Bücher mit dem Tag "zwischen den weltkriegen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "zwischen den weltkriegen" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Wiedersehen mit Brideshead (ISBN: 9783257243192)
    Evelyn Waugh

    Wiedersehen mit Brideshead

     (43)
    Aktuelle Rezension von: buecherkompass
    ZUM AUTOR

    Evelyn Waugh, geboren 1903 in Hampstead, brach sein Geschichtsstudium in Oxford ab, um sich zum Maler ausbilden zu lassen. 1930 konvertierte er zum Katholizismus. Er war Lehrer, Reporter und Kunsttischler, bis er in der Schriftstellerei sein Metier fand und zu einem der wichtigsten englischen Autoren des 20. Jahrhunderts wurde. Im Krieg diente Waugh als Offizier. Waugh, der seit seiner Studentenzeit seine Neigung zu dandyhafter Extravaganz pflegte, liebte es, das Publikum durch kontroverse Äußerungen zu provozieren. Er starb 1966 in Taunton (Somerset).

    Quelle: Diogenes

    INHALT

    Als Charles Ryder während seiner Studienzeit in Oxford Lord Sebastian Flythe begegnet, ist es um ihn geschehen. Sebastian, Sohn einer katholischen Adelsfamilie, fühlt sich jedoch alles andere als vom Schicksal gesegnet. Denn, schließlich ist nicht alles Gold was glänzt. Und so vermag es selbst der schöne Schein nicht die Fassade der Flytes auf Dauer aufrecht zu erhalten.

    Jahre später wird Charles erneut auf seine Vergangenheit gestoßen und entschließt sich dazu einstige Erinnerungen zu teilen.

    MEINUNG

    In seinem autobiographisch geprägten Roman Wiedersehen mit Brideshead schildert Evelyn Waugh den (langsamen aber sicheren) Untergang einer aristokratischen Familie. Besonders gut liest sich das Buch nach der Lektüre der Biographie des Autors, was jedoch nicht bedeutet, dass man diese zuvor zwangsläufig gelesen haben muss.

    Die Ereignisse werden aus der Perspektive von Charles Ryder wiedergegeben, der während des 2. Weltkrieges in Brideshead Quartier einnimmt und dort auf ein bewegtes Leben zurückblickt.

    Ausschlaggebend für die Niederschrift der heiligen und profanen Erinnerungen des Captain Charles Ryder ist die Bekanntschaft mit einem außergewöhnlichen Studienkollegen (Lord Sebastian Flyte), dessen Charme Charles sogleich erliegt. Sebastians Familie behandelt Charles wie einen der ihren. Er wird in familiäre Geheimnisse eingeweiht und in gemeinsame Aktivitäten miteinbezogen. So kommt es schließlich dazu, dass Charles den Zerfall der Familie Marchmain über Jahre hautnah mitverfolgt.

    Nachdem Wiedersehen mit Brideshead 1945 erstmalig in einer deutschen Fassung veröffentlicht wurde, war es nun an der Zeit die ursprüngliche Übersetzung zu überarbeiten. Dies ist Pociao wunderbar gelungen – der Roman liest sich flüssig und macht darüber hinaus wahnsinnig Freude. Die Sprache strotzt vor klugem Witz und (Selbst-)Ironie, sodass die Tragik des Geschehens erträglich wird. Evelyn Waugh lehrt uns einiges über das Leben, ohne dabei in Zeigefinger-Didaktik zu verfallen.

    Ein informatives Nachwort von Daniel Kampa rundet das literarische Meisterwerk ab. Wiedersehen mit Brideshead ist ein Buch, das jeder gelesen haben sollte (nicht ohne Grund wurde der Stoff für eine TV-Serie, ebenso wie für das Kino verfilmt). Ob in der originalen Fassung oder in Form der Übersetzung von Pociao bleibt jedem selbst überlassen.
  2. Cover des Buches Mädchen auf den Felsen (ISBN: 9783446272286)
    Jane Gardam

    Mädchen auf den Felsen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Seit dem großen Erfolg der Old Filth-Reihe bringt der Hanser Berlin-Verlag nun sukzessive weitere Romane und Erzählungen der britischen Schriftstellerin Jane Gardam raus. 2022 wurde der deutschen Leserschaft Mädchen auf den Felsen als Neuerscheinung präsentiert – während das Original bereits 1978 erschien und damit zu den frühen Werken Gardams gehört.

    Dass Mädchen auf den Felsen ein frühes Werk Gardams ist, merkt man ihm beim Lesen an – zumindest ist es ein Roman, der zwar an vielen Stellen typisch Gardam ist, an ganz vielen Stellen jedoch auch nicht. Es ist ein Roman, der meiner Meinung nach gerade die Leser:innen ansprechen könnte, die die bisherigen Bücher von Gardam etwas zu steif, behäbig und langweilig fanden. Das bedeutet aber auch, dass die Leser:innen, die von der bisherigen Machart begeistert waren, ihre Schwierigkeiten mit dem Buch haben könnten. So ging es zumindest mir! Obwohl Mädchen auf den Felsen viel bereithält, was man auch in den späteren Romanen findet, kam es mir mit zu viel Furor und Unruhe daher. Selten ging ein Buch so sehr an meinen persönlichen Erwartungen vorbei.

    Erzählt wird in Mädchen auf den Felsen die Geschichte eines besonderen Sommers im Leben der achtjährigen Margaret. Seitdem das neue Kindermädchen Lydia bei ihnen eingezogen ist, ist wenig so wie vorher. Während Margarets Eltern als strenggläubige Menschen (der Vater deutlich mehr, die Mutter deutlich weniger) ein karges, sich jeglicher Freude versagendes Leben führen, poltert Lydia mit enger Kleidung, rotem Lippenstift und einem lockeren Mundwerk durch den Alltag der Familie Marsh. Auf den regelmäßigen Ausflügen mit Lydia ins Umland, entdeckt Margaret ein zerfallenes Herrenhaus mit merkwürdigen Besuchern und erfährt, dass Erwachsene – gegen die Predigten ihres Vaters – durchaus Bedürfnisse haben. Zugleich ziehen alte Freunde ihrer Mutter in die Nachbarschaft zurück, was Margaret erahnen lässt, dass auch Eltern eine Vergangenheit haben…

    Gemein ist Mädchen auf den Felsen mit den anderen Romanen die gelungene Figurenzeichnung. Gardam trumpft in ihrem Frühwerk mit einer Reihe von exzentrischen, zumindest aber merkwürdigen Figuren auf und lässt ihnen in der Geschichte viel Raum, um ihren Charakter durch Rede, Handlung oder auch Rückblenden zu entfalten. Ungewöhnlich ist der große Anteil an Dialogen in diesem Roman, die sich zudem durch eine ziemlich direkte Sprechart und ein für Gardams Verhältnis außergewöhnliches Tempo auszeichnen. In Mädchen auf den Felsen wird relativ offen über Sex und Sexualität gesprochen, Schimpfwörter ausgestoßen und hitzige Diskussionen geführt. Wo vor allem die Old Filth-Reihe durch eine verhüllende Erzählweise besticht, liegt das Überraschungsmoment des vorliegenden Roman in der Tatsache, dass Gardam auch offen unverblümt über menschliche Regungen und Gefühle schreiben kann.

    Auch die Handlungsebene weist einen deutlich schnelleren Rhythmus auf: Szenen wechseln schnell, geheimnisvolle Passagen, die sich aus der eingeschränkten Kinderperspektive Margarets ergeben, folgen auf beinahe dramatische Szenen, wenn die Erwachsenen unter sich sind und ihren Emotionen freien Lauf lassen. Zwar kann man auch dieses Werk Gardams nicht als Spannungsroman bezeichnen – trotz allem schreibt hier immer noch Gardam –; Mädchen auf den Felsen kann jedoch durchaus als abwechslungsreich beschrieben werden.

    Erzähltechnisch hat der Roman somit viel zu bieten und gerade im letzten Kapitel, in dem sich die verschiedenen Stränge hervorragend zusammenzufügen, zeigt sich die Erzählkunst der Autorin noch einmal besonders deutlich. Wie schon jedoch oben erwähnt, war dies nicht das, was ich von der Lektüre erwartet und auch erhofft habe: Zwar fand ich es interessant, eine weitere Facette einer von mir sehr geschätzten Autorin zu entdecken, jenseits dessen konnte mich der Roman jedoch nicht erreichen. Für mich daher nur 3 Sterne, viele andere Leser werden an diesem untypischen Gardam jedoch sicherlich ihre Freude haben.

  3. Cover des Buches Zeit der Raben (ISBN: 9783453432383)
    Charles Todd

    Zeit der Raben

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Gemma111

    Der Krimi spielt in England, in der Zeit 1919/1920. Inspector Rudledge von Scottland Yard muss in seinem 8. Fall den versuchten Mord am Dorfpolizisten in Dudlington, Northamshire ermitteln. Dieser ist mit einem Pfeil in den Rücken geschossen worden und nur knapp dem Tode entgangen. Er gibt vor nicht zu wissen, warum er nahe eines alten, angeblich verhexten Waldes, aufgefunden wurde. Bei seinen Ermittlungen stößt er nicht nur auf wenig Kooperation bei der örtlichen Polizeibehörde, sondern auch auf eine Mauer des Schweigens bei den Dorfbewohnern. Nur eines lässt das Dorf ihn wissen: Man verdächtigt den angeschossenen Constable Hensley, am Verschwinden der jungen Emma, beteiligt gewesen zu sein.

    Wie alle Inspector Rudledge Krimis ist es wieder mal ein leiser und trotzdem spannender Krimi. Laut geht es nur im Kopf des Kriminalisten vor. Der hat das Gemetzel an der Somne überlebt, leidet aber an einer Schützengrabenneurose, die er vor seiner Umgebung verheimlicht. Er wird in seinen Gedanken stets von Hamish begleitet, einem Soldaten, der durch ihn getötet wurde. Zusammen bilden sie sozusagen das Ermittlerteam. Hamish fungiert als Rudledges 7. Sinn (Pass auf Mann!) und macht ihn auf wichtige Zusammenhänge aufmerksam.

    Ich bin ein echter Fan dieses ungewöhnlichen Ermittlerteams, denn obwohl die Fälle im Vergleich zu anderen ruhig verlaufen, bleibt man als Leser oftmals bis ganz zum Schluss auf der falschen Fährte. Und das zeichnet meiner Meinung nach einen guten Krimi aus. Zu diesen zählt „Zeit der Raben“ auf jeden Fall.

  4. Cover des Buches Der Schatten des Teufels (ISBN: 9783453433557)
    Charles Todd

    Der Schatten des Teufels

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Charles Todd hat mit seinem Protagonisten Ian Rutledge einen hochspannenden und sehr eigenwilligen Charakter erschaffen, wie er selten in Krimireihen zu finden ist. Rutledge behielt durch den 1. Weltkrieg eine Schützengrabenneurose und spricht seitdem mit einem toten Soldaten, der ihn lediglich in seiner Einbildung begleitet. Im England der 1920er Jahre löst er im Auftrag von Scotland Yard mysteriöse, düstere Mordfälle. Sind diese als solche zumeist schon interessant und lesenswert, erhöht sich die Attraktivität der Romane noch durch die Entwicklung des Charakters in der Romangegenwart und -vergangenheit. Die Sprache ist für einen Kriminalroman auf einem eher überdurchschnittlichen Niveau und Todd gelingt es, englische Landschaften und zumeist Dorfgemeinschaften eindrucksvoll und lebhaft (bzw. auch eher düster) zu schildern. So entspinnt sich ein Roman wie eine Kreuzung typisch englischer Whodunit Krimis und Milieuschilderungen Simenons. Doch leider hält "Der Schatten des Teufels" nicht das Niveau der sechs von mir zuvor gelesenen Bücher Todds. Im hier besprochenen Roman scheint sich der Autor zu verzetteln und in Nebenschauplätzen zu verlieren, die Handlung wirkt nicht homogen und mehr als einmal habe ich den Eindruck, mit Unwichtigkeiten versorgt zu werden. Zu oft werden vergangene Kriegserlebnisse geschildert, die allzu bekannt erscheinen und weder Charakter noch Handlung weiter entwickeln. Der Fall selber ist nicht uninteressant doch wirkt er zu sehr auseinandergezogen und Rutledges Vorgehen zu planlos und zufällig. Leider also der bisher schwächste Teil der Rutledge Reihe, der meines Erachtens auch für Einsteiger in die Serie nicht geeignet ist.
  5. Cover des Buches Die Kunst, die Welt zu sehen (ISBN: 9783886346776)
    Alexander K Woronski

    Die Kunst, die Welt zu sehen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: alma
    Aleksander Woronski ist einer der bedeutendsten Essayisten Russlands, der akribisch, gewissenhaft, scharfsinnig und freigeistig Stellung nahm zu politischen Ereignissen, Kunst und Kultur, gesellschaftlichen Veränderungen und schließlich der umfassenden Neustrukturierung der Verhältnisse im Russland des 20. Jahrhunderts, einem von Bürgerkrieg und Revolution, Umsturz und final Terror bestimmten Land am Rande der westlichen Zivilisation. In diesem Band finden sich, erstmalig in deutscher Veröffentlichung, seine wichtigsten Schriften der Jahre 1911 bis 1936, in denen er als Wegbegleiter Trotzkis zu den hereinbrechenden Scheußlichkeiten des Stalinismus Position bezieht und dafür bitter bestraft wurde: A.K. Woronski wurde zunächst aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, später verbannt und schließlich im Jahre 1937 hingerichtet. Seine Werke wurden verboten und vernichtet, sein Andenken jedoch bis heute bewahrt und ist dankbarerweise nun auch des Russischen unkundigen Lesern und Leserinnen zugänglich.
  6. Cover des Buches Die zweite Stimme (ISBN: 9783453431300)
    Charles Todd

    Die zweite Stimme

     (10)
    Aktuelle Rezension von: BTOYA
    Ein tyischer Rutledge-Roman. Sehr viel spielt sich ja immer in den Gedanken/inneren Zwiegesprächen des Inspectors ab (sein Markenzeichen: die Stimme Hamishs' in seinem Kopf den er im Krieg wegen Befehlsverweigerung erschiessen mußte). Dies ist der erste Band und Hamish kommt hier - meiner Meinung nach - am besten "zu Wort". Wer actionreiche Krimis sucht sollte eher zu anderen Büchern greifen. Wer aber die stillen Töne, einen sympathischen - manchmal etwas verwirrt scheinenden - aber gründlichen Ermittler zu schätzen weiss wird hier viel Lesefreude haben.
  7. Cover des Buches Dunkle Spuren (ISBN: 9783453431362)
  8. Cover des Buches Schwarze Spiegel (ISBN: 9783453432857)
  9. Cover des Buches Halbschatten (ISBN: 9783462308822)
    Uwe Timm

    Halbschatten

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Bei einem Gang über den Invalidenfriedhof wird das Grab von der Fliegerin Marga von Etzdorf wieder entdeckt. Sie hatte sich 1933 erschossen. Ihre Fliegerkarriere war einzigartig und es gibt viele Geschichten über sie. Bei einer Landung in Japan lernte sie Dahlem kennen und die Beiden waren sofort fasziniert voneinander. Eine ganze Nacht lang unterhielten sie sich und kamen sich dadurch ungeheur Nahe. Doch was passierte dann? Warum nahm sich die junge Frau das Leben und was war wirklich zwischen ihr und Dahlem? Klar und präzise und mit viel Gespühr erzählt Uwe Timm die Geschichte einer beeindruckenden Frau.

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