Bücher mit dem Tag "zuwanderung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "zuwanderung" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert (ISBN: 9783406809095)
    Yuval Noah Harari

    21 Lektionen für das 21. Jahrhundert

     (116)
    Aktuelle Rezension von: Hoffe63

    Es ist einfach nur beneidenswert, diesen Gesamtüberblick zu haben und diese Verknüpfungen zu erstellen. Und dabei schreibt er, anders als der hochgelobte deutsche TV Neuphilosoph, völlig unaufgeregt und weitestgehend wertungsfre. Alle 3 Werke von ihm konnte ich kaum zur Seite legen und mindestens jedes schon 2x gelesen.

  2. Cover des Buches Deutschland schafft sich ab (ISBN: 9783421045454)
    Thilo Sarrazin

    Deutschland schafft sich ab

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.

  3. Cover des Buches Mörder ohne Gesicht (ISBN: 9783423216470)
    Henning Mankell

    Mörder ohne Gesicht

     (995)
    Aktuelle Rezension von: Kay_Ingwersen

    Das Buch ist der erste Band von Mankells zwölfbändiger Erfolgsserie um den schwedischen Kommissar Knut Wallander. In einem kleinen Dorf in Südschweden wird ein altes Ehepaar auf grausame Weise ermordet und die Polizei steht vor einem Rätsel. Die Opfer hatten weder viel Geld noch offensichtliche Feinde. Doch kurz vor ihrem Tod äußert die Frau, es seien Ausländer gewesen - und damit greift Mankell das Grundthema des Romans auf: die Kritik an der schwedischen Einwanderungspolitik und dem zunehmenden Rassismus.

    An dieser Stelle gelingt es dem Autor, eine wichtige Botschaft zu vermitteln. Die Art und Weise, wie die Diskussion um die Asylpolitik in den Roman eingeflochten wird, wirkt zwar manchmal etwas bemüht und hölzern, verfehlt aber nicht ihre Wirkung. Vor allem die Dialoge des Protagonisten Knut Wallander werfen ein Licht auf die damaligen gesellschaftlichen Debatten. Dass sich diese Sätze viele Jahre später auch immer noch und wieder in der deutschen Realität wiederfinden, zeigt die Zeitlosigkeit und Relevanz des Themas.

    Während der gesellschaftskritische Aspekt des Romans sehr gelungen ist, können die eigentlichen Fälle leider nicht ganz mithalten. Es gibt einige Ungereimtheiten und Handlungsstränge, die nicht vollständig aufgelöst werden. Dies deutet darauf hin, dass der Fall eher als Mittel zum Zweck dient, um die Botschaft zu transportieren. Dennoch hätte eine etwas sorgfältigere Ausarbeitung und Aufklärung der Fälle dem Buch gut getan. Viele Ermittlungsansätze werden nicht vollständig weiterverfolgt, was zu offenen Fragen und nicht aufgelösten Handlungssträngen führt.

    "Mörder ohne Gesicht" ist meiner Meinung nach dennoch ein solider Auftakt zu Mankells Wallander-Reihe. Das sozialkritische Thema ist gut umgesetzt und regt zum Nachdenken an. Die Atmosphäre des schwedischen Dorfes und die Schilderung der Ermittlungen sind gelungen. Auch wenn das Buch nicht perfekt ist, verdient es aufgrund dieser Qualitäten vier Sterne. Es ist auf jeden Fall lesenswert für Krimifans und für alle, die gesellschaftspolitische Themen in ihren Büchern schätzen.

  4. Cover des Buches Fürchtet euch und folgt uns (ISBN: 9783218010627)
    Michael Laczynski

    Fürchtet euch und folgt uns

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Gartenkobold
    Klappentext: Was verbindet Frankreichs Front National mit Großbritanniens Brexit-Befürwortern, mit Polens Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“, Deutschlands AfD und dem griechischen Linksbündnis Syriza? Welche Gemeinsamkeiten haben Boris Johnson, Frauke Petry, Heinz- Christian Strache und Beppe Grillo? Sie inszenieren sich als Rebellen gegen das Establishment, versprechen einfache Lösungen für komplexe Probleme – und nutzen die Sorgen ihrer Anhänger als Rohstoff für politischen Erfolg. Angst vor Fremden, Angst vor dem materiellen Abstieg, Angst vor dem gesellschaftlichen Wandel und Angst vor dem Diktat abgehobener Eliten sind die vier wichtigsten Bausteine des europäischen Populismus. Michael Laczynski, EU-Korrespondent der Tageszeitung Die Presse in Brüssel, zeigt, wie Populisten diese Ängste nutzen, um auf Stimmenfang zu gehen, wer die Menschen sind, die ihnen vertrauen, und was gegen ihre Politik unternommen werden kann. Die Reise führt von London über Paris und das Brüsseler Europaviertel bis in die Ghettos von Kopenhagen und die Vororte von Warschau.
    Nachdem Präsident Trump gewählt wurde, haben die Wahlforscher Ergebnisse vorlegt, nachdem frustrierte, ältere weiße Männer ohne Collegeabschluss Trump gewählt haben, als ich anfing, zu lesen, stieß ich wiederum auf diese Aussage : "Männlich, weiß, unterdurchschnittliches Bildungsniveau, überdurchschnittliches Alter, das sind die Attribute des stereotypischen UKIP-Wählers..." obwohl der Autor diese Aussagen in späteren Kapiteln relativiert, aber, es bleibt haften. Dass ebenso die Mittelschicht große Ängste hat, erlebe ich selbst auch und auch einigen meiner Nachbarn geht es ähnlich, aber wähle ich darum Rechtspopulisten? Nein, ganz bestimmt nicht.
    Rechtspopulisten teilen die Gesellschaft in zwei homogene Gruppen, das Volk und die sogenannte „korrupte Elite“ und das nutzen sie als Schlagworte. Auch unsere Politiker gehen nicht auf unsere Ängste ein, auch ich fühle mich manchmal verraten und verkauft, aber wähle ich deshalb Rechtspopulisten, nein, ich glaube, es steckt noch viel, viel mehr dahinter.
    Im Buch wird sehr gut das Beispiel Dänemark beschrieben und ja, wir müssen alle zusammenstehen und helfen, damit Integration gelingen kann, diese kann nämlich dann schon nicht funktionieren, wenn wir Immigranten in eigens dafür gebaute „Ghettos“ umziehen, wenn wir nicht genügend Sprachkurse anbieten, wenn Immigranten wegen ihres „nichteuropäischen“ Aussehens angepöbelt werden. Ich selbst bin in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich tätig und kenne nur Einzelschicksale, aber die von mir betreuten Kriegsflüchtlinge tun alles dafür, hier in friedlicher Existenz mit den deutschen Nachbarn zusammenzuleben, nein, sie verleugnen sich deshalb nicht….
    Das Buch regt zum Nachdenken an und meines Erachtens steckt noch viel mehr dahinter, obwohl selbst oft im www, sehe ich eine ganz große Gefahr bei den Beiträgen der sozialen Netzwerke, in die jeder immer unverhohlener Rassismus und Hass gegen Minderheiten propagieren kann, Falschmeldungen verbreiten und zur Hetzjagd aufrufen kann. Und auch das sind nur die Spitzen des Eisbergs.
    Wir alle hier in Europa sind auf dem Weg in stürmische Zeiten, der internationale Terrorismus wird bedrohlicher, aber wir als Gesellschaft dürfen uns die Zügel von den Rechtspopolisten nicht aus der Hand nehmen lassen.
    Ach ja, die Lektüre war manchmal erfrischend humorvoll, trotz des ernsten Themas.
  5. Cover des Buches Der Fall Collini - Filmausgabe (ISBN: 9783442718665)
    Ferdinand von Schirach

    Der Fall Collini - Filmausgabe

     (536)
    Aktuelle Rezension von: BookloverbyJoKe

    Was treibt einen Menschen, der sich ein Leben lang nichts hat zuschulden kommen lassen, zu einem Mord?

    Vierunddreißig Jahre hat Fabrizio Collini als Werkzeugmacher bei Mercedes gearbeitet. Unauffällig und unbescholten. Und dann tötet er in einem Berliner Luxushotel einen alten Mann. Grundlos, wie es aussieht. Ein Albtraum für den jungen Anwalt Caspar Leinen, der die Pflichtverteidigung übernimmt: Das Opfer, ein hoch angesehener deutscher Industrieller, ist der Großvater seines besten Freundes. Schlimmer noch, Fabrizio Collini schweigt beharrlich zu seinem Motiv. Leinen beginnt zu recherchieren und stößt auf eine Spur, die ihn mitten hineinführt in ein erschreckendes Kapitel deutscher Justizgeschichte. 


    „Der Fall Collini“ war mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach und wird definitiv nicht mein Letztes sein. Schon oft hatte ich von Ferdinand von Schirach gehört, und mithilfe dieses Romans wollte ich mich selbst davon überzeugen, wie gut er wirklich ist. Ich war überrascht, wie gut mir dieser überwältigende Roman gefallen hat.

    Der Autor schafft es,  Sachverhalte auf den Punkt genau wiederzugeben und diesen trotzdem die nötige Emotionalität zu verleihen, wodurch ich beim Lesen komplett gefesselt war. Das Buch war nicht vorhersehbar und spielt auf eine zentrale Problematik der Nachkriegszeit an, die bis in unsere heutige Gegenwart andauert. Ich bin mir sicher, dass ich demnächst noch viel mehr von ihm lesen werde. Definitiv ein literarisches Meisterwerk, was ich jedem empfehlen kann :-).


  6. Cover des Buches Frostnacht (ISBN: 9783404187904)
    Arnaldur Indriðason

    Frostnacht

     (144)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Das Buch liest sich ganz flüssig, nur finde ich es sehr schwierig die Namen auszusprechen von den Personen, die in dem Buch vorkommen. Dadurch liest sich das Buch ziemlich schwer. Zwischendurch wusste ich gar nicht, wer denn da jetzt gemeint ist.

    Die Geschichte an sich fand ich sehr tragisch. Sie könnte tatsächlich so passiert sein.

  7. Cover des Buches Empört Euch! (ISBN: 9783550088834)
    Stéphane Hessel

    Empört Euch!

     (188)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin-Scheuer

    Über dieses Buch, das monatelange auf der Bestsellerliste stand, wurde bereits viel gesprochen und geschrieben. Für einige ist es wohl sogar zu einer Art "Bibel" geworden. Es geht zurück auf eine Rede Hessels, die viel Beachtung fand.
    Klar, dass ich dieses Werk auch einmal lesen wollte, um herauszufinden, was so besonders daran ist.

    Leider kann ich die allgemeine Euphorie nicht so ganz teilen.
    Bei dem dünnen Heftchen - ich würde es eher eine "Schrift" als ein "Buch" nennen - handelt es sich um den Aufruf eines 94jährigen an die jüngeren Generationen, sich endlich wieder mehr zu engagieren. Mich erinnerte dies etwas an das ewige "Früher war alles besser" und die ständigen "die Jugend von heute"-Klagen, die mich immer ärgern, weil sie schlicht und ergreifend falsch sind.
    Die Dinge, für wir uns engagieren sollen, liefert Hessel gleich mit. Neues hat er dabei nicht zu bieten: für Umwelt und soziale Gerechtigkeit, gegen die Macht der Banken und des Geldes, in Israel und den arabischen Ländern. Nunja.

    Was mich allerdings wirklich stark beeindruckte, war der Lebensweg von Hessel, von dem man das ein oder andere innerhalb der Schrift; wesentlich mehr jedoch in einem Nachwort erfährt. Hessel wurde in Deutschland geboren und flieht mit seinen Eltern während des Zweiten Weltkriegs nach Frankreich aus, nachdem es der jüdischen Familie gelang aus dem KZ "Buchenwald" zu entkommen. (Schon allein DAS finde ich zu tiefst beeindruckend; es geht aber noch weiter) Als Jugendlicher und junger Mann engeagiert er sich in der Resistance gegen Nazideutschland und schreibt schließlich nach Ende des Zweiten Weltkriegs an der Menschenrechtscharta mit. Später ist er als Botschafter für Frankreich an den unterschiedlichsten Orten weltweit im Einsatz. Wow!
    Mit diesem Hintergrund, finde ich, bekommt die Schrift doch gleich eine ganz andere Perspekitve. Wer sich stets so sehr für die eigenen Ideale und eine bessere Welt einsetzte, hat meiner Meinung nach alles Recht, sich über die heutigen Verhältnisse und die scheinbare Letargie der Jugend zu beschweren. Denn - sind wir mal ehrlich - so stark engagiert sind die wenigstens von uns. Natürlich sind die offensichtlichen Bedrohungen auch - gottseidank - geringer. Gründe, um sich zu engagieren - gibt es aber noch immer genug. Schön, dass uns so ein außergewöhnlicher Mensch hieran erinnerte.

    Unmittelbar nach der Lektüre dieses Werkes habe ich die Autobiografie von Stephane Hessel "Mein Tanz mit dem Jahrhundert" auf meine Wunschliste gesetzt. Ich bin wirklich schwer beeindruckt.

  8. Cover des Buches Die Tagesschau erklärt die Welt (ISBN: 9783499214479)
    Sylke Tempel

    Die Tagesschau erklärt die Welt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gerade in den Bereichen Politik und Wirtschaft, in denen ich mir nur so la la auskenne, bietet dieses Buch eine gute Grundlage, um internationale Zusammenhänge zu erkennen. Die einzelnen Kapitel werden mit thematischen Essays eingeleitet, danach werden zentrale Begriffe kurz und bündig erklärt. Ich fand es - auch weil ich mich gerade auf eine Aufnahmeprüfung vorbereitet habe - sehr hilfreich, wenngleich einzelne geschichtliche Ereignisse auch nicht großartig eingeordnet wurden. In späteren Bereichen, wie z. B. Religion und Kultur wird ähnlich strukturiert verfahren, hier habe ich allerdings große Teile überblättert, da mein Grundlagenwissen schon recht ausgeprägt war. Alles in allem ist es also ein gutes Handbuch, wenn man sein Grundlagenwissen erweitern oder auffrischen möchte.
  9. Cover des Buches Guten Morgen, Abendland (ISBN: 9783404606771)
    Nazan Eckes

    Guten Morgen, Abendland

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Dieses Buch wäre fast an meiner 10%-Hürde gescheitert, aber ich habe dann doch weitergelesen und bin sehr froh darüber. Nazan Eckes hat die Geschichte ihrer Familie, ihr Leben zwischen zwei Kulturen und ihre Gedanken zum Thema Integration aufgeschrieben. Das Buch ist literarisch und sprachlich zwar kein großer Wurf, aber die Berichte ihrer Eltern, wie sie damals in den 60er/70er Jahren nach Deutschland kamen, sind sehr berührend und wenn man sie gelesen hat, sieht man die Geschichte der Gastarbeiter in Deutschland mit ganz anderen Augen als vorher. Ich hatte zwar schon Bücher wie "Ganz unten" von Günter Wallraff, "Einmal Hans mit scharfer Soße" und "Ali zum Dessert" von Hatice Akyün gelesen und Filme wie z.B. "Almanya - Willkommen in Deutschland" gesehen, ich war sogar mal zwei Jahre lang mit einem Sohn griechischer Gastarbeiter zusammen und habe viel über seine Familie und deren Geschichte erfahren, aber den größten Eindruck hat diesbezüglich "Guten Morgen, Abendland" bei mir hinterlassen.
    Die Geschichte der Gastarbeiter in Deutschlad ist ein Stück deutscher Geschichte und ich finde, man sollte sich nicht nur für die Weimarer Republik, die Nazizeit, den kalten Krieg und den Mauerfall interessieren, wenn man in Deutschland lebt, sondern auch dafür, wie es für Menschen aus anderen Ländern und Kulturen ist, hier zu leben.
    Was ich weniger gut fand: Das Buch holpert dramaturgisch oft und Spannungsbögen verlaufen plötzlich im Sand. Einige Dinge finde ich unlogisch, z.B. wenn Mesut Özil im Interview einerseits betont, dass er bereits in dritter Generation in Deutschland lebt, aber andererseits erzählt, wie seine Eltern damals als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, aber da bin ich leider sehr pingelig (preußische Wurzeln lassen sich auch nicht so leicht verleugnen) und andere können bestimmt gut darüber hinweg lesen.
    An manchen Stellen fragte ich mich auch, warum Unterschiede zwischen damals und heute so oft mit Unterschieden zwischen den Kulturen verwechselt werden. Die Menschen in den 60er Jahren in Deutschland haben sich fast alle immer korrekt angezogen. Es war für Erwachsene einfach nicht üblich, in der Öffentlichkeit Jeans und T-Shirt zu tragen, ganz zu schweigen von Jogginghosen oder Leggings. Man trug als Mann einen Anzug mit Hemd, die Frauen Rock und Bluse oder ein Kleid. Und es wurde auch in deutschen Haushalten auch immer richtig gekocht, Fertiggerichte gab es meines Wissens noch gar nicht. Wenn Nazan Eckes aber meint, dass das ein bemerkenswerter Unterschied zwischen Türken und Deutschen war, frage ich mich, ob das dem Lektorat nicht auffällt?

    Fazit: Ein mäßiger Anfang, ein sehr berührender Mittelteil und am Ende ein wunderbar mitreißendes Plädoyer für kulturelle Vielfalt, Völkerverständigung und Integration. Auf jeden Fall lesenswert!
  10. Cover des Buches Lennox - Kriminalroman. (ISBN: B00S5FEEEA)
    Craig Russell

    Lennox - Kriminalroman.

     (22)
    Aktuelle Rezension von: WolfgangHaupt
    Mr. Lennox wehrt sich. So ziemlich gegen alles und jeden. Wenn nicht mit den Fäusten, dann zumindest mit seinem Zynismus. Er ist eine coole Sau, so richtig, einer, der versucht, alles im Griff zu behalten. In dem ersten der Teile scheint ihm jedoch alles zu entgleiten. Und nichts ist, wie es scheint. Eine Beschattung wächst sich zu einem Riesending aus, die Glasgower Unterwelt tritt auf den Welt, irgendwie befällt ihn das Gefühl, dass alles zusammenhängt. Allein das Wie will sich Mr. Lennox nicht erschließen. Er weiß nur, dass ein falscher Schritt sein Ende bedeuten. Der Schutz von Twinkletoes und/oder diversen anderen Schlägern erweist sich ab und an als Damokles, die Gefahr ist spürbar. Das ist eine der Stärken von Lennox. Der Charme oder Anticharme der Unterwelt. Es geht ums Geschäft, dabei gibt es Tote, um Macht, dabei gibt es mehr Tote und um Sex. Okay, dabei gibt es auch Tote. Das Ganze wird garniert mit dem Charme der 50er Jahre, einer Gesellschaft, die sich selbst finden muss, aber nicht so recht dazu imstande ist. 
    In diesem Dilemma bewegt sich Lennox zwischen den Stühlen, und hofft, nicht ohne Sessel zu enden.
    Mich hat es unterhalten, auch wenn es passagenweise etwas mühsam ist. Warum? Es ist verstrickt, die Szenen nicht linear, man muss dabei bleiben, um folgen zu können. 
    Kein Nachteil, es bleibt logisch, ob der Komplexität, ich hatte das Gefühle, dass der Autor die Kontrolle behalten hat.
    Was noch? Die Sprache. Ganz im Stil dieser Zeit, erste Person Vergangenheit, gibt dem Leser viel Einblick in Lennox wirres Gefühlsleben. Und uns teilhaben an seinem äußerst zynischen Wesen. 
    Sollte man gelesen haben.
  11. Cover des Buches Wir können doch nicht alle nehmen! (ISBN: 9783218009683)
    Livia Klingl

    Wir können doch nicht alle nehmen!

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Lesemaus_im_Schafspelz
    Livia Klingl, langjährige Außenpolitik-Journalistin, will mit diesem Buch mit Vorurteilen aufräumen.
    Der Untertitel „Europa zwischen ‚Das Boot ist voll‘ und ‚Wir sterben aus‘“ verrät bereits, dass man die Flüchtlingswelle in der EU nicht einseitig beleuchten kann und darf.
    Der Aufbau ist hier in vier Teile untergliedert:
    In „Warum wir Migranten brauchen“ werden dem Leser die Hintergründe erklärt, die Vorteile aufgeführt, die Österreich und Europa von den Flüchtlingen haben – Stichwort „Bevölkerungspyramide“ beispielsweise.
    „Was sie erwartet, auf der Flucht“ hat mich persönlich sehr bewegt, da man zwar natürlich schon die eine oder andere Info zu wissen meint, jedoch ist es doch noch etwas anderes, die Details der Flucht so deutlich vor Augen geführt zu bekommen.
    Hat man es geschafft, so steht noch immer „Der dornige Weg durch die Asyl-Bürokratie“ vor den Flüchtlingen – ein nicht minder schweres Unterfangen.
    Schließlich gibt Klingl noch „Menschen mit Migrationshintergrund“ das Wort.

    An und für sich eine gut durchdachte und sinnige Gliederung.
    Jedoch wirkt das Buch eher wie ein einseitiges Plädoyer für eine offene Flüchtlingspolitik, Quellen fehlen leider fast vollständig und die Begrifflichkeiten („Migranten“, „Flüchtlinge“ usw.) werden für meinen Geschmack zu sehr miteinander vermischt, so dass die klare Differenzierung hier leider fehlt.

    Ich denke, ich muss nicht ausdrücklich betonen, wie sehr mich die knapp 200 Seiten bewegt haben, gerade wenn man sich die neuesten Bilder aus den immer wiederkehrenden Nachrichten vor Augen führt: immer wieder wird da von neuen Flüchtlingswellen berichtet, von immer mehr Booten, die vor Lampedusa kentern und ihre Insassen – allesamt verzweifelte Menschen, die sich eine neue Zukunft in Europa erhofft haben – ertrinken.
    Vermutlich gibt es wenig Menschen, denen das nicht nah geht.

    Was ich jedoch sehr schade finde: Die Menschen, die am Ende zu Wort kommen, sind in den meisten Fällen solche, die schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten in Österreich leben und teilweise als Gastarbeiter in das Land kamen. Hier fehlt mir leider der Bezug zum eigentlichen Flüchtlingsthema, denn hier habe ich das Gefühl, die Autorin hat es bei der Wahl ihrer Gesprächspartner ein wenig aus den Augen verloren.

    Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich hier trotz der Mängel (teilweise „Themaverfehlung“ und fehlende Quellenangaben – Hinweis: Wikipedia stellt für mich keine Quelle für ein Sachbuch dar!) eine absolute Leseempfehlung aussprechen muss!
    Es ist ein Thema, das uns alle etwas angeht, ich denke, es beinhaltet einige Infos, die das „breite Publikum“ nicht unbedingt in der Tiefe schon weiß, und vor allem sollten wir uns alle Gedanken machen über ein immer aktuelles Thema!
  12. Cover des Buches Der Antitürke (ISBN: 9783499625107)
    Serdar Somuncu

    Der Antitürke

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Wrathchild
    Sonst sieht man den selbsternannten Hassias nur auf der Bühne, im Fernsehen oder seiner eigenen Hompage, wo er seine Hasspredigten unters Volk bringt. Mit seinem Buch ** geht er anhaltenden Klischees und Vorurteilen auf den Grund.

    Der unbequeme Türke nimmt in dieser Lektüre das Verhältnis der Deutschen und Türken unter die Lupe. Hierbei beleuchtet er nicht nur das Bild der Deutschen von den Türken und andersherum, sondern konfrontiert beide Parteien mit sich selbst und dem Bild, welches sie über Jahre von sich gezeichnet haben, um nach wie vor daran festzuhalten.

    Während des Lesens wird offensichtlich wie sehr Somuncu (Betonung auf die zweite Silbe und mit weichem c(!)) das deutsch-türkische Verhältnis am Herzen liegt. Es ist ihm ein Anliegen die Augen zu öffnen. Mit seinem breitgefächerten Wortschatz knallt er die Fakten auf den Tisch und lässt den 'Quotenkanaken' eine Weile zurück. <Der Antitürke> macht einen Streifzug durch die Vergangenheit, verweilt in der Gegenwart und wirft einen Blick in die Zukunft. Neben geschichtlichem Hintergrundwissen und einer soziologischen Analyse macht Somuncu vor allem eins: er stellt Fragen und zeigt Lösungswege auf, wie der alltägliche Umgang zwischen Deutschen und Türken besser werden kann.

    Serdar Somuncu gelingt es dem Leser eine ungeschminkte Wahrheit darzulegen. Wie auf der Bühne, weiß der Kabarettist auch hier mit Worten umzugehen und gibt Anstoß zum Nachdenken. Auch wenn die ein oder andere Passage zum Schmunzeln einlädt, so werden Leser, welche seinen gewohnt bissigen und rauen Humor erwarten, enttäuscht sein. Es ist kein Comedybuch. Ebenso wenig handelt es sich um eine Autobiografie, auch wenn der Buchtitel <Der Antitürke> es vermuten lässt. Dem Autor geht es um ein ernstes Anliegen. Er leistet Aufklärungsarbeit.

    Empfehlenswert - nicht nur für Hassisten!
  13. Cover des Buches Bleed a River Deep (ISBN: 9780330460842)
    Brian McGilloway

    Bleed a River Deep

     (2)
    Aktuelle Rezension von: taciturus
    Auch in seinem dritten Fall rund um Inspector Devlin hält Brian McGilloway für seine Leser wieder einen spannenden und interessanten Fall bereit. Diesmal muss sich Devlin nicht nur mit einem neuen Superintendent herumschlagen – der ihm alles andere als wohlgesonnen ist – sondern auch mit dem Besuch eines US Senators, welcher aufgrund seiner Befürwortung des Irakkrieges kein sonderlich beliebter Gast in Irland ist, der Tötung eines illegalen Einwanderers, als dieser versucht eine Bank auszurauben und auch noch Verbrechen gegen die Umwelt. All diese Verbrechen werden unter dem Thema der Migration zusammengehalten, ein Thema welches McGilloway anspruchsvoll aufbereitet und nutzt, um die Situation von durch Schlepperbanden illegal ins Land gebrachten Einwanderern kritisch zu beleuchten. Dabei gelingt es ihm wieder zu überraschen. Auch wenn manche Elemente in der Entwicklung des Romans zu sehr seinen beiden Vorgängerkrimis zu ähneln beginnen. Die Frage nach den Konsequenzen von Devlins gut gemeinten Handlungen und sein Umgang mit der Verantwortung, auch in Zusammenhang mit der Einhaltung des „korrekten Dienstweges“. Aber durch die Einsetzung eines neuen Superintendent, bekommt das Gefüge in der Polizeistation ein anderes Gesicht. Vor allem wird diesmal auch der Teil der grenzüberschreitenden Ermittlungen mit Devlins nordirischen Kollegen Jim Hendry intensiver und deren Arbeitsbeziehung lebhafter dargestellt, wobei auch neue Problemfelder auftauchen. Nicht zuletzt ist es aber gerade wieder der Krimifall, der für große Abwechslung sorgt und damit die angesprochenen Ähnlichkeiten nicht weiter ins Gewicht fallen lässt. John Rebus – genialer Ermittler aus der Feder von Ian Rankin – muss mittlerweile auf vielen Buchrücken der Krimiregale als Pate seinen Kollegen zur Verfügung stehen. Auf diesen Buchrücken gehört der Vergleich in jedem Fall und hier ist er überaus berechtigt. McGilloway überzeugt mit seinem neuen Krimi wieder auf allen Ebenen. Eine klare Empfehlung.
  14. Cover des Buches Landeskunde des Herzogtums Anhalt. Erster und Zweiter Band, Verlag der Herzoglichen Hofbuchdruckerei C. Dünnhaupt, Desau 1907 (ISBN: B004DB2NOS)
  15. Cover des Buches MIB, Men in Black (ISBN: 9783442440238)
    Steve Perry

    MIB, Men in Black

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Fleischsäcke! Fleischgesichter!" Die Verachtung von Kerb in seiner Menschenverkleidung gegenüber der Erde und ihren Bewohnern ist wirklich gelungen, zB das Unverständnis über die Fortbewegung in Bodenvehikeln, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden. Und die New Yorker Bevölkerung wird schön durch den Kakao gezogen, v.a. die Taxifahrer. Meine damaligen Taxikollegen waren genauso! Ein gelungenes Buch zu einer tollen Sci.Fi-Komödie, "Galaxy defenders lalala", aber der Original-Man in black ist natürlich Johnny Cash.

  16. Cover des Buches Banken, Brot & Bomben (ISBN: 9783980710602)
  17. Cover des Buches Politische Korrektheit (ISBN: 9783864450907)
  18. Cover des Buches Die deformierte Gesellschaft (ISBN: 9783548364407)
    Meinhard Miegel

    Die deformierte Gesellschaft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Fernab vom täglichen Polit-Theater analysiert Meinhard Miegel scharfsinnig die gegenwärtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage Deutschlands. Dabei tritt offen zu Tage, dass die Deutschen sich einen Wohlfahrtsstaat leisten, der schon seit Jahrzehnten nicht mehr finanzierbar ist. Fernab von jeder ökonomischen Realität werden in Deutschland Diskussionen geführt, die aufgrund des angestrebten gesellschaftlichen Konsens meist im Sande verlaufen. Deutschland ist zu einer "Puppenstubengesellschaft" mutiert, in der zwar gern und ausdauernd diskutiert ,aber kaum noch tiefgreifende Reformen angegangen werden. Wie nötig dies wäre, zeigt Miegel am Beispiel der demografischen Entwicklung, welche unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren nachhaltig verändern wird. Zu hoffen ist, dass Miegels Kritik auf offene Ohren stösst und dass endlich wieder Reformen in unserem Land angepackt werden.Reformen von oben nach unten und nicht wie derzeit praktiziert von unten nach oben zu Lasten der Kleinen ( Hartz IV , Gesundheitsreform etc. ).
  19. Cover des Buches Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf (ISBN: 9783711000668)
    Hans Rauscher

    Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Bücherfüllhorn-Blog

    Norbert Rauscher geht unbequemen Fragen zu verschiedenen Themen kurz und knackig nach, das Buch hat nur 150 Seiten. Mir fiel es während des Lesens kaum auf, dass sich viele Probleme auf Österreich beziehen. Denn es könnte sich genauso um Deutschland handeln. Die Fragen und der Diskurs sind in vielen europäischen Ländern geläufig. Manchmal habe ich im Angesicht der möglichen Folgen richtig Angst bekommen, obwohl dieses Buch wohl genau das Gegenteil erzeugen wollte. Aber sollten wir nicht wissen, was kommen kann? Das Buch lässt sich trotz den schwierigen Themen relativ leicht lesen, und Norbert Rauscher hat es verstanden, die Themen auf einer sachbezogenen Ebene zur Sprache zu bringen. Und das ist genau der richtige Weg. Wer reißerische Parolen sucht, hat das falsche Buch.

     

    Alles in allem: Für alle die sich mit dem Thema Flüchtlinge, Migration, Populisten u.ä. beschäftigen wollen, bietet das Buch einen leichten Einstieg und die Gelegenheit, vieles sachlich von zwei Perspektiven aus zu bewerten. Ein kleines ehrliches Buch.

  20. Cover des Buches Klartext zur Integration (ISBN: 9783103973877)
  21. Cover des Buches Migration und Integration: Testfall für unsere Gesellschaft (ISBN: 9783423245838)
  22. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

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