Mia ist eine Mischlingshündin, ein Chihuahua-Mix mit Papillon-Ausprägung. Ich mache mir schon lange keine Gedanken mehr darüber, warum sie morgens bei unserem Gassi-Gehen so elend langsam ist. Die Kenntnis darüber, ob es nun an ihren kurzen Beinen, ihrer ausdauernden Schnüffelei oder einfach an ihrer Bockigkeit liegt, würde die Situation sowieso nicht verändern. Wir gehen morgens sehr zeitig los und sind dabei immer unter uns. Das ist auch ganz gut so, denn Mia ist für mich als Mann Anfang der Fünfzig als Statussymbol einfach völlig untauglich. Sie bringt mir eher mitleidige Blicke ein, die übrigens nicht so schlimm wie diese "Na wo hat der Herr denn seine Handtasche gelassen?"-Blicke von den Männern, die mit Rottweiler, Boxer usw. unterwegs sind. So sind wir also allein im Wald unterwegs. Es ist so langweilig und das Tempo so schleppend, dass mir in dieser Zeit Geschichte um Geschichte einfällt. Mia ist in der Tat ein Schreibhund, eine Art Schreib-Katalysator. Das möchte ich hier ausdrücklich würdigen.