Bücher mit dem Tag "zeuge"
134 Bücher
- Stephen King
Es
(2.365)Aktuelle Rezension von: Darcys_LesestuebchenMit Georgie fing alles an. Nach dem Tod von Bills kleinem Bruder verschwinden in Derry nicht nur zahlreiche Kinder, auch folgt eine Gräueltat der nächsten, die die Stadt wie die Pest heimsucht. Nur knapp überlebten Bill und seine Freunde ES, aber sie konnten es nur verletzen, weshalb es nach 25 Jahren wieder erwacht und fressen will. Und auch, wenn sie nicht mehr komplett zusammen sind, nehmen sie den Kampf gegen ES wieder auf.
Vorwort:
"ES" von Stephen King erschien 1986 bei Heyne und ist als Hardcover, Taschenbuch, sowie e-book erhältlich. Meine Hardcover-Ausgabe umfasst ca. 860 Seiten.
Meine Meinung:
Stephen King zählt nach all den Jahren immer noch zu meinen Lieblingsautoren und auch, wenn ich nicht mehr so viel von ihm lese wie früher, freue ich mich auf jedes seiner Bücher. Und so bekam ich zu Halloween richtig Lust, endlich mal "ES" zu lesen, dessen Verfilmungen mich gemischt zurückließen. Während ich den Zweiteiler aus den 90er Jahren grauenvoll fand, begeisterte mich die neueste umso mehr. Natürlich erwartete ich nicht, dass sich das Buch wie die Filme lesen würde, aber mit so einer Langatmigkeit habe ich nicht gerechnet.
Der Anfang konnte mich noch sehr packen und ich fand die vielen Details zu Georgies Tod und dem Familienkonstrukt seiner Familie sehr spannend. Die Langatmigkeit gefiel mir hier zunächst noch richtig gut, weil ich durch die vielen Informationen und Ausschweifungen richtig gut in die Kleinstadt Derry und das Leben ihrer Bewohner eintauchen konnte. So erfuhr man nicht nur, was mit den Kindern und ihren Angehörigen geschieht bzw. geschah, sondern auch der Alltag und die Entwicklung anderer Bewohner wurde näher beleuchtet. Mich fesselten die kleinen und großen Dramen und manche jagten mir eine kräftige Gänsehaut über den Rücken. Ich habe die Atmosphäre absolut geliebt und die gefährliche Jagd nach ES löste eine ziemliche Beklemmung aus, was mit unter auch an meiner Phobie vor Clowns lag. Aber gerade deswegen las ich dieses Buch...ich liebe es, mich zu fürchten; diese Figur fand ich so genial gezeichnet und war der Horror pur !
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir einiges nicht zusagte. Anders als in den Filmen sprang der Autor häufig zwischen den Erzählperspektiven und den Handlungsträngen, die zum einen in 1958 spielten und eben 25 Jahre später, hin und her. Mich riss es häufig aus dem Lesefluss raus und ich brauchte immer wieder eine gewisse Zeit, um wieder reinzukommen, was gerade der Spannung absolut nicht gut tat. Und obwohl ich anfangs diese Ausschweifungen und die viele Details geradezu liebte, störten sie mich zusehends, je weiter ich vorankam. Vor allem gewisse erotische Szenen waren absolut nicht nötig und ehrlich gesagt überflog ich sie irgendwann auch. Ich fand es echt schade, wie langatmig es zum Ende hin wurde und obwohl es auch spannend war, war ich froh, es beenden zu können.
Die Hauptcharaktere mochte ich ganz gerne und fand sie auch interessant, die meisten Nebencharaktere eher störend und nervig. Zwar gefiel es mir, wie King die Auswirkungen von "ES" auf das Leben der Bewohner aufzeigte, aber nach einer gewissen Zeit fand ich die Schicksale sogar langweilig, weil sie kaum zur Handlung beitrugen.
Mit dem Schreibstil haderte ich oft. Es gab interessante und spannende Stellen, die mich hoffen ließen, dass es mich doch noch begeistern könnte, aber leider zog es sich zu sehr und weniger Seiten wären durchaus hilfreich gewesen. Aber gerade die Momente, in denen Pennywise in Aktion trat oder seine Illusionen zeigte, begeisterten mich durch und durch.
Fazit:
Ich bin schon etwas hin und hergerissen. Es gab Stellen, die mich absolut packen und fesseln konnten, weil King zeigte, was für ein Schreibtalent zu besitzt und er zu meinen Lieblingen gehört, aber leider zog es sich einfach zu oft und obwohl ich die Dramen interessant fand, langweilten sie mich irgendwann auch. Eine straffere Handlung und weniger Ausschweifungen hätten der Geschichte echt gut getan, da Pennywise (ES) als Horrorfigur absolut klasse war und mir eine gehörige Gänsehaut und Beklemmungen bescherte. "ES" hat tolle und einprägsame Momente, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir die neueste Verfilmung um Längen besser gefällt. Von mir gibt es:
3 von 5 Sterne
- Sebastian Fitzek
Der Augensammler
(5.371)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraSebastian Fitzek gilt als der erfolgreichste deutsche Thrillerautor und gehört außerdem zu den fünf bekanntesten Autoren Deutschlands. Unter den Männern liegt er sogar auf dem ersten Platz. Umso schlimmer, dass ich bisher kein einziges Buch von ihm gelesen habe, obwohl es mir von vielen Freunden sehr empfohlen wurde. Mit dem Psychothriller „Der Augensammler“ aus dem Jahr 2010 habe ich nun endlich meinen allerersten Fitzek gelesen. Ich war richtig gespannt, ob die Lobpreisungen, die mir mehrfach zu Ohren gekommen sind, der Wahrheit entsprechen und ob ich mich danach selbst als Fan von Fitzeks Werken bezeichnen würde.
Alexander Zorbach arbeitete jahrelang als Polizeipsychologe in Berlin, bis ihn ein Vorfall, bei dem er aus Notwehr eine psychisch kranke Frau erschoss, zum Verhängnis wurde. Er musste seinen Beruf aufgeben und arbeitet seitdem als Journalist für die größte Tageszeitung Berlins, die für ihre reißerischen Artikel bekannt ist. Auch wenn es verboten ist, hört er den Polizeifunk ab, um über die neuesten und schlimmsten Verbrechen der Hauptstadt zu schreiben. Auch privat läuft es für ihn eher schlecht. Seine Frau Nicci will sich von ihm scheiden lassen und für seinen Sohn Julian hat er kaum noch Zeit.
Seit Monaten spielt in Berlin ein Psychopath, der als der „Augensammler“ bezeichnet wird, sein krankes Spiel, bei dem er Mütter ermordet, ihre Kinder entführt und einsperrt. Den Vätern gibt der Augensammler eine Frist von 45 Stunden, um ihre Kinder wiederzufinden. Ist die Zeit abgelaufen, werden die Kinder ertränkt und ihr linkes Auge amputiert. Drei Mal hat der Täter inzwischen schon erfolgreich zugeschlagen, eine vierte Mutter wurde bereits tot aufgefunden. Philipp Stoya, der Leiter der Mordkommission, findet nach kurzer Zeit einen Hauptverdächtigen und sein Name ist Alexander Zorbach.Noch vor den ersten Zeilen des Buches, steht direkt am Anfang ein „sachdienlicher Hinweis“ von Fitzek, in dem er erklärt, dass es Absicht sei, dass die Seitenzahlen und die Kapitel numerisch rückwärts laufen. „Sollten Sie dieses Buch umtauschen wollen, müssen Sie sich eine andere Ausrede einfallen lassen.“ Humor hat der Mann auf jeden Fall schon mal. Warum dies so ist, soll der Leser erst zum Schluss erfahren. „Der Augensammler“ beginnt also tatsächlich mit dem Epilog auf Seite 439, in dem der Protagonist den Leser dazu auffordert: „Lesen Sie nicht weiter!“. Eine gelungene paradoxe Intervention, denn natürlich habe ich weitergelesen. Danach kommt das letzte Kapitel, dann folgt Kapitel 83, sodass ein regelrechter Coundown erzeugt wird. Die Kapitel sind alle recht kurz gehalten, manche sind nur zwei Seiten lang, sodass man auch mal zwischendurch zum Buch greifen und es schnell wieder weglegen kann, zumindest wenn einem das gelingt, denn fast jedes Kapitel endet mit einer Phrase, die zum Weiterlesen animiert.
Der Protagonist ist Alexander Zorbach, der aus der Ich-Perspektive im Präteritum erzählt. Auch andere Charaktere fungieren als Erzähler, zum Beispiel Philipp Stoya oder Tobias Traunstein, ein Opfer des Augensammlers, wobei bei diesen Figuren der personale Erzähler verwendet wird.Fitzek schreibt meist nüchtern und einfach, selten vulgär, was manch gewalttätige Szene aber umso brutaler wirken lässt. Besonders positiv ist mir seine Recherchearbeit aufgefallen, die sowohl in der Medizin, als auch in anderen Wissensbereichen, enorm gut ist und der man die investierte Zeit deutlich anmerkt. Nur einmal wird eine Matrjoschka, eine bemalte Holzpuppe, mit einer Babuschka, auf russisch „Oma“, verwechselt, was sich allerdings auch damit begründen ließe, dass der Erzähler der Passage ein neunjähriger Junge ist, der es vielleicht tatsächlich nicht besser weiß. Jedoch ist das ein häufiger Verwechslungsfehler, sodass sich Fitzek hier möglicherweise tatsächlich geirrt hat.
In nicht einmal einer Woche hatte ich das Buch beendet, weil es mich absolut gefesselt hat und ich in jeder freien Minute versucht habe, zumindest ein Kapitel zu lesen. Oder zwei oder drei. Die Handlung ist vollkommen unvorhersehbar, immer wieder werfen kleinere und größere Plottwists neue Fragen auf. Im Nachhinein haben mich besonders zwei Szenen geschockt, davon war aber keine so schlimm, dass ich danach nicht hätte schlafen können. Das ultimative Herzrasen und Gruseln blieb also aus, nichtsdestotrotz konnte ich mich für „Der Augensammler“ begeistern.
Eine Enttäuschung blieb aber neben aller Spannung. Nach etwa 100 Seiten hatte ich einen leichten Verdacht, wer der Augensammler sein könnte, der sich aufgrund manch ambivalenter Aussagen mit dem Fortschreiten der Geschichte immer mehr verhärtete und leider hatte ich recht. Leider, weil ich es liebe, wenn der Autor mich an der Nase herumführen kann, um mich bei der Enthüllung komplett zu verblüffen. Das ist hier nicht gelungen, auch wenn es nicht peinlich offensichtlich war. Das Ende hat mich dagegen größtenteils überrascht und lässt den Leser mit einem extremen Cliffhanger zurück, der auch den Countdown der Seitenzahlen erklärt. Deswegen gibt es eine Fortsetzung mit dem Titel „Der Augenjäger“, die ich definitiv so bald wie möglich lesen werde.
Wenn ich ein Buch innerhalb weniger Tage durchlese und mich auf die Fortsetzung freue, kann es nur sehr gut gewesen sein. „Der Augensammler“ ist spannend, oft unvorhersehbar und ein klassischer Pageturner. Leider hat sich mit der Matrjoscka ein kleiner Fehler eingeschlichen und ein wirklich heftiger Schockmoment blieb aus, vor allem, weil mich die Identität des Täters nicht überraschen konnte. Trotzdem bin ich sehr angetan und werde in Zukunft gerne mehr Bücher von Sebastian Fitzek verschlingen. Deshalb erhält „Der Augensammler“ vier von fünf Federn.
- Nele Neuhaus
Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
(1.835)Aktuelle Rezension von: KarenAydinWorum geht es?
Tobias Sartorius kehrt nach zehn Jahren zurück in sein Heimatdorf Altenhain im Taunus. Das vergangene Jahrzehnt hat er im Gefängnis verbracht, weil er mit 20 für den Doppelmord an zwei jungen Frauen (Sophie und Stefanie, genannt Schneewittchen) verurteilt wurde. Da er in der Mordnacht einen Filmriss hatte, weiß er selbst nicht, ob er beteiligt war. Im Dorf wird sofort Stimmung gegen ihn gemacht und als dann noch ein weiteres Mädchen verschwunden ist, beginnt eine Hexenjagd. Oder war das neue Opfer dabei, aufzudecken, was damals wirklich passiert ist?
Kritik
Ich bin -mit wenigen Ausnahmen- eigentlich kein Freund von polizeilichen Ermittlern. Doch nachdem ich neulich Monster gelesen habe, und restlos begeistert war, habe ich mir nun einen weiteren (den vierten) Band aus der Reihe um die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff vorgenommen.
Wie auch schon bei „Monster“ ist die Handlung komplex. Das halbe Dorf scheint in die Ereignisse verwickelt zu sein. Ich habe dennoch keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen und die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten. Die Motive für Aktionen sind vielseitig, die Hintergründe von Taten vielschichtig. Das ist etwas, was Neuhaus in beiden Bänden von anderen Krimis unterscheidet. Dort gibt es oft eine Tat, ein Motiv. Neuhaus macht es uns nicht ganz so einfach. So individuell die Personen, so unterschiedlich sind die Gründe, die sie zu Taten motivieren.
Herrlich auch die Darstellung des Dorfes, in dem sich hinter einer Fassade von langweiliger Spießigkeit (die man so wahrnehmen könnte, wenn man als Besucher hineinkommt) Abgründe auftun. Die Dorfbewohner sind stets zwischen Solidarität und Feindseligkeit. Gar nicht so einfach für die Ermittler dahinterzukommen. Dabei ist der Roman auch echt spannend. Während in vielen anderen die Ermittler einfach durch die Gegend eiern, überall klingeln und nervige Fragen stellen, ist hier auch viel Handlung, viel Action und viel Spannung und – die Aufklärung des Falls liegt nicht allein an den Ermittlern, sondern eben auch an diesem Changieren zwischen Solidarität und Feindseligkeit. Der Thriller ist extrem clever konstruiert.
Ich hatte früher schonmal einen Neuhaus gelesen, das was mich seinerzeit gestört hatte, war das Privatleben der Ermittler (damals hatte Bodenstein, keine Ahnung, welcher Band, massive Babysitterprobleme, die ich nicht zu meinen machen wollte). Ich kann verstehen, dass viele das gern lesen und da auch einen Handlungsstrang über die einzelnen Bände hinweg verfolgen wollen. Damit mich so etwas interessiert, muss es schon mehr geben als Beziehungsprobleme und Bodenstein wollte ich den ganzen Band hindurch eine kleben und ihm sagen, dass er sich mal ein bisschen zusammennehmen muss. Vielleicht bin ich dazu auch einfach selbst zu unemotional. Mir passiert es nie, dass ich nur noch Rauschen höre, vor lauter Kummer blind und taub durch die Gegend tappse und nicht mehr ansprechbar bin (mir würde das auch, ehrlich gestanden, medizinisch Angst machen).
Gut, aber das konnte ich auch prima überblättern.
Als Krimi ist „Schneewittchen muss sterben“ einfach nur sehr sehr gut. Man kann alle Motive sehr gut nachvollziehen. Bei Monster hat Neuhaus aber vergleichsweise nochmal zugelegt, weil sie eine moralische Grauzone aufgemacht hat und auch einige Elemente eingebaut hat, die ich aus anderen Thrillern nicht kannte.
Also insgesamt ein absolut lohnenswerter Mordsspaß!
- Lewis Carroll
Alice im Wunderland
(1.279)Aktuelle Rezension von: WauwuschelDie Geschichte „Alice im Wunderland“ lebt schon seit vielen Jahren und wird von den verschiedensten Leuten neu interpretiert und für ein neues Buch als Inspiration genutzt. Dennoch wurde das Buch in ein paar Kreisen auf der Welt zensiert und zeitweise auf die Banned Books List gesetzt. Ein Buch, welches die Kindheit von vielen Menschen war; Ein Buch, dessen Figuren wie die Grinsekatze und das Kaninchen uns begleitet haben; Ein Kinderbuch voller Spannung und Fantasie. Welche Gründe rechtfertigen eine Zensur?
- Sprechende Tiere, die anthropomorph und damit gegen bestimmte Religionen sind?
- Verherrlichung von Drogenkonsum und surrealen/halluzinatorischen Elementen?
- Ein Mädchen, das die Regeln der Eltern bricht und das den Kindern auf der Erde beibringt?
Die Antwort ist, das nichts eine Zensur berechtigt und es einfach unglaublich ist, dass heutzutage bzw. vor 20 Jahren solche Bücher in manchen Ländern auf der Welt unzugänglich waren. Darauf aufmerksam werden sollten alle Menschen. Und genau hier sollte es euch kümmern, wenn euch Alice und ihre Freunde auch auf ihr Abenteuer ins Wunderland mitgenommen haben.
- Jodi Picoult
Beim Leben meiner Schwester
(1.887)Aktuelle Rezension von: dadaeliDieses Buch ist einfach ein moderner Klassiker.
Behandelt werden ethische Grundfragen und vor allem wie diese und auch Krankheit selbst eine Familie und all ihre Individuen verändert.
Ohne zu viel zu verraten, aber ich habe Rotz und Wasser geheult... denn das Ende ist einfach so unfair und kommt um Längen nicht an den Film heran
- John Katzenbach
Der Professor
(333)Aktuelle Rezension von: Ina2018Wenn sexuelle Abgründe ohne Rücksicht auf Verluste ausgelebt werden und es zu kommerziellen Zwecken in Kauf genommen wird, dass dies Menschenleben kostet, ist das hart, zuzuschauen. Das Weiterlesen fiel mir teilweise schwer. Die drei Protagonisten waren sympathisch, schlüssig beschrieben und ihr Handeln gut nachvollziehbar. Ich hätte mir mehr miteinander des Professors und der Ermittlerin gewünscht und weniger Rätseln, ob nun wirklich ein Verbrechen stattgefunden hat oder ob das Opfer, ein Mädchen im Teenageralter nur von zu Hause geflüchtet ist.
Der Professor im Ruhestand, ein brillianter Wissenschaftler, dem sein Gedächtnis auf Grund einer schnell fortschreitender Krankheit im Stich lässt beobachtet, wie das Mädchen entführt wird. Er wendet sich an die Polizei, aber die ermittelnde Kommissarin kennt das Mädchen, eine Ausreißerin. Sie glaubt, dass auch diesmal der Teenager nur von zu Hause abgehauen ist, weil man keine gemeinsame Sprache fand und der Bonus-Papa so ein Vollidiot ohne Empathie ist.
Die Motive der Entführer sind eindeutig mit der rücksichtslosen Jagd nach dem schnellen Geld auf den Punkt zu bringen. Die neuen Medien machen es möglich, alles - hochpreisig versteht sich - mit den anonymen Usern auf der ganzen Welt zu teilen. Von Anfang an wünscht man sowohl die Täter als auch deren Fan-Gemeinde in den finstersten Knast und dass einer den Schlüssel zu selbigen wegwirft. Doch wird es dazu kommen? Eine spannende Reise, die allerdings nur sehr langsam in Fahrt kommt.
- Jilliane Hoffman
Samariter
(260)Aktuelle Rezension von: JourneyGirlEin weiterer genialer Thriller von der Bestsellerautorin Jilliane Hoffman, die ja auch Cupido geschrieben hat. Mit Cupido hat dieses Buch nichts zu tun, aber es ist definitiv genauso spannend. Absoluter Nervenkitzel pur! Für Krimifans auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung! Die Autorin weiß einfach, wie man spannende Krimis schreibt!
- Nalini Singh
Leopardenblut
(1.133)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch habe "Leopardenblut" zum ersten Mal kurz nach dessen Release gelesen und dachte mir letztens, es wäre Zeit für einen Re-Read, um zu sehen, ob es immer noch so gut ist, wie in meiner Erinnerung.
Spoiler: ist es.
“Leopardenblut” ist der tolle Start einer noch schöneren Paranormal-Romance-Serie und ich bin mehr als gespannt darauf, weitere Romane von ihr zu lesen. Ich habe die Schreibweise, den Aufbau der hier zu findenden Welt sowie die Charaktere absolut geliebt.
Für mich positiv überraschend: Es gab tatsächlich eine Dynamik, eine Entwicklung der Charaktere und zwei starke Hauptfiguren, die nicht auf die übliche “Sie war ein Mädchen, er war ein Alpha-Junge” Handlung angewiesen waren.
Das Ende war zwar etwas schnell, aber das hat auf keine Weise meinen Genuss gemindert. 5/5 Sterne. Absolute Leseempfehlung.
- Agatha Christie
16 Uhr 50 ab Paddington
(307)Aktuelle Rezension von: BirteHiDie gute alte Jane Marple bekommt kurz vor Weihnachten Besuch von ihrer alten Freundin Elspeth McGillicuddy. Diese erzählt ihr, dass sie auf dem Weg von London nach St. Mary Mead einen Mord beobachtet hätte. Dieser ereilte sich in einem Zug, der neben dem ihren in die gleiche Richtung fuhr. Ein Mann habe eine blonde Frau im hellen Pelz erwürgt. Doch anders, als der Zugschaffner und der Bahnhofsvorsteher, glaubt Miss Marple ihrer Freundin. Als nach einigen Tagen immer noch keine Leiche aufgetaucht ist, beginnt Miss Marple auf eigene Faust zu ermitteln. Leider ist sie nicht mehr fit genug, um die Leiche selbst zu suchen, und so engagiert sie die tüchtige Haushaltskraft Lucy Eyelesbarrow, sie bei der Suche nach der Leiche zu unterstützen.
Ob sie die Leiche finden, wer die Tote ist und warum sie sterben musste, dass verrate ich nicht ;-)
Es ist ein klassischer englischer Krimi. Abwechslungsreich und voller verdächtiger. Spannend bis zur Auflösung am Schluss, wie es für die Krimis von Christie üblich ist.
- Arno Strobel
Das Dorf
(408)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeBastian erhält einen panischen Anruf seiner Ex-Freundin Anna, die scheinbar unter Todesängsten behauptet gefangen zu sein. Er fährt gemeinsam mit seinem engsten Freund in ein völlig abgelegenes Dorf um nach ihr zu suchen, aber bald wird er selbst scheinbar verfolgt und weiß nicht mehr was er glauben soll.
Eigentlich ist der Aufbau und die erste Hälfte des Buches Recht mysteriös und teilweise sogar mal ganz spannend. Alles ist irgendwie seltsam und nichts erscheint irgendwie greifbar. Allerdings beginnt Bastian für einen normalen rational denkenden Menschen viel zu schnell an seinem Verstand zu zweifeln, vertraut Wildfremden und wirkt schon fast von Beginn an paranoid bis schizophren. Hinzu kommt der Schreibstil der billig und platt ist, Dialoge, die so kein Mensch führen würde und völlig lieblose, oberflächliche Charaktere. Das Ende wurde dann kurz und knapp vorbereitet und direkt vorhersehbar umgesetzt, mit einem finalen Gespräch garniert um auch ja jedwede möglichen nicht existenten Unklarheiten zu beseitigen.
Mein Fazit: Spannendes Material einfach nur traurig umgesetzt. So schade um den gar nicht so üblen Beginn und das eigentlich ansprechende mysteriöse Setting.
- Nora Roberts
Die letzte Zeugin
(169)Aktuelle Rezension von: hauntedcupcakeSie hatte nicht an die Liebe geglaubt. Sie hatte nicht an Wunder geglaubt.
Und doch war ihr Liebe begegnet. Hier war ihr Wunder.
S. 378
Inhalt
Abigail Lowery lebt zurückgezogen in einer Kleinstadt in den Ozarks. Ihr Haus ist mittels hochmoderner Sicherheitsstandards geschützt, sie trägt stets eine Waffe auf sich und ihr furchteinflössender Hund Bert begleitet sie auf Schritt und Tritt.
Brooks Gleason kehrt als Polizeichef in seinen Heimatsort ... zurück um seine Familie zu unterstützen. Abigail fasziniert ihn von Anfang an - nicht nur, weil er als Polizist gerne alle Rätsel um sich herum gelöst hat.
Doch Abigail lässt niemanden an sich heran und keinr Gefühle zu. Denn das könnte für sie schlimm enden...
Meine Meinung
Zwischendurch einen Nora Roberts-Roman zu lesen macht mich einfach glücklich. "Die letzte Zeugin" war dabei aber etwas anders als gewohnt, spannender, mit einer sehr ungewöhnlichen Heldin.
Abigail ist ein Genie, äusserst pragmatisch und dazu sozial etwas unbeholfen, was sie zu etwas ganz besonderem gemacht hat. Ich mochte ihre Art unglaublich gerne und finde sie eine sehr gelungene und aussergewöhnliche Protagonstin. Sie ist wie eine Mischung aus Amy und Sheldon aus The Big Bang Theory - einfach ohne den nervig-Faktor.
Brooks als Love Interest fand ich... nunja ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits ist er ganz süss und geduldig, andererseits empfand ich ihn als etwas übergriffig, da er Abigail zu Beginn nicht in Ruhe lässt, obschon sie dies wünscht.
Die Geschichte selber hat mir sehr gut gefallen. Einerseits ist da der Erzählstrang von Abigail, der mich wirklich packen konnte, mit Krimifaktor und ganz persönlichen Dramen. Andererseits ist da der Erzählstrang von Brooks, der ganz typisch Nora Roberts ist. Kleinstadtdramen mit gleichzeitig viel Familienzugehörigkeit, da fühlt man sich doch irgendwie gleich wohl.
Fazit
Für mich war es ein angenehmes und auch spannendes, manchmal witziges und oft gefühlvolles Leseerlebnis mit einer herausragenden Protagonsitin.
4 Sterne - Roxanne St. Claire
Barfuß am Meer
(14)Aktuelle Rezension von: j125Meine Meinung:
Tessa war mir in den vorherigen Bänden immer sympathisch, weshalb ich mich sehr auf ihre Geschichte gefreut habe. Sie wünscht sich nichts mehr als ein Baby, was zu allerlei Konflikten führt, schließlich sind all ihre Freundin schwanger, frisch verheiratet oder kürzlich Mutter geworden. Nur Tessa ist alleinstehend, nachdem sie jahrelang vergeblich mit ihrem Ex-Mann versuchte ein Kind zu bekommen. Tessas Kinderwunsch ist ihr zentrales Thema, daher wird natürlich immer wieder über Kinder, Schwangerschaften etc. gesprochen. Für mich hat die Autorin ein gutes Maß getroffen. Es wurde so häufig erwähnt, dass man versteht, wie wichtig es für Tessa ist Mutter zu sein, aber es wurde nicht zu sehr besprochen, sodass ich genervt davon war.
John mochte ich total gern. Vor allem seine Geschichte hat mich überzeugt, weil sein Geheimnis mal etwas anderes ist. Es ist sicher keine völlig neue Idee, aber wenn man mal darüber nachdenkt, welche Geheimnisse Menschen in Liebesromanen so haben, dann ist Johns Geheimnis eines, das ich noch nicht so häufig gelesen habe.
An einigen Stellen war die Geschichte leider recht konstruiert und vorhersehbar, weil ich aber Tessa und John so mochte, hat es mich nicht allzu sehr gestört. Auch das Ende ist definitiv nicht die realistischste Variante, sondern die, die meisten Leser/innen zufrieden stimmt, aber auch das war für mich nicht störend. Ich habe nach einer leichten Liebesgeschichte gesucht, die mir ein wohlig warmes Gefühl beschert und die habe ich bekommen.
Nicht die realistischste Liebesgeschichte, aber durch die Protagonisten und Ians Geheimnis neben dem zweiten Band mein Lieblingsteil. - Claude Izner
Madame ist leider verschieden
(39)Aktuelle Rezension von: LesemietzeWir befinden uns in Paris zur Zeit der Weltausstellung im Jahr 1889. Im Mittelpunkt steht natürlich der Eiffelturm, wie soll es auch anders ein. Es wird überwiegend aus der Sicht von Victor Legris geschrieben, der Buchhändler ist. In Victors Umfeld geschehen Morde, die ihn zu Beginn erst nicht interessieren. Doch durch einen Zufall entscheidet Victor selbst etwas nachzuforschen warum diese Menschen gestorben sind. Angeblich soll ein Bienenstich die Ursache sein. Doch kaum hat Victor jemanden in Verdacht schon geschieht ein Unglück. Wer steckt dahinter oder sind es wirklich Bienenstiche?
Mir hat dieser Pariser Krimi sehr gut gefallen. Zumal er zu einem realen Zeitpunkt spielt. Die Charaktere sind lebendig. Die Umgebung wird bildhaft vorgestellt. Man hat schon fast selber das Gefühl 1889 vor Ort zu sein.
Hat mir sehr gut gefallen. - Andrea Maria Schenkel
Tannöd
(811)Aktuelle Rezension von: Eva_ArensNicht schlecht, aber war nicht so ganz meins. Die Geschichte ist gut, aber ich glaube, man hätte mehr herausholen können. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Ich-Perspektiven einfach nicht so mag, oder auch daran, dass mich der bayerische Dialekt irgendwie gestört hat. Klar, das soll es wohl authentisch machen, aber für mich hat es nicht funktioniert.
Das Buch ist interessant aufgebaut. Der Leser wird quasi in Interview-Form durch die Geschichte getragen. Kreativ, aber auch etwas holprig für meinen Geschmack. Es hat meinen Lesefluss gestört, und die Umstellung auf eine andere Person mit einem anderen Sprechstil alle drei Seiten hat mich schon etwas irritiert.
Gute Geschichte, aber die Umsetzung hat mir persönlich nicht viel gegeben. 🤷🏻♀️
- Joël Dicker
Das Verschwinden der Stephanie Mailer
(336)Aktuelle Rezension von: winter-chillIm Sommer 1994 passiert in der beschaulichen Kleinstadt Orphea in den Hamptons am Rande eines Theaterfestival etwas Schreckliches: 4 Menschen werden erschossen – der damalige Bürgermeister und seine Familie sowie ein Joggerin, die zufällig am Tatort war. Die beiden jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott klären den Fall schnell auf. 20 Jahre später möchte sich Detective Jesse Rosenberg in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden – als die Journalistin Stephanie Mailer auftaucht und behauptet, Hinweise zu haben, dass die beiden Polizisten damals den falschen Täter überführt haben. Kurz darauf ist Stephanie wie vom Erdboden verschluckt. Jesse und Derek beginnen den Fall zusammen mit Anna, der stellvertretenden Leiterin der Polizei, nochmal aufzurollen. Was haben sie damals übersehen? Und hängt vielleicht auch alles mit dem Theaterfestival zusammen, das mittlerweile auch sein 20-jähriges Jubiläum feiert?
„Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Whodunit-Krimi und dann auch irgendwie ein bisschen mehr. Während Jesse, Scott und Anna ermitteln, begegnen uns zahlreiche Protagonisten, die alle ein tieferes Geheimnis mit sich tragen bzw. ihre Probleme haben. Sie alle haben irgendeine Verbindung zur Stadt Orphea. Und auch die drei Polizisten haben jeweils einen düstern Punkt in ihrer Vergangenheit, der im Laufe der Ermittlungen wieder hochgespült wird. Und so bekommt man im Roman neben einer klassischen Krimihandlung noch viele weitere Nebengeschichten geboten.
Das Raffinierte an „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist die Erzählstruktur. So rankt sich die Handlung um das Theaterfestival, das diesmal zum 20. Mal aufgeführt werden soll und die Kapitel führen wie ein Countdown auf den Premierenabend hin. Und dann taucht auch noch ein Regisseur mit seinem Stück „Die schwarze Nacht“ auf, das er seit 20 Jahren schreibt und das den wahren Täter enthüllen soll. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der unterschiedlichen Protagnisten erzählt und in Rückblenden erfährt man stückchenweise, was sich in der Vergangenheit zugetragen hat – bis am Ende alles auf den Showdown zuläuft. Diese Erzählweise ist es auch, was einen bei der Stange hält.
„Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ war nun mein drittes Buch von Joel Dicker. Während ich die beiden Vorgänger „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und „Die Geschichte der Baltimores“ sehr mochte, fand ich diesen Roman leider etwas durchwachsen. An sich war die Geschichte schon recht unterhaltsam und spannend und ich wollte auch unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Allerdings war die Geschichte am Ende irgendwie nichts wirklich Ganzes. Es bleiben viele einzelne Geschichten, deren Potenzial nicht richtig ausgeschöpft worden ist und die Dicker meiner Meinung nach auch nicht rund genug zusammenführen konnte. Oftmals hatten die Nebenhandlungsstränge wesentlich interessantere Themen als die eigentliche Krimi-Haupthandlung. In der Gesamtschau wirkt alles einfach recht aufgebläht und künstlich in die Länge gezogen, so als hätte Dicker zwingend diese über 600 Seite füllen müssen und bloß keine weniger. Muss man nicht lesen, andere Romane von Dicker sind wesentlich besser.
- John Grisham
Die Erbin
(140)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSeth Hubbard ist tot. Seine Angestellten finden ihn erhängt an einem Baum. Seine Familie sieht den Freitod mit gespielter Traurigkeit, aber sie warten alle nur auf die Eröffnung des Testaments, denn Seth Hubbard hat spät viel Geld gemacht. Durch mehrere Firmenübernahmen und Wiederverkäufen ist er so sehr reich geworden. Jack Brigance wurde von Seth Hubbard als Testamentsverwalter aufgestellt. Es ist ein handschriftliches Testament und es unterscheidet sich enorm von dem alten, von einem Anwalt aufgesetzten Schriftstück. Sein Vermögen beträgt über 24 Millionen Dollar und seine Kinder und Familie bekommt nichts. Er möchte, dass man seinen verschwundenen Bruder findet und ihm einen Teil gibt, ein Teil geht an die Kirche und Organisationen, aber das Meiste geht an Lettie Lang. Sie ist seine farbige Haushälterin. Dieses Testament würde sie zur reichsten farbigen weit und breit machen und es ist klar, dass es große Wellen schlagen wird. Ein Weißer vermacht einer Farbigen fast alles! Schnell geht die Familie auf die Barrikaden und es schalten sich immer mehr Anwälte ein, um bei der Anfechtung des Testaments mitzumischen. Lettie lässt sich von ihrem Mann überreden, einen anderen Anwalt wie Jack Brigance zu nehmen, aber dieser führt nichts gutes im Schilde. Dann taucht eine toughe junge Frau auf, die militärisch lange im Ausland war und bietet Jack Brigance ihre Hilfe an. Es ist Lettis Tochter und ihr Ziel ist es, Anwältin zu werden. Gemeinsam mit Jack Brigance überredet sie ihre Mutter, doch mit ihnen zu kämpfen und dann beginnt ein Wettstreit um die Geschworenen und um das Vermögen und das ganze Land schaut zu und erfährt im Laufe des Prozesses ungeahnte Familienfehden, Geheimnisse und pikante Details. John Grisham ist wie ein tolles Uhrwerk. Immer spannend, brisant, menschlich und mit vielen tollen Figuren. Die Erbin ist der dickste Grisham seit langem und man verschlingt den Wälzer nur so.
- C.J. Sansom
Der Anwalt des Königs
(102)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNachdem der Glaser tot ist macht sich Matthew Shardlkae ernsthafte Gedanken. War es Mord? Was wollte der Arbeiter ihm noch mitteilen? Als Anwalt des Königs, Heinrich VIII hat er große Verantwortung und macht sich daran Licht in das Dunkel zu bringen. Ein großer Schmöcker und ein perfekter historischer Krimi.
- Cilla Börjlind
Die Springflut
(209)Aktuelle Rezension von: Th_r_se_LauterbachKennt ihr das, wenn man ein neues Buch anfängt und das vorherige war großartig? Ich tendiere dann dazu das neue Buch mit dem davor zu vergleichen. Ungeachtet dieser Tatsache brauchte ich ungefähr ein Drittel des hier genannten Titels um in die Handlung einzusteigen und die Charaktere kennenzulernen. Die Handlung entwickelte sich jedoch gut und es war dann richtig spannend. Die Autoren führen zu falschen Fährten, so dass das Ende nicht vorhersehbar ist und die an der Ermittlung beteiligten Personen werden zunehmend sympathisch. Ich werde die Reihe weiterlesen.
- Linda Castillo
Blutige Stille
(613)Aktuelle Rezension von: Kimmy1337Band 2 der Reihe von Kate Burkholder kommt mit einer brutalen, blutigen Familietragödie. Ich habe zu Beginn tatsächlich kurz gezweifelt ob ich diesen Fall lesen möchte da es sehr grausam ist, aber letztendlich habe ich angefangen zu lesen und konnte das Buch vor Spannung nicht mehr aus der Hand legen.
Mir gefällt die Beziehungsgeschichte sehr, es verleiht der Story etwas mehr Leichtigkeit, genauso wie die routinemäßige Polizeiarbeit, die die Geschichte aber in Anbetracht auf die Morde gut verträgt. Mit dem Ende habe ich absolut nicht gerechnet und das Motiv war auch soweit sinnig, wobei ich Motiv und Logisch bei Psychopathen immer etwas unwichtig finde da diese sowieso ihre eigene Logik haben. Alles in allem ist aber hier alles schlüssig.
Man erfährt in diesem Band endlich mehr über die Hauptpersonen.
- David Lagercrantz
Verschwörung
(280)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackDie Trilogie von Stieg Larsson um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist habe ich verschlungen. Lagercrantz ist nicht Larsson, aber das stand auch nicht zu erwarten. Dennoch konnte ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen. Es ist vielleicht weniger düster, weniger bedrohlich, weniger emotional, aber es besticht durch eine hervorragende Stilistik und eine klasse zusammengefügte Story. Und es ist dem Autor aus meiner Sicht gelungen, die wichtigen Charaktereigenschaften der Protagonisten von Larsson zu übernehmen und gekonnt fortzuführen.
Für mich war es auf jeden Fall ein spannendes Wiedersehen mit Salander und Blomkvist, die eine Affäre aufdecken, die sich von der russischen Mafia bis zur NSA in den USA erstreckt und die grandiose Rückkehr Millenniums an die investigativ-journalistische Spitze einläutet.
Wer keinen Larsson erwartet, wird hier sicher nicht enttäuscht. Ich zumindest freue mich darauf, den nächsten Band zu lesen. - Kai Meyer
Das Haus der Bücher und Schatten
(84)Aktuelle Rezension von: RenaMDie bisherigen zwei Bände, die sich ebenfalls auf die eine oder andere Weise mit dem berühmten Graphischen Viertel in Leipzig beschäftigen, waren absolute Highlights. Der Handlungsaufbau, die geschickt erschaffene Spannung sowie natürlich das über allem stehende Thema Bücher, all das schuf ein packendes Romanwerk.
Nun also ein dritter Band. Alle drei stehen für sich und können unabhängig voneinander gelesen werden. Es gibt nur wenige Bezüge zwischen den drei Büchern, ein paar wenige Figuren werden hier wie dort erwähnt. Es sind vor allem Thema und Setting, die das Bindeglied zwischen den Büchern bilden sowie ein Fall der Hauptfigur aus dem vorigen Band.
Der neue Roman spielt auf zwei Zeitebenen, 1933 und 1913, und an zwei Handlungsorten, in Leipzig und in „Kurland“, wie man damals das Baltikum bezeichnete.
Der Leipziger Kommissar Cornelius Frey hatte während eines früheren Falles nicht im Sinne der neuen Machthaber gehandelt und war daher aus dem Dienst ausgeschieden. Wir schreiben das Jahr 1933 und die ersten Verfolgungen von Andersdenkenden, Kommunisten, Juden und anderen nehmen Fahrt auf.
Da wird ein früherer Kollege von Cornelius, ein sehr pedantischer Kommissar, ermordet und mit ihm zusammen ein sehr junges Mädchen. Welches Cornelius zufälligerweise am Vorabend von einem Selbstmord zurückhalten konnte. Weil ihm dieser Umstand keine Ruhe lässt, geht er zurück zu Polizei und beginnt zu ermitteln.
Dabei gerät er immer tiefer in alle möglichen merkwürdigen Kreise, bekommt es mit Okkultismus, mit Freimaurern, mit dem Organisierten Verbrechen und mit der SA zu tun und wird zusätzlich noch von einem alten Feind bedroht. All dies, während er gleichzeitig versucht, ein weiteres junges Mädchen vor ihren Verfolgern zu beschützen.
Auf der anderen Handlungsebene, im Winter 1913, folgen wir der Reise von Paula Engel und ihrem Verlobten Jonathan. Paula ist Lektorin und soll den neuen Roman des berühmten Schriftstellers Aschenbrand abholen. Das Haus, in dem Aschenbrand, nur unterstützt von einer stundenweise kommenden Haushaltshilfe, wohnt, ist groß, verwinkelt und sehr unheimlich. Die Besitzer des Hauses sind angeblich alle abgereist, doch Paula hört immer wieder Stimmen, Schritte, Geräusche, entdeckt geheime Gänge. Und misstraut Aschenbrand, dessen neues Buch sie nicht zu sehen bekommt.
Dieser Teil ist in Ich-Form aus Sicht von Paula geschrieben, was zu Beginn sehr irritiert. Der Grund dafür wird erst ganz am Ende des Romans aufgeklärt. Der in Leipzig spielende Handlungsteil wird in der dritten Person aus der Perspektive von Cornelius erzählt. Natürlich laufen die Stränge irgendwann zusammen, klärt sich auf, was 1913 geschah und in welchem Zusammenhang es mit den Ereignissen 1933 steht.
Insgesamt ist der Roman stilistisch wieder ebenso gut geschrieben wie die beiden Vorgänger. Dennoch hat er mich weit weniger gefesselt, konnte mich die Story nicht vollends packen. Es gab längere Strecken, die eher langatmig als spannend waren. Und vor allem gab es zu viele Handlungsfäden, zu viele Themen, zu viele Figuren, was immens verwirrend war, aber für die schließliche Auflösung wenig beitrug. Dadurch wirkte der Roman überladen, mit all diesen Themen Séancen und Okkultismus, Judenverfolgung, Kommunistenverfolgung, Freimaurerlogen, Mädchenhandel, Zuhälter und organisiertes Verbrechen, Korruption bei der Polizei, dazu noch die Russen, die die Bevölkerung in Kurland/Livland drangsalieren - es ist etwas zu viel.
Dafür war die Hauptfigur des Cornelius Frey sehr sympathisch, wenn auch nur bedingt realistisch, da er all die vielen wirklich üblen Prügel, die er im Laufe der Handlung bezog, alle folgenlos überstand und unmittelbar danach schon wieder Verbrecher verfolgen konnte. Das war etwas unwahrscheinlich.
Die Szenen im Haus von Aschenbrand waren mir zu wenig subtil. Es gruselte mich hier überhaupt nicht, so sehr der Autor auch versuchte, genau einen solchen Effekt zu erzielen. Das war zu offensichtlich darauf angelegt, zu plump und platt, um zu wirken.
Dennoch hat in Gänze die Lektüre wieder viel Spaß gemacht. Vielleicht gibt es ja noch einen weiteren Roman aus dem Graphischen Viertel…
Kai Meyer - Das Haus der Bücher und Schatten
Knaur, November 2024
Gebundene Ausgabe, 526 Seiten, 24,00 € - Erin Kelly
Vier.Zwei.Eins.
(193)Aktuelle Rezension von: mariposa27Das Buch braucht etwas, um wirklich beim Leser anzulaufen. Das liegt nicht zuletzt an der Erzählweise, denn "Vier.Zwei.Eins." wird aus zwei Sichten und zusätzlich noch auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen ist da Lauras und zum anderen Kits Erzählsicht. Laura erzählt sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit.
Sobald die Erzählstränge zusammen laufen, steigt auch die Spannung der Geschehnisse. Er geht um eine unaufgeklärte Vergewaltigung, um Misstrauen, neue Freundschaften, Angstzustände, Unsicherheiten und doch aber auch um eine ganz eigene Interpreation von Liebe und Zuneigung.
Es sind vier Menschen, deren Charakterzüge recht gut eingefangen wurden, die sich im Leben durchkämpfen und individuell ganz liebenswert sind. Hin und wieder fragt man sich als Leser warum bestimmte Taten nötig sind. Doch es entblättert sich nach und nach und zur Mitte des Buchs befindet man sich auf der Geraden und wird das Buch nicht mehr zur Seite legen können. Am Ende wird man sich mit dem Begriff "Egoismus" näher beschäftigen müssen. Eine in den kindlichen Tagen wichtige Eigenschaft und deren Auswirkungen, wenn man zu lange daran festhält... - Linwood Barclay
Dem Tode nah
(367)Aktuelle Rezension von: JourneyGirlEin absolut gelungener und spannender Thriller, den ich da durch Zufall gefunden habe ! Linwood Barclay ist da ein guter Thriller gelungen, den ich nicht weglegen konnte ! Ich habe auf mein Baugefühl gehört, und ich wurde nicht enttäuscht ! Eine Lese - Empfehlung von mir ! Sollte jeder Krimifan im Regal haben.
- Henning Mankell
Die falsche Fährte
(578)Aktuelle Rezension von: manomanIm Gegensatz zu "Standard-Krimis", bei denen man erst gegen Ende erfährt, wer der Mörder ist, erhält man in diesem Buch diese Information schon relativ bald. Die Ermittler tappen währenddessen noch im Dunkeln, obwohl sie dem Gesuchten schon ganz nah sind.
Mit gefällt diese Perspektive ganz gut, weil es einfach mal was anderes ist. Spannend ist es meiner Meinung nach trotzdem noch.
Man merkt dem Buch jedoch an, dass es nicht ganz aktuell ist, wenn z.B. nach einer Landkarte oder dem nächsten Telefon gefragt wird.