Marco Löw

 4,6 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Marco Löw, Jahrgang 1975, durchlief im Polizeidienst verschiedene Stationen bei Schutz- und Kriminalpolizei und avancierte zum gefragtesten deutschen Verhörspezialisten. Er war darüber hinaus Ausbilder in Vernehmungstechnik, bevor er 2010 seine Beamtenlaufbahn aufgab und sich als Seminaranbieter, Berater und Redner selbständig machte. In seinen Seminaren und Vorträgen begeistert er die Teilnehmer mit dem von ihm entwickelten Gesprächsführungssystem. Löw ist regelmäßig als Referent und Keynote-Speaker bei Veranstaltungen der deutschen Wirtschaft zu Gast und tritt in Radio und Fernsehen auf.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marco Löw

Neue Rezensionen zu Marco Löw

Cover des Buches Du machst mir nichts vor (ISBN: 9783499629259)
B

Rezension zu "Du machst mir nichts vor" von Marco Löw

Super spannend und lehrreich!
Buecherwurm2001vor 8 Jahren

Ich habe das Buch bei Hugendubel angelesen (Das Kapitel über Micromimik) und war so begeistert, dass ich es gleich gekauft habe. In diesem Segment habe ich schon einige Bücher gekauft, insbesondere von Havener, Navarro und Martin aber dieses Buch hebt sich meines Erachtens deutlich von den anderen Werken ab. Der Autor beschreibt sehr präzise, alltagsbezogen und vielfältig auf was es beim Lesen von Menschen ankommt. Ich bin erst mitten im Lesen aber konnte in der Auswahl lediglich die Funktion "Schon gelesen" auswählen. Obwohl ich noch nicht mal ganz die Hälfte des Buches gelesen habe, kann ich jetzt schon sagen, dass sich der Kauf des Buches auf alle Fälle gelohnt hat. Meiner Meinung nach eine absolute Empfehlung für jeden der sich aus beruflichen oder privaten Gründen für Körpersprache & Co interessiert.

Cover des Buches Du machst mir nichts vor (ISBN: 9783499629259)
K

Rezension zu "Du machst mir nichts vor" von Marco Löw

Spannendes und lehrreiches Werk über die Geheimnisse der Entschlüsselungstechniken
Kommunikatorvor 8 Jahren

Ein wirklich tolles, kurzweiliges und thematisch komplettes Buch über das gesamte Spektrum der Entschlüsselungstechniken von Gesprächspartnern. Das Buch zeichnet sich durch einen hohen Praxisnutzen mit lebensnahen Beispielen und zahlreichen Selbstlernübungen aus. Man kann darin immer wieder lesen und neues für sich entdecken. Der Autor zeigt, dass herkömmliche Körpersprachedeutung nur ein kleines Feld innerhalb des spannenden Themas der Entschlüsselungstechniken von Gesprächspartner darstellt. Als Weihnachtsgeschenk für Krimi- und Körpersprachefans sicher eine gute Wahl, zumal der Autor ehemaliger Vernehmungsexperte der Polizei ist. 

Cover des Buches Kriminalistische Befragungstaktiken für die Wirtschaft: Band 1 Grundlagen (ISBN: 9783000334177)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Kriminalistische Befragungstaktiken für die Wirtschaft: Band 1 Grundlagen" von Marco Löw

"...niemand wird so leicht getäuscht, als wenn er einen andern zu täuschen glaubt."
Dr_Mvor 9 Jahren

Gedankenleser, Mentalisten oder Spezialisten, die kaum sichtbare Bewegungen der Gesichtsmuskulatur wahrnehmen können, erobern seit einiger Zeit die Welt der amerikanischen Krimiserien, nachdem dort vorher lange Zeit Pathologen und Chemiker geherrscht hatten, um lügende Mörder zu überführen.

Auch Marco Löws Buch über kriminalistische Befragungstechniken für die Wirtschaft könnte man auf den ersten Blick in diese Mode einordnen, denn auf dem Buchdeckel springt einem ein gelber Punkt ins Auge, auf dem steht: "So entlarven Sie jeden Lügner". Aber dieser Eindruck täuscht. Löw ist ein wirklicher Praktiker, der über ein Jahrzehnt an Erfahrungen im Polizeidienst aufzuweisen hat und dort am Ende selbst Ausbilder war.

Nun, nachdem er den Mut zur Selbständigkeit aufgebracht hat, bietet er der Wirtschaft an, Leute zu überführen, die ihrem Arbeitgeber bewusst Schaden zufügen. Darüber hinaus gibt er Seminare zu dieser Thematik. Sein Buch stellt in diesem Zusammenhang den ersten Band einer theoretischen Unterstützung dar. Auf Seite 192 lesen wir: "Die in diesem Buch beschriebenen Techniken und Methoden erschließen weder das gesamte Repertoire des Marco Löw Befragungssystems, noch ersetzen sie praktisches Training."

Vorgestellt und systematisiert werden also nicht irgendwelche geheimnisvollen mentalen Methoden, sondern eine breite Palette von praktischen Vernehmungstechniken, die nur ein Ziel haben: Am Ende muss ein gerichtsfestes Geständnis des Täters stehen. Zu meiner Überraschung musste ich lesen, dass es offenbar kein polizeiliches Standard-Lehrbuch über Vernehmungstechniken gibt. Aber denkt man eine Weile darüber nach, dann wird klar, dass es sehr schwer ist, eine einheitliche Methode vorzugeben.

Ein guter Vernehmer muss seine eigenen Emotionen im Griff haben, kühlen Kopf bewahren, Manipulationstechniken einsetzen und schnell reagieren können, variabel sein und ganz nebenbei auch noch über eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und eine hohe Wahrnehmungsfähigkeit verfügen. Das kann man nur bedingt lehren.

In diesem Buch werden deshalb erst einmal nur Grundlagen von Vernehmungstechniken dargestellt, mit denen man einen vermeintlichen Täter überführen kann. Dabei geht es immer wieder darum, genau zu erkennen, wo der Verdächtige mit hoher Wahrscheinlichkeit lügt, um dann entsprechend nachsetzen zu können.

Bevor diese Techniken einzeln erläutert werden beschreibt der Verfasser das Szenario grundsätzlich. Zu jeder Befragung gehört ein Vorgespräch, in dem der Verdächtige bereits verunsichert werden kann. Doch hauptsächlich geht es in diesem Vorspiel, bei dem zunächst über scheinbar Belangloses gesprochen wird, darum, das Normalverhalten des Kandidaten zu definieren und sich ein ungefähres Bild über ihn zu machen. Sollte er bei seiner Vernehmung dann tatsächlich lügen, dann wird sein Verhalten sich relativ zum Normalen ändern, sei es in der Körpersprache oder in der Art der sprachlichen Reaktion.

Darauf geht Löw im Text ausführlich ein. Wenn jemand lügt, dann ist er gezwungen, sich eine Geschichte auszudenken. Die Wahrheit hingegen lässt sich einfach aus dem Gedächtnis abrufen. Lügen müssen einfach sein, weil das menschliche Gehirn sich nicht zu viele Einzelheiten merken kann. Da Lügner das intuitiv wissen, kommen sie bei einer gezielten und manipulativen Gesprächsführung, wie sie von Löw vorgestellt wird, unter geistigen und körperlichen Stress, der irgendwann nicht mehr durchgehalten wird. Zuerst stellen sich Kontrollverluste ein, die dann auf Dauer zum Zusammenbruch des gesamten Lügensystems führen.

Offenbar hat es die Zahl 17 dem Verfasser angetan, denn in seinem Buch gibt es 17 Wahrnehmungsmöglichkeiten, 17 Befragungsformen, 17 Feinabstimmungspunkte, 17 Manipulationstechniken, 17 allgemeine Warnindikatoren, ebenso viele allgemeine Glaubwürdigkeitsindikatoren und natürlich 17 allgemeine Punkte zur Gesprächsführung. Abgesehen von dieser nicht besonders glaubwürdigen, weil künstlichen 17er Reihe hat der Leser mit Löws Buch eine hervorragende Systematik von Vernehmungstechniken in der Hand. Wenigstens theoretisch. Denn ohne ein praktisches Training weiß man sicher nicht, wann welche Technik wirklich zum Erfolg führen kann.

Die Löwsche Systematik in ihrer Stärke offenbart aber auch so, wie sie eben hier vorgeführt wird, eine Schwäche des Buches. Der Autor arbeitet nicht mit Beispielen. Würde er sich einmal mit den Büchern von Gedächtniskünstlern befassen, dann wüsste er, dass man sich eine solche Systematik ganz schlecht merken kann, wenn sie ohne Eselsbrücken oder sonstige Hilfen (wie eben Beispiele) dargestellt wird. Das Gehirn ist schlicht mit zu viel Abstraktheit überfordert. Das trifft auch bei dem ab Seite 139 vorgeführten theoretischem "Beispiel" zu. Didaktisch geht es völlig daneben, weil es kein wirkliches Beispiel ist und darüber hinaus mit Abkürzungen arbeitet, die man nicht eben mal sofort entschlüsseln kann.

Seinen etwas abgehackten Stil wird sich Löw wahrscheinlich nicht abgewöhnen können, weil er wohl zu seiner Art gehört, die ihn wiederum zu einem erfolgreichen Vernehmer gemacht hat. Sollte das Buch irgendwann eine neue Auflage erhalten, dann würde ich dem Autor raten, von sich nicht in der dritten Person zu reden. Oder wenn doch, dann wenigstens immer.

Diese kleine Kritik soll aber keineswegs den hervorragenden Gesamteindruck schmälern, den diese theoretische Hilfe bei der praktischen Ausbildung von Vernehmern sicher liefern wird. Ohne einen solchen dominierenden praktischen Übungsteil wird das Buch jedoch weniger hilfreich sein.

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