Bücher mit dem Tag "ziellos"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ziellos" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Tintenwelt 2. Tintenblut (ISBN: 9783751300520)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 2. Tintenblut

     (3.489)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Auch der 2. Teil ist wieder sehr gelungen. Es ist schön, die meisten Charaktere aus dem 1. Teil in der Tintenwelt wieder anzutreffen. Wieder wird es schön spannend gemacht und so manches Abenteuer passiert, in das man sich gut reinversetzen kann. Wenn man es als Hörspiel hört übrigens ebenfalls. Bin weiterhin begeisterter Fan dieser Reihe und habe auch diesen Teil mit viel Begeisterung gelesen und gehört.

  2. Cover des Buches Unterwegs (ISBN: 9783644011816)
    Kerouac Jack

    Unterwegs

     (247)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    In schnellem Tempo erzählt Jack Kerouac in seinem autobiografischem Text von jener Zeit Ende der 40er in den Staaten. Er gehörte zur Beat Generation, so etwas wie die Vorgänger der Hippies. Sie sind dem Jazz verfallen, Drogen, Nachtclubs, Sex. 

    Rastlos sind sie, immer on the Road.

    Gefühlte 10 mal jagen sie kreuz und quer durch Amerika, mit gestohlenem Wagen, als Anhalter, mit dem Bus. Ein halbes Dutzend Autos gehen zu Bruch. Dean der Anführer, ein möchte-gern Schriftsteller, Träumer, Looser handelt egoistisch nur zu seinem Vergnügen, hat Frauen und Kinder über das ganze Land verstreut und lässt diese immer wieder hinter sich.


    Gut haban mir die Momente in den Clubs gefallen, wo der Jazz, der Bebop gespielt wird. Hier hat der Roman seine Stärken, hier flippen sie, die Beatnik's endgültig aus.

  3. Cover des Buches Herr Lehmann (ISBN: 9783442461288)
    Sven Regener

    Herr Lehmann

     (1.208)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Herr Lehmann ist knapp 30 Jahre, wohnt in Berlin und arbeitet in einer Kneipe hinterm Tresen...und ab und zu trinkt er viel...!

    Diese Geschichte war für mich wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin praktisch in einer Kneipe groß geworden, kenne das gewöhnliche + klein-geistige Geschwafel der Alkis, den Qualm, die Mucke aus der Box, die Besserwisser, die Schleimer, die Depressiven, die Wichtigtuer, die Aggros, die Voll-Alkis, die funktionierenden Alkis, die Anzüglichkeiten und dass alle denken, sie können sich bei jedem + alles einmischen. Ich habe selbst Jahrzehnte in der Gastro gearbeitet und verschieden Stadien meiner Entwicklung - mal mehr, mal weniger gut - durchlaufen.


    Ja, hier in Buch stößt man auf das Elend der Welt mit seinen vielen Facetten, findet Freunde fürs Leben, manchmal Feinde auf ewig. Und manchmal ist die Spelunke mit den Menschen darin der einzige Halt, den man noch hat. Genau drum handelt es hier. Ohne das Schön-Reden, ohne Schnörkel.

    Und deshalb finde ich es unglaublich gut gelungen. Und der Humor...ich hab mich total geömmelt vor Lachen. Ich konnte nicht mehr, hab mir den Bauch gehalten. Manches ist einfach Situationskomik !




  4. Cover des Buches Deutschstunde (ISBN: 9783455009484)
    Siegfried Lenz

    Deutschstunde

     (300)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ein ausgiebig erzählter Blick auf Einzelpersonen unter den Nationalsozialisten. Mit Pflicht als starkes Leitthema und atmosphärischer Sprache ist "Deutschstunde" eine Heimaterzählung mit großem literarischen Wert                                                                                                                        

  5. Cover des Buches Im Café der verlorenen Jugend (ISBN: 9783423142748)
    Patrick Modiano

    Im Café der verlorenen Jugend

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Faidit

    Ich habe mich durchgebissen, weil ich die ersten 30 Seiten nicht umsonst gelesen haben wollte, aber das Buch hat mich beinahe depressiv zurückgelassen. Die Sprache ist sehr schön, wie ich zugeben muss. Doch die Atmosphäre, die die Erzählung verbreitet ist mehr als melancholisch. Der Autor Patrick Modiano betrachtet das Leben einer Café-Bekanntschaft aus dem Blickwinkel von drei männlichen Gästen eines Cafés in Paris und der observierten jungen Frau selbst. Modiano schlüpft dabei jeweils in die Rolle seiner Protagonisten als Ich-Erzähler, wie dies viele französische Autoren tun. Tatsächlich hat mir das Kapitel, als er die junge Frau Louki selbst ihr Leben erzählen lässt, am besten gefallen, weil es wenigstens etwas Gefühl transportierte. 

    Im Großen und Ganzen bleibt der Autor an der Oberfläche und seine Erzählung geht nicht unter die Haut. Die Protagonisten und ihre Handlungen haben keinerlei Tiefgang und scheinen einzig ihre Lebenszeit totschlagen zu wollen. Der Freiheitsdrang Loukis ist nichts anderes als ein Weglaufen vor Beziehung. Alle Protas sind Egoisten ohne Interesse an ihren sogenannten Freunden. Die Beschreibung von Paris beschränkt sich auf die Benennung von Straßen, Plätzen und Metrostationen. Ich konnte nur graue Pflastersteine, dunkle Straßenecken und nachtschwarze Häuserfassaden vor meinem inneren Auge sehen. Zu Nebel gewordene Gefühlskälte und verschwendete Jugend. Der Autor scheint selbst den "Schnee" eingeatmet zu haben und zu keinen großen Gefühlsregungen fähig zu sein. Denn am Ende des Buches fragt man sich, weshalb es überhaupt geschrieben wurde.  

  6. Cover des Buches Taxi (ISBN: 9783462000542)
    Karen Duve

    Taxi

     (168)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Anfang der 80er Jahre liest Alex Herwig eine Anzeige wo man TaxifaherInnen sucht. Sie meldet sich und bekommt einen Job. Hier lernt sie neue Freunde kennen und beginnt mit einem der Fahrer ein Verhältnis. Ihr Leben ist nun geprägt von vielen Autofahrten, nervigen und aufdringlichen Fahrgästen, den unterschiedlichsten Erzählungen und viele Geschichten aus dem Rotlichtviertel. Der Job macht ihrSpaß und sie lernt Hamburg von einer ganz anderen Seite kennen. Ihren Lover möchte sie aber abservieren, denn mit dem kleinwüchsigen Markus, mit Fahrgästen, ihrem Nachbarn oder mit einem bezahlten Punk hat sie viel mehr spaß im Bett und dann merkt sie plötzlich, dass sie schon so viele Jahre fährt und immer noch nicht weiß was sie wirklich will. Wie immer schreibt Karen Duve bissig, tiefgründig, komisch und ehrlich. Wunderbar!

  7. Cover des Buches Die eiskalte Jahreszeit der Liebe (ISBN: 9783596188185)
    A.D. Miller

    Die eiskalte Jahreszeit der Liebe

     (29)
    Aktuelle Rezension von: TochterAlice

    ... schnuppert der britische Anwalt Nicholas - auch Nick oder Nikolaj genannt - nun schon seit einigen Jahren berufsbedingt. Er kennt Russland gut, spricht auch russisch, doch begegnet er dem Land, der Stadt Moskau nur von außen, quasi aus der Distanz - bis er die attraktive Mascha in Begleitung ihrer Schwester Katja an einer U-Bahn-Haltestelle kennenlernt und sich Hals über Kopf verliebt. Nicholas kennt das Land, seine Sitten und Gebräuche zwar bereits recht gut, doch nun schlittert er in ein neues Leben, das sich vor allem an der schönen Russin orientiert, doch es bahnt sich Fatales an...

    Naiver Brite gerät in die Fänge russischer Mafiosi? Nun, im weitesten Sinne schon, doch ist viel Gefühl und Detailkenntnis mit im Spiel. Nicht zuletzt werden jede Menge Klischees bedient, denn man darf nicht vergessen - hier wird Russland im allgemeinen und Moskau im speziellen ganz klar aus westeuropäischer Sicht geschildert. West meets East - dies jedoch in durchaus facettenreicher und vielschichtiger Form: nicht nur Westler, nein, auch und vor allem die russischen Landleute selbst, sind in der Opferrolle.

    Und wie gefällt mir das alles? Mittel, würde ich sagen - einerseits macht es zwar betroffen, doch mir persönlich ist es nicht eindrücklich genug, um nachhaltig zu wirken und auf lange Sicht hängenzubleiben. Der Autor A.D. Miller hat die Ehre, von einem der Top-Übersetzer, nämlich von Bernhard Robben, ins Deutsche übertragen worden zu sein, doch hat dies sein Werk leider nicht von einem umständlichen, wenig einprägsamen deutschen Titel geschützt. "Snowdorps", Schneeglöckchen heißt der Roman im Original und das ergibt einen Sinn, werden doch im Moskauer Slang so Leichen bezeichnet, die quasi im Eis überwintern und erst bei Tauwetter gefunden werden (können) - und diese spielen in vorliegendem Buch eine nicht unbedeutende Rolle. Über große Strecken ist der Roman sprachlich ein Genuss. Passagen wie "...bei den Russen konnte man nie so recht wissen. Mal suhlten sie sich Jahrzehnte in Wodka und Dreck, dann aber, wenn ihnen der Sinn danach stand und der Anreiz stimmte, zogen sie in Null Komma nichts einen Wolkenkratzer hoch oder ermordeten an einem Nachmittag die ganze königliche Familie." (S. 105) treffen den Leser mit ihrer Schärfe bis ins Mark. Andererseits - und da bin ich bei dem oben erwähnten Starübersetzer doch ein bisschen enttäuscht - wird das englische "Comrade" mit "Kamerad" übersetzt ... wir sind jedoch in Russland, im Herzen der ehemaligen Sowjetunion und hier wäre "Genosse" ganz klar die passende Wahl.

    Ich empfehle dieses Buch folglich vor allem ausgewiesenen Rußland- bzw. Osteuropa-Kennern als zusätzliche literarische Facette zum Gesamtbild - alle anderen laufen aus meiner Sicht Gefahr, sich ein extrem einseitiges Bild zu machen - oder sie müssten stapelweise Lektüre von Ludmilla Ulitzkaja und anderen zeitgenössischen russischen Autoren nachschieben...

  8. Cover des Buches Der Stich der Biene (ISBN: 9783956145810)
    Paul Murray

    Der Stich der Biene

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Karlchen

    Manchmal braucht es das Überspitzte und Lächerliche, um die Tragik begreifbar zu machen. Hier in diesem Buch sitzen der Witz und die Verrücktheit wie der Stachel einer Biene im Fleisch einer unglücklichen irischen Familie. Jeder der vier, Vater, Mutter, Tochter, Sohn spüren den Schmerz und wollen sich den Stachel ziehen, doch sie bekommen ihn nicht recht zu fassen und bohren ihn sich nur immer tiefer in die Haut. Es juckt und lässt sich einfach nicht ignorieren.

    Die Metapher beschreibt das Buch für mich. Es ist ebenso unterhaltsam wie tragisch. Ich mochte vor allem wie klug, ehrlich und gleichzeitig vor allem liebe- und verständnisvoll der Autor diese Familie porträtiert und seziert. Auf diese Weise kann sich jeder den Stachel im eigenen Fleisch ein Stück weit ziehen ohne sich bloßgestellt zu fühlen.

    Einziges Manko ist für mich die Länge. Die Metapher und die Handlung kämpft damit die über 700 Seiten zu füllen. Etwas kürzer wäre die Geschichte vielleicht noch besser gewesen.

    Gut ist sie aber auch so. Vor allem wird sie mir in Erinnerung bleiben. Ebenso wie der Stich einer Biene noch eine Weile schmerzt, nachdem der Stachel herausgezogen ist, wird auch dieses Buch nach seinem Ende noch mit seinen Ideen und Botschaften eine Weile nachwirken.

  9. Cover des Buches Ich würde dich so gerne küssen (ISBN: 9783570307809)
    Patrycja Spychalski

    Ich würde dich so gerne küssen

     (159)
    Aktuelle Rezension von: veiru
    Das Buch ist sehr gut geschrieben, sehr angenehm zu lesen. 

    Die Handlung ist sehr gut beschrieben. Die Geschichte fand ich auch gut. Ein bisschen unrealistisch aber dennoch hat das Buch ein gewissen Biss. Die Charaktere habe ich sofort ins Herz geschlossen. Frieda ist ein normales Mädchen die etwas wagt in ihrem Leben. Das Ende fand ich traurig. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil :). Ich werde es mir bald zulegen :) 
  10. Cover des Buches Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel (ISBN: 9783462043426)
    Moritz Rinke

    Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel

     (85)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Zu Beginn der Geschichte stolperte ich noch komplett orientierungslos durch dieses mir völlig fremde, mit sprunghaftem Erzählstil beschriebene, plattdeutsche Universum. Die sehr humoristische Art des Romans konnte ich anfangs auch nicht verstehen und genießen, denn ich kapierte einfach diesen nordischen Witz überhaupt nicht, wie auch diese fremde Sprache und die ortsansässige Bevölkerung sich für mich wie ein arabisch geschriebenes Buch mit sieben Siegeln darstellten.

    Und dann passierte ein Lesewunder, wie bei einer gut geschriebenen Science Fiction oder Fantasy Story hat mich der Autor in diese fremde Welt hineingezogen und mich zu einem Teil der Worpsweder Dorfgemeinschaft gemacht. Die Figuren sind derart liebevoll entwickelt, dass es eine Freude ist, die Landschaft wird wundervoll gezeichnet, so als stünde der Leser selbst in den unendlichen Weiten des Moors, historische Tatsachen und erfundene Anekdoten aus der Künstlerkolonie wurden auch derart perfekt miteinander verwoben, dass die Trennlinie zwischen Fakten und Fiktion nahtlos verschwimmen.

    Das folgende Zitat persifliert eigentlich den ganzen Roman und auch den etwas sprunghaften Erzählstil des Autors:

       "Wie sich die Menschen im Nachhinein in die Geschichte und irgendwelche Weltenzusammenhänge hineinerzählten! Wie sie erzählten und erzählten, um den Glanz einer Zeit in ihr Leben hineinleuchten zu lassen. Eine Generation, die älter geworden dasaß und mit Tausenden von Geschichten an die Geschichte anbaute, sodass sich aus dem Dorf eine Stadt und aus der Stadt ein ganzer Moloch aus Legenden und Wahrheiten erhob."

    Die Handlung dieses Werks hat mich fast am meisten begeistert. Paul Wendland-Kück, ein Berliner Business-Versager mit dem Kopf in den Wolken und massiven Mutter-Abnabelungsproblemen muss zurück in seinen Geburtsort, die Künstlerkolonie Worpswede, da sein Elternhaus droht, im Moor zu versinken. Im Zuge der Bauarbeiten und Grabungen, um dem Familienwohnsitz endlich ein solides Fundament zu verschaffen, tauchen nicht nur sprichwörtlich sondern auch real aus dem Moorgarten mehrere bestgehütete stinkende grausliche Familiengeheimnisse auf. Meine Güte! Was für eine innovative Doppeldeutigkeit, die das Haus und die Beziehungen in der Familie überaus grandios gleichsetzt – quasi Familienaufstellung und Baustelle. Paul und sein möglicherweise Nicht-Verwandter Nullkück, der seinen Spitznamen daher bekam, da seine Kück’sche Abstammung irgendwie fraglich ist und er außerdem an einer Behinderung leidet – was für eine hundsgemeine aber irgendwie auch schräge Interpretation – kämpfen wie Don Quixote an der Vertuschung nach außen und Aufklärung nach innen, der im Stakkato aus dem Moor aufpoppenden bösen Familiengeheimnisse. Dieser Plot hat etwas von einer sehr witzig satirischen aber auch unendlich traurigen Slapstick-Komödie.

    Vor Rinkes Sprachfabulierkunst kann ich nur den Hut ziehen, sehr knackige Metaphern wunderschön beschrieben bringen uns Land, Leute und auch die Geschichte näher. In Worpswede trennt sich die Bevölkerung in zwei Gruppen von Bewohnern, „Leute mit Kühen bzw. inneren Kühen“, die das Moor und das Dorf nicht für einen Tag verlassen können, also die traditionelle Dorfbevölkerung und „Leute ohne Kühe“, denen die ortsansässigen Künstler zuzuordnen sind. Analog dazu fungieren auch die Vorhänge an den Fenstern.

    Diese mir anfangs so fremden Menschen werden folgendermaßen sehr treffend beschrieben:

       "Ja, hier in diesem flachen Land schnäuzte man grundsätzlich alles weg, was unangenehm zu beantworten war. Die Zeit, in der man hätte antworten oder Dinge ansprechen können, wurde weggeschnäuzt und zwar solange, bis das Leben längst weitergegangen war.“

    Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir. Wenn man den etwas zähen Beginn und das Fremdeln überwunden hat, das quasi jeder Tourist zu Beginn seiner Reise erlebt, und es vermag, in den Roman und in Land & Leute einzutauchen, dann kommt restlose Begeisterung auf.
  11. Cover des Buches Düstere Seelen (ISBN: B00I8AHFC0)
    Daniela Frenken

    Düstere Seelen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Schuemel
    Nachdem ich bereits 2 Bücher der Autorin mit Begeisterung gelesen habe, konnte dieses Werk mich auch nach fast der Hälfte der Seiten nicht gewinnen. Ich fand es einfach nur schleppend und langweilig. Es passierte quasi nichts. Ich habe es aufgegeben.
  12. Cover des Buches Kannst du (ISBN: 9783442467280)
    Benjamin Lebert

    Kannst du

     (111)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Tim hat in jungen Jahren einen Weltbestseller geschrieben. Nun bittet er seinen Verlag aber immer wieder um Aufschub, denn sein neues Buch will einfach nicht entstehen. Auf der Suche nach Ideen und der großen Liebe trifft er durch eine Bekannte Tanja. Er ist fasziniert von ihrer Art, ihrem Aussehen und wie sie die Dinge im Leben anpackt. Spontan willigt er ein und unternimmt eine Interrailreise mit ihr durch Skandinavien. Sie kommen sich näher, aber entfernen sich auch immer mehr. Tim versteht nicht was manchmal mit Tanja vor sich geht. Er versucht nicht nur Tanja näher zu kommen, sonder auch sich, dem Leben an sich, der Liebe und seinem neuen Buch. Ein eindringliches Buch, das die innere Zerrissenheit vieler junger Menschen wieder-spiegelt. Leberts meist melancholischer Blick auf die Liebe ist exzellent formuliert.

  13. Cover des Buches Der und kein anderer (ISBN: 9783734113970)
    Susan Elizabeth Phillips

    Der und kein anderer

     (277)
    Aktuelle Rezension von: Lesebesessen

    Bobby Tom kommt nicht in die Gänge und Gracie soll ihm Beine machen. Eine sehr undankbare Aufgabe, die sie mit großem Elan und Einsatz angeht. Bobby Tom versucht sie mit seinem Charme und Tricks abzulenken, aber Gracie ist nicht wie die anderen Frauen, die er kennt.

    Meinung:

    Man trifft ein paar alte Bekannte aus den Vorgängerbüchern, ohne, dass man diese unbedingt gelesen haben müsste. Bobby Tom und Gracie könnten nicht unterschiedlicher sein: er manipuliert alle mit seinem Charme, während sie sehr guter Organisator und einfach hilfreich ist und helfen will. Und doch sind sich beide in gewisser Hinsicht ähnlich: denn beide wollen helfen. Aber vor allem entspricht Gracie nicht dem Standardbild seiner bevorzugten Frauen: vollbusige Feger. Gracie ist die erste Frau, die ihm Paroli bietet und die Dialoge sind teilweise so gut und spritzig, dass man laut lachen muss. Einfach herrlich gemacht. Gracie war mir von der ersten Sekunde an sympathisch.

    Die Geschichte ist einfach zu lesen und bildhaft geschrieben. Zu jeder Zeit spannend, denn auf Gracie warten jede Menge Herausforderungen. Ihre Unbefangenheit und ihr aufopfernder Einsatz ist zum niederknien. Nur der Held hat eine heftige Ladehemmung, ab der ca. Hälfte der Geschichte, und versucht mit allen Mitteln, dass unabwendbare zu umgehen. Zum Schluss muss er teuer bezahlen.

    Fazit:

    Super unterhaltsame Liebesgeschichte mit Erotikszenen, spannend bis zum Ende mit Knalleffekt: Fünf Sterne.

  14. Cover des Buches The Magician King (ISBN: 9780099553465)
    Lev Grossman

    The Magician King

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Imagine_daydreaming

    Meine Meinung:

    Die Serie ist besser! Ja ihr habt richtig gelesen, ich habe auch bei Band zwei meine Meinung nicht geändert. Verglichen mit Band eins muss ich sagen hat mir die Fortsetzung besser gefallen und das aus verschiedenen Gründen.

    1. Die Charaktere haben mich dieses Mal nicht so genervt wie in Band eins. Zwar ist Quentin immer noch nicht mein Lieblingscharakter, jedoch ist er nun erträglicher. Ich bin dieses Mal sehr froh, dass wir Julia näher kennenlernen können. Ich kannte zwar aus der Serie ihre Hintergrundgeschichte, diese aber zu lesen hatte es schon in sich.
    2. Wir sind mehr in Fillory unterwegs. Das war eine Sache welche ich in Band eins bemängelt habe da ich diese magische Umgebung doch sehr mag. Ich muss jedoch auch hier sagen, das Fillory in der Serie und das Geschehen mag ich dort lieber.
    3. Die Geschichte an sich hat mich mehr gezogen. Es gab verschiedene Handlungsstränge und aus dem Grund gab es immer wieder etwas neues zu erleben. Ich bin zwar ab uns zu durcheinander gekommen da diese nicht Chronologisch ablaufen und es immer wieder gewechselt wird, was gerade erzählt wird.

    Abschließende Meinung:

    Ich bleibe auch bei Band zwei der Meinung: Die Serie ist besser! Ich werde Band drei lesen um das ganze Abzuschließen, kann aber im Moment jedem eher die Serie ans Herz legen.

  15. Cover des Buches Bis an die Grenze (ISBN: 9783462051858)
    Dave Eggers

    Bis an die Grenze

     (60)
    Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedels

    Josie lässt alles hinter sich, fliegt mit ihren beiden Kindern nach Alaska, weil es der weiteste Ort ist, an den sie ohne Pass fliehen kann. Sie hat so ziemlich alles verloren. Ihre gut gehende Zahnarztpraxis musste sie verkaufen, da die Schadensersatzforderungen wegen ihrer falschen Diagnose immens waren. Zudem beansprucht ihr Ex die Kinder für sein neues Familienglück in Florida und sie ist keinesfalls bereit, diesem Versager, der im Leben noch nie etwas zustande bekommen hat, außer übermäßigem und geräuschvollem Stuhlgang, auch nur kurzzeitig die Verantwortung zu übergeben. Aber auch in Alaska schlittert Josie von einer Misere in die nächste. Sie mietet ein marodes Wohnmobil und kutschiert ohne konkreten Plan durch den spätsommerlichen nördlichen Staat. Sie wundert sich, als es im Inneren zu stinken beginnt, über die Fäkalien-Heizung, die berechtigt im Winter ihren Sinn zu erfüllen hätte. Aber das ist lediglich nur eine von vielen Begebenheiten auf diesem skurrilen Roadtrip.
    Ich musste mich erst an den Sound des Romans gewöhnen, aber dann macht es richtig Spaß, auch wenn die Entscheidungen von Josie als Mutter irrwitzig und haarsträubend unglaubwürdig sind. Aber um Nachvollziehbarkeit geht es in dem Buch gar nicht, sondern um richtig gute und humorvolle Unterhaltung.

  16. Cover des Buches Bär im Boot (ISBN: 9783551314734)
    Dave Shelton

    Bär im Boot

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Ein Junge steigt zu einem Bär ins Boot. Er hat kein konkretes Ziel, möchte nur auf die andere Seite. Der Junge dachte zwar, dass es lange dauern würde, aber dass Bär und Junge tagelang nur Himmel und Meer sehen, darauf war das Kind nicht eingestellt. Er fängt an zu quengeln, doch bis auf einen alten, zerfledderten, in einer fremden Sprache geschriebenen Comic und das Spiel "Ich sehe was, was du nicht siehst..." bringen die Tage nicht wirklich Abwechslung. Bis eines Tages das Essen ausgeht, denn dann beginnt ein Abenteuer, was der Junge so wohl nicht erwartet hat.
    Eigentlich eine ganz schöne Seefahrergeschichte für Kinder. Der Junge ist manchmal wirklich nervig, dabei gibt sich der Bär so viel Mühe. Nicht nur den Jungen zu unterhalten, er rudert ihn auch scheinbar ohne Pause über das große weite Meer. Gut gefallen haben mir die Illustrationen und die Sprache ist einfach und flüssig. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder an diesem Buch ihre Freude haben.
  17. Cover des Buches Herr Nakano und die Frauen (ISBN: 9783446272408)
    Hiromi Kawakami

    Herr Nakano und die Frauen

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    Die Menschen in Herrn Nakanos Trödelladen sind so bunt zusammengewürfelt wie die Gegenstände, die zum Verkauf dort angeboten werden. Herr Nakano und seine Schwester Masayo betreiben das Geschäft, und Herr Nakano wird nie müde zu betonen, dass es kein Antikgeschäft ist, sondern er lediglich mit Trödel handelt. Hitomi arbeitet als Aushilfe in Nakanos Geschäft, genauso wie der seltsam zurückgezogene Takeo.
    Hiromi entwickelt eine eigenwillige Zuneigung zu Takeo, und zwischen den skurrilen Kund:innen und Mittagspausen im hinteren Teil des Ladens versucht Hiromi Takeo für sich zu gewinnen. Takeo verbringt bereitwillig seine freie Zeit mit Hiromi, kann sich aber nicht vollständig in eine Beziehung mit ihr einlassen, was Hiromi auch in ihrer eigentlich liebgewonnenen Arbeit negativ beeinflusst.
    Doch Veränderungen passieren nicht nur innerhalb von Nakanos Trödelladen, auch eine sich veränderte Wirtschaft zwingen ihn dazu sich damit auseinanderzusetzen, wie er sein Geschäft in Zukunft führen möchte.

    Den Titel des Buches fand ich im Nachhinein ein wenig ihrreführend. In “Herr Nakano um die Frauen” geht es nicht um Liebschaften und Affären, sondern um die Menschen, die sein Geschäft zusammenführt. Der Reiz dieses Buches liegt in den Begegnungen der Charaktere und in den Beschreibungen kleinerer Handlungen und Details, die sich im Geschäftsalltag abspielen. Dieser Roman ist sicher nicht für jeden etwas, sondern eher für die Empfindsamen, die in der unaufgeregten Alltäglichkeit Schönheit erkennen, wenn sie so zart geschrieben ist wie Hiromi Kawakami es hier getan hat.

  18. Cover des Buches Abzittern (ISBN: 9783898125413)
  19. Cover des Buches Der Krieg der Enzyklopädisten (ISBN: 9783827012166)
    Christopher Gerald Robinson

    Der Krieg der Enzyklopädisten

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    Eine echte Nikolausüberraschung habe ich für Euch mit dem Buch von Gavin Ford Kovite und Christopher Gerald Robinson mit ihrem Erstlingswerk „Der Krieg der Enzyklopädisten“. Für mich war dieses Geschenk einer Freundin eine wahre Freude. Man merkt den Autoren an, dass sie sich Zeit genommen haben, um ihren Roman zu schreiben. Ganze fünf Jahre brauchten sie, schrieben abwechselnd die Kapitel, jeder hat sein Alter ego mit hinein verwoben. Freunde, Familie und Experten halfen mit, ein regelrechtes Kunstwerk zu schaffen.

    Das Wort Krieg bekommt hier in mehrfacher Hinsicht eine Bedeutung. Zunächst einmal erleben wir einen der Freunde, Montauk, in Bagdad. Ein Soldat ist er, mittleren Ranges, muss Männer führen, Entscheidungen treffen, schwitzen, stinken, seine Wut beherrschen. Er ist der Alter ego von Kovite, der in Bagdad zwischen 2004 und 2005 eine Infanterie-Einheit geführt hat.

    Der andere Freund ist Corderoy, ein angehender Universitätsprofessor für Literatur, dem allerdings das Geld fürs Studium ausgegangen ist und nun als Testobjekt von fragwürdigen medizinischen Studien zumindest die Miete zahlen will. Er ist im Krieg mit sich selbst, seiner Umwelt, den Frauen und seinem besten Freund Montauk.

    Selbstverständlich gibt es sie auch, die Frauen. Da ist zunächst Mani, eine Künstlerin, die mit ihren Eltern dem Krieg in ihrem eigenen Land entflohen ist und sich treiben lässt. Zunächst die Freundin von Corderoy, wird sie zur Kriegsbraut von Montauk. Tricia ist die egozentrische Mitbewohnerin von Corderoy, die unbedingt etwas aus ihrem doch sehr verwöhnten Leben machen möchte und als Kriegsberichterstatterin nach Bagdad möchte. Natürlich trifft sie noch in der Heimat auf Montauk und diesen später wieder im Irak.

    Alle vier Protagonisten sind in den Zwanzigern, also keine Teenies mehr und trotzdem noch nicht wirklich angekommen im Leben. Doch mit jedem Schritt, mit jeder Erfahrung reifen sie, zweifeln sie, wird ihnen bewusst: jede Entscheidung die sie treffen hat Konsequenzen. Und: man trifft sich meist mehrmals im Leben.

    Warum aber nun dieser Titel? Die beiden Freunde feiern gerne Mottopartys und nennen sich die Enzyklopädisten. Und machen sich zunächst einen Spaß daraus einen Artikel in Wikipedia zu veröffentlichen, den sie beide immer wieder aktualisieren. Denn: prüft ja eh keiner nach, was da so steht. Mit der Zeit, als beide getrennte Wege gehen, dient dieser Artikel als toter Briefkasten. Hier tauschen sie ihre Gefühle und Gedanken aus, ohne Telefon, ohne E-Mail oder sonstige Kommunikationsmittel. Einfach nur genial diese Idee. Immer wieder kann sich die Leserschaft die überarbeiteten Seiten betrachten.

    Dem einen Freund begleiten wir bei seinem ergebnislosen Weg aus dem Studium hin zum Versuchskaninchen und seinen Abenteuern mit der Frauenwelt, nebst nicht Anbaggerungsversuchen zu seiner Mitbewohnerin. Dem anderen bei seinem Soldatenleben, seinen Kameraden und den Menschen, die er dort kennenlernt. Dessen Frustration, die Wut, die er nicht ausleben darf, Hitze, Anschläge, Mordopfer, Autobomben; all das bekommen wir eiskalt serviert.

    Die Liebe zum Detail, zu der künstlerischen Entwicklung von Mani, und Tricia, der nichts lieber ist, als der Wahrheit auf die Spur zu kommen, das nimmt man den Autoren ab. Der Roman wirkt selbst  wie ein gelungenes Experiment mit seinen Wikipedia-Artikeln und seinen Verhör-Protokollen zu einem Mord in Bagdad. Danach ist man selbst wütend wie Montauk, der erkennen muss, dass er leider so absolut kein Verbrechen aufklären kann.

    Viele Fehlentscheidungen gestehen das Autorenteam diesen vier jungen Menschen zu. Wie sie nun, in Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien, wohl agieren würden? Für mich war dieser Roman ein Gewinn; eine perfekte Sozialstudie über junge Menschen nach dem verheerenden Attentat in Amerika. Absolut Empfehlenswert. Erwähnen will ich auch die Übersetzer Gerhard Falkner und Nora Matocza, ebenfalls wie das Autorenteam ein Tandem, das bereits viele Werke gemeinsam übersetzt hat.

  20. Cover des Buches Hasenherz (ISBN: B002AACD0I)
    John Updike

    Hasenherz

     (52)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Ich musste nach der Lektüre noch einmal nachgucken: Doch,  dieser Roman erschien 1960 in den USA und muss damals eingeschlagen haben wie eine Bombe, ähnlich wie Grass' Blechtrommel in der BRD.
    Schonungslos und offen erzählt Updike die Geschichte des jungen,  nach Orientierung suchenden Harry Angstrom,  genannt Rabbit. Auf dem Papier ein glücklicher Familienvater mit schwangerer Frau.  In der Realität hält er es zuhause kaum mehr aus, seine Frau mehr betrunken als nüchtern,  vegitierend vor dem TV. Rabbit bricht aus dieser Tristesse aus, doch sein Glück findet er nicht.... 
    Prostitution,  Oralsex, Kindsmord - für 1960 gleich mehrere Tabubrüche in einem Roman, der von Updike meisterlich erzählt wird.
  21. Cover des Buches Tessa (ISBN: 9783548612416)
    Nicola Karlsson

    Tessa

     (68)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    Es ist schwierig zu diesem Buch eine Rezision zu verfassen finde ich, denn so ein Buch hab ich in meinem bisherigen Leben noch nicht gelesen. Es ist so schonungslos ehrlich, und der Schreibstil ist fesselnd und spannend, man kann nicht mit lesen aufhören, hofft bei jedem Kapitel, dass nun ein Lichtblick kommt für Tessa...aber das Buch ist auf der anderen Seite auch sehr deprimierend und lässt einen atemlos, ruhelos zurück. Man muss sich auf alle Fälle auch mal mit was positivem ablenken, während dem lesen dieses Buches...
    Anfangs ist Tessa eine relativ normale Frau, mit einem Job, einem Freund, Freunden. Es ist kein Traumjob, mit dem Freund gibt es häufiger Streit, da Tessa sehr eifersüchtig ist aber sie hat da noch ein relativ normales Leben, ausser ihrer ständigen Eifersucht...
    Doch irgend wann steigert sie sich viel zu sehr in ihre Eifersucht rein, verlässt ihren Freund, will am nächsten Tag wieder mit ihm zusammen sein, dann ist sie eifersüchtig und wieder klappt es nicht mit ihm...er trennt sich und dass ist dann eigentlich der Wandel in Tessas Leben...
    Sie fängt an zu trinken und betäubt sich bald völlig mit Alkohol, Drogen, und Antidepressiva...irgendwann vegitiert sie mehr oder weniger dahin, ihr Job ist schon lange Weg, sie findet verheiratete Männer mit denen die Beziehung schnell wieder in die Brüche geht.
    Irgendwann hat sie nichts mehr, keinen Job, kein Geld, keine Freunde, sie trinkt und kokst und vegetiert weiter dahin. Sie wird vergewaltigt im Drogenrausch, versucht sich umzubringen, kommt nicht mehr auf die Beine...
    Das Ende ist dann sehr durchsichtig gehalten, man weiss nicht genau wie es mit ihr weitergeht, sie möchte sich zwar ändern, aber das möchte sich sich an einigen Stellen im Buch und schafft es nicht, man kann sich nur Wünschen das es ihr am Ende wirklich gelingt ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen...
    Man hat Mitleid mit Tessa, aber auch etwas abscheu, man sieht wie tief ein Mensch sinken kann, wie mutlos und motivationslos ein Mensch werden kann....dabei wollte sie doch eigentlich nur geliebt werden....sie hat zu schnell und zu tief geliebt und wenns nicht funktioniert hat hat sie zu viel gehasst...
    Ein Porträit eines Menschens der vieles umfasst....Alkoholproblem, Drogenproblem, Depressionen, Selbstmordversuch, Vergewaltigung

    Und was ich das üble/erschreckende finde wie kalt und wie wenig bereit ihre Mitmenschen sind ihr zu helfen....sie haben gesehen wie Tessa immer mehr in den Alkohol rutscht, dass sie immer depressiver wird, aber sie waren immer nur mit sich beschäftigt...kommt dass dabei raus in einer Welt in der jeder nur auf sich schaut???
    Auf der anderen Seite weiss man ja, dass eine Therapie nur etwas bring wenn Tessa diese auch selber möchte....also wäre es ihren Freunden überhaupt geglückt, selbst wenn sie Tessa hätten helfen wollen...

    Ein Buch an das man noch eine Weile denken wird...

  22. Cover des Buches Wellenbrecher (ISBN: 9783442474288)
    Minette Walters

    Wellenbrecher

     (182)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Das ich mal ein Fan von einer englischen Krimi-Autorin werde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Aber an der Schreibweise von Minette Walters ist nichts verstaubt oder langweilig. Sondern einfach nur spannend. Und in diesem Fall ist sogar noch eine romantische Lovestrory mit eingebaut. Ein schönes und schön spannendes Buch.
  23. Cover des Buches Ab morgen wird alles anders (ISBN: 9783596701995)
    Anna Gavalda

    Ab morgen wird alles anders

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Adorno philosophierte einst: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Ursprünglich sollte der Satz einmal lauten: „Es läßt sich privat nicht mehr richtig leben.“ Beides ficht Anna Gavaldas Figuren nicht an, es nicht wenigstens zu versuchen. Ab morgen wird alles anders, ab morgen wird richtig gelebt. Und wenn schon nicht besser, dann wenigstens anders.

    Es ist schon ein seltsames Buch, das Gavalda da zusammengestellt hat. Einerseits still, manchmal geradezu melancholisch, dann wiederum jugendlich schrill, teilweise bis zur Schmerzgrenze (zumindest was das Vokabular betrifft). Es ist eine Episodenerzählung. Die einzelnen Abschnitte fügen sich durch den Titel, den Ort aber vor allem durch die Gefühle der Figuren ineinander, ansonsten sind es eigenständige Kurzgeschichten. Zwei der Geschichten hat Gavalda bereits 2014 im Band „La vie en mieux – Deux histoires“ veröffentlicht – Yann und Mathilde. Die drei anderen Erzählungen sind für den deutschen Band neu hinzugekommen.

    Wir sind in Paris. Der Stadt der Liebe und wie ich finde eine der wundervollsten Städte der Welt.

    Wir begleiten Jeannot, einen LKW-Fahrer, der seinen Sohn verloren hat und seine Ehe gleich mit. Mathilde, die junge Pseudostudentin, die in einem Café 10.000 Euro verliert, die ihr nicht einmal gehören. Pierre verliert fast seinen Verstand in den Mühlen der Verwertungsgesellschaft, Yann verliert sich selbst und Lulu sollte sich weniger oft verlieren. Nun ist man kurz geneigt die Phrase zu verwenden „Geschichten wie sie das Leben schreibt“ aber das wäre, nicht nur der Phrase wegen, falsch. Denn das Leben verwendet nicht solch wundervolle Sätze wie es Anna Gavalda immer wieder gelingt („Sie spielten Mikado mit ihren Nerven…“ „Laut Backofen war es 13:38, als ich mit einem gewaltigen Kater aufwachte. Dem schönsten in meiner bisherigen Sammlung“ „Ein junger Mann hatte mich mit in seine Wohnung genommen. An seinem Arm war ich fröhlich gewesen, in seinem Bett nicht mehr.“) Das Leben schreibt eben keine Romane. Das Leben hat keine Schreibfeder, sondern einen Holzhammer. Und wir sehen dem Holzhammer bei der Arbeit zu, während uns Gavalda, den Schmerz, die Freude, die Verzweiflung, Hoffnung, Liebe über den Umweg der Feder anbietet.

    Ist das Buch wirklich dem Leben abgeschrieben? Ist es eine Momentaufnahme des modernen Lebens in entfremdeten Zeiten? In Zeiten der Gefühlskälte, des Konsums und des Ich-Marketing? Wo alles steril und geordnet bleiben muss? Wo der Lebenslauf perfekt konzipiert sein will, wenn man einen guten Job bekommen möchte? Wo das Leben nur noch die leisen Töne spielen darf, während „der Markt“ im Allegro vorbeirauscht. Ganz sicher nicht. Die Figuren sind simplifiziert, geradezu stereotyp. Das meint nicht, dass sie keine Gefühlstiefe oder Charakter hätten – ganz im Gegenteil. Gavalda schafft es selbst in den kürzeren Geschichten die Protagonisten dermaßen lebendig zu gestalten, ihr Gefühlsleben so deutlich in den Vordergrund zu bringen, dass man meint, man hätte gerade Geschichten aus seinem Bekanntenkreis gelesen.

    Vielmehr sind die stereotypisierungen ein Stilmittel. Nicht jede einzelne Handlung, nicht jeder einzelne Gedanke ist glaubwürdig – darum geht es auch nicht. Aber jedes einzelne Gefühl, jedes Gespräch kommt genauso vor, hier wird es nur literarisch verdichtet. Besonders die Geschichte von Mathilde entwickelt einen Sog, eine Wucht, eine Nähe, die ich so selten gelesen habe. Mathilde ist ein Meisterwerk – und das trotz oder wohl auch wegen der teils schnoddrigen Sprache. Ich kenne Mathilde. Sie ist Teil meiner Geschichte und Teil der Geschichte der meisten Menschen aus meinem Freundeskreis. Und so ist es auch mit Jeannot, Pierre und Yann. Es sind nicht verschiedene Personen, es sind verschiedene Phasen im eigenen Leben, es sind Charaktergewordene Gefühle und Gedanken. Lediglich Lulu fällt da etwas heraus – nicht, dass man hier Abgründe in sich selbst nicht sehen wollen würde, sondern hier rückt die Kunst des Erzählens hinter die Botschaft. Das ist glücklicherweise in den ersten vier Geschichten weitaus besser gelungen.

    Ab morgen wird alles anders ist grandiose Literatur, die lediglich in einigen Abschnitten zu langatmig wird und nicht durchgehend die Klasse halten kann. Deshalb ist es auch kein allgemeines Mustread. Wer aber Anna Gavalda mag, wer Charakterdarstellungen liebt, wer sein Herz in Paris gelassen hat und wer ab morgen alles anders machen und solche Sätze lesen möchte: „Menschen, die man liebt, trifft man nicht, die erkennt man. Wussten Sie das nicht?“ wird ein wundervolles Buch erhalten.

  24. Cover des Buches Aloha from Hell (ISBN: 9780007446025)
    Richard Kadrey

    Aloha from Hell

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Richard Kadrey ist mein Lieblings-Urban-Fantasy-Autor. Er ist einfach der Beste, wenn es darum geht, harte, witzige, makabre Geschichten zu schreiben, die Magie und Übernatürliches in unsere Welt katapultieren. Bei ihm gibt es keine glitzernden Vampire, keine schmusigen Werwölfe und erst recht keine jungen Frauen, die sich in all ihrem Herzschmerz mit Wonne suhlen. Seine Welt ist die Welt von James Stark aka Sandman Slim, mäßig begabter Hexer, Nephilim und Ex-Höllengladiator. Er ist nicht nett, er hat ein Alkoholproblem und sein Motto lautet „Mit Hoodoo und Bullshit wird’s schon gehen“. Kurz gesagt: ich liebe ihn! „Aloha from Hell“ ist der dritte Band der Reihe und ich freute mich riesig auf ein Wiedersehen mit Stark, seinen Gefährten und seinen Feinden!

    Wieder einmal regiert die Langeweile in Starks Leben. Das Golden Vigil ist zerschlagen und Luzifer kehrte in den Himmel zurück. Seit er Los Angeles abermals rettete, war Stark brav und arrangierte sich mit dem Engel in seinem Kopf. Aber Stark wäre nicht Stark, hätte er nicht noch ein paar offene Rechnungen, die beglichen werden wollen. Da sich Luzifer kurzerhand aus dem Staub machte, versinkt die Hölle dank Mason im Chaos. Das könnte Stark natürlich egal sein, hätte Mason sich nicht mit Aelita verbündet, die weiterhin der fixen Idee nachjagt, Gott zu töten. Gemeinsam planen sie, Himmel und Hölle zu zerstören und dabei auch gleich noch Stark zu beseitigen. Sie spielen seine größte Schwachstelle gegen ihn aus und entführen Alice aus dem Himmel. Stark hat keine Wahl. Er muss ein weiteres Mal in die Hölle hinabsteigen. Sandman Slim kehrt heim.

    Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein Buch aufschlagt, ein paar Sätze lest und es ist wie nach Hause kommen? So empfinde ich die Bände der „Sandman Slim“ – Reihe. Ich habe stets das Gefühl, Stark so gut zu kennen, als wäre er mein Freund, mit dem ich mich regelmäßig auf ein Bier treffe. Er erzählt mir von seinen Abenteuern und obwohl ich mir recht gut vorstellen kann, worauf seine Geschichten hinauslaufen, überrascht er mich doch jedes Mal mit den Details. Er ist ein Bastard, aber ein Bastard, den man einfach lieben muss. Manchmal vergesse ich, dass er nicht real ist, denn er ist so realistisch und greifbar gezeichnet, dass ich mich ihm ungeheuer nah fühle. Für mich ist es genau das, was die Reihe auszeichnet. In der Urban Fantasy bekommt man es oft mit Charakteren zu tun, deren Eindimensionalität durch eine actiongeladene Handlung vertuscht werden soll. Richard Kadrey hingegen vereint Action, fiesen Galgenhumor und einen psychologisch vielschichtigen Protagonisten zu einem stimmigen Gesamtbild. Stark ist unter seiner harten Schale noch immer verloren und ziellos. Daher habe ich mich über seine Rückkehr in die Hölle überhaupt nicht gewundert. Offiziell steigt er natürlich nur hinab, um Alice zu retten, aber inoffiziell war es lediglich eine Frage der Zeit, wann er das Leben auf der Erde nicht mehr ertragen würde. Stark findet keinen Lebenssinn. Die Arena und die Spielregeln der Hölle waren mehr als 10 Jahre seine Welt und so sehr er es auch zu leugnen versucht, diese Welt ist ihm vertrauter als unsere. Er ist noch immer nicht über Alice hinweg und kann nicht loslassen. Mir war gar nicht klar, wie unheimlich präsent sie all die Zeit über in seinen Gedanken war; das wurde mir erst bewusst, als er ihr in der Hölle begegnet. Sie hat nichts von all dem mitbekommen, was Stark jahrelang erlebt hat und erdulden musste – und doch war es für mich so, als wäre sie da gewesen, weil sie eben nie aus seinem (Unter-)Bewusstsein verschwunden ist. Dass Kadrey ihre emotionale Verbindung auf eine Weise herausarbeitete, die sogar mich vergessen ließ, dass Alice seit vielen Jahren tot ist, spricht von einem Talent, das wirklich beeindruckend ist.
    Trotzdem sehe ich „Aloha from Hell“ nicht völlig unkritisch. Ich fand, dass Kadrey die Szenen in der Hölle zu schnell abhandelte. Im Vergleich zum Vorgeplänkel war mir dieser Part zu kurz und etwas zu unübersichtlich. Ich weiß zwar, dass Kadrey großen Spaß daran hat, seine Leser_innen vor vollendete Tatsachen zu stellen, sie zu schockieren und ihnen Haarsträubendes um die Ohren zu schlagen, ohne eine Erklärung abzugeben, aber da die Hölle für Stark ein Ort ist, mit dem er viele widerstreitende Gefühle verbindet, hätte ich mir mehr Tiefe in der Handlung gewünscht. Außerdem verschenkte Kadrey meiner Meinung nach einiges an Potential, indem er ein Zusammentreffen mit einer faszinierenden Persönlichkeit aus der Geschichte oberflächlich und beiläufig gestaltete.
    Letztendlich hatte ich aber doch wieder eine Menge Spaß mit Stark. „Aloha from Hell“ ist vielleicht nicht perfekt, mein Lesevergnügen war jedoch enorm. Und darauf kommt es schließlich an.

    Ich hoffe wirklich, dass Richard Kadrey nie aufhört, „Sandman Slim“ – Romane zu schreiben. In Kombination bieten Stark und seine übernatürliche Welt eine schier endlose Fläche zur Entwicklung, eine bunte Spielwiese, auf der jede noch so obszöne Idee ein Plätzchen finden kann. Ich hoffe, Kadrey schreibt sie alle auf. Ich möchte mich niemals von Stark verabschieden müssen. Irgendwann wird sich das vermutlich nicht vermeiden lassen, doch noch ist es nicht so weit.
    Das Großartige an dieser Reihe ist, dass sie so unberechenbar ist, obwohl man vor dem Lesen genau weiß, worauf man sich einlässt. Stark ist ein Wirbelwind aus chaotischer Energie, der am Beginn einer Geschichte selbst nie weiß, wo er landen wird.
    Kadreys Reihe ist eine Bereicherung für die Urban Fantasy – es ist eine Schande, dass sie so unbekannt ist. Darum kann ich euch nur einen Rat geben: geht los, kauft einen „Sandman Slim“ – Roman und lernt meinen Freund Stark kennen!

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