Bücher mit dem Tag "zum verschenken"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "zum verschenken" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

     (5.915)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Am Anfang war ich gar nicht wirklich begeistert... Ich konnte weder was mit Cover noch Titel anfangen... und dann hab ich das ding dich zum 2. mal geschenkt bekommen... Also dachte ich wenn mich das Buch schon verfolgt dann les ich es eben doch....

    Nun was soll ich sagen? wWnn auch gleich mir nicht immer die Art gefiel wie geschichtliche Geschehnisse beschrieben wurde so hat es mir am Ende doch sehr gefallen... 

    Ich fand sie Beschreibungen gerade von Allan selber sehr spannend und musste doch an manchen Stellen lachen ob wohl es sich  nicht zum lachen wäre... So zum wo sich der Elefant auf den Typen gesetzt hat....


  2. Cover des Buches It's Kind of a Funny Story (ISBN: 078685197X)
    Ned Vizzini

    It's Kind of a Funny Story

     (80)
    Aktuelle Rezension von: daydreamin
    Craig ist 15 und depressiv. Die Krankheit manifestierte sich eher schleichend, aber Craig erkannte die Symptome früh und vertraute sich seinen Eltern an. Trotz regelmäßiger Therapie und Medikation schafft Craig es jedoch nicht, dem schulischen Druck und seiner ständigen Selbstherabwürdigung zu entkommen. Als seine Selbstmordpläne erschreckend konkrete Formen annehmen, fasst er einen mutigen Entschluss: Er begibt sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses und weist sich selbst ein. In den folgenden fünf Tagen lernt er viel über sich selbst, das Leben und darüber, was „verrückt sein“ bedeutet.

    Vizzini verbrachte vor der Entstehung dieses Jugendbuches selbst fünf Tage in einer psychiatrischen Einrichtung, um wegen seiner Depressionen behandelt zu werden. Bei It’s Kind of a Funny Story handelt es sich ganz klar um ein Jugendbuch, denn die Zustände in der Klinik werden nicht realitätsgetreu wiedergegeben. In meinen Augen soll die Geschichte um Craig mehr Mut als Angst machen, weswegen hier eine Verharmlosung einer solchen Einrichtung stattfindet. Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangeht und enttäuscht wird.

    "Who hasn’t thought about killing themselves, as a kid? How can you grow up in this world and not think about it?"

    Depressionen werden jedoch wirklich als Krankheit anerkannt und Craigs Gefühlswelt wird absolut authentisch dargestellt. Ich habe mich mit ihm über seine Fortschritte gefreut, aber auch während seiner Rückfälle mit ihm gelitten. Ned Vizzini beschreibt keine Wunderheilung in fünf Tagen. Er lässt Craig viel mehr erkennen, dass er sich nicht für seine Krankheit schämen muss. Die Klinik verlässt er zwar nicht mit einem sehr viel besseren Gefühl, dafür mit Methoden und Möglichkeiten, um die zukünftigen Tiefpunkte besser überstehen zu können. Im Fokus steht in meinen Augen vor allem die Erkenntnis, nicht alleine zu sein und um Hilfe bitten zu können.

    "What’s a triumph is that you woke up this morning and decided to live. That’s a triumph. That’s what you did today."

    Craig lernt während seiner Zeit in der Klinik außerdem viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Problemen kennen. Auch hier zielt Vizzini nicht auf die brutale Konfrontation mit psychischen Krankheiten ab. Viel mehr schneidet er die individuellen Schicksale nur an und stellt dar, wie sich all die verschiedenen Persönlichkeiten im Klinikalltag miteinander arrangieren. Craigs Geschichte hat einen ernsten und berührenden Hintergrund, doch Vizzini sorgt auch dafür, dass das Lesen Spaß und Mut macht. Das Cover kam mir übrigens vor dem Lesen ein wenig chaotisch vor, nach dem Lesen finde ich es umso genialer, denn es hat einen direkten Bezug zu Craig.

    Fazit

    Es handelt sich hier ganz klar um ein Jugendbuch über Depressionen. Wer schonungslose Konfrontationen mit psychischen Einrichtungen und Erkrankungen wünscht, ist definitiv an der falschen Adresse. Craigs Leben mit der Krankheit wird berührend, aber nicht zu ernst dargestellt, sie zieht den Leser nicht herunter, sondern macht Mut. Die wichtige Botschaft „Du bist nicht allein! Du kannst damit leben!“ vermittelt Vizzini in meinen Augen äußerst erfolgreich. Aufgrund einiger Längen am Anfang des Buches gibt es von mir einen leichten Abzug und damit insgesamt 4,5 Sterne.

  3. Cover des Buches Sommerhaus, später (ISBN: 9783103975116)
    Judith Hermann

    Sommerhaus, später

     (262)
    Aktuelle Rezension von: SusanneEichholz

    Durch ihre Geschichten verhalf Hermann dem gesamten Genre Kurzgeschichte zu einer Renaissance in Deutschland und zahlreiche andere Autoren folgten ihrem Vorbild mit eigenen Geschichtensammlungen. So unterschiedlich die Figuren der einzelnen Erzählungen bei Hermann sind, so verbinden sie doch eine gewisse Unentschlossenheit sowie ein Hang dazu, Dinge so lang zu vertagen, bis es nicht mehr geht. 

    Gerade in einer Zeit, in der es täglich neue dramatische Ereignisse gibt, die unsere Aufmerksamkeit binden, kann dieser Erzählband uns zum genauen Lesen und Betrachten animieren und damit zu einem veränderten Leseverhalten. Auf jeweils wenigen Seiten können wir dabei in immer wieder andere Welten eintauchen und unsere Phantasie spielen lassen. 

  4. Cover des Buches Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (ISBN: 9783104013633)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

     (764)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    .... ..... Eine sehr schöne und wunderbar einfühlsame Geschichte! ..... ..... Ein kleiner jüdischer Junge, der in Paris lebt, klaut manchmal Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim, und glaubt, dieser merkt es nicht! ..... ..... Doch der Mann, der für alle nur als Araber an der Ecke bekannt ist, hat den Jungen längst durchschaut, denn er sieht mehr als andere. ..... ..... Er ist sehr weise und kennt viele Geheimnisse des Lebens. ..... ..... Ein tolles Buch, das mich überzeugt hat und ich persönlich auch viel daraus lernen konnte. ..... .....

  5. Cover des Buches Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel (ISBN: 9783832163600)
    Bradley Somer

    Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Saskia21

    ,,Wer sein Leben in einem Goldfischglas fristet, wird als alter Fisch sterben, der nie ein Abenteuer erlebt hat."

    Wow, endlich wieder ein Buch, das richtig gute und vor allem kluge Ansätze hat, um seine Sichtweise auf gewisse Dinge zu ändern. Auch in Bezug auf das Leben. Denn darum geht es in diesem Buch, man lernt viele verschiedene Mitbewohner kennen, taucht in deren Leben ein und in das, was sie in der Zeit, in der Ian aus dem Stockwerk fällt, gerade erleben.

    Von Kapitel zu Kapitel versetzt man sich in immer wieder andere Bewohner, lernt jede Geschichte kennen und das, was sie gedanklich rumtreibt.

    Dabei geht es vom Enstehen eines Lebens, bis zum Tod, in so kurzer Zeit kann eben sehr viel passieren.

    Wie es für Ian weitergeht und warum er überhaupt gesprungen ist, erfährt man erst im letzten Kapitel. Aber das verrate ich natürlich nicht, sondern spreche meine absolute Leseempfehlung für dieses wunderbare Werk aus!

  6. Cover des Buches Nirgendwo & Hormone (ISBN: 9783746619699)
    Selim Özdogan

    Nirgendwo & Hormone

     (29)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ein Roadtrip, aufregend, tiefsinnig, humorvoll und immer wieder schockierend. Özdogan lasst und mit Jesse und seinem Freund Philipp durch eine nie näher benannte Steppe fliehen, in einem Auto in dem plötzlich Ruth sitz und immer auf der Flucht vor Jan, der wütend ist, weil Philipp nur nochmal mit seiner frischvermählten Frau schlafen wollte und das auch gemacht hat. Ein unterhaltsamer Trip durch die Untiefen von Freundschaft, Liebe, Leidenschaft und all den Rucksäcken, die wir so mit uns r rumschleppen, dem am Ende irgendwas fehlt, was ich nicht näher benennen kann, einfach das Salz in der Suppe.

  7. Cover des Buches Die Geometrie der Wolken (ISBN: 9783746627540)
    Giles Foden

    Die Geometrie der Wolken

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Anahid
    Henry Meadows ist einfach so Meteorologe geworden und wollte eigentlich ein unscheinbares Leben führen. Doch das Schicksal und die Zeit, in der er lebt, haben etwas anderes mit ihm vor. Es ist Krieg auf der Welt. Genau genommen beherrscht der 2. Weltkrieg gerade die Nachrichten. Deswegen muss Meadows auch eine Reise auf sich nehmen. Er wurde auserkoren, den missmutigen und verhärmten Wallace Ryman aufzusuchen. Dieser ist ein Experte, wenn es um die „Ryman-Zahl“ geht und auch was Wettervorhersagen betrifft. Die beiden Männer können sich nicht leiden und doch bestimmen sie das Weltgeschehen, denn der D-Day rückt näher und das Wetter ist noch nicht vorhergesagt worden… Niemand will, dass „Turbulenzen“ schuld sind, wenn der D-Day nicht gut ausgeht….. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich von alleine nie an dieses Buch heran gewagt. Aber was sich so trocken anhört, wächst zu einer wirklich schönen Geschichte heran, in der es um Verantwortung, Leben, Liebe und auch um Turbulenzen geht. Meadows ist am Anfang der Geschichte noch recht jung und weiß gar nicht was ihn erwartet. Er lebt für seine meteorologische Forschung. Faszinierend ist, wie die unterschiedlichen Charaktere, Meadows und Ryman, aufeinander treffen. Meadows soll immerhin ein Rätsel aufdecken und entschlüsseln, weil der „Alte“ es nicht verraten will. Die Protagonisten handeln am Anfang etwas kopflos und ohne eine Ahnung, was die Handlungen für „Turbulenzen“ auslösen können. Das macht das Buch ungemein greifbar, da ich mich sehr gut selbst in die Gestalt hinein versetzen konnte. Wer hat nicht schon mal versucht die Verantwortung an jemand anderes abzugeben oder sogar die Verantwortung einfach ignoriert? Aber die Figuren wachsen während der Geschichte über sich hinaus und finden selbst einen Weg durch die Irrwege ihres Lebens. Mit unter ist es recht schwierig den Gesprächen zu folgen, da es sehr detailliert um das Forschungsgebiet Meteorologie geht. Die Gespräche sind oft gefüllt mit Wörtern, die ich nicht ganz verstanden habe und dann hatte ich ein paar Mal keine Lust mehr gehabt weiter zu lesen. Ich brauchte eine Pause, aber danach habe ich gerne weiter gelesen. Ich muss ja auch nicht alles verstehen. In der Geschichte gab es an sich dadurch keine Probleme. Ich bewundere den Autoren für die akribische Recherche! Das ist Wahnsinn, den man ehren muss! Aber wem das alles trocken vorkommt, dem sei gesagt: Es wird spannend, wenn die Truppen ausrücken. Zu Land und zu Wasser, ein spannendes Spektakel! Ein Buch für das man sich Zeit nehmen sollte. In einer schönen Sprache geschrieben, nimmt es uns mit in eine ganz andere Welt und beschert uns Eindrücke, über die ich so noch nie nachgedacht habe.
  8. Cover des Buches Krähen (ISBN: 9783882210484)
    Cord Riechelmann

    Krähen

     (30)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Die Kulturgeschichte der Menschen vollzieht sich unter der Beobachtung der Krähen.‘ (Seite 8)

    Cord Riechelmann hat in seinem Portrait eine Menge Wissen über Krähen/Rabenvögel zusammengetragen, erzählt von ihrem Verhältnis zu Sterbenden und dem Tod, über ihre Rolle in der Mythologie, von Brütern und Nicht-Brütern, Nebelkrähen in Kreuzberg, Kolkraben am Nordkap, Saatkrähen in Sankt Petersburg, Dschungelkrähen in Tokio, die ihre Nester mit zusammengeklauten Drahtkleiderbügeln verstärken, glücksbringenden Elsternpaaren in der Mongolei, Raben im Tower of London, Konrad Lorenz, Alfred Hitchcock und Äsop.

    Im letzten Teil seines Buches stellt Riechelmann Portraits einzelner Rabenvögel aus aller Welt vor. Hier finden sich neben wunderbaren Zeichnungen auch Informationen zu Größe, Lebensraum, Verhalten etc.

    ‚Krähen‘ war meine erste Begegnung mit der Naturkunden-Reihe von Matthes & Seitz, und schon auf den ersten Seiten wusste ich, dass es nicht mein letztes Naturkunden-Buch gewesen sein wird.

    Das Buch ist mit dem geprägten Deckel, dem schwarzen Schnitt, dem schönen Papier und den wundervollen Zeichnungen sehr hochwertig aufgemacht, so dass es einfach ein Genuss ist, es in der Hand zu halten und im Buch zu blättern.

    Doch auch inhaltlich bekommt der Leser hier viel geboten: Riechelmann hat eine großartige Auswahl getroffen, wie und was er über Rabenvögel erzählt, so dass ich nicht nur viel Bekanntes gelesen, sondern auch immer wieder dazugelernt habe. Zudem habe ich beim Lesen seiner wunderbaren Anekdoten oft gelächelt, war erstaunt, fasziniert und schlichtweg begeistert.

    ‚Krähen bleiben mysteriös, ohne exotisch zu sein, was ein sehr seltenes Phänomen ist.‘ (Seite 14)

  9. Cover des Buches Büchsenlicht (ISBN: 9783895612053)
    Svenja Leiber

    Büchsenlicht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: oblomov
    Der Klappentext zu Svenja Leibers Büchsenlicht klingt verzweifelt anpreisend. Das ist unnötig. Aber es ist gut zu wissen, dass sie den Literaturpreis Prenzlauer Berg gewann, es wäre auch schön gewesen, zu erfahren, dass sie den Werner-Bergengruen-Preis für Büchsenlicht erhielt… In dem Erzählband Büchsenlicht vermitteln 13 Kurzgeschichten exzellent die Atmosphäre in der Norddeutschen Provinz. Von der Qualität schwanken die Erzählungen. Auch passt eine, in meinen Augen ganz und gar nicht in diesen Band (Chicken Deleuze) und zudem wirkt diese auch noch wie ein misslungener Versuch Judith Hermann zu kopieren. Was wiederum durch andere, exzellente Texte, verfasst in ihrem eigenen Still, aufgefangen wird. Aber zu ihrer Stärke: Die fast schon greifbaren Charaktere, sie haben gemeinsame Schnittmengen in den Geschichten und werden mit dem Brennglas beleuchtet. „Luna wartete überhaupt immer. Sie wartete auf das Leben, das Ende des Unterrichts und auf ein besseres Aussehen.“ Die Autorin lässt den Leser hinter Türen blicken, an denen man gewohnt vorbei schauen möchte. So erzeugt sie bedrückende Stimmung. Spielt mit verknappter Sprache. Wie in der Erzählung vom brutalen Familienvater. „Meist hatte sie geschwiegen und ihre Seele zusammengedrückt.“ Aber auch fröhliche Tristes mit gewaltigen Sätzen, die Bilder malen: “Um Punkt Zwölf saß sie wieder in der Küche, vor einem Teller mit Blumenkohl oder Kartoffeln, die sie sich auf der tauben Zunge zergehen ließ.“ Alles in Allem ist der Erzählband sprachlich meist Licht, aber auch Schatten; sie erzeugt gelungen Atmosphäre, „Der Abend rutschte leise durchs Fenster. Büchsenlicht.“; spricht schwere Dinge mit einer Leichtigkeit aus, „Friedhelm war treu gewesen bis zum Schluss. Seiner Greta und seinem Führer. Hatte immer noch ein eisernes Hakenkreuz auf der Fahnenstange, bis die Polizei kam. […] Er habe niemandem was getan, meinte er. Die Altbauern dagegen hatten alle ein paar Seelen auf dem Gewissen. […] Und jetzt machten sie alle auf saubere Weste. Nee, nee. Greta schüttelte den Kopf dazu. Sie hatte das Kreuz runtergeholt, als Friedrich unter die Erde kam. Hatte es ihm mit in Grab geworfen, heimlich, im Blumenstrauß. „Na, nu zeig das ma deinem lieben Gott, woll’n ma sehn, was der dazu sagt.“ Ich habe nie auf dem Land gelebt, aber so stelle ich es mir vor.
  10. Cover des Buches Schau gen Horizont und lausche (ISBN: 9783941639010)
  11. Cover des Buches Blinder Galerist (ISBN: 9783549076422)
    Johann König

    Blinder Galerist

     (3)
    Aktuelle Rezension von: oblomov

    Mit diesem wunderbaren Satz endet dieses leichte und zugleich schwere Buch nach 161 Seiten.

    Eines vorab, das Buch scheißt auf Erzählkonventioen von Memoiren. Die Botschaft des Buches scheint zugleich die Kernidee der Galerie König zu sein: [...] etwas Spektakuläres auf die Beine zu stellen, etwas das sprachlos macht. Erlebnisse schaffen [...], dass die Betrachter Erfahrungen sammeln, die sie nur so machen können. Es nimmt dem Leser auch die Angst sich in eine Galerie zu verirren mit einer schönen Anekdote: 

    Herr Schohl, mein Kunstlehrer in Marburg, war der Meinung, dass wir uns mit moderner und zeitgenössischer Kunst auseinandersetzen sollten, weil die Sehenden dafür genauso Blind seien wie die Blinden.


    Es gelingt den beiden Autoren wunderbar Nähe zu schaffen zu einem Menschen, der beinahe blind war, der eine Galerie eröffnete und über die Zeit immer mehr den Pragmatismus seines Vater verkörpert. Das Werk verwebt viele kluge Bücher und noch mehr kluge und schöne Sätze. Daher im folgenden Zitate anderer Autoren, die die beiden Pole von Johann König in dieser Biografie darstellen. Angefangen mit was treibt einen jungen Menschen oder:

    Hindernisse und Begrenzungen zum Leben gehören und man sich dazu bringen müsse, ihnen den negativen Beigeschmack zu nehmen. 

    über:

    es sei das große Talent von Jugendlichen, […] spontan neue Dinge auszuprobieren, die Ansprüche, die die Eltern und die Gesellschaft an sie stellen, beiseite zu schieben und über lange Zeiträume mit Unsicherheit und ungelösten Problemen zu leben. 

    Zu der Erklärung den Mut gehabt zu haben als schwer Sehbehinderter eine Galerie zu eröffnen:

    Die Fähigkeit „ins Leere zu springen“ sei bei jungen Menschen zudem auch deshalb so ausgeprägt, weil sie „mit leichtem Gepäck“ reisen. 

    Und den Gegenpol, was schafft die Kunst in Johann König, auzsgedrückt mit seinen Worten über 360° Presence von Jeppe Hein:

    Es handelte sich um eine Kugel, die sich zu bewegen begann, sobald jemand den Raum betrat. Durch die Bewegung wurde dann langsam der Raum zerstört. […] Dass ich die Galerie nach der Ausstellung würde vollständig renovieren müssen, nahm ich in Kauf. Es steckte so viel in dieser Arbeit: Es war ein Kunstwerk, das seine Lebensgrundlage zertrümmert – so wie wir Menschen gerade dabei sind […]

    Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, denn es erzielt die gewünschte Wirkung auf nur 161 Seiten:

    ✔ Etwas Spektakuläres auf die Beine zu stellen
    ✔ etwas das sprachlos macht.
    ✔ Erlebnisse schaffen [...], dass die Betrachter Erfahrungen sammeln,

    Und kommt mit einer sehr aktuellen Botschaft daher:

    In einer Zeit, die die Schwachen unter uns an den Rand drängt und am liebsten unsichtbar machen würde. Verwundbarkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, und auch als Gesellschaft können wir nur funktionieren, wenn wir ihr genügen Platz einräumen.


  12. Cover des Buches Liköre und Schnäpse selbst gemacht (ISBN: 9783774236424)
    Veronika Müller

    Liköre und Schnäpse selbst gemacht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Hochprozentiges und Magenfreundliches, Aperitif oder Digestif; das gut 80-seitige Buch bietet genau 36 Anregungen für Schnäpse und Liköre (wobei Exoten wie zum Beispiel Knoblauch- oder Zwiebelschnaps fehlen). Von Ananasschnaps bis Zitronenlikör ist es natürlich besonders nett, wenn man einen Teil der Zutaten selber sammeln kann, wie das beim Holunder- oder Kirschlikör recht leicht in der entsprechenden Jahreszeit zu bewerkstelligen ist. Alkoholbasis ist dann aber zugekaufter Gin, Doppelkorn (bei den meisten Rezepten), Wodka oder auch mal weißer Rum. Den Likören wird der Zuckergehalt meist in Form von Kandis zugegeben.

    Die meisten der Trünke müssen einige Wochen ziehen und dabei geschüttelt werden (also rechtzeitig ansetzen!).


    Doppelseitig werden die Gebräue vorgestellt. Auf der einen Seite die Zutatenliste (mit genauen Maßangaben), dann die Zubereitungsschritte übersichtlich und einfach erklärt und unter „Wussten Sie....“ noch ein paar interessante oder nützliche Informationen zu den Zutaten oder dem Gesamtprodukt.

    Und dann gegenüber das 'Ergebnis der Mühe' in schönen Flaschen und Beidekoration präsentiert.

    Ausprobiert habe ich bereits: Wacholderlikör und -geist, Tannenspitzenschnaps, Schlehengeist, Kümmelschnaps und -likör, Kaffeelikör, Ingwerschnaps und -likör, Hagebuttenlikör und Basilikumschnaps.

    Besonders lecker wurden der Kümmellikör (wenn man grundsätzlich den Geschmack von Kümmel mag eine süße Neuentdeckung) und als Geheimtipp: Basilikumschnaps; da war ich anfänglich recht kritisch und vom Ergebnis sehr angetan. Gewöhnungsbedürftig ist der Tannenspitzenschnaps, wobei ich dafür auch ein oder zwei Fans im Bekanntenkreis entdecken konnte. Alles eine Frage des Geschmacks!


    Hinweis: Beim Hagebuttenlikör sollte man die beigefügten Zitronenstücke nicht auspressen sondern nur abseihen, sonst schmeckt das Endprodukt zu sehr nach Zitrone und nicht nach Hagebutte.


    Fazit: Schnäpse und Liköre selber herzustellen muss nicht kompliziert sein. Ich war diesbezüglich absoluter Anfänger. Das Buch hat mich zu einem Fan gemacht. Sicherlich mag es ausgeklügelter Werke geben, aber für Einsteiger rundherum empfehlenswert, nicht nur preislich. Ein animierendes Selbstmach-Buch. Ich habe bereits viele individuelle Geschenke damit kreiert.


  13. Cover des Buches Zoobabys (ISBN: 9783453615045)
    Andrew Bleiman

    Zoobabys

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Diese hinreißenden Geschöpfe sind aber nicht nur niedliche Plüschtiere, die uns Vergnügen bereiten: Sie verkörpern auch Hoffnung für ihre in freier Wildbahn lebenden Verwandten. Indem die Forscher in Zoos und Aquarien seltene oder scheue Arten beobachten, entwickeln sie neue Strategien zur Erhaltung von Wildpopulationen. Verschiedene Programme zur Arterhaltung fördern die Wiederansiedlung bedrohter Tiere in ihren ursprünglichen Lebensräumen und bewahren sie so vor dem Aussterben.«

     

    In Zeiten, in denen immer mehr Tierarten bereits von der Erde verschwunden oder vom Aussterben bedroht sind, ist jedes Tierkind besonders wertvoll, birgt es doch Hoffnung für die Zukunft. Und so ganz nebenbei sind die Kleinen sooo niedlich…

     

    Dieses Buch ist voll mit Bildern, die den Betrachter einfach nur dahinschmelzen lassen. Vom Arasittich bis zum Zwergotter ist alles dabei, bekannte und weniger bekannte Arten. Zu jedem Tierbaby gibt es einige Infos, beispielsweise zu Besonderheiten der Art oder zum Gefährdungsstatus. Zudem wird dargelegt, welche Aufgaben modernen Zoos heute in Sachen Arterhaltung zukommen. Aber auch wenn das Thema „Aussterben“ immer wieder anklingt, wird hier auf Schockbilder verzichtet. Dieses Buch ist einfach nur Seelenbalsam, lässt den Leser/Betrachter ein bisschen innehalten und sich an der Schönheit der Natur, wie sie sich in diesen ganz entzückenden Geschöpfen zeigt, erfreuen.

     

    Fazit: Zum Verschenken und Behalten. Ein wunderbares Büchlein für Tierfreunde jeden Alters.

  14. Cover des Buches Neues aus der Heimat! (ISBN: 9783596163113)
  15. Cover des Buches Luftpost (ISBN: 9783940691538)
    Marie T Martin

    Luftpost

     (1)
    Aktuelle Rezension von: oblomov

    "Marie T. Martins Texte zeugen von einem höchst eigenwilligen, phantasievollen, poetischen und stellenweises sehr humorvollen Zugriff auf die Wirklichkeit und bestechen durch Formenreichtum sowie große Sensibilität und Sicherheit im Umgang mit der Sprache. All dies macht Marie T. Matrin zu einer vielversprechenden Stimmer der jungen deutschen Literatur." 

    Begründung zum Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium


    Luftpost ist das erzählerische Debüt von Marie T. Martin. Sie fängt in ihren 15 Geschichten die Welt ein, die man leicht übersieht, wenn man laut ist. Mit ihren fragile Charakteren ist man gezwungen leise zu sein und genau hinzuhören.

     

    Man kann keine Geschichten überblicken, in der man nur ein Figur ist, man tut etwas, das man für richtig hält, auch wenn man gerne Sekunden lang nichts tun würde, atmet man doch, schlägt das Herz und pumpt Blut, rauscht es in den Ohren, dieses Meer, rasen die Gedanken, der Affengeist von Ast zu Ast, es ist der Raum zwischen den Naben, der die Speichen trägt, es ist die Stille zwischen den Worten, aus der sie wachsen, es sind die vergangenen Tage, aus denen diese hier entstehen, es sind die übereinander gelegten Schichten von Farbe, die diesen ganz bestimmten Farbton erzeugen, und selten gelingt es doch, dass für den Bruchteil einer Sekunde nichts gedacht wird, und darin wächst der Raum bis in die fremdesten Galaxien.

    S.24

     

    Die Geschichten sind melancholisch geschrieben. Ähneln Erinnerungen,

    Es gibt zu viele davon, eigene und die der anderen, ein paar von seinen Erinnerungen kenne ich, dass manche Leute einfach verschwinden und einem ihre Erinnerungen dalassen.

    S.54

     

    Ihre Geschichten dringen ein, Wort um Wort. Der Vergleich zum Zwiebelprinzip wird öfter herangezogen

    … ich glaube, es gibt den Kern nicht, nach dem wir suchen, es gibt nur ein Farbe vielleicht, die immer auftaucht, Schicht um Schicht ist alles übereinandergelegt in uns wie eine Lasur, es gibt keinen wahren Grund, denn alle Schichten leuchten zusammen, es gibt nur viele Stimme und keine eigene. Ein Gewirr aus Stimmen, und sie widersprechen sich oft, die eine reißt das ein, was die andere aufgebaut hat.

    S.18

    Die von ihr gebrauchten Vergleiche, sind nicht immer logisch, aber die Nachwirkung zeugen von der Macht ihrer Sprachlichkeit.

    Wie mein Hibiskus Blüten hervorbringt, die sich dann wieder zusammenrollen und mit einem leisen Tippen auf die Tischplatte fallen, so blühen Gesichter und vergehen wieder. Es gibt Leute, die das sofort bemerken. […] man sieht Leute die man kennt, nicht mehr genau an. Ich habe ein neues Gesicht, denke ich, ich will es ihm zeigen, ich denke, er hat auch eines und verheimlicht es mir.

    S.54

     

    Fazit:

    Ich erzähle dir eine Geschichte, damit du nicht denkst, du müsstest Scherben wieder zusammenkleben.

    S.57

    Unbedingt Lesen!


  16. Cover des Buches Gefühltes Wissen (ISBN: 9783644402300)
    Horst Evers

    Gefühltes Wissen

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Eine Sammlung mit lustigen Kurzgeschichten auf dem Alltag eines "mittelalten" Mannes aus Berlin, der es versteht Menschen zu Beginn seiner Erzählungen von der Liebe zur Alltäglichkeit zu überzeugen, um dann, manchmal mit nur einem Satz oder Wort das Chaos zu offenbaren, das im Grunde allem innewohnt, wenn man es richtig anstellt. Seine anderen Bücher sind sogar noch besser.

  17. Cover des Buches Die Blume und der Baum (ISBN: 9783779500698)
    Gioconda Belli

    Die Blume und der Baum

     (6)
    Aktuelle Rezension von: paulsbooks
    Von Gioconda Belli hatte ich bisher nichts gelesen, obwohl mir ihre nicaraguanische Lebensgeschichte einige Male nahegelegt wurde. Dieses Buch enthält nur eine einzige kurze Geschichte, es ist ein Hardcover und hat 29 Seiten. Als solche ist es natürlich schnell gelesen.

    Was eine Bougainvilla ist, muss der Leser raten. Ich habe zuerst geprueft, ob ich eine Seite ueberschlagen habe, denn irgendwie fehlt ein einleitender Satz. Wie bei einer Kurzgeschichte startet die Handlung "irgendwie" mittendrin. Auch zwischendrin hatte ich einmal das Gefuehl, etwas uebersprungen zu haben. Die Geschichte ist so schoen, dass sie ein paar mehr Saetze verdient haette.

    Auch die Art der Illustrationen konnte mich nicht ueberzeugen. Sie haben einen eigenen Silhouetten-Stil, passen aber nicht immer zur blumigen und farbenreichen Sprache der Geschichte.

    Aus meiner Sicht enthaelt das Buch, liebevoll metaphorisch dargestellt, eine rudimentaere Weisheit der Liebe und ruehrt das Herz. Dies ist auf jeden Fall einen Stern mehr wert als ich normalerweise gegeben haette. Fuer so etwas Zauberhaftes kann ich nicht nur 3 Sterne vergeben.

    Herzlichen Dank der Autorin!
  18. Cover des Buches Der (kleine) Schatz im Kugelbauch (ISBN: 9783842313200)
    Freya Glücksweg

    Der (kleine) Schatz im Kugelbauch

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Alina0885

    Ich bekam das Gedichtbuch 'Der (kleine) Schatz im Kugelbauch' von meiner Freundin geschenkt, als ich 4 Monate nach meiner Fehlgeburt wieder schwanger wurde und natürlich voller Angst war, mein Baby wieder zu verlieren. Und dieses Buch war genau das richtige für mich, denn Freya Glücksweg hat ungefähr das gleiche erlebt wie ich und hatte in der Folgeschwangerschaft die gleichen Ängste, in den gleichen Situationen wie ich. Somit wusste ich immer, wovon sie schreibt und das Buch hat mich super beruhigt.
    Aber auch alles andere, was man so in der Schwangerschaft denkt und erlebt, hat sie spitzenmäßig in Versen und Reimen verfasst und es ist herzerfrischend zu lesen. Macht viel mehr Spaß, als das Lesen eines 'normalen' Buches.
    Und spätestens ab dem Blasensprung wird es richtig spannend und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Bis dahin hatte ich es noch stückweise gelesen, aber ab da in einem Rutsch. Bei der Geburt hab ich voll mitgefiebert, die ist hautnah beschrieben... spannend aber auch ein bisschen lustig... und zum glücklichen Abschluss musste ich weinen. Auch die Erlebnisse und Gedanken der ersten Tage nach der Geburt sind sehr berührend.
    Also ich kann das Buch nur empfehlen... und nicht nur für Frauen, die vorher eine Fehlgeburt hatten.

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