Cover des Buches Blutopfer (ISBN: 9783453357723)
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Rezension zu Blutopfer von Britt Reißmann

Spannender und fesselnder Krimi

von Katzenpersonal_Kleeblatt vor 10 Jahren

Rezension

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Katzenpersonal_Kleeblattvor 10 Jahren

Während einer Mutprobe findet Mona, die Tochter von Hauptkommissarin Verena Sander, eine Frauenleiche.

Ausgerechnet ihre Mutter wird mit dem Fall betreut und ist auch mit die erste vor Ort, wo sie ihre Tochter vorfindet.

Bei der Frauenleiche, die gepfählt vorgefunden wurde, handelt es sich um eine 60-jährige Ärztin.

Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen.

Während sich Verena und ihr Team immer tiefer in den Fall einarbeiten, entgleitet ihr ihre Tochter immer mehr ...


Hauptkommissarin Verena Sander ist geschieden und lebt mit ihrer 14-jährigen Tochter Mona allein. Den Spagat zwischen Arbeit und Tochter schafft sie nur mäßig. Das schlechte Gewissen plagt sie täglich und doch kann sie nicht aus ihrer Haut. Die Arbeit ist ihr stellenweise wichtiger als ihre Tochter, obwohl sie diese wahrhaft liebt.


Mona hat sich in Christoph verliebt. Er ist 2. Chef in einer Clique und sie würde gern in diese aufgenommen werden. Dazu gehört jedoch eine Mutprobe, die darin besteht, auf einem Baumstamm mit 30 cm Durchmesser über eine Schlucht zu balancieren. Während des Balanceaktes schaut sie runter und sieht eine Frauenleiche unten liegen. Mona stürzt auf dem Baum und kann erst mit den Hilfskräften und der Polizei geborgen werden.

Sie ist allein, denn alle anderen von der Clique haben sich aus dem Staub gemacht, nachdem sie die Polizei telefonisch informiert haben.


Verena Sander und ihr Partner Roman Katz bekommen den Fall zugeteilt.

Es dauert eine Zeit, bis erste Ansätze für den Fall sichtbar werden.

Die Ärztin war gut angesehen in der Klinik und scheinbar ohne Feinde. Es hat niemand etwas gesehen oder gehört.

Auch stellt sich die Frage, was es mit der Pfählung auf sich hat. Hat es religiösen Hintergrund oder womit haben sie es hier zu tun?


Während der Ermittlungen wollen sie mit den Jugendlichen aus der Clique reden, die die Leiche gefunden haben. Schon bevor Verena den ersten Kontakt zu diesen hergestellt hatte, stand ihre Meinung fest. Wer jemanden, in dem Fall ihre Tochter, derart im Stich lässt, hat auch ansonsten keine Sympathie verdient.

Ihre Meinung bestätigt sich auch, denn diese in Gestalt von Christoph und Marco kommen ihr frech, überheblich und arrogant entgegen.

Sie will Mona den Kontakt mit Christoph verbieten, aber Mona ist ein Teenager und will selbst bestimmen. Die Konflikte zwischen Mutter und Tochter sind vorprogrammiert, Streit unvermeidbar.

Da kommt auch noch erschwerend ein Schreiben von einem Anwalt ihres Ex-Mannes ins Haus. Er möchte das Sorgerecht für Mona und sie soll bei ihm leben.


Die Ermittlungen von Verena und Katz führen sie auch zu den Zeugen Jehovas. Verena, deren Eltern ebenfalls der Glaubensgemeinschaft angehören, kennt sich mit den Geflogenheiten und Gesetzen bestens aus.

Unfassbar, und das nicht erst seit ich das Buch gelesen habe, ist die Tatsache, dass die Gläubigen wirklich in der Lage sind, ihre Kinder lieber sterben zu lassen, als eine Bluttransfusion zu genehmigen.


Die Autorin beginnt ihren Roman mit einem Prolog, den ich mir nach dem Ende noch einmal durchlesen musste, um ihn zu verstehen.

Gleich zu Beginn wurde Spannung aufgebaut, die sich bis zum Ende kontinuierlich steigert.

Britt Reißmann gelang es, mich gefangen zu nehmen, mich neugierig zu machen auf das, was noch kommt. Immer wieder hatte ich Ansätze, wer denn der Mörder sein könnte, aber die Autorin hat es mir nicht leicht gemacht. Meine Gedanken durfte ich mehr als einmal wieder umschmeißen und mich neu orientieren. Man muss wirklich bei dem Buch gekonnt um die Ecke denken.


Aber nicht nur in der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas war die Autorin unterwegs. Ebenso finden sich Szenen im Sado-Maso-Bereich und man erhält einige Einblicke in die Arbeit von Polizei Psychologen.


Mich hat dieser Krimi total gefesselt. Er brilliert mit Tempo und lässt den Leser nicht mehr los. Die vielen Ansätze und "Baustellen" machen letztendlich ein komplettes, gut durchdachtes Ganzes aus.


Für mich war es der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, aber mit Sicherheit nicht der letzte.

Ich empfehle diesen Krimi sehr gern weiter.

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