Bücher mit dem Tag "zwanzigstes jahrhundert"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "zwanzigstes jahrhundert" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Unsere wunderbaren Jahre (DAISY Edition) (ISBN: 9783839852798)
    Peter Prange

    Unsere wunderbaren Jahre (DAISY Edition)

     (8)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    Dieses gekürzte Hörbuch fand ich zu lang, zu langweilig, die Protagonisten waren mir meistens egal, es gab Widersprüche, etliche Sätze waren schlicht Kitsch (passten aber nicht zum Rest, der sehr trocken war), vieles wirkte verklemmt. Ohne eine Challenge hätte ich nach 2 Stunden abgebrochen.


    Kitsch? „Doch erst, als ihre Münder sich fanden, wusste er, dass sie wirklich und leibhaftig da war.“ (17 h 30 min) „Mit einem Seufzer, der die Wahrheit war, nichts als die Wahrheit…“ (10:17)
    Verklemmt? „Statt einer Antwort nickte sie nur und berührte ihn dort, wo er es am liebsten hatte.“ Und selten hat jemanden so herumgeeiert zum Thema Homosexualität, Abtreibung, Entjungferung („in diesem Raum hatte er sie zur Frau gemacht, sie nannte ihn dann Palast“)
    Unfreiwillig komisch? Eine Frau heiratet zum zweiten Male – ihr erster Mann war Pfarrer. Es hieß im Text zur ersten Hochzeit „vor den Altar treten“ – und jetzt, bei der zweiten Hochzeit, heißt es, sie hätte es sich nie träumen lassen, einmal kirchlich zu heiraten??? Und, noch besser, sie hatte sich gar ein zweites Brautkleid gekauft, obwohl das erste nur einmal getragen im Schrank hing. Ah ja.


    Das Buch illustriert die jüngere Geschichte Deutschlands zwischen den beiden Währungsreformen – von der Einführung der D-Mark zum 20. Juni 1948 bis zu deren „Ende“ mit Einführung des Euro zum 1. Januar 2002 – anhand des Lebens mehrerer Protagonisten und dem ihrer Nachkommen. Leider wirkt es überzogen, wie stark deren Leben über 50 Jahre immer wieder verwoben ist (wir hätten alle 12 Finger, wenn das überall wirklich so abliefe) – und die Charaktere geraten eher zu Stichwortgebern für die abgespulte Geschichte. Sonst gefällt mir so ein Konzept – Geschichte anhand von Hauptpersonen, hier waren mir diese erst nach 10 von über 18 Stunden nicht mehr völlig schnurz, generell blieben sie mir zu sehr Klischee (die rebellische Tochter zum Beispiel). Eingeführte Personen wurden oft nur in großen Sprüngen besucht – gefühlt, weil der Autor dazwischen keine geschichtlich wichtigen Ereignisse darstellen konnte. Dazu wechselt die Perspektive alle paar Sätze zwischen extrem vielen Personen, alle mit Innensicht, alle seltsam flach.


    Kurios: Prange führt sich selbst ein – den Charakter Peter Prange, der Autor wird und eine Idee für eine Geschichte hat: „Er hatte…die ungute Gewissheit, dass aus der abstrakten Idee eine entsetzlich abstrakte Geschichte werden würde, wenn er keinen konkreten Ort und keine Figuren dafür vor Augen hatte.“ (ca. 17:00). Ja, ich FAND die Geschichte entsetzlich abstrakt, trotz konkretem Ort Altena im Sauerland, Herkunftsort aller.


    Abschnitte enden gerne mit Cliffhanger: „oder gibt es etwas, was ich nicht weiß?“ sagt Jürgen Rühling zu seiner Frau. Diese Winke mit dem gesamten Zaun sind so häufig und werden teils so spät oder so schrittweise aufgelöst, dass es mich nervte. Dazu soll Gesamt-Deutschland abgebildet werden, der Autor wirkt hier NOCH theoretischer (ich BIN „Wessi“ mit „Ossi“-Ehemann), behandelt bis kurz vor deren Ende die DDR nur sehr streifend, dafür schön die Sicht auf die „armen Brüder und Schwestern“. Da doziert der DDR-Bürger fast fortwährend über die Errungenschaften des Sozialismus – die Sorte Familie gab es sicher, doch kaum so häufig. Während der Preisung der Sowjetunion kann es sich der Autor nicht verkneifen, auf die Demontagen durch die Sowjetarmee als Widerspruch dazu hinzuweisen. Bei ähnlichen Themen im Westen (z.B. Nazi-Vergangenheit einiger) traut es der Autor hingegen dem Leser zu, das von selbst zu wissen – also Überschrift: von einem Autor der alten Bundesrepublik geschrieben für Bürger der alten Bundesrepublik? Ach, und gerne nutzt er „BRD“ auch als Slogan der West-Bürger – das war aber bis zur Vereinigung etwas, das z.B. in Schulaufsätzen im Westen angestrichen wurde – verpönt als DDR-Jargon (ja, lieber Rezi-Leser, so etwas gab es auf beiden Seiten).


    Helmut Zierl liest anständig, auch englischsprachige Anteile und Deutsch mit fremdsprachigem Akzent, aber ich merke, direkt vorher einen Sprecher gehört zu haben, der grandios unterschiedlichen Personen unterscheidbare Stimmen geben kann, Männern wie Frauen (Dietmar Wunder). Zierl variiert bei Akzenten, sonst sind die Unterschiede gering –unterbricht man außerhalb von Kapiteln, ist das schwierig. Seine Stimme ist weder schlecht noch unangenehm, nur mir leider zu wenig besonders. Ja, ich bin hier gerade tatsächlich verwöhnt – und vorher hatte ich nie den Sinn der Frage nach Lieblingssprechern verstanden. Ich kaufe jetzt keine Liebesschnulze, nur weil Wunder sie liest oder Deutschmann oder eine der Thalbachs, aber ich werde jetzt IMMER Hörproben nutzen, selbst wenn ich das Buch definitiv will.


    Mein bisheriger Flop des Jahres. 1 Stern.

  2. Cover des Buches Die Unvollendete (ISBN: 9783426304310)
    Kate Atkinson

    Die Unvollendete

     (118)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Der 11. Februar 1910 ist ein wichtiger Tag in diesem. An diesem Tag wird Ursula geboren nicht einmal nicht zweimal sondern immer und immer wieder. Wir erleben jedes Mal den Schnee, die Mutter Silvey, die ihr Kind betrachtet und die Abläufe dieses denkwürdigen Tages. Ursula wächst heran und stirbt nicht einmal nicht zweimal sondern immer und immer wieder. Am Anfang ist es wirklich gewöhnungsbedürftig, einem Kind beim Sterben zuzuschauen. Gott sei Dank Ist der Tod des kleinen Mädchens nicht dramatisch beschrieben. Irgendwann fängt sie an „Dejavus“ zu haben . Sie ändert Kleinigkeiten und damit den Lauf der Welt.

    Na, nach und nach folgen wir ihr bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Wir erleben also historisches aber konzentrieren uns dabei immer auf den Kosmos der Familie tot in die Ursula immer wieder hineingeboren wird. Die Familie mit ihren wegen und Irrwegen spielt eine große Rolle. Besonders und Anders ist dabei ihre Tante Izzie. 

    Ich möchte nicht zu viel verraten. Ob Ursula irgendwann merkt, dass sie immer wieder geboren wird oder nicht das müsst ihr euch selbst erlesen. Es sei nur soviel gesagt sie kommt weit rum und ihr lebt verläuft alles andere als immer gleich.


    Sprachlich ist diese Geschichte sehr süffig geschrieben. Wir haben Teil am Familienleben der Familie Todt, möchten wissen welchen Lebensweg die einzelnen Geo und was die kleinen Ahnungen, die Ursula dazu bewegen, etwas anders zu machen, verändern. Allerdings ist es mir zum Ende hin tatsächlich ein bisschen lang geworden. Der Spannungsbogen hat etwas nachgelassen, bevor er auf den letzten 100 Seiten wieder extrem angezogen ist. Ich wollte natürlich wissen, ob sich irgendwas aufklärt und welche Auswirkungen das hat, das hat mich bei Stange gehalten. Aber von mir aus hätte das Buch ruhig 200 Seiten kürzer sein können und dafür ein bisschen rasanter. Nichtsdestotrotz ist es ein gutes Buch, das man trotz der bewegten Zeiten, zu der es spielt, leicht lesen kann.


    Wer von euch kennt das Buch? Schreibt es gerne in die Kommentare. 

  3. Cover des Buches Fallende Blätter (ISBN: 9783453195790)
  4. Cover des Buches Mila 18 (ISBN: 0613292928)
    Leon Uris

    Mila 18

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Kriegsromanfan

    Leon Uris vermag es fesselnd zu unterhalten. So dass es überhaupt nicht schwer fällt sich durch seine Schwarten durchzuarbeiten. Verwunderlich jedoch dass dieser Roman über das Warschauer Ghetto seit langem nimmer aufgelegt wird . Warum auch immer ? Daher falls man irgendwo ein Exemplar findet dieses mitnehmen. 

  5. Cover des Buches Wenn Martha tanzt (ISBN: 9783471351673)
    Saller

    Wenn Martha tanzt

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Lubig2

    Mein Zugang zu diesem Buch ist meinem Sohn geschuldet!

    Lucas war nämlich Johann.
    Auf der Bühne.
    Die Premiere war vor 10 Tagen in Wipperfürth. Dort habe ich dann auch das Buch erworben, habe den Autor kennen gelernt und bin tief in das Theaterstück abgetaucht.
    Und weil mich das Bühnenstück so begeistert hat, musste ich natürlich wissen, ob das Buch auch so gut ist.

    Ist es.
    Im Schreibstil etwas eigenwillig, wird man aber schon schnell von den Protagonisten gefangen genommen und gerät unweigerlich in den Sog dieser Geschichte.
    Am Bauhaus kommt man ja als Ing. für Möbel- und Innenausbau sowieso nicht vorbei. Trotzdem habe ich in den letzten Tagen viel im Internet gesucht und jede Menge Neues gelernt.
    Außerdem ist die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg generell ein spannender Zeitabschnitt, der mich gefesselt hat.

    Wer also Erzählungen mag, die Zeitzeugnis ablegen, ist hier genau richtig.
    Saller beleuchtet in Schlaglichtern einen wichtigen Bereich deutscher Geschichte.

    Bewertung: 4 von 5 Sternen

    Und morgen erzähle ich Euch etwas über das Bühnenstück (auf Instagram) 

  6. Cover des Buches Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur (ISBN: 9783423130356)
    Vladimir Vertlib

    Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein unglaublich berührendes Schicksal, das einen sehr guten Blick in das Leben der Menschen in Russland im 20.Jahrhundert gibt. Eine fesselnde Erzählung, die den Leser die Hoffnungen und Enttäuschungen des Kommunismus miterleben lässt. Das schreckliche Leid der Juden während und zwischen den Weltkriegen wird aus erster Hand erzählt. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, das einzige was mich ein bisschen gestört hat sind die vielen russischen Namen, die manchmal ziemlich verwirrend sind und das Lesen teilweise etwas schwierig machen. Aber ansonsten ein erstklassiges Buch.
  7. Cover des Buches Lottes Träume (ISBN: 9783734107320)
    Beate Maly

    Lottes Träume

     (60)
    Aktuelle Rezension von: pinkdinoprincess

    Inhalt: Lotte Seidls Vater ist gerade gestorben, daher macht sich die junge Frau aus einem kleinen Dorf in den Bergen auf nach Wien, um eine Anstellung als Verkäuferin zu finden. Als sie bei Mizzi Langer-Kauba vorspricht, dauert es nicht lang, bis klar ist: Wenn Lotte sich mit einer Sache auskennt, dann mit dem neuartigen Ski-Sport. Im Wien des Jahres 1904 eigentlich noch undenkbar, hat Mizzi Kauba einen Traum: Ski-Ausrüstung und -Kleidung auch für Frauen anzubieten. Gemeinsam mit Lotte als Angestellte rückt diese Vision in greifbare Nähe. Doch nicht nur geschäftlich prasseln jeden Tag neue Eindrücke auf Lotte ein. Der junge jüdische Arzt Jacob Sonnstein scheint ihr nicht mehr aus dem Kopf zu gehen.

    Fazit: Inhaltlich würde ich dieses Buch wohl als Wohlfühlroman bezeichnen. Wien ist für mich die schönste Stadt der Welt und auch im Jahr 1904 konnte ich einige Schauplätze wiedererkennen, auch wenn sie damals vermutlich noch etwas anders aussahen. Die Geschichte der Ski-Bekleidung für Damen war mir bis zu diesem Roman noch fremd, umso spannender fand ich es, nun zu wissen, welche historischen Persönlichkeiten daran mitwirkten! Denn auch wenn Lotte Seidl erfunden ist, so sind es ihre Zeitgenoss*innen in diesem Roman nicht immer, allen voran Mizzi Langer-Kauba. Die Figuren waren authentisch und ihre Handlungen nachvollziehbar, wenn auch für Lotte nicht immer angenehm.

    Empfehlung: Wer sich für Wien, das frühe zwanzigsten Jahrhundert oder die Geschichte der Emanzipation im Sport interessiert, darf sich hier auf einen angenehmen und interessanten Roman freuen! 

  8. Cover des Buches Vera (ISBN: 9781844082810)
    Elizabeth von Arnim

    Vera

     (5)
    Aktuelle Rezension von: R-E-R

    Eine sehr treffende Beschreibung zur Auflösung von Ehen im letzten Jahrhundert wird Wallis Simpson zugeschrieben. Die Amerikanerin, die 1938 Edward VIII heiratete, der für sie auf den Thron verzichtet hatte, soll gesagt haben, dass eine Scheidung im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert einer Revolution gleichkam. Sie musste es wissen, hatte sie doch gleich zweimal eine solche überstanden.

    Man muss wissen, dass eine Ehe damals einen völlig anderen Stellenwert hatte als heute. Man muss wissen, dass eine Frau einem Mann regelrecht ausgeliefert war, wenn einmal die Bande der Ehe geschlossen waren. Besitz, Rechte, alles was ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht ging mit der Kontraktschließung auf den Ehemann über. Sich als Frau aus dieser Fessel zu lösen, war oft nicht nur schwer sondern fast unmöglich und beinahe immer gleichbedeutend mit gesellschaftlicher Ächtung. Nicht selten in Verbindung mit sozialer Not. In diesem Licht muss man “Vera” lesen. Den Roman den Elizabeth von Arnim nach ihrer eigenen gescheiterten zweiten Ehe mit einem englischen Lord geschrieben hat. Einer gescheiterten, keiner geschiedenen wohlgemerkt, denn eine Scheidung kam für beide Partner, aus den oben genannten Gründen nicht in Frage.

    Lucy Entwhistle hat ihren Vater verloren. Noch in frischer Trauer, lernt Sie Everard Wemyss kennen, dessen Frau gerade bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Der Witwer, dessen Schmerz sich in Grenzen hält, bemüht sich um das junge Mädchen. Wie selbstverständlich steht er ihr bei und macht sich unentbehrlich. Mit seiner unerschütterlichen Art, erscheint er dem unerfahrenen Mädchen als ritterlicher Held in den sie sich rückhaltlos verliebt. Noch ehe das Trauerjahr um ist, drängt Wemyss Lucy in die Ehe. Schon in den Flitterwochen wird ihr klar, dass die Ehe “anders war, als sie gedacht hatte”. Aber als sie mit wieder nach England zurückgekehrt und im Hause ihres Mannes lebt, wird ihr auf dramatische Weise der wahre Charakter ihres Mannes bewusst.

    “Vera” ist ein Roman der unter die Haut geht. Mitzuerleben wie die junge, unerfahrene Frau in eine Verlobung und später in die Ehe gerät. Fast ohne eigenes Zutun, schier willenlos und gegen jegliche Vernunft taub und blind. Besonders die Passagen, wenn die Tante das Geschehen quasi von Außen betrachtend für den Leser transparent macht. Die Fassungslosigkeit die einen ergreift, wenn man die Art des Bräutigams durchschaut, der seine neuste Eroberung möglichst schnell sichern will. Um von den eigenen Ungelegenheiten abzulenken: Die Unverschämtheit seiner ersten Frau, die sich ohne Rücksicht auf ihn umgebracht hat. Um möglichst schnell zu seinem gewohnten Leben zurück kehren zu können: Lucy ist für ihn eher Gegenstand als Lebewesen. Sie hat zu tun, zu denken, zu sagen, zu stehen und zu liegen wo er will, wann er will und wie er will. Die Müdigkeit die Lucy schon in den Flitterwochen plagt, ist durch die Seiten spürbar. Sie führt kein eigenes Leben mehr, sondern wird geführt.

    Elizabeth von Arnim wird nicht umsonst als Jane Austen des zwanzigsten Jahrhunderts beschrieben. Ihre Werke verbinden Humor mit scharfsinniger Beobachtungsgabe, philosophische Betrachtungen mit Unterhaltung und Verstand und Gefühl (um bei Jane Austen zu bleiben). Ehe, Liebe und Beziehungen spielen auch bei ihr eine zentrale Rolle. Sie entlarvt die Schwächen und Eigenheiten ihrer Figuren mit spitzer Feder und zeichnet dabei immer auch ein sehr genaues Sittengemälde ihrer Zeit .

    Am Ende prophezeit die weise Tante dem kaltherzigen Ehemann, dass es diesmal wohl keine fünfzehn Jahre dauern wird, bis diese Ehe seine zweite Frau das Leben kosten wird. Das eigene Entsetzen bei dem Gedanken, wie Recht sie hat, zeigt die literarische Güte von Arnims.

  9. Cover des Buches Roter Herbst in Chortitza (ISBN: 9783765509889)
    Tim Tichatzki

    Roter Herbst in Chortitza

     (18)
    Aktuelle Rezension von: vielleser18
    Was für ein bewegender Roman !

    Erzählt wird die Geschichte von Willi und seinem Freund Maxim. Willi gehört zu der Mennonitengemeinde von Osterwick, einem kleinen Ort in der Ukraine. Ihre Vorfahren kamen auf Einladung von Katharina der Großen aus Deutschland und besiedelten die Gebiete. Von den Menschen, die 1919, als die Geschichte beginnt,  in Osterwick lebten, hat kaum einer Deutschland je gesehen, dennoch werden Sprache und Traditonen von Generation zu Generation weitergegeben. Genauso wie das Rechts der Mennoniten auf Kriegsdienstverweigerung.
    1919 herrscht Bürgerkrieg. Der erste Weltkrieg ist zu Ende, der Zar gestürzt. Es herrst Gewalt und Willkür, Kämpfe zwischen den "Roten und den "Weißen" - und mittendrin Willi und sein Freund Maxim. Maxim und sein Vater konnten nach Osterwick flüchten, während seine Mutter und seine zwei Schwestern gefangen genommen wurden. Die kommende Zeit wird eine Zerreißprobe, nicht nur für die Freunde, sondern auch für die Dorfbevölkerung.
    Repressalien, Konfizierungen und hohe Abgabequoten, die erfüllt werden sollen. Sollte man sich wehren ? Wie lang kann alles ertragen und erduldet werden?
    Hier beginnt die Geschichte von Willi und Maxim und führt uns durch die bitteren Jahre bis 1947. Am Ende des Buches rundet noch ein Ausblick auf 70 Jahre später die Geschichte ab.

    Es ist keine reine fiktive Geschichte, es sind die Erinnerungen und Erlebnisse seiner Schwiegermutter, die der Autor Tim Tachatzki zu diesem Roman verarbeitet hat. Damit sie nie in Vergessenheit geraten. Ihre Geschichte ist die von vielen. Es sind die Erinnerungen an Zeiten des Umbruchs, der Willkür, der Diktatur und Krieg, geprägt von Gewalt und Hungersnöten, Zeiten, in denen es ums reine Überleben, aber auch um das Festhalten am Glauben ging. Es geht um die Opfer und ihr Leid, aber auch die Täter werden beschrieben.

    Die Sichtweisen verändern sich im Buch, die Grausamkeiten werden so ziemlich deutlich beschrieben. Keine leicht Lektüre, man fühlt und leidet mit. Nicht alles ist leicht zu ertragen. Dennoch ist es wichtig, dass es erzählt wird, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

    Von mir bekommt "Roter Herbst in Chortitza" volle Leseempfehlung. Wichtiges Thema, fesselnd erzählt  - die Geschichte einer Russlanddeutschen Familie, aber auch die einer dunklen Zeit.
  10. Cover des Buches Ein Tal in Licht und Schatten (ISBN: 9783426517550)
    Marie Buchinger

    Ein Tal in Licht und Schatten

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_Lohde
    Bei diesem Roman hat mir der Klappentext gut gefallen und auch das Cover hat mir zugesagt, so dass ich das Buch angefragt habe.
    Als ich es dann erhalten hatte, und mit dem Lesen begonnen hatte konnte ich es am Anfang noch ab und zu aus der Hand legen. Aber je weiter ich gelesen habe, desto weniger habe ich es weglegen können. Und zum Schluss konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen und habe den Rest in einem Rutsch durch gelesen.
    Ich kann diesen Roman jedem Südtirol Fan nur ans Herz legen.
  11. Cover des Buches Ein Diktator zum Dessert (ISBN: 9783328100607)
    Franz-Olivier Giesbert

    Ein Diktator zum Dessert

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Buchliebhaberin

    Dieses Buch war ein Tipp von aba, ganz, ganz herzlichen Dank dafür!

    Es hat genau meinen Geschmack getroffen. Rose, die Hauptperson, hat einen wunderbaren Humor und eine tolle Sicht der Welt. Sie hat viel erlebt und ihre daraus resultierende Liste ganz am Ende und die Rezepte finde ich großartig.

    Der Roman vereint Geschichte, Literatur und Kochgenuss und führt durch mehrere Kontinente.

    Ich liebe seine Sprache und die faszinerenden Charaktere.

    Für mich ist dieses Buch ein Juwel.

    Es ist voll von Wissen quer durch die verschiedensten Themengebiete, hat mir viel zum Nachdenken mit auf den Weg gegeben und mich wunderbar unterhalten.

    Dieses Buch werde ich sicher noch einmal lesen, es hat jedenfalls einen "Lieblingsbuch"-Platz bei mir erobert.

    Es vereint Anspruch und Leichtigkeit und Düsternis mit Humor.

    Ganz, ganz toll!

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