Cover des Buches Drecksspiel (ISBN: 9783548285375)
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Rezension zu Drecksspiel von Martin Krist

Ein perfides Spiel

von odenwaldcollies vor 10 Jahren

Rezension

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odenwaldcolliesvor 10 Jahren
Philip fährt mit seiner Frau Hannah und ihrer gemeinsamen kleinen Tochter Millie über das Wochenende in das Feriendorf, in dem sie vor Jahren ihren ersten gemeinsamen Urlaub verbracht haben. Während Philip noch einen Spaziergang mit dem Hund macht, bleibt Hannah mit Millie im Haus. Kurz darauf beginnt für sie ein Alptraum, als ein fremder Mann mit blutigen Handschuhen an Philips Stelle zurückkehrt.

Auch dieses Buch ist wieder ein sehr spannender Thriller aus der Feder von Martin Krist. Ich wußte wieder lange nicht, wer hinter welchen Geschehnissen steckt und was die einzelnen Handlungsstränge miteinander gemeinsam haben.

Man muß den Roman sehr konzentriert lesen, um nach Möglichkeit keine Details zu übersehen, außerdem gibt es eine Vielzahl an Charaktere, für die es jedoch am Buchanfang ein Personenregister gibt, welches für mich sehr hilfreich war.

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Einmal geht es um das Schicksal von Hannah und Millie, die sich in der Hand dieses geheimnisvollen Fremden befinden – außerdem ist nicht klar, was mit Philip passiert ist.

Dann begleiten wir David Gross, der im Auftrag seines Freundes, des Anwalts Richard Grabner, die entführte Tochter eines prominenten Paares suchen soll.

Desweiteren begegnen wir Toni Risse, der Schulden bei dem einflussreichen Berliner Unterweltboss Dossantos hat; zu allem Überfluss eröffnet Tonis junge Freundin (und Prostituierte) Leyla ihm noch, daß sie schwanger von ihm ist. Kurz darauf wird Leyla brutal ermordet.

Und dann gibt es noch den Prolog, der direkt mit einer blutigen Tat beginnt, und von dem der Leser lange Zeit nicht weiß, wie er in den Roman einzuordnen ist. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel, daß die Handlung in „Drecksspiel“ einerseits in sich abgeschlossen ist, aber andererseits auch mit einem Cliffhanger endet, der den Auftakt zu dem zweiten Buch um David Gross darstellt.

Wie schon erwähnt, tauchen eine Menge Figuren in diesem Roman auf, von denen man nicht weiß, ob sie nur Nebenfiguren oder Hauptdarsteller sind und was sie eigentlich verbindet. Durch die kurzen Abschnitte und die ständigen Perspektivwechsel wird ein enormes Tempo aufgebaut, so daß es mir sehr schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Außerdem war ich die ganze Zeit am rätseln, was die einzelnen Handlungen und Personen miteinander zu tun haben könnten. Schlußendlich verbindet der Autor die offenen Enden sehr raffiniert und logisch nachvollziehbar.

Die Figuren sind sehr vielschichtig dargestellt, vorallem ihre Schwächen. Und man muß klar sagen, daß der Autor seine Charaktere nicht mit Samthandschuhen anfasst. Sehr gut hat mir gefallen, wie der Autor mit einem schrifstellerischen Kniff von einem Handlungsstrang zum anderen überleitet und sie dabei verbindet, obwohl sie überhaupt nichts miteinander zu tun haben.

Ich bin nun sehr gespannt auf den zweiten Band um David Gross, und die Wartezeit bis zum Herbst 2014 wird hoffentlich nicht allzu lange werden.

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