Skurrile Krimi-Komödie - Crowdfunding

Erstellt von stefan-m-fischer vor 11 Jahren

Skurrile Krimi-Komödie - Crowdfunding

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stefan-m-fischervor 11 Jahren



Hi Leute,

vielleicht möchtet ihr mich ja bei meinem Crowdfunding-Projekt unterstützen! Es geht um eine skurrile Krimi-Komödie, in der ein FC-Bayern-Fan, Bondage-Liebhaber und Hartz-4-Detektiv einen pikanten Fall aufzuklären hat ...


Leseprobe aus 'Das Trüffelschwein':

Horst-Johann stand mit nackten Füßen im Flur vor seiner Schlafzimmertür. Die kiwigrüne Bondage-Gesichtsmaske saß etwas eng. Die schwarzen und etwas größeren waren leider ausverkauft. Es fühlte sich für ihn an, als hätte er sein Gehirn in Frischhaltefolie eingeschweißt. Aber die dehn ich mir schon noch aus, dachte er sich und versuchte, sein Frank-Ribery-T-Shirt über den Bauch zu ziehen. Ohne Erfolg. Er nahm sich vor, mal wieder ein paar Pfunde abzunehmen. Als Stammtischbruder und mit seinen 45 Jahren wird es aber kein Six-Pack mehr werden, befürchtete er. Zumal er eine selbstdiagnostizierte Sport-Allergie hatte. Wenigstens fühlte er sich mit dem Shirt ungemein sportlich. Dafür saß seine Boxershort wie angegossen. Einen Dobermann hatte er sich dort aufdrucken lassen. Die Damen sollten schließlich vorgewarnt sein, und ahnen, dass sie es mit einem richtig großen Knochen zu tun bekommen werden. Die Peitsche lag auch recht gut in seiner Hand. Noch ein Blick durch die offen stehende Küchentür. Auf dem Tisch lag die aufgerissene Packung aus dem Sexshop. Das Bondage-Set für Novizen. Neben dem Stuhl lagen seine Jeans und die gestrickten Socken seiner Oma. Die hätte er am liebsten anbehalten, die Fliesen waren bitterkalt. Aber das wäre vielleicht zu abturnend gewesen. Schon das Ribery-T-Shirt dürfte für seine Gespielin grenzwertig sein. Naja, wenige Augenblicke, und er wälzte sich ohnehin im warmen Bett mit seiner neuen Errungenschaft. Einmal tief durchatmen. Hmmm! Es roch nach seinem selbst kreierten Mittagstisch: Mozzarella, mit Putenbrust und Asiasoße. Mit einer Messerspitze Nougatcreme verfeinert, für die herbe Note. Es erotisierte ihn. Gut so! Er war bereit. Einen Moment lang überlegte er, ob er am Türrahmen kratzen soll. Die Bestie, die Beute witterte. Aber das wäre vielleicht etwas zu gewollt. Also riss er ohne Kratzen die Tür auf und stellte sich breitbeinig in den Rahmen. Auf seinem Bett lag eine steinalte Frau, geknebelt und gefesselt. Ihr graues, lichtes Haar war anscheinend vor einigen Jahrzehnten das letzte Mal gekämmt worden. Gegen die Falten in ihrem Gesicht dürfte der Marianen-Graben wie geliftet wirken. Sie glich mehr einer Mumie, als einem Menschen. Man könnte meinen, er hätte sie mit Riechsalz wieder zum Leben erweckt. Er hoffte, die Leinen halten, nicht, dass sie den Mundknebel verschluckte und daran ersticken würde. Das Set war extrem billig, wahrscheinlich Made in Taiwan. Und für sie würde er nicht ins Gefängnis wandern wollen. An die Schlagzeilen der Zeitungen wollte er erst gar nicht denken. Mit-Vierziger Bayern-Fan quälte liebenswerte Uroma beim Sado Maso zu Tode! Die Leute würden glauben, er wäre pervers.
Er dachte, sie ist 55. Sie war sehr wahrscheinlich schon weit über 97, aber er redete sich lieber die 55 ein, zumal sie sonst die Mama seiner Mama sein könnte. Sie sah auch so schon nicht wirklich appetitlich aus. Selbst der Duft seines Mittagstischs konnte ihn gar nicht genug erotisieren. Horst-Johann war sich sicher, dass er ohne Viagra seinen Horst-Johannes nicht zum Leben werde erwecken konnte. Also schloss er die Tür wieder und holte sich aus der Küche einen blauen Entwicklungshelfer. Die Viagra hatte er nämlich gleich mit gekauft. Um sicher zu gehen, schluckte er noch eine zweite Pille. Nur blöd, dass es eine gute Stunde dauert, bis es zu wirken beginnen würde. Aber er konnte sie ja dafür so lange auspeitschen. Ein Grund mehr, nun doch Omas Socken anzulegen. So, erledigt.
Also auf ein Neues!
Er trat ein und schleuderte die Peitsche. Das sah wahrscheinlich etwas unglücklich aus, aber fürs erste Mal sicherlich passabel. Sie schaute ihn mit rotunterlaufenen Augen an, so, als würde sie um Gnade betteln.
„Es gibt kein Entrinnen!“ Er schickte den Worten ein Brummen hinterher und machte zwei Schritte auf sie zu. Ein wenig fühlte er sich wie Darth Vader. Die Macht ist mit mir! Noch einmal schwang er die Peitsche. „Du kannst ...“ Ihn unterbrach das Läuten seines Handys. Er musste sich eingestehen, dass der Klingelton der Situation nicht gerade entsprechend war. Dj Ötzis ‚Ein Stern, der deinen Namen trägt.’
Als er sah, dass das Display ‚Mama’ anzeigte, überlegte er einen Moment, es einfach weiter klingeln zu lassen. Aber dann stünden ihm wieder Hundstage ins Haus. Sie rief nur an, wenn es etwas Wichtiges war. Er deutete seiner Gespielin an, dass er da ran gehen musste.
„Tut mir fürchterlich leid. Es dauert auch nur einen Moment.“
Dass das Gespräch nicht lange dauern würde, lag an der spartanischen Art seiner Mama. Sie kam immer schnell auf den Punkt, ohne Einleitung. Er nahm die gefühlte Frischhaltefolie vom Kopf und drückte auf Annehmen.
„Sog amal, was host du dir denn wieder für nen Mist eifollen lassen?“
Im ersten Moment wusste er nicht, was er denn nun schon wieder angestellt haben soll. „Hm? Was meinst du?“ Er setzte sich. Das Gezappel seiner Gespielin versuchte er zu ignorieren.
„Du host a Detektei gegründet? Hä?“
„Hast die Zeitung gelesen?“
„Na. I hab in meiner Küche an Typen sitzen, dem die Katze entlaufen is. Und den Herrn Sohn will er damit beauftragen.“
„Ah. Ja. Ok. Das ist doch toll.“
„Toll? I geb dir gleich toll. Wieso gibst du da meine Adresse an? Bürscherl, wenn du net in fünf Minuten auf der Matte stehst und des wieder in Ordnung bringst, dann ..“
„Ja, Mama. Aber ich kann grad nicht.“ Er blickte zu seiner Mumien-Muse, deren Blicke in ihm unbehagliche Gefühle auslösten. Sie schien sich daran zu stören, dass er hier gerade etwas Geschäftliches zu bereden hatte.
„Wenn du dich net sofort af den Weg machst, dann mach i mich auf n Weg. Und glaub mir, das wird dann hässlich. Sehr hässlich.“
Er war sich sicher, dass er sich nicht darauf einlassen wollte.
„Ja, Mama. Ich komme gleich.“ Er legte auf und atmete einmal kräftig durch. Seiner Gespielin musste er jetzt etwas zum Zeit vertreiben geben.
„Du“, sagte er ihr mit schmusiger Stimme. „Ich bin in einer halben Stunde wieder hier. Versprochen.“ Und damit es ihr nicht zu langweilig werden würde, legte er ihr ‚Ein Herz für Tiere’ vor die Nase. Den Artikel mit den Eisbären Flocke und Rasputin, die das Bad im Meerwasser genossen, dürfte sie abkühlen. Er deckte sie noch mit seiner geliebten FC-Bayern-Bettwäsche zu und machte sich daran, seine Jeans in der Küche einzusammeln und seine Mama aufzusuchen. Irgendwie war da eine gewisse Vorfreude, denn das war sein erster Kunde. Eine entlaufene Katze, kein Problem.
Er grübelte einen Moment, ob er mit dem Smart zur Mama fahren sollte, aber den Kilometer konnte er zu Fuß zurück legen, zumal es sich dort so schlecht parken lässt.

*

Als er über die Steinerne Brücke marschierte, wurde es ihm plötzlich heiß und kalt zugleich. Ihm war eingefallen, dass er ja zwei blaue Pillen eingeworfen hatte. Er schaute auf die Uhr. Es blieb ihm eine dreiviertel Stunde Zeit, dann wäre eine Marmorplatte im Vergleich zu seinem Horst-Johannes eine Schaumstoffmatratze. Er ging flotteren Schrittes und spielte in Gedanken durch, wie er den Typen schnellstmöglich losbekommen könnte. Auch darf er sich nicht zu lange von der Mama über sein Liebesleben ausfragen lassen. Insgeheim musste er schmunzeln. Wie aufregend das alles doch war! Sein Leben fühlte sich in diesen Moment so spannend an, wie eine Tatort-Folge. Und er, er war der Schimanski.

*

Er klingelte bei seiner Mama. Es klickte in der Lautsprecheranlage.
„Ja?“
„Schimanski!“
„Wer?“
„Ich bins, mach auf.“
Bei dem Geräusch der sich entriegelten Tür hatte er das Bild einer Maus vor sich, die unter Strom gesetzt und durchgerüttelt wurde. Seine Mama hatte die Angewohntheit so lange am Türöffner zu bleiben, bis er längst im Treppenhaus stand und die Tür im Schloss klackte. Sie war so eine Frau, die garantiert Spaß daran hätte, eine Maus richtig schön lange zu quälen. Das Tier in einen Schraubstock einspannen und zudrehen, bis die Mäuseäuglein hervorquellen und ausgequetscht werden. In einem früheren Leben war sie bestimmt mal ein Folterer. Wobei, das war sie heute eigentlich auch noch, wenn auch auf subtilere Weise.

****

Ende der Leseprobe. Wer helfen mag, dass das Buch auf den Markt kommt, bitte sehr:
http://www.startnext.de/das-trueffelschwein

Würde mich über euren Support sehr freuen!


Grüße

Stefan


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