Cover des Buches Falsche Nähe (ISBN: 9783570162569)
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Rezension zu Falsche Nähe von Alexandra Kui

Falsche Nähe

von odenwaldcollies vor 11 Jahren

Rezension

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odenwaldcolliesvor 11 Jahren
Die 17-jährige Noa lebt mit ihrer älteren Schwester Audrey zusammen in einer schicken Wohnung in der Hamburger Hafencity, ein Luxus, den sie sich durch Audreys Erfolg als Krimiautorin leisten können. Als eines Tages ein Mord geschieht, der mit dem Romanentwurf von Audreys neuestem Projekt übereinstimmt, überkommen Noa starke Zweifel, wie gut sie ihre Schwester wirklich kennt. Hat sie etwas mit diesem Mord zu tun? Und wie hängt das Ganze mit dem frühen Unfalltod ihrer Eltern zusammen, über die Audrey nie mit Noa spricht? Noa beginnt auf eigene Faust in ihrer Vergangenheit zu recherchieren und kommt einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur.

Dieses Buch ist ein spannender und emotionsgeladener Thriller mit einer jugendlichen Protagonistin, aus deren Sicht der Leser die Ereignisse miterlebt. Unterbrochen wird die Handlung immer wieder durch Textstellen, welche kursiv dargestellt von einer weiteren Handlungsperson geschrieben wurden.

Die Handlung ist sehr spannend erzählt, so daß ich das Buch am liebsten nicht mehr auf die Seite gelegt hätte. Am Ende werden die wichtigsten Fragen geklärt. Allerdings bleibt eine Sache noch etwas offen, bei der ich mir noch ein paar Informationen gewünscht hätte, auch wenn ich die Intention der Autorin an der Stelle nachvollziehen kann: diese Angelegenheit bleibt offen, weil Noa sie nicht persönlich miterlebt.

Meine Verdächtigen, die als Täter in Frage kamen, wechselten sich anfangs ziemlich ab, bis ich mich auf 2 heisse Kandidaten festgelegt hatte – um dann am Schluß festzustellen, daß ich völlig falsch gelegen bin.

Noa war mir direkt nach wenigen Seiten sehr sympathisch, sie ist eine typische Jugendliche, die noch etwas hin- und hergerissen ist, wo sie genau hingehört und teilweise von ihrer Umgebung etwas genervt ist. Vorallem, wenn sie immer auf die kleine Schwester der berühmten Autorin reduziert wird. Während ihre Freundin Miriam sie beneidet, daß sie keine Eltern hat, die sie einschränken, wünscht sich Noa manchmal eine Familie wie die von Miriam, da sie ihre Eltern im Alter von 3 Jahren verloren hat.

Da der Leser die Handlung aus Sicht von Noa erlebt, bekommt man ihre Gefühle und Gedanken hautnah mit, die ich für eine Jugendliche sehr authentisch gefunden habe.

Audreys Gefühle bleiben dagegen teilweise verborgen, nicht nur dem Leser, sondern auch Noa. Sie ist die fürsorgliche Schwester, die sich manchmal auf den ersten Blick übertriebene Sorgen um Noa macht. Auf der anderen Seite hat sie sich manchmal nicht mehr im Griff, wenn sie einen ihrer Wutanfälle bekommt.
Warum das so ist, wird aber im Laufe des Romans erklärt und war für mich nachvollziehbar.

Aber auch die anderen Charaktere werden sehr schön beschrieben, meine weiteren Lieblingsfiguren waren Moritz, der Sohn von Audreys neuem Freund, und Miriam, Noas beste Freundin.

Dieser Krimi wird sicherlich nicht mein letzter Roman von Alexandra Kui sein und ich freue mich schon auf weitere Bücher von ihr.

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