Vorrangig wird in dem Roman die Entwicklung einer sehr intensiven Freundschaft des Außenseiters Anton und des homosexuellen Tobias beschrieben. Alle Seiten des Lebens, wie Liebe, Liebeskummer, Freude und Leid, berufliche Entwicklung, Lügen und Vertrauensmissbräuche werden hier angesprochen und sehr emotional dargestellt.
Cookie1962
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Cookie1962s Bücher
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Rezension zum Buch „Einfach ich sein“ von Shauna Niequist
Schon das Cover lädt zur Entspannung und Entschleunigung ein. Und darum geht es in diesem Buch. Weg von der Identifizierung über das Leistungssystem und hin zum Bewusstsein, was jedem einzelnen wirklich wichtig, um ein glückliches und erfülltes Leben im Einklang mit sich selber zu führen.
Die Autorin beschreibt in vielen kurzen und lebensnahen Kapiteln ihren Weg aus dem Leistungshamsterrad hin zu einem einfachen, ruhigen und erfüllten Leben. Es ist ihr Weg mit ihren eigenen Werten und das Buch kann nur als Orientierung, bzw. Denkansatz dienen. Wer dieses Buch als allgemeines Praxisbuch oder Lebenshilfe ansieht, wird hier enttäuscht. Zu beachten ist, dass es sich um einen christlichen Verlag handelt, was auch das Leben von der Autorin ausmacht.
Ich konnte mich sofort mit der Autorin identifizieren und musste oftmals schmunzeln, da viele Kapitel mich gespiegelt haben. Obwohl ich nicht die Gottesgläubige bin, mich aber schon an den christlichen Werten orientiere, hat mir dieses Buch sehr viel gegeben und einige Dinge wieder in Erinnerung gerufen: Die Selbstliebe, die Achtsamkeit, Zeiten der Ruhe, Reduzierung der To Do Listen, innere Einkehr, Ruhe aushalten lernen, wieder Kind sein uvm. Jedoch habe ich mich schon immer sehr für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung interessiert und auch daran gearbeitet. Jemand, der sich mit dieser Thematik noch so gar nicht beschäftigt hat wird hier auch nicht die Lösung finden. Denn so einfach ist dieses „Einfach ich sein, zunächst nicht.
Bewertung zu "Der Sommer der letzten Wünsche (Die Magie der letzten Wünsche)" von Emma Peony
Rezension zum Buch „Alles Begehren“ von Ruth Jones“
Callum, bald 3-facher Vater in einer glücklichen Beziehung lebend, lässt sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit der 17 Jahre jüngeren Studentin Kate ein. Als diese Affäre auffliegt, muss Callum um seine Ehe kämpfen und gewinnt seine Frau Belinda wieder für sich. Die Wege von Kate und ihm trennen sich. Kate macht Karriere als Schauspielerin und heiratet Matt, mit dem Sie eine kleine Tochter bekommt. Callum arbeitet als Lehrer und übernimmt die Direktion an der Schule, auf die einst Kate zur Schule ging. Nach 17 Jahren kommt es auf dem Schulfest zu einer Wiederbegegnung zwischen Callum und Kate und das Begehren beider wird wieder entfacht. Callum kann sich der Leidenschaft von Kate nicht entziehen und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Was zunächst nach einer abgedroschenen , vorhersehbaren Liebesgeschichte klingt, entfaltet sich zu einer spannenden Charakterstudie der Hauptprotagonisten Callum und Kate. Aber auch die Nebendarsteller, Belinda, Matt seine beste Freundin werden dem Leser nahegebracht. Der Leser kann sich praktisch in jeden Darsteller reinversetzen und aus deren Sicht den Verlauf beobachten. So entsteht zunächst von Kate der Eindruck einer oberflächlichen Studentin, die das Leben einer Familie zerstört. Im Laufe des Geschehens wird aber klar, dass sie aus wirklicher Liebe zu Callum handelt und der Leser bekommt sogar dafür ein gewisses Verständnis. Die Autorin versteht es aus einer Liebesgeschichte einen Thriller zu kreieren, dessen Spannung von Anfang bis zum Ende nicht nachlässt.
Ich habe beim Lesen mit den einzelnen Protagonisten mit gefiebert und konnte das Buch nur ganz schlecht aus der Hand legen. Es hat mich einfach gepackt und ich war immer wieder aufs neue gespannt, was als nächstes passiert. Zum Ende hin fand ich es schade, dass es bald ausgelesen ist. Für mich ein Zeichen dafür, dieses Buch unbedingt weiterzuempfehlen.
Bewertung zu "Der Himmel in deinen Worten" von Brigid Kemmerer
Rezension zum Buch „Der Himmel in Deinen Worten“ von Brigid Kemmerer:
Die 17-jährige Juliet kommt nicht über den Tod Ihrer verunglückten Mutter hinweg und schreibt ihr Briefe, die sie auf dem Grab hinterlegt. Declan, der Sozialstunden als Friedhofsgärtner ableistet findet einen solchen sehr emotionalen Brief und schreibt eine kurze Antwort drauf. Juliet ist zunächst sehr verärgert darüber, dass ein Fremder in ihre Intimsphäre eingedrungen ist. Jedoch entwickelt sich daraus ein sehr tiefgehender Brief- Mailwechsel zwischen Juliet und Declan, ohne dass die beiden wissen, wer der andere ist. Parallel dazu wird Juliet immer wieder mit einem Mitschüler konfrontiert, der als krimineller Außenseiter gilt, mit dem man sich nicht umgibt. Irgendwas fesselt Juliet aber genau an diesen Typen.
Die sehr emotionale Geschichte wird im Wechsel aus Sicht von Juliet und Declan erzählt. Hier werden zunächst der Inhalt der Briefe bzw. der Emails wiedergegeben und dann aus Sichtweise des jeweiligen Empfängers beschrieben, wie derjenige damit umgeht. Es geht bei beiden Protagonisten um die Verarbeitung des Verlustes eines geliebten Menschen, um Schuldgefühle, um das Loslassen, das Verzeihen, um Freundschaft und um Veränderung. Der Leser kann sich in beide Personen einfinden, da er jeweils die unterschiedlichen Sichtweisen miterlebt. Er ist praktisch der Schatten, der die Entwicklungsprozesse der Beiden sehr authentisch miterleben darf.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, mich in die Geschichte einzufinden, hat mich das Buch wahnsinnig emotional berührt, so dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen und es beinah bedauert habe, dass es irgendwann ein Ende hatte. Es hat mich zum Nachdenken über meine eigenen Vorurteile gegenüber anderer Menschen angeregt. Meine absolute Empfehlung für dieses Buch.
Rezension zum Buch „Julie“ von Enya Kummer
Die 17-jährige Iva kümmert sich verantwortungsvoll um ihren autistischen Bruder Paolo, während ihre Mutter sich in ihrem Selbstmitleid zurückzieht und ihr Vater sich in seine Arbeit flüchtet. Yvas eigene Interessen geraten immer mehr in den Hintergrund bis sie eines Tages Julie begegnet, einem selbstbewussten und sehr eigenwilligen Menschen. Mit dieser Begegnung verändert sich für alle Beteiligten das bisherige Leben, denn Yva verändert sich, wird aufsässig und gleicht sich immer mehr Julie an. Durch Julie wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, an die sich sich aber nur schemenhaft erinnert. Immer mehr gerät sie in den Bann von Julie, bis ein grausiges Familiengeheimnis zu Tage kommt und Yva zusammenbrechen lässt.
Die Geschichte wird im unregelmäßigen Wechsel aus der Sicht von Yva, von ihrem Vater Michele und ihrem Freund Janis erzählt, so dass der Leser sich jeweils in die anderen Personen reinversetzen kann. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurzgehalten und der Schreibstil ist flüssig. Die Autorin versteht es, eine enorme Spannung aufzubauen, die bis zum Ende bleibt. Gleichzeitig kann der Leser mutmaßen, was es mit Yva und Julie auf sich hat.
Mich hat das Buch von Anfang bis zum Ende wahnsinnig gefesselt, wie ein guter Psychothriller. Obwohl ich es liebend gerne in einem durchgelesen hätte, musste ich aus zeitlichen Gründen zwischendurch immer wieder pausieren. Dies war aber nicht schlimm, da ich durch die relativ kurzen Kapitel immer wieder schnell in das Geschehen reinkam.
Ein Buch was den Leser neben der ganzen Spannung auch zum Nachdenken über richtiges oder falsches Handeln anregt. Eine absolute Empfehlung von mir.
Bewertung zu "Stirb sanft, mein Engel" von Daniela Arnold
Rezension zum Buch „Stirb sanft mein Engel“ von Daniela Arnold
Dresden: Eine Mordserie an weiblichen Teenagern beschäftigt die Polizei. Jedoch ohne erkennbare Erfolge. Der Mörder schlägt in immer kürzeren Zeitfenstern zu, was das Ermittlerteam unter enormen Druck geraten lässt.
Augsburg: Ein Arzt wird ermordet aufgefunden. Seine Frau und seine 5-jährige Tochter sind spurlos verschwunden. Die Mutter des Toten und das nähere Umfeld der Familie hüllt sich in Schweigen und gibt nur nebulöse Auskünfte. Die Polizistin Doro verbeißt sich in den Fall und findet Verbindungen nach Dresden.
Gibt es wirklich Verbindungen zwischen den beiden Fällen?
Die Autorin wechselt mit den beiden Handlungssträngen Dresden/Augsburg abwechselnd in den Kapiteln, so dass der Leser über beide Tatorte auf dem Laufenden gehalten wird. Die Autorin versteht es durch ihren flüssigen Schreibstil und durch den Wechsel der Tatorte ein sehr gutes Spannungsfeld aufzubauen, welches zu einem ganz überraschenden und für meine Begriffe unrealistischen Ende führt.
Mich hat der Thriller oder Krimi von Anfang an gepackt und ich war nach jedem Kapitel sehr gespannt darauf, wie es weitergeht. Wenn man sich dann noch auf das sehr eigenwillige Ende einlassen kann, hat man einen sehr kurzweiligen und spannenden Thriller gelesen.
Rezension zum Buch „Totengrab“ von Keith Nixon:
Detective Solomon Gray wird zum Tatort eines vermeintlichen Selbstmörders, einem 16-jährigen Jungen gerufen. Der Junge erinnert ihn an seinen eigenen Sohn Tom, der vor 10 Jahren auf einem Jahrmarktbummel mit Gray spurlos verschwand und nie wiederauftauchte. Dieses Ereignis war für Gray der Anfang eines Falles in ein tiefes Loch, zerfressen von Selbstvorwürfen. Mit dem Selbstmord von Nick Buckingham wird er wieder in seine Vergangenheit zurückgerissen, da auf dem Handy des Teenagers die Mobilnummer von Gray zu finden war. Der Tod von Nick soll aber nur der Anfang von weiteren Todesfällen im Umfeld von Gray sein. Was verbindet ihn mit diesen Vorfällen und hat dies auch was mit dem Verschwinden seines Sohnes zu tun?
Durch die ausführlichen Detailsbeschreibungen versteht es der Autor eine Spannung aufzubauen, da der Leser sich dadurch sehr gut in das Geschehen und in den Charakter und auch in die Befindlichkeiten des Hauptprotagonisten einfinden kann. Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Nach und nach kommen immer mehr Akteure ins Geschehen, die auch sehr differenziert beleuchtet und dargestellt werden. Dadurch verliert der Roman seine Leichtigkeit und leider auch die Spannung, die anfangs aufgebaut wurde. Hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen.
Die anfängliche Spannung, die sich bei mir aufgebaut hat, verlief sich im Laufe des Romans, der sich für mich immer mehr in die Länge zog, so dass ich zwischendurch immer weniger Interesse am Lesen hatte. Erst zum letzten Viertel kam wieder Bewegung und Spannung auf, wobei mir dann auch klar war, wer hinter der Mordserie stecket. Das letzte Puzzlestückchen des Romans wurde allerdings nicht gelöst und soll Neugierde auf weitere Fälle des Detective Gray wecken. Da ich jedoch kein Freund von solch offenen Enden bin, ist bei mir diese Neugierde nicht geweckt.
Rezension zum Buch: „Kiss.Play.Love“ von Tawna Fenske
Um ihren Schwestern zu imponieren, denkt sich die etwas langweilige Cassie phantasievolle erotische Geschichten aus, die sie als ihre wahren Erfahrungen darstellt. Gerade als sie ihre Phantasiegeschichten in Form einer Liste in ihren Computer eingibt, streikt dieser und Cassie muss sich an den attraktiven und reichen Computerfachmann Simon wenden, der natürlich diese Liste liest und neugierig auf Cassie wird. Sie beschließen, diese Liste gemeinsam „abzuarbeiten“ ohne weitere Gefühle, geschweige denn eine Beziehung daraus entstehen zu lassen. Denn beide sind gebrannte Kinder, die eines nicht mehr wollen: eine Liebesbeziehung. Ob das wohl so klappt?
Der Roman ist abwechselnd aus Cassies und Simons Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll und der Leser ist bald mittendrin im Geschehen und kann sich mit den Protagonisten identifizieren.
Ich habe das Buch als sehr seichte Unterhaltungslektüre mit erotischen Ansätzen empfunden. Die Story an sich ist eine leichte und sehr absehbare Liebesgeschichte. Die erotischen Ansätze sind natürlich Geschmacksache. Jeder hat da seine eigenen Empfindungen und Erwartungen. Für mich persönlich ließ Cassies Liste nicht viel Spielraum für eigene Phantasien, was für mich halt auch Erotik ausmacht.
Rezension zum Buch „Sehnsuchtswege“ von Martin Matheo
Nach seinem schweren Unfall mit seinem neuen Luxussportwagen bricht die perfekte Welt von Paul, dem erfolgreichen Werbemanager völlig zusammen und die Karten seines Lebens werden neu gemischt. Er ist gezwungen, sich mit seinem alten Leben auseinanderzusetzen und sich mit seinem neuen Leben zu arrangieren. Der sehr weise Krankenpfleger Jussof hilft ihm, eine ganz neue Lebenswunschliste mit sieben wahrhaften Wünschen zu erarbeiten und sein Leben neu zu gestalten.
Sehr bildhaft, spirituell und voluminös beschreibt der Autor das luxuriöse Leben der Hauptfigur und seiner Familie. Für mich kam es allerdings zu kitschig und zu abgehoben rüber. Der Leidens-und Entwicklungsweg von Paul war mir zu glatt und zu einfach. So ist das Leben und vor allen ein tiefgreifender Veränderungsprozess nicht. Die tiefen Lebensfragen, die der Pfleger Jussof aufgeworfen hat, werden umgehend und problemlos von Paul umgesetzt.
Dieser langwierige Prozess der Veränderung ist mir zu glatt dargestellt und der Anspruch eines tiefgreifenden Romans, der wirklich zum Nachdenken anregt, blieb bei mir völlig aus und hat mich eher gelangweilt. Das Ende des Buches macht mir dieses Gefühl zwar plausibel, aber im Endeffekt war ich enttäuscht von dem Buch, weil es mich einfach nicht berührt hat.
Über mich
- 03.09.2015