Cover des Buches Das Geheimnis des weißen Perserkätzchens (ISBN: 9783038480464)
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Rezension zu Das Geheimnis des weißen Perserkätzchens von Tanja Jeschke

Lügen und Diebstahl machen auf Dauer nicht glücklich

von Susanne_Degenhardt vor 9 Jahren

Rezension

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Susanne_Degenhardtvor 9 Jahren
Der neunjährige Felix und seine große Schwester Carolin führen ein phantasievolles Leben. Sie spielen häufig im Park auf ihrem Kletterbaum, stellen sich vor, gekochte Nudeln seien Giftlarven und Erdnüsse Kapseln mit Gegengift. Eines Tages erwischt Felix seine Schwester, wie sie vor dem Spiegel Ohrringe anprobiert. Es stellt sich heraus, dass sie die beim „Shoppen“ geklaut hat. Mit der Zeit bringt sie immer öfter Sachen mit, was Felix total cool findet. Um seiner Schwester zu gefallen klaut er ihr auch mal etwas. Er merkt, dass das ziemlichen Spaß macht. Verbotenes hat halt seinen Reiz.

Doch dann heckt Carolin einen großen Diebstahl aus und Felix soll ihr dabei helfen: In der Tierhandlung gibt es kleine Perserkätzchen – und sie möchte unbedingt so ein kleines, weißes und flauschiges Knäuel haben.

Als das Kätzchen schließlich auf abenteuerliche Weise in ihren Besitz gelangt ist merken die Beiden, dass eine Lüge eine weitere nach sich zieht. Wie erklärt man den Eltern, woher das Kätzchen plötzlich kommt? Felix fürchtet ständig, dass ihre Lügen auffliegen. Und so verfliegt die Freude an dem niedlichen Tier...

„Das Geheimnis des Perserkätzchens“ erschien 2006 erstmals im Thienemann (Gabriel) Verlag mit dem Titel „Carolin und die Sache mit den geklauten Klunkern“. Es ist für Kinder ab 9 oder 10 Jahren und wird aus Felix’ Sicht erzählt. Er hat seinen ganz eigenen, phantasievollen, kindlichen Erzählstil, der mich an „Meine Schwester Klara“ erinnerte. Zum Vorlesen sind die Sätze nicht so gut geeignet, weil die Satzstruktur dafür ungeeignet ist. Ich habe zwei Seiten versuchsweise meiner Tochter vorgelesen, aber ich verhaspelte mich ständig und war froh, das sie da auch schon das Interesse verloren hatte (sie ist allerdings erst 4...).

So kann ich nur aus Elternperspektive erzählen, wie ich das Buch empfunden habe und was mich störte:

- Als Felix und Carolin mit dem Kätzchen nach Hause kommen fragen die Eltern zwar, woher die Katze kommt, aber sie lassen sich viel zu einfach mit der Lüge abspeisen, sie sei ein Geschenk. Sie hinterfragen nicht weiter.
+ Gut gefallen hat mir, dass Felix entdeckt, dass Diebstahl und Lügen auf Dauer nicht glücklich machen.
+ Ebenfalls gut gefiel mir, dass Felix sich Gedanken darüber macht, ob das Stehlen ok ist und was Gott wohl darüber denkt.
- Schade, dass die Autorin das nicht weiter ausgebaut hat. Gerade am Ende des Buches hätte ich mir noch ein wenig mehr zum Thema gewünscht.
- Am Ende beichtet Felix seinen Eltern, aber hier lässt die Reaktion der Eltern wieder zu wünschen übrig. Eine ausführlichere Aussprache fehlt mir und auch eine konkretere Lösung.
- Ebenfalls enttäuscht hat mich die Aufteilung der Illustrationen. Diese sind zwar passend zum Inhalt und schön, aber anfangs kommen lange kein Bilder, dann ein paar in kurzen Abständen hintereinander... Besser wäre es gewesen pro Kapitel oder zumindest alle 2 Kapitel eine Illustration einzustreuen.
+ Die Kapitel haben eine schöne Länge, ca. 5 oder 6 Seiten.

Alles in allem, ein schönes Buch, das meiner Meinung nach ein wenig ausbaufähiger gewesen wäre. Mir hat „Paulina aus der Kürbisstrasse“ dagegen viel besser gefallen, deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.
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