, aber war durchaus spannend und interessant.
Die Geschichte war auch ein wenig düsterer als andere und vor allem durch Themen wie Erpressung, Entführung und politische Intrigen wurde es teils sehr spannend und ernster. Mir gefielen die Charaktere gut und ich fand sie schön ausgearbeitet. Meistens finde ich Kindercharaktere bei den drei ??? eher nervig, aber Jeff mochte ich sehr gerne. Aber auch die Erwachsenen waren interessant und es war gut, dass nichts so war, wie es schien. Die Synchronsprecher machten einen super Job und passten gut zu den Figuren. Zwar hatte diese Folge für mich auch ein paar Längen und irgendwie konnte sie mich nicht gänzlich überzeugen, aber dennoch habe ich sie gerne gehört.
Fazit:
Kein Liebling, aber durchaus mysteriös und spannend. Es gab ein paar kleinere Längen und es konnte mich nicht gänzlich begeistern, aber ich hatte meinen Spaß mit dieser Folge und freue mich auf die nächste. Die Sprecher gefielen mir und passten sehr gut zu den jeweiligen Charakteren. Von mir gibt es:
4 von 5 Sterne
- 8
- 12
- 24