Libby Day, mittlerweile eine Frau Anfang 30, hat als Siebenjährige miterlebt, wie ihre Mutter und ihre beiden älteren Schwestern getötet wurden. Als Kind hatte sie gegen ihren Bruder ausgesagt, von dessen Schuld sie überzeugt war. Ben sitzt seither im Gefängnis, Libby hatte nie mehr Kontakt zu ihm und lebt allein, verbittert und verängstigt in einem Haus - gebeutelt von Panikattacken und der Unfähigkeit, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
In den letzten Jahren gab es immer mehr Menschen, die an der Schuld Bens Zweifel hatten. Eine Gruppe, die sich für die Freilassung Bens einsetzt, nimmt Kontakt zu Libby auf.
Wurde sie als Kind wirklich manipuliert und hat gegen ihren Bruder ausgesagt, obwohl der unschuldig ist? Was hat Libby in der besagten Nacht wirklich gesehen?
Libby beginnt zu ermitteln und begibt sich damit in Gefahr, von der sich bisher nichts ahnt.

"Dark Places" ist das zweite Buch von Gillian Flynn, der Autorin von "Gone Girl", was verfilmt wurde und derzeit in den Kinos läuft.
Der Klappentext hat mich mehr angesprochen, als der von Gone Girl, weshalb ich dieses Buch zuerst gelesen habe.

Libby erscheint zwar abgebrüht und verbittert, wurde mir dennoch bald sympathisch. Bei allem, was sie als Kind erlebt hat, kann man nachvollziehen, dass sie Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung hat, vor allem, weil sie auf sich alleine gestellt ist, keine Freunde und keine Verwandten mehr hat. Die hat sie in ihrer Jugend mit rebellischem Verhalten gründlich vergrault.
Obwohl Libby von der Schuld Bens immer überzeugt war, gibt sie den Zweifeln einer Aktivistengruppe nach und beginnt, Nachforschungen anzustellen.

Die Geschichte wird abwechselnd in zwei Zeitsträngen erzählt. Jeweils in der Gegenwart aus Libbys Sicht und in der Vergangenheit aus der Sicht der Mutter bzw. aus der von Ben.
Mit der Zeit erfährt der Leser, wie es zu den furchtbaren Vorkommnissen kam und welche Personen involviert waren.
Bis zum Höhepunkt gegen Ende des Buches baut sich die Spannung durchgehend auf.
Die Geschichte erweckt den Eindruck, als wäre sie wirklich passiert, erschreckend real und brutal und ist stellenweise sehr unheimlich.

"Dark Places" ist sehr spannend und hatte mich ganz für sich eingenommen. In kürzester Zeit hatte ich es gelesen. Am Ende hat es mich wirklich erschüttert, dass es soweit kommen konnte.
Sehr empfehlenswert für Thrillerleser.