Bücher mit dem Tag "zeitgenössische autoren"
5 Bücher
- Max Frisch
Homo faber
(3.269)Aktuelle Rezension von: SM1Der Roman "Homo Faber" erzählt die Geschichte von Walter Faber, einem Ingenieur, der stets rational denkt und handelt. Auf einer Flugreise muss er in einer Wüste notlanden, anschließend reist er durch den Urwald und wieder zurück New York. Auf einer Schiffsreise über den Atlantik macht er eine Bekanntschaft, die sein Leben verändert und Erinnerungen an seine Vergangenheit zurückbringt.
Ein sehr lesenswerter Klassiker der Weltliteratur.
- Chimamanda Ngozi Adichie
Mehr Feminismus!
(25)Aktuelle Rezension von: CocuriRubyDie Autorin hat einen schönen Stil bzw. eine schöne Art zu reden – recht locker – halt eine Rede die verschriftlicht wurde (we should all be feminists), welche übrigens auch auf YouTube ansehbar ist; Plus vier Essays mit vielen Anekdoten.
Wie gesagt ist die „Stimmung“ des Buches recht locker, bis dann eine starke Formulierung oder Erkenntnis kommt. Zwischendurch haben die Worte viel Kraft. Diese Mischung fand ich sehr gelungen und faszinierend.
Wie es der Titel schon sagt, geht es um Feminismus – was das eigentlich ist bzw. wie sie es für sich definiert und welche Vorurteile einen entgegen gebracht werden, wenn man sich selbst als solche bezeichnet. Es geht um das Leben als Frau, sprich Geschlechterrollen und was das real bedeutet, um Frauenrechte bzw. das Recht der Frau sich frei zu entfalten – gerade auch mit Blick einer Nigerianerin.
Das alles aber nicht akademisch, belehrend, sondern anekdotisch, was den Zugang erleichtert.
Unabhängig davon, von ihrem Talent solche Themen zu erzählen, fand ich die Essays mal besser mal etwas schlechter.
Nichts desto trotzt ein tolles Buch. Schon allein um die Rede zu lesen lohnt es sich – die war großartig.
- Sigrid Kleinsorge
Franzi Berbikopf all-inclusive: 88 Jahre nach Franz Biberkopf
(1)Aktuelle Rezension von: buchwanderer„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen und gegebenen und überlieferten Umständen.“ (Pos. 533)
Zum Inhalt:
Unfassbar! Sie hat wirklich das erste mal in ihrem Leben etwas gewonnen. Und auch das nur, weil ihre beste Freundin die Triebfeder war bei einem Preisausschreiben mitzumachen. So steht Franzi Berbikopf nach dem ersten Flugabenteuer mit beiden Beinen – wenn auch etwas wackelig vor Aufregung – auf dem Boden Lanzarotes. Herauskatapultiert in eine gänzlich andere Kultur, ein so tiefgreifend anderes Lebensgefühl, versucht sie ihren Lebenskompass an den neuen Erfahrungen auszurichten – oder etwa auch umgekehrt. Die überwältigenden Eindrücke versetzen sie zum einen stets erneut in Staunen, zum anderen rütteln sie an bisher ehernen Säulen ihrer Weltanschauung und Lebensauffassung. Ein Leben zum größten Teil geprägt von Fremdbestimmtheit, mit der rechtfertigenden Patina stets parater Weisheiten in Lied oder Versform, oder jenen „Geflügelten Worten“, die bereits der Büchmann zu sammeln verstand. Unter den zahlreichen Begegnungen während ihres Inselaufenthaltes ist der ihr auf Anhieb sympatische Achmed jene, die am ehesten das Potential birgt, Franzis Lebensgeister zu einer bis dahin nicht gekannten Selbstbestimmtheit aufzubauen.
Fazit:
Beinahe ausgestanzt aus dem alltäglichen Leben wirken die irisierenden Tage Franzis auf Lanzarote. Ein fast euphorischer Ausnahmezustand, dem sich Franzi in Grenzen hinzugeben vermag, wäre da nicht ihre Lebensgeschichte. Eine Geschichte deren Eckpfeiler, deren Leuchttürme ein Aphorismenschatz bildet, überliefert nicht zuletzt von ihrer Mutter. Und wenn ihr dieser Schatz schon über die schwierigsten Zeiten hinweg half, so wird er dies – so Franzis felsenfeste Überzeugung – auch in den guten verlässlich tun, denn „die [Franzi] war automatisch in die Fußstapfen der Mutter getreten, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm…“ (Pos. 1132). Sigrid Kleinsorge gelingt es in diesem feinfühligen, jeodch nicht beschönigenden Text erneut, einen Lebensfaden aus dem gesellschaftlichen Gewebe zu heben, ihn dem Leser näher zu bringen, mit viel Empathie und der ihr eigenen respektvollen Art Menschen zu sehen, für die das eingangs angeführte Zitat als Lebensprogramm gilt. Lehnte man(n) sich weit aus dem sprichwörtlichen Fenster, so könnten man(n) soweit gehen den Kernpunkt der Geschichte auf die Frage zu kondensieren, in welchem Ausmaß unsere Geschichte unsere Zukunft, unser Handeln determiniert und wo – sofern vorhanden – unsere Entscheidungsfreiheit Niederschlag findet oder gar endet.
Für das Titelbild firmiert Margret Wolf, die es schafft viel Athmosphärisches des Textes bildnerisch einzufangen. Das klar strukturierte Layout verdankt der Leser der Agentur groessenwahn.com alias Anette Kannenberg und Olaf Heinrichs. - George Saunders
Zehnter Dezember
(13)Aktuelle Rezension von: mabo63Zehn Kurzgeschichten von Saunders, erzählt in seinem eigenen Stil, in einer Sprache die sehr experimentell daherkommt, bruchartig fast die Sätze, kurz und auf das minimum reduziert und desshalb auch gewöhnungsbedürftig.
Trotzdem prägen die Storys, man bleibt bildlich haften, gleich einem Schwarz - Weiss Film der stockt, der hängenbleibt.
Die Geschichten selber düster und im Mittelpunkt Menschen wie du und ich die sich in einer Gesellschaft behaupten die durchtränkt ist von Kapitalismus; Neid und die Missachtung von Menschenrechten ist Tagesordnung.
Keine leichte Kost.