Mitmachkrimi "Abwege" kapitel 13, erster Teil

Erstellt von petersplitt vor 6 Jahren

Mitmachkrimi "Abwege" kapitel 13, erster Teil

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petersplittvor 6 Jahren

Hallo, Ihr Lieben:


Hier kommt der erste Teil von Kapitel 13. Ist nichts für schwache Nerven. Ich bin gespannt auf Euer Urteil. Viel Spaß beim Lesen!




DREIZEHNTES KAPITEL

Der Mann parkte seinen Wagen auf dem kleinen Waldparkplatz. Vorsichtig schaute er sich nach allen Seiten um, auch wenn er wusste, dass hier niemand war, niemand sein konnte. Erst jetzt stieg er aus, ging zum Kofferraum, öffnete den Deckel, krempelte sich die Hemdsärmel hoch und nahm die Sachkarre heraus. Diese war mit ein paar leichten Handgriffen einsatzbereit. Nun war seine eigentliche Last an der Reihe. Er hatte sie vorsorglich in einen Jutesack gesteckt. Den hievte er heraus und bugsierte ihn auf die Sackkarre. Dann atmete er tief durch, schloss den Wagen ab, und schob das Bündel durch den Tannenwald, bis hinauf zur Spitze des Hanges. Dabei umgab ihn eine fast schon gespenstige Stille. Das Gewicht auf der Sackkarre ließ ihn schwer atmen. Manchmal musste er innehalten und eine Pause einlegen. Die Zweige der Nadelbäume knackten im Wind. Mit leisen, knirschenden Schritten rollte er seine Last den Pfad entlang, bis zum Eingang des Bunkers. Hier stellte er sie endgültig ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Heute hatte er sich noch nicht einmal die Zeit genommen, um sich zu rasieren und so fuhr seine Hand fast automatisch hinauf zu seinem Kinn, um über die Bartstoppeln zu streichen. Er hatte mit seinem Opfer kurzen Prozess gemacht. Das war notwendig gewesen, nachdem der Kerl sein Gesicht gesehen hatte. „Warum ist mir dieser Idiot auch gefolgt?“

Ohne zu zögern griff er in seine Jackentasche, nahm einen Schlüsselbund hervor, schloss die erste Tür auf und zog den Jutesack von der Sackkarre. Danach stieg er vorsichtig die abgenutzten Stufen hinab, schleppte die Last durch den Tunnel, öffnete eine weitere Tür und gelangte in das Innere seines Labyrinths. Während er den leblosen Körper durch die Falltür in den Hauptgang schob, achtete er sorgsam darauf, dass er nirgendwo anschlug. Er wusste, wo er ihn hinschaffen würde. In die Zelle von Hartmut Fleißig, dem Börsenguru. „Na der wird sich wundern.“

Er hatte sich Hartmut Fleißig noch vor der kleinen Meyfarth geschnappt. Genauso wie David Karsch und Günter Mäurer. Allerdings hatte er die beiden letztgenannten bereits entsorgt. Sie hatten ihre Prüfungen beide nicht bestanden. Er schloss die Tür auf. Hartmut Fleißig saß auf dem Boden und rieb sich seinen Knöchel. Das Licht blendete ihn. Er wollte etwas sagen, doch sein Peiniger ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. Stattdessen schaffte er den Jutesack hinein und zeigte ihm das Messer.

„Hier kommt Gesellschaft für dich“, sagte er mit eiskalter Stimme.

„Hartmut Fleißig riss die Augen auf. „Sie wollen doch nicht etwa…?“

„Nur keine Aufregung, der ist schon tot!“

Mit einem schnellen Schnitt öffnete er den Jutesack und ließ den toten Willi zu Boden sinken.

„Hartmut Fleißig zitterte vor Aufregung. Panik machte sich in ihm breit. „Großer Gott, was haben Sie getan, Sie Wahnsinniger?“

Er hielt sich die Hände vors Gesicht. So viel Grausamkeit konnte er nicht ertragen. Nie zuvor hatte er einen Toten gesehen, doch sein Peiniger lachte nur hämisch anstatt zu antworten. Er füllte den Hundenapf, den er ihm als Trinkgefäß hingestellt hatte mit frischem Wasser auf, schaltete das Licht aus und schloss die Zellentür von außen zu. Danach ging er in sein Badezimmer und wusch sich die Hände. Hier stank es bestialisch. Er musste dringend die übriggeblieben Teile des Anwalts unter die Leute bringen.

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! „Die Hartmann müsste eigentlich schon soweit sein. Immerhin hat sie mir schön brav ihren Werdegang aufs Band gesprochen, auch wenn sie so einiges verheimlicht hat.

Er hatte das kleine Band abgehört und ihr danach noch eine zweite Chance gegeben. Diesmal hatte sie ihm gesteckt, dass sie einen gewissen Lebensstil anstrebte und dafür sogar bereit war ihren Körper zu verkaufen. Sie hatte ihm von ausgefallenen Sexpartys erzählt, bei denen wohlbetuchte Bürger der Stadt die Sau raus ließen und die Mädchen leichtes Geld verdienten. Aber das waren für ihn keine wirklichen Neuigkeiten gewesen. Er hatte die Szene lange genug beobachtet und wusste, dass die meisten der Mädchen von der Uni kamen und oftmals ihr Studium an den Nagel hängten, um sich ganz ihrer neuen, lukrativen Tätigkeit zu widmen. Daher hatte er sich für die schöne Sabine auch etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Mal sehen wie weit sie gehen wird, um ihr verdorbenes Leben zu retten“, dachte er, während er in seinen Überwachungsraum ging um die Kameras einzuschalten. Da waren seine noch lebenden Schäfchen: Diana Meyfarth hockte auf der Decke, die er ihr gebracht hatte und sprach etwas in das kleine Aufnahmegerät. Hartmut Fleißig lag auf dem Boden und starrte nach oben, nur Sabine Hartmann rührte sich nicht.

Na, das wollen wir doch sofort ändern“, murmelte er zu sich selbst und betrat die kleine Asservatenkammer, die sich direkt hinter seinem Beobachtungsraum befand. Hier lagerten sämtliche Utensilien, die er für die Durchführung seiner Prüfungen benötigte. Diesmal waren es ein Kunststoffbehälter, eine schwarze Mülltüte mit fragwürdigem Inhalt und eine Eieruhr. Er setzte die Maske auf und schlüpfte in den schwarzen Umhang. Danach schnappte er sich die Utensilien und ging in die Zelle, in der Sabine Hartmann steckte.

Das Geräusch seiner Schritte ließ sie zusammenzucken. Er schloss die Tür auf und ging nach unten. Sabine kauerte auf dem Boden. Eine modifizierte Fußfessel hielt sie in einem bestimmten Bewegungsradius gefangen. Sie hatte bereits die schmerzliche Erfahrung mit dem heftigen Stromschlag gemacht, als sie sich der Treppe nähern wollte. Er begrüßte sie scheinheilig. „So meine Liebe, nun ist es endlich soweit. Showtime! In wenigen Minuten wirst du deine Prüfung antreten.“

Irritiert blickte sie auf die Gegenstände, die er mitgebracht hatte. Dann starrte sie ihn an. In ihren Augen stand blanke Angst.

„Bitte, bitte lass mich gehen. Ich werde auch niemandem davon erzählen“, wimmerte sie.

Er spürte, wie ihr jämmerlicher Anblick ihn erregte.

„Sachte, sachte, junge Dame. Besteh die Prüfung, dann bist du frei!“

Er schob ihr einen Stuhl hin. „So und nun setz dich schön brav hin. Das geschieht zu deiner eigenen Sicherheit. Du weißt ja was die Fußfessel kann!“

Sie spukte ihn an. „Ich will aber nicht, du Monster!“

Dafür erntete sie eine schallende Ohrfeige. Sie heulte auf, tat aber dann doch, was er von ihr verlangte. Der kürzlich erlittene Stromschlag hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sie war da, wo er sie haben wollte. Wie sie da ängstlich auf dem Stuhl hockt, diese billige Nutte!“ dachte er, bevor er anfing hinter einer unsichtbaren Linie ihre Prüfung vorzubereiten. Sabine beobachtete ihn aus ihrem Augenwinkel. Am liebsten hätte sie getobt und geschrien, doch sie wusste, dass es ihr nichts nutzen würde. Der Kerl war verrückt, lebensgefährlich verrückt.

„Bitte,...nein! Was habe ich dir denn getan?“

Keine Antwort. Er ergötzte sich an ihrer Hilfslosigkeit. Sabine musste mit ansehen, wie er den gesamten Inhalt der schwarzen Mülltüte in den Kunststoffbehälter kippte. In dem Wasser lösten sich unzählige, ausgewachsene Blutegel aus einer glitschigen braunen Masse. Sie spuckte Gift und Galle, brüllte ihn an. „Was willst du…?“ Weiter kam sie nicht. Freudig erregt sah er zu, wie sich Entsetzen und Ekel auf ihrem Gesicht breit machten. Sie resignierte.

„Alles halb so wild, als Nutte nimmst du doch auch alles in den Mund“, sagte er zynisch. „Diese niedlichen Tierchen werden dir schmecken....“

„W… was muss ich tun?“ schluchzte sie. „Bitte sag mir, was du von mir willst.“

Das war so etwas wie das Stichwort für ihn.

„Ich möchte sehen, wie viel dir dein Leben wert ist und was du bereit bist dafür zu tun?“ sagte er, nahm den kleinen Schlüssel für die Fußfessel und warf ihn in den Behälter. Darin zappelte und spritzte es gewaltig.

„So, meine Liebe“, sagte er feierlich. „Warte auf mein Kommando, von da an hast du genau drei Minuten Zeit, um nach dem Schlüssel für die Fußfessel zu suchen. Allerdings nicht mit den Händen sondern mit deinem Mund! Nach Ablauf dieser drei Minuten wirst du gegrillt. Das gilt übrigens auch für den Fall, dass du deine HÄNDE benutzen solltest. Die sind absolut tabu, verstanden!“

Sabine kreischte und wimmerte zugleich. Dabei schüttelte sie wild mit dem Kopf.

„Nein, ich mach das nicht, nein ich mach das nicht“, schrie sie immer wieder. Es half ihr nichts.

„Stell dich nicht so an“, fauchte er. „Deine Mitgefangenen haben ganz andere Prüfungen absolviert. Wenn du den kleinen Schlüssel hast, kannst du mit ihm die Fußfessel öffnen und du bist frei.... Also spar dir deine Kräfte auf.“

Er stellte die Eieruhr auf drei Minuten und dreißig Sekunden, brachte sie in Position und ging nach oben in den Beobachtungsraum. Ein Lautsprecher knackte, dann gab er sein gewohntes Signal: „Die menschliche Uhr tickt, ab jetzt….“


Sabine haderte einen Augenblick, schüttelte sich und würgte. Aber sie schien sehr schnell zu begreifen, worauf es ankam. Gezielt drückte sie ihren Kopf durch die glitschige Masse und suchte mit Zunge und Mund den Grund des Behälters ab. Dabei ließ es sich leider nicht vermeiden, dass sie das eine oder andere der niedlichen Tierchen in sich aufnahm. Aber dann auf einmal, es waren etwas mehr als zwei Minuten vergangen, bekam sie den kleinen Schlüssel zu packen. Ihr Kopf schnellte nach oben und ehe es zu spät war, spuckte sie ihn in ihre Hand. Der Mann im Überwachungsraum über ihr applaudierte. „Bravo, gut gemacht“, sagte er und sah zu, wie sie sich auf den Boden warf, nach dem Schlüssel hangelte, ihn zwischen die Finger bekam, noch ein wenig weiter hantierte und schließlich die Fußfessel öffnete und somit die Stromzufuhr deaktivierte. Danach ging alles Blitzschnell. Ein Blick auf die Eieruhr sagte ihr, dass sie es schaffen würde. Es dauerte keine zwei Sekunden, da war sie an der Treppe, stürmte nach oben und riss die Tür auf.

Sie führte in....



Frage: Sabine Hartmann und Diana Meyfarth waren beide an der Kölner Uni eingeschrieben.


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