Bücher mit dem Tag "zöglinge"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "zöglinge" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (287)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Rubert Musil aus dem Anaconda Verlag zeichnet sich durch eine düstere und intellektuell anspruchsvolle Atmosphäre aus. Törleß erkundet moralische und militärische Themen im Kontext einer Eliteschule und behandelt die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Musils Erstlingswerk könnte man demnach dem Dark Academia Genre zuordnen und es handelt sich hierbei um einen klassischen Entwicklungsroman aus dem Jahre 1906.

    Törleß, zunächst motiviert und voller Tatendrang, wird mit der Zeit von Heimweh und Einsamkeit geplagt. Trost sucht er in den Briefen an und von seinen Eltern, doch dieser Trost weicht einer Depression aus Leere und Langeweile sozusagen, die er mit seinen neuen „Freunden“ Reiting und Beineberg zu kompensieren versucht. Als die drei Jungen ihren Mitschüler Basini als Dieb entlarven, der aus Geldnot seine Klassenkamerad*innen bestiehlt, sehen sie von einer Anzeige bei der Schulleitung ab und sehen stattdessen in ihm ein Ventil für ein Machtspiel aus Gewalt, Selbstjustiz und Bestrafung.

    Während Beineberg und Reiting Basini vor allem körperlich wie sexuell misshandeln, beteiligt sich Törleß selbst am Machtspiel aber eigentlich nur wenig und ist viel mehr der in sich gekehrte Beobachter, in dem homoerotische Neigungen wach werden. Von dieser plötzlichen auftretenden sexuellen Begierde beschämt, flüchtet er sich zuerst in die Natur- und Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie und Psychologie, und als er darin keine Lösung findet, in das Spirituelle und Esoterische.

    Bei diesem Übergang begibt sich Törleß zwischen Identitätssuche und Internatleben und verliert sich dabei in pseudo-poetischen Gedanken, die für mich als Leser einfach nur wirr und zäh waren. Einzig vom allgemein anspruchsvollen Schreibstil und zum Teil auch von den Dialogen war ich etwas angetan. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass ich es hier mit pubertierenden Heranwachsenden zu tun habe, sondern mit Akademikern im ermüdenden, sich im Kreis drehenden und nimmer endenden Diskurs.

    Alles in allem ist die Geschichte und die Figur um Törleß ein Konstrukt aus Egozentrik und Voyeurismus, mit dem ich einfach nicht warm wurde und von dem ich auch Klassiker liebenden und lesenden abrate. 2 von 5 Sternen.

  2. Cover des Buches Die Klosterschule (ISBN: 9783701717088)
    Barbara Frischmuth

    Die Klosterschule

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel
    Als das Buch „Die Klosterschule“ von Barbara Frischmuth im Jahr 1968 erschien, war das sicher in gewissen Kreisen eine Sensation. Und zwar deshalb, weil es die schon damals antiquierte Haltung jungen Frauen gegenüber beschrieb, die in Klosterschulen zu reproduktionswilligen, duldenden, ohne eigenen Willen und zu braven Hausfrauen erzogen werden sollten. Für Feministinnen ein gefundenes Fressen und im Jahr 2016 nur noch unvorstellbar für unseren Kulturkreis.

    Ich habe das Buch in der 20.! Auflage vom November 2013 des rororo Verlages gelesen. Auf dem Klappentext wird fälschlicherweise von einem Roman geschrieben, dabei ist es ein aus 14 Kapiteln bestehender Erzählband. Es gibt keine durchgezogene Handlung, jeder einzelne Abschnitt steht für sich und hat auch unterschiedliche Schreibstile. Mal wird fast als Aufzählung all die einzelnen Gebetszeiten und Inhalte der dann ausgeführten Gebete beschrieben, die vor und nach dem jeweiligen Essen, nach dem Aufstehen, vor dem Zubettgehen und so weiter zu geschehen haben, sowie zu allen Feierlichkeiten, Sonntagen, kirchlichen Feiertagen; man hat das Gefühl, die Zöglinge des Stifts machen nichts anderes als beten. Dabei hat man das Gefühl, dass die Autorin diesen vom Rande aus zuschaut und nichts als eine Strichliste führt.
    Bei anderen Abschnitten hingegen können wir bei der Protagonistin regelrecht nachspüren, wie sie und ihre Mitschülerinnen ihre Spaziergänge, die täglich zu absolvieren sind, dazu nutzen, aus dem Regelwerk auszubrechen. Sie rupfen hier ein Blümchen aus, erzählen sich Geschichten, statt englische Konversation zu betreiben, werfen sich im Winter gegenseitig den Schnee ins Gesicht. Immer in der Gefahr erwischt zu werden, um im Kollektiv ihre Strafe zu erhalten. Dabei geht einem erst auf, hier handelt es sich um Menschen mit sehr viel Gefühl, Eigensinn und Lebensenergie, die aber gebrochen und geformt werden sollen, um der Kirche und der Gesellschaft wegen. Der Gesellschaft der katholischen Kirche, einer Gemeinschaft, in der die Gruppenmitglieder wie Schafe in der Herde gut aufgehoben sind, und wehe, es bricht eines aus.
    Dieses Buch in der heutigen Zeit zu lesen fällt schwer. Nicht nur weil keine zusammenhängende Geschichte erzählt wird und es doch um dasselbe Thema in allen Kapiteln geht. Junge Frauen in der Klosterschule, die auf das Leben für nur diese Gruppe vorbereitet werden. Dabei wird es gerne gesehen, wenn sie sich Frauen ebenfalls für ein Leben im Kloster als Schwester entscheiden.
    Da ist dieses unsägliche Kapitel über die Frau, wie sie sich einem Manne gegenüber zu verhalten hat. Als gäbe es die realistische Welt da draußen nicht. Waren keine zwei Weltkriege geschehen mit all den Gräueltaten den Frauen gegenüber, kein lockeres Leben in den „Goldenen Zwanzigern“. Als Aufklärung wird den Mädchen beigebracht immer schön Abstand zu halten, den Mann zwar zu locken, abzuschätzen, ob und wie er es denn meint, und wenn er es denn ernst meint doch bitte jungfräulich in die Ehe zu gehen, auf das sie dem Manne untertan ist. Dabei sieht die Autorin für die Mädchen auch Ausbruchsmöglichkeiten aus dieser Welt anhand deren eigener Phantasien, ihren gegenseitig erzählten Geschichten, ihre Knutschversuche in versteckten Ecken. Ausbruch oder Anpassung, mehr Möglichkeiten gibt es nicht.
    Damals ein wichtiges Werk, heute ein wichtiges Zeugnis dieser Zeit, aber nicht für die Kinder, für die das bittere Realität wurde, indem sie in Klostern auf das Leben vorbereitet wurden. Alleine der Spruch von Abraham a Santa Clara, einem Augustinermönch, der dem Buch vorangestellt ist, lässt nicht nur Feministinnen erschauern:Eine rechte Jungfrau soll sein und muß sein wie eine Spitalsuppe, die hat nicht viele Augen, also soll sie auch wenig umgaffen.

    Barbara Frischmuth ist am 5. Juli in Altausee, Salzkammergut zur Welt gekommen. Sie ist eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin sowie Kolumnistin. Ihre Studiengänge waren Turkologie, Iranistik und Islamkunde.
    Zu ihren Werken gehören Romane, Erählungen Kinder- und Jugendbücher, Theaterstücke, Hörspiele und weitere literarische Werke. Außerdem wurden nach ihren Buchvorlagen Filme gedreht.
    Weitere Informationen sind zum Beispiel über https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Frischmuth erhältlich.



  3. Cover des Buches Sämtliche Werke in zwanzig Bänden (ISBN: 9783518745489)
    Robert Walser

    Sämtliche Werke in zwanzig Bänden

     (37)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    "Man lernt hier sehr wenig, es fehlt an Lehrkräften, und wir Knaben vom Institut Benjamenta werden es zu nichts bringen, das heißt, wir werden alle etwas sehr Kleines und Untergeordnetes im späteren Leben sein. Der Unterricht, den wir genießen, besteht hauptsächlich darin, uns Geduld und Gehorsam einzuprägen, zwei Eigenschaften, die wenig oder gar keinen Erfolg versprechen." Robert Walser besuchte 1905 eine Dienerschule und darauf aufbauend schrieb er fiktiv und tagebuchartig die Erlebnisse in einem Knabeninternat

  4. Cover des Buches Vierbeinige Freunde und Zöglinge des Zoo (ISBN: B002LCQDSS)
  5. Cover des Buches Ein Sarg für Zwei (ISBN: 9783442373796)
    Michelle Rowen

    Ein Sarg für Zwei

     (82)
    Aktuelle Rezension von: BeautyBooks82

    Michelle Rowen - Ein Sarg für zwei

    Blanvalet Verlag

    414 Seiten

    7,95€

    Lesedauer: 3 Tage


    Kurzbeschreibung Buchrücken:

    Kein Wunder, dass die gerade erst zur Vampirin gewordene Sarah Dearly gerne ihr normales Leben zurück hätte - denn wer will schon beim Vorstellungsgespräch für einen neuen Job gepfählt werden? Und wenn sich zu allem Übel auch noch der Vampir, den Sarah liebt, nicht aus den Fesseln einer seit Jahrhunderten währenden Ehe befreien kann - ja, macht es dann tatsächlich noch Spaß, unsterblich zu sein ...?


    Optik:

    Die Bücher dieser Reihe sind alle vom Stil her recht ähnlich, haben aber alle immer eine andere Farbe. Ich mag das optisch in meinem Bücherregal. Bunt, aber man sieht, dass sie zusammen gehören. Und die Cover sind generell immer ganz nett. Die Thematik bzgl. der Vampire ist dargestellt, aber man sieht auch direkt, dass es sich um einen modernen Frauenroman handelt.

    Mir gefallen die Cover.


    Inhalt:

    Sarah findet sich gerade mit ihrem neuen Leben als Vampir ab. Ihr größter Feind der Ober-Vampirjäger Gideon ist tot und in ihrer Beziehung mit dem charmanten Thierry läuft es auch immer besser. Jetzt braucht Sarah nur noch einen Job, denn sie will unabhängig sein und finanziell für sich selber sorgen. Also geht sie zu einem Vorstellungsgespräch, dass ihr eine ehemalige Kollegin vermittelt hat. Doch der vermeidliche Traumjob entpuppt sich als Falle. Der angebliche Chef will keinen Job anbieten, sondern von Sarah gezeugt werden. Sie soll ihn durch einen Biss in einen Vampiren verwandeln, da in ihr das mächtige Blut von zwei Vampir-Meistern fließt. Als Sarah ablehnt kippt die Stimmung und Sarah soll umgebracht werden. Sie kann den beiden nur entkommen, da ihr ein Unbekannter zur Hilfe kommt. Obwohl Sarah einen Pflock in der Brust stecken hat kann der sogenannte Rote Teufel sie gerade noch rechtzeitig bei Thierry abliefern, wo ihr das Leben gerettet werden kann. Um den Roten Teufel wabern viele Gerüchte und Geschichten, aber Thierry weiss, dass es ihn nicht mehr geben kann.

    Um wen handelt es sich bei dem Unbekannten? Und ist er wirklich der große Retter oder doch eine Gefahr für Sarah?

    Lest selbst ...


    Meine Meinung:

    Ich mag die Reihe und lese die Bücher wie gesagt gerne zwischendurch. Meistens als Lückenfüller vor Leserunden oder wenn ich gerade schwere Kost hinter mir habe und mal was brauche, wo man nicht viel nachdenken muss.


    Der Schreibstil von Michelle Rowen ist echt gut. Sie schreibt locker, spritzig und leicht, so dass man flüssig durch die Bücher kommt.

    Die Bücher halten einen nicht groß auf, was mir ja sehr liegt ;-)


    Die Story in diesem Buch ist wie immer nicht der Brüller, aber auch nicht schlecht. Ich bin durchaus interessiert, wie es mit Sarah und Thierry weitergeht. Und ich mag an diesem Band, dass der Schwerpunkt nicht wie sonst bei den Geschichten um die Vampirjäger liegt. Im Gegenteil ... Die kommen in diesem Band so gut wie gar nicht vor. Dafür der große Unbekannte und ein Fluch ...

    Zwei Hauptprotagonisten aus den letzten Bänden stehen auch eher im Hintergrund, was aber nicht stört, sondern eher für Abwechslung sorgt.


    Ich werde diese Reihe definitiv weiterlesen und kann sie euch ans Herz legen, wenn ihr Frauenromane mögt, in denen gerne mal ein moderner Vampir vorkommen darf. Liebe, Flirt und Sex spielen hier auch eine Rolle, aber der Fokus liegt woanders. Von daher sind die Bücher auch für junge Damen geeignet ;-)

    Ich vergebe für diesen Band 3 Sterne und spreche meine Empfehlung für die o.g. Lesergruppe aus.


    Ganz liebe Grüße

    BB

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